Eisenstadt, 16. Oktober 2013 Gemeinwohl-Ökonomie: Eine demokratische Alternative wächst Univ.-Lektor Mag. Christian Felber www.christian-felber.at www.gemeinwohl-oekonomie.org.

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Eisenstadt, 16. Oktober 2013

Gemeinwohl-Ökonomie:
Eine demokratische Alternative wächst
Univ.-Lektor Mag. Christian Felber
www.christian-felber.at
www.gemeinwohl-oekonomie.org


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Wiedereinbettung
Ökosphäre

Menschliche Gesellschaften
Wirtschaft


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Wiedereinbettung
Ökosphäre

Menschliche Gesellschaften
Wirts F chaft


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Verfassungsziel

„Die gesamte wirtschaftliche Tätigkeit
dient dem Gemeinwohl.“
Art. 151, Bayrische Verfassung


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Verfassungsziel

(1) Die Privatinitiative in der Wirtschaft ist frei.
(2) Sie darf sich aber nicht im Gegensatz zum
Nutzen der Allgemeinheit betätigen (...)
(3) Das Gesetz bestimmt die Wirtschaftspläne (…) damit
die öffentliche und private Wirtschaftstätigkeit nach
dem Allgemeinwohl ausgerichtet werden können.
Art. 41, Italienische Verfassung


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Verfassungsziel

„Die Schweizerische Eidgenossenschaft (…)
fördert die gemeinsame Wohlfahrt.“
Art. 2, Schweizer Bundesverfassung


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Verfassungsziel

„Die oberste Staatsaufgabe ist die Förderung
der gesamten Volkswohlfahrt.“
Art. 14, Verfassung Liechtenstein


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Verfassungsziel

„Der Mensch ist berufen, (…) seine Gaben (…)
zu seinem und der anderen Wohl zu enfalten.“
Art. 1, Verfassung von Baden-Württemberg


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US Constitution

„We the people of the United States, in Order to
form a more perfect Union, establish Justice (…)
promote the general Welfare.“
Preamble, Constitution of the United States


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Nichts Neues im Abendland

Wirtschaft, die nur auf Geldgewinn ausgerichtet ist,
ist „widernatürlich“.
Eine Gemeinschaft ist auf das „gerechte Gute“
verpflichtet, das „ihr zuträglich ist“ (= Gemeinwohl).
Aristoteles, „Politik, Buch III, Kap 12


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Pionier-UnternehmerInnen


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Verfassungsziel

„Die gesamte wirtschaftliche Tätigkeit
dient dem Gemeinwohl.“
Art. 151, Bayrische Verfassung


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Umstellung der Systemweichen
alt:
Wohl aller

Konkurrenz


Gewinnstreben

neu:
Wohl aller

Kooperation


Gemeinwohlstreben


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Koalitionsvertrag 2009 - Worthäufigkeit
Schule

5

Wettbewerb: 81

4

Wachstum: 30

3

Demokratie: 6

1

2

Solidarität: 4

Würde: 3
0

10

20

30

40

50

Nennungen

60

70

80

90


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Konkurrenz ist das Beste

„Wettbewerb stellt die effizienteste Methode
dar, die wir kennen.“
Friedrich A. von Hayek


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Umstellung der Systemweichen
alt:

neu:

Wohl aller

Wohl aller





Konkurrenz

Kooperation



Gewinnstreben



Gemeinwohlstreben


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Wirtschaftlichen Erfolg neu messen


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Wirtschaftlichen Erfolg neu messen

Volkswirtschaft (Makroökonomie)
Bruttoinlandsprodukt
Betriebswirtschaft (Mikroökonomie)
Finanzgewinn


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Wirtschaftlichen Erfolg neu messen

Volkswirtschaft (Makroökonomie)
Bruttoinlandsprodukt > Gemeinwohlprodukt
Betriebswirtschaft (Mikroökonomie)
Finanzgewinn


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Wirtschaftlichen Erfolg neu messen

Volkswirtschaft (Makroökonomie)
Bruttoinlandsprodukt > Gemeinwohlprodukt
Betriebswirtschaft (Mikroökonomie)
Finanzgewinn > Gemeinwohl-Bilanz


