Transcript Donau-Auen-Wien
Die Donau Auen
östlich von Wien
Die Donau-Auen
östlich von Wien
Das Lernprogramm wurde im Rahmen des Projekts
Natura 2000 Schulbox
, finanziert aus Mitteln der Europäischen Union (Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums), des Landes Niederösterreich (Abt. Naturschutz) und des Bundes, von der WasserKluster Lunz GmbH in Kooperation mit der Universität für Bodenkultur erstellt.
Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums: Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete
Die Donauauen
Die Donauauen östlich von Wien sind eine der letzten großen zusammenhängenden Flusslandschaften Mitteleuropas. Die frei fließende Donau und die umliegenden Landschaften sind durch den
geschützt.
und ein
Die Lebensader dieser Landschaft ist die
Zahlreiche Augewässer sind mit ihr je nach Wasserstand verbunden. Man unterscheidet zwischen durchströmten
und verlandenden diesen erstrecken sich die
. Zwischen . Mitten in den Wäldern liegen artenreiche sind die
. Eine Besonderheit
, steppenähnliche Landschaften auf
trockenen Standorten, und die Hangwälder.
Ende
Nationalpark Donauauen
Zwischen Wien und Bratislava schützt der Nationalpark Donau-Auen die letzte große Flussaue Mitteleuropas.
Bildquelle: www.donauauen.at
Der Nationalpark wurde 1996 gegründet. Bei einer Gesamtlänge von 38 km misst der Nationalpark an seiner breitesten Stelle kaum 4 km, denn die Auen finden sich nur unmittelbar in Flussnähe. Regelmäßige Donauhochwässer schaffen einzigartige Lebensräume für bedrohte Tier und Pflanzenarten.
Natura 2000
Natura 2000 ist ein wichtiges Naturschutzprogramm der Europäischen Union. Es verpflichtet die Mitgliedstaaten der EU dazu, Natura 2000 Schutzgebiete zu gründen, in denen bedrohte Tier- und Pflanzenarten ebenso wie Lebensräume geschützt und erhalten werden. In der gesamten EU gibt es mehr als 26.000 solcher Schutzgebiete.
Um zu entscheiden, welche Gebiete und welche Tier- und Pflanzenarten durch ein Natura 2000 Gebiet geschützt werden, gibt es zwei EU Richtlinien, an die sich die Mitgliedstaaten halten müssen:
Natura 2000
Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie): Es werden Fauna (Tierwelt), Flora (Pflanzenwelt) und Habitate (Lebensräume) aufgelistet, welche geschützt werden müssen.
Vogelschutzrichtlinie: Alle Vögel, die im Gebiet der EU leben, und deren Lebensräume müssen geschützt werden.
In Niederösterreich Vogelschutzgebiete.
gibt es 20 FFH-Schutzgebiete und 16 Diese 36 Natura 2000 Gebiete umfassen insgesamt ca. 23 % der Landesfläche.
Die Donau
Die Ebene stromabwärts von Wien ist eine der letzten freien Fließstrecken der Donau. Dieser Abschnitt ist Lebensraum für verschiedene Flussfische, wie Schretzer, Streber und Zingel. In den flachen Uferbereichen der Donau und angebundenen in laichen zahlreiche Fische ab.
den Altarmen Die Donau ist ein wichtiges Überwinterungsquartier für zahlreiche Vögel aus dem Norden, wie z.B. Schellente und Krickente. Der Seeadler kommt regelmäßig an die Donau und brütet sogar vereinzelt wieder.
Nebenarme
In diesen durchströmten findet man Wasserpflanzen, regelmäßig Gewässern kaum dafür reichlich Totholz. Das Totholz wird von Greifvögeln als Aussichtswarten genutzt.
Auf den flachen Sand- und Schotterbänken finden Pionierpflanzen, wie Weiden und Schwarzpappeln, eine Möglichkeit sich anzusiedeln. Durch die Umlagerung von Schotter und Sand werden ständig neue Lebensräume geschaffen.
FFH-Lebensraum Fluthahnenfuß-Gesellschaften
Altarme
Die Donau Altarme der durchströmt.
