Ökologische Toiletten [ Schwarze Erde für die Menschheit ] Der Krankheitserreger-Zyklus Menschen verunreinigen die Umwelt und werden dadurch krank! Einige Sanitär-Fakten Menschen ohne Zugang zu.

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Ökologische Toiletten
[ Schwarze Erde für die Menschheit ]

Der Krankheitserreger-Zyklus

Menschen verunreinigen die Umwelt und werden dadurch krank!

Einige Sanitär-Fakten
Menschen ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser im Jahr 2000:

1100 Millionen

( = 18 % der Weltbevölkerung )

Menschen ohne Zuganag zu angemessenen Toiletten im Jahr 2000:

2400 Millionen

( = 39 % der Weltbevölkerung )

1.2 Mrd.
Menschen weltweit, und trägt seinen Teil zu dem Tod von 15 Mio.
Verschmutztes Wasser beeinträchtigt die Gesundheit von
Kindern jedes Jahr bei.
Etwa

4 Mrd. Fälle von Durchfall gibt es jährlich weltweit:

– daran sterben 2.2 Millionen Menschen, hauptsächlich Kinder,
– das entspricht 15% der toten Kinder in Entwicklungsländern.
Die neuesten Daten finden Sie im „Zustand der Kinder in der Welt“
Report von UNICEF, und dem "Human Development Report“ von UNDP.

...noch mehr Sanitär-Fakten
Weltweit werden 5.3% aller Toten und 6.8% aller Behinderungen durch schlechte Toilettenhygiene und Wasser verursacht.

Einige Krankheiten die durch unhygienische Toiletten und fäkal
verunreinigtes Trinkwasser verursacht (oder gefördert) werden:
Cholera, Typhus, Durchfall, Ruhr,
Hepatitis, Malaria, Polio, Schistosomiase
Chlorverbindungen, die bei der Behandlung von Trinkwasser zur
Vermeidung ansteckender Krankheiten entstehen, werden in
Zusammenhang mit einer grossen Anzahl von Krebsfällen
gebracht (Blasen-, Darm-, Kolorektal- und Leberkrebs).

900 Millionen chinesische Bauern scheiden ca. 450 Mio. Tonnen
organischen Dünger jedes Jahr aus – im Wert von 2.6 Mrd. US$!
Der globale organische Dünger Output (Exkremente) im Jahr 2000,
wird auf 8.5 Mio. Tonnen täglich geschätzt ~ 49 Mio. US$.

Den Krankheitserreger-Zyklus durchbrechen
Um Krankheiten zu vermeiden müssen Krankheitserreger geblockt
werden, so dass Menschen ihnen nicht ausgesetzt sind (durch
Einatmen und Verschlucken).

Toiletten sind der erste und effektivste Punkt um Krankheitserreger aus
Fäkalien abzublocken - wenn Fäkalien am Ort der Ausscheidung aufbereitet werden können fast keine Krankheitserreger in die Umwelt gelangen.

Der Nährstoff-Zyklus

Der Düngemittelwert der Exkremente - Stickstoff (N), Phosphor (P)
und Kalium (K) – den jeder von uns produziert, ist nahezu ausreichend um die Nahrung für eine Person anzubauen!

Nährstoffe in Exkrementen
Die mineralischen Pflanzennährstoffe pro Person und Jahr (in kg) sind:
Urin
Kot
Für Anbau von 250
Nährstoff
Total
(500 ltr. / Jahr)
(50 ltr. / Jahr)
kg Getreide nötig
Stickstoff (N)
4.0
0.5
4.5
5.6

Phosphor (P)

0.4

0.2

0.6

0.7

Kalium

0.9

0.3

1.2

1.2

(K)

Urin:
• macht 90% des Volumens menschlicher Auscheidungen aus
• es beinhaltet auch etwa 80% aller mineralischen Pflanzennährstoffe (N, P, K)
Kot:

• beinhaltet das meiste des kohlenstoffhaltigen (C) organischen Materials
• Kohlenstoff erhöht die Wasserhaltekapazität von Böden und verbessert diese
• organisches Material verbessert Bodenstruktur und erhöht den Humusgehalt
 dies kann kein chemischer Dünger leisten!

Den Nährstoff-Zyklus schliessen
Urin:
– ist ein guter natürlicher mineralischer (N, P, K) Dünger
– Beinhaltet nur wenige Krankheitserreger und Schwermetalle
– damit ist Urin ein sauberer Dünger
Gemischt mit Wasser (5–10 Liter Wasser / 1 Liter Urin) kann
es zur düngenden Bewässerung eingesetzt werden

Kot:
– beinhaltet weniger Mineralien (N, P, K) als Urin
– beinhaltet den meisten Kohlenstoff (C) in unseren Exkrementen
– beinhaltet eine Menge Krankheitserreger
muss vor der Verwendung aufbereitet werden
aufbereiteter Kot kann ohne Bedenken mit anderen
organischen Küchen- und Gartenabfällen kompostiert werden
Einbringen des resultierenden Komposts in die Erde stellt die
Humusschicht wieder her

Was sind ökologische Toiletten?
Wasserspül-Toiletten-System:

VS

Ökologisches Toiletten-System:

+ Durchbricht den KankheitserregerZyklus
indem
Exkremente
weggespült werden.

+ Durchbricht den KankheitserregerZyklus durch Lagerung und
Aufbereitung von Exkrementen.

– Benötigt eine Menge Wasser um
Urin und Kot fortzuspülen.

+ Spart Wasser: benötigt nur
wenig oder gar kein Wasser!

– Exkremente, Spülwasser, HaushaltsBrauchwasser
und
Industrieabwässer werden gemischt.

+ Exkremente werden nahe dem
‚Produktionsort‘ ohne industrielle
Verunreinigungen aufbereitet.

– Der
Klärschlamm
moderner
Klärwerke kann nicht ohne
Bedenken als landwirtschaftlicher
Dünger verwendet werden – ihre
Abflüsse verunreinigen Flüsse und
das Meer.

+ Aufbereiteter und kompostierter
Kot verbessert die Humusschicht
des Bodens und Nährstoffe im
Urin werden dem Boden als
Dünger zurückgegeben – nichts
wird verunreinigt .

Was ist mit der Tiefe-Grube-Latrine?
2.8 Mrd. Menschen benutzen sie – Grubenlatrinen haben einige Nachteile:


Sie können nicht benutzt werden, wo der Boden zu hart ist, oder der
Grundwasserspiegel zu hoch, oder wo Überflutungen ein Problem sind,
oder in dicht besiedelten Gebieten wo der Platz limitiert ist – selbst eine sehr

tiefe Grube wird nach ein paar Jahren Benutzung voll sein, so dass eine neue Grube
gegraben werden muss, was bei kleinen städtischen Grundstücken nicht geht.



Das Risiko das Grundwasser zu verunreinigen bedroht das Trinkwasser:






Erhöhte Nitratwerte im Grundwasser durch Versickerung aus Gruben.
Grubenlatrinen werden bei heftigem Regen (Regenzeit / Monsun) oft durch
eindringendes Grundwasser unter Wasser gesetzt, da die Pegel steigen.
Haushalte mit Familienbrunnen auf dem Grundstück müssen ihre Latrine in
sicherer Distanz zum Brunnen bauen (10m mindestens).

Oftmals werden Grubenlatrinen wegen der unangenehmen Gerüche und
der Fliegen nicht benutz – vor allem während der Regenzeit:



Bestimmte Krankheitsüberträger brüten in feuchten Gruben – Fliegen und
Moskitos mögen die feuchte Umgebung in den Latrinen.
Diese Krankheitsüberträger verbreiten Krankheisterreger und verursachen
Krankheiten wie z.B. Malaria!

Eco-San Nutzen (1)
Eco-San versucht beides zu erreichen:
• Krankheitserreger-Zyklus
-> kein Kontakt mit nicht aufbereidurchbrechen
tetem Kot
• Nährstoff-Zyklus schliessen -> Wiederverwertung von Urin & Kot
als Dünger & Bodenverbesserer
Damit hat es einen
doppelt
nützlichen
Effekt
für
die
Gesundheit:

1. Reduktion von
Krankheiten
2. Verbesserung der
Nährstoffaufnahme

Eco-San Nutzen (2)
Das sichere Wiederverwerten menschlicher Exkremente
als Dünger & Bodenverbesserer hat einige Vorteile, z.B.:



Reduziert schädliche Abflüsse in Flüsse, Seen und das Meer
Stellt wertvolle Ressourcen bereit – statt sie zu verschwenden



Reduziert die Menge chemischen Düngers, der zum Nahrungsanbau importiert werden muss – was die Abhängigkeit vom chem.
Dünger mindert und Geld für Schulen, Hospitäer, etc. spart



Erhöht die Nahrungsmittelsicherheit der Haushalte – jeder kann



Schafft Arbeit – beim Sammeln / Kompostieren / städt. Landwirtschaft



Verbessert die Lebensbedingungen – sichere, fliegenfreie, angenehm



Gesündere Kinder – können besser lernen und sind glücklicher!



Gesündere Menschen – können besser arbeiten, mehr verdienen und

sich sicherlich diesen Dünger für den eigenen Anbau im Garten leisten!

riechende & billige Toiletten für jedermann

sind ebenso glücklicher!

Eco-San Nutzen (3)
Während es überall auf der Welt Sinn macht, so können
insbesondere Entwicklungsländer von Eco-San profitieren:


In Kombination könnten bessere Sanitäre Anlagen und ein
verbesserter Ernährungsstandard den Gesundheitsstandard in der
Bevölkerung in Entwicklungsländern erheblich positiv beeinflussen.



Die höhere Temperatur in vielen Entwicklungsländern und das
konzentriertere Urin, das aus Toiletten, die keine Spülung verwenden, gewonnen werden kann, erhöhen die Keimabtötungsrate. Die niedrigen Risiken der Übertragung von Infektionen durch
Urin unterstützen die Nutzung von Urin-Trennungstechniken.
Im südlichen tropischen Klima sind Kompostierungstoiletten und
Austrocknungstoiletten und Kombinationen mit Schilf-Bett-Filtern
einfacher machbar und effizienter.
Kombinationen von Kompostierungstoiletten und Filtersystemen
wären passend in Ländern wo man sich mit Wasser (statt mit
Toilettenpapier) den Hintern putzt.





Nicht-Eco-San Probleme
Das Versagen den Nährstoff-Zyklus zu schliessen
resultierte in:
1.) einer Reduktion der Humusschicht (Verlust von Bodenfruchtbarkeit)
(Bedarf an mehr Bewässerung)
(erhöhtes Flut-Risiko!)

2.) erhöhtem Verbrauch von Pestiziden (gesunder Boden wurde zerstört)
3.) Produktion und Gebrauch chem. Dünger

(seit dem 1. Weltkrieg)

4.) Nährstoff und Chlor (Cl) Verschmutzung
in Küstennähe und Hochsee

(Verlust an Biodiversität)
(giftiges Algenwachstum)
(Fisch & Korallensterben)

Aufbereitung von Urin
Urin aufzubereiten ist nicht unbedingt notwendig, da Urin von
gesunden Menschen ebenso gesund und sauber ist:
• In einem gesunden Menschen ist Urin in der Blase steril.
• Einige Leute trinken ihr Morgenurin als vorbeugende Gesundheitsvorsorgemassnahme (um gegen Krankheiten resistenter zu sein).
Jedoch in Gebieten, wo Krankheiten wie Bilharziose, Typhus, Cholera,
Hepatitis A & B, Tuberculosis oder HIV/AIDS ein Problem darstellen,
sollte Urin vor der Benutzung aufbereitet werden!
Urinaufbereitung durch Lagerung in Tanks:
• Stickstoff in gelagertem Urin wird zu Ammonium, und der pH steigt auf ca. 9
• es sollte eine geringe Verdünnung mit Wasser angestrebt werden – dies
unterstützt die Abtötung von Krankheitskeimen
• die Temperatur sollte in einem höheren Bereich liegen (20°C oder mehr)
Nötige Lagerungszeit (bei 20°C):
• 6 Monate, wenn fäkale Verunreinigung vorliegt
• 1 Monat bei sauberem Urin (ohne fäkale Verunreinigung)

Aufbereitung von Kot
Hier mal in Kürze 4 Verfahren Kot aufzubereiten:
1. Austrocknung:
Austrocknung auf unter 5% der Ursprungsmasse – kann in trockenem
warmen Klima in 4 Monaten erreicht werden – führt zu kompletter
Inaktivation aller Wurmeier (auch Ascaris Wurmeier – der
resistenteste Krankheitserreger im Kot überhaupt).

2. Pasteurisation:
Erhitzen auf 70°C
Krankheitserreger.

für

eine

Stunde

tötet

so

ziemlich

alle

3. Aerobes Kompostieren:
Beim Kompostieren erzeugen die aeroben Rottebakterien hohe
Temperaturen. 50-55°C tötet Krankheitserreger in wenigen Tagen.
Temperaturen um 55-65°C töten alle Arten von Krankheitserregern
(ausser bakterielle Sporen) in wenigen Stunden.

4. Anaerobe Gärung:
Dauert länger als Kompostierung und stinkt gewaltig (SOH4).

Kompostierung (1)
Die 6 Kompostierungs-Bedingungen sind:
1. Organisches Material:

( Kohlenstoff (C) and Stickstoff (N) )

• Kohlenstoff ist energiereiches Futter für Mikroorganismen.
• Stickstoff bietet Proteine, die von Mikroorganismen zum Leben benötigt werden.

2. Mikroorganismen:
• Mikroorganismen erzeugen Hitze und wandeln organisches Material in Kompost.
• Gute Quellen für Microorganismen sind Erde und fertiger Kompost.

3. Luft:
• Kompostierungs-Bakterien sind aerob, d.h. sie brauchen Luft und können in Wasser
nicht leben, daher ist Luft notwendig da sie Sauerstoff (O2) für ihre Arbeit benötigen.

4. Wasser:
• Wasser ist notwendig um den Komposthaufen feucht zu halten, ABER nicht durchnässt.

5. Temperatur:
• Ist der Boden gefroren sind die Bakterien inaktiv – Temp. von 20°C oder mehr sind gut.

6. Zeit:
• Sind die vorigen 5 vorhanden, wird Kompost draus - entweder in 1 Monat oder 1 Jahr.

Kompostierung (2)

Das C-N Verhältnis:

Da die meiste Arbeit beim Kompostieren von Mikroorganismen getan wird,
muss der Komposthaufen ihnen eine ausgewogene Nahrung aus Kohlenstoff
(C) und Stickstoff (N) anbieten, um attraktiv für sie zu sein.
Unglücklicherweise ist das C-N Verhältnis unserer Exkremente nicht ausgewogen!
Kohlenstoffhaltiges organisches Material muss dem Komposthaufen hinzugefügt
werden, wie z.B.:
Holzige Abfälle, Getreide-Hülsen (Spreu), Stroh, Asche, Erde, Papier, …

Regenwürmer:
Wurmhumus – Regenwürmer dem Kompost hinzufügen – ist eine bewährte
Methode um einen Humus von guter Qualität zu erzielen. Die Würmer bereiten
die Nährstoffe so auf, dass Pflanzen sie direkt aufnehmen können.

Humus:
Beim Kompostieren reduziert sich das Ursprungsvolumen um etwa 90% - die
übrigen 10% sind Humus, angefüllt mit den Mineralien, die vom Boden
aufgenommen wurden, als die Nahrung dort gewachsen ist.
Alles kompostierte biologische Material wird zu Humus.

Arbor Loo - Kompostierungstoilette
Der Arbor Loo ist eine simple Kompostierungstoilette mit einer tragbaren
Abdeckungsplatte + Häuschen auf einer flachen Grube:







maximal 1 Meter tief
Die Grube ist nicht ausgemauert, sie hat
höchstens eine Umrandung um die obere
Kante abzusichern und die Latrine etwas
über den Boden abzusetzen.
Holzasche und Erde werden nach jedem
Gebrauch hineingeschüttet um Fliegenbrut
und Gerüche zu mindern.
Ebenso kann organisches Material, wie
z.B. Blätter, hinzugefügt werden.

Wenn die Grube zu etwa 70% voll ist:




Werden Abdeckungsplatte und Häuschen
auf einer neuen Grube aufgestellt.
Die gefüllte Grube wird vollends mit Erde
aufgefüllt und ausgiebig gewässert.
Am nächsten Tag wird ein junger Baum eingpflanzt und nochmals gewässert.

Doppelgruben-Kompostierungstoilette
Sowohl Urin als auch Kot sammeln sich in der flachen Grube zuSammen mit Holzasche, Erde und organischem Pflanzenmaterial, das die Exkremente stets bedeckt, an.
Wenn die erste Grube beinahe voll ist:



Platte und Häuschen auf 2.te Grube bewegen
Den Inhalt der ersten Grube mit Erde, etwa
mit 15 bis 30 cm tief, bedecken und in Ruhe
kompostieren lassen

Wenn die zweite Grube nahezu voll ist:




Den reifen Kompost der ersten Grube entfernen
Dies sollte sich ohne üble Gerüche bewerkstelligen
lassen – sonst ist die Kompostierung nicht fertig
Es sollte sich ein wertvoller Humus gebildet haben

Kompostierungstoilette mit Schilfbett-Filter
Schilfbett-Filters werden eingesetzt um Urin und Grauwasser aufzubereiten (‘Grauwasser’ = Waschwasser vom Spülen, Wäsche, Dusche, etc.)
Urin wird vom Toilettenhäuschen duch eine Rohrleitung nach draussen ab
geleitet und zusammen mit dem anderen Brauchwasser in ein flaches, so
genanntes, Evapo-Transpirations-Bett eingeleitet:





Das Filterbett ist mit grobem Sand gefüllt
Es hat eine Umrandungsmauer um Versickern zu vermeiden (etwa mit
einer dicken Plastikfolie am Boden)
Schilf und wenn man mag Blumen, Büsche und sogar Fruchtbäume und
Kokosnusspalmen können auf dem Filterbett angpflanzt werden
1 m2 Schilfbett-Filter wird pro Toilettenbenutzer benötigt

Der Schilfbett-Filter nimmt den Abfluss, wärend er durch das Wurzelwerk
fliesst, auf und verdunstet ihn über die Pflanzen. Dabei werden Schad- und
Nährstoffe im Zusammenspiel von mikrobiologischen, chemischen und
physikalischen Vorgängen aus dem Abwasser herausgefiltert.

Eimer-Latrine
Der Eimer beinhaltet hier die Exkremente (Kot & Urin) und die hinzugefügten
Abdeckmaterialien
• er muss alle 1-3 Tage geleert werden – am Besten jeden Tag.
Der Eimer besteht aus Plastik, Emaille, galvanisiertem Metal, oder lackiertem Holz
• er wird in einem ‘doppelten Boden’ unter die Abdeckplatte gestellt
• auch einfachere Konstruktionen sind möglich

Ein Arbeiter ersetzt den Eimer mit einem frischen,
leert die Exkremente in einen grösseren Container,
und bringt diesen zur Kompostierungsanlage:
• Wasser zum Waschen der benutzten Eimer und
Container muss dort vorhanden sein.
• Die kompostierung kann ohne grossartige
Geruchs- und Fliegen-belästigung und
Gesundheitsprobleme erfolgen.
• Der Kompost dient dann zur Düngung.

Biogas-Produktion









Moderne Biogas Technologie ist eine weit verbreitete Technik mit einer
Geschichte von über 30 Jahren. Die Technologie ist effizient, gut
ausgetestet und bietet eine kosteneffiziente Möglichkeit organische
Abfälle zu entsorgen und dabei noch Kraftstoffe und Dünger
herzustellen.
Anaerobe Bakterien zersetzen organisches Material in Abwesenheit von
Sauerstoff. Methan und CO2 werden dabei produziert. Das Methan kann
dabei als alternative Energiequelle genutzt werden.
Das Volumen der Eingangsstoffe kann dabei um 50-80 % reduziert
werden. Der am Ende übrige Schlamm ist biologisch stabil und kann als
reichhaltiger Dünger in der Landwirtschaft verwendet werden.
Aus den Exkrementen von 25 Leuten kann täglich im Schnitt etwa 1 m³
Biogas erzeugt werden (40 Liter pro Person und Tag), was dem
durchschnittlichen Energieverbrauch für die Küche eines Haushaltes
entspricht.
In Einrichtungen mit 500 oder mehr Besuchern täglich (Schulen,
Gefängnisse, religiöse Zentren, öffentliche Einrichtungen, ...) könnte
das Biogas genügend Energie für eine Kantine bereitstellen.
Anaerobe Verfahren sind in tropischen Gefilden besonders geeignet, da
diese Verfahren bei Temperaturen über 20°C gut funktionieren.

Zwei Bücher (in Englisch)
• The Composting Toilet System Book





235 pages
April 1999
ISBN: 0966678303
CEPP (Center for Ecological Pollution Prevention)

• The Humanure Handbook: A Guide to
Composting Human Manure.





302 pages
Juli 1999
ISBN: 0964425890
2.nd edition - Jenkins Publishing (PA)

Einige Organisationen
SANDEC (Sanitation in Dev. Countries department of EAWAG (Swiss))
http://www.sandec.ch/

SIDA

(Swedish International Development Assistance)
http://www.ecosanres.org

WSP

(UNDP & World Bank: Water and Sanitation Programme)
http://www.wsp.org/

WSSCC (Water Supply and Sanitation Collaborative Council)
http://www.wsscc.org

IETC

(UNEP Intl. Environmental Technology Centre (Japan))
http://www.unep.or.jp/

WEDC (Water Engineering and Development Centre (UK))
http://www.lboro.ac.uk/departments/cv/wedc/

CAWST (Centre for Affordable Water and Sanitation Technology (Canada))
http://www.cawst.org

...noch mehr Organisationen
CEPP (Centre for Ecological Pollution Prevention)
http://www.cepp.cc

IRC

(International Water and Sanitation Centre (Netherlands))
http://www.irc.nl

IDRC (International Development Research Center (Canada))
http://www.idrc.ca/

GARNET (Global Applied Research Network in Water Supply and San. (UK))
http://www.lboro.ac.uk/departments/cv/wedc/garnet/

AIT

(Asian Institute of Technology (Thailand))
http://www.ait.ac.th/

Sanitation Connection
http://www.sanicon.net/

Ecological Engineering Group
http://www.ecological-engineering.com/

Einige Webseiten
• Ecological Sanitation – an introduction by Steven A. Esrey
– http://www.thewaterpage.com/ecosan_esrey_intro.htm

• The Water Page – Ecological Sanitation
– http://www.thewaterpage.com/ecosan_main.htm

• News on the „2003 World Toilet Summit“ in Taipei (Taiwan)
– http://taipeitimes.com/News/taiwan/archives/2003/10/12/2003071360

• SSHE (IRC & UNICEF) news from Aug. 2002
– http://www2.irc.nl/sshe/nn/nn0208.html

... jedoch, die Anwendung dieses revolutionären
Herangehens, und das Verständnis seiner Auswirkungen
und
Bedeutung
für
die
Gesundheit,
den
landwirtschaftlichen Nutzen, ökonomische Vorteile, und
institutionelle Anforderungen – speziell in modernen
städtischen Umgebungen – befinden sich noch immer in
den Kinderschuhen ...
(von der ersten Internationalen Konferenz über ‚Ecologic Sanitation‘ 2001)

ENDE
...ODER DER ANFANG?


Slide 2

Ökologische Toiletten
[ Schwarze Erde für die Menschheit ]

Der Krankheitserreger-Zyklus

Menschen verunreinigen die Umwelt und werden dadurch krank!

Einige Sanitär-Fakten
Menschen ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser im Jahr 2000:

1100 Millionen

( = 18 % der Weltbevölkerung )

Menschen ohne Zuganag zu angemessenen Toiletten im Jahr 2000:

2400 Millionen

( = 39 % der Weltbevölkerung )

1.2 Mrd.
Menschen weltweit, und trägt seinen Teil zu dem Tod von 15 Mio.
Verschmutztes Wasser beeinträchtigt die Gesundheit von
Kindern jedes Jahr bei.
Etwa

4 Mrd. Fälle von Durchfall gibt es jährlich weltweit:

– daran sterben 2.2 Millionen Menschen, hauptsächlich Kinder,
– das entspricht 15% der toten Kinder in Entwicklungsländern.
Die neuesten Daten finden Sie im „Zustand der Kinder in der Welt“
Report von UNICEF, und dem "Human Development Report“ von UNDP.

...noch mehr Sanitär-Fakten
Weltweit werden 5.3% aller Toten und 6.8% aller Behinderungen durch schlechte Toilettenhygiene und Wasser verursacht.

Einige Krankheiten die durch unhygienische Toiletten und fäkal
verunreinigtes Trinkwasser verursacht (oder gefördert) werden:
Cholera, Typhus, Durchfall, Ruhr,
Hepatitis, Malaria, Polio, Schistosomiase
Chlorverbindungen, die bei der Behandlung von Trinkwasser zur
Vermeidung ansteckender Krankheiten entstehen, werden in
Zusammenhang mit einer grossen Anzahl von Krebsfällen
gebracht (Blasen-, Darm-, Kolorektal- und Leberkrebs).

900 Millionen chinesische Bauern scheiden ca. 450 Mio. Tonnen
organischen Dünger jedes Jahr aus – im Wert von 2.6 Mrd. US$!
Der globale organische Dünger Output (Exkremente) im Jahr 2000,
wird auf 8.5 Mio. Tonnen täglich geschätzt ~ 49 Mio. US$.

Den Krankheitserreger-Zyklus durchbrechen
Um Krankheiten zu vermeiden müssen Krankheitserreger geblockt
werden, so dass Menschen ihnen nicht ausgesetzt sind (durch
Einatmen und Verschlucken).

Toiletten sind der erste und effektivste Punkt um Krankheitserreger aus
Fäkalien abzublocken - wenn Fäkalien am Ort der Ausscheidung aufbereitet werden können fast keine Krankheitserreger in die Umwelt gelangen.

Der Nährstoff-Zyklus

Der Düngemittelwert der Exkremente - Stickstoff (N), Phosphor (P)
und Kalium (K) – den jeder von uns produziert, ist nahezu ausreichend um die Nahrung für eine Person anzubauen!

Nährstoffe in Exkrementen
Die mineralischen Pflanzennährstoffe pro Person und Jahr (in kg) sind:
Urin
Kot
Für Anbau von 250
Nährstoff
Total
(500 ltr. / Jahr)
(50 ltr. / Jahr)
kg Getreide nötig
Stickstoff (N)
4.0
0.5
4.5
5.6

Phosphor (P)

0.4

0.2

0.6

0.7

Kalium

0.9

0.3

1.2

1.2

(K)

Urin:
• macht 90% des Volumens menschlicher Auscheidungen aus
• es beinhaltet auch etwa 80% aller mineralischen Pflanzennährstoffe (N, P, K)
Kot:

• beinhaltet das meiste des kohlenstoffhaltigen (C) organischen Materials
• Kohlenstoff erhöht die Wasserhaltekapazität von Böden und verbessert diese
• organisches Material verbessert Bodenstruktur und erhöht den Humusgehalt
 dies kann kein chemischer Dünger leisten!

Den Nährstoff-Zyklus schliessen
Urin:
– ist ein guter natürlicher mineralischer (N, P, K) Dünger
– Beinhaltet nur wenige Krankheitserreger und Schwermetalle
– damit ist Urin ein sauberer Dünger
Gemischt mit Wasser (5–10 Liter Wasser / 1 Liter Urin) kann
es zur düngenden Bewässerung eingesetzt werden

Kot:
– beinhaltet weniger Mineralien (N, P, K) als Urin
– beinhaltet den meisten Kohlenstoff (C) in unseren Exkrementen
– beinhaltet eine Menge Krankheitserreger
muss vor der Verwendung aufbereitet werden
aufbereiteter Kot kann ohne Bedenken mit anderen
organischen Küchen- und Gartenabfällen kompostiert werden
Einbringen des resultierenden Komposts in die Erde stellt die
Humusschicht wieder her

Was sind ökologische Toiletten?
Wasserspül-Toiletten-System:

VS

Ökologisches Toiletten-System:

+ Durchbricht den KankheitserregerZyklus
indem
Exkremente
weggespült werden.

+ Durchbricht den KankheitserregerZyklus durch Lagerung und
Aufbereitung von Exkrementen.

– Benötigt eine Menge Wasser um
Urin und Kot fortzuspülen.

+ Spart Wasser: benötigt nur
wenig oder gar kein Wasser!

– Exkremente, Spülwasser, HaushaltsBrauchwasser
und
Industrieabwässer werden gemischt.

+ Exkremente werden nahe dem
‚Produktionsort‘ ohne industrielle
Verunreinigungen aufbereitet.

– Der
Klärschlamm
moderner
Klärwerke kann nicht ohne
Bedenken als landwirtschaftlicher
Dünger verwendet werden – ihre
Abflüsse verunreinigen Flüsse und
das Meer.

+ Aufbereiteter und kompostierter
Kot verbessert die Humusschicht
des Bodens und Nährstoffe im
Urin werden dem Boden als
Dünger zurückgegeben – nichts
wird verunreinigt .

Was ist mit der Tiefe-Grube-Latrine?
2.8 Mrd. Menschen benutzen sie – Grubenlatrinen haben einige Nachteile:


Sie können nicht benutzt werden, wo der Boden zu hart ist, oder der
Grundwasserspiegel zu hoch, oder wo Überflutungen ein Problem sind,
oder in dicht besiedelten Gebieten wo der Platz limitiert ist – selbst eine sehr

tiefe Grube wird nach ein paar Jahren Benutzung voll sein, so dass eine neue Grube
gegraben werden muss, was bei kleinen städtischen Grundstücken nicht geht.



Das Risiko das Grundwasser zu verunreinigen bedroht das Trinkwasser:






Erhöhte Nitratwerte im Grundwasser durch Versickerung aus Gruben.
Grubenlatrinen werden bei heftigem Regen (Regenzeit / Monsun) oft durch
eindringendes Grundwasser unter Wasser gesetzt, da die Pegel steigen.
Haushalte mit Familienbrunnen auf dem Grundstück müssen ihre Latrine in
sicherer Distanz zum Brunnen bauen (10m mindestens).

Oftmals werden Grubenlatrinen wegen der unangenehmen Gerüche und
der Fliegen nicht benutz – vor allem während der Regenzeit:



Bestimmte Krankheitsüberträger brüten in feuchten Gruben – Fliegen und
Moskitos mögen die feuchte Umgebung in den Latrinen.
Diese Krankheitsüberträger verbreiten Krankheisterreger und verursachen
Krankheiten wie z.B. Malaria!

Eco-San Nutzen (1)
Eco-San versucht beides zu erreichen:
• Krankheitserreger-Zyklus
-> kein Kontakt mit nicht aufbereidurchbrechen
tetem Kot
• Nährstoff-Zyklus schliessen -> Wiederverwertung von Urin & Kot
als Dünger & Bodenverbesserer
Damit hat es einen
doppelt
nützlichen
Effekt
für
die
Gesundheit:

1. Reduktion von
Krankheiten
2. Verbesserung der
Nährstoffaufnahme

Eco-San Nutzen (2)
Das sichere Wiederverwerten menschlicher Exkremente
als Dünger & Bodenverbesserer hat einige Vorteile, z.B.:



Reduziert schädliche Abflüsse in Flüsse, Seen und das Meer
Stellt wertvolle Ressourcen bereit – statt sie zu verschwenden



Reduziert die Menge chemischen Düngers, der zum Nahrungsanbau importiert werden muss – was die Abhängigkeit vom chem.
Dünger mindert und Geld für Schulen, Hospitäer, etc. spart



Erhöht die Nahrungsmittelsicherheit der Haushalte – jeder kann



Schafft Arbeit – beim Sammeln / Kompostieren / städt. Landwirtschaft



Verbessert die Lebensbedingungen – sichere, fliegenfreie, angenehm



Gesündere Kinder – können besser lernen und sind glücklicher!



Gesündere Menschen – können besser arbeiten, mehr verdienen und

sich sicherlich diesen Dünger für den eigenen Anbau im Garten leisten!

riechende & billige Toiletten für jedermann

sind ebenso glücklicher!

Eco-San Nutzen (3)
Während es überall auf der Welt Sinn macht, so können
insbesondere Entwicklungsländer von Eco-San profitieren:


In Kombination könnten bessere Sanitäre Anlagen und ein
verbesserter Ernährungsstandard den Gesundheitsstandard in der
Bevölkerung in Entwicklungsländern erheblich positiv beeinflussen.



Die höhere Temperatur in vielen Entwicklungsländern und das
konzentriertere Urin, das aus Toiletten, die keine Spülung verwenden, gewonnen werden kann, erhöhen die Keimabtötungsrate. Die niedrigen Risiken der Übertragung von Infektionen durch
Urin unterstützen die Nutzung von Urin-Trennungstechniken.
Im südlichen tropischen Klima sind Kompostierungstoiletten und
Austrocknungstoiletten und Kombinationen mit Schilf-Bett-Filtern
einfacher machbar und effizienter.
Kombinationen von Kompostierungstoiletten und Filtersystemen
wären passend in Ländern wo man sich mit Wasser (statt mit
Toilettenpapier) den Hintern putzt.





Nicht-Eco-San Probleme
Das Versagen den Nährstoff-Zyklus zu schliessen
resultierte in:
1.) einer Reduktion der Humusschicht (Verlust von Bodenfruchtbarkeit)
(Bedarf an mehr Bewässerung)
(erhöhtes Flut-Risiko!)

2.) erhöhtem Verbrauch von Pestiziden (gesunder Boden wurde zerstört)
3.) Produktion und Gebrauch chem. Dünger

(seit dem 1. Weltkrieg)

4.) Nährstoff und Chlor (Cl) Verschmutzung
in Küstennähe und Hochsee

(Verlust an Biodiversität)
(giftiges Algenwachstum)
(Fisch & Korallensterben)

Aufbereitung von Urin
Urin aufzubereiten ist nicht unbedingt notwendig, da Urin von
gesunden Menschen ebenso gesund und sauber ist:
• In einem gesunden Menschen ist Urin in der Blase steril.
• Einige Leute trinken ihr Morgenurin als vorbeugende Gesundheitsvorsorgemassnahme (um gegen Krankheiten resistenter zu sein).
Jedoch in Gebieten, wo Krankheiten wie Bilharziose, Typhus, Cholera,
Hepatitis A & B, Tuberculosis oder HIV/AIDS ein Problem darstellen,
sollte Urin vor der Benutzung aufbereitet werden!
Urinaufbereitung durch Lagerung in Tanks:
• Stickstoff in gelagertem Urin wird zu Ammonium, und der pH steigt auf ca. 9
• es sollte eine geringe Verdünnung mit Wasser angestrebt werden – dies
unterstützt die Abtötung von Krankheitskeimen
• die Temperatur sollte in einem höheren Bereich liegen (20°C oder mehr)
Nötige Lagerungszeit (bei 20°C):
• 6 Monate, wenn fäkale Verunreinigung vorliegt
• 1 Monat bei sauberem Urin (ohne fäkale Verunreinigung)

Aufbereitung von Kot
Hier mal in Kürze 4 Verfahren Kot aufzubereiten:
1. Austrocknung:
Austrocknung auf unter 5% der Ursprungsmasse – kann in trockenem
warmen Klima in 4 Monaten erreicht werden – führt zu kompletter
Inaktivation aller Wurmeier (auch Ascaris Wurmeier – der
resistenteste Krankheitserreger im Kot überhaupt).

2. Pasteurisation:
Erhitzen auf 70°C
Krankheitserreger.

für

eine

Stunde

tötet

so

ziemlich

alle

3. Aerobes Kompostieren:
Beim Kompostieren erzeugen die aeroben Rottebakterien hohe
Temperaturen. 50-55°C tötet Krankheitserreger in wenigen Tagen.
Temperaturen um 55-65°C töten alle Arten von Krankheitserregern
(ausser bakterielle Sporen) in wenigen Stunden.

4. Anaerobe Gärung:
Dauert länger als Kompostierung und stinkt gewaltig (SOH4).

Kompostierung (1)
Die 6 Kompostierungs-Bedingungen sind:
1. Organisches Material:

( Kohlenstoff (C) and Stickstoff (N) )

• Kohlenstoff ist energiereiches Futter für Mikroorganismen.
• Stickstoff bietet Proteine, die von Mikroorganismen zum Leben benötigt werden.

2. Mikroorganismen:
• Mikroorganismen erzeugen Hitze und wandeln organisches Material in Kompost.
• Gute Quellen für Microorganismen sind Erde und fertiger Kompost.

3. Luft:
• Kompostierungs-Bakterien sind aerob, d.h. sie brauchen Luft und können in Wasser
nicht leben, daher ist Luft notwendig da sie Sauerstoff (O2) für ihre Arbeit benötigen.

4. Wasser:
• Wasser ist notwendig um den Komposthaufen feucht zu halten, ABER nicht durchnässt.

5. Temperatur:
• Ist der Boden gefroren sind die Bakterien inaktiv – Temp. von 20°C oder mehr sind gut.

6. Zeit:
• Sind die vorigen 5 vorhanden, wird Kompost draus - entweder in 1 Monat oder 1 Jahr.

Kompostierung (2)

Das C-N Verhältnis:

Da die meiste Arbeit beim Kompostieren von Mikroorganismen getan wird,
muss der Komposthaufen ihnen eine ausgewogene Nahrung aus Kohlenstoff
(C) und Stickstoff (N) anbieten, um attraktiv für sie zu sein.
Unglücklicherweise ist das C-N Verhältnis unserer Exkremente nicht ausgewogen!
Kohlenstoffhaltiges organisches Material muss dem Komposthaufen hinzugefügt
werden, wie z.B.:
Holzige Abfälle, Getreide-Hülsen (Spreu), Stroh, Asche, Erde, Papier, …

Regenwürmer:
Wurmhumus – Regenwürmer dem Kompost hinzufügen – ist eine bewährte
Methode um einen Humus von guter Qualität zu erzielen. Die Würmer bereiten
die Nährstoffe so auf, dass Pflanzen sie direkt aufnehmen können.

Humus:
Beim Kompostieren reduziert sich das Ursprungsvolumen um etwa 90% - die
übrigen 10% sind Humus, angefüllt mit den Mineralien, die vom Boden
aufgenommen wurden, als die Nahrung dort gewachsen ist.
Alles kompostierte biologische Material wird zu Humus.

Arbor Loo - Kompostierungstoilette
Der Arbor Loo ist eine simple Kompostierungstoilette mit einer tragbaren
Abdeckungsplatte + Häuschen auf einer flachen Grube:







maximal 1 Meter tief
Die Grube ist nicht ausgemauert, sie hat
höchstens eine Umrandung um die obere
Kante abzusichern und die Latrine etwas
über den Boden abzusetzen.
Holzasche und Erde werden nach jedem
Gebrauch hineingeschüttet um Fliegenbrut
und Gerüche zu mindern.
Ebenso kann organisches Material, wie
z.B. Blätter, hinzugefügt werden.

Wenn die Grube zu etwa 70% voll ist:




Werden Abdeckungsplatte und Häuschen
auf einer neuen Grube aufgestellt.
Die gefüllte Grube wird vollends mit Erde
aufgefüllt und ausgiebig gewässert.
Am nächsten Tag wird ein junger Baum eingpflanzt und nochmals gewässert.

Doppelgruben-Kompostierungstoilette
Sowohl Urin als auch Kot sammeln sich in der flachen Grube zuSammen mit Holzasche, Erde und organischem Pflanzenmaterial, das die Exkremente stets bedeckt, an.
Wenn die erste Grube beinahe voll ist:



Platte und Häuschen auf 2.te Grube bewegen
Den Inhalt der ersten Grube mit Erde, etwa
mit 15 bis 30 cm tief, bedecken und in Ruhe
kompostieren lassen

Wenn die zweite Grube nahezu voll ist:




Den reifen Kompost der ersten Grube entfernen
Dies sollte sich ohne üble Gerüche bewerkstelligen
lassen – sonst ist die Kompostierung nicht fertig
Es sollte sich ein wertvoller Humus gebildet haben

Kompostierungstoilette mit Schilfbett-Filter
Schilfbett-Filters werden eingesetzt um Urin und Grauwasser aufzubereiten (‘Grauwasser’ = Waschwasser vom Spülen, Wäsche, Dusche, etc.)
Urin wird vom Toilettenhäuschen duch eine Rohrleitung nach draussen ab
geleitet und zusammen mit dem anderen Brauchwasser in ein flaches, so
genanntes, Evapo-Transpirations-Bett eingeleitet:





Das Filterbett ist mit grobem Sand gefüllt
Es hat eine Umrandungsmauer um Versickern zu vermeiden (etwa mit
einer dicken Plastikfolie am Boden)
Schilf und wenn man mag Blumen, Büsche und sogar Fruchtbäume und
Kokosnusspalmen können auf dem Filterbett angpflanzt werden
1 m2 Schilfbett-Filter wird pro Toilettenbenutzer benötigt

Der Schilfbett-Filter nimmt den Abfluss, wärend er durch das Wurzelwerk
fliesst, auf und verdunstet ihn über die Pflanzen. Dabei werden Schad- und
Nährstoffe im Zusammenspiel von mikrobiologischen, chemischen und
physikalischen Vorgängen aus dem Abwasser herausgefiltert.

Eimer-Latrine
Der Eimer beinhaltet hier die Exkremente (Kot & Urin) und die hinzugefügten
Abdeckmaterialien
• er muss alle 1-3 Tage geleert werden – am Besten jeden Tag.
Der Eimer besteht aus Plastik, Emaille, galvanisiertem Metal, oder lackiertem Holz
• er wird in einem ‘doppelten Boden’ unter die Abdeckplatte gestellt
• auch einfachere Konstruktionen sind möglich

Ein Arbeiter ersetzt den Eimer mit einem frischen,
leert die Exkremente in einen grösseren Container,
und bringt diesen zur Kompostierungsanlage:
• Wasser zum Waschen der benutzten Eimer und
Container muss dort vorhanden sein.
• Die kompostierung kann ohne grossartige
Geruchs- und Fliegen-belästigung und
Gesundheitsprobleme erfolgen.
• Der Kompost dient dann zur Düngung.

Biogas-Produktion









Moderne Biogas Technologie ist eine weit verbreitete Technik mit einer
Geschichte von über 30 Jahren. Die Technologie ist effizient, gut
ausgetestet und bietet eine kosteneffiziente Möglichkeit organische
Abfälle zu entsorgen und dabei noch Kraftstoffe und Dünger
herzustellen.
Anaerobe Bakterien zersetzen organisches Material in Abwesenheit von
Sauerstoff. Methan und CO2 werden dabei produziert. Das Methan kann
dabei als alternative Energiequelle genutzt werden.
Das Volumen der Eingangsstoffe kann dabei um 50-80 % reduziert
werden. Der am Ende übrige Schlamm ist biologisch stabil und kann als
reichhaltiger Dünger in der Landwirtschaft verwendet werden.
Aus den Exkrementen von 25 Leuten kann täglich im Schnitt etwa 1 m³
Biogas erzeugt werden (40 Liter pro Person und Tag), was dem
durchschnittlichen Energieverbrauch für die Küche eines Haushaltes
entspricht.
In Einrichtungen mit 500 oder mehr Besuchern täglich (Schulen,
Gefängnisse, religiöse Zentren, öffentliche Einrichtungen, ...) könnte
das Biogas genügend Energie für eine Kantine bereitstellen.
Anaerobe Verfahren sind in tropischen Gefilden besonders geeignet, da
diese Verfahren bei Temperaturen über 20°C gut funktionieren.

Zwei Bücher (in Englisch)
• The Composting Toilet System Book





235 pages
April 1999
ISBN: 0966678303
CEPP (Center for Ecological Pollution Prevention)

• The Humanure Handbook: A Guide to
Composting Human Manure.





302 pages
Juli 1999
ISBN: 0964425890
2.nd edition - Jenkins Publishing (PA)

Einige Organisationen
SANDEC (Sanitation in Dev. Countries department of EAWAG (Swiss))
http://www.sandec.ch/

SIDA

(Swedish International Development Assistance)
http://www.ecosanres.org

WSP

(UNDP & World Bank: Water and Sanitation Programme)
http://www.wsp.org/

WSSCC (Water Supply and Sanitation Collaborative Council)
http://www.wsscc.org

IETC

(UNEP Intl. Environmental Technology Centre (Japan))
http://www.unep.or.jp/

WEDC (Water Engineering and Development Centre (UK))
http://www.lboro.ac.uk/departments/cv/wedc/

CAWST (Centre for Affordable Water and Sanitation Technology (Canada))
http://www.cawst.org

...noch mehr Organisationen
CEPP (Centre for Ecological Pollution Prevention)
http://www.cepp.cc

IRC

(International Water and Sanitation Centre (Netherlands))
http://www.irc.nl

IDRC (International Development Research Center (Canada))
http://www.idrc.ca/

GARNET (Global Applied Research Network in Water Supply and San. (UK))
http://www.lboro.ac.uk/departments/cv/wedc/garnet/

AIT

(Asian Institute of Technology (Thailand))
http://www.ait.ac.th/

Sanitation Connection
http://www.sanicon.net/

Ecological Engineering Group
http://www.ecological-engineering.com/

Einige Webseiten
• Ecological Sanitation – an introduction by Steven A. Esrey
– http://www.thewaterpage.com/ecosan_esrey_intro.htm

• The Water Page – Ecological Sanitation
– http://www.thewaterpage.com/ecosan_main.htm

• News on the „2003 World Toilet Summit“ in Taipei (Taiwan)
– http://taipeitimes.com/News/taiwan/archives/2003/10/12/2003071360

• SSHE (IRC & UNICEF) news from Aug. 2002
– http://www2.irc.nl/sshe/nn/nn0208.html

... jedoch, die Anwendung dieses revolutionären
Herangehens, und das Verständnis seiner Auswirkungen
und
Bedeutung
für
die
Gesundheit,
den
landwirtschaftlichen Nutzen, ökonomische Vorteile, und
institutionelle Anforderungen – speziell in modernen
städtischen Umgebungen – befinden sich noch immer in
den Kinderschuhen ...
(von der ersten Internationalen Konferenz über ‚Ecologic Sanitation‘ 2001)

ENDE
...ODER DER ANFANG?


Slide 3

Ökologische Toiletten
[ Schwarze Erde für die Menschheit ]

Der Krankheitserreger-Zyklus

Menschen verunreinigen die Umwelt und werden dadurch krank!

Einige Sanitär-Fakten
Menschen ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser im Jahr 2000:

1100 Millionen

( = 18 % der Weltbevölkerung )

Menschen ohne Zuganag zu angemessenen Toiletten im Jahr 2000:

2400 Millionen

( = 39 % der Weltbevölkerung )

1.2 Mrd.
Menschen weltweit, und trägt seinen Teil zu dem Tod von 15 Mio.
Verschmutztes Wasser beeinträchtigt die Gesundheit von
Kindern jedes Jahr bei.
Etwa

4 Mrd. Fälle von Durchfall gibt es jährlich weltweit:

– daran sterben 2.2 Millionen Menschen, hauptsächlich Kinder,
– das entspricht 15% der toten Kinder in Entwicklungsländern.
Die neuesten Daten finden Sie im „Zustand der Kinder in der Welt“
Report von UNICEF, und dem "Human Development Report“ von UNDP.

...noch mehr Sanitär-Fakten
Weltweit werden 5.3% aller Toten und 6.8% aller Behinderungen durch schlechte Toilettenhygiene und Wasser verursacht.

Einige Krankheiten die durch unhygienische Toiletten und fäkal
verunreinigtes Trinkwasser verursacht (oder gefördert) werden:
Cholera, Typhus, Durchfall, Ruhr,
Hepatitis, Malaria, Polio, Schistosomiase
Chlorverbindungen, die bei der Behandlung von Trinkwasser zur
Vermeidung ansteckender Krankheiten entstehen, werden in
Zusammenhang mit einer grossen Anzahl von Krebsfällen
gebracht (Blasen-, Darm-, Kolorektal- und Leberkrebs).

900 Millionen chinesische Bauern scheiden ca. 450 Mio. Tonnen
organischen Dünger jedes Jahr aus – im Wert von 2.6 Mrd. US$!
Der globale organische Dünger Output (Exkremente) im Jahr 2000,
wird auf 8.5 Mio. Tonnen täglich geschätzt ~ 49 Mio. US$.

Den Krankheitserreger-Zyklus durchbrechen
Um Krankheiten zu vermeiden müssen Krankheitserreger geblockt
werden, so dass Menschen ihnen nicht ausgesetzt sind (durch
Einatmen und Verschlucken).

Toiletten sind der erste und effektivste Punkt um Krankheitserreger aus
Fäkalien abzublocken - wenn Fäkalien am Ort der Ausscheidung aufbereitet werden können fast keine Krankheitserreger in die Umwelt gelangen.

Der Nährstoff-Zyklus

Der Düngemittelwert der Exkremente - Stickstoff (N), Phosphor (P)
und Kalium (K) – den jeder von uns produziert, ist nahezu ausreichend um die Nahrung für eine Person anzubauen!

Nährstoffe in Exkrementen
Die mineralischen Pflanzennährstoffe pro Person und Jahr (in kg) sind:
Urin
Kot
Für Anbau von 250
Nährstoff
Total
(500 ltr. / Jahr)
(50 ltr. / Jahr)
kg Getreide nötig
Stickstoff (N)
4.0
0.5
4.5
5.6

Phosphor (P)

0.4

0.2

0.6

0.7

Kalium

0.9

0.3

1.2

1.2

(K)

Urin:
• macht 90% des Volumens menschlicher Auscheidungen aus
• es beinhaltet auch etwa 80% aller mineralischen Pflanzennährstoffe (N, P, K)
Kot:

• beinhaltet das meiste des kohlenstoffhaltigen (C) organischen Materials
• Kohlenstoff erhöht die Wasserhaltekapazität von Böden und verbessert diese
• organisches Material verbessert Bodenstruktur und erhöht den Humusgehalt
 dies kann kein chemischer Dünger leisten!

Den Nährstoff-Zyklus schliessen
Urin:
– ist ein guter natürlicher mineralischer (N, P, K) Dünger
– Beinhaltet nur wenige Krankheitserreger und Schwermetalle
– damit ist Urin ein sauberer Dünger
Gemischt mit Wasser (5–10 Liter Wasser / 1 Liter Urin) kann
es zur düngenden Bewässerung eingesetzt werden

Kot:
– beinhaltet weniger Mineralien (N, P, K) als Urin
– beinhaltet den meisten Kohlenstoff (C) in unseren Exkrementen
– beinhaltet eine Menge Krankheitserreger
muss vor der Verwendung aufbereitet werden
aufbereiteter Kot kann ohne Bedenken mit anderen
organischen Küchen- und Gartenabfällen kompostiert werden
Einbringen des resultierenden Komposts in die Erde stellt die
Humusschicht wieder her

Was sind ökologische Toiletten?
Wasserspül-Toiletten-System:

VS

Ökologisches Toiletten-System:

+ Durchbricht den KankheitserregerZyklus
indem
Exkremente
weggespült werden.

+ Durchbricht den KankheitserregerZyklus durch Lagerung und
Aufbereitung von Exkrementen.

– Benötigt eine Menge Wasser um
Urin und Kot fortzuspülen.

+ Spart Wasser: benötigt nur
wenig oder gar kein Wasser!

– Exkremente, Spülwasser, HaushaltsBrauchwasser
und
Industrieabwässer werden gemischt.

+ Exkremente werden nahe dem
‚Produktionsort‘ ohne industrielle
Verunreinigungen aufbereitet.

– Der
Klärschlamm
moderner
Klärwerke kann nicht ohne
Bedenken als landwirtschaftlicher
Dünger verwendet werden – ihre
Abflüsse verunreinigen Flüsse und
das Meer.

+ Aufbereiteter und kompostierter
Kot verbessert die Humusschicht
des Bodens und Nährstoffe im
Urin werden dem Boden als
Dünger zurückgegeben – nichts
wird verunreinigt .

Was ist mit der Tiefe-Grube-Latrine?
2.8 Mrd. Menschen benutzen sie – Grubenlatrinen haben einige Nachteile:


Sie können nicht benutzt werden, wo der Boden zu hart ist, oder der
Grundwasserspiegel zu hoch, oder wo Überflutungen ein Problem sind,
oder in dicht besiedelten Gebieten wo der Platz limitiert ist – selbst eine sehr

tiefe Grube wird nach ein paar Jahren Benutzung voll sein, so dass eine neue Grube
gegraben werden muss, was bei kleinen städtischen Grundstücken nicht geht.



Das Risiko das Grundwasser zu verunreinigen bedroht das Trinkwasser:






Erhöhte Nitratwerte im Grundwasser durch Versickerung aus Gruben.
Grubenlatrinen werden bei heftigem Regen (Regenzeit / Monsun) oft durch
eindringendes Grundwasser unter Wasser gesetzt, da die Pegel steigen.
Haushalte mit Familienbrunnen auf dem Grundstück müssen ihre Latrine in
sicherer Distanz zum Brunnen bauen (10m mindestens).

Oftmals werden Grubenlatrinen wegen der unangenehmen Gerüche und
der Fliegen nicht benutz – vor allem während der Regenzeit:



Bestimmte Krankheitsüberträger brüten in feuchten Gruben – Fliegen und
Moskitos mögen die feuchte Umgebung in den Latrinen.
Diese Krankheitsüberträger verbreiten Krankheisterreger und verursachen
Krankheiten wie z.B. Malaria!

Eco-San Nutzen (1)
Eco-San versucht beides zu erreichen:
• Krankheitserreger-Zyklus
-> kein Kontakt mit nicht aufbereidurchbrechen
tetem Kot
• Nährstoff-Zyklus schliessen -> Wiederverwertung von Urin & Kot
als Dünger & Bodenverbesserer
Damit hat es einen
doppelt
nützlichen
Effekt
für
die
Gesundheit:

1. Reduktion von
Krankheiten
2. Verbesserung der
Nährstoffaufnahme

Eco-San Nutzen (2)
Das sichere Wiederverwerten menschlicher Exkremente
als Dünger & Bodenverbesserer hat einige Vorteile, z.B.:



Reduziert schädliche Abflüsse in Flüsse, Seen und das Meer
Stellt wertvolle Ressourcen bereit – statt sie zu verschwenden



Reduziert die Menge chemischen Düngers, der zum Nahrungsanbau importiert werden muss – was die Abhängigkeit vom chem.
Dünger mindert und Geld für Schulen, Hospitäer, etc. spart



Erhöht die Nahrungsmittelsicherheit der Haushalte – jeder kann



Schafft Arbeit – beim Sammeln / Kompostieren / städt. Landwirtschaft



Verbessert die Lebensbedingungen – sichere, fliegenfreie, angenehm



Gesündere Kinder – können besser lernen und sind glücklicher!



Gesündere Menschen – können besser arbeiten, mehr verdienen und

sich sicherlich diesen Dünger für den eigenen Anbau im Garten leisten!

riechende & billige Toiletten für jedermann

sind ebenso glücklicher!

Eco-San Nutzen (3)
Während es überall auf der Welt Sinn macht, so können
insbesondere Entwicklungsländer von Eco-San profitieren:


In Kombination könnten bessere Sanitäre Anlagen und ein
verbesserter Ernährungsstandard den Gesundheitsstandard in der
Bevölkerung in Entwicklungsländern erheblich positiv beeinflussen.



Die höhere Temperatur in vielen Entwicklungsländern und das
konzentriertere Urin, das aus Toiletten, die keine Spülung verwenden, gewonnen werden kann, erhöhen die Keimabtötungsrate. Die niedrigen Risiken der Übertragung von Infektionen durch
Urin unterstützen die Nutzung von Urin-Trennungstechniken.
Im südlichen tropischen Klima sind Kompostierungstoiletten und
Austrocknungstoiletten und Kombinationen mit Schilf-Bett-Filtern
einfacher machbar und effizienter.
Kombinationen von Kompostierungstoiletten und Filtersystemen
wären passend in Ländern wo man sich mit Wasser (statt mit
Toilettenpapier) den Hintern putzt.





Nicht-Eco-San Probleme
Das Versagen den Nährstoff-Zyklus zu schliessen
resultierte in:
1.) einer Reduktion der Humusschicht (Verlust von Bodenfruchtbarkeit)
(Bedarf an mehr Bewässerung)
(erhöhtes Flut-Risiko!)

2.) erhöhtem Verbrauch von Pestiziden (gesunder Boden wurde zerstört)
3.) Produktion und Gebrauch chem. Dünger

(seit dem 1. Weltkrieg)

4.) Nährstoff und Chlor (Cl) Verschmutzung
in Küstennähe und Hochsee

(Verlust an Biodiversität)
(giftiges Algenwachstum)
(Fisch & Korallensterben)

Aufbereitung von Urin
Urin aufzubereiten ist nicht unbedingt notwendig, da Urin von
gesunden Menschen ebenso gesund und sauber ist:
• In einem gesunden Menschen ist Urin in der Blase steril.
• Einige Leute trinken ihr Morgenurin als vorbeugende Gesundheitsvorsorgemassnahme (um gegen Krankheiten resistenter zu sein).
Jedoch in Gebieten, wo Krankheiten wie Bilharziose, Typhus, Cholera,
Hepatitis A & B, Tuberculosis oder HIV/AIDS ein Problem darstellen,
sollte Urin vor der Benutzung aufbereitet werden!
Urinaufbereitung durch Lagerung in Tanks:
• Stickstoff in gelagertem Urin wird zu Ammonium, und der pH steigt auf ca. 9
• es sollte eine geringe Verdünnung mit Wasser angestrebt werden – dies
unterstützt die Abtötung von Krankheitskeimen
• die Temperatur sollte in einem höheren Bereich liegen (20°C oder mehr)
Nötige Lagerungszeit (bei 20°C):
• 6 Monate, wenn fäkale Verunreinigung vorliegt
• 1 Monat bei sauberem Urin (ohne fäkale Verunreinigung)

Aufbereitung von Kot
Hier mal in Kürze 4 Verfahren Kot aufzubereiten:
1. Austrocknung:
Austrocknung auf unter 5% der Ursprungsmasse – kann in trockenem
warmen Klima in 4 Monaten erreicht werden – führt zu kompletter
Inaktivation aller Wurmeier (auch Ascaris Wurmeier – der
resistenteste Krankheitserreger im Kot überhaupt).

2. Pasteurisation:
Erhitzen auf 70°C
Krankheitserreger.

für

eine

Stunde

tötet

so

ziemlich

alle

3. Aerobes Kompostieren:
Beim Kompostieren erzeugen die aeroben Rottebakterien hohe
Temperaturen. 50-55°C tötet Krankheitserreger in wenigen Tagen.
Temperaturen um 55-65°C töten alle Arten von Krankheitserregern
(ausser bakterielle Sporen) in wenigen Stunden.

4. Anaerobe Gärung:
Dauert länger als Kompostierung und stinkt gewaltig (SOH4).

Kompostierung (1)
Die 6 Kompostierungs-Bedingungen sind:
1. Organisches Material:

( Kohlenstoff (C) and Stickstoff (N) )

• Kohlenstoff ist energiereiches Futter für Mikroorganismen.
• Stickstoff bietet Proteine, die von Mikroorganismen zum Leben benötigt werden.

2. Mikroorganismen:
• Mikroorganismen erzeugen Hitze und wandeln organisches Material in Kompost.
• Gute Quellen für Microorganismen sind Erde und fertiger Kompost.

3. Luft:
• Kompostierungs-Bakterien sind aerob, d.h. sie brauchen Luft und können in Wasser
nicht leben, daher ist Luft notwendig da sie Sauerstoff (O2) für ihre Arbeit benötigen.

4. Wasser:
• Wasser ist notwendig um den Komposthaufen feucht zu halten, ABER nicht durchnässt.

5. Temperatur:
• Ist der Boden gefroren sind die Bakterien inaktiv – Temp. von 20°C oder mehr sind gut.

6. Zeit:
• Sind die vorigen 5 vorhanden, wird Kompost draus - entweder in 1 Monat oder 1 Jahr.

Kompostierung (2)

Das C-N Verhältnis:

Da die meiste Arbeit beim Kompostieren von Mikroorganismen getan wird,
muss der Komposthaufen ihnen eine ausgewogene Nahrung aus Kohlenstoff
(C) und Stickstoff (N) anbieten, um attraktiv für sie zu sein.
Unglücklicherweise ist das C-N Verhältnis unserer Exkremente nicht ausgewogen!
Kohlenstoffhaltiges organisches Material muss dem Komposthaufen hinzugefügt
werden, wie z.B.:
Holzige Abfälle, Getreide-Hülsen (Spreu), Stroh, Asche, Erde, Papier, …

Regenwürmer:
Wurmhumus – Regenwürmer dem Kompost hinzufügen – ist eine bewährte
Methode um einen Humus von guter Qualität zu erzielen. Die Würmer bereiten
die Nährstoffe so auf, dass Pflanzen sie direkt aufnehmen können.

Humus:
Beim Kompostieren reduziert sich das Ursprungsvolumen um etwa 90% - die
übrigen 10% sind Humus, angefüllt mit den Mineralien, die vom Boden
aufgenommen wurden, als die Nahrung dort gewachsen ist.
Alles kompostierte biologische Material wird zu Humus.

Arbor Loo - Kompostierungstoilette
Der Arbor Loo ist eine simple Kompostierungstoilette mit einer tragbaren
Abdeckungsplatte + Häuschen auf einer flachen Grube:







maximal 1 Meter tief
Die Grube ist nicht ausgemauert, sie hat
höchstens eine Umrandung um die obere
Kante abzusichern und die Latrine etwas
über den Boden abzusetzen.
Holzasche und Erde werden nach jedem
Gebrauch hineingeschüttet um Fliegenbrut
und Gerüche zu mindern.
Ebenso kann organisches Material, wie
z.B. Blätter, hinzugefügt werden.

Wenn die Grube zu etwa 70% voll ist:




Werden Abdeckungsplatte und Häuschen
auf einer neuen Grube aufgestellt.
Die gefüllte Grube wird vollends mit Erde
aufgefüllt und ausgiebig gewässert.
Am nächsten Tag wird ein junger Baum eingpflanzt und nochmals gewässert.

Doppelgruben-Kompostierungstoilette
Sowohl Urin als auch Kot sammeln sich in der flachen Grube zuSammen mit Holzasche, Erde und organischem Pflanzenmaterial, das die Exkremente stets bedeckt, an.
Wenn die erste Grube beinahe voll ist:



Platte und Häuschen auf 2.te Grube bewegen
Den Inhalt der ersten Grube mit Erde, etwa
mit 15 bis 30 cm tief, bedecken und in Ruhe
kompostieren lassen

Wenn die zweite Grube nahezu voll ist:




Den reifen Kompost der ersten Grube entfernen
Dies sollte sich ohne üble Gerüche bewerkstelligen
lassen – sonst ist die Kompostierung nicht fertig
Es sollte sich ein wertvoller Humus gebildet haben

Kompostierungstoilette mit Schilfbett-Filter
Schilfbett-Filters werden eingesetzt um Urin und Grauwasser aufzubereiten (‘Grauwasser’ = Waschwasser vom Spülen, Wäsche, Dusche, etc.)
Urin wird vom Toilettenhäuschen duch eine Rohrleitung nach draussen ab
geleitet und zusammen mit dem anderen Brauchwasser in ein flaches, so
genanntes, Evapo-Transpirations-Bett eingeleitet:





Das Filterbett ist mit grobem Sand gefüllt
Es hat eine Umrandungsmauer um Versickern zu vermeiden (etwa mit
einer dicken Plastikfolie am Boden)
Schilf und wenn man mag Blumen, Büsche und sogar Fruchtbäume und
Kokosnusspalmen können auf dem Filterbett angpflanzt werden
1 m2 Schilfbett-Filter wird pro Toilettenbenutzer benötigt

Der Schilfbett-Filter nimmt den Abfluss, wärend er durch das Wurzelwerk
fliesst, auf und verdunstet ihn über die Pflanzen. Dabei werden Schad- und
Nährstoffe im Zusammenspiel von mikrobiologischen, chemischen und
physikalischen Vorgängen aus dem Abwasser herausgefiltert.

Eimer-Latrine
Der Eimer beinhaltet hier die Exkremente (Kot & Urin) und die hinzugefügten
Abdeckmaterialien
• er muss alle 1-3 Tage geleert werden – am Besten jeden Tag.
Der Eimer besteht aus Plastik, Emaille, galvanisiertem Metal, oder lackiertem Holz
• er wird in einem ‘doppelten Boden’ unter die Abdeckplatte gestellt
• auch einfachere Konstruktionen sind möglich

Ein Arbeiter ersetzt den Eimer mit einem frischen,
leert die Exkremente in einen grösseren Container,
und bringt diesen zur Kompostierungsanlage:
• Wasser zum Waschen der benutzten Eimer und
Container muss dort vorhanden sein.
• Die kompostierung kann ohne grossartige
Geruchs- und Fliegen-belästigung und
Gesundheitsprobleme erfolgen.
• Der Kompost dient dann zur Düngung.

Biogas-Produktion









Moderne Biogas Technologie ist eine weit verbreitete Technik mit einer
Geschichte von über 30 Jahren. Die Technologie ist effizient, gut
ausgetestet und bietet eine kosteneffiziente Möglichkeit organische
Abfälle zu entsorgen und dabei noch Kraftstoffe und Dünger
herzustellen.
Anaerobe Bakterien zersetzen organisches Material in Abwesenheit von
Sauerstoff. Methan und CO2 werden dabei produziert. Das Methan kann
dabei als alternative Energiequelle genutzt werden.
Das Volumen der Eingangsstoffe kann dabei um 50-80 % reduziert
werden. Der am Ende übrige Schlamm ist biologisch stabil und kann als
reichhaltiger Dünger in der Landwirtschaft verwendet werden.
Aus den Exkrementen von 25 Leuten kann täglich im Schnitt etwa 1 m³
Biogas erzeugt werden (40 Liter pro Person und Tag), was dem
durchschnittlichen Energieverbrauch für die Küche eines Haushaltes
entspricht.
In Einrichtungen mit 500 oder mehr Besuchern täglich (Schulen,
Gefängnisse, religiöse Zentren, öffentliche Einrichtungen, ...) könnte
das Biogas genügend Energie für eine Kantine bereitstellen.
Anaerobe Verfahren sind in tropischen Gefilden besonders geeignet, da
diese Verfahren bei Temperaturen über 20°C gut funktionieren.

Zwei Bücher (in Englisch)
• The Composting Toilet System Book





235 pages
April 1999
ISBN: 0966678303
CEPP (Center for Ecological Pollution Prevention)

• The Humanure Handbook: A Guide to
Composting Human Manure.





302 pages
Juli 1999
ISBN: 0964425890
2.nd edition - Jenkins Publishing (PA)

Einige Organisationen
SANDEC (Sanitation in Dev. Countries department of EAWAG (Swiss))
http://www.sandec.ch/

SIDA

(Swedish International Development Assistance)
http://www.ecosanres.org

WSP

(UNDP & World Bank: Water and Sanitation Programme)
http://www.wsp.org/

WSSCC (Water Supply and Sanitation Collaborative Council)
http://www.wsscc.org

IETC

(UNEP Intl. Environmental Technology Centre (Japan))
http://www.unep.or.jp/

WEDC (Water Engineering and Development Centre (UK))
http://www.lboro.ac.uk/departments/cv/wedc/

CAWST (Centre for Affordable Water and Sanitation Technology (Canada))
http://www.cawst.org

...noch mehr Organisationen
CEPP (Centre for Ecological Pollution Prevention)
http://www.cepp.cc

IRC

(International Water and Sanitation Centre (Netherlands))
http://www.irc.nl

IDRC (International Development Research Center (Canada))
http://www.idrc.ca/

GARNET (Global Applied Research Network in Water Supply and San. (UK))
http://www.lboro.ac.uk/departments/cv/wedc/garnet/

AIT

(Asian Institute of Technology (Thailand))
http://www.ait.ac.th/

Sanitation Connection
http://www.sanicon.net/

Ecological Engineering Group
http://www.ecological-engineering.com/

Einige Webseiten
• Ecological Sanitation – an introduction by Steven A. Esrey
– http://www.thewaterpage.com/ecosan_esrey_intro.htm

• The Water Page – Ecological Sanitation
– http://www.thewaterpage.com/ecosan_main.htm

• News on the „2003 World Toilet Summit“ in Taipei (Taiwan)
– http://taipeitimes.com/News/taiwan/archives/2003/10/12/2003071360

• SSHE (IRC & UNICEF) news from Aug. 2002
– http://www2.irc.nl/sshe/nn/nn0208.html

... jedoch, die Anwendung dieses revolutionären
Herangehens, und das Verständnis seiner Auswirkungen
und
Bedeutung
für
die
Gesundheit,
den
landwirtschaftlichen Nutzen, ökonomische Vorteile, und
institutionelle Anforderungen – speziell in modernen
städtischen Umgebungen – befinden sich noch immer in
den Kinderschuhen ...
(von der ersten Internationalen Konferenz über ‚Ecologic Sanitation‘ 2001)

ENDE
...ODER DER ANFANG?


Slide 4

Ökologische Toiletten
[ Schwarze Erde für die Menschheit ]

Der Krankheitserreger-Zyklus

Menschen verunreinigen die Umwelt und werden dadurch krank!

Einige Sanitär-Fakten
Menschen ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser im Jahr 2000:

1100 Millionen

( = 18 % der Weltbevölkerung )

Menschen ohne Zuganag zu angemessenen Toiletten im Jahr 2000:

2400 Millionen

( = 39 % der Weltbevölkerung )

1.2 Mrd.
Menschen weltweit, und trägt seinen Teil zu dem Tod von 15 Mio.
Verschmutztes Wasser beeinträchtigt die Gesundheit von
Kindern jedes Jahr bei.
Etwa

4 Mrd. Fälle von Durchfall gibt es jährlich weltweit:

– daran sterben 2.2 Millionen Menschen, hauptsächlich Kinder,
– das entspricht 15% der toten Kinder in Entwicklungsländern.
Die neuesten Daten finden Sie im „Zustand der Kinder in der Welt“
Report von UNICEF, und dem "Human Development Report“ von UNDP.

...noch mehr Sanitär-Fakten
Weltweit werden 5.3% aller Toten und 6.8% aller Behinderungen durch schlechte Toilettenhygiene und Wasser verursacht.

Einige Krankheiten die durch unhygienische Toiletten und fäkal
verunreinigtes Trinkwasser verursacht (oder gefördert) werden:
Cholera, Typhus, Durchfall, Ruhr,
Hepatitis, Malaria, Polio, Schistosomiase
Chlorverbindungen, die bei der Behandlung von Trinkwasser zur
Vermeidung ansteckender Krankheiten entstehen, werden in
Zusammenhang mit einer grossen Anzahl von Krebsfällen
gebracht (Blasen-, Darm-, Kolorektal- und Leberkrebs).

900 Millionen chinesische Bauern scheiden ca. 450 Mio. Tonnen
organischen Dünger jedes Jahr aus – im Wert von 2.6 Mrd. US$!
Der globale organische Dünger Output (Exkremente) im Jahr 2000,
wird auf 8.5 Mio. Tonnen täglich geschätzt ~ 49 Mio. US$.

Den Krankheitserreger-Zyklus durchbrechen
Um Krankheiten zu vermeiden müssen Krankheitserreger geblockt
werden, so dass Menschen ihnen nicht ausgesetzt sind (durch
Einatmen und Verschlucken).

Toiletten sind der erste und effektivste Punkt um Krankheitserreger aus
Fäkalien abzublocken - wenn Fäkalien am Ort der Ausscheidung aufbereitet werden können fast keine Krankheitserreger in die Umwelt gelangen.

Der Nährstoff-Zyklus

Der Düngemittelwert der Exkremente - Stickstoff (N), Phosphor (P)
und Kalium (K) – den jeder von uns produziert, ist nahezu ausreichend um die Nahrung für eine Person anzubauen!

Nährstoffe in Exkrementen
Die mineralischen Pflanzennährstoffe pro Person und Jahr (in kg) sind:
Urin
Kot
Für Anbau von 250
Nährstoff
Total
(500 ltr. / Jahr)
(50 ltr. / Jahr)
kg Getreide nötig
Stickstoff (N)
4.0
0.5
4.5
5.6

Phosphor (P)

0.4

0.2

0.6

0.7

Kalium

0.9

0.3

1.2

1.2

(K)

Urin:
• macht 90% des Volumens menschlicher Auscheidungen aus
• es beinhaltet auch etwa 80% aller mineralischen Pflanzennährstoffe (N, P, K)
Kot:

• beinhaltet das meiste des kohlenstoffhaltigen (C) organischen Materials
• Kohlenstoff erhöht die Wasserhaltekapazität von Böden und verbessert diese
• organisches Material verbessert Bodenstruktur und erhöht den Humusgehalt
 dies kann kein chemischer Dünger leisten!

Den Nährstoff-Zyklus schliessen
Urin:
– ist ein guter natürlicher mineralischer (N, P, K) Dünger
– Beinhaltet nur wenige Krankheitserreger und Schwermetalle
– damit ist Urin ein sauberer Dünger
Gemischt mit Wasser (5–10 Liter Wasser / 1 Liter Urin) kann
es zur düngenden Bewässerung eingesetzt werden

Kot:
– beinhaltet weniger Mineralien (N, P, K) als Urin
– beinhaltet den meisten Kohlenstoff (C) in unseren Exkrementen
– beinhaltet eine Menge Krankheitserreger
muss vor der Verwendung aufbereitet werden
aufbereiteter Kot kann ohne Bedenken mit anderen
organischen Küchen- und Gartenabfällen kompostiert werden
Einbringen des resultierenden Komposts in die Erde stellt die
Humusschicht wieder her

Was sind ökologische Toiletten?
Wasserspül-Toiletten-System:

VS

Ökologisches Toiletten-System:

+ Durchbricht den KankheitserregerZyklus
indem
Exkremente
weggespült werden.

+ Durchbricht den KankheitserregerZyklus durch Lagerung und
Aufbereitung von Exkrementen.

– Benötigt eine Menge Wasser um
Urin und Kot fortzuspülen.

+ Spart Wasser: benötigt nur
wenig oder gar kein Wasser!

– Exkremente, Spülwasser, HaushaltsBrauchwasser
und
Industrieabwässer werden gemischt.

+ Exkremente werden nahe dem
‚Produktionsort‘ ohne industrielle
Verunreinigungen aufbereitet.

– Der
Klärschlamm
moderner
Klärwerke kann nicht ohne
Bedenken als landwirtschaftlicher
Dünger verwendet werden – ihre
Abflüsse verunreinigen Flüsse und
das Meer.

+ Aufbereiteter und kompostierter
Kot verbessert die Humusschicht
des Bodens und Nährstoffe im
Urin werden dem Boden als
Dünger zurückgegeben – nichts
wird verunreinigt .

Was ist mit der Tiefe-Grube-Latrine?
2.8 Mrd. Menschen benutzen sie – Grubenlatrinen haben einige Nachteile:


Sie können nicht benutzt werden, wo der Boden zu hart ist, oder der
Grundwasserspiegel zu hoch, oder wo Überflutungen ein Problem sind,
oder in dicht besiedelten Gebieten wo der Platz limitiert ist – selbst eine sehr

tiefe Grube wird nach ein paar Jahren Benutzung voll sein, so dass eine neue Grube
gegraben werden muss, was bei kleinen städtischen Grundstücken nicht geht.



Das Risiko das Grundwasser zu verunreinigen bedroht das Trinkwasser:






Erhöhte Nitratwerte im Grundwasser durch Versickerung aus Gruben.
Grubenlatrinen werden bei heftigem Regen (Regenzeit / Monsun) oft durch
eindringendes Grundwasser unter Wasser gesetzt, da die Pegel steigen.
Haushalte mit Familienbrunnen auf dem Grundstück müssen ihre Latrine in
sicherer Distanz zum Brunnen bauen (10m mindestens).

Oftmals werden Grubenlatrinen wegen der unangenehmen Gerüche und
der Fliegen nicht benutz – vor allem während der Regenzeit:



Bestimmte Krankheitsüberträger brüten in feuchten Gruben – Fliegen und
Moskitos mögen die feuchte Umgebung in den Latrinen.
Diese Krankheitsüberträger verbreiten Krankheisterreger und verursachen
Krankheiten wie z.B. Malaria!

Eco-San Nutzen (1)
Eco-San versucht beides zu erreichen:
• Krankheitserreger-Zyklus
-> kein Kontakt mit nicht aufbereidurchbrechen
tetem Kot
• Nährstoff-Zyklus schliessen -> Wiederverwertung von Urin & Kot
als Dünger & Bodenverbesserer
Damit hat es einen
doppelt
nützlichen
Effekt
für
die
Gesundheit:

1. Reduktion von
Krankheiten
2. Verbesserung der
Nährstoffaufnahme

Eco-San Nutzen (2)
Das sichere Wiederverwerten menschlicher Exkremente
als Dünger & Bodenverbesserer hat einige Vorteile, z.B.:



Reduziert schädliche Abflüsse in Flüsse, Seen und das Meer
Stellt wertvolle Ressourcen bereit – statt sie zu verschwenden



Reduziert die Menge chemischen Düngers, der zum Nahrungsanbau importiert werden muss – was die Abhängigkeit vom chem.
Dünger mindert und Geld für Schulen, Hospitäer, etc. spart



Erhöht die Nahrungsmittelsicherheit der Haushalte – jeder kann



Schafft Arbeit – beim Sammeln / Kompostieren / städt. Landwirtschaft



Verbessert die Lebensbedingungen – sichere, fliegenfreie, angenehm



Gesündere Kinder – können besser lernen und sind glücklicher!



Gesündere Menschen – können besser arbeiten, mehr verdienen und

sich sicherlich diesen Dünger für den eigenen Anbau im Garten leisten!

riechende & billige Toiletten für jedermann

sind ebenso glücklicher!

Eco-San Nutzen (3)
Während es überall auf der Welt Sinn macht, so können
insbesondere Entwicklungsländer von Eco-San profitieren:


In Kombination könnten bessere Sanitäre Anlagen und ein
verbesserter Ernährungsstandard den Gesundheitsstandard in der
Bevölkerung in Entwicklungsländern erheblich positiv beeinflussen.



Die höhere Temperatur in vielen Entwicklungsländern und das
konzentriertere Urin, das aus Toiletten, die keine Spülung verwenden, gewonnen werden kann, erhöhen die Keimabtötungsrate. Die niedrigen Risiken der Übertragung von Infektionen durch
Urin unterstützen die Nutzung von Urin-Trennungstechniken.
Im südlichen tropischen Klima sind Kompostierungstoiletten und
Austrocknungstoiletten und Kombinationen mit Schilf-Bett-Filtern
einfacher machbar und effizienter.
Kombinationen von Kompostierungstoiletten und Filtersystemen
wären passend in Ländern wo man sich mit Wasser (statt mit
Toilettenpapier) den Hintern putzt.





Nicht-Eco-San Probleme
Das Versagen den Nährstoff-Zyklus zu schliessen
resultierte in:
1.) einer Reduktion der Humusschicht (Verlust von Bodenfruchtbarkeit)
(Bedarf an mehr Bewässerung)
(erhöhtes Flut-Risiko!)

2.) erhöhtem Verbrauch von Pestiziden (gesunder Boden wurde zerstört)
3.) Produktion und Gebrauch chem. Dünger

(seit dem 1. Weltkrieg)

4.) Nährstoff und Chlor (Cl) Verschmutzung
in Küstennähe und Hochsee

(Verlust an Biodiversität)
(giftiges Algenwachstum)
(Fisch & Korallensterben)

Aufbereitung von Urin
Urin aufzubereiten ist nicht unbedingt notwendig, da Urin von
gesunden Menschen ebenso gesund und sauber ist:
• In einem gesunden Menschen ist Urin in der Blase steril.
• Einige Leute trinken ihr Morgenurin als vorbeugende Gesundheitsvorsorgemassnahme (um gegen Krankheiten resistenter zu sein).
Jedoch in Gebieten, wo Krankheiten wie Bilharziose, Typhus, Cholera,
Hepatitis A & B, Tuberculosis oder HIV/AIDS ein Problem darstellen,
sollte Urin vor der Benutzung aufbereitet werden!
Urinaufbereitung durch Lagerung in Tanks:
• Stickstoff in gelagertem Urin wird zu Ammonium, und der pH steigt auf ca. 9
• es sollte eine geringe Verdünnung mit Wasser angestrebt werden – dies
unterstützt die Abtötung von Krankheitskeimen
• die Temperatur sollte in einem höheren Bereich liegen (20°C oder mehr)
Nötige Lagerungszeit (bei 20°C):
• 6 Monate, wenn fäkale Verunreinigung vorliegt
• 1 Monat bei sauberem Urin (ohne fäkale Verunreinigung)

Aufbereitung von Kot
Hier mal in Kürze 4 Verfahren Kot aufzubereiten:
1. Austrocknung:
Austrocknung auf unter 5% der Ursprungsmasse – kann in trockenem
warmen Klima in 4 Monaten erreicht werden – führt zu kompletter
Inaktivation aller Wurmeier (auch Ascaris Wurmeier – der
resistenteste Krankheitserreger im Kot überhaupt).

