Die Bedeutung der Standardisierung im öffentlichen Sektor Prof. Dr. Jürg Römer Studiengangsleiter Wirtschaftsinformatik, Präsident eCH.

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Die Bedeutung der Standardisierung
im öffentlichen Sektor
Prof. Dr. Jürg Römer
Studiengangsleiter Wirtschaftsinformatik, Präsident eCH
Inhalt
Zweck von E-Government
Stand E-Government Schweiz
Standardisierungsbedarf
Standardisierungsprozess
Fazit
© BFH Jürg Römer
30.05.07
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Inhalt
Zweck von E-Government
Stand E-Government Schweiz
Standardisierungsbedarf
Standardisierungsprozess
Fazit
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Was ist E-Government?
Effiziente und flexible Verwaltung dank Informations- und
Kommunikationstechnik (IKT) mit dem Ziel, Wirtschaft und
Bevölkerung gute und günstige Dienstleistungen
anzubieten.
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Nutzen von E-Government für
Wirtschaft und Bevölkerung
 Übergreifende Behandlung von Anliegen, über
organisatorische Grenzen und föderale Ebenen hinweg
 mehr Effizienz und Flexibilität
 tendenziell tiefere Gebühren und Steuern
 Vereinfachung innerhalb der Unternehmung
 Entlastung von nicht wertschöpfender Arbeit
 administrative Arbeiten unabhängig von Schalterstunden
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Voraussetzungen für sinnvolles
E-Government
 Potenzial der IKT kann erst dann voll genutzt werden,
wenn Prozesse nahtlos unterstützt werden:
• horizontal über verschiedene Stellen
• vertikal über verschiedene Ebenen
 Bund, Kantone und Gemeinden müssen eng
zusammenarbeiten.
 Verwaltung und Wirtschaft müssen eng
zusammenarbeiten.
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Gegebenheiten CH
 Dezentral organisierte Bundesverwaltung
mit 7 Departementen
 26 Kantone (mit Direktionen)
 CH 7,461 Mio. Einwohner, 2740 Gemeinden
 377 600 Unternehmen in 12 Sektoren
(inkl. Landwirtschaft, Arztpraxen usw.)
 ??? Player im Gesundheitswesen
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Zweck von E-Government
Stand E-Government Schweiz
Standardisierungsbedarf
Standardisierungsprozess
Fazit
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Ziele der E-Government-Strategie CH 2007
In der Reihenfolge des volkswirtschaftlichen Nutzens:
1. Die Wirtschaft wickelt den Verkehr mit den Behörden
elektronisch ab.
2. Die Behörden haben ihre Prozesse modernisiert und
verkehren untereinander elektronisch.
3. Die Bevölkerung kann die wichtigen - häufigen oder mit
grossem Aufwand verbundenen - Geschäfte mit den
Behörden elektronisch abwickeln.
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E-Government Benchmark:
Anspruch und Wirklichkeit klaffen auseinander
100
90
80
Mittel EU
70
60
50
EUBenchmarking
40
(Capgemini 2005)
30
20
10
0
S
A
UK IRL FIN NOR DK EE ISL
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F
E
I
NL
P
SI
MT
B
D
EL CH LT
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CZ
L
CY HU SK
PL
LV
10
Kaum 100% Abdeckung
Mittel EU
100%
Abwicklung,
100%
Abdeckung
Capgemini 2005
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Auch im E-Government: andere sind vorn
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E-Readiness und E-Government das helvetische Paradoxon
Benchmark
Focus of measurement
The Economist Global EReadiness Ranking 2005
General capability of the country in the
information society (on the basis of nearly 100
criteria)
World Economic Forum
Global IT Report 2005
Networked Readiness Index (NRI): propensity to exploit the opportunities of ICT
(of 104)
EU measurement of online
development
Level of sophistication of 20 E-Govern-ment
services to citizens and economy
20
(of 28)
L
EU measurement of
full online availability
Percentage of the 20 E-Government services
with full transactional availability
27
(of 28)
LL
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Swiss
Ranking
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(of 65)
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J
J
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Schweiz nützt vorhandenes Potenzial schlecht
E-Services
10,00
8,00
Übrige Länder
6,00
CH
4,00
2,00
0,00
0,00
2,00
4,00
6,00
8,00
10,00
E-Readiness
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Gründe für das helvetische Paradoxon
 Vergleich mit anderen Ländern und Detailanalyse der
Capgemini-Studie zeigen 3 Gründe für Rückstand:
• Föderalismus (26 Kantone, 2700 Gemeinden)
• Uneinheitlichkeit der Register,
fehlende Identifikatoren (Unternehmen, Personen)
• ungenügende Unterstützung durch die strategische und
operative Führung
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Föderalismus
 Die meisten E-Dienste sind in der Kompetenz der
Kantone oder Gemeinden:
 unterschiedliche Service Levels
(fataler Wettbewerb)
 beschränkte Reichweite
von jedem Projekt profitieren nur Wenige
 Doppelspurigkeiten und Mehrfachinvestitionen
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Dienstleistungen für die Wirtschaft
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TaxMe BE
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Arbeitsbewilligungen ZH
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Überwindung des helvetischen Paradoxons
Zersplitterung kann nur
• mit gemeinsamen Lösungen,
• mit strikter Standardisierung
überwunden werden.