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Klare Erkennbarkeit
751 – 1000 Gemeinwohl-Punkte
501 – 750 Gemeinwohl-Punkte

251 - 500 Gemeinwohl-Punkte
1 – 250 Gemeinwohl-Punkte

- 1600 – 0 Gemeinwohl-Punkte


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Rechtliche Vorteile

• Mehrwertsteuer-Vorteil
• Niedrigerer Zoll
• Günstigerer Kredit von der „Demokratischen Bank“
• Vorrang beim öffentlichen Einkauf
• Vorrang bei der Forschungskooperation


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Gewinn = Mittel, nicht Zweck

• Mögliche Verwendungen


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Gewinn = Mittel, nicht Zweck

• Mögliche Verwendungen
– Investitionen (sozialer + ökologischer Mehrwert)
– Kreditrückzahlungen
– Rücklagen
– Ausschüttungen an Mitarbeitende
– Zinsfreie Darlehen an Mitunternehmen


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Gewinn = Mittel, nicht Zweck

• Nicht erlaubte Verwendungen


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Gewinn = Mittel, nicht Zweck

• Nicht erlaubte Verwendungen
– Finanzinvestments


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Gewinn = Mittel, nicht Zweck

• Nicht erlaubte Verwendungen
– Finanzinvestments
– Feindliche Übernahmen


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Gewinn = Mittel, nicht Zweck

• Nicht erlaubte Verwendungen
– Finanzinvestments
– Feindliche Übernahmen
– Ausschüttung an nicht mitarbeitende
EigentümerInnen


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Gewinn = Mittel, nicht Zweck

• Nicht erlaubte Verwendungen
– Finanzinvestments
– Feindliche Übernahmen
– Ausschüttung an nicht mitarbeitende
EigentümerInnen
– Parteispenden


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Projekt „Bank für Gemeinwohl“

• Gemeinwohlorientiert
• Konservative Kernaufgaben

• Keine Gewinnausschüttung
• Ausstieg aus dem Zinssystem
• Ökosoziale Kreditprüfung
www.demba.at


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„Negative Rückkoppelungen“

Begrenzung Einkommensungleichheit
Begrenzung Eigentumsrecht
Demokratisierung v. Unternehmen
Höchst-/Mindesterbe > „Demokratische Mitgift“


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Liberal heißt...

„Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll
zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.“
Grundgesetz, Art. 14


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Liberal heißt...

„Das gesamte Vermögen des Landes in seinen
unterschiedlichen Formen und egal wem es
gehört ist dem Allgemeininteresse untergeordnet.“
Spanische Verfassung, Artikel 128


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Papst Paul VI. 1967

„Das Privateigentum ist also für niemand ein
unbedingtes und unbeschränktes Recht.
Das Eigentumsrecht darf niemals zum Schaden
des Gemeinwohls genutzt werden.“
„Populorum Progressio“
Sozialenzyklika, Rn 23-24


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Spitzeneinkommen : Mindestlohn


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Spitzenmanager : Mindestlohn

• Österreich

800fache


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Spitzenmanager : Mindestlohn

• Österreich
• Deutschland

800fache
6000-fache


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Spitzenmanager : Mindestlohn

• Österreich
• Deutschland
• US-Industriemanager

800fache
6000-fache
65.000-fache


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Spitzenmanager : Mindestlohn

• Österreich
• Deutschland
• US-Industriemanager
• US-Hedgefonds-Manager

800fache
6000-fache
65.000-fache
360.000-fache


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Renaissance der Demokratie

Demokratie
indirekte Demokratie

Direkte
Demokratie

partizipative
Demokratie

Ergänzung

Verstetigung

Hauptbühne

Fundament/Sauerstoff = cives ≠ „idiotes“


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3 Folgen

• Alle vom Wachstums- und Fresszwang erlöst


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Ewiges Wachstum?

„In der Natur ist Wachstum ein Mittel
zur Erreichung der optimalen Größe.“
Leopold Kohr („Small is beautiful“)


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3 Folgen

• Alle vom Wachstums- und Fresszwang erlöst
• Kontrakurrenz > Konkurrenz


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3 Folgen

• Alle vom Wachstums- und Fresszwang erlöst
• Kontrakurrenz > Konkurrenz
• Mehr UnternehmerInnen
– Motivation durch Kooperation


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Wachsende Bewegung



Unternehmen: > 1385 aus 27 Staaten



„Gemeinwohl-Gemeinden“ und „-Regionen“



Universitäten und Hochschulen

• ca. 100 „Energiefelder“
– Ö, D, I, CH, E, GB, US, Mexico, Argentinien, ...