2. Pasteurisation:
Erhitzen auf 70°C
Krankheitserreger.

für

eine

Stunde

tötet

so

ziemlich

alle

3. Aerobes Kompostieren:
Beim Kompostieren erzeugen die aeroben Rottebakterien hohe
Temperaturen. 50-55°C tötet Krankheitserreger in wenigen Tagen.
Temperaturen um 55-65°C töten alle Arten von Krankheitserregern
(ausser bakterielle Sporen) in wenigen Stunden.

4. Anaerobe Gärung:
Dauert länger als Kompostierung und stinkt gewaltig (SOH4).

Kompostierung (1)
Die 6 Kompostierungs-Bedingungen sind:
1. Organisches Material:

( Kohlenstoff (C) and Stickstoff (N) )

• Kohlenstoff ist energiereiches Futter für Mikroorganismen.
• Stickstoff bietet Proteine, die von Mikroorganismen zum Leben benötigt werden.

2. Mikroorganismen:
• Mikroorganismen erzeugen Hitze und wandeln organisches Material in Kompost.
• Gute Quellen für Microorganismen sind Erde und fertiger Kompost.

3. Luft:
• Kompostierungs-Bakterien sind aerob, d.h. sie brauchen Luft und können in Wasser
nicht leben, daher ist Luft notwendig da sie Sauerstoff (O2) für ihre Arbeit benötigen.

4. Wasser:
• Wasser ist notwendig um den Komposthaufen feucht zu halten, ABER nicht durchnässt.

5. Temperatur:
• Ist der Boden gefroren sind die Bakterien inaktiv – Temp. von 20°C oder mehr sind gut.

6. Zeit:
• Sind die vorigen 5 vorhanden, wird Kompost draus - entweder in 1 Monat oder 1 Jahr.

Kompostierung (2)

Das C-N Verhältnis:

Da die meiste Arbeit beim Kompostieren von Mikroorganismen getan wird,
muss der Komposthaufen ihnen eine ausgewogene Nahrung aus Kohlenstoff
(C) und Stickstoff (N) anbieten, um attraktiv für sie zu sein.
Unglücklicherweise ist das C-N Verhältnis unserer Exkremente nicht ausgewogen!
Kohlenstoffhaltiges organisches Material muss dem Komposthaufen hinzugefügt
werden, wie z.B.:
Holzige Abfälle, Getreide-Hülsen (Spreu), Stroh, Asche, Erde, Papier, …

Regenwürmer:
Wurmhumus – Regenwürmer dem Kompost hinzufügen – ist eine bewährte
Methode um einen Humus von guter Qualität zu erzielen. Die Würmer bereiten
die Nährstoffe so auf, dass Pflanzen sie direkt aufnehmen können.

Humus:
Beim Kompostieren reduziert sich das Ursprungsvolumen um etwa 90% - die
übrigen 10% sind Humus, angefüllt mit den Mineralien, die vom Boden
aufgenommen wurden, als die Nahrung dort gewachsen ist.
Alles kompostierte biologische Material wird zu Humus.

Arbor Loo - Kompostierungstoilette
Der Arbor Loo ist eine simple Kompostierungstoilette mit einer tragbaren
Abdeckungsplatte + Häuschen auf einer flachen Grube:







maximal 1 Meter tief
Die Grube ist nicht ausgemauert, sie hat
höchstens eine Umrandung um die obere
Kante abzusichern und die Latrine etwas
über den Boden abzusetzen.
Holzasche und Erde werden nach jedem
Gebrauch hineingeschüttet um Fliegenbrut
und Gerüche zu mindern.
Ebenso kann organisches Material, wie
z.B. Blätter, hinzugefügt werden.

Wenn die Grube zu etwa 70% voll ist:




Werden Abdeckungsplatte und Häuschen
auf einer neuen Grube aufgestellt.
Die gefüllte Grube wird vollends mit Erde
aufgefüllt und ausgiebig gewässert.
Am nächsten Tag wird ein junger Baum eingpflanzt und nochmals gewässert.

Doppelgruben-Kompostierungstoilette
Sowohl Urin als auch Kot sammeln sich in der flachen Grube zuSammen mit Holzasche, Erde und organischem Pflanzenmaterial, das die Exkremente stets bedeckt, an.
Wenn die erste Grube beinahe voll ist:



Platte und Häuschen auf 2.te Grube bewegen
Den Inhalt der ersten Grube mit Erde, etwa
mit 15 bis 30 cm tief, bedecken und in Ruhe
kompostieren lassen

Wenn die zweite Grube nahezu voll ist:




Den reifen Kompost der ersten Grube entfernen
Dies sollte sich ohne üble Gerüche bewerkstelligen
lassen – sonst ist die Kompostierung nicht fertig
Es sollte sich ein wertvoller Humus gebildet haben

Kompostierungstoilette mit Schilfbett-Filter
Schilfbett-Filters werden eingesetzt um Urin und Grauwasser aufzubereiten (‘Grauwasser’ = Waschwasser vom Spülen, Wäsche, Dusche, etc.)
Urin wird vom Toilettenhäuschen duch eine Rohrleitung nach draussen ab
geleitet und zusammen mit dem anderen Brauchwasser in ein flaches, so
genanntes, Evapo-Transpirations-Bett eingeleitet:





Das Filterbett ist mit grobem Sand gefüllt
Es hat eine Umrandungsmauer um Versickern zu vermeiden (etwa mit
einer dicken Plastikfolie am Boden)
Schilf und wenn man mag Blumen, Büsche und sogar Fruchtbäume und
Kokosnusspalmen können auf dem Filterbett angpflanzt werden
1 m2 Schilfbett-Filter wird pro Toilettenbenutzer benötigt

Der Schilfbett-Filter nimmt den Abfluss, wärend er durch das Wurzelwerk
fliesst, auf und verdunstet ihn über die Pflanzen. Dabei werden Schad- und
Nährstoffe im Zusammenspiel von mikrobiologischen, chemischen und
physikalischen Vorgängen aus dem Abwasser herausgefiltert.

Eimer-Latrine
Der Eimer beinhaltet hier die Exkremente (Kot & Urin) und die hinzugefügten
Abdeckmaterialien
• er muss alle 1-3 Tage geleert werden – am Besten jeden Tag.
Der Eimer besteht aus Plastik, Emaille, galvanisiertem Metal, oder lackiertem Holz
• er wird in einem ‘doppelten Boden’ unter die Abdeckplatte gestellt
• auch einfachere Konstruktionen sind möglich

Ein Arbeiter ersetzt den Eimer mit einem frischen,
leert die Exkremente in einen grösseren Container,
und bringt diesen zur Kompostierungsanlage:
• Wasser zum Waschen der benutzten Eimer und
Container muss dort vorhanden sein.
• Die kompostierung kann ohne grossartige
Geruchs- und Fliegen-belästigung und
Gesundheitsprobleme erfolgen.
• Der Kompost dient dann zur Düngung.

Biogas-Produktion









Moderne Biogas Technologie ist eine weit verbreitete Technik mit einer
Geschichte von über 30 Jahren. Die Technologie ist effizient, gut
ausgetestet und bietet eine kosteneffiziente Möglichkeit organische
Abfälle zu entsorgen und dabei noch Kraftstoffe und Dünger
herzustellen.
Anaerobe Bakterien zersetzen organisches Material in Abwesenheit von
Sauerstoff. Methan und CO2 werden dabei produziert. Das Methan kann
dabei als alternative Energiequelle genutzt werden.
Das Volumen der Eingangsstoffe kann dabei um 50-80 % reduziert
werden. Der am Ende übrige Schlamm ist biologisch stabil und kann als
reichhaltiger Dünger in der Landwirtschaft verwendet werden.
Aus den Exkrementen von 25 Leuten kann täglich im Schnitt etwa 1 m³
Biogas erzeugt werden (40 Liter pro Person und Tag), was dem
durchschnittlichen Energieverbrauch für die Küche eines Haushaltes
entspricht.
In Einrichtungen mit 500 oder mehr Besuchern täglich (Schulen,
Gefängnisse, religiöse Zentren, öffentliche Einrichtungen, ...) könnte
das Biogas genügend Energie für eine Kantine bereitstellen.
Anaerobe Verfahren sind in tropischen Gefilden besonders geeignet, da
diese Verfahren bei Temperaturen über 20°C gut funktionieren.

Zwei Bücher (in Englisch)
• The Composting Toilet System Book





235 pages
April 1999
ISBN: 0966678303
CEPP (Center for Ecological Pollution Prevention)

• The Humanure Handbook: A Guide to
Composting Human Manure.





302 pages
Juli 1999
ISBN: 0964425890
2.nd edition - Jenkins Publishing (PA)

Einige Organisationen
SANDEC (Sanitation in Dev. Countries department of EAWAG (Swiss))
http://www.sandec.ch/

SIDA

(Swedish International Development Assistance)
http://www.ecosanres.org

WSP

(UNDP & World Bank: Water and Sanitation Programme)
http://www.wsp.org/

WSSCC (Water Supply and Sanitation Collaborative Council)
http://www.wsscc.org

IETC

(UNEP Intl. Environmental Technology Centre (Japan))
http://www.unep.or.jp/

WEDC (Water Engineering and Development Centre (UK))
http://www.lboro.ac.uk/departments/cv/wedc/

CAWST (Centre for Affordable Water and Sanitation Technology (Canada))
http://www.cawst.org

...noch mehr Organisationen
CEPP (Centre for Ecological Pollution Prevention)
http://www.cepp.cc

IRC

(International Water and Sanitation Centre (Netherlands))
http://www.irc.nl

IDRC (International Development Research Center (Canada))
http://www.idrc.ca/

GARNET (Global Applied Research Network in Water Supply and San. (UK))
http://www.lboro.ac.uk/departments/cv/wedc/garnet/

AIT

(Asian Institute of Technology (Thailand))
http://www.ait.ac.th/

Sanitation Connection
http://www.sanicon.net/

Ecological Engineering Group
http://www.ecological-engineering.com/

Einige Webseiten
• Ecological Sanitation – an introduction by Steven A. Esrey
– http://www.thewaterpage.com/ecosan_esrey_intro.htm

• The Water Page – Ecological Sanitation
– http://www.thewaterpage.com/ecosan_main.htm

• News on the „2003 World Toilet Summit“ in Taipei (Taiwan)
– http://taipeitimes.com/News/taiwan/archives/2003/10/12/2003071360

• SSHE (IRC & UNICEF) news from Aug. 2002
– http://www2.irc.nl/sshe/nn/nn0208.html

... jedoch, die Anwendung dieses revolutionären
Herangehens, und das Verständnis seiner Auswirkungen
und
Bedeutung
für
die
Gesundheit,
den
landwirtschaftlichen Nutzen, ökonomische Vorteile, und
institutionelle Anforderungen – speziell in modernen
städtischen Umgebungen – befinden sich noch immer in
den Kinderschuhen ...
(von der ersten Internationalen Konferenz über ‚Ecologic Sanitation‘ 2001)

ENDE
...ODER DER ANFANG?


Slide 5

Ökologische Toiletten
[ Schwarze Erde für die Menschheit ]

Der Krankheitserreger-Zyklus

Menschen verunreinigen die Umwelt und werden dadurch krank!

Einige Sanitär-Fakten
Menschen ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser im Jahr 2000:

1100 Millionen

( = 18 % der Weltbevölkerung )

Menschen ohne Zuganag zu angemessenen Toiletten im Jahr 2000:

2400 Millionen

( = 39 % der Weltbevölkerung )

1.2 Mrd.
Menschen weltweit, und trägt seinen Teil zu dem Tod von 15 Mio.
Verschmutztes Wasser beeinträchtigt die Gesundheit von
Kindern jedes Jahr bei.
Etwa

4 Mrd. Fälle von Durchfall gibt es jährlich weltweit:

– daran sterben 2.2 Millionen Menschen, hauptsächlich Kinder,
– das entspricht 15% der toten Kinder in Entwicklungsländern.
Die neuesten Daten finden Sie im „Zustand der Kinder in der Welt“
Report von UNICEF, und dem "Human Development Report“ von UNDP.

...noch mehr Sanitär-Fakten
Weltweit werden 5.3% aller Toten und 6.8% aller Behinderungen durch schlechte Toilettenhygiene und Wasser verursacht.

Einige Krankheiten die durch unhygienische Toiletten und fäkal
verunreinigtes Trinkwasser verursacht (oder gefördert) werden:
Cholera, Typhus, Durchfall, Ruhr,
Hepatitis, Malaria, Polio, Schistosomiase
Chlorverbindungen, die bei der Behandlung von Trinkwasser zur
Vermeidung ansteckender Krankheiten entstehen, werden in
Zusammenhang mit einer grossen Anzahl von Krebsfällen
gebracht (Blasen-, Darm-, Kolorektal- und Leberkrebs).

900 Millionen chinesische Bauern scheiden ca. 450 Mio. Tonnen
organischen Dünger jedes Jahr aus – im Wert von 2.6 Mrd. US$!
Der globale organische Dünger Output (Exkremente) im Jahr 2000,
wird auf 8.5 Mio. Tonnen täglich geschätzt ~ 49 Mio. US$.

Den Krankheitserreger-Zyklus durchbrechen
Um Krankheiten zu vermeiden müssen Krankheitserreger geblockt
werden, so dass Menschen ihnen nicht ausgesetzt sind (durch
Einatmen und Verschlucken).

Toiletten sind der erste und effektivste Punkt um Krankheitserreger aus
Fäkalien abzublocken - wenn Fäkalien am Ort der Ausscheidung aufbereitet werden können fast keine Krankheitserreger in die Umwelt gelangen.

Der Nährstoff-Zyklus

Der Düngemittelwert der Exkremente - Stickstoff (N), Phosphor (P)
und Kalium (K) – den jeder von uns produziert, ist nahezu ausreichend um die Nahrung für eine Person anzubauen!

Nährstoffe in Exkrementen
Die mineralischen Pflanzennährstoffe pro Person und Jahr (in kg) sind:
Urin
Kot
Für Anbau von 250
Nährstoff
Total
(500 ltr. / Jahr)
(50 ltr. / Jahr)
kg Getreide nötig
Stickstoff (N)
4.0
0.5
4.5
5.6

Phosphor (P)

0.4

0.2

0.6

0.7

Kalium

0.9

0.3

1.2

1.2

(K)

Urin:
• macht 90% des Volumens menschlicher Auscheidungen aus
• es beinhaltet auch etwa 80% aller mineralischen Pflanzennährstoffe (N, P, K)
Kot:

• beinhaltet das meiste des kohlenstoffhaltigen (C) organischen Materials
• Kohlenstoff erhöht die Wasserhaltekapazität von Böden und verbessert diese
• organisches Material verbessert Bodenstruktur und erhöht den Humusgehalt
 dies kann kein chemischer Dünger leisten!

Den Nährstoff-Zyklus schliessen
Urin:
– ist ein guter natürlicher mineralischer (N, P, K) Dünger
– Beinhaltet nur wenige Krankheitserreger und Schwermetalle
– damit ist Urin ein sauberer Dünger
Gemischt mit Wasser (5–10 Liter Wasser / 1 Liter Urin) kann
es zur düngenden Bewässerung eingesetzt werden

Kot:
– beinhaltet weniger Mineralien (N, P, K) als Urin
– beinhaltet den meisten Kohlenstoff (C) in unseren Exkrementen
– beinhaltet eine Menge Krankheitserreger
muss vor der Verwendung aufbereitet werden
aufbereiteter Kot kann ohne Bedenken mit anderen
organischen Küchen- und Gartenabfällen kompostiert werden
Einbringen des resultierenden Komposts in die Erde stellt die
Humusschicht wieder her

Was sind ökologische Toiletten?
Wasserspül-Toiletten-System:

VS

Ökologisches Toiletten-System:

+ Durchbricht den KankheitserregerZyklus
indem
Exkremente
weggespült werden.

+ Durchbricht den KankheitserregerZyklus durch Lagerung und
Aufbereitung von Exkrementen.

– Benötigt eine Menge Wasser um
Urin und Kot fortzuspülen.

+ Spart Wasser: benötigt nur
wenig oder gar kein Wasser!

– Exkremente, Spülwasser, HaushaltsBrauchwasser
und
Industrieabwässer werden gemischt.

+ Exkremente werden nahe dem
‚Produktionsort‘ ohne industrielle
Verunreinigungen aufbereitet.

– Der
Klärschlamm
moderner
Klärwerke kann nicht ohne
Bedenken als landwirtschaftlicher
Dünger verwendet werden – ihre
Abflüsse verunreinigen Flüsse und
das Meer.

+ Aufbereiteter und kompostierter
Kot verbessert die Humusschicht
des Bodens und Nährstoffe im
Urin werden dem Boden als
Dünger zurückgegeben – nichts
wird verunreinigt .

Was ist mit der Tiefe-Grube-Latrine?
2.8 Mrd. Menschen benutzen sie – Grubenlatrinen haben einige Nachteile:


Sie können nicht benutzt werden, wo der Boden zu hart ist, oder der
Grundwasserspiegel zu hoch, oder wo Überflutungen ein Problem sind,
oder in dicht besiedelten Gebieten wo der Platz limitiert ist – selbst eine sehr

tiefe Grube wird nach ein paar Jahren Benutzung voll sein, so dass eine neue Grube
gegraben werden muss, was bei kleinen städtischen Grundstücken nicht geht.



Das Risiko das Grundwasser zu verunreinigen bedroht das Trinkwasser:






Erhöhte Nitratwerte im Grundwasser durch Versickerung aus Gruben.
Grubenlatrinen werden bei heftigem Regen (Regenzeit / Monsun) oft durch
eindringendes Grundwasser unter Wasser gesetzt, da die Pegel steigen.
Haushalte mit Familienbrunnen auf dem Grundstück müssen ihre Latrine in
sicherer Distanz zum Brunnen bauen (10m mindestens).

Oftmals werden Grubenlatrinen wegen der unangenehmen Gerüche und
der Fliegen nicht benutz – vor allem während der Regenzeit:



Bestimmte Krankheitsüberträger brüten in feuchten Gruben – Fliegen und
Moskitos mögen die feuchte Umgebung in den Latrinen.
Diese Krankheitsüberträger verbreiten Krankheisterreger und verursachen
Krankheiten wie z.B. Malaria!

Eco-San Nutzen (1)
Eco-San versucht beides zu erreichen:
• Krankheitserreger-Zyklus
-> kein Kontakt mit nicht aufbereidurchbrechen
tetem Kot
• Nährstoff-Zyklus schliessen -> Wiederverwertung von Urin & Kot
als Dünger & Bodenverbesserer
Damit hat es einen
doppelt
nützlichen
Effekt
für
die
Gesundheit:

1. Reduktion von
Krankheiten
2. Verbesserung der
Nährstoffaufnahme

Eco-San Nutzen (2)
Das sichere Wiederverwerten menschlicher Exkremente
als Dünger & Bodenverbesserer hat einige Vorteile, z.B.:



Reduziert schädliche Abflüsse in Flüsse, Seen und das Meer
Stellt wertvolle Ressourcen bereit – statt sie zu verschwenden



Reduziert die Menge chemischen Düngers, der zum Nahrungsanbau importiert werden muss – was die Abhängigkeit vom chem.
Dünger mindert und Geld für Schulen, Hospitäer, etc. spart



Erhöht die Nahrungsmittelsicherheit der Haushalte – jeder kann



Schafft Arbeit – beim Sammeln / Kompostieren / städt. Landwirtschaft



Verbessert die Lebensbedingungen – sichere, fliegenfreie, angenehm



Gesündere Kinder – können besser lernen und sind glücklicher!



Gesündere Menschen – können besser arbeiten, mehr verdienen und

sich sicherlich diesen Dünger für den eigenen Anbau im Garten leisten!

riechende & billige Toiletten für jedermann

sind ebenso glücklicher!

Eco-San Nutzen (3)
Während es überall auf der Welt Sinn macht, so können
insbesondere Entwicklungsländer von Eco-San profitieren:


In Kombination könnten bessere Sanitäre Anlagen und ein
verbesserter Ernährungsstandard den Gesundheitsstandard in der
Bevölkerung in Entwicklungsländern erheblich positiv beeinflussen.



Die höhere Temperatur in vielen Entwicklungsländern und das
konzentriertere Urin, das aus Toiletten, die keine Spülung verwenden, gewonnen werden kann, erhöhen die Keimabtötungsrate. Die niedrigen Risiken der Übertragung von Infektionen durch
Urin unterstützen die Nutzung von Urin-Trennungstechniken.
Im südlichen tropischen Klima sind Kompostierungstoiletten und
Austrocknungstoiletten und Kombinationen mit Schilf-Bett-Filtern
einfacher machbar und effizienter.
Kombinationen von Kompostierungstoiletten und Filtersystemen
wären passend in Ländern wo man sich mit Wasser (statt mit
Toilettenpapier) den Hintern putzt.





Nicht-Eco-San Probleme
Das Versagen den Nährstoff-Zyklus zu schliessen
resultierte in:
1.) einer Reduktion der Humusschicht (Verlust von Bodenfruchtbarkeit)
(Bedarf an mehr Bewässerung)
(erhöhtes Flut-Risiko!)

2.) erhöhtem Verbrauch von Pestiziden (gesunder Boden wurde zerstört)
3.) Produktion und Gebrauch chem. Dünger

(seit dem 1. Weltkrieg)

4.) Nährstoff und Chlor (Cl) Verschmutzung
in Küstennähe und Hochsee

(Verlust an Biodiversität)
(giftiges Algenwachstum)
(Fisch & Korallensterben)

Aufbereitung von Urin
Urin aufzubereiten ist nicht unbedingt notwendig, da Urin von
gesunden Menschen ebenso gesund und sauber ist:
• In einem gesunden Menschen ist Urin in der Blase steril.
• Einige Leute trinken ihr Morgenurin als vorbeugende Gesundheitsvorsorgemassnahme (um gegen Krankheiten resistenter zu sein).
Jedoch in Gebieten, wo Krankheiten wie Bilharziose, Typhus, Cholera,
Hepatitis A & B, Tuberculosis oder HIV/AIDS ein Problem darstellen,
sollte Urin vor der Benutzung aufbereitet werden!
Urinaufbereitung durch Lagerung in Tanks:
• Stickstoff in gelagertem Urin wird zu Ammonium, und der pH steigt auf ca. 9
• es sollte eine geringe Verdünnung mit Wasser angestrebt werden – dies
unterstützt die Abtötung von Krankheitskeimen
• die Temperatur sollte in einem höheren Bereich liegen (20°C oder mehr)
Nötige Lagerungszeit (bei 20°C):
• 6 Monate, wenn fäkale Verunreinigung vorliegt
• 1 Monat bei sauberem Urin (ohne fäkale Verunreinigung)

Aufbereitung von Kot
Hier mal in Kürze 4 Verfahren Kot aufzubereiten:
1. Austrocknung:
Austrocknung auf unter 5% der Ursprungsmasse – kann in trockenem
warmen Klima in 4 Monaten erreicht werden – führt zu kompletter
Inaktivation aller Wurmeier (auch Ascaris Wurmeier – der
resistenteste Krankheitserreger im Kot überhaupt).

2. Pasteurisation:
Erhitzen auf 70°C
Krankheitserreger.

für

eine

Stunde

tötet

so

ziemlich

alle

3. Aerobes Kompostieren:
Beim Kompostieren erzeugen die aeroben Rottebakterien hohe
Temperaturen. 50-55°C tötet Krankheitserreger in wenigen Tagen.
Temperaturen um 55-65°C töten alle Arten von Krankheitserregern
(ausser bakterielle Sporen) in wenigen Stunden.

4. Anaerobe Gärung:
Dauert länger als Kompostierung und stinkt gewaltig (SOH4).

Kompostierung (1)
Die 6 Kompostierungs-Bedingungen sind:
1. Organisches Material:

( Kohlenstoff (C) and Stickstoff (N) )

• Kohlenstoff ist energiereiches Futter für Mikroorganismen.
• Stickstoff bietet Proteine, die von Mikroorganismen zum Leben benötigt werden.

2. Mikroorganismen:
• Mikroorganismen erzeugen Hitze und wandeln organisches Material in Kompost.
• Gute Quellen für Microorganismen sind Erde und fertiger Kompost.

3. Luft:
• Kompostierungs-Bakterien sind aerob, d.h. sie brauchen Luft und können in Wasser
nicht leben, daher ist Luft notwendig da sie Sauerstoff (O2) für ihre Arbeit benötigen.

4. Wasser:
• Wasser ist notwendig um den Komposthaufen feucht zu halten, ABER nicht durchnässt.

5. Temperatur:
• Ist der Boden gefroren sind die Bakterien inaktiv – Temp. von 20°C oder mehr sind gut.

6. Zeit:
• Sind die vorigen 5 vorhanden, wird Kompost draus - entweder in 1 Monat oder 1 Jahr.

Kompostierung (2)

Das C-N Verhältnis:

Da die meiste Arbeit beim Kompostieren von Mikroorganismen getan wird,
muss der Komposthaufen ihnen eine ausgewogene Nahrung aus Kohlenstoff
(C) und Stickstoff (N) anbieten, um attraktiv für sie zu sein.
Unglücklicherweise ist das C-N Verhältnis unserer Exkremente nicht ausgewogen!
Kohlenstoffhaltiges organisches Material muss dem Komposthaufen hinzugefügt
werden, wie z.B.:
Holzige Abfälle, Getreide-Hülsen (Spreu), Stroh, Asche, Erde, Papier, …

Regenwürmer:
Wurmhumus – Regenwürmer dem Kompost hinzufügen – ist eine bewährte
Methode um einen Humus von guter Qualität zu erzielen. Die Würmer bereiten
die Nährstoffe so auf, dass Pflanzen sie direkt aufnehmen können.

Humus:
Beim Kompostieren reduziert sich das Ursprungsvolumen um etwa 90% - die
übrigen 10% sind Humus, angefüllt mit den Mineralien, die vom Boden
aufgenommen wurden, als die Nahrung dort gewachsen ist.
Alles kompostierte biologische Material wird zu Humus.

Arbor Loo - Kompostierungstoilette
Der Arbor Loo ist eine simple Kompostierungstoilette mit einer tragbaren
Abdeckungsplatte + Häuschen auf einer flachen Grube:







maximal 1 Meter tief
Die Grube ist nicht ausgemauert, sie hat
höchstens eine Umrandung um die obere
Kante abzusichern und die Latrine etwas
über den Boden abzusetzen.
Holzasche und Erde werden nach jedem
Gebrauch hineingeschüttet um Fliegenbrut
und Gerüche zu mindern.
Ebenso kann organisches Material, wie
z.B. Blätter, hinzugefügt werden.

Wenn die Grube zu etwa 70% voll ist:




Werden Abdeckungsplatte und Häuschen
auf einer neuen Grube aufgestellt.
Die gefüllte Grube wird vollends mit Erde
aufgefüllt und ausgiebig gewässert.
Am nächsten Tag wird ein junger Baum eingpflanzt und nochmals gewässert.

Doppelgruben-Kompostierungstoilette
Sowohl Urin als auch Kot sammeln sich in der flachen Grube zuSammen mit Holzasche, Erde und organischem Pflanzenmaterial, das die Exkremente stets bedeckt, an.
Wenn die erste Grube beinahe voll ist:



Platte und Häuschen auf 2.te Grube bewegen
Den Inhalt der ersten Grube mit Erde, etwa
mit 15 bis 30 cm tief, bedecken und in Ruhe
kompostieren lassen

Wenn die zweite Grube nahezu voll ist:




Den reifen Kompost der ersten Grube entfernen
Dies sollte sich ohne üble Gerüche bewerkstelligen
lassen – sonst ist die Kompostierung nicht fertig
Es sollte sich ein wertvoller Humus gebildet haben

Kompostierungstoilette mit Schilfbett-Filter
Schilfbett-Filters werden eingesetzt um Urin und Grauwasser aufzubereiten (‘Grauwasser’ = Waschwasser vom Spülen, Wäsche, Dusche, etc.)
Urin wird vom Toilettenhäuschen duch eine Rohrleitung nach draussen ab
geleitet und zusammen mit dem anderen Brauchwasser in ein flaches, so
genanntes, Evapo-Transpirations-Bett eingeleitet:





Das Filterbett ist mit grobem Sand gefüllt
Es hat eine Umrandungsmauer um Versickern zu vermeiden (etwa mit
einer dicken Plastikfolie am Boden)
Schilf und wenn man mag Blumen, Büsche und sogar Fruchtbäume und
Kokosnusspalmen können auf dem Filterbett angpflanzt werden
1 m2 Schilfbett-Filter wird pro Toilettenbenutzer benötigt

Der Schilfbett-Filter nimmt den Abfluss, wärend er durch das Wurzelwerk
fliesst, auf und verdunstet ihn über die Pflanzen. Dabei werden Schad- und
Nährstoffe im Zusammenspiel von mikrobiologischen, chemischen und
physikalischen Vorgängen aus dem Abwasser herausgefiltert.

Eimer-Latrine
Der Eimer beinhaltet hier die Exkremente (Kot & Urin) und die hinzugefügten
Abdeckmaterialien
• er muss alle 1-3 Tage geleert werden – am Besten jeden Tag.
Der Eimer besteht aus Plastik, Emaille, galvanisiertem Metal, oder lackiertem Holz
• er wird in einem ‘doppelten Boden’ unter die Abdeckplatte gestellt
• auch einfachere Konstruktionen sind möglich

Ein Arbeiter ersetzt den Eimer mit einem frischen,
leert die Exkremente in einen grösseren Container,
und bringt diesen zur Kompostierungsanlage:
• Wasser zum Waschen der benutzten Eimer und
Container muss dort vorhanden sein.
• Die kompostierung kann ohne grossartige
Geruchs- und Fliegen-belästigung und
Gesundheitsprobleme erfolgen.
• Der Kompost dient dann zur Düngung.

Biogas-Produktion









Moderne Biogas Technologie ist eine weit verbreitete Technik mit einer
Geschichte von über 30 Jahren. Die Technologie ist effizient, gut
ausgetestet und bietet eine kosteneffiziente Möglichkeit organische
Abfälle zu entsorgen und dabei noch Kraftstoffe und Dünger
herzustellen.
Anaerobe Bakterien zersetzen organisches Material in Abwesenheit von
Sauerstoff. Methan und CO2 werden dabei produziert. Das Methan kann
dabei als alternative Energiequelle genutzt werden.
Das Volumen der Eingangsstoffe kann dabei um 50-80 % reduziert
werden. Der am Ende übrige Schlamm ist biologisch stabil und kann als
reichhaltiger Dünger in der Landwirtschaft verwendet werden.
Aus den Exkrementen von 25 Leuten kann täglich im Schnitt etwa 1 m³
Biogas erzeugt werden (40 Liter pro Person und Tag), was dem
durchschnittlichen Energieverbrauch für die Küche eines Haushaltes
entspricht.
In Einrichtungen mit 500 oder mehr Besuchern täglich (Schulen,
Gefängnisse, religiöse Zentren, öffentliche Einrichtungen, ...) könnte
das Biogas genügend Energie für eine Kantine bereitstellen.
Anaerobe Verfahren sind in tropischen Gefilden besonders geeignet, da
diese Verfahren bei Temperaturen über 20°C gut funktionieren.

Zwei Bücher (in Englisch)
• The Composting Toilet System Book





235 pages
April 1999
ISBN: 0966678303
CEPP (Center for Ecological Pollution Prevention)

• The Humanure Handbook: A Guide to
Composting Human Manure.





302 pages
Juli 1999
ISBN: 0964425890
2.nd edition - Jenkins Publishing (PA)

Einige Organisationen
SANDEC (Sanitation in Dev. Countries department of EAWAG (Swiss))
http://www.sandec.ch/

SIDA

(Swedish International Development Assistance)
http://www.ecosanres.org

WSP

(UNDP & World Bank: Water and Sanitation Programme)
http://www.wsp.org/

WSSCC (Water Supply and Sanitation Collaborative Council)
http://www.wsscc.org

IETC

(UNEP Intl. Environmental Technology Centre (Japan))
http://www.unep.or.jp/

WEDC (Water Engineering and Development Centre (UK))
http://www.lboro.ac.uk/departments/cv/wedc/

CAWST (Centre for Affordable Water and Sanitation Technology (Canada))
http://www.cawst.org

...noch mehr Organisationen
CEPP (Centre for Ecological Pollution Prevention)
http://www.cepp.cc

IRC

(International Water and Sanitation Centre (Netherlands))
http://www.irc.nl

IDRC (International Development Research Center (Canada))
http://www.idrc.ca/

GARNET (Global Applied Research Network in Water Supply and San. (UK))
http://www.lboro.ac.uk/departments/cv/wedc/garnet/

AIT

(Asian Institute of Technology (Thailand))
http://www.ait.ac.th/

Sanitation Connection
http://www.sanicon.net/

Ecological Engineering Group
http://www.ecological-engineering.com/

Einige Webseiten
• Ecological Sanitation – an introduction by Steven A. Esrey
– http://www.thewaterpage.com/ecosan_esrey_intro.htm

• The Water Page – Ecological Sanitation
– http://www.thewaterpage.com/ecosan_main.htm

• News on the „2003 World Toilet Summit“ in Taipei (Taiwan)
– http://taipeitimes.com/News/taiwan/archives/2003/10/12/2003071360

• SSHE (IRC & UNICEF) news from Aug. 2002
– http://www2.irc.nl/sshe/nn/nn0208.html

... jedoch, die Anwendung dieses revolutionären
Herangehens, und das Verständnis seiner Auswirkungen
und
Bedeutung
für
die
Gesundheit,
den
landwirtschaftlichen Nutzen, ökonomische Vorteile, und
institutionelle Anforderungen – speziell in modernen
städtischen Umgebungen – befinden sich noch immer in
den Kinderschuhen ...
(von der ersten Internationalen Konferenz über ‚Ecologic Sanitation‘ 2001)

ENDE
...ODER DER ANFANG?


Slide 6

Ökologische Toiletten
[ Schwarze Erde für die Menschheit ]

Der Krankheitserreger-Zyklus

Menschen verunreinigen die Umwelt und werden dadurch krank!

Einige Sanitär-Fakten
Menschen ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser im Jahr 2000:

1100 Millionen

( = 18 % der Weltbevölkerung )

Menschen ohne Zuganag zu angemessenen Toiletten im Jahr 2000:

2400 Millionen

( = 39 % der Weltbevölkerung )

1.2 Mrd.
Menschen weltweit, und trägt seinen Teil zu dem Tod von 15 Mio.
Verschmutztes Wasser beeinträchtigt die Gesundheit von
Kindern jedes Jahr bei.
Etwa

4 Mrd. Fälle von Durchfall gibt es jährlich weltweit:

– daran sterben 2.2 Millionen Menschen, hauptsächlich Kinder,
– das entspricht 15% der toten Kinder in Entwicklungsländern.
Die neuesten Daten finden Sie im „Zustand der Kinder in der Welt“
Report von UNICEF, und dem "Human Development Report“ von UNDP.

...noch mehr Sanitär-Fakten
Weltweit werden 5.3% aller Toten und 6.8% aller Behinderungen durch schlechte Toilettenhygiene und Wasser verursacht.

Einige Krankheiten die durch unhygienische Toiletten und fäkal
verunreinigtes Trinkwasser verursacht (oder gefördert) werden:
Cholera, Typhus, Durchfall, Ruhr,
Hepatitis, Malaria, Polio, Schistosomiase
Chlorverbindungen, die bei der Behandlung von Trinkwasser zur
Vermeidung ansteckender Krankheiten entstehen, werden in
Zusammenhang mit einer grossen Anzahl von Krebsfällen
gebracht (Blasen-, Darm-, Kolorektal- und Leberkrebs).

900 Millionen chinesische Bauern scheiden ca. 450 Mio. Tonnen
organischen Dünger jedes Jahr aus – im Wert von 2.6 Mrd. US$!
Der globale organische Dünger Output (Exkremente) im Jahr 2000,
wird auf 8.5 Mio. Tonnen täglich geschätzt ~ 49 Mio. US$.

Den Krankheitserreger-Zyklus durchbrechen
Um Krankheiten zu vermeiden müssen Krankheitserreger geblockt
werden, so dass Menschen ihnen nicht ausgesetzt sind (durch
Einatmen und Verschlucken).

Toiletten sind der erste und effektivste Punkt um Krankheitserreger aus
Fäkalien abzublocken - wenn Fäkalien am Ort der Ausscheidung aufbereitet werden können fast keine Krankheitserreger in die Umwelt gelangen.

Der Nährstoff-Zyklus

Der Düngemittelwert der Exkremente - Stickstoff (N), Phosphor (P)
und Kalium (K) – den jeder von uns produziert, ist nahezu ausreichend um die Nahrung für eine Person anzubauen!

Nährstoffe in Exkrementen
Die mineralischen Pflanzennährstoffe pro Person und Jahr (in kg) sind:
Urin
Kot
Für Anbau von 250
Nährstoff
Total
(500 ltr. / Jahr)
(50 ltr. / Jahr)
kg Getreide nötig
Stickstoff (N)
4.0
0.5
4.5
5.6

Phosphor (P)

0.4

0.2

0.6

0.7

Kalium

0.9

0.3

1.2

1.2

(K)

Urin:
• macht 90% des Volumens menschlicher Auscheidungen aus
• es beinhaltet auch etwa 80% aller mineralischen Pflanzennährstoffe (N, P, K)
Kot:

• beinhaltet das meiste des kohlenstoffhaltigen (C) organischen Materials
• Kohlenstoff erhöht die Wasserhaltekapazität von Böden und verbessert diese
• organisches Material verbessert Bodenstruktur und erhöht den Humusgehalt
 dies kann kein chemischer Dünger leisten!

Den Nährstoff-Zyklus schliessen
Urin:
– ist ein guter natürlicher mineralischer (N, P, K) Dünger
– Beinhaltet nur wenige Krankheitserreger und Schwermetalle
– damit ist Urin ein sauberer Dünger
Gemischt mit Wasser (5–10 Liter Wasser / 1 Liter Urin) kann
es zur düngenden Bewässerung eingesetzt werden

Kot:
– beinhaltet weniger Mineralien (N, P, K) als Urin
– beinhaltet den meisten Kohlenstoff (C) in unseren Exkrementen
– beinhaltet eine Menge Krankheitserreger
muss vor der Verwendung aufbereitet werden
aufbereiteter Kot kann ohne Bedenken mit anderen
organischen Küchen- und Gartenabfällen kompostiert werden
Einbringen des resultierenden Komposts in die Erde stellt die
Humusschicht wieder her

Was sind ökologische Toiletten?
Wasserspül-Toiletten-System:

VS

Ökologisches Toiletten-System:

+ Durchbricht den KankheitserregerZyklus
indem
Exkremente
weggespült werden.

+ Durchbricht den KankheitserregerZyklus durch Lagerung und
Aufbereitung von Exkrementen.

– Benötigt eine Menge Wasser um
Urin und Kot fortzuspülen.

+ Spart Wasser: benötigt nur
wenig oder gar kein Wasser!

– Exkremente, Spülwasser, HaushaltsBrauchwasser
und
Industrieabwässer werden gemischt.

+ Exkremente werden nahe dem
‚Produktionsort‘ ohne industrielle
Verunreinigungen aufbereitet.

– Der
Klärschlamm
moderner
Klärwerke kann nicht ohne
Bedenken als landwirtschaftlicher
Dünger verwendet werden – ihre
Abflüsse verunreinigen Flüsse und
das Meer.

+ Aufbereiteter und kompostierter
Kot verbessert die Humusschicht
des Bodens und Nährstoffe im
Urin werden dem Boden als
Dünger zurückgegeben – nichts
wird verunreinigt .

Was ist mit der Tiefe-Grube-Latrine?
2.8 Mrd. Menschen benutzen sie – Grubenlatrinen haben einige Nachteile:


Sie können nicht benutzt werden, wo der Boden zu hart ist, oder der
Grundwasserspiegel zu hoch, oder wo Überflutungen ein Problem sind,
oder in dicht besiedelten Gebieten wo der Platz limitiert ist – selbst eine sehr

tiefe Grube wird nach ein paar Jahren Benutzung voll sein, so dass eine neue Grube
gegraben werden muss, was bei kleinen städtischen Grundstücken nicht geht.



Das Risiko das Grundwasser zu verunreinigen bedroht das Trinkwasser:






Erhöhte Nitratwerte im Grundwasser durch Versickerung aus Gruben.
Grubenlatrinen werden bei heftigem Regen (Regenzeit / Monsun) oft durch
eindringendes Grundwasser unter Wasser gesetzt, da die Pegel steigen.
Haushalte mit Familienbrunnen auf dem Grundstück müssen ihre Latrine in
sicherer Distanz zum Brunnen bauen (10m mindestens).

Oftmals werden Grubenlatrinen wegen der unangenehmen Gerüche und
der Fliegen nicht benutz – vor allem während der Regenzeit:



Bestimmte Krankheitsüberträger brüten in feuchten Gruben – Fliegen und
Moskitos mögen die feuchte Umgebung in den Latrinen.
Diese Krankheitsüberträger verbreiten Krankheisterreger und verursachen
Krankheiten wie z.B. Malaria!

Eco-San Nutzen (1)
Eco-San versucht beides zu erreichen:
• Krankheitserreger-Zyklus
-> kein Kontakt mit nicht aufbereidurchbrechen
tetem Kot
• Nährstoff-Zyklus schliessen -> Wiederverwertung von Urin & Kot
als Dünger & Bodenverbesserer
Damit hat es einen
doppelt
nützlichen
Effekt
für
die
Gesundheit:

1. Reduktion von
Krankheiten
2. Verbesserung der
Nährstoffaufnahme

Eco-San Nutzen (2)
Das sichere Wiederverwerten menschlicher Exkremente
als Dünger & Bodenverbesserer hat einige Vorteile, z.B.:



Reduziert schädliche Abflüsse in Flüsse, Seen und das Meer
Stellt wertvolle Ressourcen bereit – statt sie zu verschwenden



Reduziert die Menge chemischen Düngers, der zum Nahrungsanbau importiert werden muss – was die Abhängigkeit vom chem.
Dünger mindert und Geld für Schulen, Hospitäer, etc. spart



Erhöht die Nahrungsmittelsicherheit der Haushalte – jeder kann



Schafft Arbeit – beim Sammeln / Kompostieren / städt. Landwirtschaft



Verbessert die Lebensbedingungen – sichere, fliegenfreie, angenehm



Gesündere Kinder – können besser lernen und sind glücklicher!



Gesündere Menschen – können besser arbeiten, mehr verdienen und

sich sicherlich diesen Dünger für den eigenen Anbau im Garten leisten!

riechende & billige Toiletten für jedermann

sind ebenso glücklicher!

Eco-San Nutzen (3)
Während es überall auf der Welt Sinn macht, so können
insbesondere Entwicklungsländer von Eco-San profitieren:


In Kombination könnten bessere Sanitäre Anlagen und ein
verbesserter Ernährungsstandard den Gesundheitsstandard in der
Bevölkerung in Entwicklungsländern erheblich positiv beeinflussen.



Die höhere Temperatur in vielen Entwicklungsländern und das
konzentriertere Urin, das aus Toiletten, die keine Spülung verwenden, gewonnen werden kann, erhöhen die Keimabtötungsrate. Die niedrigen Risiken der Übertragung von Infektionen durch
Urin unterstützen die Nutzung von Urin-Trennungstechniken.
Im südlichen tropischen Klima sind Kompostierungstoiletten und
Austrocknungstoiletten und Kombinationen mit Schilf-Bett-Filtern
einfacher machbar und effizienter.
Kombinationen von Kompostierungstoiletten und Filtersystemen
wären passend in Ländern wo man sich mit Wasser (statt mit
Toilettenpapier) den Hintern putzt.





Nicht-Eco-San Probleme
Das Versagen den Nährstoff-Zyklus zu schliessen
resultierte in:
1.) einer Reduktion der Humusschicht (Verlust von Bodenfruchtbarkeit)
(Bedarf an mehr Bewässerung)
(erhöhtes Flut-Risiko!)

2.) erhöhtem Verbrauch von Pestiziden (gesunder Boden wurde zerstört)
3.) Produktion und Gebrauch chem. Dünger

(seit dem 1. Weltkrieg)

4.) Nährstoff und Chlor (Cl) Verschmutzung
in Küstennähe und Hochsee

(Verlust an Biodiversität)
(giftiges Algenwachstum)
(Fisch & Korallensterben)

Aufbereitung von Urin
Urin aufzubereiten ist nicht unbedingt notwendig, da Urin von
gesunden Menschen ebenso gesund und sauber ist:
• In einem gesunden Menschen ist Urin in der Blase steril.
• Einige Leute trinken ihr Morgenurin als vorbeugende Gesundheitsvorsorgemassnahme (um gegen Krankheiten resistenter zu sein).
Jedoch in Gebieten, wo Krankheiten wie Bilharziose, Typhus, Cholera,
Hepatitis A & B, Tuberculosis oder HIV/AIDS ein Problem darstellen,
sollte Urin vor der Benutzung aufbereitet werden!
Urinaufbereitung durch Lagerung in Tanks:
• Stickstoff in gelagertem Urin wird zu Ammonium, und der pH steigt auf ca. 9
• es sollte eine geringe Verdünnung mit Wasser angestrebt werden – dies
unterstützt die Abtötung von Krankheitskeimen
• die Temperatur sollte in einem höheren Bereich liegen (20°C oder mehr)
Nötige Lagerungszeit (bei 20°C):
• 6 Monate, wenn fäkale Verunreinigung vorliegt
• 1 Monat bei sauberem Urin (ohne fäkale Verunreinigung)

Aufbereitung von Kot
Hier mal in Kürze 4 Verfahren Kot aufzubereiten:
1. Austrocknung:
Austrocknung auf unter 5% der Ursprungsmasse – kann in trockenem
warmen Klima in 4 Monaten erreicht werden – führt zu kompletter
Inaktivation aller Wurmeier (auch Ascaris Wurmeier – der
resistenteste Krankheitserreger im Kot überhaupt).

2. Pasteurisation:
Erhitzen auf 70°C
Krankheitserreger.

für

eine

Stunde

tötet

so

ziemlich

alle

3. Aerobes Kompostieren:
Beim Kompostieren erzeugen die aeroben Rottebakterien hohe
Temperaturen. 50-55°C tötet Krankheitserreger in wenigen Tagen.
Temperaturen um 55-65°C töten alle Arten von Krankheitserregern
(ausser bakterielle Sporen) in wenigen Stunden.

4. Anaerobe Gärung:
Dauert länger als Kompostierung und stinkt gewaltig (SOH4).

Kompostierung (1)
Die 6 Kompostierungs-Bedingungen sind:
1. Organisches Material:

( Kohlenstoff (C) and Stickstoff (N) )

• Kohlenstoff ist energiereiches Futter für Mikroorganismen.
• Stickstoff bietet Proteine, die von Mikroorganismen zum Leben benötigt werden.

2. Mikroorganismen:
• Mikroorganismen erzeugen Hitze und wandeln organisches Material in Kompost.
• Gute Quellen für Microorganismen sind Erde und fertiger Kompost.

3. Luft:
• Kompostierungs-Bakterien sind aerob, d.h. sie brauchen Luft und können in Wasser
nicht leben, daher ist Luft notwendig da sie Sauerstoff (O2) für ihre Arbeit benötigen.

4. Wasser:
• Wasser ist notwendig um den Komposthaufen feucht zu halten, ABER nicht durchnässt.

5. Temperatur:
• Ist der Boden gefroren sind die Bakterien inaktiv – Temp. von 20°C oder mehr sind gut.

6. Zeit:
• Sind die vorigen 5 vorhanden, wird Kompost draus - entweder in 1 Monat oder 1 Jahr.

Kompostierung (2)

Das C-N Verhältnis:

Da die meiste Arbeit beim Kompostieren von Mikroorganismen getan wird,
muss der Komposthaufen ihnen eine ausgewogene Nahrung aus Kohlenstoff
(C) und Stickstoff (N) anbieten, um attraktiv für sie zu sein.
Unglücklicherweise ist das C-N Verhältnis unserer Exkremente nicht ausgewogen!
Kohlenstoffhaltiges organisches Material muss dem Komposthaufen hinzugefügt
werden, wie z.B.:
Holzige Abfälle, Getreide-Hülsen (Spreu), Stroh, Asche, Erde, Papier, …

Regenwürmer:
Wurmhumus – Regenwürmer dem Kompost hinzufügen – ist eine bewährte
Methode um einen Humus von guter Qualität zu erzielen. Die Würmer bereiten
die Nährstoffe so auf, dass Pflanzen sie direkt aufnehmen können.

Humus:
Beim Kompostieren reduziert sich das Ursprungsvolumen um etwa 90% - die
übrigen 10% sind Humus, angefüllt mit den Mineralien, die vom Boden
aufgenommen wurden, als die Nahrung dort gewachsen ist.
Alles kompostierte biologische Material wird zu Humus.

Arbor Loo - Kompostierungstoilette
Der Arbor Loo ist eine simple Kompostierungstoilette mit einer tragbaren
Abdeckungsplatte + Häuschen auf einer flachen Grube:







maximal 1 Meter tief
Die Grube ist nicht ausgemauert, sie hat
höchstens eine Umrandung um die obere
Kante abzusichern und die Latrine etwas
über den Boden abzusetzen.
Holzasche und Erde werden nach jedem
Gebrauch hineingeschüttet um Fliegenbrut
und Gerüche zu mindern.
Ebenso kann organisches Material, wie
z.B. Blätter, hinzugefügt werden.

Wenn die Grube zu etwa 70% voll ist:




Werden Abdeckungsplatte und Häuschen
auf einer neuen Grube aufgestellt.
Die gefüllte Grube wird vollends mit Erde
aufgefüllt und ausgiebig gewässert.
Am nächsten Tag wird ein junger Baum eingpflanzt und nochmals gewässert.

Doppelgruben-Kompostierungstoilette
Sowohl Urin als auch Kot sammeln sich in der flachen Grube zuSammen mit Holzasche, Erde und organischem Pflanzenmaterial, das die Exkremente stets bedeckt, an.
Wenn die erste Grube beinahe voll ist:



Platte und Häuschen auf 2.te Grube bewegen
Den Inhalt der ersten Grube mit Erde, etwa
mit 15 bis 30 cm tief, bedecken und in Ruhe
kompostieren lassen

Wenn die zweite Grube nahezu voll ist:




Den reifen Kompost der ersten Grube entfernen
Dies sollte sich ohne üble Gerüche bewerkstelligen
lassen – sonst ist die Kompostierung nicht fertig
Es sollte sich ein wertvoller Humus gebildet haben

Kompostierungstoilette mit Schilfbett-Filter
Schilfbett-Filters werden eingesetzt um Urin und Grauwasser aufzubereiten (‘Grauwasser’ = Waschwasser vom Spülen, Wäsche, Dusche, etc.)
Urin wird vom Toilettenhäuschen duch eine Rohrleitung nach draussen ab
geleitet und zusammen mit dem anderen Brauchwasser in ein flaches, so
genanntes, Evapo-Transpirations-Bett eingeleitet:





Das Filterbett ist mit grobem Sand gefüllt
Es hat eine Umrandungsmauer um Versickern zu vermeiden (etwa mit
einer dicken Plastikfolie am Boden)
Schilf und wenn man mag Blumen, Büsche und sogar Fruchtbäume und
Kokosnusspalmen können auf dem Filterbett angpflanzt werden
1 m2 Schilfbett-Filter wird pro Toilettenbenutzer benötigt

Der Schilfbett-Filter nimmt den Abfluss, wärend er durch das Wurzelwerk
fliesst, auf und verdunstet ihn über die Pflanzen. Dabei werden Schad- und
Nährstoffe im Zusammenspiel von mikrobiologischen, chemischen und
physikalischen Vorgängen aus dem Abwasser herausgefiltert.

Eimer-Latrine
Der Eimer beinhaltet hier die Exkremente (Kot & Urin) und die hinzugefügten
Abdeckmaterialien
• er muss alle 1-3 Tage geleert werden – am Besten jeden Tag.
Der Eimer besteht aus Plastik, Emaille, galvanisiertem Metal, oder lackiertem Holz
• er wird in einem ‘doppelten Boden’ unter die Abdeckplatte gestellt
• auch einfachere Konstruktionen sind möglich

Ein Arbeiter ersetzt den Eimer mit einem frischen,
leert die Exkremente in einen grösseren Container,
und bringt diesen zur Kompostierungsanlage:
• Wasser zum Waschen der benutzten Eimer und
Container muss dort vorhanden sein.
• Die kompostierung kann ohne grossartige
Geruchs- und Fliegen-belästigung und
Gesundheitsprobleme erfolgen.
• Der Kompost dient dann zur Düngung.

Biogas-Produktion









Moderne Biogas Technologie ist eine weit verbreitete Technik mit einer
Geschichte von über 30 Jahren. Die Technologie ist effizient, gut
ausgetestet und bietet eine kosteneffiziente Möglichkeit organische
Abfälle zu entsorgen und dabei noch Kraftstoffe und Dünger
herzustellen.
Anaerobe Bakterien zersetzen organisches Material in Abwesenheit von
Sauerstoff. Methan und CO2 werden dabei produziert. Das Methan kann
dabei als alternative Energiequelle genutzt werden.
Das Volumen der Eingangsstoffe kann dabei um 50-80 % reduziert
werden. Der am Ende übrige Schlamm ist biologisch stabil und kann als
reichhaltiger Dünger in der Landwirtschaft verwendet werden.
Aus den Exkrementen von 25 Leuten kann täglich im Schnitt etwa 1 m³
Biogas erzeugt werden (40 Liter pro Person und Tag), was dem
durchschnittlichen Energieverbrauch für die Küche eines Haushaltes
entspricht.
In Einrichtungen mit 500 oder mehr Besuchern täglich (Schulen,
Gefängnisse, religiöse Zentren, öffentliche Einrichtungen, ...) könnte
das Biogas genügend Energie für eine Kantine bereitstellen.
Anaerobe Verfahren sind in tropischen Gefilden besonders geeignet, da
diese Verfahren bei Temperaturen über 20°C gut funktionieren.

Zwei Bücher (in Englisch)
• The Composting Toilet System Book





235 pages
April 1999
ISBN: 0966678303
CEPP (Center for Ecological Pollution Prevention)

• The Humanure Handbook: A Guide to
Composting Human Manure.





302 pages
Juli 1999
ISBN: 0964425890
2.nd edition - Jenkins Publishing (PA)

Einige Organisationen
SANDEC (Sanitation in Dev. Countries department of EAWAG (Swiss))
http://www.sandec.ch/

SIDA

(Swedish International Development Assistance)
http://www.ecosanres.org

WSP

(UNDP & World Bank: Water and Sanitation Programme)
http://www.wsp.org/

WSSCC (Water Supply and Sanitation Collaborative Council)
http://www.wsscc.org

IETC

(UNEP Intl. Environmental Technology Centre (Japan))
http://www.unep.or.jp/

WEDC (Water Engineering and Development Centre (UK))
http://www.lboro.ac.uk/departments/cv/wedc/

CAWST (Centre for Affordable Water and Sanitation Technology (Canada))
http://www.cawst.org

...noch mehr Organisationen
CEPP (Centre for Ecological Pollution Prevention)
http://www.cepp.cc

IRC

(International Water and Sanitation Centre (Netherlands))
http://www.irc.nl

IDRC (International Development Research Center (Canada))
http://www.idrc.ca/

GARNET (Global Applied Research Network in Water Supply and San. (UK))
http://www.lboro.ac.uk/departments/cv/wedc/garnet/

AIT

(Asian Institute of Technology (Thailand))
http://www.ait.ac.th/

Sanitation Connection
http://www.sanicon.net/

Ecological Engineering Group
http://www.ecological-engineering.com/

Einige Webseiten
• Ecological Sanitation – an introduction by Steven A. Esrey
– http://www.thewaterpage.com/ecosan_esrey_intro.htm

• The Water Page – Ecological Sanitation
– http://www.thewaterpage.com/ecosan_main.htm

• News on the „2003 World Toilet Summit“ in Taipei (Taiwan)
– http://taipeitimes.com/News/taiwan/archives/2003/10/12/2003071360

• SSHE (IRC & UNICEF) news from Aug. 2002
– http://www2.irc.nl/sshe/nn/nn0208.html

... jedoch, die Anwendung dieses revolutionären
Herangehens, und das Verständnis seiner Auswirkungen
und
Bedeutung
für
die
Gesundheit,
den
landwirtschaftlichen Nutzen, ökonomische Vorteile, und
institutionelle Anforderungen – speziell in modernen
städtischen Umgebungen – befinden sich noch immer in
den Kinderschuhen ...
(von der ersten Internationalen Konferenz über ‚Ecologic Sanitation‘ 2001)

ENDE
...ODER DER ANFANG?


Slide 7

Ökologische Toiletten
[ Schwarze Erde für die Menschheit ]

Der Krankheitserreger-Zyklus

Menschen verunreinigen die Umwelt und werden dadurch krank!

Einige Sanitär-Fakten
Menschen ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser im Jahr 2000:

1100 Millionen

( = 18 % der Weltbevölkerung )

Menschen ohne Zuganag zu angemessenen Toiletten im Jahr 2000:

2400 Millionen

( = 39 % der Weltbevölkerung )

1.2 Mrd.
Menschen weltweit, und trägt seinen Teil zu dem Tod von 15 Mio.
Verschmutztes Wasser beeinträchtigt die Gesundheit von
Kindern jedes Jahr bei.
Etwa

4 Mrd. Fälle von Durchfall gibt es jährlich weltweit:

– daran sterben 2.2 Millionen Menschen, hauptsächlich Kinder,
– das entspricht 15% der toten Kinder in Entwicklungsländern.
Die neuesten Daten finden Sie im „Zustand der Kinder in der Welt“
Report von UNICEF, und dem "Human Development Report“ von UNDP.

...noch mehr Sanitär-Fakten
Weltweit werden 5.3% aller Toten und 6.8% aller Behinderungen durch schlechte Toilettenhygiene und Wasser verursacht.

Einige Krankheiten die durch unhygienische Toiletten und fäkal
verunreinigtes Trinkwasser verursacht (oder gefördert) werden:
Cholera, Typhus, Durchfall, Ruhr,
Hepatitis, Malaria, Polio, Schistosomiase
Chlorverbindungen, die bei der Behandlung von Trinkwasser zur
Vermeidung ansteckender Krankheiten entstehen, werden in
Zusammenhang mit einer grossen Anzahl von Krebsfällen
gebracht (Blasen-, Darm-, Kolorektal- und Leberkrebs).

900 Millionen chinesische Bauern scheiden ca. 450 Mio. Tonnen
organischen Dünger jedes Jahr aus – im Wert von 2.6 Mrd. US$!
Der globale organische Dünger Output (Exkremente) im Jahr 2000,
wird auf 8.5 Mio. Tonnen täglich geschätzt ~ 49 Mio. US$.

Den Krankheitserreger-Zyklus durchbrechen
Um Krankheiten zu vermeiden müssen Krankheitserreger geblockt
werden, so dass Menschen ihnen nicht ausgesetzt sind (durch
Einatmen und Verschlucken).

Toiletten sind der erste und effektivste Punkt um Krankheitserreger aus
Fäkalien abzublocken - wenn Fäkalien am Ort der Ausscheidung aufbereitet werden können fast keine Krankheitserreger in die Umwelt gelangen.

Der Nährstoff-Zyklus

Der Düngemittelwert der Exkremente - Stickstoff (N), Phosphor (P)
und Kalium (K) – den jeder von uns produziert, ist nahezu ausreichend um die Nahrung für eine Person anzubauen!

Nährstoffe in Exkrementen
Die mineralischen Pflanzennährstoffe pro Person und Jahr (in kg) sind:
Urin
Kot
Für Anbau von 250
Nährstoff
Total
(500 ltr. / Jahr)
(50 ltr. / Jahr)
kg Getreide nötig
Stickstoff (N)
4.0
0.5
4.5
5.6

Phosphor (P)

0.4

0.2

0.6

0.7

Kalium

0.9

0.3

1.2

1.2

(K)

Urin:
• macht 90% des Volumens menschlicher Auscheidungen aus
• es beinhaltet auch etwa 80% aller mineralischen Pflanzennährstoffe (N, P, K)
Kot:

• beinhaltet das meiste des kohlenstoffhaltigen (C) organischen Materials
• Kohlenstoff erhöht die Wasserhaltekapazität von Böden und verbessert diese
• organisches Material verbessert Bodenstruktur und erhöht den Humusgehalt
 dies kann kein chemischer Dünger leisten!

Den Nährstoff-Zyklus schliessen
Urin:
– ist ein guter natürlicher mineralischer (N, P, K) Dünger
– Beinhaltet nur wenige Krankheitserreger und Schwermetalle
– damit ist Urin ein sauberer Dünger
Gemischt mit Wasser (5–10 Liter Wasser / 1 Liter Urin) kann
es zur düngenden Bewässerung eingesetzt werden

Kot:
– beinhaltet weniger Mineralien (N, P, K) als Urin
– beinhaltet den meisten Kohlenstoff (C) in unseren Exkrementen
– beinhaltet eine Menge Krankheitserreger
muss vor der Verwendung aufbereitet werden
aufbereiteter Kot kann ohne Bedenken mit anderen
organischen Küchen- und Gartenabfällen kompostiert werden
Einbringen des resultierenden Komposts in die Erde stellt die
Humusschicht wieder her

Was sind ökologische Toiletten?
Wasserspül-Toiletten-System:

VS

Ökologisches Toiletten-System:

+ Durchbricht den KankheitserregerZyklus
indem
Exkremente
weggespült werden.

+ Durchbricht den KankheitserregerZyklus durch Lagerung und
Aufbereitung von Exkrementen.

– Benötigt eine Menge Wasser um
Urin und Kot fortzuspülen.

+ Spart Wasser: benötigt nur
wenig oder gar kein Wasser!

– Exkremente, Spülwasser, HaushaltsBrauchwasser
und
Industrieabwässer werden gemischt.

+ Exkremente werden nahe dem
‚Produktionsort‘ ohne industrielle
Verunreinigungen aufbereitet.

– Der
Klärschlamm
moderner
Klärwerke kann nicht ohne
Bedenken als landwirtschaftlicher
Dünger verwendet werden – ihre
Abflüsse verunreinigen Flüsse und
das Meer.

+ Aufbereiteter und kompostierter
Kot verbessert die Humusschicht
des Bodens und Nährstoffe im
Urin werden dem Boden als
Dünger zurückgegeben – nichts
wird verunreinigt .

Was ist mit der Tiefe-Grube-Latrine?
2.8 Mrd. Menschen benutzen sie – Grubenlatrinen haben einige Nachteile:


Sie können nicht benutzt werden, wo der Boden zu hart ist, oder der
Grundwasserspiegel zu hoch, oder wo Überflutungen ein Problem sind,
oder in dicht besiedelten Gebieten wo der Platz limitiert ist – selbst eine sehr

tiefe Grube wird nach ein paar Jahren Benutzung voll sein, so dass eine neue Grube
gegraben werden muss, was bei kleinen städtischen Grundstücken nicht geht.



Das Risiko das Grundwasser zu verunreinigen bedroht das Trinkwasser:






Erhöhte Nitratwerte im Grundwasser durch Versickerung aus Gruben.
Grubenlatrinen werden bei heftigem Regen (Regenzeit / Monsun) oft durch
eindringendes Grundwasser unter Wasser gesetzt, da die Pegel steigen.
Haushalte mit Familienbrunnen auf dem Grundstück müssen ihre Latrine in
sicherer Distanz zum Brunnen bauen (10m mindestens).

Oftmals werden Grubenlatrinen wegen der unangenehmen Gerüche und
der Fliegen nicht benutz – vor allem während der Regenzeit:



Bestimmte Krankheitsüberträger brüten in feuchten Gruben – Fliegen und
Moskitos mögen die feuchte Umgebung in den Latrinen.
Diese Krankheitsüberträger verbreiten Krankheisterreger und verursachen
Krankheiten wie z.B. Malaria!

Eco-San Nutzen (1)
Eco-San versucht beides zu erreichen:
• Krankheitserreger-Zyklus
-> kein Kontakt mit nicht aufbereidurchbrechen
tetem Kot
• Nährstoff-Zyklus schliessen -> Wiederverwertung von Urin & Kot
als Dünger & Bodenverbesserer
Damit hat es einen
doppelt
nützlichen
Effekt
für
die
Gesundheit:

1. Reduktion von
Krankheiten
2. Verbesserung der
Nährstoffaufnahme

Eco-San Nutzen (2)
Das sichere Wiederverwerten menschlicher Exkremente
als Dünger & Bodenverbesserer hat einige Vorteile, z.B.:



Reduziert schädliche Abflüsse in Flüsse, Seen und das Meer
Stellt wertvolle Ressourcen bereit – statt sie zu verschwenden



Reduziert die Menge chemischen Düngers, der zum Nahrungsanbau importiert werden muss – was die Abhängigkeit vom chem.
Dünger mindert und Geld für Schulen, Hospitäer, etc. spart



Erhöht die Nahrungsmittelsicherheit der Haushalte – jeder kann



Schafft Arbeit – beim Sammeln / Kompostieren / städt. Landwirtschaft



Verbessert die Lebensbedingungen – sichere, fliegenfreie, angenehm



Gesündere Kinder – können besser lernen und sind glücklicher!



Gesündere Menschen – können besser arbeiten, mehr verdienen und

sich sicherlich diesen Dünger für den eigenen Anbau im Garten leisten!

riechende & billige Toiletten für jedermann

sind ebenso glücklicher!

Eco-San Nutzen (3)
Während es überall auf der Welt Sinn macht, so können
insbesondere Entwicklungsländer von Eco-San profitieren:


In Kombination könnten bessere Sanitäre Anlagen und ein
verbesserter Ernährungsstandard den Gesundheitsstandard in der
Bevölkerung in Entwicklungsländern erheblich positiv beeinflussen.



Die höhere Temperatur in vielen Entwicklungsländern und das
konzentriertere Urin, das aus Toiletten, die keine Spülung verwenden, gewonnen werden kann, erhöhen die Keimabtötungsrate. Die niedrigen Risiken der Übertragung von Infektionen durch
Urin unterstützen die Nutzung von Urin-Trennungstechniken.
Im südlichen tropischen Klima sind Kompostierungstoiletten und
Austrocknungstoiletten und Kombinationen mit Schilf-Bett-Filtern
einfacher machbar und effizienter.
Kombinationen von Kompostierungstoiletten und Filtersystemen
wären passend in Ländern wo man sich mit Wasser (statt mit
Toilettenpapier) den Hintern putzt.





Nicht-Eco-San Probleme
Das Versagen den Nährstoff-Zyklus zu schliessen
resultierte in:
1.) einer Reduktion der Humusschicht (Verlust von Bodenfruchtbarkeit)
(Bedarf an mehr Bewässerung)
(erhöhtes Flut-Risiko!)

2.) erhöhtem Verbrauch von Pestiziden (gesunder Boden wurde zerstört)
3.) Produktion und Gebrauch chem. Dünger

(seit dem 1. Weltkrieg)

4.) Nährstoff und Chlor (Cl) Verschmutzung
in Küstennähe und Hochsee

(Verlust an Biodiversität)
(giftiges Algenwachstum)
(Fisch & Korallensterben)

Aufbereitung von Urin
Urin aufzubereiten ist nicht unbedingt notwendig, da Urin von
gesunden Menschen ebenso gesund und sauber ist:
• In einem gesunden Menschen ist Urin in der Blase steril.
• Einige Leute trinken ihr Morgenurin als vorbeugende Gesundheitsvorsorgemassnahme (um gegen Krankheiten resistenter zu sein).
Jedoch in Gebieten, wo Krankheiten wie Bilharziose, Typhus, Cholera,
Hepatitis A & B, Tuberculosis oder HIV/AIDS ein Problem darstellen,
sollte Urin vor der Benutzung aufbereitet werden!
Urinaufbereitung durch Lagerung in Tanks:
• Stickstoff in gelagertem Urin wird zu Ammonium, und der pH steigt auf ca. 9
• es sollte eine geringe Verdünnung mit Wasser angestrebt werden – dies
unterstützt die Abtötung von Krankheitskeimen
• die Temperatur sollte in einem höheren Bereich liegen (20°C oder mehr)
Nötige Lagerungszeit (bei 20°C):
• 6 Monate, wenn fäkale Verunreinigung vorliegt
• 1 Monat bei sauberem Urin (ohne fäkale Verunreinigung)

Aufbereitung von Kot
Hier mal in Kürze 4 Verfahren Kot aufzubereiten:
1. Austrocknung:
Austrocknung auf unter 5% der Ursprungsmasse – kann in trockenem
warmen Klima in 4 Monaten erreicht werden – führt zu kompletter
Inaktivation aller Wurmeier (auch Ascaris Wurmeier – der
resistenteste Krankheitserreger im Kot überhaupt).

2. Pasteurisation:
Erhitzen auf 70°C
Krankheitserreger.

für

eine

Stunde

tötet

so

ziemlich

alle

3. Aerobes Kompostieren:
Beim Kompostieren erzeugen die aeroben Rottebakterien hohe
Temperaturen. 50-55°C tötet Krankheitserreger in wenigen Tagen.
Temperaturen um 55-65°C töten alle Arten von Krankheitserregern
(ausser bakterielle Sporen) in wenigen Stunden.

4. Anaerobe Gärung:
Dauert länger als Kompostierung und stinkt gewaltig (SOH4).

Kompostierung (1)
Die 6 Kompostierungs-Bedingungen sind:
1. Organisches Material:

( Kohlenstoff (C) and Stickstoff (N) )

• Kohlenstoff ist energiereiches Futter für Mikroorganismen.
• Stickstoff bietet Proteine, die von Mikroorganismen zum Leben benötigt werden.

2. Mikroorganismen:
• Mikroorganismen erzeugen Hitze und wandeln organisches Material in Kompost.
• Gute Quellen für Microorganismen sind Erde und fertiger Kompost.

3. Luft:
• Kompostierungs-Bakterien sind aerob, d.h. sie brauchen Luft und können in Wasser
nicht leben, daher ist Luft notwendig da sie Sauerstoff (O2) für ihre Arbeit benötigen.

4. Wasser:
• Wasser ist notwendig um den Komposthaufen feucht zu halten, ABER nicht durchnässt.

5. Temperatur:
• Ist der Boden gefroren sind die Bakterien inaktiv – Temp. von 20°C oder mehr sind gut.

6. Zeit:
• Sind die vorigen 5 vorhanden, wird Kompost draus - entweder in 1 Monat oder 1 Jahr.

Kompostierung (2)

Das C-N Verhältnis:

Da die meiste Arbeit beim Kompostieren von Mikroorganismen getan wird,
muss der Komposthaufen ihnen eine ausgewogene Nahrung aus Kohlenstoff
(C) und Stickstoff (N) anbieten, um attraktiv für sie zu sein.
Unglücklicherweise ist das C-N Verhältnis unserer Exkremente nicht ausgewogen!
Kohlenstoffhaltiges organisches Material muss dem Komposthaufen hinzugefügt
werden, wie z.B.:
Holzige Abfälle, Getreide-Hülsen (Spreu), Stroh, Asche, Erde, Papier, …

Regenwürmer:
Wurmhumus – Regenwürmer dem Kompost hinzufügen – ist eine bewährte
Methode um einen Humus von guter Qualität zu erzielen. Die Würmer bereiten
die Nährstoffe so auf, dass Pflanzen sie direkt aufnehmen können.

Humus:
Beim Kompostieren reduziert sich das Ursprungsvolumen um etwa 90% - die
übrigen 10% sind Humus, angefüllt mit den Mineralien, die vom Boden
aufgenommen wurden, als die Nahrung dort gewachsen ist.
Alles kompostierte biologische Material wird zu Humus.

Arbor Loo - Kompostierungstoilette
Der Arbor Loo ist eine simple Kompostierungstoilette mit einer tragbaren
Abdeckungsplatte + Häuschen auf einer flachen Grube:







maximal 1 Meter tief
Die Grube ist nicht ausgemauert, sie hat
höchstens eine Umrandung um die obere
Kante abzusichern und die Latrine etwas
über den Boden abzusetzen.
Holzasche und Erde werden nach jedem
Gebrauch hineingeschüttet um Fliegenbrut
und Gerüche zu mindern.
Ebenso kann organisches Material, wie
z.B. Blätter, hinzugefügt werden.

Wenn die Grube zu etwa 70% voll ist:




Werden Abdeckungsplatte und Häuschen
auf einer neuen Grube aufgestellt.
Die gefüllte Grube wird vollends mit Erde
aufgefüllt und ausgiebig gewässert.
Am nächsten Tag wird ein junger Baum eingpflanzt und nochmals gewässert.

Doppelgruben-Kompostierungstoilette
Sowohl Urin als auch Kot sammeln sich in der flachen Grube zuSammen mit Holzasche, Erde und organischem Pflanzenmaterial, das die Exkremente stets bedeckt, an.
Wenn die erste Grube beinahe voll ist:



Platte und Häuschen auf 2.te Grube bewegen
Den Inhalt der ersten Grube mit Erde, etwa
mit 15 bis 30 cm tief, bedecken und in Ruhe
kompostieren lassen

Wenn die zweite Grube nahezu voll ist:




Den reifen Kompost der ersten Grube entfernen
Dies sollte sich ohne üble Gerüche bewerkstelligen
lassen – sonst ist die Kompostierung nicht fertig
Es sollte sich ein wertvoller Humus gebildet haben

Kompostierungstoilette mit Schilfbett-Filter
Schilfbett-Filters werden eingesetzt um Urin und Grauwasser aufzubereiten (‘Grauwasser’ = Waschwasser vom Spülen, Wäsche, Dusche, etc.)
Urin wird vom Toilettenhäuschen duch eine Rohrleitung nach draussen ab
geleitet und zusammen mit dem anderen Brauchwasser in ein flaches, so
genanntes, Evapo-Transpirations-Bett eingeleitet:





Das Filterbett ist mit grobem Sand gefüllt
Es hat eine Umrandungsmauer um Versickern zu vermeiden (etwa mit
einer dicken Plastikfolie am Boden)
Schilf und wenn man mag Blumen, Büsche und sogar Fruchtbäume und
Kokosnusspalmen können auf dem Filterbett angpflanzt werden
1 m2 Schilfbett-Filter wird pro Toilettenbenutzer benötigt

Der Schilfbett-Filter nimmt den Abfluss, wärend er durch das Wurzelwerk
fliesst, auf und verdunstet ihn über die Pflanzen. Dabei werden Schad- und
Nährstoffe im Zusammenspiel von mikrobiologischen, chemischen und
physikalischen Vorgängen aus dem Abwasser herausgefiltert.

Eimer-Latrine
Der Eimer beinhaltet hier die Exkremente (Kot & Urin) und die hinzugefügten
Abdeckmaterialien
• er muss alle 1-3 Tage geleert werden – am Besten jeden Tag.
Der Eimer besteht aus Plastik, Emaille, galvanisiertem Metal, oder lackiertem Holz
• er wird in einem ‘doppelten Boden’ unter die Abdeckplatte gestellt
• auch einfachere Konstruktionen sind möglich

Ein Arbeiter ersetzt den Eimer mit einem frischen,
leert die Exkremente in einen grösseren Container,
und bringt diesen zur Kompostierungsanlage:
• Wasser zum Waschen der benutzten Eimer und
Container muss dort vorhanden sein.
• Die kompostierung kann ohne grossartige
Geruchs- und Fliegen-belästigung und
Gesundheitsprobleme erfolgen.
• Der Kompost dient dann zur Düngung.

Biogas-Produktion









Moderne Biogas Technologie ist eine weit verbreitete Technik mit einer
Geschichte von über 30 Jahren. Die Technologie ist effizient, gut
ausgetestet und bietet eine kosteneffiziente Möglichkeit organische
Abfälle zu entsorgen und dabei noch Kraftstoffe und Dünger
herzustellen.
Anaerobe Bakterien zersetzen organisches Material in Abwesenheit von
Sauerstoff. Methan und CO2 werden dabei produziert. Das Methan kann
dabei als alternative Energiequelle genutzt werden.
Das Volumen der Eingangsstoffe kann dabei um 50-80 % reduziert
werden. Der am Ende übrige Schlamm ist biologisch stabil und kann als
reichhaltiger Dünger in der Landwirtschaft verwendet werden.
Aus den Exkrementen von 25 Leuten kann täglich im Schnitt etwa 1 m³
Biogas erzeugt werden (40 Liter pro Person und Tag), was dem
durchschnittlichen Energieverbrauch für die Küche eines Haushaltes
entspricht.
In Einrichtungen mit 500 oder mehr Besuchern täglich (Schulen,
Gefängnisse, religiöse Zentren, öffentliche Einrichtungen, ...) könnte
das Biogas genügend Energie für eine Kantine bereitstellen.
Anaerobe Verfahren sind in tropischen Gefilden besonders geeignet, da
diese Verfahren bei Temperaturen über 20°C gut funktionieren.

Zwei Bücher (in Englisch)
• The Composting Toilet System Book





235 pages
April 1999
ISBN: 0966678303
CEPP (Center for Ecological Pollution Prevention)

• The Humanure Handbook: A Guide to
Composting Human Manure.





302 pages
Juli 1999
ISBN: 0964425890
2.nd edition - Jenkins Publishing (PA)

Einige Organisationen
SANDEC (Sanitation in Dev. Countries department of EAWAG (Swiss))
http://www.sandec.ch/

SIDA

(Swedish International Development Assistance)
http://www.ecosanres.org

WSP

(UNDP & World Bank: Water and Sanitation Programme)
http://www.wsp.org/

WSSCC (Water Supply and Sanitation Collaborative Council)
http://www.wsscc.org

IETC

(UNEP Intl. Environmental Technology Centre (Japan))
http://www.unep.or.jp/

WEDC (Water Engineering and Development Centre (UK))
http://www.lboro.ac.uk/departments/cv/wedc/

CAWST (Centre for Affordable Water and Sanitation Technology (Canada))
http://www.cawst.org

...noch mehr Organisationen
CEPP (Centre for Ecological Pollution Prevention)
http://www.cepp.cc

IRC

(International Water and Sanitation Centre (Netherlands))
http://www.irc.nl

IDRC (International Development Research Center (Canada))
http://www.idrc.ca/

GARNET (Global Applied Research Network in Water Supply and San. (UK))
http://www.lboro.ac.uk/departments/cv/wedc/garnet/

AIT

(Asian Institute of Technology (Thailand))
http://www.ait.ac.th/

Sanitation Connection
http://www.sanicon.net/

Ecological Engineering Group
http://www.ecological-engineering.com/

Einige Webseiten
• Ecological Sanitation – an introduction by Steven A. Esrey
– http://www.thewaterpage.com/ecosan_esrey_intro.htm

• The Water Page – Ecological Sanitation
– http://www.thewaterpage.com/ecosan_main.htm

• News on the „2003 World Toilet Summit“ in Taipei (Taiwan)
– http://taipeitimes.com/News/taiwan/archives/2003/10/12/2003071360

• SSHE (IRC & UNICEF) news from Aug. 2002
– http://www2.irc.nl/sshe/nn/nn0208.html

... jedoch, die Anwendung dieses revolutionären
Herangehens, und das Verständnis seiner Auswirkungen
und
Bedeutung
für
die
Gesundheit,
den
landwirtschaftlichen Nutzen, ökonomische Vorteile, und
institutionelle Anforderungen – speziell in modernen
städtischen Umgebungen – befinden sich noch immer in
den Kinderschuhen ...
(von der ersten Internationalen Konferenz über ‚Ecologic Sanitation‘ 2001)

ENDE
...ODER DER ANFANG?


