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Trio-Analyse
Inhalt
• Definition des Verbs
• Formen des Grammatikunterrichts
• fragend-entwickelnder Unterricht
HS
Unterrichtsgespräche
02.02.2010
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Die Problematik der Verbdefinition
• Laut Duden ist das Verb eine
flektierbare Wortart, die eine Tätigkeit,
ein Geschehen, einen Vorgang oder
einen Zustand bezeichnet.
• In Schulgrammatiken ist die Rede von
Tätigkeitswort/Tuwort oder Zeitwort.
Verben können aber auch Vorgänge
und Zustände ausdrücken.
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Die Problematik der Verbdefinition
• Hauptfunktion: Prädikat eines Satzes
bilden.
• Können morphologisch (Flexion;
gramm. Kategorien), semantisch
(Bedeutungsklassen; Aktionsart) und
syntaktisch (Voll-, Hilfs-, Modalverben
etc.; Verb in Verbindung mit anderen
Satzgliedern) beschrieben werden.
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112 Ja, hab ich gerade angestrichen.
113 Hats noch eins?
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Verstand.
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[anderer S:] Ne, obwohl.
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[anderer S:] Verstand
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[anderer S:] Verstand?
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[anderer S:] Nach links!
119 Ja, ich habs. Gut. Gibts noch eins?
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Zusammengekracht.
[Protest und Zustimmung einzelner.]
[anderer S:] Man kann
zusammenkrachen.
[anderer S:] Mhm, doch.
[anderer S:] Zurecht.
Ja, ich habs. Aber ist zurecht ein
Verb?
Nee.
Was anderes von dem Satz, Pierre?
Fabian?
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Ja, jetzt hat der Torben mich
vorher was gefragt, als ich durchgegangen bin. Welches Wort war
das, wo du net sicher warst?
Mußte.
Aha.
Weil da, ähm. Bei müßte, man kann
ja müssen.
[Gelächter] Man kann Verschiedenes
müssen.
Eben, ja. Also, es ist nicht immer
eine Handlung oder eine Tat, ja?
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Und etwas war ist des ne Tat?
Auch net
Michael?
[Er antwortet nicht.]
Nein! So, wenn wir jetzt nochmal
alles betrachten, ist die Definition
ein Verb ist etwas, das man
tun kann? (P) Grad eben haben
wir noch Verben gefunden, auf die
es nur teilweise zutrifft bzw. sogar gar nicht, was muß man denn
dann zu dieser Bezeichnung sagen?
(P) Marcel?
Das stimmt net immer, man kann net
alles tun.
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Tunwort, äh Verb ist immer ein Zeitwort
Kannst des mal erklären?
Kann man zu jeder Zeit tun.
Mhm, du darfst des nicht mit dem
erklären. (P) Guck dir mal diesen
Teilsatz da an [weist auf
den Tafelanschrieb "gibt es in
verschiedenen Zeiten" hin], da
kannst jetzt vielleicht was
entnehmen, was als Erklärung gilt.
[Schreibt auf "Ein Verb ist immer
ein Zeit", hier bricht sie
zunächst ab]
Ja, jetzt gehst du von den Tageszeiten aus, welche Zeiten kennt ihr
noch?
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Des kann man in verschiedenen
Zeiten tun, äh, also Sachen kann
man morgens, abends (...) machen.
[S lachen.]
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Wenn du sie verstehst, mußt du sie
mir erklären, Marcel! Kannst ja mit
was anfangen und sagen jawohl,
des ist ein Verb! He? Jetzt
schüttelst doch den Kopf. Pierre!
Ein Sein, es ist also ein Sein oder
Geschehen ist zusammengekracht.
Ja, mhm. Also, ich würd sagen, die
schwierige Erklärung, die lass mer
au weg. (P)
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hab jetzt also noch ein zweites Plakat gemacht, auf dem hab ich Gemeinsamkeiten von ALlen Verben
aufgeschrieben, und denen versuchen wir jetzt mal einen Namen zu
geben. [Hängt neues Plakat auf:
"Was haben alle Verben gemeinsam?
1.
sie sieht - sie sah
sie hat - sie hatte
sie redet - sie redete
Diese Probe gilt für alle Verben
2.
ich sehe, du siehst, Oma sieht
er hat, wir haben"]
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(...) aber manchmal schreibt man
Verben auch groß, die vorne an der
Tafel stehen.
Des ist richtig. So, hier hab ich
jetzt farbig herausgehoben, was
alle Verben gemeinsam haben. Jetzt
kann man zwei Punkte aufstellen,
Halil?
Das, was man tut.
Jetzt warn wer grad eben doch so
weit, daß man nicht alle tun kann.
Victor!
Nummer 1, Gegenwart und Vergangenheit.
Ja. Welches Merkmal, das steht
schon an der Tafel. Victor, um was
gehts da, Gegenwart, Vergangenheit, Oberbegriff?
Zeitwort.
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Zeitwort, ja. [Schreibt neben "1."
"Zeit-Probe".] Wenn man das also
überprüft, kann man das in verschiedene Zeiten setzen, und es ist
möglich, es ist EIN Beweis, die
Zeitprobe, daß dieses Wort ein Verb
ist. Des ham wer hier unten auch
schon rausbekommen. Ne zweite
Möglichkeit? Nadine!