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Überwindung des helvetischen Paradoxons
Zersplitterung kann nur
• mit gemeinsamen Lösungen,
• mit strikter Standardisierung
überwunden werden.
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Governance-Standards schaffen Wert
Governance Standards verbessern
 Effektivität (bessere Service-Qualität)
 Effizienz (reduzierte Kosten durch definierte Prozesse)
 Integrität (reduzierte Risiken, bessere Compliance)
 Agilität (Offenheit gegenüber neuen Lösungen)
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Internationale Verflechtung
 > 50% des BIP wird im Verkehr mit dem Ausland
erarbeitet, kleiner Binnenmarkt
 Verflechtung mit
• EU
• USA
• Japan
• China, Indien
 Respektierung internationaler Standards zwingend.
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Standardisierungsbedarf
Standardisierungsprozess
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Standardisierung in der Schweiz –
Public Private Partnership
 Standardisierung im E-Government wird nicht vom
Staat verordnet, sondern zwischen Partnern vereinbart:
eCH (Verein nach Art. 60 ff ZGB)
 Mitglieder (Stand Mai 2007):
• Bund (rund 20 aktive Bundesstellen)
• 25 Kantone
• 35 Städte & Gemeinden / Städte- & Gemeindeverband
• Zahlreiche Organisationen ( 15, z.B. SIK)
• Kollektivmitglieder der Privatwirtschaft ( 85 Firmen)
• Einzelmitglieder ( 50 Personen)
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eCH – die Organisation für E-Government
Standards in der Schweiz
 eCH entwickelt und verabschiedet E-Government- und
E-Health-Standards und Best Practices
 Die Standards haben den Status von Empfehlungen
 Sie werden kostenlos zur Verfügung gestellt
 Der Einsatz kann auf Stufe Bund, Kantone oder
Gemeinden vom zuständigen Organ als verbindlich
erklärt werden
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Wie arbeitet eCH?
 eCH entwickelt keine eigenen Standards, wenn es
zweckmässige Standards bei anderen Organisationen
gibt
 eCH fördert Umsetzung internationaler Standards und
arbeitet mit nationalen (SNV) und internationalen
Standardisierungs-Organisationen (ISO, W3C)
zusammen
 eCH verabschiedet und kommuniziert zusätzlich
Hilfsmittel und Musterlösungen
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Genehmigte Standards 2006
Nummer und Name
Antragsform
Genehmigung
eCH-0020 Meldegründe
Standard
2006-02-24
eCH-0026 Umsetzungshilfen Records Management
Hilfsmittel
2006-02-24
eCH-0055 Online Schalter Akteneinsicht Ausländeramt SG
Musterlösung
2006-02-24
Versichertenkarte
Themenantrag
2006-02-24
eCH-0057 Leitfaden für GEVER- und Records Management-Projekte
Hilfsmittel
2006-02-22
eCH-0003 Leitfaden zur Genehmigung von Anträgen
Standard
2006-06-22
eCH-0010 Datenstandard Postadresse
Standard
2006-06-22
eCH-0049 Themenkatalog für Privatpersonen
Standard
2006-06-22
eCH-0054 Standard für Projektführung in IT-Projekten (HERMES)
Standard
2006-06-22
eCH-0057 Leitfaden für GEVER- und Records Management-Projekte
Hilfsmittel
2006-06-22
eCH-0038 Framework Records Management
Standard
2006-08-24
eCH-0039 E-Government-Schnittstelle Schweiz
Standard
2006-08-24
eCH-0061 Leitfaden Erfolgskriterien für E-Government
Hilfsmittel
2006-08-24
eCH-0033 Beschreibung von XML Namespaces
Standard
2006-12-14
eCH-0035 Design von XML Schemas
Best Practice
2006-12-14
eCH-0048 PKI-Zertifikatsklassen
Standard
2006-12-14
eCH-0056 Geo Webservices
Standard
2006-12-14
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Standardisierungsprozess
Kickoff
ST
Erarbeitun
g
Einbezug
Referente
n
Vorentwurf
Aufnahme
in System;
Notifikatio
n
<Startpunkt, wenn
Standard von extern
Sammlung
Vernehmlassung
GS
Bearbeitu
ng
In FG
Übernahme
der Punkte
Begründung
Ablehnung
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Überprüfg.
durch
Referente
n
Überarbeit
g.
Dokument
FG
Antrag an
EA
Überarbeitung gefordert
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Vorprüfun
g
Referente
n
Freigabe
Vernehmlassung
Ev. second
Opinien;
Ev. Dritte
beiziehen
Notifikatio
n
-> EA/<VS
Entscheid
EA
ev. mit
FGL
Publikatio
n
Administartion
GS
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Zweck von E-Government
Stand E-Government Schweiz
Standardisierungsbedarf
Standardisierungsprozess
Fazit
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Zusammenfassung
E-Government
 hat zum Ziel, Wirtschaft und Bevölkerung dank IKT
günstige und gute Dienstleistungen anzubieten.
 mehr Effizienz und Flexibilität
 tendenziell tiefere Gebühren und Steuern

bringt Vereinfachungen innerhalb der Unternehmung.
 Entlastung von nicht Wert schöpfender Arbeit
 administrative Arbeiten unabhängig von Schalterstunden

kann in der Schweiz nur in enger Zusammenarbeit
•
•
Bund – Kantone – Gemeinden
Verwaltung – Wirtschaft
realisiert werden.
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Standarisierung in PPP: Verein eCH
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E-Government - Hausaufgaben
 Neue Anwendungsgebiete erschliessen
 Neue Kunden und Anbieter gewinnen
Standardisierung
durch
 klar definierte Bedürfnisse und konsequentes
Anforderungsmanagement
 einheitliche Prozesse über Grenzen hinweg
 rasch verwirklichte, einfache Lösungen
 verständliche Kommunikation über den Nutzen
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E-Government - unser Ziel
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