Slide 8

Ökologische Toiletten
[ Schwarze Erde für die Menschheit ]

Der Krankheitserreger-Zyklus

Menschen verunreinigen die Umwelt und werden dadurch krank!

Einige Sanitär-Fakten
Menschen ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser im Jahr 2000:

1100 Millionen

( = 18 % der Weltbevölkerung )

Menschen ohne Zuganag zu angemessenen Toiletten im Jahr 2000:

2400 Millionen

( = 39 % der Weltbevölkerung )

1.2 Mrd.
Menschen weltweit, und trägt seinen Teil zu dem Tod von 15 Mio.
Verschmutztes Wasser beeinträchtigt die Gesundheit von
Kindern jedes Jahr bei.
Etwa

4 Mrd. Fälle von Durchfall gibt es jährlich weltweit:

– daran sterben 2.2 Millionen Menschen, hauptsächlich Kinder,
– das entspricht 15% der toten Kinder in Entwicklungsländern.
Die neuesten Daten finden Sie im „Zustand der Kinder in der Welt“
Report von UNICEF, und dem "Human Development Report“ von UNDP.

...noch mehr Sanitär-Fakten
Weltweit werden 5.3% aller Toten und 6.8% aller Behinderungen durch schlechte Toilettenhygiene und Wasser verursacht.

Einige Krankheiten die durch unhygienische Toiletten und fäkal
verunreinigtes Trinkwasser verursacht (oder gefördert) werden:
Cholera, Typhus, Durchfall, Ruhr,
Hepatitis, Malaria, Polio, Schistosomiase
Chlorverbindungen, die bei der Behandlung von Trinkwasser zur
Vermeidung ansteckender Krankheiten entstehen, werden in
Zusammenhang mit einer grossen Anzahl von Krebsfällen
gebracht (Blasen-, Darm-, Kolorektal- und Leberkrebs).

900 Millionen chinesische Bauern scheiden ca. 450 Mio. Tonnen
organischen Dünger jedes Jahr aus – im Wert von 2.6 Mrd. US$!
Der globale organische Dünger Output (Exkremente) im Jahr 2000,
wird auf 8.5 Mio. Tonnen täglich geschätzt ~ 49 Mio. US$.

Den Krankheitserreger-Zyklus durchbrechen
Um Krankheiten zu vermeiden müssen Krankheitserreger geblockt
werden, so dass Menschen ihnen nicht ausgesetzt sind (durch
Einatmen und Verschlucken).

Toiletten sind der erste und effektivste Punkt um Krankheitserreger aus
Fäkalien abzublocken - wenn Fäkalien am Ort der Ausscheidung aufbereitet werden können fast keine Krankheitserreger in die Umwelt gelangen.

Der Nährstoff-Zyklus

Der Düngemittelwert der Exkremente - Stickstoff (N), Phosphor (P)
und Kalium (K) – den jeder von uns produziert, ist nahezu ausreichend um die Nahrung für eine Person anzubauen!

Nährstoffe in Exkrementen
Die mineralischen Pflanzennährstoffe pro Person und Jahr (in kg) sind:
Urin
Kot
Für Anbau von 250
Nährstoff
Total
(500 ltr. / Jahr)
(50 ltr. / Jahr)
kg Getreide nötig
Stickstoff (N)
4.0
0.5
4.5
5.6

Phosphor (P)

0.4

0.2

0.6

0.7

Kalium

0.9

0.3

1.2

1.2

(K)

Urin:
• macht 90% des Volumens menschlicher Auscheidungen aus
• es beinhaltet auch etwa 80% aller mineralischen Pflanzennährstoffe (N, P, K)
Kot:

• beinhaltet das meiste des kohlenstoffhaltigen (C) organischen Materials
• Kohlenstoff erhöht die Wasserhaltekapazität von Böden und verbessert diese
• organisches Material verbessert Bodenstruktur und erhöht den Humusgehalt
 dies kann kein chemischer Dünger leisten!

Den Nährstoff-Zyklus schliessen
Urin:
– ist ein guter natürlicher mineralischer (N, P, K) Dünger
– Beinhaltet nur wenige Krankheitserreger und Schwermetalle
– damit ist Urin ein sauberer Dünger
Gemischt mit Wasser (5–10 Liter Wasser / 1 Liter Urin) kann
es zur düngenden Bewässerung eingesetzt werden

Kot:
– beinhaltet weniger Mineralien (N, P, K) als Urin
– beinhaltet den meisten Kohlenstoff (C) in unseren Exkrementen
– beinhaltet eine Menge Krankheitserreger
muss vor der Verwendung aufbereitet werden
aufbereiteter Kot kann ohne Bedenken mit anderen
organischen Küchen- und Gartenabfällen kompostiert werden
Einbringen des resultierenden Komposts in die Erde stellt die
Humusschicht wieder her

Was sind ökologische Toiletten?
Wasserspül-Toiletten-System:

VS

Ökologisches Toiletten-System:

+ Durchbricht den KankheitserregerZyklus
indem
Exkremente
weggespült werden.

+ Durchbricht den KankheitserregerZyklus durch Lagerung und
Aufbereitung von Exkrementen.

– Benötigt eine Menge Wasser um
Urin und Kot fortzuspülen.

+ Spart Wasser: benötigt nur
wenig oder gar kein Wasser!

– Exkremente, Spülwasser, HaushaltsBrauchwasser
und
Industrieabwässer werden gemischt.

+ Exkremente werden nahe dem
‚Produktionsort‘ ohne industrielle
Verunreinigungen aufbereitet.

– Der
Klärschlamm
moderner
Klärwerke kann nicht ohne
Bedenken als landwirtschaftlicher
Dünger verwendet werden – ihre
Abflüsse verunreinigen Flüsse und
das Meer.

+ Aufbereiteter und kompostierter
Kot verbessert die Humusschicht
des Bodens und Nährstoffe im
Urin werden dem Boden als
Dünger zurückgegeben – nichts
wird verunreinigt .

Was ist mit der Tiefe-Grube-Latrine?
2.8 Mrd. Menschen benutzen sie – Grubenlatrinen haben einige Nachteile:


Sie können nicht benutzt werden, wo der Boden zu hart ist, oder der
Grundwasserspiegel zu hoch, oder wo Überflutungen ein Problem sind,
oder in dicht besiedelten Gebieten wo der Platz limitiert ist – selbst eine sehr

tiefe Grube wird nach ein paar Jahren Benutzung voll sein, so dass eine neue Grube
gegraben werden muss, was bei kleinen städtischen Grundstücken nicht geht.



Das Risiko das Grundwasser zu verunreinigen bedroht das Trinkwasser:






Erhöhte Nitratwerte im Grundwasser durch Versickerung aus Gruben.
Grubenlatrinen werden bei heftigem Regen (Regenzeit / Monsun) oft durch
eindringendes Grundwasser unter Wasser gesetzt, da die Pegel steigen.
Haushalte mit Familienbrunnen auf dem Grundstück müssen ihre Latrine in
sicherer Distanz zum Brunnen bauen (10m mindestens).

Oftmals werden Grubenlatrinen wegen der unangenehmen Gerüche und
der Fliegen nicht benutz – vor allem während der Regenzeit:



Bestimmte Krankheitsüberträger brüten in feuchten Gruben – Fliegen und
Moskitos mögen die feuchte Umgebung in den Latrinen.
Diese Krankheitsüberträger verbreiten Krankheisterreger und verursachen
Krankheiten wie z.B. Malaria!

Eco-San Nutzen (1)
Eco-San versucht beides zu erreichen:
• Krankheitserreger-Zyklus
-> kein Kontakt mit nicht aufbereidurchbrechen
tetem Kot
• Nährstoff-Zyklus schliessen -> Wiederverwertung von Urin & Kot
als Dünger & Bodenverbesserer
Damit hat es einen
doppelt
nützlichen
Effekt
für
die
Gesundheit:

1. Reduktion von
Krankheiten
2. Verbesserung der
Nährstoffaufnahme

Eco-San Nutzen (2)
Das sichere Wiederverwerten menschlicher Exkremente
als Dünger & Bodenverbesserer hat einige Vorteile, z.B.:



Reduziert schädliche Abflüsse in Flüsse, Seen und das Meer
Stellt wertvolle Ressourcen bereit – statt sie zu verschwenden



Reduziert die Menge chemischen Düngers, der zum Nahrungsanbau importiert werden muss – was die Abhängigkeit vom chem.
Dünger mindert und Geld für Schulen, Hospitäer, etc. spart



Erhöht die Nahrungsmittelsicherheit der Haushalte – jeder kann



Schafft Arbeit – beim Sammeln / Kompostieren / städt. Landwirtschaft



Verbessert die Lebensbedingungen – sichere, fliegenfreie, angenehm



Gesündere Kinder – können besser lernen und sind glücklicher!



Gesündere Menschen – können besser arbeiten, mehr verdienen und

sich sicherlich diesen Dünger für den eigenen Anbau im Garten leisten!

riechende & billige Toiletten für jedermann

sind ebenso glücklicher!

Eco-San Nutzen (3)
Während es überall auf der Welt Sinn macht, so können
insbesondere Entwicklungsländer von Eco-San profitieren:


In Kombination könnten bessere Sanitäre Anlagen und ein
verbesserter Ernährungsstandard den Gesundheitsstandard in der
Bevölkerung in Entwicklungsländern erheblich positiv beeinflussen.



Die höhere Temperatur in vielen Entwicklungsländern und das
konzentriertere Urin, das aus Toiletten, die keine Spülung verwenden, gewonnen werden kann, erhöhen die Keimabtötungsrate. Die niedrigen Risiken der Übertragung von Infektionen durch
Urin unterstützen die Nutzung von Urin-Trennungstechniken.
Im südlichen tropischen Klima sind Kompostierungstoiletten und
Austrocknungstoiletten und Kombinationen mit Schilf-Bett-Filtern
einfacher machbar und effizienter.
Kombinationen von Kompostierungstoiletten und Filtersystemen
wären passend in Ländern wo man sich mit Wasser (statt mit
Toilettenpapier) den Hintern putzt.





Nicht-Eco-San Probleme
Das Versagen den Nährstoff-Zyklus zu schliessen
resultierte in:
1.) einer Reduktion der Humusschicht (Verlust von Bodenfruchtbarkeit)
(Bedarf an mehr Bewässerung)
(erhöhtes Flut-Risiko!)

2.) erhöhtem Verbrauch von Pestiziden (gesunder Boden wurde zerstört)
3.) Produktion und Gebrauch chem. Dünger

(seit dem 1. Weltkrieg)

4.) Nährstoff und Chlor (Cl) Verschmutzung
in Küstennähe und Hochsee

(Verlust an Biodiversität)
(giftiges Algenwachstum)
(Fisch & Korallensterben)

Aufbereitung von Urin
Urin aufzubereiten ist nicht unbedingt notwendig, da Urin von
gesunden Menschen ebenso gesund und sauber ist:
• In einem gesunden Menschen ist Urin in der Blase steril.
• Einige Leute trinken ihr Morgenurin als vorbeugende Gesundheitsvorsorgemassnahme (um gegen Krankheiten resistenter zu sein).
Jedoch in Gebieten, wo Krankheiten wie Bilharziose, Typhus, Cholera,
Hepatitis A & B, Tuberculosis oder HIV/AIDS ein Problem darstellen,
sollte Urin vor der Benutzung aufbereitet werden!
Urinaufbereitung durch Lagerung in Tanks:
• Stickstoff in gelagertem Urin wird zu Ammonium, und der pH steigt auf ca. 9
• es sollte eine geringe Verdünnung mit Wasser angestrebt werden – dies
unterstützt die Abtötung von Krankheitskeimen
• die Temperatur sollte in einem höheren Bereich liegen (20°C oder mehr)
Nötige Lagerungszeit (bei 20°C):
• 6 Monate, wenn fäkale Verunreinigung vorliegt
• 1 Monat bei sauberem Urin (ohne fäkale Verunreinigung)

Aufbereitung von Kot
Hier mal in Kürze 4 Verfahren Kot aufzubereiten:
1. Austrocknung:
Austrocknung auf unter 5% der Ursprungsmasse – kann in trockenem
warmen Klima in 4 Monaten erreicht werden – führt zu kompletter
Inaktivation aller Wurmeier (auch Ascaris Wurmeier – der
resistenteste Krankheitserreger im Kot überhaupt).

2. Pasteurisation:
Erhitzen auf 70°C
Krankheitserreger.

für

eine

Stunde

tötet

so

ziemlich

alle

3. Aerobes Kompostieren:
Beim Kompostieren erzeugen die aeroben Rottebakterien hohe
Temperaturen. 50-55°C tötet Krankheitserreger in wenigen Tagen.
Temperaturen um 55-65°C töten alle Arten von Krankheitserregern
(ausser bakterielle Sporen) in wenigen Stunden.

4. Anaerobe Gärung:
Dauert länger als Kompostierung und stinkt gewaltig (SOH4).

Kompostierung (1)
Die 6 Kompostierungs-Bedingungen sind:
1. Organisches Material:

( Kohlenstoff (C) and Stickstoff (N) )

• Kohlenstoff ist energiereiches Futter für Mikroorganismen.
• Stickstoff bietet Proteine, die von Mikroorganismen zum Leben benötigt werden.

2. Mikroorganismen:
• Mikroorganismen erzeugen Hitze und wandeln organisches Material in Kompost.
• Gute Quellen für Microorganismen sind Erde und fertiger Kompost.

3. Luft:
• Kompostierungs-Bakterien sind aerob, d.h. sie brauchen Luft und können in Wasser
nicht leben, daher ist Luft notwendig da sie Sauerstoff (O2) für ihre Arbeit benötigen.

4. Wasser:
• Wasser ist notwendig um den Komposthaufen feucht zu halten, ABER nicht durchnässt.

5. Temperatur:
• Ist der Boden gefroren sind die Bakterien inaktiv – Temp. von 20°C oder mehr sind gut.

6. Zeit:
• Sind die vorigen 5 vorhanden, wird Kompost draus - entweder in 1 Monat oder 1 Jahr.

Kompostierung (2)

Das C-N Verhältnis:

Da die meiste Arbeit beim Kompostieren von Mikroorganismen getan wird,
muss der Komposthaufen ihnen eine ausgewogene Nahrung aus Kohlenstoff
(C) und Stickstoff (N) anbieten, um attraktiv für sie zu sein.
Unglücklicherweise ist das C-N Verhältnis unserer Exkremente nicht ausgewogen!
Kohlenstoffhaltiges organisches Material muss dem Komposthaufen hinzugefügt
werden, wie z.B.:
Holzige Abfälle, Getreide-Hülsen (Spreu), Stroh, Asche, Erde, Papier, …

Regenwürmer:
Wurmhumus – Regenwürmer dem Kompost hinzufügen – ist eine bewährte
Methode um einen Humus von guter Qualität zu erzielen. Die Würmer bereiten
die Nährstoffe so auf, dass Pflanzen sie direkt aufnehmen können.

Humus:
Beim Kompostieren reduziert sich das Ursprungsvolumen um etwa 90% - die
übrigen 10% sind Humus, angefüllt mit den Mineralien, die vom Boden
aufgenommen wurden, als die Nahrung dort gewachsen ist.
Alles kompostierte biologische Material wird zu Humus.

Arbor Loo - Kompostierungstoilette
Der Arbor Loo ist eine simple Kompostierungstoilette mit einer tragbaren
Abdeckungsplatte + Häuschen auf einer flachen Grube:







maximal 1 Meter tief
Die Grube ist nicht ausgemauert, sie hat
höchstens eine Umrandung um die obere
Kante abzusichern und die Latrine etwas
über den Boden abzusetzen.
Holzasche und Erde werden nach jedem
Gebrauch hineingeschüttet um Fliegenbrut
und Gerüche zu mindern.
Ebenso kann organisches Material, wie
z.B. Blätter, hinzugefügt werden.

Wenn die Grube zu etwa 70% voll ist:




Werden Abdeckungsplatte und Häuschen
auf einer neuen Grube aufgestellt.
Die gefüllte Grube wird vollends mit Erde
aufgefüllt und ausgiebig gewässert.
Am nächsten Tag wird ein junger Baum eingpflanzt und nochmals gewässert.

Doppelgruben-Kompostierungstoilette
Sowohl Urin als auch Kot sammeln sich in der flachen Grube zuSammen mit Holzasche, Erde und organischem Pflanzenmaterial, das die Exkremente stets bedeckt, an.
Wenn die erste Grube beinahe voll ist:



Platte und Häuschen auf 2.te Grube bewegen
Den Inhalt der ersten Grube mit Erde, etwa
mit 15 bis 30 cm tief, bedecken und in Ruhe
kompostieren lassen

Wenn die zweite Grube nahezu voll ist:




Den reifen Kompost der ersten Grube entfernen
Dies sollte sich ohne üble Gerüche bewerkstelligen
lassen – sonst ist die Kompostierung nicht fertig
Es sollte sich ein wertvoller Humus gebildet haben

Kompostierungstoilette mit Schilfbett-Filter
Schilfbett-Filters werden eingesetzt um Urin und Grauwasser aufzubereiten (‘Grauwasser’ = Waschwasser vom Spülen, Wäsche, Dusche, etc.)
Urin wird vom Toilettenhäuschen duch eine Rohrleitung nach draussen ab
geleitet und zusammen mit dem anderen Brauchwasser in ein flaches, so
genanntes, Evapo-Transpirations-Bett eingeleitet:





Das Filterbett ist mit grobem Sand gefüllt
Es hat eine Umrandungsmauer um Versickern zu vermeiden (etwa mit
einer dicken Plastikfolie am Boden)
Schilf und wenn man mag Blumen, Büsche und sogar Fruchtbäume und
Kokosnusspalmen können auf dem Filterbett angpflanzt werden
1 m2 Schilfbett-Filter wird pro Toilettenbenutzer benötigt

Der Schilfbett-Filter nimmt den Abfluss, wärend er durch das Wurzelwerk
fliesst, auf und verdunstet ihn über die Pflanzen. Dabei werden Schad- und
Nährstoffe im Zusammenspiel von mikrobiologischen, chemischen und
physikalischen Vorgängen aus dem Abwasser herausgefiltert.

Eimer-Latrine
Der Eimer beinhaltet hier die Exkremente (Kot & Urin) und die hinzugefügten
Abdeckmaterialien
• er muss alle 1-3 Tage geleert werden – am Besten jeden Tag.
Der Eimer besteht aus Plastik, Emaille, galvanisiertem Metal, oder lackiertem Holz
• er wird in einem ‘doppelten Boden’ unter die Abdeckplatte gestellt
• auch einfachere Konstruktionen sind möglich

Ein Arbeiter ersetzt den Eimer mit einem frischen,
leert die Exkremente in einen grösseren Container,
und bringt diesen zur Kompostierungsanlage:
• Wasser zum Waschen der benutzten Eimer und
Container muss dort vorhanden sein.
• Die kompostierung kann ohne grossartige
Geruchs- und Fliegen-belästigung und
Gesundheitsprobleme erfolgen.
• Der Kompost dient dann zur Düngung.

Biogas-Produktion









Moderne Biogas Technologie ist eine weit verbreitete Technik mit einer
Geschichte von über 30 Jahren. Die Technologie ist effizient, gut
ausgetestet und bietet eine kosteneffiziente Möglichkeit organische
Abfälle zu entsorgen und dabei noch Kraftstoffe und Dünger
herzustellen.
Anaerobe Bakterien zersetzen organisches Material in Abwesenheit von
Sauerstoff. Methan und CO2 werden dabei produziert. Das Methan kann
dabei als alternative Energiequelle genutzt werden.
Das Volumen der Eingangsstoffe kann dabei um 50-80 % reduziert
werden. Der am Ende übrige Schlamm ist biologisch stabil und kann als
reichhaltiger Dünger in der Landwirtschaft verwendet werden.
Aus den Exkrementen von 25 Leuten kann täglich im Schnitt etwa 1 m³
Biogas erzeugt werden (40 Liter pro Person und Tag), was dem
durchschnittlichen Energieverbrauch für die Küche eines Haushaltes
entspricht.
In Einrichtungen mit 500 oder mehr Besuchern täglich (Schulen,
Gefängnisse, religiöse Zentren, öffentliche Einrichtungen, ...) könnte
das Biogas genügend Energie für eine Kantine bereitstellen.
Anaerobe Verfahren sind in tropischen Gefilden besonders geeignet, da
diese Verfahren bei Temperaturen über 20°C gut funktionieren.

Zwei Bücher (in Englisch)
• The Composting Toilet System Book





235 pages
April 1999
ISBN: 0966678303
CEPP (Center for Ecological Pollution Prevention)

• The Humanure Handbook: A Guide to
Composting Human Manure.





302 pages
Juli 1999
ISBN: 0964425890
2.nd edition - Jenkins Publishing (PA)

Einige Organisationen
SANDEC (Sanitation in Dev. Countries department of EAWAG (Swiss))
http://www.sandec.ch/

SIDA

(Swedish International Development Assistance)
http://www.ecosanres.org

WSP

(UNDP & World Bank: Water and Sanitation Programme)
http://www.wsp.org/

WSSCC (Water Supply and Sanitation Collaborative Council)
http://www.wsscc.org

IETC

(UNEP Intl. Environmental Technology Centre (Japan))
http://www.unep.or.jp/

WEDC (Water Engineering and Development Centre (UK))
http://www.lboro.ac.uk/departments/cv/wedc/

CAWST (Centre for Affordable Water and Sanitation Technology (Canada))
http://www.cawst.org

...noch mehr Organisationen
CEPP (Centre for Ecological Pollution Prevention)
http://www.cepp.cc

IRC

(International Water and Sanitation Centre (Netherlands))
http://www.irc.nl

IDRC (International Development Research Center (Canada))
http://www.idrc.ca/

GARNET (Global Applied Research Network in Water Supply and San. (UK))
http://www.lboro.ac.uk/departments/cv/wedc/garnet/

AIT

(Asian Institute of Technology (Thailand))
http://www.ait.ac.th/

Sanitation Connection
http://www.sanicon.net/

Ecological Engineering Group
http://www.ecological-engineering.com/

Einige Webseiten
• Ecological Sanitation – an introduction by Steven A. Esrey
– http://www.thewaterpage.com/ecosan_esrey_intro.htm

• The Water Page – Ecological Sanitation
– http://www.thewaterpage.com/ecosan_main.htm

• News on the „2003 World Toilet Summit“ in Taipei (Taiwan)
– http://taipeitimes.com/News/taiwan/archives/2003/10/12/2003071360

• SSHE (IRC & UNICEF) news from Aug. 2002
– http://www2.irc.nl/sshe/nn/nn0208.html

... jedoch, die Anwendung dieses revolutionären
Herangehens, und das Verständnis seiner Auswirkungen
und
Bedeutung
für
die
Gesundheit,
den
landwirtschaftlichen Nutzen, ökonomische Vorteile, und
institutionelle Anforderungen – speziell in modernen
städtischen Umgebungen – befinden sich noch immer in
den Kinderschuhen ...
(von der ersten Internationalen Konferenz über ‚Ecologic Sanitation‘ 2001)

ENDE
...ODER DER ANFANG?


Slide 9

Ökologische Toiletten
[ Schwarze Erde für die Menschheit ]

Der Krankheitserreger-Zyklus

Menschen verunreinigen die Umwelt und werden dadurch krank!

Einige Sanitär-Fakten
Menschen ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser im Jahr 2000:

1100 Millionen

( = 18 % der Weltbevölkerung )

Menschen ohne Zuganag zu angemessenen Toiletten im Jahr 2000:

2400 Millionen

( = 39 % der Weltbevölkerung )

1.2 Mrd.
Menschen weltweit, und trägt seinen Teil zu dem Tod von 15 Mio.
Verschmutztes Wasser beeinträchtigt die Gesundheit von
Kindern jedes Jahr bei.
Etwa

4 Mrd. Fälle von Durchfall gibt es jährlich weltweit:

– daran sterben 2.2 Millionen Menschen, hauptsächlich Kinder,
– das entspricht 15% der toten Kinder in Entwicklungsländern.
Die neuesten Daten finden Sie im „Zustand der Kinder in der Welt“
Report von UNICEF, und dem "Human Development Report“ von UNDP.

...noch mehr Sanitär-Fakten
Weltweit werden 5.3% aller Toten und 6.8% aller Behinderungen durch schlechte Toilettenhygiene und Wasser verursacht.

Einige Krankheiten die durch unhygienische Toiletten und fäkal
verunreinigtes Trinkwasser verursacht (oder gefördert) werden:
Cholera, Typhus, Durchfall, Ruhr,
Hepatitis, Malaria, Polio, Schistosomiase
Chlorverbindungen, die bei der Behandlung von Trinkwasser zur
Vermeidung ansteckender Krankheiten entstehen, werden in
Zusammenhang mit einer grossen Anzahl von Krebsfällen
gebracht (Blasen-, Darm-, Kolorektal- und Leberkrebs).

900 Millionen chinesische Bauern scheiden ca. 450 Mio. Tonnen
organischen Dünger jedes Jahr aus – im Wert von 2.6 Mrd. US$!
Der globale organische Dünger Output (Exkremente) im Jahr 2000,
wird auf 8.5 Mio. Tonnen täglich geschätzt ~ 49 Mio. US$.

Den Krankheitserreger-Zyklus durchbrechen
Um Krankheiten zu vermeiden müssen Krankheitserreger geblockt
werden, so dass Menschen ihnen nicht ausgesetzt sind (durch
Einatmen und Verschlucken).

Toiletten sind der erste und effektivste Punkt um Krankheitserreger aus
Fäkalien abzublocken - wenn Fäkalien am Ort der Ausscheidung aufbereitet werden können fast keine Krankheitserreger in die Umwelt gelangen.

Der Nährstoff-Zyklus

Der Düngemittelwert der Exkremente - Stickstoff (N), Phosphor (P)
und Kalium (K) – den jeder von uns produziert, ist nahezu ausreichend um die Nahrung für eine Person anzubauen!

Nährstoffe in Exkrementen
Die mineralischen Pflanzennährstoffe pro Person und Jahr (in kg) sind:
Urin
Kot
Für Anbau von 250
Nährstoff
Total
(500 ltr. / Jahr)
(50 ltr. / Jahr)
kg Getreide nötig
Stickstoff (N)
4.0
0.5
4.5
5.6

Phosphor (P)

0.4

0.2

0.6

0.7

Kalium

0.9

0.3

1.2

1.2

(K)

Urin:
• macht 90% des Volumens menschlicher Auscheidungen aus
• es beinhaltet auch etwa 80% aller mineralischen Pflanzennährstoffe (N, P, K)
Kot:

• beinhaltet das meiste des kohlenstoffhaltigen (C) organischen Materials
• Kohlenstoff erhöht die Wasserhaltekapazität von Böden und verbessert diese
• organisches Material verbessert Bodenstruktur und erhöht den Humusgehalt
 dies kann kein chemischer Dünger leisten!

Den Nährstoff-Zyklus schliessen
Urin:
– ist ein guter natürlicher mineralischer (N, P, K) Dünger
– Beinhaltet nur wenige Krankheitserreger und Schwermetalle
– damit ist Urin ein sauberer Dünger
Gemischt mit Wasser (5–10 Liter Wasser / 1 Liter Urin) kann
es zur düngenden Bewässerung eingesetzt werden

Kot:
– beinhaltet weniger Mineralien (N, P, K) als Urin
– beinhaltet den meisten Kohlenstoff (C) in unseren Exkrementen
– beinhaltet eine Menge Krankheitserreger
muss vor der Verwendung aufbereitet werden
aufbereiteter Kot kann ohne Bedenken mit anderen
organischen Küchen- und Gartenabfällen kompostiert werden
Einbringen des resultierenden Komposts in die Erde stellt die
Humusschicht wieder her

Was sind ökologische Toiletten?
Wasserspül-Toiletten-System:

VS

Ökologisches Toiletten-System:

+ Durchbricht den KankheitserregerZyklus
indem
Exkremente
weggespült werden.

+ Durchbricht den KankheitserregerZyklus durch Lagerung und
Aufbereitung von Exkrementen.

– Benötigt eine Menge Wasser um
Urin und Kot fortzuspülen.

+ Spart Wasser: benötigt nur
wenig oder gar kein Wasser!

– Exkremente, Spülwasser, HaushaltsBrauchwasser
und
Industrieabwässer werden gemischt.

+ Exkremente werden nahe dem
‚Produktionsort‘ ohne industrielle
Verunreinigungen aufbereitet.

– Der
Klärschlamm
moderner
Klärwerke kann nicht ohne
Bedenken als landwirtschaftlicher
Dünger verwendet werden – ihre
Abflüsse verunreinigen Flüsse und
das Meer.

+ Aufbereiteter und kompostierter
Kot verbessert die Humusschicht
des Bodens und Nährstoffe im
Urin werden dem Boden als
Dünger zurückgegeben – nichts
wird verunreinigt .

Was ist mit der Tiefe-Grube-Latrine?
2.8 Mrd. Menschen benutzen sie – Grubenlatrinen haben einige Nachteile:


Sie können nicht benutzt werden, wo der Boden zu hart ist, oder der
Grundwasserspiegel zu hoch, oder wo Überflutungen ein Problem sind,
oder in dicht besiedelten Gebieten wo der Platz limitiert ist – selbst eine sehr

tiefe Grube wird nach ein paar Jahren Benutzung voll sein, so dass eine neue Grube
gegraben werden muss, was bei kleinen städtischen Grundstücken nicht geht.



Das Risiko das Grundwasser zu verunreinigen bedroht das Trinkwasser:






Erhöhte Nitratwerte im Grundwasser durch Versickerung aus Gruben.
Grubenlatrinen werden bei heftigem Regen (Regenzeit / Monsun) oft durch
eindringendes Grundwasser unter Wasser gesetzt, da die Pegel steigen.
Haushalte mit Familienbrunnen auf dem Grundstück müssen ihre Latrine in
sicherer Distanz zum Brunnen bauen (10m mindestens).

Oftmals werden Grubenlatrinen wegen der unangenehmen Gerüche und
der Fliegen nicht benutz – vor allem während der Regenzeit:



Bestimmte Krankheitsüberträger brüten in feuchten Gruben – Fliegen und
Moskitos mögen die feuchte Umgebung in den Latrinen.
Diese Krankheitsüberträger verbreiten Krankheisterreger und verursachen
Krankheiten wie z.B. Malaria!

Eco-San Nutzen (1)
Eco-San versucht beides zu erreichen:
• Krankheitserreger-Zyklus
-> kein Kontakt mit nicht aufbereidurchbrechen
tetem Kot
• Nährstoff-Zyklus schliessen -> Wiederverwertung von Urin & Kot
als Dünger & Bodenverbesserer
Damit hat es einen
doppelt
nützlichen
Effekt
für
die
Gesundheit:

1. Reduktion von
Krankheiten
2. Verbesserung der
Nährstoffaufnahme

Eco-San Nutzen (2)
Das sichere Wiederverwerten menschlicher Exkremente
als Dünger & Bodenverbesserer hat einige Vorteile, z.B.:



Reduziert schädliche Abflüsse in Flüsse, Seen und das Meer
Stellt wertvolle Ressourcen bereit – statt sie zu verschwenden



Reduziert die Menge chemischen Düngers, der zum Nahrungsanbau importiert werden muss – was die Abhängigkeit vom chem.
Dünger mindert und Geld für Schulen, Hospitäer, etc. spart



Erhöht die Nahrungsmittelsicherheit der Haushalte – jeder kann



Schafft Arbeit – beim Sammeln / Kompostieren / städt. Landwirtschaft



Verbessert die Lebensbedingungen – sichere, fliegenfreie, angenehm



Gesündere Kinder – können besser lernen und sind glücklicher!



Gesündere Menschen – können besser arbeiten, mehr verdienen und

sich sicherlich diesen Dünger für den eigenen Anbau im Garten leisten!

riechende & billige Toiletten für jedermann

sind ebenso glücklicher!

Eco-San Nutzen (3)
Während es überall auf der Welt Sinn macht, so können
insbesondere Entwicklungsländer von Eco-San profitieren:


In Kombination könnten bessere Sanitäre Anlagen und ein
verbesserter Ernährungsstandard den Gesundheitsstandard in der
Bevölkerung in Entwicklungsländern erheblich positiv beeinflussen.



Die höhere Temperatur in vielen Entwicklungsländern und das
konzentriertere Urin, das aus Toiletten, die keine Spülung verwenden, gewonnen werden kann, erhöhen die Keimabtötungsrate. Die niedrigen Risiken der Übertragung von Infektionen durch
Urin unterstützen die Nutzung von Urin-Trennungstechniken.
Im südlichen tropischen Klima sind Kompostierungstoiletten und
Austrocknungstoiletten und Kombinationen mit Schilf-Bett-Filtern
einfacher machbar und effizienter.
Kombinationen von Kompostierungstoiletten und Filtersystemen
wären passend in Ländern wo man sich mit Wasser (statt mit
Toilettenpapier) den Hintern putzt.





Nicht-Eco-San Probleme
Das Versagen den Nährstoff-Zyklus zu schliessen
resultierte in:
1.) einer Reduktion der Humusschicht (Verlust von Bodenfruchtbarkeit)
(Bedarf an mehr Bewässerung)
(erhöhtes Flut-Risiko!)

2.) erhöhtem Verbrauch von Pestiziden (gesunder Boden wurde zerstört)
3.) Produktion und Gebrauch chem. Dünger

(seit dem 1. Weltkrieg)

4.) Nährstoff und Chlor (Cl) Verschmutzung
in Küstennähe und Hochsee

(Verlust an Biodiversität)
(giftiges Algenwachstum)
(Fisch & Korallensterben)

Aufbereitung von Urin
Urin aufzubereiten ist nicht unbedingt notwendig, da Urin von
gesunden Menschen ebenso gesund und sauber ist:
• In einem gesunden Menschen ist Urin in der Blase steril.
• Einige Leute trinken ihr Morgenurin als vorbeugende Gesundheitsvorsorgemassnahme (um gegen Krankheiten resistenter zu sein).
Jedoch in Gebieten, wo Krankheiten wie Bilharziose, Typhus, Cholera,
Hepatitis A & B, Tuberculosis oder HIV/AIDS ein Problem darstellen,
sollte Urin vor der Benutzung aufbereitet werden!
Urinaufbereitung durch Lagerung in Tanks:
• Stickstoff in gelagertem Urin wird zu Ammonium, und der pH steigt auf ca. 9
• es sollte eine geringe Verdünnung mit Wasser angestrebt werden – dies
unterstützt die Abtötung von Krankheitskeimen
• die Temperatur sollte in einem höheren Bereich liegen (20°C oder mehr)
Nötige Lagerungszeit (bei 20°C):
• 6 Monate, wenn fäkale Verunreinigung vorliegt
• 1 Monat bei sauberem Urin (ohne fäkale Verunreinigung)

Aufbereitung von Kot
Hier mal in Kürze 4 Verfahren Kot aufzubereiten:
1. Austrocknung:
Austrocknung auf unter 5% der Ursprungsmasse – kann in trockenem
warmen Klima in 4 Monaten erreicht werden – führt zu kompletter
Inaktivation aller Wurmeier (auch Ascaris Wurmeier – der
resistenteste Krankheitserreger im Kot überhaupt).

2. Pasteurisation:
Erhitzen auf 70°C
Krankheitserreger.

für

eine

Stunde

tötet

so

ziemlich

alle

3. Aerobes Kompostieren:
Beim Kompostieren erzeugen die aeroben Rottebakterien hohe
Temperaturen. 50-55°C tötet Krankheitserreger in wenigen Tagen.
Temperaturen um 55-65°C töten alle Arten von Krankheitserregern
(ausser bakterielle Sporen) in wenigen Stunden.

4. Anaerobe Gärung:
Dauert länger als Kompostierung und stinkt gewaltig (SOH4).

Kompostierung (1)
Die 6 Kompostierungs-Bedingungen sind:
1. Organisches Material:

( Kohlenstoff (C) and Stickstoff (N) )

• Kohlenstoff ist energiereiches Futter für Mikroorganismen.
• Stickstoff bietet Proteine, die von Mikroorganismen zum Leben benötigt werden.

2. Mikroorganismen:
• Mikroorganismen erzeugen Hitze und wandeln organisches Material in Kompost.
• Gute Quellen für Microorganismen sind Erde und fertiger Kompost.

3. Luft:
• Kompostierungs-Bakterien sind aerob, d.h. sie brauchen Luft und können in Wasser
nicht leben, daher ist Luft notwendig da sie Sauerstoff (O2) für ihre Arbeit benötigen.

4. Wasser:
• Wasser ist notwendig um den Komposthaufen feucht zu halten, ABER nicht durchnässt.

5. Temperatur:
• Ist der Boden gefroren sind die Bakterien inaktiv – Temp. von 20°C oder mehr sind gut.

6. Zeit:
• Sind die vorigen 5 vorhanden, wird Kompost draus - entweder in 1 Monat oder 1 Jahr.

Kompostierung (2)

Das C-N Verhältnis:

Da die meiste Arbeit beim Kompostieren von Mikroorganismen getan wird,
muss der Komposthaufen ihnen eine ausgewogene Nahrung aus Kohlenstoff
(C) und Stickstoff (N) anbieten, um attraktiv für sie zu sein.
Unglücklicherweise ist das C-N Verhältnis unserer Exkremente nicht ausgewogen!
Kohlenstoffhaltiges organisches Material muss dem Komposthaufen hinzugefügt
werden, wie z.B.:
Holzige Abfälle, Getreide-Hülsen (Spreu), Stroh, Asche, Erde, Papier, …

Regenwürmer:
Wurmhumus – Regenwürmer dem Kompost hinzufügen – ist eine bewährte
Methode um einen Humus von guter Qualität zu erzielen. Die Würmer bereiten
die Nährstoffe so auf, dass Pflanzen sie direkt aufnehmen können.

Humus:
Beim Kompostieren reduziert sich das Ursprungsvolumen um etwa 90% - die
übrigen 10% sind Humus, angefüllt mit den Mineralien, die vom Boden
aufgenommen wurden, als die Nahrung dort gewachsen ist.
Alles kompostierte biologische Material wird zu Humus.

Arbor Loo - Kompostierungstoilette
Der Arbor Loo ist eine simple Kompostierungstoilette mit einer tragbaren
Abdeckungsplatte + Häuschen auf einer flachen Grube:







maximal 1 Meter tief
Die Grube ist nicht ausgemauert, sie hat
höchstens eine Umrandung um die obere
Kante abzusichern und die Latrine etwas
über den Boden abzusetzen.
Holzasche und Erde werden nach jedem
Gebrauch hineingeschüttet um Fliegenbrut
und Gerüche zu mindern.
Ebenso kann organisches Material, wie
z.B. Blätter, hinzugefügt werden.

Wenn die Grube zu etwa 70% voll ist:




Werden Abdeckungsplatte und Häuschen
auf einer neuen Grube aufgestellt.
Die gefüllte Grube wird vollends mit Erde
aufgefüllt und ausgiebig gewässert.
Am nächsten Tag wird ein junger Baum eingpflanzt und nochmals gewässert.

Doppelgruben-Kompostierungstoilette
Sowohl Urin als auch Kot sammeln sich in der flachen Grube zuSammen mit Holzasche, Erde und organischem Pflanzenmaterial, das die Exkremente stets bedeckt, an.
Wenn die erste Grube beinahe voll ist:



Platte und Häuschen auf 2.te Grube bewegen
Den Inhalt der ersten Grube mit Erde, etwa
mit 15 bis 30 cm tief, bedecken und in Ruhe
kompostieren lassen

Wenn die zweite Grube nahezu voll ist:




Den reifen Kompost der ersten Grube entfernen
Dies sollte sich ohne üble Gerüche bewerkstelligen
lassen – sonst ist die Kompostierung nicht fertig
Es sollte sich ein wertvoller Humus gebildet haben

Kompostierungstoilette mit Schilfbett-Filter
Schilfbett-Filters werden eingesetzt um Urin und Grauwasser aufzubereiten (‘Grauwasser’ = Waschwasser vom Spülen, Wäsche, Dusche, etc.)
Urin wird vom Toilettenhäuschen duch eine Rohrleitung nach draussen ab
geleitet und zusammen mit dem anderen Brauchwasser in ein flaches, so
genanntes, Evapo-Transpirations-Bett eingeleitet:





Das Filterbett ist mit grobem Sand gefüllt
Es hat eine Umrandungsmauer um Versickern zu vermeiden (etwa mit
einer dicken Plastikfolie am Boden)
Schilf und wenn man mag Blumen, Büsche und sogar Fruchtbäume und
Kokosnusspalmen können auf dem Filterbett angpflanzt werden
1 m2 Schilfbett-Filter wird pro Toilettenbenutzer benötigt

Der Schilfbett-Filter nimmt den Abfluss, wärend er durch das Wurzelwerk
fliesst, auf und verdunstet ihn über die Pflanzen. Dabei werden Schad- und
Nährstoffe im Zusammenspiel von mikrobiologischen, chemischen und
physikalischen Vorgängen aus dem Abwasser herausgefiltert.

Eimer-Latrine
Der Eimer beinhaltet hier die Exkremente (Kot & Urin) und die hinzugefügten
Abdeckmaterialien
• er muss alle 1-3 Tage geleert werden – am Besten jeden Tag.
Der Eimer besteht aus Plastik, Emaille, galvanisiertem Metal, oder lackiertem Holz
• er wird in einem ‘doppelten Boden’ unter die Abdeckplatte gestellt
• auch einfachere Konstruktionen sind möglich

Ein Arbeiter ersetzt den Eimer mit einem frischen,
leert die Exkremente in einen grösseren Container,
und bringt diesen zur Kompostierungsanlage:
• Wasser zum Waschen der benutzten Eimer und
Container muss dort vorhanden sein.
• Die kompostierung kann ohne grossartige
Geruchs- und Fliegen-belästigung und
Gesundheitsprobleme erfolgen.
• Der Kompost dient dann zur Düngung.

Biogas-Produktion









Moderne Biogas Technologie ist eine weit verbreitete Technik mit einer
Geschichte von über 30 Jahren. Die Technologie ist effizient, gut
ausgetestet und bietet eine kosteneffiziente Möglichkeit organische
Abfälle zu entsorgen und dabei noch Kraftstoffe und Dünger
herzustellen.
Anaerobe Bakterien zersetzen organisches Material in Abwesenheit von
Sauerstoff. Methan und CO2 werden dabei produziert. Das Methan kann
dabei als alternative Energiequelle genutzt werden.
Das Volumen der Eingangsstoffe kann dabei um 50-80 % reduziert
werden. Der am Ende übrige Schlamm ist biologisch stabil und kann als
reichhaltiger Dünger in der Landwirtschaft verwendet werden.
Aus den Exkrementen von 25 Leuten kann täglich im Schnitt etwa 1 m³
Biogas erzeugt werden (40 Liter pro Person und Tag), was dem
durchschnittlichen Energieverbrauch für die Küche eines Haushaltes
entspricht.
In Einrichtungen mit 500 oder mehr Besuchern täglich (Schulen,
Gefängnisse, religiöse Zentren, öffentliche Einrichtungen, ...) könnte
das Biogas genügend Energie für eine Kantine bereitstellen.
Anaerobe Verfahren sind in tropischen Gefilden besonders geeignet, da
diese Verfahren bei Temperaturen über 20°C gut funktionieren.

Zwei Bücher (in Englisch)
• The Composting Toilet System Book





235 pages
April 1999
ISBN: 0966678303
CEPP (Center for Ecological Pollution Prevention)

• The Humanure Handbook: A Guide to
Composting Human Manure.





302 pages
Juli 1999
ISBN: 0964425890
2.nd edition - Jenkins Publishing (PA)

Einige Organisationen
SANDEC (Sanitation in Dev. Countries department of EAWAG (Swiss))
http://www.sandec.ch/

SIDA

(Swedish International Development Assistance)
http://www.ecosanres.org

WSP

(UNDP & World Bank: Water and Sanitation Programme)
http://www.wsp.org/

WSSCC (Water Supply and Sanitation Collaborative Council)
http://www.wsscc.org

IETC

(UNEP Intl. Environmental Technology Centre (Japan))
http://www.unep.or.jp/

WEDC (Water Engineering and Development Centre (UK))
http://www.lboro.ac.uk/departments/cv/wedc/

CAWST (Centre for Affordable Water and Sanitation Technology (Canada))
http://www.cawst.org

...noch mehr Organisationen
CEPP (Centre for Ecological Pollution Prevention)
http://www.cepp.cc

IRC

(International Water and Sanitation Centre (Netherlands))
http://www.irc.nl

IDRC (International Development Research Center (Canada))
http://www.idrc.ca/

GARNET (Global Applied Research Network in Water Supply and San. (UK))
http://www.lboro.ac.uk/departments/cv/wedc/garnet/

AIT

(Asian Institute of Technology (Thailand))
http://www.ait.ac.th/

Sanitation Connection
http://www.sanicon.net/

Ecological Engineering Group
http://www.ecological-engineering.com/

Einige Webseiten
• Ecological Sanitation – an introduction by Steven A. Esrey
– http://www.thewaterpage.com/ecosan_esrey_intro.htm

• The Water Page – Ecological Sanitation
– http://www.thewaterpage.com/ecosan_main.htm

• News on the „2003 World Toilet Summit“ in Taipei (Taiwan)
– http://taipeitimes.com/News/taiwan/archives/2003/10/12/2003071360

• SSHE (IRC & UNICEF) news from Aug. 2002
– http://www2.irc.nl/sshe/nn/nn0208.html

... jedoch, die Anwendung dieses revolutionären
Herangehens, und das Verständnis seiner Auswirkungen
und
Bedeutung
für
die
Gesundheit,
den
landwirtschaftlichen Nutzen, ökonomische Vorteile, und
institutionelle Anforderungen – speziell in modernen
städtischen Umgebungen – befinden sich noch immer in
den Kinderschuhen ...
(von der ersten Internationalen Konferenz über ‚Ecologic Sanitation‘ 2001)

ENDE
...ODER DER ANFANG?


Slide 10

Ökologische Toiletten
[ Schwarze Erde für die Menschheit ]

Der Krankheitserreger-Zyklus

Menschen verunreinigen die Umwelt und werden dadurch krank!

Einige Sanitär-Fakten
Menschen ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser im Jahr 2000:

1100 Millionen

( = 18 % der Weltbevölkerung )

Menschen ohne Zuganag zu angemessenen Toiletten im Jahr 2000:

2400 Millionen

( = 39 % der Weltbevölkerung )

1.2 Mrd.
Menschen weltweit, und trägt seinen Teil zu dem Tod von 15 Mio.
Verschmutztes Wasser beeinträchtigt die Gesundheit von
Kindern jedes Jahr bei.
Etwa

4 Mrd. Fälle von Durchfall gibt es jährlich weltweit:

– daran sterben 2.2 Millionen Menschen, hauptsächlich Kinder,
– das entspricht 15% der toten Kinder in Entwicklungsländern.
Die neuesten Daten finden Sie im „Zustand der Kinder in der Welt“
Report von UNICEF, und dem "Human Development Report“ von UNDP.

...noch mehr Sanitär-Fakten
Weltweit werden 5.3% aller Toten und 6.8% aller Behinderungen durch schlechte Toilettenhygiene und Wasser verursacht.

Einige Krankheiten die durch unhygienische Toiletten und fäkal
verunreinigtes Trinkwasser verursacht (oder gefördert) werden:
Cholera, Typhus, Durchfall, Ruhr,
Hepatitis, Malaria, Polio, Schistosomiase
Chlorverbindungen, die bei der Behandlung von Trinkwasser zur
Vermeidung ansteckender Krankheiten entstehen, werden in
Zusammenhang mit einer grossen Anzahl von Krebsfällen
gebracht (Blasen-, Darm-, Kolorektal- und Leberkrebs).

900 Millionen chinesische Bauern scheiden ca. 450 Mio. Tonnen
organischen Dünger jedes Jahr aus – im Wert von 2.6 Mrd. US$!
Der globale organische Dünger Output (Exkremente) im Jahr 2000,
wird auf 8.5 Mio. Tonnen täglich geschätzt ~ 49 Mio. US$.

Den Krankheitserreger-Zyklus durchbrechen
Um Krankheiten zu vermeiden müssen Krankheitserreger geblockt
werden, so dass Menschen ihnen nicht ausgesetzt sind (durch
Einatmen und Verschlucken).

Toiletten sind der erste und effektivste Punkt um Krankheitserreger aus
Fäkalien abzublocken - wenn Fäkalien am Ort der Ausscheidung aufbereitet werden können fast keine Krankheitserreger in die Umwelt gelangen.

Der Nährstoff-Zyklus

Der Düngemittelwert der Exkremente - Stickstoff (N), Phosphor (P)
und Kalium (K) – den jeder von uns produziert, ist nahezu ausreichend um die Nahrung für eine Person anzubauen!

Nährstoffe in Exkrementen
Die mineralischen Pflanzennährstoffe pro Person und Jahr (in kg) sind:
Urin
Kot
Für Anbau von 250
Nährstoff
Total
(500 ltr. / Jahr)
(50 ltr. / Jahr)
kg Getreide nötig
Stickstoff (N)
4.0
0.5
4.5
5.6

Phosphor (P)

0.4

0.2

0.6

0.7

Kalium

0.9

0.3

1.2

1.2

(K)

Urin:
• macht 90% des Volumens menschlicher Auscheidungen aus
• es beinhaltet auch etwa 80% aller mineralischen Pflanzennährstoffe (N, P, K)
Kot:

• beinhaltet das meiste des kohlenstoffhaltigen (C) organischen Materials
• Kohlenstoff erhöht die Wasserhaltekapazität von Böden und verbessert diese
• organisches Material verbessert Bodenstruktur und erhöht den Humusgehalt
 dies kann kein chemischer Dünger leisten!

Den Nährstoff-Zyklus schliessen
Urin:
– ist ein guter natürlicher mineralischer (N, P, K) Dünger
– Beinhaltet nur wenige Krankheitserreger und Schwermetalle
– damit ist Urin ein sauberer Dünger
Gemischt mit Wasser (5–10 Liter Wasser / 1 Liter Urin) kann
es zur düngenden Bewässerung eingesetzt werden

Kot:
– beinhaltet weniger Mineralien (N, P, K) als Urin
– beinhaltet den meisten Kohlenstoff (C) in unseren Exkrementen
– beinhaltet eine Menge Krankheitserreger
muss vor der Verwendung aufbereitet werden
aufbereiteter Kot kann ohne Bedenken mit anderen
organischen Küchen- und Gartenabfällen kompostiert werden
Einbringen des resultierenden Komposts in die Erde stellt die
Humusschicht wieder her

Was sind ökologische Toiletten?
Wasserspül-Toiletten-System:

VS

Ökologisches Toiletten-System:

+ Durchbricht den KankheitserregerZyklus
indem
Exkremente
weggespült werden.

+ Durchbricht den KankheitserregerZyklus durch Lagerung und
Aufbereitung von Exkrementen.

– Benötigt eine Menge Wasser um
Urin und Kot fortzuspülen.

+ Spart Wasser: benötigt nur
wenig oder gar kein Wasser!

– Exkremente, Spülwasser, HaushaltsBrauchwasser
und
Industrieabwässer werden gemischt.

+ Exkremente werden nahe dem
‚Produktionsort‘ ohne industrielle
Verunreinigungen aufbereitet.

– Der
Klärschlamm
moderner
Klärwerke kann nicht ohne
Bedenken als landwirtschaftlicher
Dünger verwendet werden – ihre
Abflüsse verunreinigen Flüsse und
das Meer.

+ Aufbereiteter und kompostierter
Kot verbessert die Humusschicht
des Bodens und Nährstoffe im
Urin werden dem Boden als
Dünger zurückgegeben – nichts
wird verunreinigt .

Was ist mit der Tiefe-Grube-Latrine?
2.8 Mrd. Menschen benutzen sie – Grubenlatrinen haben einige Nachteile:


Sie können nicht benutzt werden, wo der Boden zu hart ist, oder der
Grundwasserspiegel zu hoch, oder wo Überflutungen ein Problem sind,
oder in dicht besiedelten Gebieten wo der Platz limitiert ist – selbst eine sehr

tiefe Grube wird nach ein paar Jahren Benutzung voll sein, so dass eine neue Grube
gegraben werden muss, was bei kleinen städtischen Grundstücken nicht geht.



Das Risiko das Grundwasser zu verunreinigen bedroht das Trinkwasser:






Erhöhte Nitratwerte im Grundwasser durch Versickerung aus Gruben.
Grubenlatrinen werden bei heftigem Regen (Regenzeit / Monsun) oft durch
eindringendes Grundwasser unter Wasser gesetzt, da die Pegel steigen.
Haushalte mit Familienbrunnen auf dem Grundstück müssen ihre Latrine in
sicherer Distanz zum Brunnen bauen (10m mindestens).

Oftmals werden Grubenlatrinen wegen der unangenehmen Gerüche und
der Fliegen nicht benutz – vor allem während der Regenzeit:



Bestimmte Krankheitsüberträger brüten in feuchten Gruben – Fliegen und
Moskitos mögen die feuchte Umgebung in den Latrinen.
Diese Krankheitsüberträger verbreiten Krankheisterreger und verursachen
Krankheiten wie z.B. Malaria!

Eco-San Nutzen (1)
Eco-San versucht beides zu erreichen:
• Krankheitserreger-Zyklus
-> kein Kontakt mit nicht aufbereidurchbrechen
tetem Kot
• Nährstoff-Zyklus schliessen -> Wiederverwertung von Urin & Kot
als Dünger & Bodenverbesserer
Damit hat es einen
doppelt
nützlichen
Effekt
für
die
Gesundheit:

1. Reduktion von
Krankheiten
2. Verbesserung der
Nährstoffaufnahme

Eco-San Nutzen (2)
Das sichere Wiederverwerten menschlicher Exkremente
als Dünger & Bodenverbesserer hat einige Vorteile, z.B.:



Reduziert schädliche Abflüsse in Flüsse, Seen und das Meer
Stellt wertvolle Ressourcen bereit – statt sie zu verschwenden



Reduziert die Menge chemischen Düngers, der zum Nahrungsanbau importiert werden muss – was die Abhängigkeit vom chem.
Dünger mindert und Geld für Schulen, Hospitäer, etc. spart



Erhöht die Nahrungsmittelsicherheit der Haushalte – jeder kann



Schafft Arbeit – beim Sammeln / Kompostieren / städt. Landwirtschaft



Verbessert die Lebensbedingungen – sichere, fliegenfreie, angenehm



Gesündere Kinder – können besser lernen und sind glücklicher!



Gesündere Menschen – können besser arbeiten, mehr verdienen und

sich sicherlich diesen Dünger für den eigenen Anbau im Garten leisten!

riechende & billige Toiletten für jedermann

sind ebenso glücklicher!

Eco-San Nutzen (3)
Während es überall auf der Welt Sinn macht, so können
insbesondere Entwicklungsländer von Eco-San profitieren:


In Kombination könnten bessere Sanitäre Anlagen und ein
verbesserter Ernährungsstandard den Gesundheitsstandard in der
Bevölkerung in Entwicklungsländern erheblich positiv beeinflussen.



Die höhere Temperatur in vielen Entwicklungsländern und das
konzentriertere Urin, das aus Toiletten, die keine Spülung verwenden, gewonnen werden kann, erhöhen die Keimabtötungsrate. Die niedrigen Risiken der Übertragung von Infektionen durch
Urin unterstützen die Nutzung von Urin-Trennungstechniken.
Im südlichen tropischen Klima sind Kompostierungstoiletten und
Austrocknungstoiletten und Kombinationen mit Schilf-Bett-Filtern
einfacher machbar und effizienter.
Kombinationen von Kompostierungstoiletten und Filtersystemen
wären passend in Ländern wo man sich mit Wasser (statt mit
Toilettenpapier) den Hintern putzt.





Nicht-Eco-San Probleme
Das Versagen den Nährstoff-Zyklus zu schliessen
resultierte in:
1.) einer Reduktion der Humusschicht (Verlust von Bodenfruchtbarkeit)
(Bedarf an mehr Bewässerung)
(erhöhtes Flut-Risiko!)

2.) erhöhtem Verbrauch von Pestiziden (gesunder Boden wurde zerstört)
3.) Produktion und Gebrauch chem. Dünger

(seit dem 1. Weltkrieg)

4.) Nährstoff und Chlor (Cl) Verschmutzung
in Küstennähe und Hochsee

(Verlust an Biodiversität)
(giftiges Algenwachstum)
(Fisch & Korallensterben)

Aufbereitung von Urin
Urin aufzubereiten ist nicht unbedingt notwendig, da Urin von
gesunden Menschen ebenso gesund und sauber ist:
• In einem gesunden Menschen ist Urin in der Blase steril.
• Einige Leute trinken ihr Morgenurin als vorbeugende Gesundheitsvorsorgemassnahme (um gegen Krankheiten resistenter zu sein).
Jedoch in Gebieten, wo Krankheiten wie Bilharziose, Typhus, Cholera,
Hepatitis A & B, Tuberculosis oder HIV/AIDS ein Problem darstellen,
sollte Urin vor der Benutzung aufbereitet werden!
Urinaufbereitung durch Lagerung in Tanks:
• Stickstoff in gelagertem Urin wird zu Ammonium, und der pH steigt auf ca. 9
• es sollte eine geringe Verdünnung mit Wasser angestrebt werden – dies
unterstützt die Abtötung von Krankheitskeimen
• die Temperatur sollte in einem höheren Bereich liegen (20°C oder mehr)
Nötige Lagerungszeit (bei 20°C):
• 6 Monate, wenn fäkale Verunreinigung vorliegt
• 1 Monat bei sauberem Urin (ohne fäkale Verunreinigung)

Aufbereitung von Kot
Hier mal in Kürze 4 Verfahren Kot aufzubereiten:
1. Austrocknung:
Austrocknung auf unter 5% der Ursprungsmasse – kann in trockenem
warmen Klima in 4 Monaten erreicht werden – führt zu kompletter
Inaktivation aller Wurmeier (auch Ascaris Wurmeier – der
resistenteste Krankheitserreger im Kot überhaupt).

2. Pasteurisation:
Erhitzen auf 70°C
Krankheitserreger.

für

eine

Stunde

tötet

so

ziemlich

alle

3. Aerobes Kompostieren:
Beim Kompostieren erzeugen die aeroben Rottebakterien hohe
Temperaturen. 50-55°C tötet Krankheitserreger in wenigen Tagen.
Temperaturen um 55-65°C töten alle Arten von Krankheitserregern
(ausser bakterielle Sporen) in wenigen Stunden.

4. Anaerobe Gärung:
Dauert länger als Kompostierung und stinkt gewaltig (SOH4).

Kompostierung (1)
Die 6 Kompostierungs-Bedingungen sind:
1. Organisches Material:

( Kohlenstoff (C) and Stickstoff (N) )

• Kohlenstoff ist energiereiches Futter für Mikroorganismen.
• Stickstoff bietet Proteine, die von Mikroorganismen zum Leben benötigt werden.

2. Mikroorganismen:
• Mikroorganismen erzeugen Hitze und wandeln organisches Material in Kompost.
• Gute Quellen für Microorganismen sind Erde und fertiger Kompost.

3. Luft:
• Kompostierungs-Bakterien sind aerob, d.h. sie brauchen Luft und können in Wasser
nicht leben, daher ist Luft notwendig da sie Sauerstoff (O2) für ihre Arbeit benötigen.

4. Wasser:
• Wasser ist notwendig um den Komposthaufen feucht zu halten, ABER nicht durchnässt.

5. Temperatur:
• Ist der Boden gefroren sind die Bakterien inaktiv – Temp. von 20°C oder mehr sind gut.

6. Zeit:
• Sind die vorigen 5 vorhanden, wird Kompost draus - entweder in 1 Monat oder 1 Jahr.

Kompostierung (2)

Das C-N Verhältnis:

Da die meiste Arbeit beim Kompostieren von Mikroorganismen getan wird,
muss der Komposthaufen ihnen eine ausgewogene Nahrung aus Kohlenstoff
(C) und Stickstoff (N) anbieten, um attraktiv für sie zu sein.
Unglücklicherweise ist das C-N Verhältnis unserer Exkremente nicht ausgewogen!
Kohlenstoffhaltiges organisches Material muss dem Komposthaufen hinzugefügt
werden, wie z.B.:
Holzige Abfälle, Getreide-Hülsen (Spreu), Stroh, Asche, Erde, Papier, …

Regenwürmer:
Wurmhumus – Regenwürmer dem Kompost hinzufügen – ist eine bewährte
Methode um einen Humus von guter Qualität zu erzielen. Die Würmer bereiten
die Nährstoffe so auf, dass Pflanzen sie direkt aufnehmen können.

Humus:
Beim Kompostieren reduziert sich das Ursprungsvolumen um etwa 90% - die
übrigen 10% sind Humus, angefüllt mit den Mineralien, die vom Boden
aufgenommen wurden, als die Nahrung dort gewachsen ist.
Alles kompostierte biologische Material wird zu Humus.

Arbor Loo - Kompostierungstoilette
Der Arbor Loo ist eine simple Kompostierungstoilette mit einer tragbaren
Abdeckungsplatte + Häuschen auf einer flachen Grube:







maximal 1 Meter tief
Die Grube ist nicht ausgemauert, sie hat
höchstens eine Umrandung um die obere
Kante abzusichern und die Latrine etwas
über den Boden abzusetzen.
Holzasche und Erde werden nach jedem
Gebrauch hineingeschüttet um Fliegenbrut
und Gerüche zu mindern.
Ebenso kann organisches Material, wie
z.B. Blätter, hinzugefügt werden.

Wenn die Grube zu etwa 70% voll ist:




Werden Abdeckungsplatte und Häuschen
auf einer neuen Grube aufgestellt.
Die gefüllte Grube wird vollends mit Erde
aufgefüllt und ausgiebig gewässert.
Am nächsten Tag wird ein junger Baum eingpflanzt und nochmals gewässert.

Doppelgruben-Kompostierungstoilette
Sowohl Urin als auch Kot sammeln sich in der flachen Grube zuSammen mit Holzasche, Erde und organischem Pflanzenmaterial, das die Exkremente stets bedeckt, an.
Wenn die erste Grube beinahe voll ist:



Platte und Häuschen auf 2.te Grube bewegen
Den Inhalt der ersten Grube mit Erde, etwa
mit 15 bis 30 cm tief, bedecken und in Ruhe
kompostieren lassen

Wenn die zweite Grube nahezu voll ist:




Den reifen Kompost der ersten Grube entfernen
Dies sollte sich ohne üble Gerüche bewerkstelligen
lassen – sonst ist die Kompostierung nicht fertig
Es sollte sich ein wertvoller Humus gebildet haben

Kompostierungstoilette mit Schilfbett-Filter
Schilfbett-Filters werden eingesetzt um Urin und Grauwasser aufzubereiten (‘Grauwasser’ = Waschwasser vom Spülen, Wäsche, Dusche, etc.)
Urin wird vom Toilettenhäuschen duch eine Rohrleitung nach draussen ab
geleitet und zusammen mit dem anderen Brauchwasser in ein flaches, so
genanntes, Evapo-Transpirations-Bett eingeleitet:





Das Filterbett ist mit grobem Sand gefüllt
Es hat eine Umrandungsmauer um Versickern zu vermeiden (etwa mit
einer dicken Plastikfolie am Boden)
Schilf und wenn man mag Blumen, Büsche und sogar Fruchtbäume und
Kokosnusspalmen können auf dem Filterbett angpflanzt werden
1 m2 Schilfbett-Filter wird pro Toilettenbenutzer benötigt

Der Schilfbett-Filter nimmt den Abfluss, wärend er durch das Wurzelwerk
fliesst, auf und verdunstet ihn über die Pflanzen. Dabei werden Schad- und
Nährstoffe im Zusammenspiel von mikrobiologischen, chemischen und
physikalischen Vorgängen aus dem Abwasser herausgefiltert.

Eimer-Latrine
Der Eimer beinhaltet hier die Exkremente (Kot & Urin) und die hinzugefügten
Abdeckmaterialien
• er muss alle 1-3 Tage geleert werden – am Besten jeden Tag.
Der Eimer besteht aus Plastik, Emaille, galvanisiertem Metal, oder lackiertem Holz
• er wird in einem ‘doppelten Boden’ unter die Abdeckplatte gestellt
• auch einfachere Konstruktionen sind möglich

Ein Arbeiter ersetzt den Eimer mit einem frischen,
leert die Exkremente in einen grösseren Container,
und bringt diesen zur Kompostierungsanlage:
• Wasser zum Waschen der benutzten Eimer und
Container muss dort vorhanden sein.
• Die kompostierung kann ohne grossartige
Geruchs- und Fliegen-belästigung und
Gesundheitsprobleme erfolgen.
• Der Kompost dient dann zur Düngung.

Biogas-Produktion









Moderne Biogas Technologie ist eine weit verbreitete Technik mit einer
Geschichte von über 30 Jahren. Die Technologie ist effizient, gut
ausgetestet und bietet eine kosteneffiziente Möglichkeit organische
Abfälle zu entsorgen und dabei noch Kraftstoffe und Dünger
herzustellen.
Anaerobe Bakterien zersetzen organisches Material in Abwesenheit von
Sauerstoff. Methan und CO2 werden dabei produziert. Das Methan kann
dabei als alternative Energiequelle genutzt werden.
Das Volumen der Eingangsstoffe kann dabei um 50-80 % reduziert
werden. Der am Ende übrige Schlamm ist biologisch stabil und kann als
reichhaltiger Dünger in der Landwirtschaft verwendet werden.
Aus den Exkrementen von 25 Leuten kann täglich im Schnitt etwa 1 m³
Biogas erzeugt werden (40 Liter pro Person und Tag), was dem
durchschnittlichen Energieverbrauch für die Küche eines Haushaltes
entspricht.
In Einrichtungen mit 500 oder mehr Besuchern täglich (Schulen,
Gefängnisse, religiöse Zentren, öffentliche Einrichtungen, ...) könnte
das Biogas genügend Energie für eine Kantine bereitstellen.
Anaerobe Verfahren sind in tropischen Gefilden besonders geeignet, da
diese Verfahren bei Temperaturen über 20°C gut funktionieren.

Zwei Bücher (in Englisch)
• The Composting Toilet System Book





235 pages
April 1999
ISBN: 0966678303
CEPP (Center for Ecological Pollution Prevention)

• The Humanure Handbook: A Guide to
Composting Human Manure.





302 pages
Juli 1999
ISBN: 0964425890
2.nd edition - Jenkins Publishing (PA)

Einige Organisationen
SANDEC (Sanitation in Dev. Countries department of EAWAG (Swiss))
http://www.sandec.ch/

SIDA

(Swedish International Development Assistance)
http://www.ecosanres.org

WSP

(UNDP & World Bank: Water and Sanitation Programme)
http://www.wsp.org/

WSSCC (Water Supply and Sanitation Collaborative Council)
http://www.wsscc.org

IETC

(UNEP Intl. Environmental Technology Centre (Japan))
http://www.unep.or.jp/

WEDC (Water Engineering and Development Centre (UK))
http://www.lboro.ac.uk/departments/cv/wedc/

CAWST (Centre for Affordable Water and Sanitation Technology (Canada))
http://www.cawst.org

...noch mehr Organisationen
CEPP (Centre for Ecological Pollution Prevention)
http://www.cepp.cc

IRC

(International Water and Sanitation Centre (Netherlands))
http://www.irc.nl

IDRC (International Development Research Center (Canada))
http://www.idrc.ca/

GARNET (Global Applied Research Network in Water Supply and San. (UK))
http://www.lboro.ac.uk/departments/cv/wedc/garnet/

AIT

(Asian Institute of Technology (Thailand))
http://www.ait.ac.th/

Sanitation Connection
http://www.sanicon.net/

Ecological Engineering Group
http://www.ecological-engineering.com/

Einige Webseiten
• Ecological Sanitation – an introduction by Steven A. Esrey
– http://www.thewaterpage.com/ecosan_esrey_intro.htm

• The Water Page – Ecological Sanitation
– http://www.thewaterpage.com/ecosan_main.htm

• News on the „2003 World Toilet Summit“ in Taipei (Taiwan)
– http://taipeitimes.com/News/taiwan/archives/2003/10/12/2003071360

• SSHE (IRC & UNICEF) news from Aug. 2002
– http://www2.irc.nl/sshe/nn/nn0208.html

... jedoch, die Anwendung dieses revolutionären
Herangehens, und das Verständnis seiner Auswirkungen
und
Bedeutung
für
die
Gesundheit,
den
landwirtschaftlichen Nutzen, ökonomische Vorteile, und
institutionelle Anforderungen – speziell in modernen
städtischen Umgebungen – befinden sich noch immer in
den Kinderschuhen ...
(von der ersten Internationalen Konferenz über ‚Ecologic Sanitation‘ 2001)

ENDE
...ODER DER ANFANG?


Slide 11

Ökologische Toiletten
[ Schwarze Erde für die Menschheit ]

Der Krankheitserreger-Zyklus

Menschen verunreinigen die Umwelt und werden dadurch krank!

Einige Sanitär-Fakten
Menschen ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser im Jahr 2000:

1100 Millionen

( = 18 % der Weltbevölkerung )

Menschen ohne Zuganag zu angemessenen Toiletten im Jahr 2000:

2400 Millionen

( = 39 % der Weltbevölkerung )

1.2 Mrd.
Menschen weltweit, und trägt seinen Teil zu dem Tod von 15 Mio.
Verschmutztes Wasser beeinträchtigt die Gesundheit von
Kindern jedes Jahr bei.
Etwa

4 Mrd. Fälle von Durchfall gibt es jährlich weltweit:

– daran sterben 2.2 Millionen Menschen, hauptsächlich Kinder,
– das entspricht 15% der toten Kinder in Entwicklungsländern.
Die neuesten Daten finden Sie im „Zustand der Kinder in der Welt“
Report von UNICEF, und dem "Human Development Report“ von UNDP.

...noch mehr Sanitär-Fakten
Weltweit werden 5.3% aller Toten und 6.8% aller Behinderungen durch schlechte Toilettenhygiene und Wasser verursacht.

Einige Krankheiten die durch unhygienische Toiletten und fäkal
verunreinigtes Trinkwasser verursacht (oder gefördert) werden:
Cholera, Typhus, Durchfall, Ruhr,
Hepatitis, Malaria, Polio, Schistosomiase
Chlorverbindungen, die bei der Behandlung von Trinkwasser zur
Vermeidung ansteckender Krankheiten entstehen, werden in
Zusammenhang mit einer grossen Anzahl von Krebsfällen
gebracht (Blasen-, Darm-, Kolorektal- und Leberkrebs).

900 Millionen chinesische Bauern scheiden ca. 450 Mio. Tonnen
organischen Dünger jedes Jahr aus – im Wert von 2.6 Mrd. US$!
Der globale organische Dünger Output (Exkremente) im Jahr 2000,
wird auf 8.5 Mio. Tonnen täglich geschätzt ~ 49 Mio. US$.

Den Krankheitserreger-Zyklus durchbrechen
Um Krankheiten zu vermeiden müssen Krankheitserreger geblockt
werden, so dass Menschen ihnen nicht ausgesetzt sind (durch
Einatmen und Verschlucken).

Toiletten sind der erste und effektivste Punkt um Krankheitserreger aus
Fäkalien abzublocken - wenn Fäkalien am Ort der Ausscheidung aufbereitet werden können fast keine Krankheitserreger in die Umwelt gelangen.

Der Nährstoff-Zyklus

Der Düngemittelwert der Exkremente - Stickstoff (N), Phosphor (P)
und Kalium (K) – den jeder von uns produziert, ist nahezu ausreichend um die Nahrung für eine Person anzubauen!

Nährstoffe in Exkrementen
Die mineralischen Pflanzennährstoffe pro Person und Jahr (in kg) sind:
Urin
Kot
Für Anbau von 250
Nährstoff
Total
(500 ltr. / Jahr)
(50 ltr. / Jahr)
kg Getreide nötig
Stickstoff (N)
4.0
0.5
4.5
5.6

Phosphor (P)

0.4

0.2

0.6

0.7

Kalium

0.9

0.3

1.2

1.2

(K)

Urin:
• macht 90% des Volumens menschlicher Auscheidungen aus
• es beinhaltet auch etwa 80% aller mineralischen Pflanzennährstoffe (N, P, K)
Kot:

• beinhaltet das meiste des kohlenstoffhaltigen (C) organischen Materials
• Kohlenstoff erhöht die Wasserhaltekapazität von Böden und verbessert diese
• organisches Material verbessert Bodenstruktur und erhöht den Humusgehalt
 dies kann kein chemischer Dünger leisten!

Den Nährstoff-Zyklus schliessen
Urin:
– ist ein guter natürlicher mineralischer (N, P, K) Dünger
– Beinhaltet nur wenige Krankheitserreger und Schwermetalle
– damit ist Urin ein sauberer Dünger
Gemischt mit Wasser (5–10 Liter Wasser / 1 Liter Urin) kann
es zur düngenden Bewässerung eingesetzt werden

Kot:
– beinhaltet weniger Mineralien (N, P, K) als Urin
– beinhaltet den meisten Kohlenstoff (C) in unseren Exkrementen
– beinhaltet eine Menge Krankheitserreger
muss vor der Verwendung aufbereitet werden
aufbereiteter Kot kann ohne Bedenken mit anderen
organischen Küchen- und Gartenabfällen kompostiert werden
Einbringen des resultierenden Komposts in die Erde stellt die
Humusschicht wieder her

Was sind ökologische Toiletten?
Wasserspül-Toiletten-System:

VS

Ökologisches Toiletten-System:

+ Durchbricht den KankheitserregerZyklus
indem
Exkremente
weggespült werden.

+ Durchbricht den KankheitserregerZyklus durch Lagerung und
Aufbereitung von Exkrementen.

– Benötigt eine Menge Wasser um
Urin und Kot fortzuspülen.

+ Spart Wasser: benötigt nur
wenig oder gar kein Wasser!

– Exkremente, Spülwasser, HaushaltsBrauchwasser
und
Industrieabwässer werden gemischt.

+ Exkremente werden nahe dem
‚Produktionsort‘ ohne industrielle
Verunreinigungen aufbereitet.

– Der
Klärschlamm
moderner
Klärwerke kann nicht ohne
Bedenken als landwirtschaftlicher
Dünger verwendet werden – ihre
Abflüsse verunreinigen Flüsse und
das Meer.

+ Aufbereiteter und kompostierter
Kot verbessert die Humusschicht
des Bodens und Nährstoffe im
Urin werden dem Boden als
Dünger zurückgegeben – nichts
wird verunreinigt .

Was ist mit der Tiefe-Grube-Latrine?
2.8 Mrd. Menschen benutzen sie – Grubenlatrinen haben einige Nachteile:


Sie können nicht benutzt werden, wo der Boden zu hart ist, oder der
Grundwasserspiegel zu hoch, oder wo Überflutungen ein Problem sind,
oder in dicht besiedelten Gebieten wo der Platz limitiert ist – selbst eine sehr

tiefe Grube wird nach ein paar Jahren Benutzung voll sein, so dass eine neue Grube
gegraben werden muss, was bei kleinen städtischen Grundstücken nicht geht.



Das Risiko das Grundwasser zu verunreinigen bedroht das Trinkwasser:






Erhöhte Nitratwerte im Grundwasser durch Versickerung aus Gruben.
Grubenlatrinen werden bei heftigem Regen (Regenzeit / Monsun) oft durch
eindringendes Grundwasser unter Wasser gesetzt, da die Pegel steigen.
Haushalte mit Familienbrunnen auf dem Grundstück müssen ihre Latrine in
sicherer Distanz zum Brunnen bauen (10m mindestens).

Oftmals werden Grubenlatrinen wegen der unangenehmen Gerüche und
der Fliegen nicht benutz – vor allem während der Regenzeit:



Bestimmte Krankheitsüberträger brüten in feuchten Gruben – Fliegen und
Moskitos mögen die feuchte Umgebung in den Latrinen.
Diese Krankheitsüberträger verbreiten Krankheisterreger und verursachen
Krankheiten wie z.B. Malaria!

Eco-San Nutzen (1)
Eco-San versucht beides zu erreichen:
• Krankheitserreger-Zyklus
-> kein Kontakt mit nicht aufbereidurchbrechen
tetem Kot
• Nährstoff-Zyklus schliessen -> Wiederverwertung von Urin & Kot
als Dünger & Bodenverbesserer
Damit hat es einen
doppelt
nützlichen
Effekt
für
die
Gesundheit:

1. Reduktion von
Krankheiten
2. Verbesserung der
Nährstoffaufnahme

Eco-San Nutzen (2)
Das sichere Wiederverwerten menschlicher Exkremente
als Dünger & Bodenverbesserer hat einige Vorteile, z.B.:



Reduziert schädliche Abflüsse in Flüsse, Seen und das Meer
Stellt wertvolle Ressourcen bereit – statt sie zu verschwenden



Reduziert die Menge chemischen Düngers, der zum Nahrungsanbau importiert werden muss – was die Abhängigkeit vom chem.
Dünger mindert und Geld für Schulen, Hospitäer, etc. spart



Erhöht die Nahrungsmittelsicherheit der Haushalte – jeder kann



Schafft Arbeit – beim Sammeln / Kompostieren / städt. Landwirtschaft



Verbessert die Lebensbedingungen – sichere, fliegenfreie, angenehm



Gesündere Kinder – können besser lernen und sind glücklicher!



Gesündere Menschen – können besser arbeiten, mehr verdienen und

sich sicherlich diesen Dünger für den eigenen Anbau im Garten leisten!

riechende & billige Toiletten für jedermann

sind ebenso glücklicher!

Eco-San Nutzen (3)
Während es überall auf der Welt Sinn macht, so können
insbesondere Entwicklungsländer von Eco-San profitieren:


In Kombination könnten bessere Sanitäre Anlagen und ein
verbesserter Ernährungsstandard den Gesundheitsstandard in der
Bevölkerung in Entwicklungsländern erheblich positiv beeinflussen.



Die höhere Temperatur in vielen Entwicklungsländern und das
konzentriertere Urin, das aus Toiletten, die keine Spülung verwenden, gewonnen werden kann, erhöhen die Keimabtötungsrate. Die niedrigen Risiken der Übertragung von Infektionen durch
Urin unterstützen die Nutzung von Urin-Trennungstechniken.
Im südlichen tropischen Klima sind Kompostierungstoiletten und
Austrocknungstoiletten und Kombinationen mit Schilf-Bett-Filtern
einfacher machbar und effizienter.
Kombinationen von Kompostierungstoiletten und Filtersystemen
wären passend in Ländern wo man sich mit Wasser (statt mit
Toilettenpapier) den Hintern putzt.





Nicht-Eco-San Probleme
Das Versagen den Nährstoff-Zyklus zu schliessen
resultierte in:
1.) einer Reduktion der Humusschicht (Verlust von Bodenfruchtbarkeit)
(Bedarf an mehr Bewässerung)
(erhöhtes Flut-Risiko!)

2.) erhöhtem Verbrauch von Pestiziden (gesunder Boden wurde zerstört)
3.) Produktion und Gebrauch chem. Dünger

(seit dem 1. Weltkrieg)

4.) Nährstoff und Chlor (Cl) Verschmutzung
in Küstennähe und Hochsee

(Verlust an Biodiversität)
(giftiges Algenwachstum)
(Fisch & Korallensterben)

Aufbereitung von Urin
Urin aufzubereiten ist nicht unbedingt notwendig, da Urin von
gesunden Menschen ebenso gesund und sauber ist:
• In einem gesunden Menschen ist Urin in der Blase steril.
• Einige Leute trinken ihr Morgenurin als vorbeugende Gesundheitsvorsorgemassnahme (um gegen Krankheiten resistenter zu sein).
Jedoch in Gebieten, wo Krankheiten wie Bilharziose, Typhus, Cholera,
Hepatitis A & B, Tuberculosis oder HIV/AIDS ein Problem darstellen,
sollte Urin vor der Benutzung aufbereitet werden!
Urinaufbereitung durch Lagerung in Tanks:
• Stickstoff in gelagertem Urin wird zu Ammonium, und der pH steigt auf ca. 9
• es sollte eine geringe Verdünnung mit Wasser angestrebt werden – dies
unterstützt die Abtötung von Krankheitskeimen
• die Temperatur sollte in einem höheren Bereich liegen (20°C oder mehr)
Nötige Lagerungszeit (bei 20°C):
• 6 Monate, wenn fäkale Verunreinigung vorliegt
• 1 Monat bei sauberem Urin (ohne fäkale Verunreinigung)

Aufbereitung von Kot
Hier mal in Kürze 4 Verfahren Kot aufzubereiten:
1. Austrocknung:
Austrocknung auf unter 5% der Ursprungsmasse – kann in trockenem
warmen Klima in 4 Monaten erreicht werden – führt zu kompletter
Inaktivation aller Wurmeier (auch Ascaris Wurmeier – der
resistenteste Krankheitserreger im Kot überhaupt).