Gibt es in verschiedenen Formen
Ja, kannst du mir die Formen mir
benennen, was sind des für Formen, die da hier vorn stehen?
ich, du, sie, er, wir
Aha, kannst du damit was anfangen? Was sind des alles, Jessica?
Die Personen.
Hervorragend. [Schreibt neben die
Ziffer "2" "Personen-Probe".]
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Mhm. [Schreibt "Zeitwort" an.] Das
wars? Kann mir jetzt jemand erklären,
was ein Verb ist? Viktor?
Was man tun kann. Zum Beispiel
laufen, das kann man tun,
Aha. [Schreibt neben "Verb" "etwas,
was man tun kann" an die Tafel.]
Oder, oder Noch a Erklärung?
Des gibts in den verschiedenen
Zeiten, zum Beispiel Gegenwart und
Vergangenheit. Und Grundform
Aha! Wo könnt ich denn das hier hinschreiben?
Zeitwörter.
Mhm. [Schreibt neben "Zeitwort"
"steht in verschiedenen Zeiten".]
Du hast grad eben noch was genannt,
weißt du's noch?
Grundform.
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Ja. Weißt du noch, was das is?
Zum Beispiel laufen, da kann man
äh ähm sagen lief, und laufen
is dann das Grundwort.
Aha, und woran erkennt man die
Grundform?
An dem ähm, an der Endung "-en".
Mhm. [Schreibt an die Tafel:
"Grundform: Endung -en, z.B.
laufen"] So, jetzt möcht ich euch
bitten, ich geb euch jetzt nen Text,
den kennt ihr schon von gestern.
Daß ihr den jetzt in Partnerarbeit
durchlest, ein Lineal und einen
Farbstift nehmt, ich würd sagen
ROT, und dann sucht ihr mal alle
VERben raus, die ihr in dem Text
findet.
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Formaler Grammatikunterricht
• geht zurück auf altphilogischen
Unterricht
• das Lernen von Definitionen und
Fachtermini steht im Vordergrund
• SuS werden nicht als kompetente
Sprecher betrachtet
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Funktionaler Grammatikunterricht
• Sprache wird durch ihre
kommunikativen Zwecke bestimmt
• Frage nach der Funktion von
Grammatik
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Prinzipien des funktionalen
Grammatikunterrichts
• Prinzip der Verfremdung
• Umwandlung von implizitem in explizites Wissen
• Das genetische Prinzip
• SuS sollen Sachverhalte induktiv und sukzessiv
ermitteln
• Das funktionale Prinzip
• Funktionalität kann z.B. an eigenen Texten
herausgearbeitet werden → steigende Motivation
• Das integrative Prinzip
• Grammatik soll in andere Lernbereiche
eingebettet werden.
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Vorteile des funktionalen
Grammatikunterrichts
• grammatische Phänomenen werden
nicht als Sonderbereich dargestellt
• Formen sind nicht leer, sondern werden
mit Inhalten vernetzt → Behalten fällt
leichter
• Normen werden hinterfragt → höheres
Verständnis für
Sprachwandelphänomene
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Nachteile des funktionalen
Grammatikunterrichts
• Grundkenntnisse im Bereich des
grammatischen Vokabulars sowie
analytische Fähigkeiten werden
vorausgesetzt
• zeitaufwendig
• erfordert eine höhere grammatische
Kompetenz des Lehrers
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fragend-entwickelnder Unterricht
• Nach Meyer:
• Als fragend-entwickelndes Gespräch wird
eine Gesprächsform bezeichnet, in der der
Lehrer durch die geschickte Nutzung der
Vorkenntnisse der Schüler sowie ihres
logischen oder psychologischen
Argumentationsvermögens einen Sach-,
Sinn- oder Problemzusammenhang aus
der Sicht und in der Sprache der Schüler
fragend entwickelt.
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Dreischritt
• 1. Gesprächsgegenstand wird bestimmt
• Thematische Vorgabe durch den Lehrer
• 2. Das Gespräch nimmt seinen Lauf
• Vorkenntnisse der SuS werden
eingebracht
• 3. Die Gesprächsergebnisse werden
zusammengefasst, gesichert und vertieft
• Konsens wird festgestellt, Dissens
bestätigt
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Funktion der Lehrerfrage
• SuS werden zu kognitiven Prozessen
angeregt
• Frage soll zu einem selbsttätigen
Wissenserwerb verhelfen
• Thematische Gesamtplan wird durch
die Lehrerfrage so zerlegt, dass die
Inhalte auf Lehrer und SuS verteilt
werden
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Kritik
• Entstehen die Denkvorgänge?
• Gibt es den Wissenszuwachs bei den SuS?
• Institutionelle Bedingungen: 1 Lehrer und 30
Schüler
• Aufwand im Verhältnis von Zeit- und
Kraftaufwand des Lehrers zum Lernertrag der
SuS
• Starke Lehrerzentrierung
• Orientierungslosigkeit bei den Schülern
(Gesamtziel nicht bewusst)
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Diskussionsfrage
• Wie lässt sich der Widerspruch
erklären, dass es sich bei den Formen
des gelenkten Unterrichtsgesprächs
quantitativ um die am häufigsten
verwendete Form handelt, sie jedoch
auf der qualitativen Ebene so reich an
Kritik ist?
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