Donau sind heutzutage fast ausnahmslos verlandet. Sie waren einst von der Durch die Donauregulierung Stillgewässern sind mit Pflanzenwuchs geworden.
sie zu üppigem Hier finden sich heute (Rohrdommel, Rohrsänger).
die artenreichsten Wasser und Sumpfpflanzengesellschaften Europas. Die Altarme bieten Lebensräume für Amphibien, Sumpfschildkröten, Schlangen, Fische und Wasservögel FFH-Lebensraumtypen z.B.: Wasserschwebergesellschaften
Natürliche Stillgewässer mit Wasserschweber-Gesellschaften (FFH Lebensraumtyp 3150)
Diesen Lebensraumtyp findet man meist in nährstoffreichen, kleinen Beständen Stillgewässern mit an Schwimmblattpflanzen.
allem Altarmen in der Vor windgeschützten Donauauen können sich ausgedehnte Schwimmblattbereiche entwickeln.
Am Ufer ist meist eine Verlandungszone mit Röhricht, Hochstaudenfluren oder Seggengräsern ausgeprägt.
Auwald
Je nach Art der Pflanzengesellschaft unterscheidet man Weichholzauen und Hartholzauen. Weiden, Pappeln und Erlen zählen zur Weichholzau, die mehrmals im Jahr überschwemmt wird. Eiche, Ahorn, Esche und Linde bilden die Hartholzau. Hier sind Überschwemmungen seltener.
FFH-Lebensraumtypen: Erlen-Eschen-Weidenau Eichen-Ulmen-Eschenau
Erlen-, Eschen-, Weidenauen (FFH Lebensraumtyp 91E0)
Dieser Auwald kommt im Überschwemmungsgebiet von Fließgewässern vor. Besonders gut ausgebildet ist dieser Lebensraumtyp dort, wo es zu regelmäßigen Überschwemmungen kommen kann.
Die Böden sind nährstoffreich und feucht. Ein gemeinsames Kennzeichen ist auch, dass es sich um relativ dynamische Waldgesellschaften handelt.
Bleiben regelmäßige Hochwässer aus, so entwickeln sich diese Auwälder innerhalb weniger Jahre bis Jahrzehnte in andere Waldgesellschaften weiter.
Eichen-, Ulmen-, Eschenauen (FFH Lebensraumtyp 91F0)
Hartholzauen liegen bereits so weit vom Fließgewässer entfernt (bzw.
so hoch über dem Grundwasserspiegel), dass sie nur mehr hin und wieder von Hochwässern erreicht werden.
Diese seltenen Hochwässer lagern nur mehr sehr feines Material, den Aulehm, auf dem Waldboden ab.
Eichen-Ulmen-Eschenauen haben einen vielschichtigen Aufbau und zeichnen sich durch eine große Anzahl von Baum- und Straucharten aus.
Wiese und Damm
Schon früh haben Menschen in den Donauauen Wiesen angelegt. Auf den regelmäßig überschwemmten, nährstoffreichen entstanden einzigartige Pflanzengesellschaften.
Auwiesen Mit der Donauregulierung wurde das Marchfeld durch einen Damm vor Hochwässern geschützt. Auf diesem extrem trockenen Standort wachsen viele geschützte Pflanzenarten (z.B. Orchideen). Wiesen und Dämme müssen regelmäßig gemäht werden, damit sie nicht verbuschen.
Heißländen
Auf ehemaligen Sand- und Schotterbänken, aber auch in abgetrennten Flussbetten bilden sich Heißländen. Der Boden ist wasserdurchlässig, stark trocknet rasch aus und besitzt nur eine geringe Humusauflage.
Heißländen weisen eine für Auen ungewöhnliche Pflanzen- und Tierwelt auf. Der Charakter dieser Landschaft ist savannenartig (FFH-Lebensraum Osteuropäische Steppen).
Typische Pflanzen sind Weißdorn, Sanddorn, Orchideen und Federgras.
Eine Besonderheit ist die Gottesanbeterin, ein Insekt, das für extrem trockene Gebiete typisch ist.