2. Pasteurisation:
Erhitzen auf 70°C
Krankheitserreger.

für

eine

Stunde

tötet

so

ziemlich

alle

3. Aerobes Kompostieren:
Beim Kompostieren erzeugen die aeroben Rottebakterien hohe
Temperaturen. 50-55°C tötet Krankheitserreger in wenigen Tagen.
Temperaturen um 55-65°C töten alle Arten von Krankheitserregern
(ausser bakterielle Sporen) in wenigen Stunden.

4. Anaerobe Gärung:
Dauert länger als Kompostierung und stinkt gewaltig (SOH4).

Kompostierung (1)
Die 6 Kompostierungs-Bedingungen sind:
1. Organisches Material:

( Kohlenstoff (C) and Stickstoff (N) )

• Kohlenstoff ist energiereiches Futter für Mikroorganismen.
• Stickstoff bietet Proteine, die von Mikroorganismen zum Leben benötigt werden.

2. Mikroorganismen:
• Mikroorganismen erzeugen Hitze und wandeln organisches Material in Kompost.
• Gute Quellen für Microorganismen sind Erde und fertiger Kompost.

3. Luft:
• Kompostierungs-Bakterien sind aerob, d.h. sie brauchen Luft und können in Wasser
nicht leben, daher ist Luft notwendig da sie Sauerstoff (O2) für ihre Arbeit benötigen.

4. Wasser:
• Wasser ist notwendig um den Komposthaufen feucht zu halten, ABER nicht durchnässt.

5. Temperatur:
• Ist der Boden gefroren sind die Bakterien inaktiv – Temp. von 20°C oder mehr sind gut.

6. Zeit:
• Sind die vorigen 5 vorhanden, wird Kompost draus - entweder in 1 Monat oder 1 Jahr.

Kompostierung (2)

Das C-N Verhältnis:

Da die meiste Arbeit beim Kompostieren von Mikroorganismen getan wird,
muss der Komposthaufen ihnen eine ausgewogene Nahrung aus Kohlenstoff
(C) und Stickstoff (N) anbieten, um attraktiv für sie zu sein.
Unglücklicherweise ist das C-N Verhältnis unserer Exkremente nicht ausgewogen!
Kohlenstoffhaltiges organisches Material muss dem Komposthaufen hinzugefügt
werden, wie z.B.:
Holzige Abfälle, Getreide-Hülsen (Spreu), Stroh, Asche, Erde, Papier, …

Regenwürmer:
Wurmhumus – Regenwürmer dem Kompost hinzufügen – ist eine bewährte
Methode um einen Humus von guter Qualität zu erzielen. Die Würmer bereiten
die Nährstoffe so auf, dass Pflanzen sie direkt aufnehmen können.

Humus:
Beim Kompostieren reduziert sich das Ursprungsvolumen um etwa 90% - die
übrigen 10% sind Humus, angefüllt mit den Mineralien, die vom Boden
aufgenommen wurden, als die Nahrung dort gewachsen ist.
Alles kompostierte biologische Material wird zu Humus.

Arbor Loo - Kompostierungstoilette
Der Arbor Loo ist eine simple Kompostierungstoilette mit einer tragbaren
Abdeckungsplatte + Häuschen auf einer flachen Grube:







maximal 1 Meter tief
Die Grube ist nicht ausgemauert, sie hat
höchstens eine Umrandung um die obere
Kante abzusichern und die Latrine etwas
über den Boden abzusetzen.
Holzasche und Erde werden nach jedem
Gebrauch hineingeschüttet um Fliegenbrut
und Gerüche zu mindern.
Ebenso kann organisches Material, wie
z.B. Blätter, hinzugefügt werden.

Wenn die Grube zu etwa 70% voll ist:




Werden Abdeckungsplatte und Häuschen
auf einer neuen Grube aufgestellt.
Die gefüllte Grube wird vollends mit Erde
aufgefüllt und ausgiebig gewässert.
Am nächsten Tag wird ein junger Baum eingpflanzt und nochmals gewässert.

Doppelgruben-Kompostierungstoilette
Sowohl Urin als auch Kot sammeln sich in der flachen Grube zuSammen mit Holzasche, Erde und organischem Pflanzenmaterial, das die Exkremente stets bedeckt, an.
Wenn die erste Grube beinahe voll ist:



Platte und Häuschen auf 2.te Grube bewegen
Den Inhalt der ersten Grube mit Erde, etwa
mit 15 bis 30 cm tief, bedecken und in Ruhe
kompostieren lassen

Wenn die zweite Grube nahezu voll ist:




Den reifen Kompost der ersten Grube entfernen
Dies sollte sich ohne üble Gerüche bewerkstelligen
lassen – sonst ist die Kompostierung nicht fertig
Es sollte sich ein wertvoller Humus gebildet haben

Kompostierungstoilette mit Schilfbett-Filter
Schilfbett-Filters werden eingesetzt um Urin und Grauwasser aufzubereiten (‘Grauwasser’ = Waschwasser vom Spülen, Wäsche, Dusche, etc.)
Urin wird vom Toilettenhäuschen duch eine Rohrleitung nach draussen ab
geleitet und zusammen mit dem anderen Brauchwasser in ein flaches, so
genanntes, Evapo-Transpirations-Bett eingeleitet:





Das Filterbett ist mit grobem Sand gefüllt
Es hat eine Umrandungsmauer um Versickern zu vermeiden (etwa mit
einer dicken Plastikfolie am Boden)
Schilf und wenn man mag Blumen, Büsche und sogar Fruchtbäume und
Kokosnusspalmen können auf dem Filterbett angpflanzt werden
1 m2 Schilfbett-Filter wird pro Toilettenbenutzer benötigt

Der Schilfbett-Filter nimmt den Abfluss, wärend er durch das Wurzelwerk
fliesst, auf und verdunstet ihn über die Pflanzen. Dabei werden Schad- und
Nährstoffe im Zusammenspiel von mikrobiologischen, chemischen und
physikalischen Vorgängen aus dem Abwasser herausgefiltert.

Eimer-Latrine
Der Eimer beinhaltet hier die Exkremente (Kot & Urin) und die hinzugefügten
Abdeckmaterialien
• er muss alle 1-3 Tage geleert werden – am Besten jeden Tag.
Der Eimer besteht aus Plastik, Emaille, galvanisiertem Metal, oder lackiertem Holz
• er wird in einem ‘doppelten Boden’ unter die Abdeckplatte gestellt
• auch einfachere Konstruktionen sind möglich

Ein Arbeiter ersetzt den Eimer mit einem frischen,
leert die Exkremente in einen grösseren Container,
und bringt diesen zur Kompostierungsanlage:
• Wasser zum Waschen der benutzten Eimer und
Container muss dort vorhanden sein.
• Die kompostierung kann ohne grossartige
Geruchs- und Fliegen-belästigung und
Gesundheitsprobleme erfolgen.
• Der Kompost dient dann zur Düngung.

Biogas-Produktion









Moderne Biogas Technologie ist eine weit verbreitete Technik mit einer
Geschichte von über 30 Jahren. Die Technologie ist effizient, gut
ausgetestet und bietet eine kosteneffiziente Möglichkeit organische
Abfälle zu entsorgen und dabei noch Kraftstoffe und Dünger
herzustellen.
Anaerobe Bakterien zersetzen organisches Material in Abwesenheit von
Sauerstoff. Methan und CO2 werden dabei produziert. Das Methan kann
dabei als alternative Energiequelle genutzt werden.
Das Volumen der Eingangsstoffe kann dabei um 50-80 % reduziert
werden. Der am Ende übrige Schlamm ist biologisch stabil und kann als
reichhaltiger Dünger in der Landwirtschaft verwendet werden.
Aus den Exkrementen von 25 Leuten kann täglich im Schnitt etwa 1 m³
Biogas erzeugt werden (40 Liter pro Person und Tag), was dem
durchschnittlichen Energieverbrauch für die Küche eines Haushaltes
entspricht.
In Einrichtungen mit 500 oder mehr Besuchern täglich (Schulen,
Gefängnisse, religiöse Zentren, öffentliche Einrichtungen, ...) könnte
das Biogas genügend Energie für eine Kantine bereitstellen.
Anaerobe Verfahren sind in tropischen Gefilden besonders geeignet, da
diese Verfahren bei Temperaturen über 20°C gut funktionieren.

Zwei Bücher (in Englisch)
• The Composting Toilet System Book





235 pages
April 1999
ISBN: 0966678303
CEPP (Center for Ecological Pollution Prevention)

• The Humanure Handbook: A Guide to
Composting Human Manure.





302 pages
Juli 1999
ISBN: 0964425890
2.nd edition - Jenkins Publishing (PA)

Einige Organisationen
SANDEC (Sanitation in Dev. Countries department of EAWAG (Swiss))
http://www.sandec.ch/

SIDA

(Swedish International Development Assistance)
http://www.ecosanres.org

WSP

(UNDP & World Bank: Water and Sanitation Programme)
http://www.wsp.org/

WSSCC (Water Supply and Sanitation Collaborative Council)
http://www.wsscc.org

IETC

(UNEP Intl. Environmental Technology Centre (Japan))
http://www.unep.or.jp/

WEDC (Water Engineering and Development Centre (UK))
http://www.lboro.ac.uk/departments/cv/wedc/

CAWST (Centre for Affordable Water and Sanitation Technology (Canada))
http://www.cawst.org

...noch mehr Organisationen
CEPP (Centre for Ecological Pollution Prevention)
http://www.cepp.cc

IRC

(International Water and Sanitation Centre (Netherlands))
http://www.irc.nl

IDRC (International Development Research Center (Canada))
http://www.idrc.ca/

GARNET (Global Applied Research Network in Water Supply and San. (UK))
http://www.lboro.ac.uk/departments/cv/wedc/garnet/

AIT

(Asian Institute of Technology (Thailand))
http://www.ait.ac.th/

Sanitation Connection
http://www.sanicon.net/

Ecological Engineering Group
http://www.ecological-engineering.com/

Einige Webseiten
• Ecological Sanitation – an introduction by Steven A. Esrey
– http://www.thewaterpage.com/ecosan_esrey_intro.htm

• The Water Page – Ecological Sanitation
– http://www.thewaterpage.com/ecosan_main.htm

• News on the „2003 World Toilet Summit“ in Taipei (Taiwan)
– http://taipeitimes.com/News/taiwan/archives/2003/10/12/2003071360

• SSHE (IRC & UNICEF) news from Aug. 2002
– http://www2.irc.nl/sshe/nn/nn0208.html

... jedoch, die Anwendung dieses revolutionären
Herangehens, und das Verständnis seiner Auswirkungen
und
Bedeutung
für
die
Gesundheit,
den
landwirtschaftlichen Nutzen, ökonomische Vorteile, und
institutionelle Anforderungen – speziell in modernen
städtischen Umgebungen – befinden sich noch immer in
den Kinderschuhen ...
(von der ersten Internationalen Konferenz über ‚Ecologic Sanitation‘ 2001)

ENDE
...ODER DER ANFANG?


Slide 12

Ökologische Toiletten
[ Schwarze Erde für die Menschheit ]

Der Krankheitserreger-Zyklus

Menschen verunreinigen die Umwelt und werden dadurch krank!

Einige Sanitär-Fakten
Menschen ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser im Jahr 2000:

1100 Millionen

( = 18 % der Weltbevölkerung )

Menschen ohne Zuganag zu angemessenen Toiletten im Jahr 2000:

2400 Millionen

( = 39 % der Weltbevölkerung )

1.2 Mrd.
Menschen weltweit, und trägt seinen Teil zu dem Tod von 15 Mio.
Verschmutztes Wasser beeinträchtigt die Gesundheit von
Kindern jedes Jahr bei.
Etwa

4 Mrd. Fälle von Durchfall gibt es jährlich weltweit:

– daran sterben 2.2 Millionen Menschen, hauptsächlich Kinder,
– das entspricht 15% der toten Kinder in Entwicklungsländern.
Die neuesten Daten finden Sie im „Zustand der Kinder in der Welt“
Report von UNICEF, und dem "Human Development Report“ von UNDP.

...noch mehr Sanitär-Fakten
Weltweit werden 5.3% aller Toten und 6.8% aller Behinderungen durch schlechte Toilettenhygiene und Wasser verursacht.

Einige Krankheiten die durch unhygienische Toiletten und fäkal
verunreinigtes Trinkwasser verursacht (oder gefördert) werden:
Cholera, Typhus, Durchfall, Ruhr,
Hepatitis, Malaria, Polio, Schistosomiase
Chlorverbindungen, die bei der Behandlung von Trinkwasser zur
Vermeidung ansteckender Krankheiten entstehen, werden in
Zusammenhang mit einer grossen Anzahl von Krebsfällen
gebracht (Blasen-, Darm-, Kolorektal- und Leberkrebs).

900 Millionen chinesische Bauern scheiden ca. 450 Mio. Tonnen
organischen Dünger jedes Jahr aus – im Wert von 2.6 Mrd. US$!
Der globale organische Dünger Output (Exkremente) im Jahr 2000,
wird auf 8.5 Mio. Tonnen täglich geschätzt ~ 49 Mio. US$.

Den Krankheitserreger-Zyklus durchbrechen
Um Krankheiten zu vermeiden müssen Krankheitserreger geblockt
werden, so dass Menschen ihnen nicht ausgesetzt sind (durch
Einatmen und Verschlucken).

Toiletten sind der erste und effektivste Punkt um Krankheitserreger aus
Fäkalien abzublocken - wenn Fäkalien am Ort der Ausscheidung aufbereitet werden können fast keine Krankheitserreger in die Umwelt gelangen.

Der Nährstoff-Zyklus

Der Düngemittelwert der Exkremente - Stickstoff (N), Phosphor (P)
und Kalium (K) – den jeder von uns produziert, ist nahezu ausreichend um die Nahrung für eine Person anzubauen!

Nährstoffe in Exkrementen
Die mineralischen Pflanzennährstoffe pro Person und Jahr (in kg) sind:
Urin
Kot
Für Anbau von 250
Nährstoff
Total
(500 ltr. / Jahr)
(50 ltr. / Jahr)
kg Getreide nötig
Stickstoff (N)
4.0
0.5
4.5
5.6

Phosphor (P)

0.4

0.2

0.6

0.7

Kalium

0.9

0.3

1.2

1.2

(K)

Urin:
• macht 90% des Volumens menschlicher Auscheidungen aus
• es beinhaltet auch etwa 80% aller mineralischen Pflanzennährstoffe (N, P, K)
Kot:

• beinhaltet das meiste des kohlenstoffhaltigen (C) organischen Materials
• Kohlenstoff erhöht die Wasserhaltekapazität von Böden und verbessert diese
• organisches Material verbessert Bodenstruktur und erhöht den Humusgehalt
 dies kann kein chemischer Dünger leisten!

Den Nährstoff-Zyklus schliessen
Urin:
– ist ein guter natürlicher mineralischer (N, P, K) Dünger
– Beinhaltet nur wenige Krankheitserreger und Schwermetalle
– damit ist Urin ein sauberer Dünger
Gemischt mit Wasser (5–10 Liter Wasser / 1 Liter Urin) kann
es zur düngenden Bewässerung eingesetzt werden

Kot:
– beinhaltet weniger Mineralien (N, P, K) als Urin
– beinhaltet den meisten Kohlenstoff (C) in unseren Exkrementen
– beinhaltet eine Menge Krankheitserreger
muss vor der Verwendung aufbereitet werden
aufbereiteter Kot kann ohne Bedenken mit anderen
organischen Küchen- und Gartenabfällen kompostiert werden
Einbringen des resultierenden Komposts in die Erde stellt die
Humusschicht wieder her

Was sind ökologische Toiletten?
Wasserspül-Toiletten-System:

VS

Ökologisches Toiletten-System:

+ Durchbricht den KankheitserregerZyklus
indem
Exkremente
weggespült werden.

+ Durchbricht den KankheitserregerZyklus durch Lagerung und
Aufbereitung von Exkrementen.

– Benötigt eine Menge Wasser um
Urin und Kot fortzuspülen.

+ Spart Wasser: benötigt nur
wenig oder gar kein Wasser!

– Exkremente, Spülwasser, HaushaltsBrauchwasser
und
Industrieabwässer werden gemischt.

+ Exkremente werden nahe dem
‚Produktionsort‘ ohne industrielle
Verunreinigungen aufbereitet.

– Der
Klärschlamm
moderner
Klärwerke kann nicht ohne
Bedenken als landwirtschaftlicher
Dünger verwendet werden – ihre
Abflüsse verunreinigen Flüsse und
das Meer.

+ Aufbereiteter und kompostierter
Kot verbessert die Humusschicht
des Bodens und Nährstoffe im
Urin werden dem Boden als
Dünger zurückgegeben – nichts
wird verunreinigt .

Was ist mit der Tiefe-Grube-Latrine?
2.8 Mrd. Menschen benutzen sie – Grubenlatrinen haben einige Nachteile:


Sie können nicht benutzt werden, wo der Boden zu hart ist, oder der
Grundwasserspiegel zu hoch, oder wo Überflutungen ein Problem sind,
oder in dicht besiedelten Gebieten wo der Platz limitiert ist – selbst eine sehr

tiefe Grube wird nach ein paar Jahren Benutzung voll sein, so dass eine neue Grube
gegraben werden muss, was bei kleinen städtischen Grundstücken nicht geht.



Das Risiko das Grundwasser zu verunreinigen bedroht das Trinkwasser:






Erhöhte Nitratwerte im Grundwasser durch Versickerung aus Gruben.
Grubenlatrinen werden bei heftigem Regen (Regenzeit / Monsun) oft durch
eindringendes Grundwasser unter Wasser gesetzt, da die Pegel steigen.
Haushalte mit Familienbrunnen auf dem Grundstück müssen ihre Latrine in
sicherer Distanz zum Brunnen bauen (10m mindestens).

Oftmals werden Grubenlatrinen wegen der unangenehmen Gerüche und
der Fliegen nicht benutz – vor allem während der Regenzeit:



Bestimmte Krankheitsüberträger brüten in feuchten Gruben – Fliegen und
Moskitos mögen die feuchte Umgebung in den Latrinen.
Diese Krankheitsüberträger verbreiten Krankheisterreger und verursachen
Krankheiten wie z.B. Malaria!

Eco-San Nutzen (1)
Eco-San versucht beides zu erreichen:
• Krankheitserreger-Zyklus
-> kein Kontakt mit nicht aufbereidurchbrechen
tetem Kot
• Nährstoff-Zyklus schliessen -> Wiederverwertung von Urin & Kot
als Dünger & Bodenverbesserer
Damit hat es einen
doppelt
nützlichen
Effekt
für
die
Gesundheit:

1. Reduktion von
Krankheiten
2. Verbesserung der
Nährstoffaufnahme

Eco-San Nutzen (2)
Das sichere Wiederverwerten menschlicher Exkremente
als Dünger & Bodenverbesserer hat einige Vorteile, z.B.:



Reduziert schädliche Abflüsse in Flüsse, Seen und das Meer
Stellt wertvolle Ressourcen bereit – statt sie zu verschwenden



Reduziert die Menge chemischen Düngers, der zum Nahrungsanbau importiert werden muss – was die Abhängigkeit vom chem.
Dünger mindert und Geld für Schulen, Hospitäer, etc. spart



Erhöht die Nahrungsmittelsicherheit der Haushalte – jeder kann



Schafft Arbeit – beim Sammeln / Kompostieren / städt. Landwirtschaft



Verbessert die Lebensbedingungen – sichere, fliegenfreie, angenehm



Gesündere Kinder – können besser lernen und sind glücklicher!



Gesündere Menschen – können besser arbeiten, mehr verdienen und

sich sicherlich diesen Dünger für den eigenen Anbau im Garten leisten!

riechende & billige Toiletten für jedermann

sind ebenso glücklicher!

Eco-San Nutzen (3)
Während es überall auf der Welt Sinn macht, so können
insbesondere Entwicklungsländer von Eco-San profitieren:


In Kombination könnten bessere Sanitäre Anlagen und ein
verbesserter Ernährungsstandard den Gesundheitsstandard in der
Bevölkerung in Entwicklungsländern erheblich positiv beeinflussen.



Die höhere Temperatur in vielen Entwicklungsländern und das
konzentriertere Urin, das aus Toiletten, die keine Spülung verwenden, gewonnen werden kann, erhöhen die Keimabtötungsrate. Die niedrigen Risiken der Übertragung von Infektionen durch
Urin unterstützen die Nutzung von Urin-Trennungstechniken.
Im südlichen tropischen Klima sind Kompostierungstoiletten und
Austrocknungstoiletten und Kombinationen mit Schilf-Bett-Filtern
einfacher machbar und effizienter.
Kombinationen von Kompostierungstoiletten und Filtersystemen
wären passend in Ländern wo man sich mit Wasser (statt mit
Toilettenpapier) den Hintern putzt.





Nicht-Eco-San Probleme
Das Versagen den Nährstoff-Zyklus zu schliessen
resultierte in:
1.) einer Reduktion der Humusschicht (Verlust von Bodenfruchtbarkeit)
(Bedarf an mehr Bewässerung)
(erhöhtes Flut-Risiko!)

2.) erhöhtem Verbrauch von Pestiziden (gesunder Boden wurde zerstört)
3.) Produktion und Gebrauch chem. Dünger

(seit dem 1. Weltkrieg)

4.) Nährstoff und Chlor (Cl) Verschmutzung
in Küstennähe und Hochsee

(Verlust an Biodiversität)
(giftiges Algenwachstum)
(Fisch & Korallensterben)

Aufbereitung von Urin
Urin aufzubereiten ist nicht unbedingt notwendig, da Urin von
gesunden Menschen ebenso gesund und sauber ist:
• In einem gesunden Menschen ist Urin in der Blase steril.
• Einige Leute trinken ihr Morgenurin als vorbeugende Gesundheitsvorsorgemassnahme (um gegen Krankheiten resistenter zu sein).
Jedoch in Gebieten, wo Krankheiten wie Bilharziose, Typhus, Cholera,
Hepatitis A & B, Tuberculosis oder HIV/AIDS ein Problem darstellen,
sollte Urin vor der Benutzung aufbereitet werden!
Urinaufbereitung durch Lagerung in Tanks:
• Stickstoff in gelagertem Urin wird zu Ammonium, und der pH steigt auf ca. 9
• es sollte eine geringe Verdünnung mit Wasser angestrebt werden – dies
unterstützt die Abtötung von Krankheitskeimen
• die Temperatur sollte in einem höheren Bereich liegen (20°C oder mehr)
Nötige Lagerungszeit (bei 20°C):
• 6 Monate, wenn fäkale Verunreinigung vorliegt
• 1 Monat bei sauberem Urin (ohne fäkale Verunreinigung)

Aufbereitung von Kot
Hier mal in Kürze 4 Verfahren Kot aufzubereiten:
1. Austrocknung:
Austrocknung auf unter 5% der Ursprungsmasse – kann in trockenem
warmen Klima in 4 Monaten erreicht werden – führt zu kompletter
Inaktivation aller Wurmeier (auch Ascaris Wurmeier – der
resistenteste Krankheitserreger im Kot überhaupt).

2. Pasteurisation:
Erhitzen auf 70°C
Krankheitserreger.

für

eine

Stunde

tötet

so

ziemlich

alle

3. Aerobes Kompostieren:
Beim Kompostieren erzeugen die aeroben Rottebakterien hohe
Temperaturen. 50-55°C tötet Krankheitserreger in wenigen Tagen.
Temperaturen um 55-65°C töten alle Arten von Krankheitserregern
(ausser bakterielle Sporen) in wenigen Stunden.

4. Anaerobe Gärung:
Dauert länger als Kompostierung und stinkt gewaltig (SOH4).

Kompostierung (1)
Die 6 Kompostierungs-Bedingungen sind:
1. Organisches Material:

( Kohlenstoff (C) and Stickstoff (N) )

• Kohlenstoff ist energiereiches Futter für Mikroorganismen.
• Stickstoff bietet Proteine, die von Mikroorganismen zum Leben benötigt werden.

2. Mikroorganismen:
• Mikroorganismen erzeugen Hitze und wandeln organisches Material in Kompost.
• Gute Quellen für Microorganismen sind Erde und fertiger Kompost.

3. Luft:
• Kompostierungs-Bakterien sind aerob, d.h. sie brauchen Luft und können in Wasser
nicht leben, daher ist Luft notwendig da sie Sauerstoff (O2) für ihre Arbeit benötigen.

4. Wasser:
• Wasser ist notwendig um den Komposthaufen feucht zu halten, ABER nicht durchnässt.

5. Temperatur:
• Ist der Boden gefroren sind die Bakterien inaktiv – Temp. von 20°C oder mehr sind gut.

6. Zeit:
• Sind die vorigen 5 vorhanden, wird Kompost draus - entweder in 1 Monat oder 1 Jahr.

Kompostierung (2)

Das C-N Verhältnis:

Da die meiste Arbeit beim Kompostieren von Mikroorganismen getan wird,
muss der Komposthaufen ihnen eine ausgewogene Nahrung aus Kohlenstoff
(C) und Stickstoff (N) anbieten, um attraktiv für sie zu sein.
Unglücklicherweise ist das C-N Verhältnis unserer Exkremente nicht ausgewogen!
Kohlenstoffhaltiges organisches Material muss dem Komposthaufen hinzugefügt
werden, wie z.B.:
Holzige Abfälle, Getreide-Hülsen (Spreu), Stroh, Asche, Erde, Papier, …

Regenwürmer:
Wurmhumus – Regenwürmer dem Kompost hinzufügen – ist eine bewährte
Methode um einen Humus von guter Qualität zu erzielen. Die Würmer bereiten
die Nährstoffe so auf, dass Pflanzen sie direkt aufnehmen können.

Humus:
Beim Kompostieren reduziert sich das Ursprungsvolumen um etwa 90% - die
übrigen 10% sind Humus, angefüllt mit den Mineralien, die vom Boden
aufgenommen wurden, als die Nahrung dort gewachsen ist.
Alles kompostierte biologische Material wird zu Humus.

Arbor Loo - Kompostierungstoilette
Der Arbor Loo ist eine simple Kompostierungstoilette mit einer tragbaren
Abdeckungsplatte + Häuschen auf einer flachen Grube:







maximal 1 Meter tief
Die Grube ist nicht ausgemauert, sie hat
höchstens eine Umrandung um die obere
Kante abzusichern und die Latrine etwas
über den Boden abzusetzen.
Holzasche und Erde werden nach jedem
Gebrauch hineingeschüttet um Fliegenbrut
und Gerüche zu mindern.
Ebenso kann organisches Material, wie
z.B. Blätter, hinzugefügt werden.

Wenn die Grube zu etwa 70% voll ist:




Werden Abdeckungsplatte und Häuschen
auf einer neuen Grube aufgestellt.
Die gefüllte Grube wird vollends mit Erde
aufgefüllt und ausgiebig gewässert.
Am nächsten Tag wird ein junger Baum eingpflanzt und nochmals gewässert.

Doppelgruben-Kompostierungstoilette
Sowohl Urin als auch Kot sammeln sich in der flachen Grube zuSammen mit Holzasche, Erde und organischem Pflanzenmaterial, das die Exkremente stets bedeckt, an.
Wenn die erste Grube beinahe voll ist:



Platte und Häuschen auf 2.te Grube bewegen
Den Inhalt der ersten Grube mit Erde, etwa
mit 15 bis 30 cm tief, bedecken und in Ruhe
kompostieren lassen

Wenn die zweite Grube nahezu voll ist:




Den reifen Kompost der ersten Grube entfernen
Dies sollte sich ohne üble Gerüche bewerkstelligen
lassen – sonst ist die Kompostierung nicht fertig
Es sollte sich ein wertvoller Humus gebildet haben

Kompostierungstoilette mit Schilfbett-Filter
Schilfbett-Filters werden eingesetzt um Urin und Grauwasser aufzubereiten (‘Grauwasser’ = Waschwasser vom Spülen, Wäsche, Dusche, etc.)
Urin wird vom Toilettenhäuschen duch eine Rohrleitung nach draussen ab
geleitet und zusammen mit dem anderen Brauchwasser in ein flaches, so
genanntes, Evapo-Transpirations-Bett eingeleitet:





Das Filterbett ist mit grobem Sand gefüllt
Es hat eine Umrandungsmauer um Versickern zu vermeiden (etwa mit
einer dicken Plastikfolie am Boden)
Schilf und wenn man mag Blumen, Büsche und sogar Fruchtbäume und
Kokosnusspalmen können auf dem Filterbett angpflanzt werden
1 m2 Schilfbett-Filter wird pro Toilettenbenutzer benötigt

Der Schilfbett-Filter nimmt den Abfluss, wärend er durch das Wurzelwerk
fliesst, auf und verdunstet ihn über die Pflanzen. Dabei werden Schad- und
Nährstoffe im Zusammenspiel von mikrobiologischen, chemischen und
physikalischen Vorgängen aus dem Abwasser herausgefiltert.

Eimer-Latrine
Der Eimer beinhaltet hier die Exkremente (Kot & Urin) und die hinzugefügten
Abdeckmaterialien
• er muss alle 1-3 Tage geleert werden – am Besten jeden Tag.
Der Eimer besteht aus Plastik, Emaille, galvanisiertem Metal, oder lackiertem Holz
• er wird in einem ‘doppelten Boden’ unter die Abdeckplatte gestellt
• auch einfachere Konstruktionen sind möglich

Ein Arbeiter ersetzt den Eimer mit einem frischen,
leert die Exkremente in einen grösseren Container,
und bringt diesen zur Kompostierungsanlage:
• Wasser zum Waschen der benutzten Eimer und
Container muss dort vorhanden sein.
• Die kompostierung kann ohne grossartige
Geruchs- und Fliegen-belästigung und
Gesundheitsprobleme erfolgen.
• Der Kompost dient dann zur Düngung.

Biogas-Produktion









Moderne Biogas Technologie ist eine weit verbreitete Technik mit einer
Geschichte von über 30 Jahren. Die Technologie ist effizient, gut
ausgetestet und bietet eine kosteneffiziente Möglichkeit organische
Abfälle zu entsorgen und dabei noch Kraftstoffe und Dünger
herzustellen.
Anaerobe Bakterien zersetzen organisches Material in Abwesenheit von
Sauerstoff. Methan und CO2 werden dabei produziert. Das Methan kann
dabei als alternative Energiequelle genutzt werden.
Das Volumen der Eingangsstoffe kann dabei um 50-80 % reduziert
werden. Der am Ende übrige Schlamm ist biologisch stabil und kann als
reichhaltiger Dünger in der Landwirtschaft verwendet werden.
Aus den Exkrementen von 25 Leuten kann täglich im Schnitt etwa 1 m³
Biogas erzeugt werden (40 Liter pro Person und Tag), was dem
durchschnittlichen Energieverbrauch für die Küche eines Haushaltes
entspricht.
In Einrichtungen mit 500 oder mehr Besuchern täglich (Schulen,
Gefängnisse, religiöse Zentren, öffentliche Einrichtungen, ...) könnte
das Biogas genügend Energie für eine Kantine bereitstellen.
Anaerobe Verfahren sind in tropischen Gefilden besonders geeignet, da
diese Verfahren bei Temperaturen über 20°C gut funktionieren.

Zwei Bücher (in Englisch)
• The Composting Toilet System Book





235 pages
April 1999
ISBN: 0966678303
CEPP (Center for Ecological Pollution Prevention)

• The Humanure Handbook: A Guide to
Composting Human Manure.





302 pages
Juli 1999
ISBN: 0964425890
2.nd edition - Jenkins Publishing (PA)

Einige Organisationen
SANDEC (Sanitation in Dev. Countries department of EAWAG (Swiss))
http://www.sandec.ch/

SIDA

(Swedish International Development Assistance)
http://www.ecosanres.org

WSP

(UNDP & World Bank: Water and Sanitation Programme)
http://www.wsp.org/

WSSCC (Water Supply and Sanitation Collaborative Council)
http://www.wsscc.org

IETC

(UNEP Intl. Environmental Technology Centre (Japan))
http://www.unep.or.jp/

WEDC (Water Engineering and Development Centre (UK))
http://www.lboro.ac.uk/departments/cv/wedc/

CAWST (Centre for Affordable Water and Sanitation Technology (Canada))
http://www.cawst.org

...noch mehr Organisationen
CEPP (Centre for Ecological Pollution Prevention)
http://www.cepp.cc

IRC

(International Water and Sanitation Centre (Netherlands))
http://www.irc.nl

IDRC (International Development Research Center (Canada))
http://www.idrc.ca/

GARNET (Global Applied Research Network in Water Supply and San. (UK))
http://www.lboro.ac.uk/departments/cv/wedc/garnet/

AIT

(Asian Institute of Technology (Thailand))
http://www.ait.ac.th/

Sanitation Connection
http://www.sanicon.net/

Ecological Engineering Group
http://www.ecological-engineering.com/

Einige Webseiten
• Ecological Sanitation – an introduction by Steven A. Esrey
– http://www.thewaterpage.com/ecosan_esrey_intro.htm

• The Water Page – Ecological Sanitation
– http://www.thewaterpage.com/ecosan_main.htm

• News on the „2003 World Toilet Summit“ in Taipei (Taiwan)
– http://taipeitimes.com/News/taiwan/archives/2003/10/12/2003071360

• SSHE (IRC & UNICEF) news from Aug. 2002
– http://www2.irc.nl/sshe/nn/nn0208.html

... jedoch, die Anwendung dieses revolutionären
Herangehens, und das Verständnis seiner Auswirkungen
und
Bedeutung
für
die
Gesundheit,
den
landwirtschaftlichen Nutzen, ökonomische Vorteile, und
institutionelle Anforderungen – speziell in modernen
städtischen Umgebungen – befinden sich noch immer in
den Kinderschuhen ...
(von der ersten Internationalen Konferenz über ‚Ecologic Sanitation‘ 2001)

ENDE
...ODER DER ANFANG?


Slide 13

Ökologische Toiletten
[ Schwarze Erde für die Menschheit ]

Der Krankheitserreger-Zyklus

Menschen verunreinigen die Umwelt und werden dadurch krank!

Einige Sanitär-Fakten
Menschen ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser im Jahr 2000:

1100 Millionen

( = 18 % der Weltbevölkerung )

Menschen ohne Zuganag zu angemessenen Toiletten im Jahr 2000:

2400 Millionen

( = 39 % der Weltbevölkerung )

1.2 Mrd.
Menschen weltweit, und trägt seinen Teil zu dem Tod von 15 Mio.
Verschmutztes Wasser beeinträchtigt die Gesundheit von
Kindern jedes Jahr bei.
Etwa

4 Mrd. Fälle von Durchfall gibt es jährlich weltweit:

– daran sterben 2.2 Millionen Menschen, hauptsächlich Kinder,
– das entspricht 15% der toten Kinder in Entwicklungsländern.
Die neuesten Daten finden Sie im „Zustand der Kinder in der Welt“
Report von UNICEF, und dem "Human Development Report“ von UNDP.

...noch mehr Sanitär-Fakten
Weltweit werden 5.3% aller Toten und 6.8% aller Behinderungen durch schlechte Toilettenhygiene und Wasser verursacht.

Einige Krankheiten die durch unhygienische Toiletten und fäkal
verunreinigtes Trinkwasser verursacht (oder gefördert) werden:
Cholera, Typhus, Durchfall, Ruhr,
Hepatitis, Malaria, Polio, Schistosomiase
Chlorverbindungen, die bei der Behandlung von Trinkwasser zur
Vermeidung ansteckender Krankheiten entstehen, werden in
Zusammenhang mit einer grossen Anzahl von Krebsfällen
gebracht (Blasen-, Darm-, Kolorektal- und Leberkrebs).

900 Millionen chinesische Bauern scheiden ca. 450 Mio. Tonnen
organischen Dünger jedes Jahr aus – im Wert von 2.6 Mrd. US$!
Der globale organische Dünger Output (Exkremente) im Jahr 2000,
wird auf 8.5 Mio. Tonnen täglich geschätzt ~ 49 Mio. US$.

Den Krankheitserreger-Zyklus durchbrechen
Um Krankheiten zu vermeiden müssen Krankheitserreger geblockt
werden, so dass Menschen ihnen nicht ausgesetzt sind (durch
Einatmen und Verschlucken).

Toiletten sind der erste und effektivste Punkt um Krankheitserreger aus
Fäkalien abzublocken - wenn Fäkalien am Ort der Ausscheidung aufbereitet werden können fast keine Krankheitserreger in die Umwelt gelangen.

Der Nährstoff-Zyklus

Der Düngemittelwert der Exkremente - Stickstoff (N), Phosphor (P)
und Kalium (K) – den jeder von uns produziert, ist nahezu ausreichend um die Nahrung für eine Person anzubauen!

Nährstoffe in Exkrementen
Die mineralischen Pflanzennährstoffe pro Person und Jahr (in kg) sind:
Urin
Kot
Für Anbau von 250
Nährstoff
Total
(500 ltr. / Jahr)
(50 ltr. / Jahr)
kg Getreide nötig
Stickstoff (N)
4.0
0.5
4.5
5.6

Phosphor (P)

0.4

0.2

0.6

0.7

Kalium

0.9

0.3

1.2

1.2

(K)

Urin:
• macht 90% des Volumens menschlicher Auscheidungen aus
• es beinhaltet auch etwa 80% aller mineralischen Pflanzennährstoffe (N, P, K)
Kot:

• beinhaltet das meiste des kohlenstoffhaltigen (C) organischen Materials
• Kohlenstoff erhöht die Wasserhaltekapazität von Böden und verbessert diese
• organisches Material verbessert Bodenstruktur und erhöht den Humusgehalt
 dies kann kein chemischer Dünger leisten!

Den Nährstoff-Zyklus schliessen
Urin:
– ist ein guter natürlicher mineralischer (N, P, K) Dünger
– Beinhaltet nur wenige Krankheitserreger und Schwermetalle
– damit ist Urin ein sauberer Dünger
Gemischt mit Wasser (5–10 Liter Wasser / 1 Liter Urin) kann
es zur düngenden Bewässerung eingesetzt werden

Kot:
– beinhaltet weniger Mineralien (N, P, K) als Urin
– beinhaltet den meisten Kohlenstoff (C) in unseren Exkrementen
– beinhaltet eine Menge Krankheitserreger
muss vor der Verwendung aufbereitet werden
aufbereiteter Kot kann ohne Bedenken mit anderen
organischen Küchen- und Gartenabfällen kompostiert werden
Einbringen des resultierenden Komposts in die Erde stellt die
Humusschicht wieder her

Was sind ökologische Toiletten?
Wasserspül-Toiletten-System:

VS

Ökologisches Toiletten-System:

+ Durchbricht den KankheitserregerZyklus
indem
Exkremente
weggespült werden.

+ Durchbricht den KankheitserregerZyklus durch Lagerung und
Aufbereitung von Exkrementen.

– Benötigt eine Menge Wasser um
Urin und Kot fortzuspülen.

+ Spart Wasser: benötigt nur
wenig oder gar kein Wasser!

– Exkremente, Spülwasser, HaushaltsBrauchwasser
und
Industrieabwässer werden gemischt.

+ Exkremente werden nahe dem
‚Produktionsort‘ ohne industrielle
Verunreinigungen aufbereitet.

– Der
Klärschlamm
moderner
Klärwerke kann nicht ohne
Bedenken als landwirtschaftlicher
Dünger verwendet werden – ihre
Abflüsse verunreinigen Flüsse und
das Meer.

+ Aufbereiteter und kompostierter
Kot verbessert die Humusschicht
des Bodens und Nährstoffe im
Urin werden dem Boden als
Dünger zurückgegeben – nichts
wird verunreinigt .

Was ist mit der Tiefe-Grube-Latrine?
2.8 Mrd. Menschen benutzen sie – Grubenlatrinen haben einige Nachteile:


Sie können nicht benutzt werden, wo der Boden zu hart ist, oder der
Grundwasserspiegel zu hoch, oder wo Überflutungen ein Problem sind,
oder in dicht besiedelten Gebieten wo der Platz limitiert ist – selbst eine sehr

tiefe Grube wird nach ein paar Jahren Benutzung voll sein, so dass eine neue Grube
gegraben werden muss, was bei kleinen städtischen Grundstücken nicht geht.



Das Risiko das Grundwasser zu verunreinigen bedroht das Trinkwasser:






Erhöhte Nitratwerte im Grundwasser durch Versickerung aus Gruben.
Grubenlatrinen werden bei heftigem Regen (Regenzeit / Monsun) oft durch
eindringendes Grundwasser unter Wasser gesetzt, da die Pegel steigen.
Haushalte mit Familienbrunnen auf dem Grundstück müssen ihre Latrine in
sicherer Distanz zum Brunnen bauen (10m mindestens).

Oftmals werden Grubenlatrinen wegen der unangenehmen Gerüche und
der Fliegen nicht benutz – vor allem während der Regenzeit:



Bestimmte Krankheitsüberträger brüten in feuchten Gruben – Fliegen und
Moskitos mögen die feuchte Umgebung in den Latrinen.
Diese Krankheitsüberträger verbreiten Krankheisterreger und verursachen
Krankheiten wie z.B. Malaria!

Eco-San Nutzen (1)
Eco-San versucht beides zu erreichen:
• Krankheitserreger-Zyklus
-> kein Kontakt mit nicht aufbereidurchbrechen
tetem Kot
• Nährstoff-Zyklus schliessen -> Wiederverwertung von Urin & Kot
als Dünger & Bodenverbesserer
Damit hat es einen
doppelt
nützlichen
Effekt
für
die
Gesundheit:

1. Reduktion von
Krankheiten
2. Verbesserung der
Nährstoffaufnahme

Eco-San Nutzen (2)
Das sichere Wiederverwerten menschlicher Exkremente
als Dünger & Bodenverbesserer hat einige Vorteile, z.B.:



Reduziert schädliche Abflüsse in Flüsse, Seen und das Meer
Stellt wertvolle Ressourcen bereit – statt sie zu verschwenden



Reduziert die Menge chemischen Düngers, der zum Nahrungsanbau importiert werden muss – was die Abhängigkeit vom chem.
Dünger mindert und Geld für Schulen, Hospitäer, etc. spart



Erhöht die Nahrungsmittelsicherheit der Haushalte – jeder kann



Schafft Arbeit – beim Sammeln / Kompostieren / städt. Landwirtschaft



Verbessert die Lebensbedingungen – sichere, fliegenfreie, angenehm



Gesündere Kinder – können besser lernen und sind glücklicher!



Gesündere Menschen – können besser arbeiten, mehr verdienen und

sich sicherlich diesen Dünger für den eigenen Anbau im Garten leisten!

riechende & billige Toiletten für jedermann

sind ebenso glücklicher!

Eco-San Nutzen (3)
Während es überall auf der Welt Sinn macht, so können
insbesondere Entwicklungsländer von Eco-San profitieren:


In Kombination könnten bessere Sanitäre Anlagen und ein
verbesserter Ernährungsstandard den Gesundheitsstandard in der
Bevölkerung in Entwicklungsländern erheblich positiv beeinflussen.



Die höhere Temperatur in vielen Entwicklungsländern und das
konzentriertere Urin, das aus Toiletten, die keine Spülung verwenden, gewonnen werden kann, erhöhen die Keimabtötungsrate. Die niedrigen Risiken der Übertragung von Infektionen durch
Urin unterstützen die Nutzung von Urin-Trennungstechniken.
Im südlichen tropischen Klima sind Kompostierungstoiletten und
Austrocknungstoiletten und Kombinationen mit Schilf-Bett-Filtern
einfacher machbar und effizienter.
Kombinationen von Kompostierungstoiletten und Filtersystemen
wären passend in Ländern wo man sich mit Wasser (statt mit
Toilettenpapier) den Hintern putzt.





Nicht-Eco-San Probleme
Das Versagen den Nährstoff-Zyklus zu schliessen
resultierte in:
1.) einer Reduktion der Humusschicht (Verlust von Bodenfruchtbarkeit)
(Bedarf an mehr Bewässerung)
(erhöhtes Flut-Risiko!)

2.) erhöhtem Verbrauch von Pestiziden (gesunder Boden wurde zerstört)
3.) Produktion und Gebrauch chem. Dünger

(seit dem 1. Weltkrieg)

4.) Nährstoff und Chlor (Cl) Verschmutzung
in Küstennähe und Hochsee

(Verlust an Biodiversität)
(giftiges Algenwachstum)
(Fisch & Korallensterben)

Aufbereitung von Urin
Urin aufzubereiten ist nicht unbedingt notwendig, da Urin von
gesunden Menschen ebenso gesund und sauber ist:
• In einem gesunden Menschen ist Urin in der Blase steril.
• Einige Leute trinken ihr Morgenurin als vorbeugende Gesundheitsvorsorgemassnahme (um gegen Krankheiten resistenter zu sein).
Jedoch in Gebieten, wo Krankheiten wie Bilharziose, Typhus, Cholera,
Hepatitis A & B, Tuberculosis oder HIV/AIDS ein Problem darstellen,
sollte Urin vor der Benutzung aufbereitet werden!
Urinaufbereitung durch Lagerung in Tanks:
• Stickstoff in gelagertem Urin wird zu Ammonium, und der pH steigt auf ca. 9
• es sollte eine geringe Verdünnung mit Wasser angestrebt werden – dies
unterstützt die Abtötung von Krankheitskeimen
• die Temperatur sollte in einem höheren Bereich liegen (20°C oder mehr)
Nötige Lagerungszeit (bei 20°C):
• 6 Monate, wenn fäkale Verunreinigung vorliegt
• 1 Monat bei sauberem Urin (ohne fäkale Verunreinigung)

Aufbereitung von Kot
Hier mal in Kürze 4 Verfahren Kot aufzubereiten:
1. Austrocknung:
Austrocknung auf unter 5% der Ursprungsmasse – kann in trockenem
warmen Klima in 4 Monaten erreicht werden – führt zu kompletter
Inaktivation aller Wurmeier (auch Ascaris Wurmeier – der
resistenteste Krankheitserreger im Kot überhaupt).

2. Pasteurisation:
Erhitzen auf 70°C
Krankheitserreger.

für

eine

Stunde

tötet

so

ziemlich

alle

3. Aerobes Kompostieren:
Beim Kompostieren erzeugen die aeroben Rottebakterien hohe
Temperaturen. 50-55°C tötet Krankheitserreger in wenigen Tagen.
Temperaturen um 55-65°C töten alle Arten von Krankheitserregern
(ausser bakterielle Sporen) in wenigen Stunden.

4. Anaerobe Gärung:
Dauert länger als Kompostierung und stinkt gewaltig (SOH4).

Kompostierung (1)
Die 6 Kompostierungs-Bedingungen sind:
1. Organisches Material:

( Kohlenstoff (C) and Stickstoff (N) )

• Kohlenstoff ist energiereiches Futter für Mikroorganismen.
• Stickstoff bietet Proteine, die von Mikroorganismen zum Leben benötigt werden.

2. Mikroorganismen:
• Mikroorganismen erzeugen Hitze und wandeln organisches Material in Kompost.
• Gute Quellen für Microorganismen sind Erde und fertiger Kompost.

3. Luft:
• Kompostierungs-Bakterien sind aerob, d.h. sie brauchen Luft und können in Wasser
nicht leben, daher ist Luft notwendig da sie Sauerstoff (O2) für ihre Arbeit benötigen.

4. Wasser:
• Wasser ist notwendig um den Komposthaufen feucht zu halten, ABER nicht durchnässt.

5. Temperatur:
• Ist der Boden gefroren sind die Bakterien inaktiv – Temp. von 20°C oder mehr sind gut.

6. Zeit:
• Sind die vorigen 5 vorhanden, wird Kompost draus - entweder in 1 Monat oder 1 Jahr.

Kompostierung (2)

Das C-N Verhältnis:

Da die meiste Arbeit beim Kompostieren von Mikroorganismen getan wird,
muss der Komposthaufen ihnen eine ausgewogene Nahrung aus Kohlenstoff
(C) und Stickstoff (N) anbieten, um attraktiv für sie zu sein.
Unglücklicherweise ist das C-N Verhältnis unserer Exkremente nicht ausgewogen!
Kohlenstoffhaltiges organisches Material muss dem Komposthaufen hinzugefügt
werden, wie z.B.:
Holzige Abfälle, Getreide-Hülsen (Spreu), Stroh, Asche, Erde, Papier, …

Regenwürmer:
Wurmhumus – Regenwürmer dem Kompost hinzufügen – ist eine bewährte
Methode um einen Humus von guter Qualität zu erzielen. Die Würmer bereiten
die Nährstoffe so auf, dass Pflanzen sie direkt aufnehmen können.

Humus:
Beim Kompostieren reduziert sich das Ursprungsvolumen um etwa 90% - die
übrigen 10% sind Humus, angefüllt mit den Mineralien, die vom Boden
aufgenommen wurden, als die Nahrung dort gewachsen ist.
Alles kompostierte biologische Material wird zu Humus.

Arbor Loo - Kompostierungstoilette
Der Arbor Loo ist eine simple Kompostierungstoilette mit einer tragbaren
Abdeckungsplatte + Häuschen auf einer flachen Grube:







maximal 1 Meter tief
Die Grube ist nicht ausgemauert, sie hat
höchstens eine Umrandung um die obere
Kante abzusichern und die Latrine etwas
über den Boden abzusetzen.
Holzasche und Erde werden nach jedem
Gebrauch hineingeschüttet um Fliegenbrut
und Gerüche zu mindern.
Ebenso kann organisches Material, wie
z.B. Blätter, hinzugefügt werden.

Wenn die Grube zu etwa 70% voll ist:




Werden Abdeckungsplatte und Häuschen
auf einer neuen Grube aufgestellt.
Die gefüllte Grube wird vollends mit Erde
aufgefüllt und ausgiebig gewässert.
Am nächsten Tag wird ein junger Baum eingpflanzt und nochmals gewässert.

Doppelgruben-Kompostierungstoilette
Sowohl Urin als auch Kot sammeln sich in der flachen Grube zuSammen mit Holzasche, Erde und organischem Pflanzenmaterial, das die Exkremente stets bedeckt, an.
Wenn die erste Grube beinahe voll ist:



Platte und Häuschen auf 2.te Grube bewegen
Den Inhalt der ersten Grube mit Erde, etwa
mit 15 bis 30 cm tief, bedecken und in Ruhe
kompostieren lassen

Wenn die zweite Grube nahezu voll ist:




Den reifen Kompost der ersten Grube entfernen
Dies sollte sich ohne üble Gerüche bewerkstelligen
lassen – sonst ist die Kompostierung nicht fertig
Es sollte sich ein wertvoller Humus gebildet haben

Kompostierungstoilette mit Schilfbett-Filter
Schilfbett-Filters werden eingesetzt um Urin und Grauwasser aufzubereiten (‘Grauwasser’ = Waschwasser vom Spülen, Wäsche, Dusche, etc.)
Urin wird vom Toilettenhäuschen duch eine Rohrleitung nach draussen ab
geleitet und zusammen mit dem anderen Brauchwasser in ein flaches, so
genanntes, Evapo-Transpirations-Bett eingeleitet:





Das Filterbett ist mit grobem Sand gefüllt
Es hat eine Umrandungsmauer um Versickern zu vermeiden (etwa mit
einer dicken Plastikfolie am Boden)
Schilf und wenn man mag Blumen, Büsche und sogar Fruchtbäume und
Kokosnusspalmen können auf dem Filterbett angpflanzt werden
1 m2 Schilfbett-Filter wird pro Toilettenbenutzer benötigt

Der Schilfbett-Filter nimmt den Abfluss, wärend er durch das Wurzelwerk
fliesst, auf und verdunstet ihn über die Pflanzen. Dabei werden Schad- und
Nährstoffe im Zusammenspiel von mikrobiologischen, chemischen und
physikalischen Vorgängen aus dem Abwasser herausgefiltert.

Eimer-Latrine
Der Eimer beinhaltet hier die Exkremente (Kot & Urin) und die hinzugefügten
Abdeckmaterialien
• er muss alle 1-3 Tage geleert werden – am Besten jeden Tag.
Der Eimer besteht aus Plastik, Emaille, galvanisiertem Metal, oder lackiertem Holz
• er wird in einem ‘doppelten Boden’ unter die Abdeckplatte gestellt
• auch einfachere Konstruktionen sind möglich

Ein Arbeiter ersetzt den Eimer mit einem frischen,
leert die Exkremente in einen grösseren Container,
und bringt diesen zur Kompostierungsanlage:
• Wasser zum Waschen der benutzten Eimer und
Container muss dort vorhanden sein.
• Die kompostierung kann ohne grossartige
Geruchs- und Fliegen-belästigung und
Gesundheitsprobleme erfolgen.
• Der Kompost dient dann zur Düngung.

Biogas-Produktion









Moderne Biogas Technologie ist eine weit verbreitete Technik mit einer
Geschichte von über 30 Jahren. Die Technologie ist effizient, gut
ausgetestet und bietet eine kosteneffiziente Möglichkeit organische
Abfälle zu entsorgen und dabei noch Kraftstoffe und Dünger
herzustellen.
Anaerobe Bakterien zersetzen organisches Material in Abwesenheit von
Sauerstoff. Methan und CO2 werden dabei produziert. Das Methan kann
dabei als alternative Energiequelle genutzt werden.
Das Volumen der Eingangsstoffe kann dabei um 50-80 % reduziert
werden. Der am Ende übrige Schlamm ist biologisch stabil und kann als
reichhaltiger Dünger in der Landwirtschaft verwendet werden.
Aus den Exkrementen von 25 Leuten kann täglich im Schnitt etwa 1 m³
Biogas erzeugt werden (40 Liter pro Person und Tag), was dem
durchschnittlichen Energieverbrauch für die Küche eines Haushaltes
entspricht.
In Einrichtungen mit 500 oder mehr Besuchern täglich (Schulen,
Gefängnisse, religiöse Zentren, öffentliche Einrichtungen, ...) könnte
das Biogas genügend Energie für eine Kantine bereitstellen.
Anaerobe Verfahren sind in tropischen Gefilden besonders geeignet, da
diese Verfahren bei Temperaturen über 20°C gut funktionieren.

Zwei Bücher (in Englisch)
• The Composting Toilet System Book





235 pages
April 1999
ISBN: 0966678303
CEPP (Center for Ecological Pollution Prevention)

• The Humanure Handbook: A Guide to
Composting Human Manure.





302 pages
Juli 1999
ISBN: 0964425890
2.nd edition - Jenkins Publishing (PA)

Einige Organisationen
SANDEC (Sanitation in Dev. Countries department of EAWAG (Swiss))
http://www.sandec.ch/

SIDA

(Swedish International Development Assistance)
http://www.ecosanres.org

WSP

(UNDP & World Bank: Water and Sanitation Programme)
http://www.wsp.org/

WSSCC (Water Supply and Sanitation Collaborative Council)
http://www.wsscc.org

IETC

(UNEP Intl. Environmental Technology Centre (Japan))
http://www.unep.or.jp/

WEDC (Water Engineering and Development Centre (UK))
http://www.lboro.ac.uk/departments/cv/wedc/

CAWST (Centre for Affordable Water and Sanitation Technology (Canada))
http://www.cawst.org

...noch mehr Organisationen
CEPP (Centre for Ecological Pollution Prevention)
http://www.cepp.cc

IRC

(International Water and Sanitation Centre (Netherlands))
http://www.irc.nl

IDRC (International Development Research Center (Canada))
http://www.idrc.ca/

GARNET (Global Applied Research Network in Water Supply and San. (UK))
http://www.lboro.ac.uk/departments/cv/wedc/garnet/

AIT

(Asian Institute of Technology (Thailand))
http://www.ait.ac.th/

Sanitation Connection
http://www.sanicon.net/

Ecological Engineering Group
http://www.ecological-engineering.com/

Einige Webseiten
• Ecological Sanitation – an introduction by Steven A. Esrey
– http://www.thewaterpage.com/ecosan_esrey_intro.htm

• The Water Page – Ecological Sanitation
– http://www.thewaterpage.com/ecosan_main.htm

• News on the „2003 World Toilet Summit“ in Taipei (Taiwan)
– http://taipeitimes.com/News/taiwan/archives/2003/10/12/2003071360

• SSHE (IRC & UNICEF) news from Aug. 2002
– http://www2.irc.nl/sshe/nn/nn0208.html

... jedoch, die Anwendung dieses revolutionären
Herangehens, und das Verständnis seiner Auswirkungen
und
Bedeutung
für
die
Gesundheit,
den
landwirtschaftlichen Nutzen, ökonomische Vorteile, und
institutionelle Anforderungen – speziell in modernen
städtischen Umgebungen – befinden sich noch immer in
den Kinderschuhen ...
(von der ersten Internationalen Konferenz über ‚Ecologic Sanitation‘ 2001)

ENDE
...ODER DER ANFANG?


Slide 14

Ökologische Toiletten
[ Schwarze Erde für die Menschheit ]

Der Krankheitserreger-Zyklus

Menschen verunreinigen die Umwelt und werden dadurch krank!

Einige Sanitär-Fakten
Menschen ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser im Jahr 2000:

1100 Millionen

( = 18 % der Weltbevölkerung )

Menschen ohne Zuganag zu angemessenen Toiletten im Jahr 2000:

2400 Millionen

( = 39 % der Weltbevölkerung )

1.2 Mrd.
Menschen weltweit, und trägt seinen Teil zu dem Tod von 15 Mio.
Verschmutztes Wasser beeinträchtigt die Gesundheit von
Kindern jedes Jahr bei.
Etwa

4 Mrd. Fälle von Durchfall gibt es jährlich weltweit:

– daran sterben 2.2 Millionen Menschen, hauptsächlich Kinder,
– das entspricht 15% der toten Kinder in Entwicklungsländern.
Die neuesten Daten finden Sie im „Zustand der Kinder in der Welt“
Report von UNICEF, und dem "Human Development Report“ von UNDP.

...noch mehr Sanitär-Fakten
Weltweit werden 5.3% aller Toten und 6.8% aller Behinderungen durch schlechte Toilettenhygiene und Wasser verursacht.

Einige Krankheiten die durch unhygienische Toiletten und fäkal
verunreinigtes Trinkwasser verursacht (oder gefördert) werden:
Cholera, Typhus, Durchfall, Ruhr,
Hepatitis, Malaria, Polio, Schistosomiase
Chlorverbindungen, die bei der Behandlung von Trinkwasser zur
Vermeidung ansteckender Krankheiten entstehen, werden in
Zusammenhang mit einer grossen Anzahl von Krebsfällen
gebracht (Blasen-, Darm-, Kolorektal- und Leberkrebs).

900 Millionen chinesische Bauern scheiden ca. 450 Mio. Tonnen
organischen Dünger jedes Jahr aus – im Wert von 2.6 Mrd. US$!
Der globale organische Dünger Output (Exkremente) im Jahr 2000,
wird auf 8.5 Mio. Tonnen täglich geschätzt ~ 49 Mio. US$.

Den Krankheitserreger-Zyklus durchbrechen
Um Krankheiten zu vermeiden müssen Krankheitserreger geblockt
werden, so dass Menschen ihnen nicht ausgesetzt sind (durch
Einatmen und Verschlucken).

Toiletten sind der erste und effektivste Punkt um Krankheitserreger aus
Fäkalien abzublocken - wenn Fäkalien am Ort der Ausscheidung aufbereitet werden können fast keine Krankheitserreger in die Umwelt gelangen.

Der Nährstoff-Zyklus

Der Düngemittelwert der Exkremente - Stickstoff (N), Phosphor (P)
und Kalium (K) – den jeder von uns produziert, ist nahezu ausreichend um die Nahrung für eine Person anzubauen!

Nährstoffe in Exkrementen
Die mineralischen Pflanzennährstoffe pro Person und Jahr (in kg) sind:
Urin
Kot
Für Anbau von 250
Nährstoff
Total
(500 ltr. / Jahr)
(50 ltr. / Jahr)
kg Getreide nötig
Stickstoff (N)
4.0
0.5
4.5
5.6

Phosphor (P)

0.4

0.2

0.6

0.7

Kalium

0.9

0.3

1.2

1.2

(K)

Urin:
• macht 90% des Volumens menschlicher Auscheidungen aus
• es beinhaltet auch etwa 80% aller mineralischen Pflanzennährstoffe (N, P, K)
Kot:

• beinhaltet das meiste des kohlenstoffhaltigen (C) organischen Materials
• Kohlenstoff erhöht die Wasserhaltekapazität von Böden und verbessert diese
• organisches Material verbessert Bodenstruktur und erhöht den Humusgehalt
 dies kann kein chemischer Dünger leisten!

Den Nährstoff-Zyklus schliessen
Urin:
– ist ein guter natürlicher mineralischer (N, P, K) Dünger
– Beinhaltet nur wenige Krankheitserreger und Schwermetalle
– damit ist Urin ein sauberer Dünger
Gemischt mit Wasser (5–10 Liter Wasser / 1 Liter Urin) kann
es zur düngenden Bewässerung eingesetzt werden

Kot:
– beinhaltet weniger Mineralien (N, P, K) als Urin
– beinhaltet den meisten Kohlenstoff (C) in unseren Exkrementen
– beinhaltet eine Menge Krankheitserreger
muss vor der Verwendung aufbereitet werden
aufbereiteter Kot kann ohne Bedenken mit anderen
organischen Küchen- und Gartenabfällen kompostiert werden
Einbringen des resultierenden Komposts in die Erde stellt die
Humusschicht wieder her

Was sind ökologische Toiletten?
Wasserspül-Toiletten-System:

VS

Ökologisches Toiletten-System:

+ Durchbricht den KankheitserregerZyklus
indem
Exkremente
weggespült werden.

+ Durchbricht den KankheitserregerZyklus durch Lagerung und
Aufbereitung von Exkrementen.

– Benötigt eine Menge Wasser um
Urin und Kot fortzuspülen.

+ Spart Wasser: benötigt nur
wenig oder gar kein Wasser!

– Exkremente, Spülwasser, HaushaltsBrauchwasser
und
Industrieabwässer werden gemischt.

+ Exkremente werden nahe dem
‚Produktionsort‘ ohne industrielle
Verunreinigungen aufbereitet.

– Der
Klärschlamm
moderner
Klärwerke kann nicht ohne
Bedenken als landwirtschaftlicher
Dünger verwendet werden – ihre
Abflüsse verunreinigen Flüsse und
das Meer.

+ Aufbereiteter und kompostierter
Kot verbessert die Humusschicht
des Bodens und Nährstoffe im
Urin werden dem Boden als
Dünger zurückgegeben – nichts
wird verunreinigt .

Was ist mit der Tiefe-Grube-Latrine?
2.8 Mrd. Menschen benutzen sie – Grubenlatrinen haben einige Nachteile:


Sie können nicht benutzt werden, wo der Boden zu hart ist, oder der
Grundwasserspiegel zu hoch, oder wo Überflutungen ein Problem sind,
oder in dicht besiedelten Gebieten wo der Platz limitiert ist – selbst eine sehr

tiefe Grube wird nach ein paar Jahren Benutzung voll sein, so dass eine neue Grube
gegraben werden muss, was bei kleinen städtischen Grundstücken nicht geht.



Das Risiko das Grundwasser zu verunreinigen bedroht das Trinkwasser:






Erhöhte Nitratwerte im Grundwasser durch Versickerung aus Gruben.
Grubenlatrinen werden bei heftigem Regen (Regenzeit / Monsun) oft durch
eindringendes Grundwasser unter Wasser gesetzt, da die Pegel steigen.
Haushalte mit Familienbrunnen auf dem Grundstück müssen ihre Latrine in
sicherer Distanz zum Brunnen bauen (10m mindestens).

Oftmals werden Grubenlatrinen wegen der unangenehmen Gerüche und
der Fliegen nicht benutz – vor allem während der Regenzeit:



Bestimmte Krankheitsüberträger brüten in feuchten Gruben – Fliegen und
Moskitos mögen die feuchte Umgebung in den Latrinen.
Diese Krankheitsüberträger verbreiten Krankheisterreger und verursachen
Krankheiten wie z.B. Malaria!

Eco-San Nutzen (1)
Eco-San versucht beides zu erreichen:
• Krankheitserreger-Zyklus
-> kein Kontakt mit nicht aufbereidurchbrechen
tetem Kot
• Nährstoff-Zyklus schliessen -> Wiederverwertung von Urin & Kot
als Dünger & Bodenverbesserer
Damit hat es einen
doppelt
nützlichen
Effekt
für
die
Gesundheit:

1. Reduktion von
Krankheiten
2. Verbesserung der
Nährstoffaufnahme

Eco-San Nutzen (2)
Das sichere Wiederverwerten menschlicher Exkremente
als Dünger & Bodenverbesserer hat einige Vorteile, z.B.:



Reduziert schädliche Abflüsse in Flüsse, Seen und das Meer
Stellt wertvolle Ressourcen bereit – statt sie zu verschwenden



Reduziert die Menge chemischen Düngers, der zum Nahrungsanbau importiert werden muss – was die Abhängigkeit vom chem.
Dünger mindert und Geld für Schulen, Hospitäer, etc. spart



Erhöht die Nahrungsmittelsicherheit der Haushalte – jeder kann



Schafft Arbeit – beim Sammeln / Kompostieren / städt. Landwirtschaft



Verbessert die Lebensbedingungen – sichere, fliegenfreie, angenehm



Gesündere Kinder – können besser lernen und sind glücklicher!



Gesündere Menschen – können besser arbeiten, mehr verdienen und

sich sicherlich diesen Dünger für den eigenen Anbau im Garten leisten!

riechende & billige Toiletten für jedermann

sind ebenso glücklicher!

Eco-San Nutzen (3)
Während es überall auf der Welt Sinn macht, so können
insbesondere Entwicklungsländer von Eco-San profitieren:


In Kombination könnten bessere Sanitäre Anlagen und ein
verbesserter Ernährungsstandard den Gesundheitsstandard in der
Bevölkerung in Entwicklungsländern erheblich positiv beeinflussen.



Die höhere Temperatur in vielen Entwicklungsländern und das
konzentriertere Urin, das aus Toiletten, die keine Spülung verwenden, gewonnen werden kann, erhöhen die Keimabtötungsrate. Die niedrigen Risiken der Übertragung von Infektionen durch
Urin unterstützen die Nutzung von Urin-Trennungstechniken.
Im südlichen tropischen Klima sind Kompostierungstoiletten und
Austrocknungstoiletten und Kombinationen mit Schilf-Bett-Filtern
einfacher machbar und effizienter.
Kombinationen von Kompostierungstoiletten und Filtersystemen
wären passend in Ländern wo man sich mit Wasser (statt mit
Toilettenpapier) den Hintern putzt.





Nicht-Eco-San Probleme
Das Versagen den Nährstoff-Zyklus zu schliessen
resultierte in:
1.) einer Reduktion der Humusschicht (Verlust von Bodenfruchtbarkeit)
(Bedarf an mehr Bewässerung)
(erhöhtes Flut-Risiko!)

2.) erhöhtem Verbrauch von Pestiziden (gesunder Boden wurde zerstört)
3.) Produktion und Gebrauch chem. Dünger

(seit dem 1. Weltkrieg)

4.) Nährstoff und Chlor (Cl) Verschmutzung
in Küstennähe und Hochsee

(Verlust an Biodiversität)
(giftiges Algenwachstum)
(Fisch & Korallensterben)

Aufbereitung von Urin
Urin aufzubereiten ist nicht unbedingt notwendig, da Urin von
gesunden Menschen ebenso gesund und sauber ist:
• In einem gesunden Menschen ist Urin in der Blase steril.
• Einige Leute trinken ihr Morgenurin als vorbeugende Gesundheitsvorsorgemassnahme (um gegen Krankheiten resistenter zu sein).
Jedoch in Gebieten, wo Krankheiten wie Bilharziose, Typhus, Cholera,
Hepatitis A & B, Tuberculosis oder HIV/AIDS ein Problem darstellen,
sollte Urin vor der Benutzung aufbereitet werden!
Urinaufbereitung durch Lagerung in Tanks:
• Stickstoff in gelagertem Urin wird zu Ammonium, und der pH steigt auf ca. 9
• es sollte eine geringe Verdünnung mit Wasser angestrebt werden – dies
unterstützt die Abtötung von Krankheitskeimen
• die Temperatur sollte in einem höheren Bereich liegen (20°C oder mehr)
Nötige Lagerungszeit (bei 20°C):
• 6 Monate, wenn fäkale Verunreinigung vorliegt
• 1 Monat bei sauberem Urin (ohne fäkale Verunreinigung)

Aufbereitung von Kot
Hier mal in Kürze 4 Verfahren Kot aufzubereiten:
1. Austrocknung:
Austrocknung auf unter 5% der Ursprungsmasse – kann in trockenem
warmen Klima in 4 Monaten erreicht werden – führt zu kompletter
Inaktivation aller Wurmeier (auch Ascaris Wurmeier – der
resistenteste Krankheitserreger im Kot überhaupt).

2. Pasteurisation:
Erhitzen auf 70°C
Krankheitserreger.

für

eine

Stunde

tötet

so

ziemlich

alle

3. Aerobes Kompostieren:
Beim Kompostieren erzeugen die aeroben Rottebakterien hohe
Temperaturen. 50-55°C tötet Krankheitserreger in wenigen Tagen.
Temperaturen um 55-65°C töten alle Arten von Krankheitserregern
(ausser bakterielle Sporen) in wenigen Stunden.

4. Anaerobe Gärung:
Dauert länger als Kompostierung und stinkt gewaltig (SOH4).

Kompostierung (1)
Die 6 Kompostierungs-Bedingungen sind:
1. Organisches Material:

( Kohlenstoff (C) and Stickstoff (N) )

• Kohlenstoff ist energiereiches Futter für Mikroorganismen.
• Stickstoff bietet Proteine, die von Mikroorganismen zum Leben benötigt werden.

2. Mikroorganismen:
• Mikroorganismen erzeugen Hitze und wandeln organisches Material in Kompost.
• Gute Quellen für Microorganismen sind Erde und fertiger Kompost.

3. Luft:
• Kompostierungs-Bakterien sind aerob, d.h. sie brauchen Luft und können in Wasser
nicht leben, daher ist Luft notwendig da sie Sauerstoff (O2) für ihre Arbeit benötigen.

4. Wasser:
• Wasser ist notwendig um den Komposthaufen feucht zu halten, ABER nicht durchnässt.

5. Temperatur:
• Ist der Boden gefroren sind die Bakterien inaktiv – Temp. von 20°C oder mehr sind gut.

6. Zeit:
• Sind die vorigen 5 vorhanden, wird Kompost draus - entweder in 1 Monat oder 1 Jahr.

Kompostierung (2)

Das C-N Verhältnis:

Da die meiste Arbeit beim Kompostieren von Mikroorganismen getan wird,
muss der Komposthaufen ihnen eine ausgewogene Nahrung aus Kohlenstoff
(C) und Stickstoff (N) anbieten, um attraktiv für sie zu sein.
Unglücklicherweise ist das C-N Verhältnis unserer Exkremente nicht ausgewogen!
Kohlenstoffhaltiges organisches Material muss dem Komposthaufen hinzugefügt
werden, wie z.B.:
Holzige Abfälle, Getreide-Hülsen (Spreu), Stroh, Asche, Erde, Papier, …

Regenwürmer:
Wurmhumus – Regenwürmer dem Kompost hinzufügen – ist eine bewährte
Methode um einen Humus von guter Qualität zu erzielen. Die Würmer bereiten
die Nährstoffe so auf, dass Pflanzen sie direkt aufnehmen können.

Humus:
Beim Kompostieren reduziert sich das Ursprungsvolumen um etwa 90% - die
übrigen 10% sind Humus, angefüllt mit den Mineralien, die vom Boden
aufgenommen wurden, als die Nahrung dort gewachsen ist.
Alles kompostierte biologische Material wird zu Humus.

Arbor Loo - Kompostierungstoilette
Der Arbor Loo ist eine simple Kompostierungstoilette mit einer tragbaren
Abdeckungsplatte + Häuschen auf einer flachen Grube:







maximal 1 Meter tief
Die Grube ist nicht ausgemauert, sie hat
höchstens eine Umrandung um die obere
Kante abzusichern und die Latrine etwas
über den Boden abzusetzen.
Holzasche und Erde werden nach jedem
Gebrauch hineingeschüttet um Fliegenbrut
und Gerüche zu mindern.
Ebenso kann organisches Material, wie
z.B. Blätter, hinzugefügt werden.

Wenn die Grube zu etwa 70% voll ist:




Werden Abdeckungsplatte und Häuschen
auf einer neuen Grube aufgestellt.
Die gefüllte Grube wird vollends mit Erde
aufgefüllt und ausgiebig gewässert.
Am nächsten Tag wird ein junger Baum eingpflanzt und nochmals gewässert.

Doppelgruben-Kompostierungstoilette
Sowohl Urin als auch Kot sammeln sich in der flachen Grube zuSammen mit Holzasche, Erde und organischem Pflanzenmaterial, das die Exkremente stets bedeckt, an.
Wenn die erste Grube beinahe voll ist:



Platte und Häuschen auf 2.te Grube bewegen
Den Inhalt der ersten Grube mit Erde, etwa
mit 15 bis 30 cm tief, bedecken und in Ruhe
kompostieren lassen

Wenn die zweite Grube nahezu voll ist:




Den reifen Kompost der ersten Grube entfernen
Dies sollte sich ohne üble Gerüche bewerkstelligen
lassen – sonst ist die Kompostierung nicht fertig
Es sollte sich ein wertvoller Humus gebildet haben

Kompostierungstoilette mit Schilfbett-Filter
Schilfbett-Filters werden eingesetzt um Urin und Grauwasser aufzubereiten (‘Grauwasser’ = Waschwasser vom Spülen, Wäsche, Dusche, etc.)
Urin wird vom Toilettenhäuschen duch eine Rohrleitung nach draussen ab
geleitet und zusammen mit dem anderen Brauchwasser in ein flaches, so
genanntes, Evapo-Transpirations-Bett eingeleitet:





Das Filterbett ist mit grobem Sand gefüllt
Es hat eine Umrandungsmauer um Versickern zu vermeiden (etwa mit
einer dicken Plastikfolie am Boden)
Schilf und wenn man mag Blumen, Büsche und sogar Fruchtbäume und
Kokosnusspalmen können auf dem Filterbett angpflanzt werden
1 m2 Schilfbett-Filter wird pro Toilettenbenutzer benötigt

Der Schilfbett-Filter nimmt den Abfluss, wärend er durch das Wurzelwerk
fliesst, auf und verdunstet ihn über die Pflanzen. Dabei werden Schad- und
Nährstoffe im Zusammenspiel von mikrobiologischen, chemischen und
physikalischen Vorgängen aus dem Abwasser herausgefiltert.

Eimer-Latrine
Der Eimer beinhaltet hier die Exkremente (Kot & Urin) und die hinzugefügten
Abdeckmaterialien
• er muss alle 1-3 Tage geleert werden – am Besten jeden Tag.
Der Eimer besteht aus Plastik, Emaille, galvanisiertem Metal, oder lackiertem Holz
• er wird in einem ‘doppelten Boden’ unter die Abdeckplatte gestellt
• auch einfachere Konstruktionen sind möglich

Ein Arbeiter ersetzt den Eimer mit einem frischen,
leert die Exkremente in einen grösseren Container,
und bringt diesen zur Kompostierungsanlage:
• Wasser zum Waschen der benutzten Eimer und
Container muss dort vorhanden sein.
• Die kompostierung kann ohne grossartige
Geruchs- und Fliegen-belästigung und
Gesundheitsprobleme erfolgen.
• Der Kompost dient dann zur Düngung.

Biogas-Produktion









Moderne Biogas Technologie ist eine weit verbreitete Technik mit einer
Geschichte von über 30 Jahren. Die Technologie ist effizient, gut
ausgetestet und bietet eine kosteneffiziente Möglichkeit organische
Abfälle zu entsorgen und dabei noch Kraftstoffe und Dünger
herzustellen.
Anaerobe Bakterien zersetzen organisches Material in Abwesenheit von
Sauerstoff. Methan und CO2 werden dabei produziert. Das Methan kann
dabei als alternative Energiequelle genutzt werden.
Das Volumen der Eingangsstoffe kann dabei um 50-80 % reduziert
werden. Der am Ende übrige Schlamm ist biologisch stabil und kann als
reichhaltiger Dünger in der Landwirtschaft verwendet werden.
Aus den Exkrementen von 25 Leuten kann täglich im Schnitt etwa 1 m³
Biogas erzeugt werden (40 Liter pro Person und Tag), was dem
durchschnittlichen Energieverbrauch für die Küche eines Haushaltes
entspricht.
In Einrichtungen mit 500 oder mehr Besuchern täglich (Schulen,
Gefängnisse, religiöse Zentren, öffentliche Einrichtungen, ...) könnte
das Biogas genügend Energie für eine Kantine bereitstellen.
Anaerobe Verfahren sind in tropischen Gefilden besonders geeignet, da
diese Verfahren bei Temperaturen über 20°C gut funktionieren.

Zwei Bücher (in Englisch)
• The Composting Toilet System Book





235 pages
April 1999
ISBN: 0966678303
CEPP (Center for Ecological Pollution Prevention)

• The Humanure Handbook: A Guide to
Composting Human Manure.





302 pages
Juli 1999
ISBN: 0964425890
2.nd edition - Jenkins Publishing (PA)

Einige Organisationen
SANDEC (Sanitation in Dev. Countries department of EAWAG (Swiss))
http://www.sandec.ch/

SIDA

(Swedish International Development Assistance)
http://www.ecosanres.org

WSP

(UNDP & World Bank: Water and Sanitation Programme)
http://www.wsp.org/

WSSCC (Water Supply and Sanitation Collaborative Council)
http://www.wsscc.org

IETC

(UNEP Intl. Environmental Technology Centre (Japan))
http://www.unep.or.jp/

WEDC (Water Engineering and Development Centre (UK))
http://www.lboro.ac.uk/departments/cv/wedc/

CAWST (Centre for Affordable Water and Sanitation Technology (Canada))
http://www.cawst.org

...noch mehr Organisationen
CEPP (Centre for Ecological Pollution Prevention)
http://www.cepp.cc

IRC

(International Water and Sanitation Centre (Netherlands))
http://www.irc.nl

IDRC (International Development Research Center (Canada))
http://www.idrc.ca/

GARNET (Global Applied Research Network in Water Supply and San. (UK))
http://www.lboro.ac.uk/departments/cv/wedc/garnet/

AIT

(Asian Institute of Technology (Thailand))
http://www.ait.ac.th/

Sanitation Connection
http://www.sanicon.net/

Ecological Engineering Group
http://www.ecological-engineering.com/

Einige Webseiten
• Ecological Sanitation – an introduction by Steven A. Esrey
– http://www.thewaterpage.com/ecosan_esrey_intro.htm

• The Water Page – Ecological Sanitation
– http://www.thewaterpage.com/ecosan_main.htm

• News on the „2003 World Toilet Summit“ in Taipei (Taiwan)
– http://taipeitimes.com/News/taiwan/archives/2003/10/12/2003071360

• SSHE (IRC & UNICEF) news from Aug. 2002
– http://www2.irc.nl/sshe/nn/nn0208.html

... jedoch, die Anwendung dieses revolutionären
Herangehens, und das Verständnis seiner Auswirkungen
und
Bedeutung
für
die
Gesundheit,
den
landwirtschaftlichen Nutzen, ökonomische Vorteile, und
institutionelle Anforderungen – speziell in modernen
städtischen Umgebungen – befinden sich noch immer in
den Kinderschuhen ...
(von der ersten Internationalen Konferenz über ‚Ecologic Sanitation‘ 2001)

ENDE
...ODER DER ANFANG?