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Gesamtprozess
Gemeinwohl-Ökonomie


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Pionier-Unternehmen


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Gemeinwohl-Gemeinde

1) Erstellen selbst die GW-Bilanz
2) Fördern Pionier-Gruppen von Unternehmen
3) Entwickeln „Kommunalen Lebensqualitätsindex“
4) Hosten „Demokratischen Wirtschaftskonvent“
5) Verbinden sich zur „Gemeinwohl-Region“


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Mitmachen

 Unternehmen: Gemeinwohl-Bilanz erstellen, ...

 Privatperson: Eintragen, Energiefeld gründen, ...
 Gemeinde: Gemeinwohl-Gemeinde werden, ...
[email protected]
[email protected]


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Ende = Anfang

Danke für Ihre
Aufmerksamkeit!
www.christian-felber.at
www.gemeinwohloekonomie.org


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Verschiedene Einstiegsschwellen

„spielen“ mit der Einstiegsbilanz
Lerngruppe mit Peer-Evaluierung
externes Audit


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Vorteile für Pionier-Unternehmen
1) Sinnerfahrung („Verortung“)
2) GW-Bilanz = OE-Instrument (360-Grad-Blick)
3) Kooperationsplattform für „Gleichgewillte“
4) Attraktion sinnsuchender MitarbeiterInnen
5) Attraktion ethischer KonsumentInnen
6) Förderungen durch die öffentliche Hand
7) „First mover advantage“ sobald verbindlich
(„Schubumkehr“ des Anreizsystems tritt ein)


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Anforderungen an Universalbilanz
1) Ganzheitlichkeit
2) Messbarkeit
3) Vergleichbarkeit
4) Verständlichkeit
5) Verbindlichkeit
6) Externe Prüfung
7) Öffentlichkeit/Transparenz
8) Rechtsfolgen


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Vollständige Systeminnovation

1) Gemeinwohl-Unternehmen
2) Gemeinwohl-Hub
3) Gemeinwohl-Börse
4) Gemeinwohl-Region
5) Gemeinwohl-Handelszone


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Wachsende Unterstützung

Aufruf an alle christlichen Laien, sich für
eine „neue Gemeinwohl-Ökonomie“ zu
engagieren
Erzbischof Lluís Martínez Sistach


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Grenzenlose Eigentumsfreiheit?

Felber: „herzjesumarxistischer
Enteignungseuphoriker“
Michael Fleischhacker
Chefredakteur „Die Presse“


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Schränkt Verantwortung Freiheit ein?

„Durch die Limitation von individueller Freiheit
gibt es in diesem System kaum Anreize,
individuell besser zu werden, denn jegliche
Handlungen sollen dem „Gemeinwohl“ dienen
ein bekanntes Phänomen planwirtschaftlicher
Gesellschaften.“

-

WK Steiermark,
Standpunkte der Wirtschaftskammer 1/2013


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Positive Rückkoppelungen

 Je ethischer die Benk, desto besser die GW-Bilanz (B1).
 Je nachhaltiger die Zulieferer, desto besser GW-Bilanz (A1).
 Je stärker die Kooperation zwischen den Unternehmen, desto
besser die Bilanz (D2).
 Gemeinwohl-Gemeinden fördern die Unternehmen.
 Gemeinden schließen sich zu Region zusammen.
 Bundesländer fördern die Gemeinwohl-Ökonomie.


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Gemeinwohl-Gemeinden & -Regionen
 Miranda de Azán (E): Beschluss
 Mattsee (Sbg): Zukunftsprozess

 Munderfing (OÖ): Amtsleiter
 Ebenfurth (Bgld): Termin mit Bürgermeister
 Lech (Vorarlberg): Raika und Region

 Vintschgau (I): 13 Gemeinden (Beschluss)
 Murau (Stmk): Ziel Gemeinwohl-Region
 Zürich (CH): Vortrag vor Kantonalversammlung