Slide 15

Ökologische Toiletten
[ Schwarze Erde für die Menschheit ]

Der Krankheitserreger-Zyklus

Menschen verunreinigen die Umwelt und werden dadurch krank!

Einige Sanitär-Fakten
Menschen ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser im Jahr 2000:

1100 Millionen

( = 18 % der Weltbevölkerung )

Menschen ohne Zuganag zu angemessenen Toiletten im Jahr 2000:

2400 Millionen

( = 39 % der Weltbevölkerung )

1.2 Mrd.
Menschen weltweit, und trägt seinen Teil zu dem Tod von 15 Mio.
Verschmutztes Wasser beeinträchtigt die Gesundheit von
Kindern jedes Jahr bei.
Etwa

4 Mrd. Fälle von Durchfall gibt es jährlich weltweit:

– daran sterben 2.2 Millionen Menschen, hauptsächlich Kinder,
– das entspricht 15% der toten Kinder in Entwicklungsländern.
Die neuesten Daten finden Sie im „Zustand der Kinder in der Welt“
Report von UNICEF, und dem "Human Development Report“ von UNDP.

...noch mehr Sanitär-Fakten
Weltweit werden 5.3% aller Toten und 6.8% aller Behinderungen durch schlechte Toilettenhygiene und Wasser verursacht.

Einige Krankheiten die durch unhygienische Toiletten und fäkal
verunreinigtes Trinkwasser verursacht (oder gefördert) werden:
Cholera, Typhus, Durchfall, Ruhr,
Hepatitis, Malaria, Polio, Schistosomiase
Chlorverbindungen, die bei der Behandlung von Trinkwasser zur
Vermeidung ansteckender Krankheiten entstehen, werden in
Zusammenhang mit einer grossen Anzahl von Krebsfällen
gebracht (Blasen-, Darm-, Kolorektal- und Leberkrebs).

900 Millionen chinesische Bauern scheiden ca. 450 Mio. Tonnen
organischen Dünger jedes Jahr aus – im Wert von 2.6 Mrd. US$!
Der globale organische Dünger Output (Exkremente) im Jahr 2000,
wird auf 8.5 Mio. Tonnen täglich geschätzt ~ 49 Mio. US$.

Den Krankheitserreger-Zyklus durchbrechen
Um Krankheiten zu vermeiden müssen Krankheitserreger geblockt
werden, so dass Menschen ihnen nicht ausgesetzt sind (durch
Einatmen und Verschlucken).

Toiletten sind der erste und effektivste Punkt um Krankheitserreger aus
Fäkalien abzublocken - wenn Fäkalien am Ort der Ausscheidung aufbereitet werden können fast keine Krankheitserreger in die Umwelt gelangen.

Der Nährstoff-Zyklus

Der Düngemittelwert der Exkremente - Stickstoff (N), Phosphor (P)
und Kalium (K) – den jeder von uns produziert, ist nahezu ausreichend um die Nahrung für eine Person anzubauen!

Nährstoffe in Exkrementen
Die mineralischen Pflanzennährstoffe pro Person und Jahr (in kg) sind:
Urin
Kot
Für Anbau von 250
Nährstoff
Total
(500 ltr. / Jahr)
(50 ltr. / Jahr)
kg Getreide nötig
Stickstoff (N)
4.0
0.5
4.5
5.6

Phosphor (P)

0.4

0.2

0.6

0.7

Kalium

0.9

0.3

1.2

1.2

(K)

Urin:
• macht 90% des Volumens menschlicher Auscheidungen aus
• es beinhaltet auch etwa 80% aller mineralischen Pflanzennährstoffe (N, P, K)
Kot:

• beinhaltet das meiste des kohlenstoffhaltigen (C) organischen Materials
• Kohlenstoff erhöht die Wasserhaltekapazität von Böden und verbessert diese
• organisches Material verbessert Bodenstruktur und erhöht den Humusgehalt
 dies kann kein chemischer Dünger leisten!

Den Nährstoff-Zyklus schliessen
Urin:
– ist ein guter natürlicher mineralischer (N, P, K) Dünger
– Beinhaltet nur wenige Krankheitserreger und Schwermetalle
– damit ist Urin ein sauberer Dünger
Gemischt mit Wasser (5–10 Liter Wasser / 1 Liter Urin) kann
es zur düngenden Bewässerung eingesetzt werden

Kot:
– beinhaltet weniger Mineralien (N, P, K) als Urin
– beinhaltet den meisten Kohlenstoff (C) in unseren Exkrementen
– beinhaltet eine Menge Krankheitserreger
muss vor der Verwendung aufbereitet werden
aufbereiteter Kot kann ohne Bedenken mit anderen
organischen Küchen- und Gartenabfällen kompostiert werden
Einbringen des resultierenden Komposts in die Erde stellt die
Humusschicht wieder her

Was sind ökologische Toiletten?
Wasserspül-Toiletten-System:

VS

Ökologisches Toiletten-System:

+ Durchbricht den KankheitserregerZyklus
indem
Exkremente
weggespült werden.

+ Durchbricht den KankheitserregerZyklus durch Lagerung und
Aufbereitung von Exkrementen.

– Benötigt eine Menge Wasser um
Urin und Kot fortzuspülen.

+ Spart Wasser: benötigt nur
wenig oder gar kein Wasser!

– Exkremente, Spülwasser, HaushaltsBrauchwasser
und
Industrieabwässer werden gemischt.

+ Exkremente werden nahe dem
‚Produktionsort‘ ohne industrielle
Verunreinigungen aufbereitet.

– Der
Klärschlamm
moderner
Klärwerke kann nicht ohne
Bedenken als landwirtschaftlicher
Dünger verwendet werden – ihre
Abflüsse verunreinigen Flüsse und
das Meer.

+ Aufbereiteter und kompostierter
Kot verbessert die Humusschicht
des Bodens und Nährstoffe im
Urin werden dem Boden als
Dünger zurückgegeben – nichts
wird verunreinigt .

Was ist mit der Tiefe-Grube-Latrine?
2.8 Mrd. Menschen benutzen sie – Grubenlatrinen haben einige Nachteile:


Sie können nicht benutzt werden, wo der Boden zu hart ist, oder der
Grundwasserspiegel zu hoch, oder wo Überflutungen ein Problem sind,
oder in dicht besiedelten Gebieten wo der Platz limitiert ist – selbst eine sehr

tiefe Grube wird nach ein paar Jahren Benutzung voll sein, so dass eine neue Grube
gegraben werden muss, was bei kleinen städtischen Grundstücken nicht geht.



Das Risiko das Grundwasser zu verunreinigen bedroht das Trinkwasser:






Erhöhte Nitratwerte im Grundwasser durch Versickerung aus Gruben.
Grubenlatrinen werden bei heftigem Regen (Regenzeit / Monsun) oft durch
eindringendes Grundwasser unter Wasser gesetzt, da die Pegel steigen.
Haushalte mit Familienbrunnen auf dem Grundstück müssen ihre Latrine in
sicherer Distanz zum Brunnen bauen (10m mindestens).

Oftmals werden Grubenlatrinen wegen der unangenehmen Gerüche und
der Fliegen nicht benutz – vor allem während der Regenzeit:



Bestimmte Krankheitsüberträger brüten in feuchten Gruben – Fliegen und
Moskitos mögen die feuchte Umgebung in den Latrinen.
Diese Krankheitsüberträger verbreiten Krankheisterreger und verursachen
Krankheiten wie z.B. Malaria!

Eco-San Nutzen (1)
Eco-San versucht beides zu erreichen:
• Krankheitserreger-Zyklus
-> kein Kontakt mit nicht aufbereidurchbrechen
tetem Kot
• Nährstoff-Zyklus schliessen -> Wiederverwertung von Urin & Kot
als Dünger & Bodenverbesserer
Damit hat es einen
doppelt
nützlichen
Effekt
für
die
Gesundheit:

1. Reduktion von
Krankheiten
2. Verbesserung der
Nährstoffaufnahme

Eco-San Nutzen (2)
Das sichere Wiederverwerten menschlicher Exkremente
als Dünger & Bodenverbesserer hat einige Vorteile, z.B.:



Reduziert schädliche Abflüsse in Flüsse, Seen und das Meer
Stellt wertvolle Ressourcen bereit – statt sie zu verschwenden



Reduziert die Menge chemischen Düngers, der zum Nahrungsanbau importiert werden muss – was die Abhängigkeit vom chem.
Dünger mindert und Geld für Schulen, Hospitäer, etc. spart



Erhöht die Nahrungsmittelsicherheit der Haushalte – jeder kann



Schafft Arbeit – beim Sammeln / Kompostieren / städt. Landwirtschaft



Verbessert die Lebensbedingungen – sichere, fliegenfreie, angenehm



Gesündere Kinder – können besser lernen und sind glücklicher!



Gesündere Menschen – können besser arbeiten, mehr verdienen und

sich sicherlich diesen Dünger für den eigenen Anbau im Garten leisten!

riechende & billige Toiletten für jedermann

sind ebenso glücklicher!

Eco-San Nutzen (3)
Während es überall auf der Welt Sinn macht, so können
insbesondere Entwicklungsländer von Eco-San profitieren:


In Kombination könnten bessere Sanitäre Anlagen und ein
verbesserter Ernährungsstandard den Gesundheitsstandard in der
Bevölkerung in Entwicklungsländern erheblich positiv beeinflussen.



Die höhere Temperatur in vielen Entwicklungsländern und das
konzentriertere Urin, das aus Toiletten, die keine Spülung verwenden, gewonnen werden kann, erhöhen die Keimabtötungsrate. Die niedrigen Risiken der Übertragung von Infektionen durch
Urin unterstützen die Nutzung von Urin-Trennungstechniken.
Im südlichen tropischen Klima sind Kompostierungstoiletten und
Austrocknungstoiletten und Kombinationen mit Schilf-Bett-Filtern
einfacher machbar und effizienter.
Kombinationen von Kompostierungstoiletten und Filtersystemen
wären passend in Ländern wo man sich mit Wasser (statt mit
Toilettenpapier) den Hintern putzt.





Nicht-Eco-San Probleme
Das Versagen den Nährstoff-Zyklus zu schliessen
resultierte in:
1.) einer Reduktion der Humusschicht (Verlust von Bodenfruchtbarkeit)
(Bedarf an mehr Bewässerung)
(erhöhtes Flut-Risiko!)

2.) erhöhtem Verbrauch von Pestiziden (gesunder Boden wurde zerstört)
3.) Produktion und Gebrauch chem. Dünger

(seit dem 1. Weltkrieg)

4.) Nährstoff und Chlor (Cl) Verschmutzung
in Küstennähe und Hochsee

(Verlust an Biodiversität)
(giftiges Algenwachstum)
(Fisch & Korallensterben)

Aufbereitung von Urin
Urin aufzubereiten ist nicht unbedingt notwendig, da Urin von
gesunden Menschen ebenso gesund und sauber ist:
• In einem gesunden Menschen ist Urin in der Blase steril.
• Einige Leute trinken ihr Morgenurin als vorbeugende Gesundheitsvorsorgemassnahme (um gegen Krankheiten resistenter zu sein).
Jedoch in Gebieten, wo Krankheiten wie Bilharziose, Typhus, Cholera,
Hepatitis A & B, Tuberculosis oder HIV/AIDS ein Problem darstellen,
sollte Urin vor der Benutzung aufbereitet werden!
Urinaufbereitung durch Lagerung in Tanks:
• Stickstoff in gelagertem Urin wird zu Ammonium, und der pH steigt auf ca. 9
• es sollte eine geringe Verdünnung mit Wasser angestrebt werden – dies
unterstützt die Abtötung von Krankheitskeimen
• die Temperatur sollte in einem höheren Bereich liegen (20°C oder mehr)
Nötige Lagerungszeit (bei 20°C):
• 6 Monate, wenn fäkale Verunreinigung vorliegt
• 1 Monat bei sauberem Urin (ohne fäkale Verunreinigung)

Aufbereitung von Kot
Hier mal in Kürze 4 Verfahren Kot aufzubereiten:
1. Austrocknung:
Austrocknung auf unter 5% der Ursprungsmasse – kann in trockenem
warmen Klima in 4 Monaten erreicht werden – führt zu kompletter
Inaktivation aller Wurmeier (auch Ascaris Wurmeier – der
resistenteste Krankheitserreger im Kot überhaupt).

2. Pasteurisation:
Erhitzen auf 70°C
Krankheitserreger.

für

eine

Stunde

tötet

so

ziemlich

alle

3. Aerobes Kompostieren:
Beim Kompostieren erzeugen die aeroben Rottebakterien hohe
Temperaturen. 50-55°C tötet Krankheitserreger in wenigen Tagen.
Temperaturen um 55-65°C töten alle Arten von Krankheitserregern
(ausser bakterielle Sporen) in wenigen Stunden.

4. Anaerobe Gärung:
Dauert länger als Kompostierung und stinkt gewaltig (SOH4).

Kompostierung (1)
Die 6 Kompostierungs-Bedingungen sind:
1. Organisches Material:

( Kohlenstoff (C) and Stickstoff (N) )

• Kohlenstoff ist energiereiches Futter für Mikroorganismen.
• Stickstoff bietet Proteine, die von Mikroorganismen zum Leben benötigt werden.

2. Mikroorganismen:
• Mikroorganismen erzeugen Hitze und wandeln organisches Material in Kompost.
• Gute Quellen für Microorganismen sind Erde und fertiger Kompost.

3. Luft:
• Kompostierungs-Bakterien sind aerob, d.h. sie brauchen Luft und können in Wasser
nicht leben, daher ist Luft notwendig da sie Sauerstoff (O2) für ihre Arbeit benötigen.

4. Wasser:
• Wasser ist notwendig um den Komposthaufen feucht zu halten, ABER nicht durchnässt.

5. Temperatur:
• Ist der Boden gefroren sind die Bakterien inaktiv – Temp. von 20°C oder mehr sind gut.

6. Zeit:
• Sind die vorigen 5 vorhanden, wird Kompost draus - entweder in 1 Monat oder 1 Jahr.

Kompostierung (2)

Das C-N Verhältnis:

Da die meiste Arbeit beim Kompostieren von Mikroorganismen getan wird,
muss der Komposthaufen ihnen eine ausgewogene Nahrung aus Kohlenstoff
(C) und Stickstoff (N) anbieten, um attraktiv für sie zu sein.
Unglücklicherweise ist das C-N Verhältnis unserer Exkremente nicht ausgewogen!
Kohlenstoffhaltiges organisches Material muss dem Komposthaufen hinzugefügt
werden, wie z.B.:
Holzige Abfälle, Getreide-Hülsen (Spreu), Stroh, Asche, Erde, Papier, …

Regenwürmer:
Wurmhumus – Regenwürmer dem Kompost hinzufügen – ist eine bewährte
Methode um einen Humus von guter Qualität zu erzielen. Die Würmer bereiten
die Nährstoffe so auf, dass Pflanzen sie direkt aufnehmen können.

Humus:
Beim Kompostieren reduziert sich das Ursprungsvolumen um etwa 90% - die
übrigen 10% sind Humus, angefüllt mit den Mineralien, die vom Boden
aufgenommen wurden, als die Nahrung dort gewachsen ist.
Alles kompostierte biologische Material wird zu Humus.

Arbor Loo - Kompostierungstoilette
Der Arbor Loo ist eine simple Kompostierungstoilette mit einer tragbaren
Abdeckungsplatte + Häuschen auf einer flachen Grube:







maximal 1 Meter tief
Die Grube ist nicht ausgemauert, sie hat
höchstens eine Umrandung um die obere
Kante abzusichern und die Latrine etwas
über den Boden abzusetzen.
Holzasche und Erde werden nach jedem
Gebrauch hineingeschüttet um Fliegenbrut
und Gerüche zu mindern.
Ebenso kann organisches Material, wie
z.B. Blätter, hinzugefügt werden.

Wenn die Grube zu etwa 70% voll ist:




Werden Abdeckungsplatte und Häuschen
auf einer neuen Grube aufgestellt.
Die gefüllte Grube wird vollends mit Erde
aufgefüllt und ausgiebig gewässert.
Am nächsten Tag wird ein junger Baum eingpflanzt und nochmals gewässert.

Doppelgruben-Kompostierungstoilette
Sowohl Urin als auch Kot sammeln sich in der flachen Grube zuSammen mit Holzasche, Erde und organischem Pflanzenmaterial, das die Exkremente stets bedeckt, an.
Wenn die erste Grube beinahe voll ist:



Platte und Häuschen auf 2.te Grube bewegen
Den Inhalt der ersten Grube mit Erde, etwa
mit 15 bis 30 cm tief, bedecken und in Ruhe
kompostieren lassen

Wenn die zweite Grube nahezu voll ist:




Den reifen Kompost der ersten Grube entfernen
Dies sollte sich ohne üble Gerüche bewerkstelligen
lassen – sonst ist die Kompostierung nicht fertig
Es sollte sich ein wertvoller Humus gebildet haben

Kompostierungstoilette mit Schilfbett-Filter
Schilfbett-Filters werden eingesetzt um Urin und Grauwasser aufzubereiten (‘Grauwasser’ = Waschwasser vom Spülen, Wäsche, Dusche, etc.)
Urin wird vom Toilettenhäuschen duch eine Rohrleitung nach draussen ab
geleitet und zusammen mit dem anderen Brauchwasser in ein flaches, so
genanntes, Evapo-Transpirations-Bett eingeleitet:





Das Filterbett ist mit grobem Sand gefüllt
Es hat eine Umrandungsmauer um Versickern zu vermeiden (etwa mit
einer dicken Plastikfolie am Boden)
Schilf und wenn man mag Blumen, Büsche und sogar Fruchtbäume und
Kokosnusspalmen können auf dem Filterbett angpflanzt werden
1 m2 Schilfbett-Filter wird pro Toilettenbenutzer benötigt

Der Schilfbett-Filter nimmt den Abfluss, wärend er durch das Wurzelwerk
fliesst, auf und verdunstet ihn über die Pflanzen. Dabei werden Schad- und
Nährstoffe im Zusammenspiel von mikrobiologischen, chemischen und
physikalischen Vorgängen aus dem Abwasser herausgefiltert.

Eimer-Latrine
Der Eimer beinhaltet hier die Exkremente (Kot & Urin) und die hinzugefügten
Abdeckmaterialien
• er muss alle 1-3 Tage geleert werden – am Besten jeden Tag.
Der Eimer besteht aus Plastik, Emaille, galvanisiertem Metal, oder lackiertem Holz
• er wird in einem ‘doppelten Boden’ unter die Abdeckplatte gestellt
• auch einfachere Konstruktionen sind möglich

Ein Arbeiter ersetzt den Eimer mit einem frischen,
leert die Exkremente in einen grösseren Container,
und bringt diesen zur Kompostierungsanlage:
• Wasser zum Waschen der benutzten Eimer und
Container muss dort vorhanden sein.
• Die kompostierung kann ohne grossartige
Geruchs- und Fliegen-belästigung und
Gesundheitsprobleme erfolgen.
• Der Kompost dient dann zur Düngung.

Biogas-Produktion









Moderne Biogas Technologie ist eine weit verbreitete Technik mit einer
Geschichte von über 30 Jahren. Die Technologie ist effizient, gut
ausgetestet und bietet eine kosteneffiziente Möglichkeit organische
Abfälle zu entsorgen und dabei noch Kraftstoffe und Dünger
herzustellen.
Anaerobe Bakterien zersetzen organisches Material in Abwesenheit von
Sauerstoff. Methan und CO2 werden dabei produziert. Das Methan kann
dabei als alternative Energiequelle genutzt werden.
Das Volumen der Eingangsstoffe kann dabei um 50-80 % reduziert
werden. Der am Ende übrige Schlamm ist biologisch stabil und kann als
reichhaltiger Dünger in der Landwirtschaft verwendet werden.
Aus den Exkrementen von 25 Leuten kann täglich im Schnitt etwa 1 m³
Biogas erzeugt werden (40 Liter pro Person und Tag), was dem
durchschnittlichen Energieverbrauch für die Küche eines Haushaltes
entspricht.
In Einrichtungen mit 500 oder mehr Besuchern täglich (Schulen,
Gefängnisse, religiöse Zentren, öffentliche Einrichtungen, ...) könnte
das Biogas genügend Energie für eine Kantine bereitstellen.
Anaerobe Verfahren sind in tropischen Gefilden besonders geeignet, da
diese Verfahren bei Temperaturen über 20°C gut funktionieren.

Zwei Bücher (in Englisch)
• The Composting Toilet System Book





235 pages
April 1999
ISBN: 0966678303
CEPP (Center for Ecological Pollution Prevention)

• The Humanure Handbook: A Guide to
Composting Human Manure.





302 pages
Juli 1999
ISBN: 0964425890
2.nd edition - Jenkins Publishing (PA)

Einige Organisationen
SANDEC (Sanitation in Dev. Countries department of EAWAG (Swiss))
http://www.sandec.ch/

SIDA

(Swedish International Development Assistance)
http://www.ecosanres.org

WSP

(UNDP & World Bank: Water and Sanitation Programme)
http://www.wsp.org/

WSSCC (Water Supply and Sanitation Collaborative Council)
http://www.wsscc.org

IETC

(UNEP Intl. Environmental Technology Centre (Japan))
http://www.unep.or.jp/

WEDC (Water Engineering and Development Centre (UK))
http://www.lboro.ac.uk/departments/cv/wedc/

CAWST (Centre for Affordable Water and Sanitation Technology (Canada))
http://www.cawst.org

...noch mehr Organisationen
CEPP (Centre for Ecological Pollution Prevention)
http://www.cepp.cc

IRC

(International Water and Sanitation Centre (Netherlands))
http://www.irc.nl

IDRC (International Development Research Center (Canada))
http://www.idrc.ca/

GARNET (Global Applied Research Network in Water Supply and San. (UK))
http://www.lboro.ac.uk/departments/cv/wedc/garnet/

AIT

(Asian Institute of Technology (Thailand))
http://www.ait.ac.th/

Sanitation Connection
http://www.sanicon.net/

Ecological Engineering Group
http://www.ecological-engineering.com/

Einige Webseiten
• Ecological Sanitation – an introduction by Steven A. Esrey
– http://www.thewaterpage.com/ecosan_esrey_intro.htm

• The Water Page – Ecological Sanitation
– http://www.thewaterpage.com/ecosan_main.htm

• News on the „2003 World Toilet Summit“ in Taipei (Taiwan)
– http://taipeitimes.com/News/taiwan/archives/2003/10/12/2003071360

• SSHE (IRC & UNICEF) news from Aug. 2002
– http://www2.irc.nl/sshe/nn/nn0208.html

... jedoch, die Anwendung dieses revolutionären
Herangehens, und das Verständnis seiner Auswirkungen
und
Bedeutung
für
die
Gesundheit,
den
landwirtschaftlichen Nutzen, ökonomische Vorteile, und
institutionelle Anforderungen – speziell in modernen
städtischen Umgebungen – befinden sich noch immer in
den Kinderschuhen ...
(von der ersten Internationalen Konferenz über ‚Ecologic Sanitation‘ 2001)

ENDE
...ODER DER ANFANG?


Slide 16

Ökologische Toiletten
[ Schwarze Erde für die Menschheit ]

Der Krankheitserreger-Zyklus

Menschen verunreinigen die Umwelt und werden dadurch krank!

Einige Sanitär-Fakten
Menschen ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser im Jahr 2000:

1100 Millionen

( = 18 % der Weltbevölkerung )

Menschen ohne Zuganag zu angemessenen Toiletten im Jahr 2000:

2400 Millionen

( = 39 % der Weltbevölkerung )

1.2 Mrd.
Menschen weltweit, und trägt seinen Teil zu dem Tod von 15 Mio.
Verschmutztes Wasser beeinträchtigt die Gesundheit von
Kindern jedes Jahr bei.
Etwa

4 Mrd. Fälle von Durchfall gibt es jährlich weltweit:

– daran sterben 2.2 Millionen Menschen, hauptsächlich Kinder,
– das entspricht 15% der toten Kinder in Entwicklungsländern.
Die neuesten Daten finden Sie im „Zustand der Kinder in der Welt“
Report von UNICEF, und dem "Human Development Report“ von UNDP.

...noch mehr Sanitär-Fakten
Weltweit werden 5.3% aller Toten und 6.8% aller Behinderungen durch schlechte Toilettenhygiene und Wasser verursacht.

Einige Krankheiten die durch unhygienische Toiletten und fäkal
verunreinigtes Trinkwasser verursacht (oder gefördert) werden:
Cholera, Typhus, Durchfall, Ruhr,
Hepatitis, Malaria, Polio, Schistosomiase
Chlorverbindungen, die bei der Behandlung von Trinkwasser zur
Vermeidung ansteckender Krankheiten entstehen, werden in
Zusammenhang mit einer grossen Anzahl von Krebsfällen
gebracht (Blasen-, Darm-, Kolorektal- und Leberkrebs).

900 Millionen chinesische Bauern scheiden ca. 450 Mio. Tonnen
organischen Dünger jedes Jahr aus – im Wert von 2.6 Mrd. US$!
Der globale organische Dünger Output (Exkremente) im Jahr 2000,
wird auf 8.5 Mio. Tonnen täglich geschätzt ~ 49 Mio. US$.

Den Krankheitserreger-Zyklus durchbrechen
Um Krankheiten zu vermeiden müssen Krankheitserreger geblockt
werden, so dass Menschen ihnen nicht ausgesetzt sind (durch
Einatmen und Verschlucken).

Toiletten sind der erste und effektivste Punkt um Krankheitserreger aus
Fäkalien abzublocken - wenn Fäkalien am Ort der Ausscheidung aufbereitet werden können fast keine Krankheitserreger in die Umwelt gelangen.

Der Nährstoff-Zyklus

Der Düngemittelwert der Exkremente - Stickstoff (N), Phosphor (P)
und Kalium (K) – den jeder von uns produziert, ist nahezu ausreichend um die Nahrung für eine Person anzubauen!

Nährstoffe in Exkrementen
Die mineralischen Pflanzennährstoffe pro Person und Jahr (in kg) sind:
Urin
Kot
Für Anbau von 250
Nährstoff
Total
(500 ltr. / Jahr)
(50 ltr. / Jahr)
kg Getreide nötig
Stickstoff (N)
4.0
0.5
4.5
5.6

Phosphor (P)

0.4

0.2

0.6

0.7

Kalium

0.9

0.3

1.2

1.2

(K)

Urin:
• macht 90% des Volumens menschlicher Auscheidungen aus
• es beinhaltet auch etwa 80% aller mineralischen Pflanzennährstoffe (N, P, K)
Kot:

• beinhaltet das meiste des kohlenstoffhaltigen (C) organischen Materials
• Kohlenstoff erhöht die Wasserhaltekapazität von Böden und verbessert diese
• organisches Material verbessert Bodenstruktur und erhöht den Humusgehalt
 dies kann kein chemischer Dünger leisten!

Den Nährstoff-Zyklus schliessen
Urin:
– ist ein guter natürlicher mineralischer (N, P, K) Dünger
– Beinhaltet nur wenige Krankheitserreger und Schwermetalle
– damit ist Urin ein sauberer Dünger
Gemischt mit Wasser (5–10 Liter Wasser / 1 Liter Urin) kann
es zur düngenden Bewässerung eingesetzt werden

Kot:
– beinhaltet weniger Mineralien (N, P, K) als Urin
– beinhaltet den meisten Kohlenstoff (C) in unseren Exkrementen
– beinhaltet eine Menge Krankheitserreger
muss vor der Verwendung aufbereitet werden
aufbereiteter Kot kann ohne Bedenken mit anderen
organischen Küchen- und Gartenabfällen kompostiert werden
Einbringen des resultierenden Komposts in die Erde stellt die
Humusschicht wieder her

Was sind ökologische Toiletten?
Wasserspül-Toiletten-System:

VS

Ökologisches Toiletten-System:

+ Durchbricht den KankheitserregerZyklus
indem
Exkremente
weggespült werden.

+ Durchbricht den KankheitserregerZyklus durch Lagerung und
Aufbereitung von Exkrementen.

– Benötigt eine Menge Wasser um
Urin und Kot fortzuspülen.

+ Spart Wasser: benötigt nur
wenig oder gar kein Wasser!

– Exkremente, Spülwasser, HaushaltsBrauchwasser
und
Industrieabwässer werden gemischt.

+ Exkremente werden nahe dem
‚Produktionsort‘ ohne industrielle
Verunreinigungen aufbereitet.

– Der
Klärschlamm
moderner
Klärwerke kann nicht ohne
Bedenken als landwirtschaftlicher
Dünger verwendet werden – ihre
Abflüsse verunreinigen Flüsse und
das Meer.

+ Aufbereiteter und kompostierter
Kot verbessert die Humusschicht
des Bodens und Nährstoffe im
Urin werden dem Boden als
Dünger zurückgegeben – nichts
wird verunreinigt .

Was ist mit der Tiefe-Grube-Latrine?
2.8 Mrd. Menschen benutzen sie – Grubenlatrinen haben einige Nachteile:


Sie können nicht benutzt werden, wo der Boden zu hart ist, oder der
Grundwasserspiegel zu hoch, oder wo Überflutungen ein Problem sind,
oder in dicht besiedelten Gebieten wo der Platz limitiert ist – selbst eine sehr

tiefe Grube wird nach ein paar Jahren Benutzung voll sein, so dass eine neue Grube
gegraben werden muss, was bei kleinen städtischen Grundstücken nicht geht.



Das Risiko das Grundwasser zu verunreinigen bedroht das Trinkwasser:






Erhöhte Nitratwerte im Grundwasser durch Versickerung aus Gruben.
Grubenlatrinen werden bei heftigem Regen (Regenzeit / Monsun) oft durch
eindringendes Grundwasser unter Wasser gesetzt, da die Pegel steigen.
Haushalte mit Familienbrunnen auf dem Grundstück müssen ihre Latrine in
sicherer Distanz zum Brunnen bauen (10m mindestens).

Oftmals werden Grubenlatrinen wegen der unangenehmen Gerüche und
der Fliegen nicht benutz – vor allem während der Regenzeit:



Bestimmte Krankheitsüberträger brüten in feuchten Gruben – Fliegen und
Moskitos mögen die feuchte Umgebung in den Latrinen.
Diese Krankheitsüberträger verbreiten Krankheisterreger und verursachen
Krankheiten wie z.B. Malaria!

Eco-San Nutzen (1)
Eco-San versucht beides zu erreichen:
• Krankheitserreger-Zyklus
-> kein Kontakt mit nicht aufbereidurchbrechen
tetem Kot
• Nährstoff-Zyklus schliessen -> Wiederverwertung von Urin & Kot
als Dünger & Bodenverbesserer
Damit hat es einen
doppelt
nützlichen
Effekt
für
die
Gesundheit:

1. Reduktion von
Krankheiten
2. Verbesserung der
Nährstoffaufnahme

Eco-San Nutzen (2)
Das sichere Wiederverwerten menschlicher Exkremente
als Dünger & Bodenverbesserer hat einige Vorteile, z.B.:



Reduziert schädliche Abflüsse in Flüsse, Seen und das Meer
Stellt wertvolle Ressourcen bereit – statt sie zu verschwenden



Reduziert die Menge chemischen Düngers, der zum Nahrungsanbau importiert werden muss – was die Abhängigkeit vom chem.
Dünger mindert und Geld für Schulen, Hospitäer, etc. spart



Erhöht die Nahrungsmittelsicherheit der Haushalte – jeder kann



Schafft Arbeit – beim Sammeln / Kompostieren / städt. Landwirtschaft



Verbessert die Lebensbedingungen – sichere, fliegenfreie, angenehm



Gesündere Kinder – können besser lernen und sind glücklicher!



Gesündere Menschen – können besser arbeiten, mehr verdienen und

sich sicherlich diesen Dünger für den eigenen Anbau im Garten leisten!

riechende & billige Toiletten für jedermann

sind ebenso glücklicher!

Eco-San Nutzen (3)
Während es überall auf der Welt Sinn macht, so können
insbesondere Entwicklungsländer von Eco-San profitieren:


In Kombination könnten bessere Sanitäre Anlagen und ein
verbesserter Ernährungsstandard den Gesundheitsstandard in der
Bevölkerung in Entwicklungsländern erheblich positiv beeinflussen.



Die höhere Temperatur in vielen Entwicklungsländern und das
konzentriertere Urin, das aus Toiletten, die keine Spülung verwenden, gewonnen werden kann, erhöhen die Keimabtötungsrate. Die niedrigen Risiken der Übertragung von Infektionen durch
Urin unterstützen die Nutzung von Urin-Trennungstechniken.
Im südlichen tropischen Klima sind Kompostierungstoiletten und
Austrocknungstoiletten und Kombinationen mit Schilf-Bett-Filtern
einfacher machbar und effizienter.
Kombinationen von Kompostierungstoiletten und Filtersystemen
wären passend in Ländern wo man sich mit Wasser (statt mit
Toilettenpapier) den Hintern putzt.





Nicht-Eco-San Probleme
Das Versagen den Nährstoff-Zyklus zu schliessen
resultierte in:
1.) einer Reduktion der Humusschicht (Verlust von Bodenfruchtbarkeit)
(Bedarf an mehr Bewässerung)
(erhöhtes Flut-Risiko!)

2.) erhöhtem Verbrauch von Pestiziden (gesunder Boden wurde zerstört)
3.) Produktion und Gebrauch chem. Dünger

(seit dem 1. Weltkrieg)

4.) Nährstoff und Chlor (Cl) Verschmutzung
in Küstennähe und Hochsee

(Verlust an Biodiversität)
(giftiges Algenwachstum)
(Fisch & Korallensterben)

Aufbereitung von Urin
Urin aufzubereiten ist nicht unbedingt notwendig, da Urin von
gesunden Menschen ebenso gesund und sauber ist:
• In einem gesunden Menschen ist Urin in der Blase steril.
• Einige Leute trinken ihr Morgenurin als vorbeugende Gesundheitsvorsorgemassnahme (um gegen Krankheiten resistenter zu sein).
Jedoch in Gebieten, wo Krankheiten wie Bilharziose, Typhus, Cholera,
Hepatitis A & B, Tuberculosis oder HIV/AIDS ein Problem darstellen,
sollte Urin vor der Benutzung aufbereitet werden!
Urinaufbereitung durch Lagerung in Tanks:
• Stickstoff in gelagertem Urin wird zu Ammonium, und der pH steigt auf ca. 9
• es sollte eine geringe Verdünnung mit Wasser angestrebt werden – dies
unterstützt die Abtötung von Krankheitskeimen
• die Temperatur sollte in einem höheren Bereich liegen (20°C oder mehr)
Nötige Lagerungszeit (bei 20°C):
• 6 Monate, wenn fäkale Verunreinigung vorliegt
• 1 Monat bei sauberem Urin (ohne fäkale Verunreinigung)

Aufbereitung von Kot
Hier mal in Kürze 4 Verfahren Kot aufzubereiten:
1. Austrocknung:
Austrocknung auf unter 5% der Ursprungsmasse – kann in trockenem
warmen Klima in 4 Monaten erreicht werden – führt zu kompletter
Inaktivation aller Wurmeier (auch Ascaris Wurmeier – der
resistenteste Krankheitserreger im Kot überhaupt).

2. Pasteurisation:
Erhitzen auf 70°C
Krankheitserreger.

für

eine

Stunde

tötet

so

ziemlich

alle

3. Aerobes Kompostieren:
Beim Kompostieren erzeugen die aeroben Rottebakterien hohe
Temperaturen. 50-55°C tötet Krankheitserreger in wenigen Tagen.
Temperaturen um 55-65°C töten alle Arten von Krankheitserregern
(ausser bakterielle Sporen) in wenigen Stunden.

4. Anaerobe Gärung:
Dauert länger als Kompostierung und stinkt gewaltig (SOH4).

Kompostierung (1)
Die 6 Kompostierungs-Bedingungen sind:
1. Organisches Material:

( Kohlenstoff (C) and Stickstoff (N) )

• Kohlenstoff ist energiereiches Futter für Mikroorganismen.
• Stickstoff bietet Proteine, die von Mikroorganismen zum Leben benötigt werden.

2. Mikroorganismen:
• Mikroorganismen erzeugen Hitze und wandeln organisches Material in Kompost.
• Gute Quellen für Microorganismen sind Erde und fertiger Kompost.

3. Luft:
• Kompostierungs-Bakterien sind aerob, d.h. sie brauchen Luft und können in Wasser
nicht leben, daher ist Luft notwendig da sie Sauerstoff (O2) für ihre Arbeit benötigen.

4. Wasser:
• Wasser ist notwendig um den Komposthaufen feucht zu halten, ABER nicht durchnässt.

5. Temperatur:
• Ist der Boden gefroren sind die Bakterien inaktiv – Temp. von 20°C oder mehr sind gut.

6. Zeit:
• Sind die vorigen 5 vorhanden, wird Kompost draus - entweder in 1 Monat oder 1 Jahr.

Kompostierung (2)

Das C-N Verhältnis:

Da die meiste Arbeit beim Kompostieren von Mikroorganismen getan wird,
muss der Komposthaufen ihnen eine ausgewogene Nahrung aus Kohlenstoff
(C) und Stickstoff (N) anbieten, um attraktiv für sie zu sein.
Unglücklicherweise ist das C-N Verhältnis unserer Exkremente nicht ausgewogen!
Kohlenstoffhaltiges organisches Material muss dem Komposthaufen hinzugefügt
werden, wie z.B.:
Holzige Abfälle, Getreide-Hülsen (Spreu), Stroh, Asche, Erde, Papier, …

Regenwürmer:
Wurmhumus – Regenwürmer dem Kompost hinzufügen – ist eine bewährte
Methode um einen Humus von guter Qualität zu erzielen. Die Würmer bereiten
die Nährstoffe so auf, dass Pflanzen sie direkt aufnehmen können.

Humus:
Beim Kompostieren reduziert sich das Ursprungsvolumen um etwa 90% - die
übrigen 10% sind Humus, angefüllt mit den Mineralien, die vom Boden
aufgenommen wurden, als die Nahrung dort gewachsen ist.
Alles kompostierte biologische Material wird zu Humus.

Arbor Loo - Kompostierungstoilette
Der Arbor Loo ist eine simple Kompostierungstoilette mit einer tragbaren
Abdeckungsplatte + Häuschen auf einer flachen Grube:







maximal 1 Meter tief
Die Grube ist nicht ausgemauert, sie hat
höchstens eine Umrandung um die obere
Kante abzusichern und die Latrine etwas
über den Boden abzusetzen.
Holzasche und Erde werden nach jedem
Gebrauch hineingeschüttet um Fliegenbrut
und Gerüche zu mindern.
Ebenso kann organisches Material, wie
z.B. Blätter, hinzugefügt werden.

Wenn die Grube zu etwa 70% voll ist:




Werden Abdeckungsplatte und Häuschen
auf einer neuen Grube aufgestellt.
Die gefüllte Grube wird vollends mit Erde
aufgefüllt und ausgiebig gewässert.
Am nächsten Tag wird ein junger Baum eingpflanzt und nochmals gewässert.

Doppelgruben-Kompostierungstoilette
Sowohl Urin als auch Kot sammeln sich in der flachen Grube zuSammen mit Holzasche, Erde und organischem Pflanzenmaterial, das die Exkremente stets bedeckt, an.
Wenn die erste Grube beinahe voll ist:



Platte und Häuschen auf 2.te Grube bewegen
Den Inhalt der ersten Grube mit Erde, etwa
mit 15 bis 30 cm tief, bedecken und in Ruhe
kompostieren lassen

Wenn die zweite Grube nahezu voll ist:




Den reifen Kompost der ersten Grube entfernen
Dies sollte sich ohne üble Gerüche bewerkstelligen
lassen – sonst ist die Kompostierung nicht fertig
Es sollte sich ein wertvoller Humus gebildet haben

Kompostierungstoilette mit Schilfbett-Filter
Schilfbett-Filters werden eingesetzt um Urin und Grauwasser aufzubereiten (‘Grauwasser’ = Waschwasser vom Spülen, Wäsche, Dusche, etc.)
Urin wird vom Toilettenhäuschen duch eine Rohrleitung nach draussen ab
geleitet und zusammen mit dem anderen Brauchwasser in ein flaches, so
genanntes, Evapo-Transpirations-Bett eingeleitet:





Das Filterbett ist mit grobem Sand gefüllt
Es hat eine Umrandungsmauer um Versickern zu vermeiden (etwa mit
einer dicken Plastikfolie am Boden)
Schilf und wenn man mag Blumen, Büsche und sogar Fruchtbäume und
Kokosnusspalmen können auf dem Filterbett angpflanzt werden
1 m2 Schilfbett-Filter wird pro Toilettenbenutzer benötigt

Der Schilfbett-Filter nimmt den Abfluss, wärend er durch das Wurzelwerk
fliesst, auf und verdunstet ihn über die Pflanzen. Dabei werden Schad- und
Nährstoffe im Zusammenspiel von mikrobiologischen, chemischen und
physikalischen Vorgängen aus dem Abwasser herausgefiltert.

Eimer-Latrine
Der Eimer beinhaltet hier die Exkremente (Kot & Urin) und die hinzugefügten
Abdeckmaterialien
• er muss alle 1-3 Tage geleert werden – am Besten jeden Tag.
Der Eimer besteht aus Plastik, Emaille, galvanisiertem Metal, oder lackiertem Holz
• er wird in einem ‘doppelten Boden’ unter die Abdeckplatte gestellt
• auch einfachere Konstruktionen sind möglich

Ein Arbeiter ersetzt den Eimer mit einem frischen,
leert die Exkremente in einen grösseren Container,
und bringt diesen zur Kompostierungsanlage:
• Wasser zum Waschen der benutzten Eimer und
Container muss dort vorhanden sein.
• Die kompostierung kann ohne grossartige
Geruchs- und Fliegen-belästigung und
Gesundheitsprobleme erfolgen.
• Der Kompost dient dann zur Düngung.

Biogas-Produktion









Moderne Biogas Technologie ist eine weit verbreitete Technik mit einer
Geschichte von über 30 Jahren. Die Technologie ist effizient, gut
ausgetestet und bietet eine kosteneffiziente Möglichkeit organische
Abfälle zu entsorgen und dabei noch Kraftstoffe und Dünger
herzustellen.
Anaerobe Bakterien zersetzen organisches Material in Abwesenheit von
Sauerstoff. Methan und CO2 werden dabei produziert. Das Methan kann
dabei als alternative Energiequelle genutzt werden.
Das Volumen der Eingangsstoffe kann dabei um 50-80 % reduziert
werden. Der am Ende übrige Schlamm ist biologisch stabil und kann als
reichhaltiger Dünger in der Landwirtschaft verwendet werden.
Aus den Exkrementen von 25 Leuten kann täglich im Schnitt etwa 1 m³
Biogas erzeugt werden (40 Liter pro Person und Tag), was dem
durchschnittlichen Energieverbrauch für die Küche eines Haushaltes
entspricht.
In Einrichtungen mit 500 oder mehr Besuchern täglich (Schulen,
Gefängnisse, religiöse Zentren, öffentliche Einrichtungen, ...) könnte
das Biogas genügend Energie für eine Kantine bereitstellen.
Anaerobe Verfahren sind in tropischen Gefilden besonders geeignet, da
diese Verfahren bei Temperaturen über 20°C gut funktionieren.

Zwei Bücher (in Englisch)
• The Composting Toilet System Book





235 pages
April 1999
ISBN: 0966678303
CEPP (Center for Ecological Pollution Prevention)

• The Humanure Handbook: A Guide to
Composting Human Manure.





302 pages
Juli 1999
ISBN: 0964425890
2.nd edition - Jenkins Publishing (PA)

Einige Organisationen
SANDEC (Sanitation in Dev. Countries department of EAWAG (Swiss))
http://www.sandec.ch/

SIDA

(Swedish International Development Assistance)
http://www.ecosanres.org

WSP

(UNDP & World Bank: Water and Sanitation Programme)
http://www.wsp.org/

WSSCC (Water Supply and Sanitation Collaborative Council)
http://www.wsscc.org

IETC

(UNEP Intl. Environmental Technology Centre (Japan))
http://www.unep.or.jp/

WEDC (Water Engineering and Development Centre (UK))
http://www.lboro.ac.uk/departments/cv/wedc/

CAWST (Centre for Affordable Water and Sanitation Technology (Canada))
http://www.cawst.org

...noch mehr Organisationen
CEPP (Centre for Ecological Pollution Prevention)
http://www.cepp.cc

IRC

(International Water and Sanitation Centre (Netherlands))
http://www.irc.nl

IDRC (International Development Research Center (Canada))
http://www.idrc.ca/

GARNET (Global Applied Research Network in Water Supply and San. (UK))
http://www.lboro.ac.uk/departments/cv/wedc/garnet/

AIT

(Asian Institute of Technology (Thailand))
http://www.ait.ac.th/

Sanitation Connection
http://www.sanicon.net/

Ecological Engineering Group
http://www.ecological-engineering.com/

Einige Webseiten
• Ecological Sanitation – an introduction by Steven A. Esrey
– http://www.thewaterpage.com/ecosan_esrey_intro.htm

• The Water Page – Ecological Sanitation
– http://www.thewaterpage.com/ecosan_main.htm

• News on the „2003 World Toilet Summit“ in Taipei (Taiwan)
– http://taipeitimes.com/News/taiwan/archives/2003/10/12/2003071360

• SSHE (IRC & UNICEF) news from Aug. 2002
– http://www2.irc.nl/sshe/nn/nn0208.html

... jedoch, die Anwendung dieses revolutionären
Herangehens, und das Verständnis seiner Auswirkungen
und
Bedeutung
für
die
Gesundheit,
den
landwirtschaftlichen Nutzen, ökonomische Vorteile, und
institutionelle Anforderungen – speziell in modernen
städtischen Umgebungen – befinden sich noch immer in
den Kinderschuhen ...
(von der ersten Internationalen Konferenz über ‚Ecologic Sanitation‘ 2001)

ENDE
...ODER DER ANFANG?


Slide 17

Ökologische Toiletten
[ Schwarze Erde für die Menschheit ]

Der Krankheitserreger-Zyklus

Menschen verunreinigen die Umwelt und werden dadurch krank!

Einige Sanitär-Fakten
Menschen ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser im Jahr 2000:

1100 Millionen

( = 18 % der Weltbevölkerung )

Menschen ohne Zuganag zu angemessenen Toiletten im Jahr 2000:

2400 Millionen

( = 39 % der Weltbevölkerung )

1.2 Mrd.
Menschen weltweit, und trägt seinen Teil zu dem Tod von 15 Mio.
Verschmutztes Wasser beeinträchtigt die Gesundheit von
Kindern jedes Jahr bei.
Etwa

4 Mrd. Fälle von Durchfall gibt es jährlich weltweit:

– daran sterben 2.2 Millionen Menschen, hauptsächlich Kinder,
– das entspricht 15% der toten Kinder in Entwicklungsländern.
Die neuesten Daten finden Sie im „Zustand der Kinder in der Welt“
Report von UNICEF, und dem "Human Development Report“ von UNDP.

...noch mehr Sanitär-Fakten
Weltweit werden 5.3% aller Toten und 6.8% aller Behinderungen durch schlechte Toilettenhygiene und Wasser verursacht.

Einige Krankheiten die durch unhygienische Toiletten und fäkal
verunreinigtes Trinkwasser verursacht (oder gefördert) werden:
Cholera, Typhus, Durchfall, Ruhr,
Hepatitis, Malaria, Polio, Schistosomiase
Chlorverbindungen, die bei der Behandlung von Trinkwasser zur
Vermeidung ansteckender Krankheiten entstehen, werden in
Zusammenhang mit einer grossen Anzahl von Krebsfällen
gebracht (Blasen-, Darm-, Kolorektal- und Leberkrebs).

900 Millionen chinesische Bauern scheiden ca. 450 Mio. Tonnen
organischen Dünger jedes Jahr aus – im Wert von 2.6 Mrd. US$!
Der globale organische Dünger Output (Exkremente) im Jahr 2000,
wird auf 8.5 Mio. Tonnen täglich geschätzt ~ 49 Mio. US$.

Den Krankheitserreger-Zyklus durchbrechen
Um Krankheiten zu vermeiden müssen Krankheitserreger geblockt
werden, so dass Menschen ihnen nicht ausgesetzt sind (durch
Einatmen und Verschlucken).

Toiletten sind der erste und effektivste Punkt um Krankheitserreger aus
Fäkalien abzublocken - wenn Fäkalien am Ort der Ausscheidung aufbereitet werden können fast keine Krankheitserreger in die Umwelt gelangen.

Der Nährstoff-Zyklus

Der Düngemittelwert der Exkremente - Stickstoff (N), Phosphor (P)
und Kalium (K) – den jeder von uns produziert, ist nahezu ausreichend um die Nahrung für eine Person anzubauen!

Nährstoffe in Exkrementen
Die mineralischen Pflanzennährstoffe pro Person und Jahr (in kg) sind:
Urin
Kot
Für Anbau von 250
Nährstoff
Total
(500 ltr. / Jahr)
(50 ltr. / Jahr)
kg Getreide nötig
Stickstoff (N)
4.0
0.5
4.5
5.6

Phosphor (P)

0.4

0.2

0.6

0.7

Kalium

0.9

0.3

1.2

1.2

(K)

Urin:
• macht 90% des Volumens menschlicher Auscheidungen aus
• es beinhaltet auch etwa 80% aller mineralischen Pflanzennährstoffe (N, P, K)
Kot:

• beinhaltet das meiste des kohlenstoffhaltigen (C) organischen Materials
• Kohlenstoff erhöht die Wasserhaltekapazität von Böden und verbessert diese
• organisches Material verbessert Bodenstruktur und erhöht den Humusgehalt
 dies kann kein chemischer Dünger leisten!

Den Nährstoff-Zyklus schliessen
Urin:
– ist ein guter natürlicher mineralischer (N, P, K) Dünger
– Beinhaltet nur wenige Krankheitserreger und Schwermetalle
– damit ist Urin ein sauberer Dünger
Gemischt mit Wasser (5–10 Liter Wasser / 1 Liter Urin) kann
es zur düngenden Bewässerung eingesetzt werden

Kot:
– beinhaltet weniger Mineralien (N, P, K) als Urin
– beinhaltet den meisten Kohlenstoff (C) in unseren Exkrementen
– beinhaltet eine Menge Krankheitserreger
muss vor der Verwendung aufbereitet werden
aufbereiteter Kot kann ohne Bedenken mit anderen
organischen Küchen- und Gartenabfällen kompostiert werden
Einbringen des resultierenden Komposts in die Erde stellt die
Humusschicht wieder her

Was sind ökologische Toiletten?
Wasserspül-Toiletten-System:

VS

Ökologisches Toiletten-System:

+ Durchbricht den KankheitserregerZyklus
indem
Exkremente
weggespült werden.

+ Durchbricht den KankheitserregerZyklus durch Lagerung und
Aufbereitung von Exkrementen.

– Benötigt eine Menge Wasser um
Urin und Kot fortzuspülen.

+ Spart Wasser: benötigt nur
wenig oder gar kein Wasser!

– Exkremente, Spülwasser, HaushaltsBrauchwasser
und
Industrieabwässer werden gemischt.

+ Exkremente werden nahe dem
‚Produktionsort‘ ohne industrielle
Verunreinigungen aufbereitet.

– Der
Klärschlamm
moderner
Klärwerke kann nicht ohne
Bedenken als landwirtschaftlicher
Dünger verwendet werden – ihre
Abflüsse verunreinigen Flüsse und
das Meer.

+ Aufbereiteter und kompostierter
Kot verbessert die Humusschicht
des Bodens und Nährstoffe im
Urin werden dem Boden als
Dünger zurückgegeben – nichts
wird verunreinigt .

Was ist mit der Tiefe-Grube-Latrine?
2.8 Mrd. Menschen benutzen sie – Grubenlatrinen haben einige Nachteile:


Sie können nicht benutzt werden, wo der Boden zu hart ist, oder der
Grundwasserspiegel zu hoch, oder wo Überflutungen ein Problem sind,
oder in dicht besiedelten Gebieten wo der Platz limitiert ist – selbst eine sehr

tiefe Grube wird nach ein paar Jahren Benutzung voll sein, so dass eine neue Grube
gegraben werden muss, was bei kleinen städtischen Grundstücken nicht geht.



Das Risiko das Grundwasser zu verunreinigen bedroht das Trinkwasser:






Erhöhte Nitratwerte im Grundwasser durch Versickerung aus Gruben.
Grubenlatrinen werden bei heftigem Regen (Regenzeit / Monsun) oft durch
eindringendes Grundwasser unter Wasser gesetzt, da die Pegel steigen.
Haushalte mit Familienbrunnen auf dem Grundstück müssen ihre Latrine in
sicherer Distanz zum Brunnen bauen (10m mindestens).

Oftmals werden Grubenlatrinen wegen der unangenehmen Gerüche und
der Fliegen nicht benutz – vor allem während der Regenzeit:



Bestimmte Krankheitsüberträger brüten in feuchten Gruben – Fliegen und
Moskitos mögen die feuchte Umgebung in den Latrinen.
Diese Krankheitsüberträger verbreiten Krankheisterreger und verursachen
Krankheiten wie z.B. Malaria!

Eco-San Nutzen (1)
Eco-San versucht beides zu erreichen:
• Krankheitserreger-Zyklus
-> kein Kontakt mit nicht aufbereidurchbrechen
tetem Kot
• Nährstoff-Zyklus schliessen -> Wiederverwertung von Urin & Kot
als Dünger & Bodenverbesserer
Damit hat es einen
doppelt
nützlichen
Effekt
für
die
Gesundheit:

1. Reduktion von
Krankheiten
2. Verbesserung der
Nährstoffaufnahme

Eco-San Nutzen (2)
Das sichere Wiederverwerten menschlicher Exkremente
als Dünger & Bodenverbesserer hat einige Vorteile, z.B.:



Reduziert schädliche Abflüsse in Flüsse, Seen und das Meer
Stellt wertvolle Ressourcen bereit – statt sie zu verschwenden



Reduziert die Menge chemischen Düngers, der zum Nahrungsanbau importiert werden muss – was die Abhängigkeit vom chem.
Dünger mindert und Geld für Schulen, Hospitäer, etc. spart



Erhöht die Nahrungsmittelsicherheit der Haushalte – jeder kann



Schafft Arbeit – beim Sammeln / Kompostieren / städt. Landwirtschaft



Verbessert die Lebensbedingungen – sichere, fliegenfreie, angenehm



Gesündere Kinder – können besser lernen und sind glücklicher!



Gesündere Menschen – können besser arbeiten, mehr verdienen und

sich sicherlich diesen Dünger für den eigenen Anbau im Garten leisten!

riechende & billige Toiletten für jedermann

sind ebenso glücklicher!

Eco-San Nutzen (3)
Während es überall auf der Welt Sinn macht, so können
insbesondere Entwicklungsländer von Eco-San profitieren:


In Kombination könnten bessere Sanitäre Anlagen und ein
verbesserter Ernährungsstandard den Gesundheitsstandard in der
Bevölkerung in Entwicklungsländern erheblich positiv beeinflussen.



Die höhere Temperatur in vielen Entwicklungsländern und das
konzentriertere Urin, das aus Toiletten, die keine Spülung verwenden, gewonnen werden kann, erhöhen die Keimabtötungsrate. Die niedrigen Risiken der Übertragung von Infektionen durch
Urin unterstützen die Nutzung von Urin-Trennungstechniken.
Im südlichen tropischen Klima sind Kompostierungstoiletten und
Austrocknungstoiletten und Kombinationen mit Schilf-Bett-Filtern
einfacher machbar und effizienter.
Kombinationen von Kompostierungstoiletten und Filtersystemen
wären passend in Ländern wo man sich mit Wasser (statt mit
Toilettenpapier) den Hintern putzt.





Nicht-Eco-San Probleme
Das Versagen den Nährstoff-Zyklus zu schliessen
resultierte in:
1.) einer Reduktion der Humusschicht (Verlust von Bodenfruchtbarkeit)
(Bedarf an mehr Bewässerung)
(erhöhtes Flut-Risiko!)

2.) erhöhtem Verbrauch von Pestiziden (gesunder Boden wurde zerstört)
3.) Produktion und Gebrauch chem. Dünger

(seit dem 1. Weltkrieg)

4.) Nährstoff und Chlor (Cl) Verschmutzung
in Küstennähe und Hochsee

(Verlust an Biodiversität)
(giftiges Algenwachstum)
(Fisch & Korallensterben)

Aufbereitung von Urin
Urin aufzubereiten ist nicht unbedingt notwendig, da Urin von
gesunden Menschen ebenso gesund und sauber ist:
• In einem gesunden Menschen ist Urin in der Blase steril.
• Einige Leute trinken ihr Morgenurin als vorbeugende Gesundheitsvorsorgemassnahme (um gegen Krankheiten resistenter zu sein).
Jedoch in Gebieten, wo Krankheiten wie Bilharziose, Typhus, Cholera,
Hepatitis A & B, Tuberculosis oder HIV/AIDS ein Problem darstellen,
sollte Urin vor der Benutzung aufbereitet werden!
Urinaufbereitung durch Lagerung in Tanks:
• Stickstoff in gelagertem Urin wird zu Ammonium, und der pH steigt auf ca. 9
• es sollte eine geringe Verdünnung mit Wasser angestrebt werden – dies
unterstützt die Abtötung von Krankheitskeimen
• die Temperatur sollte in einem höheren Bereich liegen (20°C oder mehr)
Nötige Lagerungszeit (bei 20°C):
• 6 Monate, wenn fäkale Verunreinigung vorliegt
• 1 Monat bei sauberem Urin (ohne fäkale Verunreinigung)

Aufbereitung von Kot
Hier mal in Kürze 4 Verfahren Kot aufzubereiten:
1. Austrocknung:
Austrocknung auf unter 5% der Ursprungsmasse – kann in trockenem
warmen Klima in 4 Monaten erreicht werden – führt zu kompletter
Inaktivation aller Wurmeier (auch Ascaris Wurmeier – der
resistenteste Krankheitserreger im Kot überhaupt).

2. Pasteurisation:
Erhitzen auf 70°C
Krankheitserreger.

für

eine

Stunde

tötet

so

ziemlich

alle

3. Aerobes Kompostieren:
Beim Kompostieren erzeugen die aeroben Rottebakterien hohe
Temperaturen. 50-55°C tötet Krankheitserreger in wenigen Tagen.
Temperaturen um 55-65°C töten alle Arten von Krankheitserregern
(ausser bakterielle Sporen) in wenigen Stunden.

4. Anaerobe Gärung:
Dauert länger als Kompostierung und stinkt gewaltig (SOH4).

Kompostierung (1)
Die 6 Kompostierungs-Bedingungen sind:
1. Organisches Material:

( Kohlenstoff (C) and Stickstoff (N) )

• Kohlenstoff ist energiereiches Futter für Mikroorganismen.
• Stickstoff bietet Proteine, die von Mikroorganismen zum Leben benötigt werden.

2. Mikroorganismen:
• Mikroorganismen erzeugen Hitze und wandeln organisches Material in Kompost.
• Gute Quellen für Microorganismen sind Erde und fertiger Kompost.

3. Luft:
• Kompostierungs-Bakterien sind aerob, d.h. sie brauchen Luft und können in Wasser
nicht leben, daher ist Luft notwendig da sie Sauerstoff (O2) für ihre Arbeit benötigen.

4. Wasser:
• Wasser ist notwendig um den Komposthaufen feucht zu halten, ABER nicht durchnässt.

5. Temperatur:
• Ist der Boden gefroren sind die Bakterien inaktiv – Temp. von 20°C oder mehr sind gut.

6. Zeit:
• Sind die vorigen 5 vorhanden, wird Kompost draus - entweder in 1 Monat oder 1 Jahr.

Kompostierung (2)

Das C-N Verhältnis:

Da die meiste Arbeit beim Kompostieren von Mikroorganismen getan wird,
muss der Komposthaufen ihnen eine ausgewogene Nahrung aus Kohlenstoff
(C) und Stickstoff (N) anbieten, um attraktiv für sie zu sein.
Unglücklicherweise ist das C-N Verhältnis unserer Exkremente nicht ausgewogen!
Kohlenstoffhaltiges organisches Material muss dem Komposthaufen hinzugefügt
werden, wie z.B.:
Holzige Abfälle, Getreide-Hülsen (Spreu), Stroh, Asche, Erde, Papier, …

Regenwürmer:
Wurmhumus – Regenwürmer dem Kompost hinzufügen – ist eine bewährte
Methode um einen Humus von guter Qualität zu erzielen. Die Würmer bereiten
die Nährstoffe so auf, dass Pflanzen sie direkt aufnehmen können.

Humus:
Beim Kompostieren reduziert sich das Ursprungsvolumen um etwa 90% - die
übrigen 10% sind Humus, angefüllt mit den Mineralien, die vom Boden
aufgenommen wurden, als die Nahrung dort gewachsen ist.
Alles kompostierte biologische Material wird zu Humus.

Arbor Loo - Kompostierungstoilette
Der Arbor Loo ist eine simple Kompostierungstoilette mit einer tragbaren
Abdeckungsplatte + Häuschen auf einer flachen Grube:







maximal 1 Meter tief
Die Grube ist nicht ausgemauert, sie hat
höchstens eine Umrandung um die obere
Kante abzusichern und die Latrine etwas
über den Boden abzusetzen.
Holzasche und Erde werden nach jedem
Gebrauch hineingeschüttet um Fliegenbrut
und Gerüche zu mindern.
Ebenso kann organisches Material, wie
z.B. Blätter, hinzugefügt werden.

Wenn die Grube zu etwa 70% voll ist:




Werden Abdeckungsplatte und Häuschen
auf einer neuen Grube aufgestellt.
Die gefüllte Grube wird vollends mit Erde
aufgefüllt und ausgiebig gewässert.
Am nächsten Tag wird ein junger Baum eingpflanzt und nochmals gewässert.

Doppelgruben-Kompostierungstoilette
Sowohl Urin als auch Kot sammeln sich in der flachen Grube zuSammen mit Holzasche, Erde und organischem Pflanzenmaterial, das die Exkremente stets bedeckt, an.
Wenn die erste Grube beinahe voll ist:



Platte und Häuschen auf 2.te Grube bewegen
Den Inhalt der ersten Grube mit Erde, etwa
mit 15 bis 30 cm tief, bedecken und in Ruhe
kompostieren lassen

Wenn die zweite Grube nahezu voll ist:




Den reifen Kompost der ersten Grube entfernen
Dies sollte sich ohne üble Gerüche bewerkstelligen
lassen – sonst ist die Kompostierung nicht fertig
Es sollte sich ein wertvoller Humus gebildet haben

Kompostierungstoilette mit Schilfbett-Filter
Schilfbett-Filters werden eingesetzt um Urin und Grauwasser aufzubereiten (‘Grauwasser’ = Waschwasser vom Spülen, Wäsche, Dusche, etc.)
Urin wird vom Toilettenhäuschen duch eine Rohrleitung nach draussen ab
geleitet und zusammen mit dem anderen Brauchwasser in ein flaches, so
genanntes, Evapo-Transpirations-Bett eingeleitet:





Das Filterbett ist mit grobem Sand gefüllt
Es hat eine Umrandungsmauer um Versickern zu vermeiden (etwa mit
einer dicken Plastikfolie am Boden)
Schilf und wenn man mag Blumen, Büsche und sogar Fruchtbäume und
Kokosnusspalmen können auf dem Filterbett angpflanzt werden
1 m2 Schilfbett-Filter wird pro Toilettenbenutzer benötigt

Der Schilfbett-Filter nimmt den Abfluss, wärend er durch das Wurzelwerk
fliesst, auf und verdunstet ihn über die Pflanzen. Dabei werden Schad- und
Nährstoffe im Zusammenspiel von mikrobiologischen, chemischen und
physikalischen Vorgängen aus dem Abwasser herausgefiltert.

Eimer-Latrine
Der Eimer beinhaltet hier die Exkremente (Kot & Urin) und die hinzugefügten
Abdeckmaterialien
• er muss alle 1-3 Tage geleert werden – am Besten jeden Tag.
Der Eimer besteht aus Plastik, Emaille, galvanisiertem Metal, oder lackiertem Holz
• er wird in einem ‘doppelten Boden’ unter die Abdeckplatte gestellt
• auch einfachere Konstruktionen sind möglich

Ein Arbeiter ersetzt den Eimer mit einem frischen,
leert die Exkremente in einen grösseren Container,
und bringt diesen zur Kompostierungsanlage:
• Wasser zum Waschen der benutzten Eimer und
Container muss dort vorhanden sein.
• Die kompostierung kann ohne grossartige
Geruchs- und Fliegen-belästigung und
Gesundheitsprobleme erfolgen.
• Der Kompost dient dann zur Düngung.

Biogas-Produktion









Moderne Biogas Technologie ist eine weit verbreitete Technik mit einer
Geschichte von über 30 Jahren. Die Technologie ist effizient, gut
ausgetestet und bietet eine kosteneffiziente Möglichkeit organische
Abfälle zu entsorgen und dabei noch Kraftstoffe und Dünger
herzustellen.
Anaerobe Bakterien zersetzen organisches Material in Abwesenheit von
Sauerstoff. Methan und CO2 werden dabei produziert. Das Methan kann
dabei als alternative Energiequelle genutzt werden.
Das Volumen der Eingangsstoffe kann dabei um 50-80 % reduziert
werden. Der am Ende übrige Schlamm ist biologisch stabil und kann als
reichhaltiger Dünger in der Landwirtschaft verwendet werden.
Aus den Exkrementen von 25 Leuten kann täglich im Schnitt etwa 1 m³
Biogas erzeugt werden (40 Liter pro Person und Tag), was dem
durchschnittlichen Energieverbrauch für die Küche eines Haushaltes
entspricht.
In Einrichtungen mit 500 oder mehr Besuchern täglich (Schulen,
Gefängnisse, religiöse Zentren, öffentliche Einrichtungen, ...) könnte
das Biogas genügend Energie für eine Kantine bereitstellen.
Anaerobe Verfahren sind in tropischen Gefilden besonders geeignet, da
diese Verfahren bei Temperaturen über 20°C gut funktionieren.

Zwei Bücher (in Englisch)
• The Composting Toilet System Book





235 pages
April 1999
ISBN: 0966678303
CEPP (Center for Ecological Pollution Prevention)

• The Humanure Handbook: A Guide to
Composting Human Manure.





302 pages
Juli 1999
ISBN: 0964425890
2.nd edition - Jenkins Publishing (PA)

Einige Organisationen
SANDEC (Sanitation in Dev. Countries department of EAWAG (Swiss))
http://www.sandec.ch/

SIDA

(Swedish International Development Assistance)
http://www.ecosanres.org

WSP

(UNDP & World Bank: Water and Sanitation Programme)
http://www.wsp.org/

WSSCC (Water Supply and Sanitation Collaborative Council)
http://www.wsscc.org

IETC

(UNEP Intl. Environmental Technology Centre (Japan))
http://www.unep.or.jp/

WEDC (Water Engineering and Development Centre (UK))
http://www.lboro.ac.uk/departments/cv/wedc/

CAWST (Centre for Affordable Water and Sanitation Technology (Canada))
http://www.cawst.org

...noch mehr Organisationen
CEPP (Centre for Ecological Pollution Prevention)
http://www.cepp.cc

IRC

(International Water and Sanitation Centre (Netherlands))
http://www.irc.nl

IDRC (International Development Research Center (Canada))
http://www.idrc.ca/

GARNET (Global Applied Research Network in Water Supply and San. (UK))
http://www.lboro.ac.uk/departments/cv/wedc/garnet/

AIT

(Asian Institute of Technology (Thailand))
http://www.ait.ac.th/

Sanitation Connection
http://www.sanicon.net/

Ecological Engineering Group
http://www.ecological-engineering.com/

Einige Webseiten
• Ecological Sanitation – an introduction by Steven A. Esrey
– http://www.thewaterpage.com/ecosan_esrey_intro.htm

• The Water Page – Ecological Sanitation
– http://www.thewaterpage.com/ecosan_main.htm

• News on the „2003 World Toilet Summit“ in Taipei (Taiwan)
– http://taipeitimes.com/News/taiwan/archives/2003/10/12/2003071360

• SSHE (IRC & UNICEF) news from Aug. 2002
– http://www2.irc.nl/sshe/nn/nn0208.html

... jedoch, die Anwendung dieses revolutionären
Herangehens, und das Verständnis seiner Auswirkungen
und
Bedeutung
für
die
Gesundheit,
den
landwirtschaftlichen Nutzen, ökonomische Vorteile, und
institutionelle Anforderungen – speziell in modernen
städtischen Umgebungen – befinden sich noch immer in
den Kinderschuhen ...
(von der ersten Internationalen Konferenz über ‚Ecologic Sanitation‘ 2001)

ENDE
...ODER DER ANFANG?


Slide 18

Ökologische Toiletten
[ Schwarze Erde für die Menschheit ]

Der Krankheitserreger-Zyklus

Menschen verunreinigen die Umwelt und werden dadurch krank!

Einige Sanitär-Fakten
Menschen ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser im Jahr 2000:

1100 Millionen

( = 18 % der Weltbevölkerung )

Menschen ohne Zuganag zu angemessenen Toiletten im Jahr 2000:

2400 Millionen

( = 39 % der Weltbevölkerung )

1.2 Mrd.
Menschen weltweit, und trägt seinen Teil zu dem Tod von 15 Mio.
Verschmutztes Wasser beeinträchtigt die Gesundheit von
Kindern jedes Jahr bei.
Etwa

4 Mrd. Fälle von Durchfall gibt es jährlich weltweit:

– daran sterben 2.2 Millionen Menschen, hauptsächlich Kinder,
– das entspricht 15% der toten Kinder in Entwicklungsländern.
Die neuesten Daten finden Sie im „Zustand der Kinder in der Welt“
Report von UNICEF, und dem "Human Development Report“ von UNDP.

...noch mehr Sanitär-Fakten
Weltweit werden 5.3% aller Toten und 6.8% aller Behinderungen durch schlechte Toilettenhygiene und Wasser verursacht.

Einige Krankheiten die durch unhygienische Toiletten und fäkal
verunreinigtes Trinkwasser verursacht (oder gefördert) werden:
Cholera, Typhus, Durchfall, Ruhr,
Hepatitis, Malaria, Polio, Schistosomiase
Chlorverbindungen, die bei der Behandlung von Trinkwasser zur
Vermeidung ansteckender Krankheiten entstehen, werden in
Zusammenhang mit einer grossen Anzahl von Krebsfällen
gebracht (Blasen-, Darm-, Kolorektal- und Leberkrebs).

900 Millionen chinesische Bauern scheiden ca. 450 Mio. Tonnen
organischen Dünger jedes Jahr aus – im Wert von 2.6 Mrd. US$!
Der globale organische Dünger Output (Exkremente) im Jahr 2000,
wird auf 8.5 Mio. Tonnen täglich geschätzt ~ 49 Mio. US$.

Den Krankheitserreger-Zyklus durchbrechen
Um Krankheiten zu vermeiden müssen Krankheitserreger geblockt
werden, so dass Menschen ihnen nicht ausgesetzt sind (durch
Einatmen und Verschlucken).

Toiletten sind der erste und effektivste Punkt um Krankheitserreger aus
Fäkalien abzublocken - wenn Fäkalien am Ort der Ausscheidung aufbereitet werden können fast keine Krankheitserreger in die Umwelt gelangen.

Der Nährstoff-Zyklus

Der Düngemittelwert der Exkremente - Stickstoff (N), Phosphor (P)
und Kalium (K) – den jeder von uns produziert, ist nahezu ausreichend um die Nahrung für eine Person anzubauen!

Nährstoffe in Exkrementen
Die mineralischen Pflanzennährstoffe pro Person und Jahr (in kg) sind:
Urin
Kot
Für Anbau von 250
Nährstoff
Total
(500 ltr. / Jahr)
(50 ltr. / Jahr)
kg Getreide nötig
Stickstoff (N)
4.0
0.5
4.5
5.6

Phosphor (P)

0.4

0.2

0.6

0.7

Kalium

0.9

0.3

1.2

1.2

(K)

Urin:
• macht 90% des Volumens menschlicher Auscheidungen aus
• es beinhaltet auch etwa 80% aller mineralischen Pflanzennährstoffe (N, P, K)
Kot:

• beinhaltet das meiste des kohlenstoffhaltigen (C) organischen Materials
• Kohlenstoff erhöht die Wasserhaltekapazität von Böden und verbessert diese
• organisches Material verbessert Bodenstruktur und erhöht den Humusgehalt
 dies kann kein chemischer Dünger leisten!

Den Nährstoff-Zyklus schliessen
Urin:
– ist ein guter natürlicher mineralischer (N, P, K) Dünger
– Beinhaltet nur wenige Krankheitserreger und Schwermetalle
– damit ist Urin ein sauberer Dünger
Gemischt mit Wasser (5–10 Liter Wasser / 1 Liter Urin) kann
es zur düngenden Bewässerung eingesetzt werden

Kot:
– beinhaltet weniger Mineralien (N, P, K) als Urin
– beinhaltet den meisten Kohlenstoff (C) in unseren Exkrementen
– beinhaltet eine Menge Krankheitserreger
muss vor der Verwendung aufbereitet werden
aufbereiteter Kot kann ohne Bedenken mit anderen
organischen Küchen- und Gartenabfällen kompostiert werden
Einbringen des resultierenden Komposts in die Erde stellt die
Humusschicht wieder her

Was sind ökologische Toiletten?
Wasserspül-Toiletten-System:

VS

Ökologisches Toiletten-System:

+ Durchbricht den KankheitserregerZyklus
indem
Exkremente
weggespült werden.

+ Durchbricht den KankheitserregerZyklus durch Lagerung und
Aufbereitung von Exkrementen.

– Benötigt eine Menge Wasser um
Urin und Kot fortzuspülen.

+ Spart Wasser: benötigt nur
wenig oder gar kein Wasser!

– Exkremente, Spülwasser, HaushaltsBrauchwasser
und
Industrieabwässer werden gemischt.

+ Exkremente werden nahe dem
‚Produktionsort‘ ohne industrielle
Verunreinigungen aufbereitet.

– Der
Klärschlamm
moderner
Klärwerke kann nicht ohne
Bedenken als landwirtschaftlicher
Dünger verwendet werden – ihre
Abflüsse verunreinigen Flüsse und
das Meer.

+ Aufbereiteter und kompostierter
Kot verbessert die Humusschicht
des Bodens und Nährstoffe im
Urin werden dem Boden als
Dünger zurückgegeben – nichts
wird verunreinigt .

Was ist mit der Tiefe-Grube-Latrine?
2.8 Mrd. Menschen benutzen sie – Grubenlatrinen haben einige Nachteile:


Sie können nicht benutzt werden, wo der Boden zu hart ist, oder der
Grundwasserspiegel zu hoch, oder wo Überflutungen ein Problem sind,
oder in dicht besiedelten Gebieten wo der Platz limitiert ist – selbst eine sehr

tiefe Grube wird nach ein paar Jahren Benutzung voll sein, so dass eine neue Grube
gegraben werden muss, was bei kleinen städtischen Grundstücken nicht geht.



Das Risiko das Grundwasser zu verunreinigen bedroht das Trinkwasser:






Erhöhte Nitratwerte im Grundwasser durch Versickerung aus Gruben.
Grubenlatrinen werden bei heftigem Regen (Regenzeit / Monsun) oft durch
eindringendes Grundwasser unter Wasser gesetzt, da die Pegel steigen.
Haushalte mit Familienbrunnen auf dem Grundstück müssen ihre Latrine in
sicherer Distanz zum Brunnen bauen (10m mindestens).

Oftmals werden Grubenlatrinen wegen der unangenehmen Gerüche und
der Fliegen nicht benutz – vor allem während der Regenzeit:



Bestimmte Krankheitsüberträger brüten in feuchten Gruben – Fliegen und
Moskitos mögen die feuchte Umgebung in den Latrinen.
Diese Krankheitsüberträger verbreiten Krankheisterreger und verursachen
Krankheiten wie z.B. Malaria!

Eco-San Nutzen (1)
Eco-San versucht beides zu erreichen:
• Krankheitserreger-Zyklus
-> kein Kontakt mit nicht aufbereidurchbrechen
tetem Kot
• Nährstoff-Zyklus schliessen -> Wiederverwertung von Urin & Kot
als Dünger & Bodenverbesserer
Damit hat es einen
doppelt
nützlichen
Effekt
für
die
Gesundheit:

1. Reduktion von
Krankheiten
2. Verbesserung der
Nährstoffaufnahme

Eco-San Nutzen (2)
Das sichere Wiederverwerten menschlicher Exkremente
als Dünger & Bodenverbesserer hat einige Vorteile, z.B.:



Reduziert schädliche Abflüsse in Flüsse, Seen und das Meer
Stellt wertvolle Ressourcen bereit – statt sie zu verschwenden



Reduziert die Menge chemischen Düngers, der zum Nahrungsanbau importiert werden muss – was die Abhängigkeit vom chem.
Dünger mindert und Geld für Schulen, Hospitäer, etc. spart



Erhöht die Nahrungsmittelsicherheit der Haushalte – jeder kann



Schafft Arbeit – beim Sammeln / Kompostieren / städt. Landwirtschaft



Verbessert die Lebensbedingungen – sichere, fliegenfreie, angenehm



Gesündere Kinder – können besser lernen und sind glücklicher!



Gesündere Menschen – können besser arbeiten, mehr verdienen und

sich sicherlich diesen Dünger für den eigenen Anbau im Garten leisten!

riechende & billige Toiletten für jedermann

sind ebenso glücklicher!

Eco-San Nutzen (3)
Während es überall auf der Welt Sinn macht, so können
insbesondere Entwicklungsländer von Eco-San profitieren:


In Kombination könnten bessere Sanitäre Anlagen und ein
verbesserter Ernährungsstandard den Gesundheitsstandard in der
Bevölkerung in Entwicklungsländern erheblich positiv beeinflussen.



Die höhere Temperatur in vielen Entwicklungsländern und das
konzentriertere Urin, das aus Toiletten, die keine Spülung verwenden, gewonnen werden kann, erhöhen die Keimabtötungsrate. Die niedrigen Risiken der Übertragung von Infektionen durch
Urin unterstützen die Nutzung von Urin-Trennungstechniken.
Im südlichen tropischen Klima sind Kompostierungstoiletten und
Austrocknungstoiletten und Kombinationen mit Schilf-Bett-Filtern
einfacher machbar und effizienter.
Kombinationen von Kompostierungstoiletten und Filtersystemen
wären passend in Ländern wo man sich mit Wasser (statt mit
Toilettenpapier) den Hintern putzt.





Nicht-Eco-San Probleme
Das Versagen den Nährstoff-Zyklus zu schliessen
resultierte in:
1.) einer Reduktion der Humusschicht (Verlust von Bodenfruchtbarkeit)
(Bedarf an mehr Bewässerung)
(erhöhtes Flut-Risiko!)

2.) erhöhtem Verbrauch von Pestiziden (gesunder Boden wurde zerstört)
3.) Produktion und Gebrauch chem. Dünger

(seit dem 1. Weltkrieg)

4.) Nährstoff und Chlor (Cl) Verschmutzung
in Küstennähe und Hochsee

(Verlust an Biodiversität)
(giftiges Algenwachstum)
(Fisch & Korallensterben)

Aufbereitung von Urin
Urin aufzubereiten ist nicht unbedingt notwendig, da Urin von
gesunden Menschen ebenso gesund und sauber ist:
• In einem gesunden Menschen ist Urin in der Blase steril.
• Einige Leute trinken ihr Morgenurin als vorbeugende Gesundheitsvorsorgemassnahme (um gegen Krankheiten resistenter zu sein).
Jedoch in Gebieten, wo Krankheiten wie Bilharziose, Typhus, Cholera,
Hepatitis A & B, Tuberculosis oder HIV/AIDS ein Problem darstellen,
sollte Urin vor der Benutzung aufbereitet werden!
Urinaufbereitung durch Lagerung in Tanks:
• Stickstoff in gelagertem Urin wird zu Ammonium, und der pH steigt auf ca. 9
• es sollte eine geringe Verdünnung mit Wasser angestrebt werden – dies
unterstützt die Abtötung von Krankheitskeimen
• die Temperatur sollte in einem höheren Bereich liegen (20°C oder mehr)
Nötige Lagerungszeit (bei 20°C):
• 6 Monate, wenn fäkale Verunreinigung vorliegt
• 1 Monat bei sauberem Urin (ohne fäkale Verunreinigung)

Aufbereitung von Kot
Hier mal in Kürze 4 Verfahren Kot aufzubereiten:
1. Austrocknung:
Austrocknung auf unter 5% der Ursprungsmasse – kann in trockenem
warmen Klima in 4 Monaten erreicht werden – führt zu kompletter
Inaktivation aller Wurmeier (auch Ascaris Wurmeier – der
resistenteste Krankheitserreger im Kot überhaupt).

2. Pasteurisation:
Erhitzen auf 70°C
Krankheitserreger.

für

eine

Stunde

tötet

so

ziemlich

alle

3. Aerobes Kompostieren:
Beim Kompostieren erzeugen die aeroben Rottebakterien hohe
Temperaturen. 50-55°C tötet Krankheitserreger in wenigen Tagen.
Temperaturen um 55-65°C töten alle Arten von Krankheitserregern
(ausser bakterielle Sporen) in wenigen Stunden.

4. Anaerobe Gärung:
Dauert länger als Kompostierung und stinkt gewaltig (SOH4).

Kompostierung (1)
Die 6 Kompostierungs-Bedingungen sind:
1. Organisches Material:

( Kohlenstoff (C) and Stickstoff (N) )

• Kohlenstoff ist energiereiches Futter für Mikroorganismen.
• Stickstoff bietet Proteine, die von Mikroorganismen zum Leben benötigt werden.

2. Mikroorganismen:
• Mikroorganismen erzeugen Hitze und wandeln organisches Material in Kompost.
• Gute Quellen für Microorganismen sind Erde und fertiger Kompost.

3. Luft:
• Kompostierungs-Bakterien sind aerob, d.h. sie brauchen Luft und können in Wasser
nicht leben, daher ist Luft notwendig da sie Sauerstoff (O2) für ihre Arbeit benötigen.

4. Wasser:
• Wasser ist notwendig um den Komposthaufen feucht zu halten, ABER nicht durchnässt.

5. Temperatur:
• Ist der Boden gefroren sind die Bakterien inaktiv – Temp. von 20°C oder mehr sind gut.

6. Zeit:
• Sind die vorigen 5 vorhanden, wird Kompost draus - entweder in 1 Monat oder 1 Jahr.

Kompostierung (2)

Das C-N Verhältnis:

Da die meiste Arbeit beim Kompostieren von Mikroorganismen getan wird,
muss der Komposthaufen ihnen eine ausgewogene Nahrung aus Kohlenstoff
(C) und Stickstoff (N) anbieten, um attraktiv für sie zu sein.
Unglücklicherweise ist das C-N Verhältnis unserer Exkremente nicht ausgewogen!
Kohlenstoffhaltiges organisches Material muss dem Komposthaufen hinzugefügt
werden, wie z.B.:
Holzige Abfälle, Getreide-Hülsen (Spreu), Stroh, Asche, Erde, Papier, …

Regenwürmer:
Wurmhumus – Regenwürmer dem Kompost hinzufügen – ist eine bewährte
Methode um einen Humus von guter Qualität zu erzielen. Die Würmer bereiten
die Nährstoffe so auf, dass Pflanzen sie direkt aufnehmen können.

Humus:
Beim Kompostieren reduziert sich das Ursprungsvolumen um etwa 90% - die
übrigen 10% sind Humus, angefüllt mit den Mineralien, die vom Boden
aufgenommen wurden, als die Nahrung dort gewachsen ist.
Alles kompostierte biologische Material wird zu Humus.

Arbor Loo - Kompostierungstoilette
Der Arbor Loo ist eine simple Kompostierungstoilette mit einer tragbaren
Abdeckungsplatte + Häuschen auf einer flachen Grube:







maximal 1 Meter tief
Die Grube ist nicht ausgemauert, sie hat
höchstens eine Umrandung um die obere
Kante abzusichern und die Latrine etwas
über den Boden abzusetzen.
Holzasche und Erde werden nach jedem
Gebrauch hineingeschüttet um Fliegenbrut
und Gerüche zu mindern.
Ebenso kann organisches Material, wie
z.B. Blätter, hinzugefügt werden.

Wenn die Grube zu etwa 70% voll ist:




Werden Abdeckungsplatte und Häuschen
auf einer neuen Grube aufgestellt.
Die gefüllte Grube wird vollends mit Erde
aufgefüllt und ausgiebig gewässert.
Am nächsten Tag wird ein junger Baum eingpflanzt und nochmals gewässert.

Doppelgruben-Kompostierungstoilette
Sowohl Urin als auch Kot sammeln sich in der flachen Grube zuSammen mit Holzasche, Erde und organischem Pflanzenmaterial, das die Exkremente stets bedeckt, an.
Wenn die erste Grube beinahe voll ist:



Platte und Häuschen auf 2.te Grube bewegen
Den Inhalt der ersten Grube mit Erde, etwa
mit 15 bis 30 cm tief, bedecken und in Ruhe
kompostieren lassen

Wenn die zweite Grube nahezu voll ist:




Den reifen Kompost der ersten Grube entfernen
Dies sollte sich ohne üble Gerüche bewerkstelligen
lassen – sonst ist die Kompostierung nicht fertig
Es sollte sich ein wertvoller Humus gebildet haben

Kompostierungstoilette mit Schilfbett-Filter
Schilfbett-Filters werden eingesetzt um Urin und Grauwasser aufzubereiten (‘Grauwasser’ = Waschwasser vom Spülen, Wäsche, Dusche, etc.)
Urin wird vom Toilettenhäuschen duch eine Rohrleitung nach draussen ab
geleitet und zusammen mit dem anderen Brauchwasser in ein flaches, so
genanntes, Evapo-Transpirations-Bett eingeleitet:





Das Filterbett ist mit grobem Sand gefüllt
Es hat eine Umrandungsmauer um Versickern zu vermeiden (etwa mit
einer dicken Plastikfolie am Boden)
Schilf und wenn man mag Blumen, Büsche und sogar Fruchtbäume und
Kokosnusspalmen können auf dem Filterbett angpflanzt werden
1 m2 Schilfbett-Filter wird pro Toilettenbenutzer benötigt

Der Schilfbett-Filter nimmt den Abfluss, wärend er durch das Wurzelwerk
fliesst, auf und verdunstet ihn über die Pflanzen. Dabei werden Schad- und
Nährstoffe im Zusammenspiel von mikrobiologischen, chemischen und
physikalischen Vorgängen aus dem Abwasser herausgefiltert.

Eimer-Latrine
Der Eimer beinhaltet hier die Exkremente (Kot & Urin) und die hinzugefügten
Abdeckmaterialien
• er muss alle 1-3 Tage geleert werden – am Besten jeden Tag.
Der Eimer besteht aus Plastik, Emaille, galvanisiertem Metal, oder lackiertem Holz
• er wird in einem ‘doppelten Boden’ unter die Abdeckplatte gestellt
• auch einfachere Konstruktionen sind möglich

Ein Arbeiter ersetzt den Eimer mit einem frischen,
leert die Exkremente in einen grösseren Container,
und bringt diesen zur Kompostierungsanlage:
• Wasser zum Waschen der benutzten Eimer und
Container muss dort vorhanden sein.
• Die kompostierung kann ohne grossartige
Geruchs- und Fliegen-belästigung und
Gesundheitsprobleme erfolgen.
• Der Kompost dient dann zur Düngung.

Biogas-Produktion









Moderne Biogas Technologie ist eine weit verbreitete Technik mit einer
Geschichte von über 30 Jahren. Die Technologie ist effizient, gut
ausgetestet und bietet eine kosteneffiziente Möglichkeit organische
Abfälle zu entsorgen und dabei noch Kraftstoffe und Dünger
herzustellen.
Anaerobe Bakterien zersetzen organisches Material in Abwesenheit von
Sauerstoff. Methan und CO2 werden dabei produziert. Das Methan kann
dabei als alternative Energiequelle genutzt werden.
Das Volumen der Eingangsstoffe kann dabei um 50-80 % reduziert
werden. Der am Ende übrige Schlamm ist biologisch stabil und kann als
reichhaltiger Dünger in der Landwirtschaft verwendet werden.
Aus den Exkrementen von 25 Leuten kann täglich im Schnitt etwa 1 m³
Biogas erzeugt werden (40 Liter pro Person und Tag), was dem
durchschnittlichen Energieverbrauch für die Küche eines Haushaltes
entspricht.
In Einrichtungen mit 500 oder mehr Besuchern täglich (Schulen,
Gefängnisse, religiöse Zentren, öffentliche Einrichtungen, ...) könnte
das Biogas genügend Energie für eine Kantine bereitstellen.
Anaerobe Verfahren sind in tropischen Gefilden besonders geeignet, da
diese Verfahren bei Temperaturen über 20°C gut funktionieren.

Zwei Bücher (in Englisch)
• The Composting Toilet System Book





235 pages
April 1999
ISBN: 0966678303
CEPP (Center for Ecological Pollution Prevention)

• The Humanure Handbook: A Guide to
Composting Human Manure.





302 pages
Juli 1999
ISBN: 0964425890
2.nd edition - Jenkins Publishing (PA)

Einige Organisationen
SANDEC (Sanitation in Dev. Countries department of EAWAG (Swiss))
http://www.sandec.ch/

SIDA

(Swedish International Development Assistance)
http://www.ecosanres.org

WSP

(UNDP & World Bank: Water and Sanitation Programme)
http://www.wsp.org/

WSSCC (Water Supply and Sanitation Collaborative Council)
http://www.wsscc.org

IETC

(UNEP Intl. Environmental Technology Centre (Japan))
http://www.unep.or.jp/

WEDC (Water Engineering and Development Centre (UK))
http://www.lboro.ac.uk/departments/cv/wedc/

CAWST (Centre for Affordable Water and Sanitation Technology (Canada))
http://www.cawst.org

...noch mehr Organisationen
CEPP (Centre for Ecological Pollution Prevention)
http://www.cepp.cc

IRC

(International Water and Sanitation Centre (Netherlands))
http://www.irc.nl

IDRC (International Development Research Center (Canada))
http://www.idrc.ca/

GARNET (Global Applied Research Network in Water Supply and San. (UK))
http://www.lboro.ac.uk/departments/cv/wedc/garnet/

AIT

(Asian Institute of Technology (Thailand))
http://www.ait.ac.th/

Sanitation Connection
http://www.sanicon.net/

Ecological Engineering Group
http://www.ecological-engineering.com/

Einige Webseiten
• Ecological Sanitation – an introduction by Steven A. Esrey
– http://www.thewaterpage.com/ecosan_esrey_intro.htm

• The Water Page – Ecological Sanitation
– http://www.thewaterpage.com/ecosan_main.htm

• News on the „2003 World Toilet Summit“ in Taipei (Taiwan)
– http://taipeitimes.com/News/taiwan/archives/2003/10/12/2003071360

• SSHE (IRC & UNICEF) news from Aug. 2002
– http://www2.irc.nl/sshe/nn/nn0208.html

... jedoch, die Anwendung dieses revolutionären
Herangehens, und das Verständnis seiner Auswirkungen
und
Bedeutung
für
die
Gesundheit,
den
landwirtschaftlichen Nutzen, ökonomische Vorteile, und
institutionelle Anforderungen – speziell in modernen
städtischen Umgebungen – befinden sich noch immer in
den Kinderschuhen ...
(von der ersten Internationalen Konferenz über ‚Ecologic Sanitation‘ 2001)

ENDE
...ODER DER ANFANG?


Slide 19

Ökologische Toiletten
[ Schwarze Erde für die Menschheit ]

Der Krankheitserreger-Zyklus

Menschen verunreinigen die Umwelt und werden dadurch krank!

Einige Sanitär-Fakten
Menschen ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser im Jahr 2000:

1100 Millionen

( = 18 % der Weltbevölkerung )

Menschen ohne Zuganag zu angemessenen Toiletten im Jahr 2000:

2400 Millionen

( = 39 % der Weltbevölkerung )

1.2 Mrd.
Menschen weltweit, und trägt seinen Teil zu dem Tod von 15 Mio.
Verschmutztes Wasser beeinträchtigt die Gesundheit von
Kindern jedes Jahr bei.
Etwa

4 Mrd. Fälle von Durchfall gibt es jährlich weltweit:

– daran sterben 2.2 Millionen Menschen, hauptsächlich Kinder,
– das entspricht 15% der toten Kinder in Entwicklungsländern.
Die neuesten Daten finden Sie im „Zustand der Kinder in der Welt“
Report von UNICEF, und dem "Human Development Report“ von UNDP.

...noch mehr Sanitär-Fakten
Weltweit werden 5.3% aller Toten und 6.8% aller Behinderungen durch schlechte Toilettenhygiene und Wasser verursacht.

Einige Krankheiten die durch unhygienische Toiletten und fäkal
verunreinigtes Trinkwasser verursacht (oder gefördert) werden:
Cholera, Typhus, Durchfall, Ruhr,
Hepatitis, Malaria, Polio, Schistosomiase
Chlorverbindungen, die bei der Behandlung von Trinkwasser zur
Vermeidung ansteckender Krankheiten entstehen, werden in
Zusammenhang mit einer grossen Anzahl von Krebsfällen
gebracht (Blasen-, Darm-, Kolorektal- und Leberkrebs).

900 Millionen chinesische Bauern scheiden ca. 450 Mio. Tonnen
organischen Dünger jedes Jahr aus – im Wert von 2.6 Mrd. US$!
Der globale organische Dünger Output (Exkremente) im Jahr 2000,
wird auf 8.5 Mio. Tonnen täglich geschätzt ~ 49 Mio. US$.

Den Krankheitserreger-Zyklus durchbrechen
Um Krankheiten zu vermeiden müssen Krankheitserreger geblockt
werden, so dass Menschen ihnen nicht ausgesetzt sind (durch
Einatmen und Verschlucken).

Toiletten sind der erste und effektivste Punkt um Krankheitserreger aus
Fäkalien abzublocken - wenn Fäkalien am Ort der Ausscheidung aufbereitet werden können fast keine Krankheitserreger in die Umwelt gelangen.

Der Nährstoff-Zyklus

Der Düngemittelwert der Exkremente - Stickstoff (N), Phosphor (P)
und Kalium (K) – den jeder von uns produziert, ist nahezu ausreichend um die Nahrung für eine Person anzubauen!

Nährstoffe in Exkrementen
Die mineralischen Pflanzennährstoffe pro Person und Jahr (in kg) sind:
Urin
Kot
Für Anbau von 250
Nährstoff
Total
(500 ltr. / Jahr)
(50 ltr. / Jahr)
kg Getreide nötig
Stickstoff (N)
4.0
0.5
4.5
5.6

Phosphor (P)

0.4

0.2

0.6

0.7

Kalium

0.9

0.3

1.2

1.2

(K)

Urin:
• macht 90% des Volumens menschlicher Auscheidungen aus
• es beinhaltet auch etwa 80% aller mineralischen Pflanzennährstoffe (N, P, K)
Kot:

• beinhaltet das meiste des kohlenstoffhaltigen (C) organischen Materials
• Kohlenstoff erhöht die Wasserhaltekapazität von Böden und verbessert diese
• organisches Material verbessert Bodenstruktur und erhöht den Humusgehalt
 dies kann kein chemischer Dünger leisten!

Den Nährstoff-Zyklus schliessen
Urin:
– ist ein guter natürlicher mineralischer (N, P, K) Dünger
– Beinhaltet nur wenige Krankheitserreger und Schwermetalle
– damit ist Urin ein sauberer Dünger
Gemischt mit Wasser (5–10 Liter Wasser / 1 Liter Urin) kann
es zur düngenden Bewässerung eingesetzt werden

Kot:
– beinhaltet weniger Mineralien (N, P, K) als Urin
– beinhaltet den meisten Kohlenstoff (C) in unseren Exkrementen
– beinhaltet eine Menge Krankheitserreger
muss vor der Verwendung aufbereitet werden
aufbereiteter Kot kann ohne Bedenken mit anderen
organischen Küchen- und Gartenabfällen kompostiert werden
Einbringen des resultierenden Komposts in die Erde stellt die
Humusschicht wieder her

Was sind ökologische Toiletten?
Wasserspül-Toiletten-System:

VS

Ökologisches Toiletten-System:

+ Durchbricht den KankheitserregerZyklus
indem
Exkremente
weggespült werden.

+ Durchbricht den KankheitserregerZyklus durch Lagerung und
Aufbereitung von Exkrementen.

– Benötigt eine Menge Wasser um
Urin und Kot fortzuspülen.

+ Spart Wasser: benötigt nur
wenig oder gar kein Wasser!

– Exkremente, Spülwasser, HaushaltsBrauchwasser
und
Industrieabwässer werden gemischt.

+ Exkremente werden nahe dem
‚Produktionsort‘ ohne industrielle
Verunreinigungen aufbereitet.

– Der
Klärschlamm
moderner
Klärwerke kann nicht ohne
Bedenken als landwirtschaftlicher
Dünger verwendet werden – ihre
Abflüsse verunreinigen Flüsse und
das Meer.

+ Aufbereiteter und kompostierter
Kot verbessert die Humusschicht
des Bodens und Nährstoffe im
Urin werden dem Boden als
Dünger zurückgegeben – nichts
wird verunreinigt .

Was ist mit der Tiefe-Grube-Latrine?
2.8 Mrd. Menschen benutzen sie – Grubenlatrinen haben einige Nachteile:


Sie können nicht benutzt werden, wo der Boden zu hart ist, oder der
Grundwasserspiegel zu hoch, oder wo Überflutungen ein Problem sind,
oder in dicht besiedelten Gebieten wo der Platz limitiert ist – selbst eine sehr

tiefe Grube wird nach ein paar Jahren Benutzung voll sein, so dass eine neue Grube
gegraben werden muss, was bei kleinen städtischen Grundstücken nicht geht.



Das Risiko das Grundwasser zu verunreinigen bedroht das Trinkwasser:






Erhöhte Nitratwerte im Grundwasser durch Versickerung aus Gruben.
Grubenlatrinen werden bei heftigem Regen (Regenzeit / Monsun) oft durch
eindringendes Grundwasser unter Wasser gesetzt, da die Pegel steigen.
Haushalte mit Familienbrunnen auf dem Grundstück müssen ihre Latrine in
sicherer Distanz zum Brunnen bauen (10m mindestens).

Oftmals werden Grubenlatrinen wegen der unangenehmen Gerüche und
der Fliegen nicht benutz – vor allem während der Regenzeit:



Bestimmte Krankheitsüberträger brüten in feuchten Gruben – Fliegen und
Moskitos mögen die feuchte Umgebung in den Latrinen.
Diese Krankheitsüberträger verbreiten Krankheisterreger und verursachen
Krankheiten wie z.B. Malaria!

Eco-San Nutzen (1)
Eco-San versucht beides zu erreichen:
• Krankheitserreger-Zyklus
-> kein Kontakt mit nicht aufbereidurchbrechen
tetem Kot
• Nährstoff-Zyklus schliessen -> Wiederverwertung von Urin & Kot
als Dünger & Bodenverbesserer
Damit hat es einen
doppelt
nützlichen
Effekt
für
die
Gesundheit:

1. Reduktion von
Krankheiten
2. Verbesserung der
Nährstoffaufnahme

Eco-San Nutzen (2)
Das sichere Wiederverwerten menschlicher Exkremente
als Dünger & Bodenverbesserer hat einige Vorteile, z.B.:



Reduziert schädliche Abflüsse in Flüsse, Seen und das Meer
Stellt wertvolle Ressourcen bereit – statt sie zu verschwenden



Reduziert die Menge chemischen Düngers, der zum Nahrungsanbau importiert werden muss – was die Abhängigkeit vom chem.
Dünger mindert und Geld für Schulen, Hospitäer, etc. spart



Erhöht die Nahrungsmittelsicherheit der Haushalte – jeder kann



Schafft Arbeit – beim Sammeln / Kompostieren / städt. Landwirtschaft



Verbessert die Lebensbedingungen – sichere, fliegenfreie, angenehm



Gesündere Kinder – können besser lernen und sind glücklicher!



Gesündere Menschen – können besser arbeiten, mehr verdienen und

sich sicherlich diesen Dünger für den eigenen Anbau im Garten leisten!

riechende & billige Toiletten für jedermann

sind ebenso glücklicher!

Eco-San Nutzen (3)
Während es überall auf der Welt Sinn macht, so können
insbesondere Entwicklungsländer von Eco-San profitieren:


In Kombination könnten bessere Sanitäre Anlagen und ein
verbesserter Ernährungsstandard den Gesundheitsstandard in der
Bevölkerung in Entwicklungsländern erheblich positiv beeinflussen.



Die höhere Temperatur in vielen Entwicklungsländern und das
konzentriertere Urin, das aus Toiletten, die keine Spülung verwenden, gewonnen werden kann, erhöhen die Keimabtötungsrate. Die niedrigen Risiken der Übertragung von Infektionen durch
Urin unterstützen die Nutzung von Urin-Trennungstechniken.
Im südlichen tropischen Klima sind Kompostierungstoiletten und
Austrocknungstoiletten und Kombinationen mit Schilf-Bett-Filtern
einfacher machbar und effizienter.
Kombinationen von Kompostierungstoiletten und Filtersystemen
wären passend in Ländern wo man sich mit Wasser (statt mit
Toilettenpapier) den Hintern putzt.





Nicht-Eco-San Probleme
Das Versagen den Nährstoff-Zyklus zu schliessen
resultierte in:
1.) einer Reduktion der Humusschicht (Verlust von Bodenfruchtbarkeit)
(Bedarf an mehr Bewässerung)
(erhöhtes Flut-Risiko!)

2.) erhöhtem Verbrauch von Pestiziden (gesunder Boden wurde zerstört)
3.) Produktion und Gebrauch chem. Dünger

(seit dem 1. Weltkrieg)

4.) Nährstoff und Chlor (Cl) Verschmutzung
in Küstennähe und Hochsee

(Verlust an Biodiversität)
(giftiges Algenwachstum)
(Fisch & Korallensterben)

Aufbereitung von Urin
Urin aufzubereiten ist nicht unbedingt notwendig, da Urin von
gesunden Menschen ebenso gesund und sauber ist:
• In einem gesunden Menschen ist Urin in der Blase steril.
• Einige Leute trinken ihr Morgenurin als vorbeugende Gesundheitsvorsorgemassnahme (um gegen Krankheiten resistenter zu sein).
Jedoch in Gebieten, wo Krankheiten wie Bilharziose, Typhus, Cholera,
Hepatitis A & B, Tuberculosis oder HIV/AIDS ein Problem darstellen,
sollte Urin vor der Benutzung aufbereitet werden!
Urinaufbereitung durch Lagerung in Tanks:
• Stickstoff in gelagertem Urin wird zu Ammonium, und der pH steigt auf ca. 9
• es sollte eine geringe Verdünnung mit Wasser angestrebt werden – dies
unterstützt die Abtötung von Krankheitskeimen
• die Temperatur sollte in einem höheren Bereich liegen (20°C oder mehr)
Nötige Lagerungszeit (bei 20°C):
• 6 Monate, wenn fäkale Verunreinigung vorliegt
• 1 Monat bei sauberem Urin (ohne fäkale Verunreinigung)

Aufbereitung von Kot
Hier mal in Kürze 4 Verfahren Kot aufzubereiten:
1. Austrocknung:
Austrocknung auf unter 5% der Ursprungsmasse – kann in trockenem
warmen Klima in 4 Monaten erreicht werden – führt zu kompletter
Inaktivation aller Wurmeier (auch Ascaris Wurmeier – der
resistenteste Krankheitserreger im Kot überhaupt).

2. Pasteurisation:
Erhitzen auf 70°C
Krankheitserreger.

für

eine

Stunde

tötet

so

ziemlich

alle

3. Aerobes Kompostieren:
Beim Kompostieren erzeugen die aeroben Rottebakterien hohe
Temperaturen. 50-55°C tötet Krankheitserreger in wenigen Tagen.
Temperaturen um 55-65°C töten alle Arten von Krankheitserregern
(ausser bakterielle Sporen) in wenigen Stunden.

4. Anaerobe Gärung:
Dauert länger als Kompostierung und stinkt gewaltig (SOH4).

Kompostierung (1)
Die 6 Kompostierungs-Bedingungen sind:
1. Organisches Material:

( Kohlenstoff (C) and Stickstoff (N) )

• Kohlenstoff ist energiereiches Futter für Mikroorganismen.
• Stickstoff bietet Proteine, die von Mikroorganismen zum Leben benötigt werden.

2. Mikroorganismen:
• Mikroorganismen erzeugen Hitze und wandeln organisches Material in Kompost.
• Gute Quellen für Microorganismen sind Erde und fertiger Kompost.

3. Luft:
• Kompostierungs-Bakterien sind aerob, d.h. sie brauchen Luft und können in Wasser
nicht leben, daher ist Luft notwendig da sie Sauerstoff (O2) für ihre Arbeit benötigen.

4. Wasser:
• Wasser ist notwendig um den Komposthaufen feucht zu halten, ABER nicht durchnässt.

5. Temperatur:
• Ist der Boden gefroren sind die Bakterien inaktiv – Temp. von 20°C oder mehr sind gut.

6. Zeit:
• Sind die vorigen 5 vorhanden, wird Kompost draus - entweder in 1 Monat oder 1 Jahr.

Kompostierung (2)

Das C-N Verhältnis:

Da die meiste Arbeit beim Kompostieren von Mikroorganismen getan wird,
muss der Komposthaufen ihnen eine ausgewogene Nahrung aus Kohlenstoff
(C) und Stickstoff (N) anbieten, um attraktiv für sie zu sein.
Unglücklicherweise ist das C-N Verhältnis unserer Exkremente nicht ausgewogen!
Kohlenstoffhaltiges organisches Material muss dem Komposthaufen hinzugefügt
werden, wie z.B.:
Holzige Abfälle, Getreide-Hülsen (Spreu), Stroh, Asche, Erde, Papier, …

Regenwürmer:
Wurmhumus – Regenwürmer dem Kompost hinzufügen – ist eine bewährte
Methode um einen Humus von guter Qualität zu erzielen. Die Würmer bereiten
die Nährstoffe so auf, dass Pflanzen sie direkt aufnehmen können.

Humus:
Beim Kompostieren reduziert sich das Ursprungsvolumen um etwa 90% - die
übrigen 10% sind Humus, angefüllt mit den Mineralien, die vom Boden
aufgenommen wurden, als die Nahrung dort gewachsen ist.
Alles kompostierte biologische Material wird zu Humus.

Arbor Loo - Kompostierungstoilette
Der Arbor Loo ist eine simple Kompostierungstoilette mit einer tragbaren
Abdeckungsplatte + Häuschen auf einer flachen Grube:







maximal 1 Meter tief
Die Grube ist nicht ausgemauert, sie hat
höchstens eine Umrandung um die obere
Kante abzusichern und die Latrine etwas
über den Boden abzusetzen.
Holzasche und Erde werden nach jedem
Gebrauch hineingeschüttet um Fliegenbrut
und Gerüche zu mindern.
Ebenso kann organisches Material, wie
z.B. Blätter, hinzugefügt werden.

Wenn die Grube zu etwa 70% voll ist:




Werden Abdeckungsplatte und Häuschen
auf einer neuen Grube aufgestellt.
Die gefüllte Grube wird vollends mit Erde
aufgefüllt und ausgiebig gewässert.
Am nächsten Tag wird ein junger Baum eingpflanzt und nochmals gewässert.

Doppelgruben-Kompostierungstoilette
Sowohl Urin als auch Kot sammeln sich in der flachen Grube zuSammen mit Holzasche, Erde und organischem Pflanzenmaterial, das die Exkremente stets bedeckt, an.
Wenn die erste Grube beinahe voll ist:



Platte und Häuschen auf 2.te Grube bewegen
Den Inhalt der ersten Grube mit Erde, etwa
mit 15 bis 30 cm tief, bedecken und in Ruhe
kompostieren lassen

Wenn die zweite Grube nahezu voll ist:




Den reifen Kompost der ersten Grube entfernen
Dies sollte sich ohne üble Gerüche bewerkstelligen
lassen – sonst ist die Kompostierung nicht fertig
Es sollte sich ein wertvoller Humus gebildet haben

Kompostierungstoilette mit Schilfbett-Filter
Schilfbett-Filters werden eingesetzt um Urin und Grauwasser aufzubereiten (‘Grauwasser’ = Waschwasser vom Spülen, Wäsche, Dusche, etc.)
Urin wird vom Toilettenhäuschen duch eine Rohrleitung nach draussen ab
geleitet und zusammen mit dem anderen Brauchwasser in ein flaches, so
genanntes, Evapo-Transpirations-Bett eingeleitet:





Das Filterbett ist mit grobem Sand gefüllt
Es hat eine Umrandungsmauer um Versickern zu vermeiden (etwa mit
einer dicken Plastikfolie am Boden)
Schilf und wenn man mag Blumen, Büsche und sogar Fruchtbäume und
Kokosnusspalmen können auf dem Filterbett angpflanzt werden
1 m2 Schilfbett-Filter wird pro Toilettenbenutzer benötigt

Der Schilfbett-Filter nimmt den Abfluss, wärend er durch das Wurzelwerk
fliesst, auf und verdunstet ihn über die Pflanzen. Dabei werden Schad- und
Nährstoffe im Zusammenspiel von mikrobiologischen, chemischen und
physikalischen Vorgängen aus dem Abwasser herausgefiltert.

Eimer-Latrine
Der Eimer beinhaltet hier die Exkremente (Kot & Urin) und die hinzugefügten
Abdeckmaterialien
• er muss alle 1-3 Tage geleert werden – am Besten jeden Tag.
Der Eimer besteht aus Plastik, Emaille, galvanisiertem Metal, oder lackiertem Holz
• er wird in einem ‘doppelten Boden’ unter die Abdeckplatte gestellt
• auch einfachere Konstruktionen sind möglich

Ein Arbeiter ersetzt den Eimer mit einem frischen,
leert die Exkremente in einen grösseren Container,
und bringt diesen zur Kompostierungsanlage:
• Wasser zum Waschen der benutzten Eimer und
Container muss dort vorhanden sein.
• Die kompostierung kann ohne grossartige
Geruchs- und Fliegen-belästigung und
Gesundheitsprobleme erfolgen.
• Der Kompost dient dann zur Düngung.

Biogas-Produktion









Moderne Biogas Technologie ist eine weit verbreitete Technik mit einer
Geschichte von über 30 Jahren. Die Technologie ist effizient, gut
ausgetestet und bietet eine kosteneffiziente Möglichkeit organische
Abfälle zu entsorgen und dabei noch Kraftstoffe und Dünger
herzustellen.
Anaerobe Bakterien zersetzen organisches Material in Abwesenheit von
Sauerstoff. Methan und CO2 werden dabei produziert. Das Methan kann
dabei als alternative Energiequelle genutzt werden.
Das Volumen der Eingangsstoffe kann dabei um 50-80 % reduziert
werden. Der am Ende übrige Schlamm ist biologisch stabil und kann als
reichhaltiger Dünger in der Landwirtschaft verwendet werden.
Aus den Exkrementen von 25 Leuten kann täglich im Schnitt etwa 1 m³
Biogas erzeugt werden (40 Liter pro Person und Tag), was dem
durchschnittlichen Energieverbrauch für die Küche eines Haushaltes
entspricht.
In Einrichtungen mit 500 oder mehr Besuchern täglich (Schulen,
Gefängnisse, religiöse Zentren, öffentliche Einrichtungen, ...) könnte
das Biogas genügend Energie für eine Kantine bereitstellen.
Anaerobe Verfahren sind in tropischen Gefilden besonders geeignet, da
diese Verfahren bei Temperaturen über 20°C gut funktionieren.

Zwei Bücher (in Englisch)
• The Composting Toilet System Book





235 pages
April 1999
ISBN: 0966678303
CEPP (Center for Ecological Pollution Prevention)

• The Humanure Handbook: A Guide to
Composting Human Manure.





302 pages
Juli 1999
ISBN: 0964425890
2.nd edition - Jenkins Publishing (PA)

Einige Organisationen
SANDEC (Sanitation in Dev. Countries department of EAWAG (Swiss))
http://www.sandec.ch/

SIDA

(Swedish International Development Assistance)
http://www.ecosanres.org

WSP

(UNDP & World Bank: Water and Sanitation Programme)
http://www.wsp.org/

WSSCC (Water Supply and Sanitation Collaborative Council)
http://www.wsscc.org

IETC

(UNEP Intl. Environmental Technology Centre (Japan))
http://www.unep.or.jp/

WEDC (Water Engineering and Development Centre (UK))
http://www.lboro.ac.uk/departments/cv/wedc/

CAWST (Centre for Affordable Water and Sanitation Technology (Canada))
http://www.cawst.org

...noch mehr Organisationen
CEPP (Centre for Ecological Pollution Prevention)
http://www.cepp.cc

IRC

(International Water and Sanitation Centre (Netherlands))
http://www.irc.nl

IDRC (International Development Research Center (Canada))
http://www.idrc.ca/

GARNET (Global Applied Research Network in Water Supply and San. (UK))
http://www.lboro.ac.uk/departments/cv/wedc/garnet/

AIT

(Asian Institute of Technology (Thailand))
http://www.ait.ac.th/

Sanitation Connection
http://www.sanicon.net/

Ecological Engineering Group
http://www.ecological-engineering.com/

Einige Webseiten
• Ecological Sanitation – an introduction by Steven A. Esrey
– http://www.thewaterpage.com/ecosan_esrey_intro.htm

• The Water Page – Ecological Sanitation
– http://www.thewaterpage.com/ecosan_main.htm

• News on the „2003 World Toilet Summit“ in Taipei (Taiwan)
– http://taipeitimes.com/News/taiwan/archives/2003/10/12/2003071360

• SSHE (IRC & UNICEF) news from Aug. 2002
– http://www2.irc.nl/sshe/nn/nn0208.html

... jedoch, die Anwendung dieses revolutionären
Herangehens, und das Verständnis seiner Auswirkungen
und
Bedeutung
für
die
Gesundheit,
den
landwirtschaftlichen Nutzen, ökonomische Vorteile, und
institutionelle Anforderungen – speziell in modernen
städtischen Umgebungen – befinden sich noch immer in
den Kinderschuhen ...
(von der ersten Internationalen Konferenz über ‚Ecologic Sanitation‘ 2001)

ENDE
...ODER DER ANFANG?


Slide 20

Ökologische Toiletten
[ Schwarze Erde für die Menschheit ]

Der Krankheitserreger-Zyklus

Menschen verunreinigen die Umwelt und werden dadurch krank!

Einige Sanitär-Fakten
Menschen ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser im Jahr 2000:

1100 Millionen

( = 18 % der Weltbevölkerung )

Menschen ohne Zuganag zu angemessenen Toiletten im Jahr 2000:

2400 Millionen

( = 39 % der Weltbevölkerung )

1.2 Mrd.
Menschen weltweit, und trägt seinen Teil zu dem Tod von 15 Mio.
Verschmutztes Wasser beeinträchtigt die Gesundheit von
Kindern jedes Jahr bei.
Etwa

4 Mrd. Fälle von Durchfall gibt es jährlich weltweit:

– daran sterben 2.2 Millionen Menschen, hauptsächlich Kinder,
– das entspricht 15% der toten Kinder in Entwicklungsländern.
Die neuesten Daten finden Sie im „Zustand der Kinder in der Welt“
Report von UNICEF, und dem "Human Development Report“ von UNDP.

...noch mehr Sanitär-Fakten
Weltweit werden 5.3% aller Toten und 6.8% aller Behinderungen durch schlechte Toilettenhygiene und Wasser verursacht.

Einige Krankheiten die durch unhygienische Toiletten und fäkal
verunreinigtes Trinkwasser verursacht (oder gefördert) werden:
Cholera, Typhus, Durchfall, Ruhr,
Hepatitis, Malaria, Polio, Schistosomiase
Chlorverbindungen, die bei der Behandlung von Trinkwasser zur
Vermeidung ansteckender Krankheiten entstehen, werden in
Zusammenhang mit einer grossen Anzahl von Krebsfällen
gebracht (Blasen-, Darm-, Kolorektal- und Leberkrebs).

900 Millionen chinesische Bauern scheiden ca. 450 Mio. Tonnen
organischen Dünger jedes Jahr aus – im Wert von 2.6 Mrd. US$!
Der globale organische Dünger Output (Exkremente) im Jahr 2000,
wird auf 8.5 Mio. Tonnen täglich geschätzt ~ 49 Mio. US$.

Den Krankheitserreger-Zyklus durchbrechen
Um Krankheiten zu vermeiden müssen Krankheitserreger geblockt
werden, so dass Menschen ihnen nicht ausgesetzt sind (durch
Einatmen und Verschlucken).

Toiletten sind der erste und effektivste Punkt um Krankheitserreger aus
Fäkalien abzublocken - wenn Fäkalien am Ort der Ausscheidung aufbereitet werden können fast keine Krankheitserreger in die Umwelt gelangen.

Der Nährstoff-Zyklus

Der Düngemittelwert der Exkremente - Stickstoff (N), Phosphor (P)
und Kalium (K) – den jeder von uns produziert, ist nahezu ausreichend um die Nahrung für eine Person anzubauen!

Nährstoffe in Exkrementen
Die mineralischen Pflanzennährstoffe pro Person und Jahr (in kg) sind:
Urin
Kot
Für Anbau von 250
Nährstoff
Total
(500 ltr. / Jahr)
(50 ltr. / Jahr)
kg Getreide nötig
Stickstoff (N)
4.0
0.5
4.5
5.6

Phosphor (P)

0.4

0.2

0.6

0.7

Kalium

0.9

0.3

1.2

1.2

(K)

Urin:
• macht 90% des Volumens menschlicher Auscheidungen aus
• es beinhaltet auch etwa 80% aller mineralischen Pflanzennährstoffe (N, P, K)
Kot:

• beinhaltet das meiste des kohlenstoffhaltigen (C) organischen Materials
• Kohlenstoff erhöht die Wasserhaltekapazität von Böden und verbessert diese
• organisches Material verbessert Bodenstruktur und erhöht den Humusgehalt
 dies kann kein chemischer Dünger leisten!

Den Nährstoff-Zyklus schliessen
Urin:
– ist ein guter natürlicher mineralischer (N, P, K) Dünger
– Beinhaltet nur wenige Krankheitserreger und Schwermetalle
– damit ist Urin ein sauberer Dünger
Gemischt mit Wasser (5–10 Liter Wasser / 1 Liter Urin) kann
es zur düngenden Bewässerung eingesetzt werden

Kot:
– beinhaltet weniger Mineralien (N, P, K) als Urin
– beinhaltet den meisten Kohlenstoff (C) in unseren Exkrementen
– beinhaltet eine Menge Krankheitserreger
muss vor der Verwendung aufbereitet werden
aufbereiteter Kot kann ohne Bedenken mit anderen
organischen Küchen- und Gartenabfällen kompostiert werden
Einbringen des resultierenden Komposts in die Erde stellt die
Humusschicht wieder her

Was sind ökologische Toiletten?
Wasserspül-Toiletten-System:

VS

Ökologisches Toiletten-System:

+ Durchbricht den KankheitserregerZyklus
indem
Exkremente
weggespült werden.

+ Durchbricht den KankheitserregerZyklus durch Lagerung und
Aufbereitung von Exkrementen.

– Benötigt eine Menge Wasser um
Urin und Kot fortzuspülen.

+ Spart Wasser: benötigt nur
wenig oder gar kein Wasser!

– Exkremente, Spülwasser, HaushaltsBrauchwasser
und
Industrieabwässer werden gemischt.

+ Exkremente werden nahe dem
‚Produktionsort‘ ohne industrielle
Verunreinigungen aufbereitet.

– Der
Klärschlamm
moderner
Klärwerke kann nicht ohne
Bedenken als landwirtschaftlicher
Dünger verwendet werden – ihre
Abflüsse verunreinigen Flüsse und
das Meer.

+ Aufbereiteter und kompostierter
Kot verbessert die Humusschicht
des Bodens und Nährstoffe im
Urin werden dem Boden als
Dünger zurückgegeben – nichts
wird verunreinigt .

Was ist mit der Tiefe-Grube-Latrine?
2.8 Mrd. Menschen benutzen sie – Grubenlatrinen haben einige Nachteile:


Sie können nicht benutzt werden, wo der Boden zu hart ist, oder der
Grundwasserspiegel zu hoch, oder wo Überflutungen ein Problem sind,
oder in dicht besiedelten Gebieten wo der Platz limitiert ist – selbst eine sehr

tiefe Grube wird nach ein paar Jahren Benutzung voll sein, so dass eine neue Grube
gegraben werden muss, was bei kleinen städtischen Grundstücken nicht geht.



Das Risiko das Grundwasser zu verunreinigen bedroht das Trinkwasser:






Erhöhte Nitratwerte im Grundwasser durch Versickerung aus Gruben.
Grubenlatrinen werden bei heftigem Regen (Regenzeit / Monsun) oft durch
eindringendes Grundwasser unter Wasser gesetzt, da die Pegel steigen.
Haushalte mit Familienbrunnen auf dem Grundstück müssen ihre Latrine in
sicherer Distanz zum Brunnen bauen (10m mindestens).

Oftmals werden Grubenlatrinen wegen der unangenehmen Gerüche und
der Fliegen nicht benutz – vor allem während der Regenzeit:



Bestimmte Krankheitsüberträger brüten in feuchten Gruben – Fliegen und
Moskitos mögen die feuchte Umgebung in den Latrinen.
Diese Krankheitsüberträger verbreiten Krankheisterreger und verursachen
Krankheiten wie z.B. Malaria!

Eco-San Nutzen (1)
Eco-San versucht beides zu erreichen:
• Krankheitserreger-Zyklus
-> kein Kontakt mit nicht aufbereidurchbrechen
tetem Kot
• Nährstoff-Zyklus schliessen -> Wiederverwertung von Urin & Kot
als Dünger & Bodenverbesserer
Damit hat es einen
doppelt
nützlichen
Effekt
für
die
Gesundheit:

1. Reduktion von
Krankheiten
2. Verbesserung der
Nährstoffaufnahme

Eco-San Nutzen (2)
Das sichere Wiederverwerten menschlicher Exkremente
als Dünger & Bodenverbesserer hat einige Vorteile, z.B.:



Reduziert schädliche Abflüsse in Flüsse, Seen und das Meer
Stellt wertvolle Ressourcen bereit – statt sie zu verschwenden



Reduziert die Menge chemischen Düngers, der zum Nahrungsanbau importiert werden muss – was die Abhängigkeit vom chem.
Dünger mindert und Geld für Schulen, Hospitäer, etc. spart



Erhöht die Nahrungsmittelsicherheit der Haushalte – jeder kann



Schafft Arbeit – beim Sammeln / Kompostieren / städt. Landwirtschaft



Verbessert die Lebensbedingungen – sichere, fliegenfreie, angenehm



Gesündere Kinder – können besser lernen und sind glücklicher!



Gesündere Menschen – können besser arbeiten, mehr verdienen und

sich sicherlich diesen Dünger für den eigenen Anbau im Garten leisten!

riechende & billige Toiletten für jedermann

sind ebenso glücklicher!

Eco-San Nutzen (3)
Während es überall auf der Welt Sinn macht, so können
insbesondere Entwicklungsländer von Eco-San profitieren:


In Kombination könnten bessere Sanitäre Anlagen und ein
verbesserter Ernährungsstandard den Gesundheitsstandard in der
Bevölkerung in Entwicklungsländern erheblich positiv beeinflussen.



Die höhere Temperatur in vielen Entwicklungsländern und das
konzentriertere Urin, das aus Toiletten, die keine Spülung verwenden, gewonnen werden kann, erhöhen die Keimabtötungsrate. Die niedrigen Risiken der Übertragung von Infektionen durch
Urin unterstützen die Nutzung von Urin-Trennungstechniken.
Im südlichen tropischen Klima sind Kompostierungstoiletten und
Austrocknungstoiletten und Kombinationen mit Schilf-Bett-Filtern
einfacher machbar und effizienter.
Kombinationen von Kompostierungstoiletten und Filtersystemen
wären passend in Ländern wo man sich mit Wasser (statt mit
Toilettenpapier) den Hintern putzt.





Nicht-Eco-San Probleme
Das Versagen den Nährstoff-Zyklus zu schliessen
resultierte in:
1.) einer Reduktion der Humusschicht (Verlust von Bodenfruchtbarkeit)
(Bedarf an mehr Bewässerung)
(erhöhtes Flut-Risiko!)

2.) erhöhtem Verbrauch von Pestiziden (gesunder Boden wurde zerstört)
3.) Produktion und Gebrauch chem. Dünger

(seit dem 1. Weltkrieg)

4.) Nährstoff und Chlor (Cl) Verschmutzung
in Küstennähe und Hochsee

(Verlust an Biodiversität)
(giftiges Algenwachstum)
(Fisch & Korallensterben)

Aufbereitung von Urin
Urin aufzubereiten ist nicht unbedingt notwendig, da Urin von
gesunden Menschen ebenso gesund und sauber ist:
• In einem gesunden Menschen ist Urin in der Blase steril.
• Einige Leute trinken ihr Morgenurin als vorbeugende Gesundheitsvorsorgemassnahme (um gegen Krankheiten resistenter zu sein).
Jedoch in Gebieten, wo Krankheiten wie Bilharziose, Typhus, Cholera,
Hepatitis A & B, Tuberculosis oder HIV/AIDS ein Problem darstellen,
sollte Urin vor der Benutzung aufbereitet werden!
Urinaufbereitung durch Lagerung in Tanks:
• Stickstoff in gelagertem Urin wird zu Ammonium, und der pH steigt auf ca. 9
• es sollte eine geringe Verdünnung mit Wasser angestrebt werden – dies
unterstützt die Abtötung von Krankheitskeimen
• die Temperatur sollte in einem höheren Bereich liegen (20°C oder mehr)
Nötige Lagerungszeit (bei 20°C):
• 6 Monate, wenn fäkale Verunreinigung vorliegt
• 1 Monat bei sauberem Urin (ohne fäkale Verunreinigung)

Aufbereitung von Kot
Hier mal in Kürze 4 Verfahren Kot aufzubereiten:
1. Austrocknung:
Austrocknung auf unter 5% der Ursprungsmasse – kann in trockenem
warmen Klima in 4 Monaten erreicht werden – führt zu kompletter
Inaktivation aller Wurmeier (auch Ascaris Wurmeier – der
resistenteste Krankheitserreger im Kot überhaupt).

2. Pasteurisation:
Erhitzen auf 70°C
Krankheitserreger.

für

eine

Stunde

tötet

so

ziemlich

alle

3. Aerobes Kompostieren:
Beim Kompostieren erzeugen die aeroben Rottebakterien hohe
Temperaturen. 50-55°C tötet Krankheitserreger in wenigen Tagen.
Temperaturen um 55-65°C töten alle Arten von Krankheitserregern
(ausser bakterielle Sporen) in wenigen Stunden.

4. Anaerobe Gärung:
Dauert länger als Kompostierung und stinkt gewaltig (SOH4).

Kompostierung (1)
Die 6 Kompostierungs-Bedingungen sind:
1. Organisches Material:

( Kohlenstoff (C) and Stickstoff (N) )

• Kohlenstoff ist energiereiches Futter für Mikroorganismen.
• Stickstoff bietet Proteine, die von Mikroorganismen zum Leben benötigt werden.

2. Mikroorganismen:
• Mikroorganismen erzeugen Hitze und wandeln organisches Material in Kompost.
• Gute Quellen für Microorganismen sind Erde und fertiger Kompost.

3. Luft:
• Kompostierungs-Bakterien sind aerob, d.h. sie brauchen Luft und können in Wasser
nicht leben, daher ist Luft notwendig da sie Sauerstoff (O2) für ihre Arbeit benötigen.

4. Wasser:
• Wasser ist notwendig um den Komposthaufen feucht zu halten, ABER nicht durchnässt.

5. Temperatur:
• Ist der Boden gefroren sind die Bakterien inaktiv – Temp. von 20°C oder mehr sind gut.

6. Zeit:
• Sind die vorigen 5 vorhanden, wird Kompost draus - entweder in 1 Monat oder 1 Jahr.

Kompostierung (2)

Das C-N Verhältnis:

Da die meiste Arbeit beim Kompostieren von Mikroorganismen getan wird,
muss der Komposthaufen ihnen eine ausgewogene Nahrung aus Kohlenstoff
(C) und Stickstoff (N) anbieten, um attraktiv für sie zu sein.
Unglücklicherweise ist das C-N Verhältnis unserer Exkremente nicht ausgewogen!
Kohlenstoffhaltiges organisches Material muss dem Komposthaufen hinzugefügt
werden, wie z.B.:
Holzige Abfälle, Getreide-Hülsen (Spreu), Stroh, Asche, Erde, Papier, …

Regenwürmer:
Wurmhumus – Regenwürmer dem Kompost hinzufügen – ist eine bewährte
Methode um einen Humus von guter Qualität zu erzielen. Die Würmer bereiten
die Nährstoffe so auf, dass Pflanzen sie direkt aufnehmen können.

Humus:
Beim Kompostieren reduziert sich das Ursprungsvolumen um etwa 90% - die
übrigen 10% sind Humus, angefüllt mit den Mineralien, die vom Boden
aufgenommen wurden, als die Nahrung dort gewachsen ist.
Alles kompostierte biologische Material wird zu Humus.

Arbor Loo - Kompostierungstoilette
Der Arbor Loo ist eine simple Kompostierungstoilette mit einer tragbaren
Abdeckungsplatte + Häuschen auf einer flachen Grube:







maximal 1 Meter tief
Die Grube ist nicht ausgemauert, sie hat
höchstens eine Umrandung um die obere
Kante abzusichern und die Latrine etwas
über den Boden abzusetzen.
Holzasche und Erde werden nach jedem
Gebrauch hineingeschüttet um Fliegenbrut
und Gerüche zu mindern.
Ebenso kann organisches Material, wie
z.B. Blätter, hinzugefügt werden.

Wenn die Grube zu etwa 70% voll ist:




Werden Abdeckungsplatte und Häuschen
auf einer neuen Grube aufgestellt.
Die gefüllte Grube wird vollends mit Erde
aufgefüllt und ausgiebig gewässert.
Am nächsten Tag wird ein junger Baum eingpflanzt und nochmals gewässert.

Doppelgruben-Kompostierungstoilette
Sowohl Urin als auch Kot sammeln sich in der flachen Grube zuSammen mit Holzasche, Erde und organischem Pflanzenmaterial, das die Exkremente stets bedeckt, an.
Wenn die erste Grube beinahe voll ist:



Platte und Häuschen auf 2.te Grube bewegen
Den Inhalt der ersten Grube mit Erde, etwa
mit 15 bis 30 cm tief, bedecken und in Ruhe
kompostieren lassen

Wenn die zweite Grube nahezu voll ist:




Den reifen Kompost der ersten Grube entfernen
Dies sollte sich ohne üble Gerüche bewerkstelligen
lassen – sonst ist die Kompostierung nicht fertig
Es sollte sich ein wertvoller Humus gebildet haben

Kompostierungstoilette mit Schilfbett-Filter
Schilfbett-Filters werden eingesetzt um Urin und Grauwasser aufzubereiten (‘Grauwasser’ = Waschwasser vom Spülen, Wäsche, Dusche, etc.)
Urin wird vom Toilettenhäuschen duch eine Rohrleitung nach draussen ab
geleitet und zusammen mit dem anderen Brauchwasser in ein flaches, so
genanntes, Evapo-Transpirations-Bett eingeleitet:





Das Filterbett ist mit grobem Sand gefüllt
Es hat eine Umrandungsmauer um Versickern zu vermeiden (etwa mit
einer dicken Plastikfolie am Boden)
Schilf und wenn man mag Blumen, Büsche und sogar Fruchtbäume und
Kokosnusspalmen können auf dem Filterbett angpflanzt werden
1 m2 Schilfbett-Filter wird pro Toilettenbenutzer benötigt

Der Schilfbett-Filter nimmt den Abfluss, wärend er durch das Wurzelwerk
fliesst, auf und verdunstet ihn über die Pflanzen. Dabei werden Schad- und
Nährstoffe im Zusammenspiel von mikrobiologischen, chemischen und
physikalischen Vorgängen aus dem Abwasser herausgefiltert.

Eimer-Latrine
Der Eimer beinhaltet hier die Exkremente (Kot & Urin) und die hinzugefügten
Abdeckmaterialien
• er muss alle 1-3 Tage geleert werden – am Besten jeden Tag.
Der Eimer besteht aus Plastik, Emaille, galvanisiertem Metal, oder lackiertem Holz
• er wird in einem ‘doppelten Boden’ unter die Abdeckplatte gestellt
• auch einfachere Konstruktionen sind möglich

Ein Arbeiter ersetzt den Eimer mit einem frischen,
leert die Exkremente in einen grösseren Container,
und bringt diesen zur Kompostierungsanlage:
• Wasser zum Waschen der benutzten Eimer und
Container muss dort vorhanden sein.
• Die kompostierung kann ohne grossartige
Geruchs- und Fliegen-belästigung und
Gesundheitsprobleme erfolgen.
• Der Kompost dient dann zur Düngung.

Biogas-Produktion









Moderne Biogas Technologie ist eine weit verbreitete Technik mit einer
Geschichte von über 30 Jahren. Die Technologie ist effizient, gut
ausgetestet und bietet eine kosteneffiziente Möglichkeit organische
Abfälle zu entsorgen und dabei noch Kraftstoffe und Dünger
herzustellen.
Anaerobe Bakterien zersetzen organisches Material in Abwesenheit von
Sauerstoff. Methan und CO2 werden dabei produziert. Das Methan kann
dabei als alternative Energiequelle genutzt werden.
Das Volumen der Eingangsstoffe kann dabei um 50-80 % reduziert
werden. Der am Ende übrige Schlamm ist biologisch stabil und kann als
reichhaltiger Dünger in der Landwirtschaft verwendet werden.
Aus den Exkrementen von 25 Leuten kann täglich im Schnitt etwa 1 m³
Biogas erzeugt werden (40 Liter pro Person und Tag), was dem
durchschnittlichen Energieverbrauch für die Küche eines Haushaltes
entspricht.
In Einrichtungen mit 500 oder mehr Besuchern täglich (Schulen,
Gefängnisse, religiöse Zentren, öffentliche Einrichtungen, ...) könnte
das Biogas genügend Energie für eine Kantine bereitstellen.
Anaerobe Verfahren sind in tropischen Gefilden besonders geeignet, da
diese Verfahren bei Temperaturen über 20°C gut funktionieren.

Zwei Bücher (in Englisch)
• The Composting Toilet System Book





235 pages
April 1999
ISBN: 0966678303
CEPP (Center for Ecological Pollution Prevention)

• The Humanure Handbook: A Guide to
Composting Human Manure.





302 pages
Juli 1999
ISBN: 0964425890
2.nd edition - Jenkins Publishing (PA)

Einige Organisationen
SANDEC (Sanitation in Dev. Countries department of EAWAG (Swiss))
http://www.sandec.ch/

SIDA

(Swedish International Development Assistance)
http://www.ecosanres.org

WSP

(UNDP & World Bank: Water and Sanitation Programme)
http://www.wsp.org/

WSSCC (Water Supply and Sanitation Collaborative Council)
http://www.wsscc.org

IETC

(UNEP Intl. Environmental Technology Centre (Japan))
http://www.unep.or.jp/

WEDC (Water Engineering and Development Centre (UK))
http://www.lboro.ac.uk/departments/cv/wedc/

CAWST (Centre for Affordable Water and Sanitation Technology (Canada))
http://www.cawst.org

...noch mehr Organisationen
CEPP (Centre for Ecological Pollution Prevention)
http://www.cepp.cc

IRC

(International Water and Sanitation Centre (Netherlands))
http://www.irc.nl

IDRC (International Development Research Center (Canada))
http://www.idrc.ca/

GARNET (Global Applied Research Network in Water Supply and San. (UK))
http://www.lboro.ac.uk/departments/cv/wedc/garnet/

AIT

(Asian Institute of Technology (Thailand))
http://www.ait.ac.th/

Sanitation Connection
http://www.sanicon.net/

Ecological Engineering Group
http://www.ecological-engineering.com/

Einige Webseiten
• Ecological Sanitation – an introduction by Steven A. Esrey
– http://www.thewaterpage.com/ecosan_esrey_intro.htm

• The Water Page – Ecological Sanitation
– http://www.thewaterpage.com/ecosan_main.htm

• News on the „2003 World Toilet Summit“ in Taipei (Taiwan)
– http://taipeitimes.com/News/taiwan/archives/2003/10/12/2003071360

• SSHE (IRC & UNICEF) news from Aug. 2002
– http://www2.irc.nl/sshe/nn/nn0208.html

... jedoch, die Anwendung dieses revolutionären
Herangehens, und das Verständnis seiner Auswirkungen
und
Bedeutung
für
die
Gesundheit,
den
landwirtschaftlichen Nutzen, ökonomische Vorteile, und
institutionelle Anforderungen – speziell in modernen
städtischen Umgebungen – befinden sich noch immer in
den Kinderschuhen ...
(von der ersten Internationalen Konferenz über ‚Ecologic Sanitation‘ 2001)

ENDE
...ODER DER ANFANG?


Slide 21

Ökologische Toiletten
[ Schwarze Erde für die Menschheit ]

Der Krankheitserreger-Zyklus

Menschen verunreinigen die Umwelt und werden dadurch krank!

Einige Sanitär-Fakten
Menschen ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser im Jahr 2000:

1100 Millionen

( = 18 % der Weltbevölkerung )

Menschen ohne Zuganag zu angemessenen Toiletten im Jahr 2000:

2400 Millionen

( = 39 % der Weltbevölkerung )

1.2 Mrd.
Menschen weltweit, und trägt seinen Teil zu dem Tod von 15 Mio.
Verschmutztes Wasser beeinträchtigt die Gesundheit von
Kindern jedes Jahr bei.
Etwa

4 Mrd. Fälle von Durchfall gibt es jährlich weltweit:

– daran sterben 2.2 Millionen Menschen, hauptsächlich Kinder,
– das entspricht 15% der toten Kinder in Entwicklungsländern.
Die neuesten Daten finden Sie im „Zustand der Kinder in der Welt“
Report von UNICEF, und dem "Human Development Report“ von UNDP.

...noch mehr Sanitär-Fakten
Weltweit werden 5.3% aller Toten und 6.8% aller Behinderungen durch schlechte Toilettenhygiene und Wasser verursacht.

Einige Krankheiten die durch unhygienische Toiletten und fäkal
verunreinigtes Trinkwasser verursacht (oder gefördert) werden:
Cholera, Typhus, Durchfall, Ruhr,
Hepatitis, Malaria, Polio, Schistosomiase
Chlorverbindungen, die bei der Behandlung von Trinkwasser zur
Vermeidung ansteckender Krankheiten entstehen, werden in
Zusammenhang mit einer grossen Anzahl von Krebsfällen
gebracht (Blasen-, Darm-, Kolorektal- und Leberkrebs).

900 Millionen chinesische Bauern scheiden ca. 450 Mio. Tonnen
organischen Dünger jedes Jahr aus – im Wert von 2.6 Mrd. US$!
Der globale organische Dünger Output (Exkremente) im Jahr 2000,
wird auf 8.5 Mio. Tonnen täglich geschätzt ~ 49 Mio. US$.

Den Krankheitserreger-Zyklus durchbrechen
Um Krankheiten zu vermeiden müssen Krankheitserreger geblockt
werden, so dass Menschen ihnen nicht ausgesetzt sind (durch
Einatmen und Verschlucken).

Toiletten sind der erste und effektivste Punkt um Krankheitserreger aus
Fäkalien abzublocken - wenn Fäkalien am Ort der Ausscheidung aufbereitet werden können fast keine Krankheitserreger in die Umwelt gelangen.

Der Nährstoff-Zyklus

Der Düngemittelwert der Exkremente - Stickstoff (N), Phosphor (P)
und Kalium (K) – den jeder von uns produziert, ist nahezu ausreichend um die Nahrung für eine Person anzubauen!

Nährstoffe in Exkrementen
Die mineralischen Pflanzennährstoffe pro Person und Jahr (in kg) sind:
Urin
Kot
Für Anbau von 250
Nährstoff
Total
(500 ltr. / Jahr)
(50 ltr. / Jahr)
kg Getreide nötig
Stickstoff (N)
4.0
0.5
4.5
5.6

Phosphor (P)

0.4

0.2

0.6

0.7

Kalium

0.9

0.3

1.2

1.2

(K)

Urin:
• macht 90% des Volumens menschlicher Auscheidungen aus
• es beinhaltet auch etwa 80% aller mineralischen Pflanzennährstoffe (N, P, K)
Kot:

• beinhaltet das meiste des kohlenstoffhaltigen (C) organischen Materials
• Kohlenstoff erhöht die Wasserhaltekapazität von Böden und verbessert diese
• organisches Material verbessert Bodenstruktur und erhöht den Humusgehalt
 dies kann kein chemischer Dünger leisten!

Den Nährstoff-Zyklus schliessen
Urin:
– ist ein guter natürlicher mineralischer (N, P, K) Dünger
– Beinhaltet nur wenige Krankheitserreger und Schwermetalle
– damit ist Urin ein sauberer Dünger
Gemischt mit Wasser (5–10 Liter Wasser / 1 Liter Urin) kann
es zur düngenden Bewässerung eingesetzt werden

Kot:
– beinhaltet weniger Mineralien (N, P, K) als Urin
– beinhaltet den meisten Kohlenstoff (C) in unseren Exkrementen
– beinhaltet eine Menge Krankheitserreger
muss vor der Verwendung aufbereitet werden
aufbereiteter Kot kann ohne Bedenken mit anderen
organischen Küchen- und Gartenabfällen kompostiert werden
Einbringen des resultierenden Komposts in die Erde stellt die
Humusschicht wieder her

Was sind ökologische Toiletten?
Wasserspül-Toiletten-System:

VS

Ökologisches Toiletten-System:

+ Durchbricht den KankheitserregerZyklus
indem
Exkremente
weggespült werden.

+ Durchbricht den KankheitserregerZyklus durch Lagerung und
Aufbereitung von Exkrementen.

– Benötigt eine Menge Wasser um
Urin und Kot fortzuspülen.

+ Spart Wasser: benötigt nur
wenig oder gar kein Wasser!

– Exkremente, Spülwasser, HaushaltsBrauchwasser
und
Industrieabwässer werden gemischt.

+ Exkremente werden nahe dem
‚Produktionsort‘ ohne industrielle
Verunreinigungen aufbereitet.

– Der
Klärschlamm
moderner
Klärwerke kann nicht ohne
Bedenken als landwirtschaftlicher
Dünger verwendet werden – ihre
Abflüsse verunreinigen Flüsse und
das Meer.

+ Aufbereiteter und kompostierter
Kot verbessert die Humusschicht
des Bodens und Nährstoffe im
Urin werden dem Boden als
Dünger zurückgegeben – nichts
wird verunreinigt .

Was ist mit der Tiefe-Grube-Latrine?
2.8 Mrd. Menschen benutzen sie – Grubenlatrinen haben einige Nachteile:


Sie können nicht benutzt werden, wo der Boden zu hart ist, oder der
Grundwasserspiegel zu hoch, oder wo Überflutungen ein Problem sind,
oder in dicht besiedelten Gebieten wo der Platz limitiert ist – selbst eine sehr

tiefe Grube wird nach ein paar Jahren Benutzung voll sein, so dass eine neue Grube
gegraben werden muss, was bei kleinen städtischen Grundstücken nicht geht.



Das Risiko das Grundwasser zu verunreinigen bedroht das Trinkwasser:






Erhöhte Nitratwerte im Grundwasser durch Versickerung aus Gruben.
Grubenlatrinen werden bei heftigem Regen (Regenzeit / Monsun) oft durch
eindringendes Grundwasser unter Wasser gesetzt, da die Pegel steigen.
Haushalte mit Familienbrunnen auf dem Grundstück müssen ihre Latrine in
sicherer Distanz zum Brunnen bauen (10m mindestens).

Oftmals werden Grubenlatrinen wegen der unangenehmen Gerüche und
der Fliegen nicht benutz – vor allem während der Regenzeit:



Bestimmte Krankheitsüberträger brüten in feuchten Gruben – Fliegen und
Moskitos mögen die feuchte Umgebung in den Latrinen.
Diese Krankheitsüberträger verbreiten Krankheisterreger und verursachen
Krankheiten wie z.B. Malaria!

Eco-San Nutzen (1)
Eco-San versucht beides zu erreichen:
• Krankheitserreger-Zyklus
-> kein Kontakt mit nicht aufbereidurchbrechen
tetem Kot
• Nährstoff-Zyklus schliessen -> Wiederverwertung von Urin & Kot
als Dünger & Bodenverbesserer
Damit hat es einen
doppelt
nützlichen
Effekt
für
die
Gesundheit:

1. Reduktion von
Krankheiten
2. Verbesserung der
Nährstoffaufnahme

Eco-San Nutzen (2)
Das sichere Wiederverwerten menschlicher Exkremente
als Dünger & Bodenverbesserer hat einige Vorteile, z.B.:



Reduziert schädliche Abflüsse in Flüsse, Seen und das Meer
Stellt wertvolle Ressourcen bereit – statt sie zu verschwenden



Reduziert die Menge chemischen Düngers, der zum Nahrungsanbau importiert werden muss – was die Abhängigkeit vom chem.
Dünger mindert und Geld für Schulen, Hospitäer, etc. spart



Erhöht die Nahrungsmittelsicherheit der Haushalte – jeder kann



Schafft Arbeit – beim Sammeln / Kompostieren / städt. Landwirtschaft



Verbessert die Lebensbedingungen – sichere, fliegenfreie, angenehm



Gesündere Kinder – können besser lernen und sind glücklicher!



Gesündere Menschen – können besser arbeiten, mehr verdienen und

sich sicherlich diesen Dünger für den eigenen Anbau im Garten leisten!

riechende & billige Toiletten für jedermann

sind ebenso glücklicher!

Eco-San Nutzen (3)
Während es überall auf der Welt Sinn macht, so können
insbesondere Entwicklungsländer von Eco-San profitieren:


In Kombination könnten bessere Sanitäre Anlagen und ein
verbesserter Ernährungsstandard den Gesundheitsstandard in der
Bevölkerung in Entwicklungsländern erheblich positiv beeinflussen.



Die höhere Temperatur in vielen Entwicklungsländern und das
konzentriertere Urin, das aus Toiletten, die keine Spülung verwenden, gewonnen werden kann, erhöhen die Keimabtötungsrate. Die niedrigen Risiken der Übertragung von Infektionen durch
Urin unterstützen die Nutzung von Urin-Trennungstechniken.
Im südlichen tropischen Klima sind Kompostierungstoiletten und
Austrocknungstoiletten und Kombinationen mit Schilf-Bett-Filtern
einfacher machbar und effizienter.
Kombinationen von Kompostierungstoiletten und Filtersystemen
wären passend in Ländern wo man sich mit Wasser (statt mit
Toilettenpapier) den Hintern putzt.





Nicht-Eco-San Probleme
Das Versagen den Nährstoff-Zyklus zu schliessen
resultierte in:
1.) einer Reduktion der Humusschicht (Verlust von Bodenfruchtbarkeit)
(Bedarf an mehr Bewässerung)
(erhöhtes Flut-Risiko!)

2.) erhöhtem Verbrauch von Pestiziden (gesunder Boden wurde zerstört)
3.) Produktion und Gebrauch chem. Dünger

(seit dem 1. Weltkrieg)

4.) Nährstoff und Chlor (Cl) Verschmutzung
in Küstennähe und Hochsee

(Verlust an Biodiversität)
(giftiges Algenwachstum)
(Fisch & Korallensterben)

Aufbereitung von Urin
Urin aufzubereiten ist nicht unbedingt notwendig, da Urin von
gesunden Menschen ebenso gesund und sauber ist:
• In einem gesunden Menschen ist Urin in der Blase steril.
• Einige Leute trinken ihr Morgenurin als vorbeugende Gesundheitsvorsorgemassnahme (um gegen Krankheiten resistenter zu sein).
Jedoch in Gebieten, wo Krankheiten wie Bilharziose, Typhus, Cholera,
Hepatitis A & B, Tuberculosis oder HIV/AIDS ein Problem darstellen,
sollte Urin vor der Benutzung aufbereitet werden!
Urinaufbereitung durch Lagerung in Tanks:
• Stickstoff in gelagertem Urin wird zu Ammonium, und der pH steigt auf ca. 9
• es sollte eine geringe Verdünnung mit Wasser angestrebt werden – dies
unterstützt die Abtötung von Krankheitskeimen
• die Temperatur sollte in einem höheren Bereich liegen (20°C oder mehr)
Nötige Lagerungszeit (bei 20°C):
• 6 Monate, wenn fäkale Verunreinigung vorliegt
• 1 Monat bei sauberem Urin (ohne fäkale Verunreinigung)

Aufbereitung von Kot
Hier mal in Kürze 4 Verfahren Kot aufzubereiten:
1. Austrocknung:
Austrocknung auf unter 5% der Ursprungsmasse – kann in trockenem
warmen Klima in 4 Monaten erreicht werden – führt zu kompletter
Inaktivation aller Wurmeier (auch Ascaris Wurmeier – der
resistenteste Krankheitserreger im Kot überhaupt).

2. Pasteurisation:
Erhitzen auf 70°C
Krankheitserreger.

für

eine

Stunde

tötet

so

ziemlich

alle

3. Aerobes Kompostieren:
Beim Kompostieren erzeugen die aeroben Rottebakterien hohe
Temperaturen. 50-55°C tötet Krankheitserreger in wenigen Tagen.
Temperaturen um 55-65°C töten alle Arten von Krankheitserregern
(ausser bakterielle Sporen) in wenigen Stunden.

4. Anaerobe Gärung:
Dauert länger als Kompostierung und stinkt gewaltig (SOH4).

Kompostierung (1)
Die 6 Kompostierungs-Bedingungen sind:
1. Organisches Material:

( Kohlenstoff (C) and Stickstoff (N) )

• Kohlenstoff ist energiereiches Futter für Mikroorganismen.
• Stickstoff bietet Proteine, die von Mikroorganismen zum Leben benötigt werden.

2. Mikroorganismen:
• Mikroorganismen erzeugen Hitze und wandeln organisches Material in Kompost.
• Gute Quellen für Microorganismen sind Erde und fertiger Kompost.

3. Luft:
• Kompostierungs-Bakterien sind aerob, d.h. sie brauchen Luft und können in Wasser
nicht leben, daher ist Luft notwendig da sie Sauerstoff (O2) für ihre Arbeit benötigen.

4. Wasser:
• Wasser ist notwendig um den Komposthaufen feucht zu halten, ABER nicht durchnässt.

5. Temperatur:
• Ist der Boden gefroren sind die Bakterien inaktiv – Temp. von 20°C oder mehr sind gut.

6. Zeit:
• Sind die vorigen 5 vorhanden, wird Kompost draus - entweder in 1 Monat oder 1 Jahr.

Kompostierung (2)

Das C-N Verhältnis:

Da die meiste Arbeit beim Kompostieren von Mikroorganismen getan wird,
muss der Komposthaufen ihnen eine ausgewogene Nahrung aus Kohlenstoff
(C) und Stickstoff (N) anbieten, um attraktiv für sie zu sein.
Unglücklicherweise ist das C-N Verhältnis unserer Exkremente nicht ausgewogen!
Kohlenstoffhaltiges organisches Material muss dem Komposthaufen hinzugefügt
werden, wie z.B.:
Holzige Abfälle, Getreide-Hülsen (Spreu), Stroh, Asche, Erde, Papier, …

Regenwürmer:
Wurmhumus – Regenwürmer dem Kompost hinzufügen – ist eine bewährte
Methode um einen Humus von guter Qualität zu erzielen. Die Würmer bereiten
die Nährstoffe so auf, dass Pflanzen sie direkt aufnehmen können.

Humus:
Beim Kompostieren reduziert sich das Ursprungsvolumen um etwa 90% - die
übrigen 10% sind Humus, angefüllt mit den Mineralien, die vom Boden
aufgenommen wurden, als die Nahrung dort gewachsen ist.
Alles kompostierte biologische Material wird zu Humus.

Arbor Loo - Kompostierungstoilette
Der Arbor Loo ist eine simple Kompostierungstoilette mit einer tragbaren
Abdeckungsplatte + Häuschen auf einer flachen Grube:







maximal 1 Meter tief
Die Grube ist nicht ausgemauert, sie hat
höchstens eine Umrandung um die obere
Kante abzusichern und die Latrine etwas
über den Boden abzusetzen.
Holzasche und Erde werden nach jedem
Gebrauch hineingeschüttet um Fliegenbrut
und Gerüche zu mindern.
Ebenso kann organisches Material, wie
z.B. Blätter, hinzugefügt werden.

Wenn die Grube zu etwa 70% voll ist:




Werden Abdeckungsplatte und Häuschen
auf einer neuen Grube aufgestellt.
Die gefüllte Grube wird vollends mit Erde
aufgefüllt und ausgiebig gewässert.
Am nächsten Tag wird ein junger Baum eingpflanzt und nochmals gewässert.

Doppelgruben-Kompostierungstoilette
Sowohl Urin als auch Kot sammeln sich in der flachen Grube zuSammen mit Holzasche, Erde und organischem Pflanzenmaterial, das die Exkremente stets bedeckt, an.
Wenn die erste Grube beinahe voll ist:



Platte und Häuschen auf 2.te Grube bewegen
Den Inhalt der ersten Grube mit Erde, etwa
mit 15 bis 30 cm tief, bedecken und in Ruhe
kompostieren lassen

Wenn die zweite Grube nahezu voll ist:




Den reifen Kompost der ersten Grube entfernen
Dies sollte sich ohne üble Gerüche bewerkstelligen
lassen – sonst ist die Kompostierung nicht fertig
Es sollte sich ein wertvoller Humus gebildet haben

Kompostierungstoilette mit Schilfbett-Filter
Schilfbett-Filters werden eingesetzt um Urin und Grauwasser aufzubereiten (‘Grauwasser’ = Waschwasser vom Spülen, Wäsche, Dusche, etc.)
Urin wird vom Toilettenhäuschen duch eine Rohrleitung nach draussen ab
geleitet und zusammen mit dem anderen Brauchwasser in ein flaches, so
genanntes, Evapo-Transpirations-Bett eingeleitet:





Das Filterbett ist mit grobem Sand gefüllt
Es hat eine Umrandungsmauer um Versickern zu vermeiden (etwa mit
einer dicken Plastikfolie am Boden)
Schilf und wenn man mag Blumen, Büsche und sogar Fruchtbäume und
Kokosnusspalmen können auf dem Filterbett angpflanzt werden
1 m2 Schilfbett-Filter wird pro Toilettenbenutzer benötigt

Der Schilfbett-Filter nimmt den Abfluss, wärend er durch das Wurzelwerk
fliesst, auf und verdunstet ihn über die Pflanzen. Dabei werden Schad- und
Nährstoffe im Zusammenspiel von mikrobiologischen, chemischen und
physikalischen Vorgängen aus dem Abwasser herausgefiltert.

Eimer-Latrine
Der Eimer beinhaltet hier die Exkremente (Kot & Urin) und die hinzugefügten
Abdeckmaterialien
• er muss alle 1-3 Tage geleert werden – am Besten jeden Tag.
Der Eimer besteht aus Plastik, Emaille, galvanisiertem Metal, oder lackiertem Holz
• er wird in einem ‘doppelten Boden’ unter die Abdeckplatte gestellt
• auch einfachere Konstruktionen sind möglich

Ein Arbeiter ersetzt den Eimer mit einem frischen,
leert die Exkremente in einen grösseren Container,
und bringt diesen zur Kompostierungsanlage:
• Wasser zum Waschen der benutzten Eimer und
Container muss dort vorhanden sein.
• Die kompostierung kann ohne grossartige
Geruchs- und Fliegen-belästigung und
Gesundheitsprobleme erfolgen.
• Der Kompost dient dann zur Düngung.

Biogas-Produktion









Moderne Biogas Technologie ist eine weit verbreitete Technik mit einer
Geschichte von über 30 Jahren. Die Technologie ist effizient, gut
ausgetestet und bietet eine kosteneffiziente Möglichkeit organische
Abfälle zu entsorgen und dabei noch Kraftstoffe und Dünger
herzustellen.
Anaerobe Bakterien zersetzen organisches Material in Abwesenheit von
Sauerstoff. Methan und CO2 werden dabei produziert. Das Methan kann
dabei als alternative Energiequelle genutzt werden.
Das Volumen der Eingangsstoffe kann dabei um 50-80 % reduziert
werden. Der am Ende übrige Schlamm ist biologisch stabil und kann als
reichhaltiger Dünger in der Landwirtschaft verwendet werden.
Aus den Exkrementen von 25 Leuten kann täglich im Schnitt etwa 1 m³
Biogas erzeugt werden (40 Liter pro Person und Tag), was dem
durchschnittlichen Energieverbrauch für die Küche eines Haushaltes
entspricht.
In Einrichtungen mit 500 oder mehr Besuchern täglich (Schulen,
Gefängnisse, religiöse Zentren, öffentliche Einrichtungen, ...) könnte
das Biogas genügend Energie für eine Kantine bereitstellen.
Anaerobe Verfahren sind in tropischen Gefilden besonders geeignet, da
diese Verfahren bei Temperaturen über 20°C gut funktionieren.

Zwei Bücher (in Englisch)
• The Composting Toilet System Book





235 pages
April 1999
ISBN: 0966678303
CEPP (Center for Ecological Pollution Prevention)

• The Humanure Handbook: A Guide to
Composting Human Manure.





302 pages
Juli 1999
ISBN: 0964425890
2.nd edition - Jenkins Publishing (PA)

Einige Organisationen
SANDEC (Sanitation in Dev. Countries department of EAWAG (Swiss))
http://www.sandec.ch/

SIDA

(Swedish International Development Assistance)
http://www.ecosanres.org

WSP

(UNDP & World Bank: Water and Sanitation Programme)
http://www.wsp.org/

WSSCC (Water Supply and Sanitation Collaborative Council)
http://www.wsscc.org

IETC

(UNEP Intl. Environmental Technology Centre (Japan))
http://www.unep.or.jp/

WEDC (Water Engineering and Development Centre (UK))
http://www.lboro.ac.uk/departments/cv/wedc/

CAWST (Centre for Affordable Water and Sanitation Technology (Canada))
http://www.cawst.org

...noch mehr Organisationen
CEPP (Centre for Ecological Pollution Prevention)
http://www.cepp.cc

IRC

(International Water and Sanitation Centre (Netherlands))
http://www.irc.nl

IDRC (International Development Research Center (Canada))
http://www.idrc.ca/

GARNET (Global Applied Research Network in Water Supply and San. (UK))
http://www.lboro.ac.uk/departments/cv/wedc/garnet/

AIT

(Asian Institute of Technology (Thailand))
http://www.ait.ac.th/

Sanitation Connection
http://www.sanicon.net/

Ecological Engineering Group
http://www.ecological-engineering.com/

Einige Webseiten
• Ecological Sanitation – an introduction by Steven A. Esrey
– http://www.thewaterpage.com/ecosan_esrey_intro.htm

• The Water Page – Ecological Sanitation
– http://www.thewaterpage.com/ecosan_main.htm

• News on the „2003 World Toilet Summit“ in Taipei (Taiwan)
– http://taipeitimes.com/News/taiwan/archives/2003/10/12/2003071360

• SSHE (IRC & UNICEF) news from Aug. 2002
– http://www2.irc.nl/sshe/nn/nn0208.html

... jedoch, die Anwendung dieses revolutionären
Herangehens, und das Verständnis seiner Auswirkungen
und
Bedeutung
für
die
Gesundheit,
den
landwirtschaftlichen Nutzen, ökonomische Vorteile, und
institutionelle Anforderungen – speziell in modernen
städtischen Umgebungen – befinden sich noch immer in
den Kinderschuhen ...
(von der ersten Internationalen Konferenz über ‚Ecologic Sanitation‘ 2001)

ENDE
...ODER DER ANFANG?


Slide 22

Ökologische Toiletten
[ Schwarze Erde für die Menschheit ]

Der Krankheitserreger-Zyklus

Menschen verunreinigen die Umwelt und werden dadurch krank!

Einige Sanitär-Fakten
Menschen ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser im Jahr 2000:

1100 Millionen

( = 18 % der Weltbevölkerung )

Menschen ohne Zuganag zu angemessenen Toiletten im Jahr 2000:

2400 Millionen

( = 39 % der Weltbevölkerung )

1.2 Mrd.
Menschen weltweit, und trägt seinen Teil zu dem Tod von 15 Mio.
Verschmutztes Wasser beeinträchtigt die Gesundheit von
Kindern jedes Jahr bei.
Etwa

4 Mrd. Fälle von Durchfall gibt es jährlich weltweit:

– daran sterben 2.2 Millionen Menschen, hauptsächlich Kinder,
– das entspricht 15% der toten Kinder in Entwicklungsländern.
Die neuesten Daten finden Sie im „Zustand der Kinder in der Welt“
Report von UNICEF, und dem "Human Development Report“ von UNDP.

...noch mehr Sanitär-Fakten
Weltweit werden 5.3% aller Toten und 6.8% aller Behinderungen durch schlechte Toilettenhygiene und Wasser verursacht.

Einige Krankheiten die durch unhygienische Toiletten und fäkal
verunreinigtes Trinkwasser verursacht (oder gefördert) werden:
Cholera, Typhus, Durchfall, Ruhr,
Hepatitis, Malaria, Polio, Schistosomiase
Chlorverbindungen, die bei der Behandlung von Trinkwasser zur
Vermeidung ansteckender Krankheiten entstehen, werden in
Zusammenhang mit einer grossen Anzahl von Krebsfällen
gebracht (Blasen-, Darm-, Kolorektal- und Leberkrebs).

900 Millionen chinesische Bauern scheiden ca. 450 Mio. Tonnen
organischen Dünger jedes Jahr aus – im Wert von 2.6 Mrd. US$!
Der globale organische Dünger Output (Exkremente) im Jahr 2000,
wird auf 8.5 Mio. Tonnen täglich geschätzt ~ 49 Mio. US$.

Den Krankheitserreger-Zyklus durchbrechen
Um Krankheiten zu vermeiden müssen Krankheitserreger geblockt
werden, so dass Menschen ihnen nicht ausgesetzt sind (durch
Einatmen und Verschlucken).

Toiletten sind der erste und effektivste Punkt um Krankheitserreger aus
Fäkalien abzublocken - wenn Fäkalien am Ort der Ausscheidung aufbereitet werden können fast keine Krankheitserreger in die Umwelt gelangen.

Der Nährstoff-Zyklus

Der Düngemittelwert der Exkremente - Stickstoff (N), Phosphor (P)
und Kalium (K) – den jeder von uns produziert, ist nahezu ausreichend um die Nahrung für eine Person anzubauen!

Nährstoffe in Exkrementen
Die mineralischen Pflanzennährstoffe pro Person und Jahr (in kg) sind:
Urin
Kot
Für Anbau von 250
Nährstoff
Total
(500 ltr. / Jahr)
(50 ltr. / Jahr)
kg Getreide nötig
Stickstoff (N)
4.0
0.5
4.5
5.6

Phosphor (P)

0.4

0.2

0.6

0.7

Kalium

0.9

0.3

1.2

1.2

(K)

Urin:
• macht 90% des Volumens menschlicher Auscheidungen aus
• es beinhaltet auch etwa 80% aller mineralischen Pflanzennährstoffe (N, P, K)
Kot:

• beinhaltet das meiste des kohlenstoffhaltigen (C) organischen Materials
• Kohlenstoff erhöht die Wasserhaltekapazität von Böden und verbessert diese
• organisches Material verbessert Bodenstruktur und erhöht den Humusgehalt
 dies kann kein chemischer Dünger leisten!

Den Nährstoff-Zyklus schliessen
Urin:
– ist ein guter natürlicher mineralischer (N, P, K) Dünger
– Beinhaltet nur wenige Krankheitserreger und Schwermetalle
– damit ist Urin ein sauberer Dünger
Gemischt mit Wasser (5–10 Liter Wasser / 1 Liter Urin) kann
es zur düngenden Bewässerung eingesetzt werden

Kot:
– beinhaltet weniger Mineralien (N, P, K) als Urin
– beinhaltet den meisten Kohlenstoff (C) in unseren Exkrementen
– beinhaltet eine Menge Krankheitserreger
muss vor der Verwendung aufbereitet werden
aufbereiteter Kot kann ohne Bedenken mit anderen
organischen Küchen- und Gartenabfällen kompostiert werden
Einbringen des resultierenden Komposts in die Erde stellt die
Humusschicht wieder her

Was sind ökologische Toiletten?
Wasserspül-Toiletten-System:

VS

Ökologisches Toiletten-System:

+ Durchbricht den KankheitserregerZyklus
indem
Exkremente
weggespült werden.

+ Durchbricht den KankheitserregerZyklus durch Lagerung und
Aufbereitung von Exkrementen.

– Benötigt eine Menge Wasser um
Urin und Kot fortzuspülen.

+ Spart Wasser: benötigt nur
wenig oder gar kein Wasser!

– Exkremente, Spülwasser, HaushaltsBrauchwasser
und
Industrieabwässer werden gemischt.

+ Exkremente werden nahe dem
‚Produktionsort‘ ohne industrielle
Verunreinigungen aufbereitet.

– Der
Klärschlamm
moderner
Klärwerke kann nicht ohne
Bedenken als landwirtschaftlicher
Dünger verwendet werden – ihre
Abflüsse verunreinigen Flüsse und
das Meer.

+ Aufbereiteter und kompostierter
Kot verbessert die Humusschicht
des Bodens und Nährstoffe im
Urin werden dem Boden als
Dünger zurückgegeben – nichts
wird verunreinigt .

Was ist mit der Tiefe-Grube-Latrine?
2.8 Mrd. Menschen benutzen sie – Grubenlatrinen haben einige Nachteile:


Sie können nicht benutzt werden, wo der Boden zu hart ist, oder der
Grundwasserspiegel zu hoch, oder wo Überflutungen ein Problem sind,
oder in dicht besiedelten Gebieten wo der Platz limitiert ist – selbst eine sehr

tiefe Grube wird nach ein paar Jahren Benutzung voll sein, so dass eine neue Grube
gegraben werden muss, was bei kleinen städtischen Grundstücken nicht geht.



Das Risiko das Grundwasser zu verunreinigen bedroht das Trinkwasser:






Erhöhte Nitratwerte im Grundwasser durch Versickerung aus Gruben.
Grubenlatrinen werden bei heftigem Regen (Regenzeit / Monsun) oft durch
eindringendes Grundwasser unter Wasser gesetzt, da die Pegel steigen.
Haushalte mit Familienbrunnen auf dem Grundstück müssen ihre Latrine in
sicherer Distanz zum Brunnen bauen (10m mindestens).

Oftmals werden Grubenlatrinen wegen der unangenehmen Gerüche und
der Fliegen nicht benutz – vor allem während der Regenzeit:



Bestimmte Krankheitsüberträger brüten in feuchten Gruben – Fliegen und
Moskitos mögen die feuchte Umgebung in den Latrinen.
Diese Krankheitsüberträger verbreiten Krankheisterreger und verursachen
Krankheiten wie z.B. Malaria!

Eco-San Nutzen (1)
Eco-San versucht beides zu erreichen:
• Krankheitserreger-Zyklus
-> kein Kontakt mit nicht aufbereidurchbrechen
tetem Kot
• Nährstoff-Zyklus schliessen -> Wiederverwertung von Urin & Kot
als Dünger & Bodenverbesserer
Damit hat es einen
doppelt
nützlichen
Effekt
für
die
Gesundheit:

1. Reduktion von
Krankheiten
2. Verbesserung der
Nährstoffaufnahme

Eco-San Nutzen (2)
Das sichere Wiederverwerten menschlicher Exkremente
als Dünger & Bodenverbesserer hat einige Vorteile, z.B.:



Reduziert schädliche Abflüsse in Flüsse, Seen und das Meer
Stellt wertvolle Ressourcen bereit – statt sie zu verschwenden



Reduziert die Menge chemischen Düngers, der zum Nahrungsanbau importiert werden muss – was die Abhängigkeit vom chem.
Dünger mindert und Geld für Schulen, Hospitäer, etc. spart



Erhöht die Nahrungsmittelsicherheit der Haushalte – jeder kann



Schafft Arbeit – beim Sammeln / Kompostieren / städt. Landwirtschaft



Verbessert die Lebensbedingungen – sichere, fliegenfreie, angenehm



Gesündere Kinder – können besser lernen und sind glücklicher!



Gesündere Menschen – können besser arbeiten, mehr verdienen und

sich sicherlich diesen Dünger für den eigenen Anbau im Garten leisten!

riechende & billige Toiletten für jedermann

sind ebenso glücklicher!

Eco-San Nutzen (3)
Während es überall auf der Welt Sinn macht, so können
insbesondere Entwicklungsländer von Eco-San profitieren:


In Kombination könnten bessere Sanitäre Anlagen und ein
verbesserter Ernährungsstandard den Gesundheitsstandard in der
Bevölkerung in Entwicklungsländern erheblich positiv beeinflussen.



Die höhere Temperatur in vielen Entwicklungsländern und das
konzentriertere Urin, das aus Toiletten, die keine Spülung verwenden, gewonnen werden kann, erhöhen die Keimabtötungsrate. Die niedrigen Risiken der Übertragung von Infektionen durch
Urin unterstützen die Nutzung von Urin-Trennungstechniken.
Im südlichen tropischen Klima sind Kompostierungstoiletten und
Austrocknungstoiletten und Kombinationen mit Schilf-Bett-Filtern
einfacher machbar und effizienter.
Kombinationen von Kompostierungstoiletten und Filtersystemen
wären passend in Ländern wo man sich mit Wasser (statt mit
Toilettenpapier) den Hintern putzt.





Nicht-Eco-San Probleme
Das Versagen den Nährstoff-Zyklus zu schliessen
resultierte in:
1.) einer Reduktion der Humusschicht (Verlust von Bodenfruchtbarkeit)
(Bedarf an mehr Bewässerung)
(erhöhtes Flut-Risiko!)

2.) erhöhtem Verbrauch von Pestiziden (gesunder Boden wurde zerstört)
3.) Produktion und Gebrauch chem. Dünger

(seit dem 1. Weltkrieg)

4.) Nährstoff und Chlor (Cl) Verschmutzung
in Küstennähe und Hochsee

(Verlust an Biodiversität)
(giftiges Algenwachstum)
(Fisch & Korallensterben)

Aufbereitung von Urin
Urin aufzubereiten ist nicht unbedingt notwendig, da Urin von
gesunden Menschen ebenso gesund und sauber ist:
• In einem gesunden Menschen ist Urin in der Blase steril.
• Einige Leute trinken ihr Morgenurin als vorbeugende Gesundheitsvorsorgemassnahme (um gegen Krankheiten resistenter zu sein).
Jedoch in Gebieten, wo Krankheiten wie Bilharziose, Typhus, Cholera,
Hepatitis A & B, Tuberculosis oder HIV/AIDS ein Problem darstellen,
sollte Urin vor der Benutzung aufbereitet werden!
Urinaufbereitung durch Lagerung in Tanks:
• Stickstoff in gelagertem Urin wird zu Ammonium, und der pH steigt auf ca. 9
• es sollte eine geringe Verdünnung mit Wasser angestrebt werden – dies
unterstützt die Abtötung von Krankheitskeimen
• die Temperatur sollte in einem höheren Bereich liegen (20°C oder mehr)
Nötige Lagerungszeit (bei 20°C):
• 6 Monate, wenn fäkale Verunreinigung vorliegt
• 1 Monat bei sauberem Urin (ohne fäkale Verunreinigung)

Aufbereitung von Kot
Hier mal in Kürze 4 Verfahren Kot aufzubereiten:
1. Austrocknung:
Austrocknung auf unter 5% der Ursprungsmasse – kann in trockenem
warmen Klima in 4 Monaten erreicht werden – führt zu kompletter
Inaktivation aller Wurmeier (auch Ascaris Wurmeier – der
resistenteste Krankheitserreger im Kot überhaupt).

2. Pasteurisation:
Erhitzen auf 70°C
Krankheitserreger.

für

eine

Stunde

tötet

so

ziemlich

alle

3. Aerobes Kompostieren:
Beim Kompostieren erzeugen die aeroben Rottebakterien hohe
Temperaturen. 50-55°C tötet Krankheitserreger in wenigen Tagen.
Temperaturen um 55-65°C töten alle Arten von Krankheitserregern
(ausser bakterielle Sporen) in wenigen Stunden.

4. Anaerobe Gärung:
Dauert länger als Kompostierung und stinkt gewaltig (SOH4).

Kompostierung (1)
Die 6 Kompostierungs-Bedingungen sind:
1. Organisches Material:

( Kohlenstoff (C) and Stickstoff (N) )

• Kohlenstoff ist energiereiches Futter für Mikroorganismen.
• Stickstoff bietet Proteine, die von Mikroorganismen zum Leben benötigt werden.

2. Mikroorganismen:
• Mikroorganismen erzeugen Hitze und wandeln organisches Material in Kompost.
• Gute Quellen für Microorganismen sind Erde und fertiger Kompost.

3. Luft:
• Kompostierungs-Bakterien sind aerob, d.h. sie brauchen Luft und können in Wasser
nicht leben, daher ist Luft notwendig da sie Sauerstoff (O2) für ihre Arbeit benötigen.

4. Wasser:
• Wasser ist notwendig um den Komposthaufen feucht zu halten, ABER nicht durchnässt.

5. Temperatur:
• Ist der Boden gefroren sind die Bakterien inaktiv – Temp. von 20°C oder mehr sind gut.

6. Zeit:
• Sind die vorigen 5 vorhanden, wird Kompost draus - entweder in 1 Monat oder 1 Jahr.

Kompostierung (2)

Das C-N Verhältnis:

Da die meiste Arbeit beim Kompostieren von Mikroorganismen getan wird,
muss der Komposthaufen ihnen eine ausgewogene Nahrung aus Kohlenstoff
(C) und Stickstoff (N) anbieten, um attraktiv für sie zu sein.
Unglücklicherweise ist das C-N Verhältnis unserer Exkremente nicht ausgewogen!
Kohlenstoffhaltiges organisches Material muss dem Komposthaufen hinzugefügt
werden, wie z.B.:
Holzige Abfälle, Getreide-Hülsen (Spreu), Stroh, Asche, Erde, Papier, …

Regenwürmer:
Wurmhumus – Regenwürmer dem Kompost hinzufügen – ist eine bewährte
Methode um einen Humus von guter Qualität zu erzielen. Die Würmer bereiten
die Nährstoffe so auf, dass Pflanzen sie direkt aufnehmen können.

Humus:
Beim Kompostieren reduziert sich das Ursprungsvolumen um etwa 90% - die
übrigen 10% sind Humus, angefüllt mit den Mineralien, die vom Boden
aufgenommen wurden, als die Nahrung dort gewachsen ist.
Alles kompostierte biologische Material wird zu Humus.

Arbor Loo - Kompostierungstoilette
Der Arbor Loo ist eine simple Kompostierungstoilette mit einer tragbaren
Abdeckungsplatte + Häuschen auf einer flachen Grube:







maximal 1 Meter tief
Die Grube ist nicht ausgemauert, sie hat
höchstens eine Umrandung um die obere
Kante abzusichern und die Latrine etwas
über den Boden abzusetzen.
Holzasche und Erde werden nach jedem
Gebrauch hineingeschüttet um Fliegenbrut
und Gerüche zu mindern.
Ebenso kann organisches Material, wie
z.B. Blätter, hinzugefügt werden.

Wenn die Grube zu etwa 70% voll ist:




Werden Abdeckungsplatte und Häuschen
auf einer neuen Grube aufgestellt.
Die gefüllte Grube wird vollends mit Erde
aufgefüllt und ausgiebig gewässert.
Am nächsten Tag wird ein junger Baum eingpflanzt und nochmals gewässert.

Doppelgruben-Kompostierungstoilette
Sowohl Urin als auch Kot sammeln sich in der flachen Grube zuSammen mit Holzasche, Erde und organischem Pflanzenmaterial, das die Exkremente stets bedeckt, an.
Wenn die erste Grube beinahe voll ist:



Platte und Häuschen auf 2.te Grube bewegen
Den Inhalt der ersten Grube mit Erde, etwa
mit 15 bis 30 cm tief, bedecken und in Ruhe
kompostieren lassen

Wenn die zweite Grube nahezu voll ist:




Den reifen Kompost der ersten Grube entfernen
Dies sollte sich ohne üble Gerüche bewerkstelligen
lassen – sonst ist die Kompostierung nicht fertig
Es sollte sich ein wertvoller Humus gebildet haben

Kompostierungstoilette mit Schilfbett-Filter
Schilfbett-Filters werden eingesetzt um Urin und Grauwasser aufzubereiten (‘Grauwasser’ = Waschwasser vom Spülen, Wäsche, Dusche, etc.)
Urin wird vom Toilettenhäuschen duch eine Rohrleitung nach draussen ab
geleitet und zusammen mit dem anderen Brauchwasser in ein flaches, so
genanntes, Evapo-Transpirations-Bett eingeleitet:





Das Filterbett ist mit grobem Sand gefüllt
Es hat eine Umrandungsmauer um Versickern zu vermeiden (etwa mit
einer dicken Plastikfolie am Boden)
Schilf und wenn man mag Blumen, Büsche und sogar Fruchtbäume und
Kokosnusspalmen können auf dem Filterbett angpflanzt werden
1 m2 Schilfbett-Filter wird pro Toilettenbenutzer benötigt

Der Schilfbett-Filter nimmt den Abfluss, wärend er durch das Wurzelwerk
fliesst, auf und verdunstet ihn über die Pflanzen. Dabei werden Schad- und
Nährstoffe im Zusammenspiel von mikrobiologischen, chemischen und
physikalischen Vorgängen aus dem Abwasser herausgefiltert.

Eimer-Latrine
Der Eimer beinhaltet hier die Exkremente (Kot & Urin) und die hinzugefügten
Abdeckmaterialien
• er muss alle 1-3 Tage geleert werden – am Besten jeden Tag.
Der Eimer besteht aus Plastik, Emaille, galvanisiertem Metal, oder lackiertem Holz
• er wird in einem ‘doppelten Boden’ unter die Abdeckplatte gestellt
• auch einfachere Konstruktionen sind möglich

Ein Arbeiter ersetzt den Eimer mit einem frischen,
leert die Exkremente in einen grösseren Container,
und bringt diesen zur Kompostierungsanlage:
• Wasser zum Waschen der benutzten Eimer und
Container muss dort vorhanden sein.
• Die kompostierung kann ohne grossartige
Geruchs- und Fliegen-belästigung und
Gesundheitsprobleme erfolgen.
• Der Kompost dient dann zur Düngung.

Biogas-Produktion









Moderne Biogas Technologie ist eine weit verbreitete Technik mit einer
Geschichte von über 30 Jahren. Die Technologie ist effizient, gut
ausgetestet und bietet eine kosteneffiziente Möglichkeit organische
Abfälle zu entsorgen und dabei noch Kraftstoffe und Dünger
herzustellen.
Anaerobe Bakterien zersetzen organisches Material in Abwesenheit von
Sauerstoff. Methan und CO2 werden dabei produziert. Das Methan kann
dabei als alternative Energiequelle genutzt werden.
Das Volumen der Eingangsstoffe kann dabei um 50-80 % reduziert
werden. Der am Ende übrige Schlamm ist biologisch stabil und kann als
reichhaltiger Dünger in der Landwirtschaft verwendet werden.
Aus den Exkrementen von 25 Leuten kann täglich im Schnitt etwa 1 m³
Biogas erzeugt werden (40 Liter pro Person und Tag), was dem
durchschnittlichen Energieverbrauch für die Küche eines Haushaltes
entspricht.
In Einrichtungen mit 500 oder mehr Besuchern täglich (Schulen,
Gefängnisse, religiöse Zentren, öffentliche Einrichtungen, ...) könnte
das Biogas genügend Energie für eine Kantine bereitstellen.
Anaerobe Verfahren sind in tropischen Gefilden besonders geeignet, da
diese Verfahren bei Temperaturen über 20°C gut funktionieren.

Zwei Bücher (in Englisch)
• The Composting Toilet System Book





235 pages
April 1999
ISBN: 0966678303
CEPP (Center for Ecological Pollution Prevention)

• The Humanure Handbook: A Guide to
Composting Human Manure.





302 pages
Juli 1999
ISBN: 0964425890
2.nd edition - Jenkins Publishing (PA)

Einige Organisationen
SANDEC (Sanitation in Dev. Countries department of EAWAG (Swiss))
http://www.sandec.ch/

SIDA

(Swedish International Development Assistance)
http://www.ecosanres.org

WSP

(UNDP & World Bank: Water and Sanitation Programme)
http://www.wsp.org/

WSSCC (Water Supply and Sanitation Collaborative Council)
http://www.wsscc.org

IETC

(UNEP Intl. Environmental Technology Centre (Japan))
http://www.unep.or.jp/

WEDC (Water Engineering and Development Centre (UK))
http://www.lboro.ac.uk/departments/cv/wedc/

CAWST (Centre for Affordable Water and Sanitation Technology (Canada))
http://www.cawst.org

...noch mehr Organisationen
CEPP (Centre for Ecological Pollution Prevention)
http://www.cepp.cc

IRC

(International Water and Sanitation Centre (Netherlands))
http://www.irc.nl

IDRC (International Development Research Center (Canada))
http://www.idrc.ca/

GARNET (Global Applied Research Network in Water Supply and San. (UK))
http://www.lboro.ac.uk/departments/cv/wedc/garnet/

AIT

(Asian Institute of Technology (Thailand))
http://www.ait.ac.th/

Sanitation Connection
http://www.sanicon.net/

Ecological Engineering Group
http://www.ecological-engineering.com/

Einige Webseiten
• Ecological Sanitation – an introduction by Steven A. Esrey
– http://www.thewaterpage.com/ecosan_esrey_intro.htm

• The Water Page – Ecological Sanitation
– http://www.thewaterpage.com/ecosan_main.htm

• News on the „2003 World Toilet Summit“ in Taipei (Taiwan)
– http://taipeitimes.com/News/taiwan/archives/2003/10/12/2003071360

• SSHE (IRC & UNICEF) news from Aug. 2002
– http://www2.irc.nl/sshe/nn/nn0208.html

... jedoch, die Anwendung dieses revolutionären
Herangehens, und das Verständnis seiner Auswirkungen
und
Bedeutung
für
die
Gesundheit,
den
landwirtschaftlichen Nutzen, ökonomische Vorteile, und
institutionelle Anforderungen – speziell in modernen
städtischen Umgebungen – befinden sich noch immer in
den Kinderschuhen ...
(von der ersten Internationalen Konferenz über ‚Ecologic Sanitation‘ 2001)

ENDE
...ODER DER ANFANG?


Slide 23

Ökologische Toiletten
[ Schwarze Erde für die Menschheit ]

Der Krankheitserreger-Zyklus

Menschen verunreinigen die Umwelt und werden dadurch krank!

Einige Sanitär-Fakten
Menschen ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser im Jahr 2000:

1100 Millionen

( = 18 % der Weltbevölkerung )

Menschen ohne Zuganag zu angemessenen Toiletten im Jahr 2000:

2400 Millionen

( = 39 % der Weltbevölkerung )

1.2 Mrd.
Menschen weltweit, und trägt seinen Teil zu dem Tod von 15 Mio.
Verschmutztes Wasser beeinträchtigt die Gesundheit von
Kindern jedes Jahr bei.
Etwa

4 Mrd. Fälle von Durchfall gibt es jährlich weltweit:

– daran sterben 2.2 Millionen Menschen, hauptsächlich Kinder,
– das entspricht 15% der toten Kinder in Entwicklungsländern.
Die neuesten Daten finden Sie im „Zustand der Kinder in der Welt“
Report von UNICEF, und dem "Human Development Report“ von UNDP.

...noch mehr Sanitär-Fakten
Weltweit werden 5.3% aller Toten und 6.8% aller Behinderungen durch schlechte Toilettenhygiene und Wasser verursacht.

Einige Krankheiten die durch unhygienische Toiletten und fäkal
verunreinigtes Trinkwasser verursacht (oder gefördert) werden:
Cholera, Typhus, Durchfall, Ruhr,
Hepatitis, Malaria, Polio, Schistosomiase
Chlorverbindungen, die bei der Behandlung von Trinkwasser zur
Vermeidung ansteckender Krankheiten entstehen, werden in
Zusammenhang mit einer grossen Anzahl von Krebsfällen
gebracht (Blasen-, Darm-, Kolorektal- und Leberkrebs).

900 Millionen chinesische Bauern scheiden ca. 450 Mio. Tonnen
organischen Dünger jedes Jahr aus – im Wert von 2.6 Mrd. US$!
Der globale organische Dünger Output (Exkremente) im Jahr 2000,
wird auf 8.5 Mio. Tonnen täglich geschätzt ~ 49 Mio. US$.

Den Krankheitserreger-Zyklus durchbrechen
Um Krankheiten zu vermeiden müssen Krankheitserreger geblockt
werden, so dass Menschen ihnen nicht ausgesetzt sind (durch
Einatmen und Verschlucken).

Toiletten sind der erste und effektivste Punkt um Krankheitserreger aus
Fäkalien abzublocken - wenn Fäkalien am Ort der Ausscheidung aufbereitet werden können fast keine Krankheitserreger in die Umwelt gelangen.

Der Nährstoff-Zyklus

Der Düngemittelwert der Exkremente - Stickstoff (N), Phosphor (P)
und Kalium (K) – den jeder von uns produziert, ist nahezu ausreichend um die Nahrung für eine Person anzubauen!

Nährstoffe in Exkrementen
Die mineralischen Pflanzennährstoffe pro Person und Jahr (in kg) sind:
Urin
Kot
Für Anbau von 250
Nährstoff
Total
(500 ltr. / Jahr)
(50 ltr. / Jahr)
kg Getreide nötig
Stickstoff (N)
4.0
0.5
4.5
5.6

Phosphor (P)

0.4

0.2

0.6

0.7

Kalium

0.9

0.3

1.2

1.2

(K)

Urin:
• macht 90% des Volumens menschlicher Auscheidungen aus
• es beinhaltet auch etwa 80% aller mineralischen Pflanzennährstoffe (N, P, K)
Kot:

• beinhaltet das meiste des kohlenstoffhaltigen (C) organischen Materials
• Kohlenstoff erhöht die Wasserhaltekapazität von Böden und verbessert diese
• organisches Material verbessert Bodenstruktur und erhöht den Humusgehalt
 dies kann kein chemischer Dünger leisten!

Den Nährstoff-Zyklus schliessen
Urin:
– ist ein guter natürlicher mineralischer (N, P, K) Dünger
– Beinhaltet nur wenige Krankheitserreger und Schwermetalle
– damit ist Urin ein sauberer Dünger
Gemischt mit Wasser (5–10 Liter Wasser / 1 Liter Urin) kann
es zur düngenden Bewässerung eingesetzt werden

Kot:
– beinhaltet weniger Mineralien (N, P, K) als Urin
– beinhaltet den meisten Kohlenstoff (C) in unseren Exkrementen
– beinhaltet eine Menge Krankheitserreger
muss vor der Verwendung aufbereitet werden
aufbereiteter Kot kann ohne Bedenken mit anderen
organischen Küchen- und Gartenabfällen kompostiert werden
Einbringen des resultierenden Komposts in die Erde stellt die
Humusschicht wieder her

Was sind ökologische Toiletten?
Wasserspül-Toiletten-System:

VS

Ökologisches Toiletten-System:

+ Durchbricht den KankheitserregerZyklus
indem
Exkremente
weggespült werden.

+ Durchbricht den KankheitserregerZyklus durch Lagerung und
Aufbereitung von Exkrementen.

– Benötigt eine Menge Wasser um
Urin und Kot fortzuspülen.

+ Spart Wasser: benötigt nur
wenig oder gar kein Wasser!

– Exkremente, Spülwasser, HaushaltsBrauchwasser
und
Industrieabwässer werden gemischt.

+ Exkremente werden nahe dem
‚Produktionsort‘ ohne industrielle
Verunreinigungen aufbereitet.

– Der
Klärschlamm
moderner
Klärwerke kann nicht ohne
Bedenken als landwirtschaftlicher
Dünger verwendet werden – ihre
Abflüsse verunreinigen Flüsse und
das Meer.

+ Aufbereiteter und kompostierter
Kot verbessert die Humusschicht
des Bodens und Nährstoffe im
Urin werden dem Boden als
Dünger zurückgegeben – nichts
wird verunreinigt .

Was ist mit der Tiefe-Grube-Latrine?
2.8 Mrd. Menschen benutzen sie – Grubenlatrinen haben einige Nachteile:


Sie können nicht benutzt werden, wo der Boden zu hart ist, oder der
Grundwasserspiegel zu hoch, oder wo Überflutungen ein Problem sind,
oder in dicht besiedelten Gebieten wo der Platz limitiert ist – selbst eine sehr

tiefe Grube wird nach ein paar Jahren Benutzung voll sein, so dass eine neue Grube
gegraben werden muss, was bei kleinen städtischen Grundstücken nicht geht.



Das Risiko das Grundwasser zu verunreinigen bedroht das Trinkwasser:






Erhöhte Nitratwerte im Grundwasser durch Versickerung aus Gruben.
Grubenlatrinen werden bei heftigem Regen (Regenzeit / Monsun) oft durch
eindringendes Grundwasser unter Wasser gesetzt, da die Pegel steigen.
Haushalte mit Familienbrunnen auf dem Grundstück müssen ihre Latrine in
sicherer Distanz zum Brunnen bauen (10m mindestens).

Oftmals werden Grubenlatrinen wegen der unangenehmen Gerüche und
der Fliegen nicht benutz – vor allem während der Regenzeit:



Bestimmte Krankheitsüberträger brüten in feuchten Gruben – Fliegen und
Moskitos mögen die feuchte Umgebung in den Latrinen.
Diese Krankheitsüberträger verbreiten Krankheisterreger und verursachen
Krankheiten wie z.B. Malaria!

Eco-San Nutzen (1)
Eco-San versucht beides zu erreichen:
• Krankheitserreger-Zyklus
-> kein Kontakt mit nicht aufbereidurchbrechen
tetem Kot
• Nährstoff-Zyklus schliessen -> Wiederverwertung von Urin & Kot
als Dünger & Bodenverbesserer
Damit hat es einen
doppelt
nützlichen
Effekt
für
die
Gesundheit:

1. Reduktion von
Krankheiten
2. Verbesserung der
Nährstoffaufnahme

Eco-San Nutzen (2)
Das sichere Wiederverwerten menschlicher Exkremente
als Dünger & Bodenverbesserer hat einige Vorteile, z.B.:



Reduziert schädliche Abflüsse in Flüsse, Seen und das Meer
Stellt wertvolle Ressourcen bereit – statt sie zu verschwenden



Reduziert die Menge chemischen Düngers, der zum Nahrungsanbau importiert werden muss – was die Abhängigkeit vom chem.
Dünger mindert und Geld für Schulen, Hospitäer, etc. spart



Erhöht die Nahrungsmittelsicherheit der Haushalte – jeder kann



Schafft Arbeit – beim Sammeln / Kompostieren / städt. Landwirtschaft



Verbessert die Lebensbedingungen – sichere, fliegenfreie, angenehm



Gesündere Kinder – können besser lernen und sind glücklicher!



Gesündere Menschen – können besser arbeiten, mehr verdienen und

sich sicherlich diesen Dünger für den eigenen Anbau im Garten leisten!

riechende & billige Toiletten für jedermann

sind ebenso glücklicher!

Eco-San Nutzen (3)
Während es überall auf der Welt Sinn macht, so können
insbesondere Entwicklungsländer von Eco-San profitieren:


In Kombination könnten bessere Sanitäre Anlagen und ein
verbesserter Ernährungsstandard den Gesundheitsstandard in der
Bevölkerung in Entwicklungsländern erheblich positiv beeinflussen.



Die höhere Temperatur in vielen Entwicklungsländern und das
konzentriertere Urin, das aus Toiletten, die keine Spülung verwenden, gewonnen werden kann, erhöhen die Keimabtötungsrate. Die niedrigen Risiken der Übertragung von Infektionen durch
Urin unterstützen die Nutzung von Urin-Trennungstechniken.
Im südlichen tropischen Klima sind Kompostierungstoiletten und
Austrocknungstoiletten und Kombinationen mit Schilf-Bett-Filtern
einfacher machbar und effizienter.
Kombinationen von Kompostierungstoiletten und Filtersystemen
wären passend in Ländern wo man sich mit Wasser (statt mit
Toilettenpapier) den Hintern putzt.





Nicht-Eco-San Probleme
Das Versagen den Nährstoff-Zyklus zu schliessen
resultierte in:
1.) einer Reduktion der Humusschicht (Verlust von Bodenfruchtbarkeit)
(Bedarf an mehr Bewässerung)
(erhöhtes Flut-Risiko!)

2.) erhöhtem Verbrauch von Pestiziden (gesunder Boden wurde zerstört)
3.) Produktion und Gebrauch chem. Dünger

(seit dem 1. Weltkrieg)

4.) Nährstoff und Chlor (Cl) Verschmutzung
in Küstennähe und Hochsee

(Verlust an Biodiversität)
(giftiges Algenwachstum)
(Fisch & Korallensterben)

Aufbereitung von Urin
Urin aufzubereiten ist nicht unbedingt notwendig, da Urin von
gesunden Menschen ebenso gesund und sauber ist:
• In einem gesunden Menschen ist Urin in der Blase steril.
• Einige Leute trinken ihr Morgenurin als vorbeugende Gesundheitsvorsorgemassnahme (um gegen Krankheiten resistenter zu sein).
Jedoch in Gebieten, wo Krankheiten wie Bilharziose, Typhus, Cholera,
Hepatitis A & B, Tuberculosis oder HIV/AIDS ein Problem darstellen,
sollte Urin vor der Benutzung aufbereitet werden!
Urinaufbereitung durch Lagerung in Tanks:
• Stickstoff in gelagertem Urin wird zu Ammonium, und der pH steigt auf ca. 9
• es sollte eine geringe Verdünnung mit Wasser angestrebt werden – dies
unterstützt die Abtötung von Krankheitskeimen
• die Temperatur sollte in einem höheren Bereich liegen (20°C oder mehr)
Nötige Lagerungszeit (bei 20°C):
• 6 Monate, wenn fäkale Verunreinigung vorliegt
• 1 Monat bei sauberem Urin (ohne fäkale Verunreinigung)

Aufbereitung von Kot
Hier mal in Kürze 4 Verfahren Kot aufzubereiten:
1. Austrocknung:
Austrocknung auf unter 5% der Ursprungsmasse – kann in trockenem
warmen Klima in 4 Monaten erreicht werden – führt zu kompletter
Inaktivation aller Wurmeier (auch Ascaris Wurmeier – der
resistenteste Krankheitserreger im Kot überhaupt).

2. Pasteurisation:
Erhitzen auf 70°C
Krankheitserreger.

für

eine

Stunde

tötet

so

ziemlich

alle

3. Aerobes Kompostieren:
Beim Kompostieren erzeugen die aeroben Rottebakterien hohe
Temperaturen. 50-55°C tötet Krankheitserreger in wenigen Tagen.
Temperaturen um 55-65°C töten alle Arten von Krankheitserregern
(ausser bakterielle Sporen) in wenigen Stunden.

4. Anaerobe Gärung:
Dauert länger als Kompostierung und stinkt gewaltig (SOH4).

Kompostierung (1)
Die 6 Kompostierungs-Bedingungen sind:
1. Organisches Material:

( Kohlenstoff (C) and Stickstoff (N) )

• Kohlenstoff ist energiereiches Futter für Mikroorganismen.
• Stickstoff bietet Proteine, die von Mikroorganismen zum Leben benötigt werden.

2. Mikroorganismen:
• Mikroorganismen erzeugen Hitze und wandeln organisches Material in Kompost.
• Gute Quellen für Microorganismen sind Erde und fertiger Kompost.

3. Luft:
• Kompostierungs-Bakterien sind aerob, d.h. sie brauchen Luft und können in Wasser
nicht leben, daher ist Luft notwendig da sie Sauerstoff (O2) für ihre Arbeit benötigen.

4. Wasser:
• Wasser ist notwendig um den Komposthaufen feucht zu halten, ABER nicht durchnässt.

5. Temperatur:
• Ist der Boden gefroren sind die Bakterien inaktiv – Temp. von 20°C oder mehr sind gut.

6. Zeit:
• Sind die vorigen 5 vorhanden, wird Kompost draus - entweder in 1 Monat oder 1 Jahr.

Kompostierung (2)

Das C-N Verhältnis:

Da die meiste Arbeit beim Kompostieren von Mikroorganismen getan wird,
muss der Komposthaufen ihnen eine ausgewogene Nahrung aus Kohlenstoff
(C) und Stickstoff (N) anbieten, um attraktiv für sie zu sein.
Unglücklicherweise ist das C-N Verhältnis unserer Exkremente nicht ausgewogen!
Kohlenstoffhaltiges organisches Material muss dem Komposthaufen hinzugefügt
werden, wie z.B.:
Holzige Abfälle, Getreide-Hülsen (Spreu), Stroh, Asche, Erde, Papier, …

Regenwürmer:
Wurmhumus – Regenwürmer dem Kompost hinzufügen – ist eine bewährte
Methode um einen Humus von guter Qualität zu erzielen. Die Würmer bereiten
die Nährstoffe so auf, dass Pflanzen sie direkt aufnehmen können.

Humus:
Beim Kompostieren reduziert sich das Ursprungsvolumen um etwa 90% - die
übrigen 10% sind Humus, angefüllt mit den Mineralien, die vom Boden
aufgenommen wurden, als die Nahrung dort gewachsen ist.
Alles kompostierte biologische Material wird zu Humus.

Arbor Loo - Kompostierungstoilette
Der Arbor Loo ist eine simple Kompostierungstoilette mit einer tragbaren
Abdeckungsplatte + Häuschen auf einer flachen Grube:







maximal 1 Meter tief
Die Grube ist nicht ausgemauert, sie hat
höchstens eine Umrandung um die obere
Kante abzusichern und die Latrine etwas
über den Boden abzusetzen.
Holzasche und Erde werden nach jedem
Gebrauch hineingeschüttet um Fliegenbrut
und Gerüche zu mindern.
Ebenso kann organisches Material, wie
z.B. Blätter, hinzugefügt werden.

Wenn die Grube zu etwa 70% voll ist:




Werden Abdeckungsplatte und Häuschen
auf einer neuen Grube aufgestellt.
Die gefüllte Grube wird vollends mit Erde
aufgefüllt und ausgiebig gewässert.
Am nächsten Tag wird ein junger Baum eingpflanzt und nochmals gewässert.

Doppelgruben-Kompostierungstoilette
Sowohl Urin als auch Kot sammeln sich in der flachen Grube zuSammen mit Holzasche, Erde und organischem Pflanzenmaterial, das die Exkremente stets bedeckt, an.
Wenn die erste Grube beinahe voll ist:



Platte und Häuschen auf 2.te Grube bewegen
Den Inhalt der ersten Grube mit Erde, etwa
mit 15 bis 30 cm tief, bedecken und in Ruhe
kompostieren lassen

Wenn die zweite Grube nahezu voll ist:




Den reifen Kompost der ersten Grube entfernen
Dies sollte sich ohne üble Gerüche bewerkstelligen
lassen – sonst ist die Kompostierung nicht fertig
Es sollte sich ein wertvoller Humus gebildet haben

Kompostierungstoilette mit Schilfbett-Filter
Schilfbett-Filters werden eingesetzt um Urin und Grauwasser aufzubereiten (‘Grauwasser’ = Waschwasser vom Spülen, Wäsche, Dusche, etc.)
Urin wird vom Toilettenhäuschen duch eine Rohrleitung nach draussen ab
geleitet und zusammen mit dem anderen Brauchwasser in ein flaches, so
genanntes, Evapo-Transpirations-Bett eingeleitet:





Das Filterbett ist mit grobem Sand gefüllt
Es hat eine Umrandungsmauer um Versickern zu vermeiden (etwa mit
einer dicken Plastikfolie am Boden)
Schilf und wenn man mag Blumen, Büsche und sogar Fruchtbäume und
Kokosnusspalmen können auf dem Filterbett angpflanzt werden
1 m2 Schilfbett-Filter wird pro Toilettenbenutzer benötigt

Der Schilfbett-Filter nimmt den Abfluss, wärend er durch das Wurzelwerk
fliesst, auf und verdunstet ihn über die Pflanzen. Dabei werden Schad- und
Nährstoffe im Zusammenspiel von mikrobiologischen, chemischen und
physikalischen Vorgängen aus dem Abwasser herausgefiltert.

Eimer-Latrine
Der Eimer beinhaltet hier die Exkremente (Kot & Urin) und die hinzugefügten
Abdeckmaterialien
• er muss alle 1-3 Tage geleert werden – am Besten jeden Tag.
Der Eimer besteht aus Plastik, Emaille, galvanisiertem Metal, oder lackiertem Holz
• er wird in einem ‘doppelten Boden’ unter die Abdeckplatte gestellt
• auch einfachere Konstruktionen sind möglich

Ein Arbeiter ersetzt den Eimer mit einem frischen,
leert die Exkremente in einen grösseren Container,
und bringt diesen zur Kompostierungsanlage:
• Wasser zum Waschen der benutzten Eimer und
Container muss dort vorhanden sein.
• Die kompostierung kann ohne grossartige
Geruchs- und Fliegen-belästigung und
Gesundheitsprobleme erfolgen.
• Der Kompost dient dann zur Düngung.

Biogas-Produktion









Moderne Biogas Technologie ist eine weit verbreitete Technik mit einer
Geschichte von über 30 Jahren. Die Technologie ist effizient, gut
ausgetestet und bietet eine kosteneffiziente Möglichkeit organische
Abfälle zu entsorgen und dabei noch Kraftstoffe und Dünger
herzustellen.
Anaerobe Bakterien zersetzen organisches Material in Abwesenheit von
Sauerstoff. Methan und CO2 werden dabei produziert. Das Methan kann
dabei als alternative Energiequelle genutzt werden.
Das Volumen der Eingangsstoffe kann dabei um 50-80 % reduziert
werden. Der am Ende übrige Schlamm ist biologisch stabil und kann als
reichhaltiger Dünger in der Landwirtschaft verwendet werden.
Aus den Exkrementen von 25 Leuten kann täglich im Schnitt etwa 1 m³
Biogas erzeugt werden (40 Liter pro Person und Tag), was dem
durchschnittlichen Energieverbrauch für die Küche eines Haushaltes
entspricht.
In Einrichtungen mit 500 oder mehr Besuchern täglich (Schulen,
Gefängnisse, religiöse Zentren, öffentliche Einrichtungen, ...) könnte
das Biogas genügend Energie für eine Kantine bereitstellen.
Anaerobe Verfahren sind in tropischen Gefilden besonders geeignet, da
diese Verfahren bei Temperaturen über 20°C gut funktionieren.

Zwei Bücher (in Englisch)
• The Composting Toilet System Book





235 pages
April 1999
ISBN: 0966678303
CEPP (Center for Ecological Pollution Prevention)

• The Humanure Handbook: A Guide to
Composting Human Manure.





302 pages
Juli 1999
ISBN: 0964425890
2.nd edition - Jenkins Publishing (PA)

Einige Organisationen
SANDEC (Sanitation in Dev. Countries department of EAWAG (Swiss))
http://www.sandec.ch/

SIDA

(Swedish International Development Assistance)
http://www.ecosanres.org

WSP

(UNDP & World Bank: Water and Sanitation Programme)
http://www.wsp.org/

WSSCC (Water Supply and Sanitation Collaborative Council)
http://www.wsscc.org

IETC

(UNEP Intl. Environmental Technology Centre (Japan))
http://www.unep.or.jp/

WEDC (Water Engineering and Development Centre (UK))
http://www.lboro.ac.uk/departments/cv/wedc/

CAWST (Centre for Affordable Water and Sanitation Technology (Canada))
http://www.cawst.org

...noch mehr Organisationen
CEPP (Centre for Ecological Pollution Prevention)
http://www.cepp.cc

IRC

(International Water and Sanitation Centre (Netherlands))
http://www.irc.nl

IDRC (International Development Research Center (Canada))
http://www.idrc.ca/

GARNET (Global Applied Research Network in Water Supply and San. (UK))
http://www.lboro.ac.uk/departments/cv/wedc/garnet/

AIT

(Asian Institute of Technology (Thailand))
http://www.ait.ac.th/

Sanitation Connection
http://www.sanicon.net/

Ecological Engineering Group
http://www.ecological-engineering.com/

Einige Webseiten
• Ecological Sanitation – an introduction by Steven A. Esrey
– http://www.thewaterpage.com/ecosan_esrey_intro.htm

• The Water Page – Ecological Sanitation
– http://www.thewaterpage.com/ecosan_main.htm

• News on the „2003 World Toilet Summit“ in Taipei (Taiwan)
– http://taipeitimes.com/News/taiwan/archives/2003/10/12/2003071360

• SSHE (IRC & UNICEF) news from Aug. 2002
– http://www2.irc.nl/sshe/nn/nn0208.html

... jedoch, die Anwendung dieses revolutionären
Herangehens, und das Verständnis seiner Auswirkungen
und
Bedeutung
für
die
Gesundheit,
den
landwirtschaftlichen Nutzen, ökonomische Vorteile, und
institutionelle Anforderungen – speziell in modernen
städtischen Umgebungen – befinden sich noch immer in
den Kinderschuhen ...
(von der ersten Internationalen Konferenz über ‚Ecologic Sanitation‘ 2001)

ENDE
...ODER DER ANFANG?


Slide 24

Ökologische Toiletten
[ Schwarze Erde für die Menschheit ]

Der Krankheitserreger-Zyklus

Menschen verunreinigen die Umwelt und werden dadurch krank!

Einige Sanitär-Fakten
Menschen ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser im Jahr 2000:

1100 Millionen

( = 18 % der Weltbevölkerung )

Menschen ohne Zuganag zu angemessenen Toiletten im Jahr 2000:

2400 Millionen

( = 39 % der Weltbevölkerung )

1.2 Mrd.
Menschen weltweit, und trägt seinen Teil zu dem Tod von 15 Mio.
Verschmutztes Wasser beeinträchtigt die Gesundheit von
Kindern jedes Jahr bei.
Etwa

4 Mrd. Fälle von Durchfall gibt es jährlich weltweit:

– daran sterben 2.2 Millionen Menschen, hauptsächlich Kinder,
– das entspricht 15% der toten Kinder in Entwicklungsländern.
Die neuesten Daten finden Sie im „Zustand der Kinder in der Welt“
Report von UNICEF, und dem "Human Development Report“ von UNDP.

...noch mehr Sanitär-Fakten
Weltweit werden 5.3% aller Toten und 6.8% aller Behinderungen durch schlechte Toilettenhygiene und Wasser verursacht.

Einige Krankheiten die durch unhygienische Toiletten und fäkal
verunreinigtes Trinkwasser verursacht (oder gefördert) werden:
Cholera, Typhus, Durchfall, Ruhr,
Hepatitis, Malaria, Polio, Schistosomiase
Chlorverbindungen, die bei der Behandlung von Trinkwasser zur
Vermeidung ansteckender Krankheiten entstehen, werden in
Zusammenhang mit einer grossen Anzahl von Krebsfällen
gebracht (Blasen-, Darm-, Kolorektal- und Leberkrebs).

900 Millionen chinesische Bauern scheiden ca. 450 Mio. Tonnen
organischen Dünger jedes Jahr aus – im Wert von 2.6 Mrd. US$!
Der globale organische Dünger Output (Exkremente) im Jahr 2000,
wird auf 8.5 Mio. Tonnen täglich geschätzt ~ 49 Mio. US$.

Den Krankheitserreger-Zyklus durchbrechen
Um Krankheiten zu vermeiden müssen Krankheitserreger geblockt
werden, so dass Menschen ihnen nicht ausgesetzt sind (durch
Einatmen und Verschlucken).

Toiletten sind der erste und effektivste Punkt um Krankheitserreger aus
Fäkalien abzublocken - wenn Fäkalien am Ort der Ausscheidung aufbereitet werden können fast keine Krankheitserreger in die Umwelt gelangen.

Der Nährstoff-Zyklus

Der Düngemittelwert der Exkremente - Stickstoff (N), Phosphor (P)
und Kalium (K) – den jeder von uns produziert, ist nahezu ausreichend um die Nahrung für eine Person anzubauen!

Nährstoffe in Exkrementen
Die mineralischen Pflanzennährstoffe pro Person und Jahr (in kg) sind:
Urin
Kot
Für Anbau von 250
Nährstoff
Total
(500 ltr. / Jahr)
(50 ltr. / Jahr)
kg Getreide nötig
Stickstoff (N)
4.0
0.5
4.5
5.6

Phosphor (P)

0.4

0.2

0.6

0.7

Kalium

0.9

0.3

1.2

1.2

(K)

Urin:
• macht 90% des Volumens menschlicher Auscheidungen aus
• es beinhaltet auch etwa 80% aller mineralischen Pflanzennährstoffe (N, P, K)
Kot:

• beinhaltet das meiste des kohlenstoffhaltigen (C) organischen Materials
• Kohlenstoff erhöht die Wasserhaltekapazität von Böden und verbessert diese
• organisches Material verbessert Bodenstruktur und erhöht den Humusgehalt
 dies kann kein chemischer Dünger leisten!

Den Nährstoff-Zyklus schliessen
Urin:
– ist ein guter natürlicher mineralischer (N, P, K) Dünger
– Beinhaltet nur wenige Krankheitserreger und Schwermetalle
– damit ist Urin ein sauberer Dünger
Gemischt mit Wasser (5–10 Liter Wasser / 1 Liter Urin) kann
es zur düngenden Bewässerung eingesetzt werden

Kot:
– beinhaltet weniger Mineralien (N, P, K) als Urin
– beinhaltet den meisten Kohlenstoff (C) in unseren Exkrementen
– beinhaltet eine Menge Krankheitserreger
muss vor der Verwendung aufbereitet werden
aufbereiteter Kot kann ohne Bedenken mit anderen
organischen Küchen- und Gartenabfällen kompostiert werden
Einbringen des resultierenden Komposts in die Erde stellt die
Humusschicht wieder her

Was sind ökologische Toiletten?
Wasserspül-Toiletten-System:

VS

Ökologisches Toiletten-System:

+ Durchbricht den KankheitserregerZyklus
indem
Exkremente
weggespült werden.

+ Durchbricht den KankheitserregerZyklus durch Lagerung und
Aufbereitung von Exkrementen.

– Benötigt eine Menge Wasser um
Urin und Kot fortzuspülen.

+ Spart Wasser: benötigt nur
wenig oder gar kein Wasser!

– Exkremente, Spülwasser, HaushaltsBrauchwasser
und
Industrieabwässer werden gemischt.

+ Exkremente werden nahe dem
‚Produktionsort‘ ohne industrielle
Verunreinigungen aufbereitet.

– Der
Klärschlamm
moderner
Klärwerke kann nicht ohne
Bedenken als landwirtschaftlicher
Dünger verwendet werden – ihre
Abflüsse verunreinigen Flüsse und
das Meer.

+ Aufbereiteter und kompostierter
Kot verbessert die Humusschicht
des Bodens und Nährstoffe im
Urin werden dem Boden als
Dünger zurückgegeben – nichts
wird verunreinigt .

Was ist mit der Tiefe-Grube-Latrine?
2.8 Mrd. Menschen benutzen sie – Grubenlatrinen haben einige Nachteile:


Sie können nicht benutzt werden, wo der Boden zu hart ist, oder der
Grundwasserspiegel zu hoch, oder wo Überflutungen ein Problem sind,
oder in dicht besiedelten Gebieten wo der Platz limitiert ist – selbst eine sehr

tiefe Grube wird nach ein paar Jahren Benutzung voll sein, so dass eine neue Grube
gegraben werden muss, was bei kleinen städtischen Grundstücken nicht geht.



Das Risiko das Grundwasser zu verunreinigen bedroht das Trinkwasser:






Erhöhte Nitratwerte im Grundwasser durch Versickerung aus Gruben.
Grubenlatrinen werden bei heftigem Regen (Regenzeit / Monsun) oft durch
eindringendes Grundwasser unter Wasser gesetzt, da die Pegel steigen.
Haushalte mit Familienbrunnen auf dem Grundstück müssen ihre Latrine in
sicherer Distanz zum Brunnen bauen (10m mindestens).

Oftmals werden Grubenlatrinen wegen der unangenehmen Gerüche und
der Fliegen nicht benutz – vor allem während der Regenzeit:



Bestimmte Krankheitsüberträger brüten in feuchten Gruben – Fliegen und
Moskitos mögen die feuchte Umgebung in den Latrinen.
Diese Krankheitsüberträger verbreiten Krankheisterreger und verursachen
Krankheiten wie z.B. Malaria!

Eco-San Nutzen (1)
Eco-San versucht beides zu erreichen:
• Krankheitserreger-Zyklus
-> kein Kontakt mit nicht aufbereidurchbrechen
tetem Kot
• Nährstoff-Zyklus schliessen -> Wiederverwertung von Urin & Kot
als Dünger & Bodenverbesserer
Damit hat es einen
doppelt
nützlichen
Effekt
für
die
Gesundheit:

1. Reduktion von
Krankheiten
2. Verbesserung der
Nährstoffaufnahme

Eco-San Nutzen (2)
Das sichere Wiederverwerten menschlicher Exkremente
als Dünger & Bodenverbesserer hat einige Vorteile, z.B.:



Reduziert schädliche Abflüsse in Flüsse, Seen und das Meer
Stellt wertvolle Ressourcen bereit – statt sie zu verschwenden



Reduziert die Menge chemischen Düngers, der zum Nahrungsanbau importiert werden muss – was die Abhängigkeit vom chem.
Dünger mindert und Geld für Schulen, Hospitäer, etc. spart



Erhöht die Nahrungsmittelsicherheit der Haushalte – jeder kann



Schafft Arbeit – beim Sammeln / Kompostieren / städt. Landwirtschaft



Verbessert die Lebensbedingungen – sichere, fliegenfreie, angenehm



Gesündere Kinder – können besser lernen und sind glücklicher!



Gesündere Menschen – können besser arbeiten, mehr verdienen und

sich sicherlich diesen Dünger für den eigenen Anbau im Garten leisten!

riechende & billige Toiletten für jedermann

sind ebenso glücklicher!

Eco-San Nutzen (3)
Während es überall auf der Welt Sinn macht, so können
insbesondere Entwicklungsländer von Eco-San profitieren:


In Kombination könnten bessere Sanitäre Anlagen und ein
verbesserter Ernährungsstandard den Gesundheitsstandard in der
Bevölkerung in Entwicklungsländern erheblich positiv beeinflussen.



Die höhere Temperatur in vielen Entwicklungsländern und das
konzentriertere Urin, das aus Toiletten, die keine Spülung verwenden, gewonnen werden kann, erhöhen die Keimabtötungsrate. Die niedrigen Risiken der Übertragung von Infektionen durch
Urin unterstützen die Nutzung von Urin-Trennungstechniken.
Im südlichen tropischen Klima sind Kompostierungstoiletten und
Austrocknungstoiletten und Kombinationen mit Schilf-Bett-Filtern
einfacher machbar und effizienter.
Kombinationen von Kompostierungstoiletten und Filtersystemen
wären passend in Ländern wo man sich mit Wasser (statt mit
Toilettenpapier) den Hintern putzt.





Nicht-Eco-San Probleme
Das Versagen den Nährstoff-Zyklus zu schliessen
resultierte in:
1.) einer Reduktion der Humusschicht (Verlust von Bodenfruchtbarkeit)
(Bedarf an mehr Bewässerung)
(erhöhtes Flut-Risiko!)

2.) erhöhtem Verbrauch von Pestiziden (gesunder Boden wurde zerstört)
3.) Produktion und Gebrauch chem. Dünger

(seit dem 1. Weltkrieg)

4.) Nährstoff und Chlor (Cl) Verschmutzung
in Küstennähe und Hochsee

(Verlust an Biodiversität)
(giftiges Algenwachstum)
(Fisch & Korallensterben)

Aufbereitung von Urin
Urin aufzubereiten ist nicht unbedingt notwendig, da Urin von
gesunden Menschen ebenso gesund und sauber ist:
• In einem gesunden Menschen ist Urin in der Blase steril.
• Einige Leute trinken ihr Morgenurin als vorbeugende Gesundheitsvorsorgemassnahme (um gegen Krankheiten resistenter zu sein).
Jedoch in Gebieten, wo Krankheiten wie Bilharziose, Typhus, Cholera,
Hepatitis A & B, Tuberculosis oder HIV/AIDS ein Problem darstellen,
sollte Urin vor der Benutzung aufbereitet werden!
Urinaufbereitung durch Lagerung in Tanks:
• Stickstoff in gelagertem Urin wird zu Ammonium, und der pH steigt auf ca. 9
• es sollte eine geringe Verdünnung mit Wasser angestrebt werden – dies
unterstützt die Abtötung von Krankheitskeimen
• die Temperatur sollte in einem höheren Bereich liegen (20°C oder mehr)
Nötige Lagerungszeit (bei 20°C):
• 6 Monate, wenn fäkale Verunreinigung vorliegt
• 1 Monat bei sauberem Urin (ohne fäkale Verunreinigung)

Aufbereitung von Kot
Hier mal in Kürze 4 Verfahren Kot aufzubereiten:
1. Austrocknung:
Austrocknung auf unter 5% der Ursprungsmasse – kann in trockenem
warmen Klima in 4 Monaten erreicht werden – führt zu kompletter
Inaktivation aller Wurmeier (auch Ascaris Wurmeier – der
resistenteste Krankheitserreger im Kot überhaupt).

2. Pasteurisation:
Erhitzen auf 70°C
Krankheitserreger.

für

eine

Stunde

tötet

so

ziemlich

alle

3. Aerobes Kompostieren:
Beim Kompostieren erzeugen die aeroben Rottebakterien hohe
Temperaturen. 50-55°C tötet Krankheitserreger in wenigen Tagen.
Temperaturen um 55-65°C töten alle Arten von Krankheitserregern
(ausser bakterielle Sporen) in wenigen Stunden.

4. Anaerobe Gärung:
Dauert länger als Kompostierung und stinkt gewaltig (SOH4).

Kompostierung (1)
Die 6 Kompostierungs-Bedingungen sind:
1. Organisches Material:

( Kohlenstoff (C) and Stickstoff (N) )

• Kohlenstoff ist energiereiches Futter für Mikroorganismen.
• Stickstoff bietet Proteine, die von Mikroorganismen zum Leben benötigt werden.

2. Mikroorganismen:
• Mikroorganismen erzeugen Hitze und wandeln organisches Material in Kompost.
• Gute Quellen für Microorganismen sind Erde und fertiger Kompost.

3. Luft:
• Kompostierungs-Bakterien sind aerob, d.h. sie brauchen Luft und können in Wasser
nicht leben, daher ist Luft notwendig da sie Sauerstoff (O2) für ihre Arbeit benötigen.

4. Wasser:
• Wasser ist notwendig um den Komposthaufen feucht zu halten, ABER nicht durchnässt.

5. Temperatur:
• Ist der Boden gefroren sind die Bakterien inaktiv – Temp. von 20°C oder mehr sind gut.

6. Zeit:
• Sind die vorigen 5 vorhanden, wird Kompost draus - entweder in 1 Monat oder 1 Jahr.

Kompostierung (2)

Das C-N Verhältnis:

Da die meiste Arbeit beim Kompostieren von Mikroorganismen getan wird,
muss der Komposthaufen ihnen eine ausgewogene Nahrung aus Kohlenstoff
(C) und Stickstoff (N) anbieten, um attraktiv für sie zu sein.
Unglücklicherweise ist das C-N Verhältnis unserer Exkremente nicht ausgewogen!
Kohlenstoffhaltiges organisches Material muss dem Komposthaufen hinzugefügt
werden, wie z.B.:
Holzige Abfälle, Getreide-Hülsen (Spreu), Stroh, Asche, Erde, Papier, …

Regenwürmer:
Wurmhumus – Regenwürmer dem Kompost hinzufügen – ist eine bewährte
Methode um einen Humus von guter Qualität zu erzielen. Die Würmer bereiten
die Nährstoffe so auf, dass Pflanzen sie direkt aufnehmen können.

Humus:
Beim Kompostieren reduziert sich das Ursprungsvolumen um etwa 90% - die
übrigen 10% sind Humus, angefüllt mit den Mineralien, die vom Boden
aufgenommen wurden, als die Nahrung dort gewachsen ist.
Alles kompostierte biologische Material wird zu Humus.

Arbor Loo - Kompostierungstoilette
Der Arbor Loo ist eine simple Kompostierungstoilette mit einer tragbaren
Abdeckungsplatte + Häuschen auf einer flachen Grube:







maximal 1 Meter tief
Die Grube ist nicht ausgemauert, sie hat
höchstens eine Umrandung um die obere
Kante abzusichern und die Latrine etwas
über den Boden abzusetzen.
Holzasche und Erde werden nach jedem
Gebrauch hineingeschüttet um Fliegenbrut
und Gerüche zu mindern.
Ebenso kann organisches Material, wie
z.B. Blätter, hinzugefügt werden.

Wenn die Grube zu etwa 70% voll ist:




Werden Abdeckungsplatte und Häuschen
auf einer neuen Grube aufgestellt.
Die gefüllte Grube wird vollends mit Erde
aufgefüllt und ausgiebig gewässert.
Am nächsten Tag wird ein junger Baum eingpflanzt und nochmals gewässert.

Doppelgruben-Kompostierungstoilette
Sowohl Urin als auch Kot sammeln sich in der flachen Grube zuSammen mit Holzasche, Erde und organischem Pflanzenmaterial, das die Exkremente stets bedeckt, an.
Wenn die erste Grube beinahe voll ist:



Platte und Häuschen auf 2.te Grube bewegen
Den Inhalt der ersten Grube mit Erde, etwa
mit 15 bis 30 cm tief, bedecken und in Ruhe
kompostieren lassen

Wenn die zweite Grube nahezu voll ist:




Den reifen Kompost der ersten Grube entfernen
Dies sollte sich ohne üble Gerüche bewerkstelligen
lassen – sonst ist die Kompostierung nicht fertig
Es sollte sich ein wertvoller Humus gebildet haben

Kompostierungstoilette mit Schilfbett-Filter
Schilfbett-Filters werden eingesetzt um Urin und Grauwasser aufzubereiten (‘Grauwasser’ = Waschwasser vom Spülen, Wäsche, Dusche, etc.)
Urin wird vom Toilettenhäuschen duch eine Rohrleitung nach draussen ab
geleitet und zusammen mit dem anderen Brauchwasser in ein flaches, so
genanntes, Evapo-Transpirations-Bett eingeleitet:





Das Filterbett ist mit grobem Sand gefüllt
Es hat eine Umrandungsmauer um Versickern zu vermeiden (etwa mit
einer dicken Plastikfolie am Boden)
Schilf und wenn man mag Blumen, Büsche und sogar Fruchtbäume und
Kokosnusspalmen können auf dem Filterbett angpflanzt werden
1 m2 Schilfbett-Filter wird pro Toilettenbenutzer benötigt

Der Schilfbett-Filter nimmt den Abfluss, wärend er durch das Wurzelwerk
fliesst, auf und verdunstet ihn über die Pflanzen. Dabei werden Schad- und
Nährstoffe im Zusammenspiel von mikrobiologischen, chemischen und
physikalischen Vorgängen aus dem Abwasser herausgefiltert.

Eimer-Latrine
Der Eimer beinhaltet hier die Exkremente (Kot & Urin) und die hinzugefügten
Abdeckmaterialien
• er muss alle 1-3 Tage geleert werden – am Besten jeden Tag.
Der Eimer besteht aus Plastik, Emaille, galvanisiertem Metal, oder lackiertem Holz
• er wird in einem ‘doppelten Boden’ unter die Abdeckplatte gestellt
• auch einfachere Konstruktionen sind möglich

Ein Arbeiter ersetzt den Eimer mit einem frischen,
leert die Exkremente in einen grösseren Container,
und bringt diesen zur Kompostierungsanlage:
• Wasser zum Waschen der benutzten Eimer und
Container muss dort vorhanden sein.
• Die kompostierung kann ohne grossartige
Geruchs- und Fliegen-belästigung und
Gesundheitsprobleme erfolgen.
• Der Kompost dient dann zur Düngung.

Biogas-Produktion









Moderne Biogas Technologie ist eine weit verbreitete Technik mit einer
Geschichte von über 30 Jahren. Die Technologie ist effizient, gut
ausgetestet und bietet eine kosteneffiziente Möglichkeit organische
Abfälle zu entsorgen und dabei noch Kraftstoffe und Dünger
herzustellen.
Anaerobe Bakterien zersetzen organisches Material in Abwesenheit von
Sauerstoff. Methan und CO2 werden dabei produziert. Das Methan kann
dabei als alternative Energiequelle genutzt werden.
Das Volumen der Eingangsstoffe kann dabei um 50-80 % reduziert
werden. Der am Ende übrige Schlamm ist biologisch stabil und kann als
reichhaltiger Dünger in der Landwirtschaft verwendet werden.
Aus den Exkrementen von 25 Leuten kann täglich im Schnitt etwa 1 m³
Biogas erzeugt werden (40 Liter pro Person und Tag), was dem
durchschnittlichen Energieverbrauch für die Küche eines Haushaltes
entspricht.
In Einrichtungen mit 500 oder mehr Besuchern täglich (Schulen,
Gefängnisse, religiöse Zentren, öffentliche Einrichtungen, ...) könnte
das Biogas genügend Energie für eine Kantine bereitstellen.
Anaerobe Verfahren sind in tropischen Gefilden besonders geeignet, da
diese Verfahren bei Temperaturen über 20°C gut funktionieren.

Zwei Bücher (in Englisch)
• The Composting Toilet System Book





235 pages
April 1999
ISBN: 0966678303
CEPP (Center for Ecological Pollution Prevention)

• The Humanure Handbook: A Guide to
Composting Human Manure.





302 pages
Juli 1999
ISBN: 0964425890
2.nd edition - Jenkins Publishing (PA)

Einige Organisationen
SANDEC (Sanitation in Dev. Countries department of EAWAG (Swiss))
http://www.sandec.ch/

SIDA

(Swedish International Development Assistance)
http://www.ecosanres.org

WSP

(UNDP & World Bank: Water and Sanitation Programme)
http://www.wsp.org/

WSSCC (Water Supply and Sanitation Collaborative Council)
http://www.wsscc.org

IETC

(UNEP Intl. Environmental Technology Centre (Japan))
http://www.unep.or.jp/

WEDC (Water Engineering and Development Centre (UK))
http://www.lboro.ac.uk/departments/cv/wedc/

CAWST (Centre for Affordable Water and Sanitation Technology (Canada))
http://www.cawst.org

...noch mehr Organisationen
CEPP (Centre for Ecological Pollution Prevention)
http://www.cepp.cc

IRC

(International Water and Sanitation Centre (Netherlands))
http://www.irc.nl

IDRC (International Development Research Center (Canada))
http://www.idrc.ca/

GARNET (Global Applied Research Network in Water Supply and San. (UK))
http://www.lboro.ac.uk/departments/cv/wedc/garnet/

AIT

(Asian Institute of Technology (Thailand))
http://www.ait.ac.th/

Sanitation Connection
http://www.sanicon.net/

Ecological Engineering Group
http://www.ecological-engineering.com/

Einige Webseiten
• Ecological Sanitation – an introduction by Steven A. Esrey
– http://www.thewaterpage.com/ecosan_esrey_intro.htm

• The Water Page – Ecological Sanitation
– http://www.thewaterpage.com/ecosan_main.htm

• News on the „2003 World Toilet Summit“ in Taipei (Taiwan)
– http://taipeitimes.com/News/taiwan/archives/2003/10/12/2003071360

• SSHE (IRC & UNICEF) news from Aug. 2002
– http://www2.irc.nl/sshe/nn/nn0208.html

... jedoch, die Anwendung dieses revolutionären
Herangehens, und das Verständnis seiner Auswirkungen
und
Bedeutung
für
die
Gesundheit,
den
landwirtschaftlichen Nutzen, ökonomische Vorteile, und
institutionelle Anforderungen – speziell in modernen
städtischen Umgebungen – befinden sich noch immer in
den Kinderschuhen ...
(von der ersten Internationalen Konferenz über ‚Ecologic Sanitation‘ 2001)

ENDE
...ODER DER ANFANG?


Slide 25

Ökologische Toiletten
[ Schwarze Erde für die Menschheit ]

Der Krankheitserreger-Zyklus

Menschen verunreinigen die Umwelt und werden dadurch krank!

Einige Sanitär-Fakten
Menschen ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser im Jahr 2000:

1100 Millionen

( = 18 % der Weltbevölkerung )

Menschen ohne Zuganag zu angemessenen Toiletten im Jahr 2000:

2400 Millionen

( = 39 % der Weltbevölkerung )

1.2 Mrd.
Menschen weltweit, und trägt seinen Teil zu dem Tod von 15 Mio.
Verschmutztes Wasser beeinträchtigt die Gesundheit von
Kindern jedes Jahr bei.
Etwa

4 Mrd. Fälle von Durchfall gibt es jährlich weltweit:

– daran sterben 2.2 Millionen Menschen, hauptsächlich Kinder,
– das entspricht 15% der toten Kinder in Entwicklungsländern.
Die neuesten Daten finden Sie im „Zustand der Kinder in der Welt“
Report von UNICEF, und dem "Human Development Report“ von UNDP.

...noch mehr Sanitär-Fakten
Weltweit werden 5.3% aller Toten und 6.8% aller Behinderungen durch schlechte Toilettenhygiene und Wasser verursacht.

Einige Krankheiten die durch unhygienische Toiletten und fäkal
verunreinigtes Trinkwasser verursacht (oder gefördert) werden:
Cholera, Typhus, Durchfall, Ruhr,
Hepatitis, Malaria, Polio, Schistosomiase
Chlorverbindungen, die bei der Behandlung von Trinkwasser zur
Vermeidung ansteckender Krankheiten entstehen, werden in
Zusammenhang mit einer grossen Anzahl von Krebsfällen
gebracht (Blasen-, Darm-, Kolorektal- und Leberkrebs).

900 Millionen chinesische Bauern scheiden ca. 450 Mio. Tonnen
organischen Dünger jedes Jahr aus – im Wert von 2.6 Mrd. US$!
Der globale organische Dünger Output (Exkremente) im Jahr 2000,
wird auf 8.5 Mio. Tonnen täglich geschätzt ~ 49 Mio. US$.

Den Krankheitserreger-Zyklus durchbrechen
Um Krankheiten zu vermeiden müssen Krankheitserreger geblockt
werden, so dass Menschen ihnen nicht ausgesetzt sind (durch
Einatmen und Verschlucken).

Toiletten sind der erste und effektivste Punkt um Krankheitserreger aus
Fäkalien abzublocken - wenn Fäkalien am Ort der Ausscheidung aufbereitet werden können fast keine Krankheitserreger in die Umwelt gelangen.

Der Nährstoff-Zyklus

Der Düngemittelwert der Exkremente - Stickstoff (N), Phosphor (P)
und Kalium (K) – den jeder von uns produziert, ist nahezu ausreichend um die Nahrung für eine Person anzubauen!

Nährstoffe in Exkrementen
Die mineralischen Pflanzennährstoffe pro Person und Jahr (in kg) sind:
Urin
Kot
Für Anbau von 250
Nährstoff
Total
(500 ltr. / Jahr)
(50 ltr. / Jahr)
kg Getreide nötig
Stickstoff (N)
4.0
0.5
4.5
5.6

Phosphor (P)

0.4

0.2

0.6

0.7

Kalium

0.9

0.3

1.2

1.2

(K)

Urin:
• macht 90% des Volumens menschlicher Auscheidungen aus
• es beinhaltet auch etwa 80% aller mineralischen Pflanzennährstoffe (N, P, K)
Kot:

• beinhaltet das meiste des kohlenstoffhaltigen (C) organischen Materials
• Kohlenstoff erhöht die Wasserhaltekapazität von Böden und verbessert diese
• organisches Material verbessert Bodenstruktur und erhöht den Humusgehalt
 dies kann kein chemischer Dünger leisten!

Den Nährstoff-Zyklus schliessen
Urin:
– ist ein guter natürlicher mineralischer (N, P, K) Dünger
– Beinhaltet nur wenige Krankheitserreger und Schwermetalle
– damit ist Urin ein sauberer Dünger
Gemischt mit Wasser (5–10 Liter Wasser / 1 Liter Urin) kann
es zur düngenden Bewässerung eingesetzt werden

Kot:
– beinhaltet weniger Mineralien (N, P, K) als Urin
– beinhaltet den meisten Kohlenstoff (C) in unseren Exkrementen
– beinhaltet eine Menge Krankheitserreger
muss vor der Verwendung aufbereitet werden
aufbereiteter Kot kann ohne Bedenken mit anderen
organischen Küchen- und Gartenabfällen kompostiert werden
Einbringen des resultierenden Komposts in die Erde stellt die
Humusschicht wieder her

Was sind ökologische Toiletten?
Wasserspül-Toiletten-System:

VS

Ökologisches Toiletten-System:

+ Durchbricht den KankheitserregerZyklus
indem
Exkremente
weggespült werden.

+ Durchbricht den KankheitserregerZyklus durch Lagerung und
Aufbereitung von Exkrementen.

– Benötigt eine Menge Wasser um
Urin und Kot fortzuspülen.

+ Spart Wasser: benötigt nur
wenig oder gar kein Wasser!

– Exkremente, Spülwasser, HaushaltsBrauchwasser
und
Industrieabwässer werden gemischt.

+ Exkremente werden nahe dem
‚Produktionsort‘ ohne industrielle
Verunreinigungen aufbereitet.

– Der
Klärschlamm
moderner
Klärwerke kann nicht ohne
Bedenken als landwirtschaftlicher
Dünger verwendet werden – ihre
Abflüsse verunreinigen Flüsse und
das Meer.

+ Aufbereiteter und kompostierter
Kot verbessert die Humusschicht
des Bodens und Nährstoffe im
Urin werden dem Boden als
Dünger zurückgegeben – nichts
wird verunreinigt .

Was ist mit der Tiefe-Grube-Latrine?
2.8 Mrd. Menschen benutzen sie – Grubenlatrinen haben einige Nachteile:


Sie können nicht benutzt werden, wo der Boden zu hart ist, oder der
Grundwasserspiegel zu hoch, oder wo Überflutungen ein Problem sind,
oder in dicht besiedelten Gebieten wo der Platz limitiert ist – selbst eine sehr

tiefe Grube wird nach ein paar Jahren Benutzung voll sein, so dass eine neue Grube
gegraben werden muss, was bei kleinen städtischen Grundstücken nicht geht.



Das Risiko das Grundwasser zu verunreinigen bedroht das Trinkwasser:






Erhöhte Nitratwerte im Grundwasser durch Versickerung aus Gruben.
Grubenlatrinen werden bei heftigem Regen (Regenzeit / Monsun) oft durch
eindringendes Grundwasser unter Wasser gesetzt, da die Pegel steigen.
Haushalte mit Familienbrunnen auf dem Grundstück müssen ihre Latrine in
sicherer Distanz zum Brunnen bauen (10m mindestens).

Oftmals werden Grubenlatrinen wegen der unangenehmen Gerüche und
der Fliegen nicht benutz – vor allem während der Regenzeit:



Bestimmte Krankheitsüberträger brüten in feuchten Gruben – Fliegen und
Moskitos mögen die feuchte Umgebung in den Latrinen.
Diese Krankheitsüberträger verbreiten Krankheisterreger und verursachen
Krankheiten wie z.B. Malaria!

Eco-San Nutzen (1)
Eco-San versucht beides zu erreichen:
• Krankheitserreger-Zyklus
-> kein Kontakt mit nicht aufbereidurchbrechen
tetem Kot
• Nährstoff-Zyklus schliessen -> Wiederverwertung von Urin & Kot
als Dünger & Bodenverbesserer
Damit hat es einen
doppelt
nützlichen
Effekt
für
die
Gesundheit:

1. Reduktion von
Krankheiten
2. Verbesserung der
Nährstoffaufnahme

Eco-San Nutzen (2)
Das sichere Wiederverwerten menschlicher Exkremente
als Dünger & Bodenverbesserer hat einige Vorteile, z.B.:



Reduziert schädliche Abflüsse in Flüsse, Seen und das Meer
Stellt wertvolle Ressourcen bereit – statt sie zu verschwenden



Reduziert die Menge chemischen Düngers, der zum Nahrungsanbau importiert werden muss – was die Abhängigkeit vom chem.
Dünger mindert und Geld für Schulen, Hospitäer, etc. spart



Erhöht die Nahrungsmittelsicherheit der Haushalte – jeder kann



Schafft Arbeit – beim Sammeln / Kompostieren / städt. Landwirtschaft



Verbessert die Lebensbedingungen – sichere, fliegenfreie, angenehm



Gesündere Kinder – können besser lernen und sind glücklicher!



Gesündere Menschen – können besser arbeiten, mehr verdienen und

sich sicherlich diesen Dünger für den eigenen Anbau im Garten leisten!

riechende & billige Toiletten für jedermann

sind ebenso glücklicher!

Eco-San Nutzen (3)
Während es überall auf der Welt Sinn macht, so können
insbesondere Entwicklungsländer von Eco-San profitieren:


In Kombination könnten bessere Sanitäre Anlagen und ein
verbesserter Ernährungsstandard den Gesundheitsstandard in der
Bevölkerung in Entwicklungsländern erheblich positiv beeinflussen.



Die höhere Temperatur in vielen Entwicklungsländern und das
konzentriertere Urin, das aus Toiletten, die keine Spülung verwenden, gewonnen werden kann, erhöhen die Keimabtötungsrate. Die niedrigen Risiken der Übertragung von Infektionen durch
Urin unterstützen die Nutzung von Urin-Trennungstechniken.
Im südlichen tropischen Klima sind Kompostierungstoiletten und
Austrocknungstoiletten und Kombinationen mit Schilf-Bett-Filtern
einfacher machbar und effizienter.
Kombinationen von Kompostierungstoiletten und Filtersystemen
wären passend in Ländern wo man sich mit Wasser (statt mit
Toilettenpapier) den Hintern putzt.





Nicht-Eco-San Probleme
Das Versagen den Nährstoff-Zyklus zu schliessen
resultierte in:
1.) einer Reduktion der Humusschicht (Verlust von Bodenfruchtbarkeit)
(Bedarf an mehr Bewässerung)
(erhöhtes Flut-Risiko!)

2.) erhöhtem Verbrauch von Pestiziden (gesunder Boden wurde zerstört)
3.) Produktion und Gebrauch chem. Dünger

(seit dem 1. Weltkrieg)

4.) Nährstoff und Chlor (Cl) Verschmutzung
in Küstennähe und Hochsee

(Verlust an Biodiversität)
(giftiges Algenwachstum)
(Fisch & Korallensterben)

Aufbereitung von Urin
Urin aufzubereiten ist nicht unbedingt notwendig, da Urin von
gesunden Menschen ebenso gesund und sauber ist:
• In einem gesunden Menschen ist Urin in der Blase steril.
• Einige Leute trinken ihr Morgenurin als vorbeugende Gesundheitsvorsorgemassnahme (um gegen Krankheiten resistenter zu sein).
Jedoch in Gebieten, wo Krankheiten wie Bilharziose, Typhus, Cholera,
Hepatitis A & B, Tuberculosis oder HIV/AIDS ein Problem darstellen,
sollte Urin vor der Benutzung aufbereitet werden!
Urinaufbereitung durch Lagerung in Tanks:
• Stickstoff in gelagertem Urin wird zu Ammonium, und der pH steigt auf ca. 9
• es sollte eine geringe Verdünnung mit Wasser angestrebt werden – dies
unterstützt die Abtötung von Krankheitskeimen
• die Temperatur sollte in einem höheren Bereich liegen (20°C oder mehr)
Nötige Lagerungszeit (bei 20°C):
• 6 Monate, wenn fäkale Verunreinigung vorliegt
• 1 Monat bei sauberem Urin (ohne fäkale Verunreinigung)

Aufbereitung von Kot
Hier mal in Kürze 4 Verfahren Kot aufzubereiten:
1. Austrocknung:
Austrocknung auf unter 5% der Ursprungsmasse – kann in trockenem
warmen Klima in 4 Monaten erreicht werden – führt zu kompletter
Inaktivation aller Wurmeier (auch Ascaris Wurmeier – der
resistenteste Krankheitserreger im Kot überhaupt).

2. Pasteurisation:
Erhitzen auf 70°C
Krankheitserreger.

für

eine

Stunde

tötet

so

ziemlich

alle

3. Aerobes Kompostieren:
Beim Kompostieren erzeugen die aeroben Rottebakterien hohe
Temperaturen. 50-55°C tötet Krankheitserreger in wenigen Tagen.
Temperaturen um 55-65°C töten alle Arten von Krankheitserregern
(ausser bakterielle Sporen) in wenigen Stunden.

4. Anaerobe Gärung:
Dauert länger als Kompostierung und stinkt gewaltig (SOH4).

Kompostierung (1)
Die 6 Kompostierungs-Bedingungen sind:
1. Organisches Material:

( Kohlenstoff (C) and Stickstoff (N) )

• Kohlenstoff ist energiereiches Futter für Mikroorganismen.
• Stickstoff bietet Proteine, die von Mikroorganismen zum Leben benötigt werden.

2. Mikroorganismen:
• Mikroorganismen erzeugen Hitze und wandeln organisches Material in Kompost.
• Gute Quellen für Microorganismen sind Erde und fertiger Kompost.

3. Luft:
• Kompostierungs-Bakterien sind aerob, d.h. sie brauchen Luft und können in Wasser
nicht leben, daher ist Luft notwendig da sie Sauerstoff (O2) für ihre Arbeit benötigen.

4. Wasser:
• Wasser ist notwendig um den Komposthaufen feucht zu halten, ABER nicht durchnässt.

5. Temperatur:
• Ist der Boden gefroren sind die Bakterien inaktiv – Temp. von 20°C oder mehr sind gut.

6. Zeit:
• Sind die vorigen 5 vorhanden, wird Kompost draus - entweder in 1 Monat oder 1 Jahr.

Kompostierung (2)

Das C-N Verhältnis:

Da die meiste Arbeit beim Kompostieren von Mikroorganismen getan wird,
muss der Komposthaufen ihnen eine ausgewogene Nahrung aus Kohlenstoff
(C) und Stickstoff (N) anbieten, um attraktiv für sie zu sein.
Unglücklicherweise ist das C-N Verhältnis unserer Exkremente nicht ausgewogen!
Kohlenstoffhaltiges organisches Material muss dem Komposthaufen hinzugefügt
werden, wie z.B.:
Holzige Abfälle, Getreide-Hülsen (Spreu), Stroh, Asche, Erde, Papier, …

Regenwürmer:
Wurmhumus – Regenwürmer dem Kompost hinzufügen – ist eine bewährte
Methode um einen Humus von guter Qualität zu erzielen. Die Würmer bereiten
die Nährstoffe so auf, dass Pflanzen sie direkt aufnehmen können.

Humus:
Beim Kompostieren reduziert sich das Ursprungsvolumen um etwa 90% - die
übrigen 10% sind Humus, angefüllt mit den Mineralien, die vom Boden
aufgenommen wurden, als die Nahrung dort gewachsen ist.
Alles kompostierte biologische Material wird zu Humus.

Arbor Loo - Kompostierungstoilette
Der Arbor Loo ist eine simple Kompostierungstoilette mit einer tragbaren
Abdeckungsplatte + Häuschen auf einer flachen Grube:







maximal 1 Meter tief
Die Grube ist nicht ausgemauert, sie hat
höchstens eine Umrandung um die obere
Kante abzusichern und die Latrine etwas
über den Boden abzusetzen.
Holzasche und Erde werden nach jedem
Gebrauch hineingeschüttet um Fliegenbrut
und Gerüche zu mindern.
Ebenso kann organisches Material, wie
z.B. Blätter, hinzugefügt werden.

Wenn die Grube zu etwa 70% voll ist:




Werden Abdeckungsplatte und Häuschen
auf einer neuen Grube aufgestellt.
Die gefüllte Grube wird vollends mit Erde
aufgefüllt und ausgiebig gewässert.
Am nächsten Tag wird ein junger Baum eingpflanzt und nochmals gewässert.

Doppelgruben-Kompostierungstoilette
Sowohl Urin als auch Kot sammeln sich in der flachen Grube zuSammen mit Holzasche, Erde und organischem Pflanzenmaterial, das die Exkremente stets bedeckt, an.
Wenn die erste Grube beinahe voll ist:



Platte und Häuschen auf 2.te Grube bewegen
Den Inhalt der ersten Grube mit Erde, etwa
mit 15 bis 30 cm tief, bedecken und in Ruhe
kompostieren lassen

Wenn die zweite Grube nahezu voll ist:




Den reifen Kompost der ersten Grube entfernen
Dies sollte sich ohne üble Gerüche bewerkstelligen
lassen – sonst ist die Kompostierung nicht fertig
Es sollte sich ein wertvoller Humus gebildet haben

Kompostierungstoilette mit Schilfbett-Filter
Schilfbett-Filters werden eingesetzt um Urin und Grauwasser aufzubereiten (‘Grauwasser’ = Waschwasser vom Spülen, Wäsche, Dusche, etc.)
Urin wird vom Toilettenhäuschen duch eine Rohrleitung nach draussen ab
geleitet und zusammen mit dem anderen Brauchwasser in ein flaches, so
genanntes, Evapo-Transpirations-Bett eingeleitet:





Das Filterbett ist mit grobem Sand gefüllt
Es hat eine Umrandungsmauer um Versickern zu vermeiden (etwa mit
einer dicken Plastikfolie am Boden)
Schilf und wenn man mag Blumen, Büsche und sogar Fruchtbäume und
Kokosnusspalmen können auf dem Filterbett angpflanzt werden
1 m2 Schilfbett-Filter wird pro Toilettenbenutzer benötigt

Der Schilfbett-Filter nimmt den Abfluss, wärend er durch das Wurzelwerk
fliesst, auf und verdunstet ihn über die Pflanzen. Dabei werden Schad- und
Nährstoffe im Zusammenspiel von mikrobiologischen, chemischen und
physikalischen Vorgängen aus dem Abwasser herausgefiltert.

Eimer-Latrine
Der Eimer beinhaltet hier die Exkremente (Kot & Urin) und die hinzugefügten
Abdeckmaterialien
• er muss alle 1-3 Tage geleert werden – am Besten jeden Tag.
Der Eimer besteht aus Plastik, Emaille, galvanisiertem Metal, oder lackiertem Holz
• er wird in einem ‘doppelten Boden’ unter die Abdeckplatte gestellt
• auch einfachere Konstruktionen sind möglich

Ein Arbeiter ersetzt den Eimer mit einem frischen,
leert die Exkremente in einen grösseren Container,
und bringt diesen zur Kompostierungsanlage:
• Wasser zum Waschen der benutzten Eimer und
Container muss dort vorhanden sein.
• Die kompostierung kann ohne grossartige
Geruchs- und Fliegen-belästigung und
Gesundheitsprobleme erfolgen.
• Der Kompost dient dann zur Düngung.

Biogas-Produktion









Moderne Biogas Technologie ist eine weit verbreitete Technik mit einer
Geschichte von über 30 Jahren. Die Technologie ist effizient, gut
ausgetestet und bietet eine kosteneffiziente Möglichkeit organische
Abfälle zu entsorgen und dabei noch Kraftstoffe und Dünger
herzustellen.
Anaerobe Bakterien zersetzen organisches Material in Abwesenheit von
Sauerstoff. Methan und CO2 werden dabei produziert. Das Methan kann
dabei als alternative Energiequelle genutzt werden.
Das Volumen der Eingangsstoffe kann dabei um 50-80 % reduziert
werden. Der am Ende übrige Schlamm ist biologisch stabil und kann als
reichhaltiger Dünger in der Landwirtschaft verwendet werden.
Aus den Exkrementen von 25 Leuten kann täglich im Schnitt etwa 1 m³
Biogas erzeugt werden (40 Liter pro Person und Tag), was dem
durchschnittlichen Energieverbrauch für die Küche eines Haushaltes
entspricht.
In Einrichtungen mit 500 oder mehr Besuchern täglich (Schulen,
Gefängnisse, religiöse Zentren, öffentliche Einrichtungen, ...) könnte
das Biogas genügend Energie für eine Kantine bereitstellen.
Anaerobe Verfahren sind in tropischen Gefilden besonders geeignet, da
diese Verfahren bei Temperaturen über 20°C gut funktionieren.

Zwei Bücher (in Englisch)
• The Composting Toilet System Book





235 pages
April 1999
ISBN: 0966678303
CEPP (Center for Ecological Pollution Prevention)

• The Humanure Handbook: A Guide to
Composting Human Manure.





302 pages
Juli 1999
ISBN: 0964425890
2.nd edition - Jenkins Publishing (PA)

Einige Organisationen
SANDEC (Sanitation in Dev. Countries department of EAWAG (Swiss))
http://www.sandec.ch/

SIDA

(Swedish International Development Assistance)
http://www.ecosanres.org

WSP

(UNDP & World Bank: Water and Sanitation Programme)
http://www.wsp.org/

WSSCC (Water Supply and Sanitation Collaborative Council)
http://www.wsscc.org

IETC

(UNEP Intl. Environmental Technology Centre (Japan))
http://www.unep.or.jp/

WEDC (Water Engineering and Development Centre (UK))
http://www.lboro.ac.uk/departments/cv/wedc/

CAWST (Centre for Affordable Water and Sanitation Technology (Canada))
http://www.cawst.org

...noch mehr Organisationen
CEPP (Centre for Ecological Pollution Prevention)
http://www.cepp.cc

IRC

(International Water and Sanitation Centre (Netherlands))
http://www.irc.nl

IDRC (International Development Research Center (Canada))
http://www.idrc.ca/

GARNET (Global Applied Research Network in Water Supply and San. (UK))
http://www.lboro.ac.uk/departments/cv/wedc/garnet/

AIT

(Asian Institute of Technology (Thailand))
http://www.ait.ac.th/

Sanitation Connection
http://www.sanicon.net/

Ecological Engineering Group
http://www.ecological-engineering.com/

Einige Webseiten
• Ecological Sanitation – an introduction by Steven A. Esrey
– http://www.thewaterpage.com/ecosan_esrey_intro.htm

• The Water Page – Ecological Sanitation
– http://www.thewaterpage.com/ecosan_main.htm

• News on the „2003 World Toilet Summit“ in Taipei (Taiwan)
– http://taipeitimes.com/News/taiwan/archives/2003/10/12/2003071360

• SSHE (IRC & UNICEF) news from Aug. 2002
– http://www2.irc.nl/sshe/nn/nn0208.html

... jedoch, die Anwendung dieses revolutionären
Herangehens, und das Verständnis seiner Auswirkungen
und
Bedeutung
für
die
Gesundheit,
den
landwirtschaftlichen Nutzen, ökonomische Vorteile, und
institutionelle Anforderungen – speziell in modernen
städtischen Umgebungen – befinden sich noch immer in
den Kinderschuhen ...
(von der ersten Internationalen Konferenz über ‚Ecologic Sanitation‘ 2001)

ENDE
...ODER DER ANFANG?


Slide 26

Ökologische Toiletten
[ Schwarze Erde für die Menschheit ]

Der Krankheitserreger-Zyklus

Menschen verunreinigen die Umwelt und werden dadurch krank!

Einige Sanitär-Fakten
Menschen ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser im Jahr 2000:

1100 Millionen

( = 18 % der Weltbevölkerung )

Menschen ohne Zuganag zu angemessenen Toiletten im Jahr 2000:

2400 Millionen

( = 39 % der Weltbevölkerung )

1.2 Mrd.
Menschen weltweit, und trägt seinen Teil zu dem Tod von 15 Mio.
Verschmutztes Wasser beeinträchtigt die Gesundheit von
Kindern jedes Jahr bei.
Etwa

4 Mrd. Fälle von Durchfall gibt es jährlich weltweit:

– daran sterben 2.2 Millionen Menschen, hauptsächlich Kinder,
– das entspricht 15% der toten Kinder in Entwicklungsländern.
Die neuesten Daten finden Sie im „Zustand der Kinder in der Welt“
Report von UNICEF, und dem "Human Development Report“ von UNDP.

...noch mehr Sanitär-Fakten
Weltweit werden 5.3% aller Toten und 6.8% aller Behinderungen durch schlechte Toilettenhygiene und Wasser verursacht.

Einige Krankheiten die durch unhygienische Toiletten und fäkal
verunreinigtes Trinkwasser verursacht (oder gefördert) werden:
Cholera, Typhus, Durchfall, Ruhr,
Hepatitis, Malaria, Polio, Schistosomiase
Chlorverbindungen, die bei der Behandlung von Trinkwasser zur
Vermeidung ansteckender Krankheiten entstehen, werden in
Zusammenhang mit einer grossen Anzahl von Krebsfällen
gebracht (Blasen-, Darm-, Kolorektal- und Leberkrebs).

900 Millionen chinesische Bauern scheiden ca. 450 Mio. Tonnen
organischen Dünger jedes Jahr aus – im Wert von 2.6 Mrd. US$!
Der globale organische Dünger Output (Exkremente) im Jahr 2000,
wird auf 8.5 Mio. Tonnen täglich geschätzt ~ 49 Mio. US$.

Den Krankheitserreger-Zyklus durchbrechen
Um Krankheiten zu vermeiden müssen Krankheitserreger geblockt
werden, so dass Menschen ihnen nicht ausgesetzt sind (durch
Einatmen und Verschlucken).

Toiletten sind der erste und effektivste Punkt um Krankheitserreger aus
Fäkalien abzublocken - wenn Fäkalien am Ort der Ausscheidung aufbereitet werden können fast keine Krankheitserreger in die Umwelt gelangen.

Der Nährstoff-Zyklus

Der Düngemittelwert der Exkremente - Stickstoff (N), Phosphor (P)
und Kalium (K) – den jeder von uns produziert, ist nahezu ausreichend um die Nahrung für eine Person anzubauen!

Nährstoffe in Exkrementen
Die mineralischen Pflanzennährstoffe pro Person und Jahr (in kg) sind:
Urin
Kot
Für Anbau von 250
Nährstoff
Total
(500 ltr. / Jahr)
(50 ltr. / Jahr)
kg Getreide nötig
Stickstoff (N)
4.0
0.5
4.5
5.6

Phosphor (P)

0.4

0.2

0.6

0.7

Kalium

0.9

0.3

1.2

1.2

(K)

Urin:
• macht 90% des Volumens menschlicher Auscheidungen aus
• es beinhaltet auch etwa 80% aller mineralischen Pflanzennährstoffe (N, P, K)
Kot:

• beinhaltet das meiste des kohlenstoffhaltigen (C) organischen Materials
• Kohlenstoff erhöht die Wasserhaltekapazität von Böden und verbessert diese
• organisches Material verbessert Bodenstruktur und erhöht den Humusgehalt
 dies kann kein chemischer Dünger leisten!

Den Nährstoff-Zyklus schliessen
Urin:
– ist ein guter natürlicher mineralischer (N, P, K) Dünger
– Beinhaltet nur wenige Krankheitserreger und Schwermetalle
– damit ist Urin ein sauberer Dünger
Gemischt mit Wasser (5–10 Liter Wasser / 1 Liter Urin) kann
es zur düngenden Bewässerung eingesetzt werden

Kot:
– beinhaltet weniger Mineralien (N, P, K) als Urin
– beinhaltet den meisten Kohlenstoff (C) in unseren Exkrementen
– beinhaltet eine Menge Krankheitserreger
muss vor der Verwendung aufbereitet werden
aufbereiteter Kot kann ohne Bedenken mit anderen
organischen Küchen- und Gartenabfällen kompostiert werden
Einbringen des resultierenden Komposts in die Erde stellt die
Humusschicht wieder her

Was sind ökologische Toiletten?
Wasserspül-Toiletten-System:

VS

Ökologisches Toiletten-System:

+ Durchbricht den KankheitserregerZyklus
indem
Exkremente
weggespült werden.

+ Durchbricht den KankheitserregerZyklus durch Lagerung und
Aufbereitung von Exkrementen.

– Benötigt eine Menge Wasser um
Urin und Kot fortzuspülen.

+ Spart Wasser: benötigt nur
wenig oder gar kein Wasser!

– Exkremente, Spülwasser, HaushaltsBrauchwasser
und
Industrieabwässer werden gemischt.

+ Exkremente werden nahe dem
‚Produktionsort‘ ohne industrielle
Verunreinigungen aufbereitet.

– Der
Klärschlamm
moderner
Klärwerke kann nicht ohne
Bedenken als landwirtschaftlicher
Dünger verwendet werden – ihre
Abflüsse verunreinigen Flüsse und
das Meer.

+ Aufbereiteter und kompostierter
Kot verbessert die Humusschicht
des Bodens und Nährstoffe im
Urin werden dem Boden als
Dünger zurückgegeben – nichts
wird verunreinigt .

Was ist mit der Tiefe-Grube-Latrine?
2.8 Mrd. Menschen benutzen sie – Grubenlatrinen haben einige Nachteile:


Sie können nicht benutzt werden, wo der Boden zu hart ist, oder der
Grundwasserspiegel zu hoch, oder wo Überflutungen ein Problem sind,
oder in dicht besiedelten Gebieten wo der Platz limitiert ist – selbst eine sehr

tiefe Grube wird nach ein paar Jahren Benutzung voll sein, so dass eine neue Grube
gegraben werden muss, was bei kleinen städtischen Grundstücken nicht geht.



Das Risiko das Grundwasser zu verunreinigen bedroht das Trinkwasser:






Erhöhte Nitratwerte im Grundwasser durch Versickerung aus Gruben.
Grubenlatrinen werden bei heftigem Regen (Regenzeit / Monsun) oft durch
eindringendes Grundwasser unter Wasser gesetzt, da die Pegel steigen.
Haushalte mit Familienbrunnen auf dem Grundstück müssen ihre Latrine in
sicherer Distanz zum Brunnen bauen (10m mindestens).

Oftmals werden Grubenlatrinen wegen der unangenehmen Gerüche und
der Fliegen nicht benutz – vor allem während der Regenzeit:



Bestimmte Krankheitsüberträger brüten in feuchten Gruben – Fliegen und
Moskitos mögen die feuchte Umgebung in den Latrinen.
Diese Krankheitsüberträger verbreiten Krankheisterreger und verursachen
Krankheiten wie z.B. Malaria!

Eco-San Nutzen (1)
Eco-San versucht beides zu erreichen:
• Krankheitserreger-Zyklus
-> kein Kontakt mit nicht aufbereidurchbrechen
tetem Kot
• Nährstoff-Zyklus schliessen -> Wiederverwertung von Urin & Kot
als Dünger & Bodenverbesserer
Damit hat es einen
doppelt
nützlichen
Effekt
für
die
Gesundheit:

1. Reduktion von
Krankheiten
2. Verbesserung der
Nährstoffaufnahme

Eco-San Nutzen (2)
Das sichere Wiederverwerten menschlicher Exkremente
als Dünger & Bodenverbesserer hat einige Vorteile, z.B.:



Reduziert schädliche Abflüsse in Flüsse, Seen und das Meer
Stellt wertvolle Ressourcen bereit – statt sie zu verschwenden



Reduziert die Menge chemischen Düngers, der zum Nahrungsanbau importiert werden muss – was die Abhängigkeit vom chem.
Dünger mindert und Geld für Schulen, Hospitäer, etc. spart



Erhöht die Nahrungsmittelsicherheit der Haushalte – jeder kann



Schafft Arbeit – beim Sammeln / Kompostieren / städt. Landwirtschaft



Verbessert die Lebensbedingungen – sichere, fliegenfreie, angenehm



Gesündere Kinder – können besser lernen und sind glücklicher!



Gesündere Menschen – können besser arbeiten, mehr verdienen und

sich sicherlich diesen Dünger für den eigenen Anbau im Garten leisten!

riechende & billige Toiletten für jedermann

sind ebenso glücklicher!

Eco-San Nutzen (3)
Während es überall auf der Welt Sinn macht, so können
insbesondere Entwicklungsländer von Eco-San profitieren:


In Kombination könnten bessere Sanitäre Anlagen und ein
verbesserter Ernährungsstandard den Gesundheitsstandard in der
Bevölkerung in Entwicklungsländern erheblich positiv beeinflussen.



Die höhere Temperatur in vielen Entwicklungsländern und das
konzentriertere Urin, das aus Toiletten, die keine Spülung verwenden, gewonnen werden kann, erhöhen die Keimabtötungsrate. Die niedrigen Risiken der Übertragung von Infektionen durch
Urin unterstützen die Nutzung von Urin-Trennungstechniken.
Im südlichen tropischen Klima sind Kompostierungstoiletten und
Austrocknungstoiletten und Kombinationen mit Schilf-Bett-Filtern
einfacher machbar und effizienter.
Kombinationen von Kompostierungstoiletten und Filtersystemen
wären passend in Ländern wo man sich mit Wasser (statt mit
Toilettenpapier) den Hintern putzt.





Nicht-Eco-San Probleme
Das Versagen den Nährstoff-Zyklus zu schliessen
resultierte in:
1.) einer Reduktion der Humusschicht (Verlust von Bodenfruchtbarkeit)
(Bedarf an mehr Bewässerung)
(erhöhtes Flut-Risiko!)

2.) erhöhtem Verbrauch von Pestiziden (gesunder Boden wurde zerstört)
3.) Produktion und Gebrauch chem. Dünger

(seit dem 1. Weltkrieg)

4.) Nährstoff und Chlor (Cl) Verschmutzung
in Küstennähe und Hochsee

(Verlust an Biodiversität)
(giftiges Algenwachstum)
(Fisch & Korallensterben)

Aufbereitung von Urin
Urin aufzubereiten ist nicht unbedingt notwendig, da Urin von
gesunden Menschen ebenso gesund und sauber ist:
• In einem gesunden Menschen ist Urin in der Blase steril.
• Einige Leute trinken ihr Morgenurin als vorbeugende Gesundheitsvorsorgemassnahme (um gegen Krankheiten resistenter zu sein).
Jedoch in Gebieten, wo Krankheiten wie Bilharziose, Typhus, Cholera,
Hepatitis A & B, Tuberculosis oder HIV/AIDS ein Problem darstellen,
sollte Urin vor der Benutzung aufbereitet werden!
Urinaufbereitung durch Lagerung in Tanks:
• Stickstoff in gelagertem Urin wird zu Ammonium, und der pH steigt auf ca. 9
• es sollte eine geringe Verdünnung mit Wasser angestrebt werden – dies
unterstützt die Abtötung von Krankheitskeimen
• die Temperatur sollte in einem höheren Bereich liegen (20°C oder mehr)
Nötige Lagerungszeit (bei 20°C):
• 6 Monate, wenn fäkale Verunreinigung vorliegt
• 1 Monat bei sauberem Urin (ohne fäkale Verunreinigung)

Aufbereitung von Kot
Hier mal in Kürze 4 Verfahren Kot aufzubereiten:
1. Austrocknung:
Austrocknung auf unter 5% der Ursprungsmasse – kann in trockenem
warmen Klima in 4 Monaten erreicht werden – führt zu kompletter
Inaktivation aller Wurmeier (auch Ascaris Wurmeier – der
resistenteste Krankheitserreger im Kot überhaupt).

2. Pasteurisation:
Erhitzen auf 70°C
Krankheitserreger.

für

eine

Stunde

tötet

so

ziemlich

alle

3. Aerobes Kompostieren:
Beim Kompostieren erzeugen die aeroben Rottebakterien hohe
Temperaturen. 50-55°C tötet Krankheitserreger in wenigen Tagen.
Temperaturen um 55-65°C töten alle Arten von Krankheitserregern
(ausser bakterielle Sporen) in wenigen Stunden.

4. Anaerobe Gärung:
Dauert länger als Kompostierung und stinkt gewaltig (SOH4).

Kompostierung (1)
Die 6 Kompostierungs-Bedingungen sind:
1. Organisches Material:

( Kohlenstoff (C) and Stickstoff (N) )

• Kohlenstoff ist energiereiches Futter für Mikroorganismen.
• Stickstoff bietet Proteine, die von Mikroorganismen zum Leben benötigt werden.

2. Mikroorganismen:
• Mikroorganismen erzeugen Hitze und wandeln organisches Material in Kompost.
• Gute Quellen für Microorganismen sind Erde und fertiger Kompost.

3. Luft:
• Kompostierungs-Bakterien sind aerob, d.h. sie brauchen Luft und können in Wasser
nicht leben, daher ist Luft notwendig da sie Sauerstoff (O2) für ihre Arbeit benötigen.

4. Wasser:
• Wasser ist notwendig um den Komposthaufen feucht zu halten, ABER nicht durchnässt.

5. Temperatur:
• Ist der Boden gefroren sind die Bakterien inaktiv – Temp. von 20°C oder mehr sind gut.

6. Zeit:
• Sind die vorigen 5 vorhanden, wird Kompost draus - entweder in 1 Monat oder 1 Jahr.

Kompostierung (2)

Das C-N Verhältnis:

Da die meiste Arbeit beim Kompostieren von Mikroorganismen getan wird,
muss der Komposthaufen ihnen eine ausgewogene Nahrung aus Kohlenstoff
(C) und Stickstoff (N) anbieten, um attraktiv für sie zu sein.
Unglücklicherweise ist das C-N Verhältnis unserer Exkremente nicht ausgewogen!
Kohlenstoffhaltiges organisches Material muss dem Komposthaufen hinzugefügt
werden, wie z.B.:
Holzige Abfälle, Getreide-Hülsen (Spreu), Stroh, Asche, Erde, Papier, …

Regenwürmer:
Wurmhumus – Regenwürmer dem Kompost hinzufügen – ist eine bewährte
Methode um einen Humus von guter Qualität zu erzielen. Die Würmer bereiten
die Nährstoffe so auf, dass Pflanzen sie direkt aufnehmen können.

Humus:
Beim Kompostieren reduziert sich das Ursprungsvolumen um etwa 90% - die
übrigen 10% sind Humus, angefüllt mit den Mineralien, die vom Boden
aufgenommen wurden, als die Nahrung dort gewachsen ist.
Alles kompostierte biologische Material wird zu Humus.

Arbor Loo - Kompostierungstoilette
Der Arbor Loo ist eine simple Kompostierungstoilette mit einer tragbaren
Abdeckungsplatte + Häuschen auf einer flachen Grube:







maximal 1 Meter tief
Die Grube ist nicht ausgemauert, sie hat
höchstens eine Umrandung um die obere
Kante abzusichern und die Latrine etwas
über den Boden abzusetzen.
Holzasche und Erde werden nach jedem
Gebrauch hineingeschüttet um Fliegenbrut
und Gerüche zu mindern.
Ebenso kann organisches Material, wie
z.B. Blätter, hinzugefügt werden.

Wenn die Grube zu etwa 70% voll ist:




Werden Abdeckungsplatte und Häuschen
auf einer neuen Grube aufgestellt.
Die gefüllte Grube wird vollends mit Erde
aufgefüllt und ausgiebig gewässert.
Am nächsten Tag wird ein junger Baum eingpflanzt und nochmals gewässert.

Doppelgruben-Kompostierungstoilette
Sowohl Urin als auch Kot sammeln sich in der flachen Grube zuSammen mit Holzasche, Erde und organischem Pflanzenmaterial, das die Exkremente stets bedeckt, an.
Wenn die erste Grube beinahe voll ist:



Platte und Häuschen auf 2.te Grube bewegen
Den Inhalt der ersten Grube mit Erde, etwa
mit 15 bis 30 cm tief, bedecken und in Ruhe
kompostieren lassen

Wenn die zweite Grube nahezu voll ist:




Den reifen Kompost der ersten Grube entfernen
Dies sollte sich ohne üble Gerüche bewerkstelligen
lassen – sonst ist die Kompostierung nicht fertig
Es sollte sich ein wertvoller Humus gebildet haben

Kompostierungstoilette mit Schilfbett-Filter
Schilfbett-Filters werden eingesetzt um Urin und Grauwasser aufzubereiten (‘Grauwasser’ = Waschwasser vom Spülen, Wäsche, Dusche, etc.)
Urin wird vom Toilettenhäuschen duch eine Rohrleitung nach draussen ab
geleitet und zusammen mit dem anderen Brauchwasser in ein flaches, so
genanntes, Evapo-Transpirations-Bett eingeleitet:





Das Filterbett ist mit grobem Sand gefüllt
Es hat eine Umrandungsmauer um Versickern zu vermeiden (etwa mit
einer dicken Plastikfolie am Boden)
Schilf und wenn man mag Blumen, Büsche und sogar Fruchtbäume und
Kokosnusspalmen können auf dem Filterbett angpflanzt werden
1 m2 Schilfbett-Filter wird pro Toilettenbenutzer benötigt

Der Schilfbett-Filter nimmt den Abfluss, wärend er durch das Wurzelwerk
fliesst, auf und verdunstet ihn über die Pflanzen. Dabei werden Schad- und
Nährstoffe im Zusammenspiel von mikrobiologischen, chemischen und
physikalischen Vorgängen aus dem Abwasser herausgefiltert.

Eimer-Latrine
Der Eimer beinhaltet hier die Exkremente (Kot & Urin) und die hinzugefügten
Abdeckmaterialien
• er muss alle 1-3 Tage geleert werden – am Besten jeden Tag.
Der Eimer besteht aus Plastik, Emaille, galvanisiertem Metal, oder lackiertem Holz
• er wird in einem ‘doppelten Boden’ unter die Abdeckplatte gestellt
• auch einfachere Konstruktionen sind möglich

Ein Arbeiter ersetzt den Eimer mit einem frischen,
leert die Exkremente in einen grösseren Container,
und bringt diesen zur Kompostierungsanlage:
• Wasser zum Waschen der benutzten Eimer und
Container muss dort vorhanden sein.
• Die kompostierung kann ohne grossartige
Geruchs- und Fliegen-belästigung und
Gesundheitsprobleme erfolgen.
• Der Kompost dient dann zur Düngung.

Biogas-Produktion









Moderne Biogas Technologie ist eine weit verbreitete Technik mit einer
Geschichte von über 30 Jahren. Die Technologie ist effizient, gut
ausgetestet und bietet eine kosteneffiziente Möglichkeit organische
Abfälle zu entsorgen und dabei noch Kraftstoffe und Dünger
herzustellen.
Anaerobe Bakterien zersetzen organisches Material in Abwesenheit von
Sauerstoff. Methan und CO2 werden dabei produziert. Das Methan kann
dabei als alternative Energiequelle genutzt werden.
Das Volumen der Eingangsstoffe kann dabei um 50-80 % reduziert
werden. Der am Ende übrige Schlamm ist biologisch stabil und kann als
reichhaltiger Dünger in der Landwirtschaft verwendet werden.
Aus den Exkrementen von 25 Leuten kann täglich im Schnitt etwa 1 m³
Biogas erzeugt werden (40 Liter pro Person und Tag), was dem
durchschnittlichen Energieverbrauch für die Küche eines Haushaltes
entspricht.
In Einrichtungen mit 500 oder mehr Besuchern täglich (Schulen,
Gefängnisse, religiöse Zentren, öffentliche Einrichtungen, ...) könnte
das Biogas genügend Energie für eine Kantine bereitstellen.
Anaerobe Verfahren sind in tropischen Gefilden besonders geeignet, da
diese Verfahren bei Temperaturen über 20°C gut funktionieren.

Zwei Bücher (in Englisch)
• The Composting Toilet System Book





235 pages
April 1999
ISBN: 0966678303
CEPP (Center for Ecological Pollution Prevention)

• The Humanure Handbook: A Guide to
Composting Human Manure.





302 pages
Juli 1999
ISBN: 0964425890
2.nd edition - Jenkins Publishing (PA)

Einige Organisationen
SANDEC (Sanitation in Dev. Countries department of EAWAG (Swiss))
http://www.sandec.ch/

SIDA

(Swedish International Development Assistance)
http://www.ecosanres.org

WSP

(UNDP & World Bank: Water and Sanitation Programme)
http://www.wsp.org/

WSSCC (Water Supply and Sanitation Collaborative Council)
http://www.wsscc.org

IETC

(UNEP Intl. Environmental Technology Centre (Japan))
http://www.unep.or.jp/

WEDC (Water Engineering and Development Centre (UK))
http://www.lboro.ac.uk/departments/cv/wedc/

CAWST (Centre for Affordable Water and Sanitation Technology (Canada))
http://www.cawst.org

...noch mehr Organisationen
CEPP (Centre for Ecological Pollution Prevention)
http://www.cepp.cc

IRC

(International Water and Sanitation Centre (Netherlands))
http://www.irc.nl

IDRC (International Development Research Center (Canada))
http://www.idrc.ca/

GARNET (Global Applied Research Network in Water Supply and San. (UK))
http://www.lboro.ac.uk/departments/cv/wedc/garnet/

AIT

(Asian Institute of Technology (Thailand))
http://www.ait.ac.th/

Sanitation Connection
http://www.sanicon.net/

Ecological Engineering Group
http://www.ecological-engineering.com/

Einige Webseiten
• Ecological Sanitation – an introduction by Steven A. Esrey
– http://www.thewaterpage.com/ecosan_esrey_intro.htm

• The Water Page – Ecological Sanitation
– http://www.thewaterpage.com/ecosan_main.htm

• News on the „2003 World Toilet Summit“ in Taipei (Taiwan)
– http://taipeitimes.com/News/taiwan/archives/2003/10/12/2003071360

• SSHE (IRC & UNICEF) news from Aug. 2002
– http://www2.irc.nl/sshe/nn/nn0208.html

... jedoch, die Anwendung dieses revolutionären
Herangehens, und das Verständnis seiner Auswirkungen
und
Bedeutung
für
die
Gesundheit,
den
landwirtschaftlichen Nutzen, ökonomische Vorteile, und
institutionelle Anforderungen – speziell in modernen
städtischen Umgebungen – befinden sich noch immer in
den Kinderschuhen ...
(von der ersten Internationalen Konferenz über ‚Ecologic Sanitation‘ 2001)

ENDE
...ODER DER ANFANG?


Slide 27

Ökologische Toiletten
[ Schwarze Erde für die Menschheit ]

Der Krankheitserreger-Zyklus

Menschen verunreinigen die Umwelt und werden dadurch krank!

Einige Sanitär-Fakten
Menschen ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser im Jahr 2000:

1100 Millionen

( = 18 % der Weltbevölkerung )

Menschen ohne Zuganag zu angemessenen Toiletten im Jahr 2000:

2400 Millionen

( = 39 % der Weltbevölkerung )

1.2 Mrd.
Menschen weltweit, und trägt seinen Teil zu dem Tod von 15 Mio.
Verschmutztes Wasser beeinträchtigt die Gesundheit von
Kindern jedes Jahr bei.
Etwa

4 Mrd. Fälle von Durchfall gibt es jährlich weltweit:

– daran sterben 2.2 Millionen Menschen, hauptsächlich Kinder,
– das entspricht 15% der toten Kinder in Entwicklungsländern.
Die neuesten Daten finden Sie im „Zustand der Kinder in der Welt“
Report von UNICEF, und dem "Human Development Report“ von UNDP.

...noch mehr Sanitär-Fakten
Weltweit werden 5.3% aller Toten und 6.8% aller Behinderungen durch schlechte Toilettenhygiene und Wasser verursacht.

Einige Krankheiten die durch unhygienische Toiletten und fäkal
verunreinigtes Trinkwasser verursacht (oder gefördert) werden:
Cholera, Typhus, Durchfall, Ruhr,
Hepatitis, Malaria, Polio, Schistosomiase
Chlorverbindungen, die bei der Behandlung von Trinkwasser zur
Vermeidung ansteckender Krankheiten entstehen, werden in
Zusammenhang mit einer grossen Anzahl von Krebsfällen
gebracht (Blasen-, Darm-, Kolorektal- und Leberkrebs).

900 Millionen chinesische Bauern scheiden ca. 450 Mio. Tonnen
organischen Dünger jedes Jahr aus – im Wert von 2.6 Mrd. US$!
Der globale organische Dünger Output (Exkremente) im Jahr 2000,
wird auf 8.5 Mio. Tonnen täglich geschätzt ~ 49 Mio. US$.

Den Krankheitserreger-Zyklus durchbrechen
Um Krankheiten zu vermeiden müssen Krankheitserreger geblockt
werden, so dass Menschen ihnen nicht ausgesetzt sind (durch
Einatmen und Verschlucken).

Toiletten sind der erste und effektivste Punkt um Krankheitserreger aus
Fäkalien abzublocken - wenn Fäkalien am Ort der Ausscheidung aufbereitet werden können fast keine Krankheitserreger in die Umwelt gelangen.

Der Nährstoff-Zyklus

Der Düngemittelwert der Exkremente - Stickstoff (N), Phosphor (P)
und Kalium (K) – den jeder von uns produziert, ist nahezu ausreichend um die Nahrung für eine Person anzubauen!

Nährstoffe in Exkrementen
Die mineralischen Pflanzennährstoffe pro Person und Jahr (in kg) sind:
Urin
Kot
Für Anbau von 250
Nährstoff
Total
(500 ltr. / Jahr)
(50 ltr. / Jahr)
kg Getreide nötig
Stickstoff (N)
4.0
0.5
4.5
5.6

Phosphor (P)

0.4

0.2

0.6

0.7

Kalium

0.9

0.3

1.2

1.2

(K)

Urin:
• macht 90% des Volumens menschlicher Auscheidungen aus
• es beinhaltet auch etwa 80% aller mineralischen Pflanzennährstoffe (N, P, K)
Kot:

• beinhaltet das meiste des kohlenstoffhaltigen (C) organischen Materials
• Kohlenstoff erhöht die Wasserhaltekapazität von Böden und verbessert diese
• organisches Material verbessert Bodenstruktur und erhöht den Humusgehalt
 dies kann kein chemischer Dünger leisten!

Den Nährstoff-Zyklus schliessen
Urin:
– ist ein guter natürlicher mineralischer (N, P, K) Dünger
– Beinhaltet nur wenige Krankheitserreger und Schwermetalle
– damit ist Urin ein sauberer Dünger
Gemischt mit Wasser (5–10 Liter Wasser / 1 Liter Urin) kann
es zur düngenden Bewässerung eingesetzt werden

Kot:
– beinhaltet weniger Mineralien (N, P, K) als Urin
– beinhaltet den meisten Kohlenstoff (C) in unseren Exkrementen
– beinhaltet eine Menge Krankheitserreger
muss vor der Verwendung aufbereitet werden
aufbereiteter Kot kann ohne Bedenken mit anderen
organischen Küchen- und Gartenabfällen kompostiert werden
Einbringen des resultierenden Komposts in die Erde stellt die
Humusschicht wieder her

Was sind ökologische Toiletten?
Wasserspül-Toiletten-System:

VS

Ökologisches Toiletten-System:

+ Durchbricht den KankheitserregerZyklus
indem
Exkremente
weggespült werden.

+ Durchbricht den KankheitserregerZyklus durch Lagerung und
Aufbereitung von Exkrementen.

– Benötigt eine Menge Wasser um
Urin und Kot fortzuspülen.

+ Spart Wasser: benötigt nur
wenig oder gar kein Wasser!

– Exkremente, Spülwasser, HaushaltsBrauchwasser
und
Industrieabwässer werden gemischt.

+ Exkremente werden nahe dem
‚Produktionsort‘ ohne industrielle
Verunreinigungen aufbereitet.

– Der
Klärschlamm
moderner
Klärwerke kann nicht ohne
Bedenken als landwirtschaftlicher
Dünger verwendet werden – ihre
Abflüsse verunreinigen Flüsse und
das Meer.

+ Aufbereiteter und kompostierter
Kot verbessert die Humusschicht
des Bodens und Nährstoffe im
Urin werden dem Boden als
Dünger zurückgegeben – nichts
wird verunreinigt .

Was ist mit der Tiefe-Grube-Latrine?
2.8 Mrd. Menschen benutzen sie – Grubenlatrinen haben einige Nachteile:


Sie können nicht benutzt werden, wo der Boden zu hart ist, oder der
Grundwasserspiegel zu hoch, oder wo Überflutungen ein Problem sind,
oder in dicht besiedelten Gebieten wo der Platz limitiert ist – selbst eine sehr

tiefe Grube wird nach ein paar Jahren Benutzung voll sein, so dass eine neue Grube
gegraben werden muss, was bei kleinen städtischen Grundstücken nicht geht.



Das Risiko das Grundwasser zu verunreinigen bedroht das Trinkwasser:






Erhöhte Nitratwerte im Grundwasser durch Versickerung aus Gruben.
Grubenlatrinen werden bei heftigem Regen (Regenzeit / Monsun) oft durch
eindringendes Grundwasser unter Wasser gesetzt, da die Pegel steigen.
Haushalte mit Familienbrunnen auf dem Grundstück müssen ihre Latrine in
sicherer Distanz zum Brunnen bauen (10m mindestens).

Oftmals werden Grubenlatrinen wegen der unangenehmen Gerüche und
der Fliegen nicht benutz – vor allem während der Regenzeit:



Bestimmte Krankheitsüberträger brüten in feuchten Gruben – Fliegen und
Moskitos mögen die feuchte Umgebung in den Latrinen.
Diese Krankheitsüberträger verbreiten Krankheisterreger und verursachen
Krankheiten wie z.B. Malaria!

Eco-San Nutzen (1)
Eco-San versucht beides zu erreichen:
• Krankheitserreger-Zyklus
-> kein Kontakt mit nicht aufbereidurchbrechen
tetem Kot
• Nährstoff-Zyklus schliessen -> Wiederverwertung von Urin & Kot
als Dünger & Bodenverbesserer
Damit hat es einen
doppelt
nützlichen
Effekt
für
die
Gesundheit:

1. Reduktion von
Krankheiten
2. Verbesserung der
Nährstoffaufnahme

Eco-San Nutzen (2)
Das sichere Wiederverwerten menschlicher Exkremente
als Dünger & Bodenverbesserer hat einige Vorteile, z.B.:



Reduziert schädliche Abflüsse in Flüsse, Seen und das Meer
Stellt wertvolle Ressourcen bereit – statt sie zu verschwenden



Reduziert die Menge chemischen Düngers, der zum Nahrungsanbau importiert werden muss – was die Abhängigkeit vom chem.
Dünger mindert und Geld für Schulen, Hospitäer, etc. spart



Erhöht die Nahrungsmittelsicherheit der Haushalte – jeder kann



Schafft Arbeit – beim Sammeln / Kompostieren / städt. Landwirtschaft



Verbessert die Lebensbedingungen – sichere, fliegenfreie, angenehm



Gesündere Kinder – können besser lernen und sind glücklicher!



Gesündere Menschen – können besser arbeiten, mehr verdienen und

sich sicherlich diesen Dünger für den eigenen Anbau im Garten leisten!

riechende & billige Toiletten für jedermann

sind ebenso glücklicher!

Eco-San Nutzen (3)
Während es überall auf der Welt Sinn macht, so können
insbesondere Entwicklungsländer von Eco-San profitieren:


In Kombination könnten bessere Sanitäre Anlagen und ein
verbesserter Ernährungsstandard den Gesundheitsstandard in der
Bevölkerung in Entwicklungsländern erheblich positiv beeinflussen.



Die höhere Temperatur in vielen Entwicklungsländern und das
konzentriertere Urin, das aus Toiletten, die keine Spülung verwenden, gewonnen werden kann, erhöhen die Keimabtötungsrate. Die niedrigen Risiken der Übertragung von Infektionen durch
Urin unterstützen die Nutzung von Urin-Trennungstechniken.
Im südlichen tropischen Klima sind Kompostierungstoiletten und
Austrocknungstoiletten und Kombinationen mit Schilf-Bett-Filtern
einfacher machbar und effizienter.
Kombinationen von Kompostierungstoiletten und Filtersystemen
wären passend in Ländern wo man sich mit Wasser (statt mit
Toilettenpapier) den Hintern putzt.





Nicht-Eco-San Probleme
Das Versagen den Nährstoff-Zyklus zu schliessen
resultierte in:
1.) einer Reduktion der Humusschicht (Verlust von Bodenfruchtbarkeit)
(Bedarf an mehr Bewässerung)
(erhöhtes Flut-Risiko!)

2.) erhöhtem Verbrauch von Pestiziden (gesunder Boden wurde zerstört)
3.) Produktion und Gebrauch chem. Dünger

(seit dem 1. Weltkrieg)

4.) Nährstoff und Chlor (Cl) Verschmutzung
in Küstennähe und Hochsee

(Verlust an Biodiversität)
(giftiges Algenwachstum)
(Fisch & Korallensterben)

Aufbereitung von Urin
Urin aufzubereiten ist nicht unbedingt notwendig, da Urin von
gesunden Menschen ebenso gesund und sauber ist:
• In einem gesunden Menschen ist Urin in der Blase steril.
• Einige Leute trinken ihr Morgenurin als vorbeugende Gesundheitsvorsorgemassnahme (um gegen Krankheiten resistenter zu sein).
Jedoch in Gebieten, wo Krankheiten wie Bilharziose, Typhus, Cholera,
Hepatitis A & B, Tuberculosis oder HIV/AIDS ein Problem darstellen,
sollte Urin vor der Benutzung aufbereitet werden!
Urinaufbereitung durch Lagerung in Tanks:
• Stickstoff in gelagertem Urin wird zu Ammonium, und der pH steigt auf ca. 9
• es sollte eine geringe Verdünnung mit Wasser angestrebt werden – dies
unterstützt die Abtötung von Krankheitskeimen
• die Temperatur sollte in einem höheren Bereich liegen (20°C oder mehr)
Nötige Lagerungszeit (bei 20°C):
• 6 Monate, wenn fäkale Verunreinigung vorliegt
• 1 Monat bei sauberem Urin (ohne fäkale Verunreinigung)

Aufbereitung von Kot
Hier mal in Kürze 4 Verfahren Kot aufzubereiten:
1. Austrocknung:
Austrocknung auf unter 5% der Ursprungsmasse – kann in trockenem
warmen Klima in 4 Monaten erreicht werden – führt zu kompletter
Inaktivation aller Wurmeier (auch Ascaris Wurmeier – der
resistenteste Krankheitserreger im Kot überhaupt).

2. Pasteurisation:
Erhitzen auf 70°C
Krankheitserreger.

für

eine

Stunde

tötet

so

ziemlich

alle

3. Aerobes Kompostieren:
Beim Kompostieren erzeugen die aeroben Rottebakterien hohe
Temperaturen. 50-55°C tötet Krankheitserreger in wenigen Tagen.
Temperaturen um 55-65°C töten alle Arten von Krankheitserregern
(ausser bakterielle Sporen) in wenigen Stunden.

4. Anaerobe Gärung:
Dauert länger als Kompostierung und stinkt gewaltig (SOH4).

Kompostierung (1)
Die 6 Kompostierungs-Bedingungen sind:
1. Organisches Material:

( Kohlenstoff (C) and Stickstoff (N) )

• Kohlenstoff ist energiereiches Futter für Mikroorganismen.
• Stickstoff bietet Proteine, die von Mikroorganismen zum Leben benötigt werden.

2. Mikroorganismen:
• Mikroorganismen erzeugen Hitze und wandeln organisches Material in Kompost.
• Gute Quellen für Microorganismen sind Erde und fertiger Kompost.

3. Luft:
• Kompostierungs-Bakterien sind aerob, d.h. sie brauchen Luft und können in Wasser
nicht leben, daher ist Luft notwendig da sie Sauerstoff (O2) für ihre Arbeit benötigen.

4. Wasser:
• Wasser ist notwendig um den Komposthaufen feucht zu halten, ABER nicht durchnässt.

5. Temperatur:
• Ist der Boden gefroren sind die Bakterien inaktiv – Temp. von 20°C oder mehr sind gut.

6. Zeit:
• Sind die vorigen 5 vorhanden, wird Kompost draus - entweder in 1 Monat oder 1 Jahr.

Kompostierung (2)

Das C-N Verhältnis:

Da die meiste Arbeit beim Kompostieren von Mikroorganismen getan wird,
muss der Komposthaufen ihnen eine ausgewogene Nahrung aus Kohlenstoff
(C) und Stickstoff (N) anbieten, um attraktiv für sie zu sein.
Unglücklicherweise ist das C-N Verhältnis unserer Exkremente nicht ausgewogen!
Kohlenstoffhaltiges organisches Material muss dem Komposthaufen hinzugefügt
werden, wie z.B.:
Holzige Abfälle, Getreide-Hülsen (Spreu), Stroh, Asche, Erde, Papier, …

Regenwürmer:
Wurmhumus – Regenwürmer dem Kompost hinzufügen – ist eine bewährte
Methode um einen Humus von guter Qualität zu erzielen. Die Würmer bereiten
die Nährstoffe so auf, dass Pflanzen sie direkt aufnehmen können.

Humus:
Beim Kompostieren reduziert sich das Ursprungsvolumen um etwa 90% - die
übrigen 10% sind Humus, angefüllt mit den Mineralien, die vom Boden
aufgenommen wurden, als die Nahrung dort gewachsen ist.
Alles kompostierte biologische Material wird zu Humus.

Arbor Loo - Kompostierungstoilette
Der Arbor Loo ist eine simple Kompostierungstoilette mit einer tragbaren
Abdeckungsplatte + Häuschen auf einer flachen Grube:







maximal 1 Meter tief
Die Grube ist nicht ausgemauert, sie hat
höchstens eine Umrandung um die obere
Kante abzusichern und die Latrine etwas
über den Boden abzusetzen.
Holzasche und Erde werden nach jedem
Gebrauch hineingeschüttet um Fliegenbrut
und Gerüche zu mindern.
Ebenso kann organisches Material, wie
z.B. Blätter, hinzugefügt werden.

Wenn die Grube zu etwa 70% voll ist:




Werden Abdeckungsplatte und Häuschen
auf einer neuen Grube aufgestellt.
Die gefüllte Grube wird vollends mit Erde
aufgefüllt und ausgiebig gewässert.
Am nächsten Tag wird ein junger Baum eingpflanzt und nochmals gewässert.

Doppelgruben-Kompostierungstoilette
Sowohl Urin als auch Kot sammeln sich in der flachen Grube zuSammen mit Holzasche, Erde und organischem Pflanzenmaterial, das die Exkremente stets bedeckt, an.
Wenn die erste Grube beinahe voll ist:



Platte und Häuschen auf 2.te Grube bewegen
Den Inhalt der ersten Grube mit Erde, etwa
mit 15 bis 30 cm tief, bedecken und in Ruhe
kompostieren lassen

Wenn die zweite Grube nahezu voll ist:




Den reifen Kompost der ersten Grube entfernen
Dies sollte sich ohne üble Gerüche bewerkstelligen
lassen – sonst ist die Kompostierung nicht fertig
Es sollte sich ein wertvoller Humus gebildet haben

Kompostierungstoilette mit Schilfbett-Filter
Schilfbett-Filters werden eingesetzt um Urin und Grauwasser aufzubereiten (‘Grauwasser’ = Waschwasser vom Spülen, Wäsche, Dusche, etc.)
Urin wird vom Toilettenhäuschen duch eine Rohrleitung nach draussen ab
geleitet und zusammen mit dem anderen Brauchwasser in ein flaches, so
genanntes, Evapo-Transpirations-Bett eingeleitet:





Das Filterbett ist mit grobem Sand gefüllt
Es hat eine Umrandungsmauer um Versickern zu vermeiden (etwa mit
einer dicken Plastikfolie am Boden)
Schilf und wenn man mag Blumen, Büsche und sogar Fruchtbäume und
Kokosnusspalmen können auf dem Filterbett angpflanzt werden
1 m2 Schilfbett-Filter wird pro Toilettenbenutzer benötigt

Der Schilfbett-Filter nimmt den Abfluss, wärend er durch das Wurzelwerk
fliesst, auf und verdunstet ihn über die Pflanzen. Dabei werden Schad- und
Nährstoffe im Zusammenspiel von mikrobiologischen, chemischen und
physikalischen Vorgängen aus dem Abwasser herausgefiltert.

Eimer-Latrine
Der Eimer beinhaltet hier die Exkremente (Kot & Urin) und die hinzugefügten
Abdeckmaterialien
• er muss alle 1-3 Tage geleert werden – am Besten jeden Tag.
Der Eimer besteht aus Plastik, Emaille, galvanisiertem Metal, oder lackiertem Holz
• er wird in einem ‘doppelten Boden’ unter die Abdeckplatte gestellt
• auch einfachere Konstruktionen sind möglich

Ein Arbeiter ersetzt den Eimer mit einem frischen,
leert die Exkremente in einen grösseren Container,
und bringt diesen zur Kompostierungsanlage:
• Wasser zum Waschen der benutzten Eimer und
Container muss dort vorhanden sein.
• Die kompostierung kann ohne grossartige
Geruchs- und Fliegen-belästigung und
Gesundheitsprobleme erfolgen.
• Der Kompost dient dann zur Düngung.

Biogas-Produktion









Moderne Biogas Technologie ist eine weit verbreitete Technik mit einer
Geschichte von über 30 Jahren. Die Technologie ist effizient, gut
ausgetestet und bietet eine kosteneffiziente Möglichkeit organische
Abfälle zu entsorgen und dabei noch Kraftstoffe und Dünger
herzustellen.
Anaerobe Bakterien zersetzen organisches Material in Abwesenheit von
Sauerstoff. Methan und CO2 werden dabei produziert. Das Methan kann
dabei als alternative Energiequelle genutzt werden.
Das Volumen der Eingangsstoffe kann dabei um 50-80 % reduziert
werden. Der am Ende übrige Schlamm ist biologisch stabil und kann als
reichhaltiger Dünger in der Landwirtschaft verwendet werden.
Aus den Exkrementen von 25 Leuten kann täglich im Schnitt etwa 1 m³
Biogas erzeugt werden (40 Liter pro Person und Tag), was dem
durchschnittlichen Energieverbrauch für die Küche eines Haushaltes
entspricht.
In Einrichtungen mit 500 oder mehr Besuchern täglich (Schulen,
Gefängnisse, religiöse Zentren, öffentliche Einrichtungen, ...) könnte
das Biogas genügend Energie für eine Kantine bereitstellen.
Anaerobe Verfahren sind in tropischen Gefilden besonders geeignet, da
diese Verfahren bei Temperaturen über 20°C gut funktionieren.

Zwei Bücher (in Englisch)
• The Composting Toilet System Book





235 pages
April 1999
ISBN: 0966678303
CEPP (Center for Ecological Pollution Prevention)

• The Humanure Handbook: A Guide to
Composting Human Manure.





302 pages
Juli 1999
ISBN: 0964425890
2.nd edition - Jenkins Publishing (PA)

Einige Organisationen
SANDEC (Sanitation in Dev. Countries department of EAWAG (Swiss))
http://www.sandec.ch/

SIDA

(Swedish International Development Assistance)
http://www.ecosanres.org

WSP

(UNDP & World Bank: Water and Sanitation Programme)
http://www.wsp.org/

WSSCC (Water Supply and Sanitation Collaborative Council)
http://www.wsscc.org

IETC

(UNEP Intl. Environmental Technology Centre (Japan))
http://www.unep.or.jp/

WEDC (Water Engineering and Development Centre (UK))
http://www.lboro.ac.uk/departments/cv/wedc/

CAWST (Centre for Affordable Water and Sanitation Technology (Canada))
http://www.cawst.org

...noch mehr Organisationen
CEPP (Centre for Ecological Pollution Prevention)
http://www.cepp.cc

IRC

(International Water and Sanitation Centre (Netherlands))
http://www.irc.nl

IDRC (International Development Research Center (Canada))
http://www.idrc.ca/

GARNET (Global Applied Research Network in Water Supply and San. (UK))
http://www.lboro.ac.uk/departments/cv/wedc/garnet/

AIT

(Asian Institute of Technology (Thailand))
http://www.ait.ac.th/

Sanitation Connection
http://www.sanicon.net/

Ecological Engineering Group
http://www.ecological-engineering.com/

Einige Webseiten
• Ecological Sanitation – an introduction by Steven A. Esrey
– http://www.thewaterpage.com/ecosan_esrey_intro.htm

• The Water Page – Ecological Sanitation
– http://www.thewaterpage.com/ecosan_main.htm

• News on the „2003 World Toilet Summit“ in Taipei (Taiwan)
– http://taipeitimes.com/News/taiwan/archives/2003/10/12/2003071360

• SSHE (IRC & UNICEF) news from Aug. 2002
– http://www2.irc.nl/sshe/nn/nn0208.html

... jedoch, die Anwendung dieses revolutionären
Herangehens, und das Verständnis seiner Auswirkungen
und
Bedeutung
für
die
Gesundheit,
den
landwirtschaftlichen Nutzen, ökonomische Vorteile, und
institutionelle Anforderungen – speziell in modernen
städtischen Umgebungen – befinden sich noch immer in
den Kinderschuhen ...
(von der ersten Internationalen Konferenz über ‚Ecologic Sanitation‘ 2001)

ENDE
...ODER DER ANFANG?


Slide 28

Ökologische Toiletten
[ Schwarze Erde für die Menschheit ]

Der Krankheitserreger-Zyklus

Menschen verunreinigen die Umwelt und werden dadurch krank!

Einige Sanitär-Fakten
Menschen ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser im Jahr 2000:

1100 Millionen

( = 18 % der Weltbevölkerung )

Menschen ohne Zuganag zu angemessenen Toiletten im Jahr 2000:

2400 Millionen

( = 39 % der Weltbevölkerung )

1.2 Mrd.
Menschen weltweit, und trägt seinen Teil zu dem Tod von 15 Mio.
Verschmutztes Wasser beeinträchtigt die Gesundheit von
Kindern jedes Jahr bei.
Etwa

4 Mrd. Fälle von Durchfall gibt es jährlich weltweit:

– daran sterben 2.2 Millionen Menschen, hauptsächlich Kinder,
– das entspricht 15% der toten Kinder in Entwicklungsländern.
Die neuesten Daten finden Sie im „Zustand der Kinder in der Welt“
Report von UNICEF, und dem "Human Development Report“ von UNDP.

...noch mehr Sanitär-Fakten
Weltweit werden 5.3% aller Toten und 6.8% aller Behinderungen durch schlechte Toilettenhygiene und Wasser verursacht.

Einige Krankheiten die durch unhygienische Toiletten und fäkal
verunreinigtes Trinkwasser verursacht (oder gefördert) werden:
Cholera, Typhus, Durchfall, Ruhr,
Hepatitis, Malaria, Polio, Schistosomiase
Chlorverbindungen, die bei der Behandlung von Trinkwasser zur
Vermeidung ansteckender Krankheiten entstehen, werden in
Zusammenhang mit einer grossen Anzahl von Krebsfällen
gebracht (Blasen-, Darm-, Kolorektal- und Leberkrebs).

900 Millionen chinesische Bauern scheiden ca. 450 Mio. Tonnen
organischen Dünger jedes Jahr aus – im Wert von 2.6 Mrd. US$!
Der globale organische Dünger Output (Exkremente) im Jahr 2000,
wird auf 8.5 Mio. Tonnen täglich geschätzt ~ 49 Mio. US$.

Den Krankheitserreger-Zyklus durchbrechen
Um Krankheiten zu vermeiden müssen Krankheitserreger geblockt
werden, so dass Menschen ihnen nicht ausgesetzt sind (durch
Einatmen und Verschlucken).

Toiletten sind der erste und effektivste Punkt um Krankheitserreger aus
Fäkalien abzublocken - wenn Fäkalien am Ort der Ausscheidung aufbereitet werden können fast keine Krankheitserreger in die Umwelt gelangen.

Der Nährstoff-Zyklus

Der Düngemittelwert der Exkremente - Stickstoff (N), Phosphor (P)
und Kalium (K) – den jeder von uns produziert, ist nahezu ausreichend um die Nahrung für eine Person anzubauen!

Nährstoffe in Exkrementen
Die mineralischen Pflanzennährstoffe pro Person und Jahr (in kg) sind:
Urin
Kot
Für Anbau von 250
Nährstoff
Total
(500 ltr. / Jahr)
(50 ltr. / Jahr)
kg Getreide nötig
Stickstoff (N)
4.0
0.5
4.5
5.6

Phosphor (P)

0.4

0.2

0.6

0.7

Kalium

0.9

0.3

1.2

1.2

(K)

Urin:
• macht 90% des Volumens menschlicher Auscheidungen aus
• es beinhaltet auch etwa 80% aller mineralischen Pflanzennährstoffe (N, P, K)
Kot:

• beinhaltet das meiste des kohlenstoffhaltigen (C) organischen Materials
• Kohlenstoff erhöht die Wasserhaltekapazität von Böden und verbessert diese
• organisches Material verbessert Bodenstruktur und erhöht den Humusgehalt
 dies kann kein chemischer Dünger leisten!

Den Nährstoff-Zyklus schliessen
Urin:
– ist ein guter natürlicher mineralischer (N, P, K) Dünger
– Beinhaltet nur wenige Krankheitserreger und Schwermetalle
– damit ist Urin ein sauberer Dünger
Gemischt mit Wasser (5–10 Liter Wasser / 1 Liter Urin) kann
es zur düngenden Bewässerung eingesetzt werden

Kot:
– beinhaltet weniger Mineralien (N, P, K) als Urin
– beinhaltet den meisten Kohlenstoff (C) in unseren Exkrementen
– beinhaltet eine Menge Krankheitserreger
muss vor der Verwendung aufbereitet werden
aufbereiteter Kot kann ohne Bedenken mit anderen
organischen Küchen- und Gartenabfällen kompostiert werden
Einbringen des resultierenden Komposts in die Erde stellt die
Humusschicht wieder her

Was sind ökologische Toiletten?
Wasserspül-Toiletten-System:

VS

Ökologisches Toiletten-System:

+ Durchbricht den KankheitserregerZyklus
indem
Exkremente
weggespült werden.

+ Durchbricht den KankheitserregerZyklus durch Lagerung und
Aufbereitung von Exkrementen.

– Benötigt eine Menge Wasser um
Urin und Kot fortzuspülen.

+ Spart Wasser: benötigt nur
wenig oder gar kein Wasser!

– Exkremente, Spülwasser, HaushaltsBrauchwasser
und
Industrieabwässer werden gemischt.

+ Exkremente werden nahe dem
‚Produktionsort‘ ohne industrielle
Verunreinigungen aufbereitet.

– Der
Klärschlamm
moderner
Klärwerke kann nicht ohne
Bedenken als landwirtschaftlicher
Dünger verwendet werden – ihre
Abflüsse verunreinigen Flüsse und
das Meer.

+ Aufbereiteter und kompostierter
Kot verbessert die Humusschicht
des Bodens und Nährstoffe im
Urin werden dem Boden als
Dünger zurückgegeben – nichts
wird verunreinigt .

Was ist mit der Tiefe-Grube-Latrine?
2.8 Mrd. Menschen benutzen sie – Grubenlatrinen haben einige Nachteile:


Sie können nicht benutzt werden, wo der Boden zu hart ist, oder der
Grundwasserspiegel zu hoch, oder wo Überflutungen ein Problem sind,
oder in dicht besiedelten Gebieten wo der Platz limitiert ist – selbst eine sehr

tiefe Grube wird nach ein paar Jahren Benutzung voll sein, so dass eine neue Grube
gegraben werden muss, was bei kleinen städtischen Grundstücken nicht geht.



Das Risiko das Grundwasser zu verunreinigen bedroht das Trinkwasser:






Erhöhte Nitratwerte im Grundwasser durch Versickerung aus Gruben.
Grubenlatrinen werden bei heftigem Regen (Regenzeit / Monsun) oft durch
eindringendes Grundwasser unter Wasser gesetzt, da die Pegel steigen.
Haushalte mit Familienbrunnen auf dem Grundstück müssen ihre Latrine in
sicherer Distanz zum Brunnen bauen (10m mindestens).

Oftmals werden Grubenlatrinen wegen der unangenehmen Gerüche und
der Fliegen nicht benutz – vor allem während der Regenzeit:



Bestimmte Krankheitsüberträger brüten in feuchten Gruben – Fliegen und
Moskitos mögen die feuchte Umgebung in den Latrinen.
Diese Krankheitsüberträger verbreiten Krankheisterreger und verursachen
Krankheiten wie z.B. Malaria!

Eco-San Nutzen (1)
Eco-San versucht beides zu erreichen:
• Krankheitserreger-Zyklus
-> kein Kontakt mit nicht aufbereidurchbrechen
tetem Kot
• Nährstoff-Zyklus schliessen -> Wiederverwertung von Urin & Kot
als Dünger & Bodenverbesserer
Damit hat es einen
doppelt
nützlichen
Effekt
für
die
Gesundheit:

1. Reduktion von
Krankheiten
2. Verbesserung der
Nährstoffaufnahme

Eco-San Nutzen (2)
Das sichere Wiederverwerten menschlicher Exkremente
als Dünger & Bodenverbesserer hat einige Vorteile, z.B.:



Reduziert schädliche Abflüsse in Flüsse, Seen und das Meer
Stellt wertvolle Ressourcen bereit – statt sie zu verschwenden



Reduziert die Menge chemischen Düngers, der zum Nahrungsanbau importiert werden muss – was die Abhängigkeit vom chem.
Dünger mindert und Geld für Schulen, Hospitäer, etc. spart



Erhöht die Nahrungsmittelsicherheit der Haushalte – jeder kann



Schafft Arbeit – beim Sammeln / Kompostieren / städt. Landwirtschaft



Verbessert die Lebensbedingungen – sichere, fliegenfreie, angenehm



Gesündere Kinder – können besser lernen und sind glücklicher!



Gesündere Menschen – können besser arbeiten, mehr verdienen und

sich sicherlich diesen Dünger für den eigenen Anbau im Garten leisten!

riechende & billige Toiletten für jedermann

sind ebenso glücklicher!

Eco-San Nutzen (3)
Während es überall auf der Welt Sinn macht, so können
insbesondere Entwicklungsländer von Eco-San profitieren:


In Kombination könnten bessere Sanitäre Anlagen und ein
verbesserter Ernährungsstandard den Gesundheitsstandard in der
Bevölkerung in Entwicklungsländern erheblich positiv beeinflussen.



Die höhere Temperatur in vielen Entwicklungsländern und das
konzentriertere Urin, das aus Toiletten, die keine Spülung verwenden, gewonnen werden kann, erhöhen die Keimabtötungsrate. Die niedrigen Risiken der Übertragung von Infektionen durch
Urin unterstützen die Nutzung von Urin-Trennungstechniken.
Im südlichen tropischen Klima sind Kompostierungstoiletten und
Austrocknungstoiletten und Kombinationen mit Schilf-Bett-Filtern
einfacher machbar und effizienter.
Kombinationen von Kompostierungstoiletten und Filtersystemen
wären passend in Ländern wo man sich mit Wasser (statt mit
Toilettenpapier) den Hintern putzt.





Nicht-Eco-San Probleme
Das Versagen den Nährstoff-Zyklus zu schliessen
resultierte in:
1.) einer Reduktion der Humusschicht (Verlust von Bodenfruchtbarkeit)
(Bedarf an mehr Bewässerung)
(erhöhtes Flut-Risiko!)

2.) erhöhtem Verbrauch von Pestiziden (gesunder Boden wurde zerstört)
3.) Produktion und Gebrauch chem. Dünger

(seit dem 1. Weltkrieg)

4.) Nährstoff und Chlor (Cl) Verschmutzung
in Küstennähe und Hochsee

(Verlust an Biodiversität)
(giftiges Algenwachstum)
(Fisch & Korallensterben)

Aufbereitung von Urin
Urin aufzubereiten ist nicht unbedingt notwendig, da Urin von
gesunden Menschen ebenso gesund und sauber ist:
• In einem gesunden Menschen ist Urin in der Blase steril.
• Einige Leute trinken ihr Morgenurin als vorbeugende Gesundheitsvorsorgemassnahme (um gegen Krankheiten resistenter zu sein).
Jedoch in Gebieten, wo Krankheiten wie Bilharziose, Typhus, Cholera,
Hepatitis A & B, Tuberculosis oder HIV/AIDS ein Problem darstellen,
sollte Urin vor der Benutzung aufbereitet werden!
Urinaufbereitung durch Lagerung in Tanks:
• Stickstoff in gelagertem Urin wird zu Ammonium, und der pH steigt auf ca. 9
• es sollte eine geringe Verdünnung mit Wasser angestrebt werden – dies
unterstützt die Abtötung von Krankheitskeimen
• die Temperatur sollte in einem höheren Bereich liegen (20°C oder mehr)
Nötige Lagerungszeit (bei 20°C):
• 6 Monate, wenn fäkale Verunreinigung vorliegt
• 1 Monat bei sauberem Urin (ohne fäkale Verunreinigung)

Aufbereitung von Kot
Hier mal in Kürze 4 Verfahren Kot aufzubereiten:
1. Austrocknung:
Austrocknung auf unter 5% der Ursprungsmasse – kann in trockenem
warmen Klima in 4 Monaten erreicht werden – führt zu kompletter
Inaktivation aller Wurmeier (auch Ascaris Wurmeier – der
resistenteste Krankheitserreger im Kot überhaupt).

2. Pasteurisation:
Erhitzen auf 70°C
Krankheitserreger.

für

eine

Stunde

tötet

so

ziemlich

alle

3. Aerobes Kompostieren:
Beim Kompostieren erzeugen die aeroben Rottebakterien hohe
Temperaturen. 50-55°C tötet Krankheitserreger in wenigen Tagen.
Temperaturen um 55-65°C töten alle Arten von Krankheitserregern
(ausser bakterielle Sporen) in wenigen Stunden.

4. Anaerobe Gärung:
Dauert länger als Kompostierung und stinkt gewaltig (SOH4).

Kompostierung (1)
Die 6 Kompostierungs-Bedingungen sind:
1. Organisches Material:

( Kohlenstoff (C) and Stickstoff (N) )

• Kohlenstoff ist energiereiches Futter für Mikroorganismen.
• Stickstoff bietet Proteine, die von Mikroorganismen zum Leben benötigt werden.

2. Mikroorganismen:
• Mikroorganismen erzeugen Hitze und wandeln organisches Material in Kompost.
• Gute Quellen für Microorganismen sind Erde und fertiger Kompost.

3. Luft:
• Kompostierungs-Bakterien sind aerob, d.h. sie brauchen Luft und können in Wasser
nicht leben, daher ist Luft notwendig da sie Sauerstoff (O2) für ihre Arbeit benötigen.

4. Wasser:
• Wasser ist notwendig um den Komposthaufen feucht zu halten, ABER nicht durchnässt.

5. Temperatur:
• Ist der Boden gefroren sind die Bakterien inaktiv – Temp. von 20°C oder mehr sind gut.

6. Zeit:
• Sind die vorigen 5 vorhanden, wird Kompost draus - entweder in 1 Monat oder 1 Jahr.

Kompostierung (2)

Das C-N Verhältnis:

Da die meiste Arbeit beim Kompostieren von Mikroorganismen getan wird,
muss der Komposthaufen ihnen eine ausgewogene Nahrung aus Kohlenstoff
(C) und Stickstoff (N) anbieten, um attraktiv für sie zu sein.
Unglücklicherweise ist das C-N Verhältnis unserer Exkremente nicht ausgewogen!
Kohlenstoffhaltiges organisches Material muss dem Komposthaufen hinzugefügt
werden, wie z.B.:
Holzige Abfälle, Getreide-Hülsen (Spreu), Stroh, Asche, Erde, Papier, …

Regenwürmer:
Wurmhumus – Regenwürmer dem Kompost hinzufügen – ist eine bewährte
Methode um einen Humus von guter Qualität zu erzielen. Die Würmer bereiten
die Nährstoffe so auf, dass Pflanzen sie direkt aufnehmen können.

Humus:
Beim Kompostieren reduziert sich das Ursprungsvolumen um etwa 90% - die
übrigen 10% sind Humus, angefüllt mit den Mineralien, die vom Boden
aufgenommen wurden, als die Nahrung dort gewachsen ist.
Alles kompostierte biologische Material wird zu Humus.

Arbor Loo - Kompostierungstoilette
Der Arbor Loo ist eine simple Kompostierungstoilette mit einer tragbaren
Abdeckungsplatte + Häuschen auf einer flachen Grube:







maximal 1 Meter tief
Die Grube ist nicht ausgemauert, sie hat
höchstens eine Umrandung um die obere
Kante abzusichern und die Latrine etwas
über den Boden abzusetzen.
Holzasche und Erde werden nach jedem
Gebrauch hineingeschüttet um Fliegenbrut
und Gerüche zu mindern.
Ebenso kann organisches Material, wie
z.B. Blätter, hinzugefügt werden.

Wenn die Grube zu etwa 70% voll ist:




Werden Abdeckungsplatte und Häuschen
auf einer neuen Grube aufgestellt.
Die gefüllte Grube wird vollends mit Erde
aufgefüllt und ausgiebig gewässert.
Am nächsten Tag wird ein junger Baum eingpflanzt und nochmals gewässert.

Doppelgruben-Kompostierungstoilette
Sowohl Urin als auch Kot sammeln sich in der flachen Grube zuSammen mit Holzasche, Erde und organischem Pflanzenmaterial, das die Exkremente stets bedeckt, an.
Wenn die erste Grube beinahe voll ist:



Platte und Häuschen auf 2.te Grube bewegen
Den Inhalt der ersten Grube mit Erde, etwa
mit 15 bis 30 cm tief, bedecken und in Ruhe
kompostieren lassen

Wenn die zweite Grube nahezu voll ist:




Den reifen Kompost der ersten Grube entfernen
Dies sollte sich ohne üble Gerüche bewerkstelligen
lassen – sonst ist die Kompostierung nicht fertig
Es sollte sich ein wertvoller Humus gebildet haben

Kompostierungstoilette mit Schilfbett-Filter
Schilfbett-Filters werden eingesetzt um Urin und Grauwasser aufzubereiten (‘Grauwasser’ = Waschwasser vom Spülen, Wäsche, Dusche, etc.)
Urin wird vom Toilettenhäuschen duch eine Rohrleitung nach draussen ab
geleitet und zusammen mit dem anderen Brauchwasser in ein flaches, so
genanntes, Evapo-Transpirations-Bett eingeleitet:





Das Filterbett ist mit grobem Sand gefüllt
Es hat eine Umrandungsmauer um Versickern zu vermeiden (etwa mit
einer dicken Plastikfolie am Boden)
Schilf und wenn man mag Blumen, Büsche und sogar Fruchtbäume und
Kokosnusspalmen können auf dem Filterbett angpflanzt werden
1 m2 Schilfbett-Filter wird pro Toilettenbenutzer benötigt

Der Schilfbett-Filter nimmt den Abfluss, wärend er durch das Wurzelwerk
fliesst, auf und verdunstet ihn über die Pflanzen. Dabei werden Schad- und
Nährstoffe im Zusammenspiel von mikrobiologischen, chemischen und
physikalischen Vorgängen aus dem Abwasser herausgefiltert.

Eimer-Latrine
Der Eimer beinhaltet hier die Exkremente (Kot & Urin) und die hinzugefügten
Abdeckmaterialien
• er muss alle 1-3 Tage geleert werden – am Besten jeden Tag.
Der Eimer besteht aus Plastik, Emaille, galvanisiertem Metal, oder lackiertem Holz
• er wird in einem ‘doppelten Boden’ unter die Abdeckplatte gestellt
• auch einfachere Konstruktionen sind möglich

Ein Arbeiter ersetzt den Eimer mit einem frischen,
leert die Exkremente in einen grösseren Container,
und bringt diesen zur Kompostierungsanlage:
• Wasser zum Waschen der benutzten Eimer und
Container muss dort vorhanden sein.
• Die kompostierung kann ohne grossartige
Geruchs- und Fliegen-belästigung und
Gesundheitsprobleme erfolgen.
• Der Kompost dient dann zur Düngung.

Biogas-Produktion









Moderne Biogas Technologie ist eine weit verbreitete Technik mit einer
Geschichte von über 30 Jahren. Die Technologie ist effizient, gut
ausgetestet und bietet eine kosteneffiziente Möglichkeit organische
Abfälle zu entsorgen und dabei noch Kraftstoffe und Dünger
herzustellen.
Anaerobe Bakterien zersetzen organisches Material in Abwesenheit von
Sauerstoff. Methan und CO2 werden dabei produziert. Das Methan kann
dabei als alternative Energiequelle genutzt werden.
Das Volumen der Eingangsstoffe kann dabei um 50-80 % reduziert
werden. Der am Ende übrige Schlamm ist biologisch stabil und kann als
reichhaltiger Dünger in der Landwirtschaft verwendet werden.
Aus den Exkrementen von 25 Leuten kann täglich im Schnitt etwa 1 m³
Biogas erzeugt werden (40 Liter pro Person und Tag), was dem
durchschnittlichen Energieverbrauch für die Küche eines Haushaltes
entspricht.
In Einrichtungen mit 500 oder mehr Besuchern täglich (Schulen,
Gefängnisse, religiöse Zentren, öffentliche Einrichtungen, ...) könnte
das Biogas genügend Energie für eine Kantine bereitstellen.
Anaerobe Verfahren sind in tropischen Gefilden besonders geeignet, da
diese Verfahren bei Temperaturen über 20°C gut funktionieren.

Zwei Bücher (in Englisch)
• The Composting Toilet System Book





235 pages
April 1999
ISBN: 0966678303
CEPP (Center for Ecological Pollution Prevention)

• The Humanure Handbook: A Guide to
Composting Human Manure.





302 pages
Juli 1999
ISBN: 0964425890
2.nd edition - Jenkins Publishing (PA)

Einige Organisationen
SANDEC (Sanitation in Dev. Countries department of EAWAG (Swiss))
http://www.sandec.ch/

SIDA

(Swedish International Development Assistance)
http://www.ecosanres.org

WSP

(UNDP & World Bank: Water and Sanitation Programme)
http://www.wsp.org/

WSSCC (Water Supply and Sanitation Collaborative Council)
http://www.wsscc.org

IETC

(UNEP Intl. Environmental Technology Centre (Japan))
http://www.unep.or.jp/

WEDC (Water Engineering and Development Centre (UK))
http://www.lboro.ac.uk/departments/cv/wedc/

CAWST (Centre for Affordable Water and Sanitation Technology (Canada))
http://www.cawst.org

...noch mehr Organisationen
CEPP (Centre for Ecological Pollution Prevention)
http://www.cepp.cc

IRC

(International Water and Sanitation Centre (Netherlands))
http://www.irc.nl

IDRC (International Development Research Center (Canada))
http://www.idrc.ca/

GARNET (Global Applied Research Network in Water Supply and San. (UK))
http://www.lboro.ac.uk/departments/cv/wedc/garnet/

AIT

(Asian Institute of Technology (Thailand))
http://www.ait.ac.th/

Sanitation Connection
http://www.sanicon.net/

Ecological Engineering Group
http://www.ecological-engineering.com/

Einige Webseiten
• Ecological Sanitation – an introduction by Steven A. Esrey
– http://www.thewaterpage.com/ecosan_esrey_intro.htm

• The Water Page – Ecological Sanitation
– http://www.thewaterpage.com/ecosan_main.htm

• News on the „2003 World Toilet Summit“ in Taipei (Taiwan)
– http://taipeitimes.com/News/taiwan/archives/2003/10/12/2003071360

• SSHE (IRC & UNICEF) news from Aug. 2002
– http://www2.irc.nl/sshe/nn/nn0208.html

... jedoch, die Anwendung dieses revolutionären
Herangehens, und das Verständnis seiner Auswirkungen
und
Bedeutung
für
die
Gesundheit,
den
landwirtschaftlichen Nutzen, ökonomische Vorteile, und
institutionelle Anforderungen – speziell in modernen
städtischen Umgebungen – befinden sich noch immer in
den Kinderschuhen ...
(von der ersten Internationalen Konferenz über ‚Ecologic Sanitation‘ 2001)

ENDE
...ODER DER ANFANG?