Fundraising, Spenden und Sponsoring Anja Gimmler Anja Schifferdecker BMD - 6.Semester - HdM Stuttgart - 2005 Begriffsdefinitionen • Was ist Fundraising Fundraising sind die Gesamtheit der Aktivitäten.

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Transcript Fundraising, Spenden und Sponsoring Anja Gimmler Anja Schifferdecker BMD - 6.Semester - HdM Stuttgart - 2005 Begriffsdefinitionen • Was ist Fundraising Fundraising sind die Gesamtheit der Aktivitäten.

Fundraising, Spenden und Sponsoring
Anja Gimmler
Anja Schifferdecker
BMD - 6.Semester - HdM Stuttgart - 2005
Begriffsdefinitionen
•
Was ist Fundraising
Fundraising sind die Gesamtheit der Aktivitäten zur (zusätzlichen)
Mitteleinwerbung für Non-Profit Organisationen.
•
Im Gegensatz dazu:
Fundraising ist die Beschaffung von Mitteln zur Verwirklichung von
am Gemeinwohl orientierten Zwecken, die durch den Geber
ohne eine entsprechende Gegenleistung des Empfängers
bereitgestellt werden,
= Diese Definition schließt Sponsoring und Einwerbung von
Fördergeldern aus
Begriffsdefinitionen
•
Was sind Spenden?
Spenden sind Zuwendungen, die freiwillig, uneigennützig und
unentgeltlich geleistet werden. Es kann sich dabei sowohl um Geld-,
Sachzuwendungen oder Zeitspenden (Ehrenamt) handeln.
Freiwillig
Unentgeltlich
•
= wenn sie ohne rechtliche Verpflichtung
geleistet werden
= wenn kein Zusammenhang mit einer
ursächlich Gegenleistung besteht
Mäzene, Mäzenatentum
Private Großspender
Begriffsdefinitionen
•
Was ist Sponsoring?
Geschäft auf Gegenseitigkeit
Geld- Sachmittel oder Dienstleistungen werden für eine
konkrete und angemessene Gegenleistung bereitgestellt.
Gemeinnützigkeit des Empfängers ist nicht erforderlich
Abzug bei Betriebsausgaben ist unbegrenzt möglich
Entwicklung der Professionalisierung
beim Fundraising
USA
•
1935 American Association of Fund Raising Councel (AAFRC)
•
1960 Berufsverband „Association of Fundraising Professionals“ (AFP)
2005: Über 26.000 Mitglieder
•
1974 Gründung von „The Fund Raising School (TFRS)
Deutschland
•
1993 Bundesarbeitsgemeinschaft Soztialmarkteting (BSM) – Deutscher
Fundraising Verband e.V.
2003: 850 Mitglieder
•
1999 Fundraising Akademie gGmbH
Wer gibt?
Marktvolumen in Deutschland 2004-2006
•
Geplante Sponsorings von Unternehmen
Gesamtvolumen: 2005:
2005:
2006:
2005 davon:
für Medien
für Kultur:
für Public:
Anteil an Unternehmenskommunikation :
3,6 Mrd. €
4,3 Mrd. €
3,9 Mrd. €
900 Millionen €
300 Millionen €
300 Millionen €
17 %
•
Spenden von Privatpersonen
Gesamtvolumen: Jährlich zwischen 2 - 5 Mrd. €
Der durchschn. jährliche Betrag von „Kleinspendern“: 75 und 100 €
•
Stiftungsfördermittel
10.000 – 12.000 Stiftungen fördern gemeinnützige Projekte mit 1,5 Mrd. € im Jahr.
Quellen:
- SPONSOR VISIONS 2005 – pilot group - http://www.pilot.de/research/sponsorvisions.php?content=sponsor_visions_2005
- Fundraising für Bürgerstiftungen – Aktive Bürgerschaft - http://www.aktive-buergerschaft.de/vab/resourcen/fundraisingfuerbuergerstiftungen.pdf
Im Vergleich – Marktvolumen USA
•
Bericht „GIVING USA 2004“:
240 Mrd. $ für „Wohltätige Zwecke“
•
Aber genauere Analyse bei öffentlichen Bibliotheken
ergibt (z.T.) anderes Bild
Gesamt USA sonstige Einnahmen:
Einzelne Staaten:
Arizona
Michigan
Nevada
New York
Washington
8,7 %
2,3
7,6
29,0
15,6
5,4
%
%
%
%
%
Quellen:
- Präsentation von Alexander, Haas, Martin and Parterners: GIVING USA 2004 : The Annual Report on Philanthropy for the Year 2003
- NCES – National Center for Education Statistics - Fiscal Year 2002, veröffentl. März 2005
Organisation und Vorgehensweise
für erfolgreiches Fundraising
Rahmenbedingungen
• Rahmenbedingungen von außen
– Zustimmung des Trägers einholen und grundsätzliche
Absprache treffen (möglichst schriftlich):
Bibliothek sollte
– frei über zusätzlich erwirtschaftete Mittel verfügen können
(siehe Haushaltsrecht)
– frei über Art und Form der Zusammenarbeit mit dem Sponsor
entscheiden dürfen
Rahmenbedingungen
• Wichtige Voraussetzungen und Erfolgsfaktoren bibliotheksintern:
– Einplanen:
• Einführung von Fundraising und Sponsoring verursacht zusätzlichen
Arbeitsaufwand und damit Kosten
• lange Anlaufphase
• Eine Person aus der Bibliothek sollte die Aufgabe zentral und
hauptverantwortlich übernehmen (Evtl. Aneignung zusätzlicher Kenntnisse
nötig  Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen einplanen)
– USA: Stelle meist nicht durch Absolventen eines bibliothekarischen oder
informationswissenschaftlichen Studiengangs besetzt, sondern durch
betriebswirtschaftlich vorgebildetes Personal
Qualifikationsprofil eines professionellen Fundraisers
• Bundesarbeitsgemeinschaft Sozialmarketing BSMDeutscher Fundraising-Verband e.V., Richtlinie für Aus-, Fortund Weiterbildungsmaßnahmen (1993): Anforderungen an
Fundraiser
• 1. Kommunikative Fähigkeiten
• Mündliche Kommunikationskompetenz:
– Fähigkeit zum aktiven Zuhören
– Begeisterung für ein zu förderndes Projekt sprachlich vermitteln können
– ausgeprägtes Verhandlungsgeschick
• Schriftliche Kommunikationskompetenz:
– Aufstellen eines Leitbilds sowie des Zielplans der Einrichtung,
– Abfassen einer Projektbeschreibung oder eines Spendenbriefes,
– bei der Erarbeitung von Richtlinien usw.
Qualifikationsprofil eines professionellen Fundraisers
• 2. Soziale Fähigkeiten
•
•
•
•
•
•
•
Zielstrebigkeit und hohe Frustrationstoleranz
Organisations- und Planungskompetenz
Einfühlungsvermögen in andere Lebenswelten
Teamfähigkeit
diplomatisches Geschick
Kreativität
Flexibilität
• 3. Fachkenntnisse
•
•
•
Struktur, Zielsetzung und Aufgaben der Einrichtung
Kenntnisse der ethischen Grundsätze im Spenden- und Sponsoringwesen
Kenntnisse über Fundraising-Quellen und mögliche Unterstützungsformen
Qualifikationsprofil eines professionellen Fundraisers
• 3. Fachkenntnisse
• Methoden des Fundraising:
–
–
–
–
–
–
–
–
•
Spenderverwaltung
Direktmarketing
Sponsoring
Veranstaltungen
Jahreskampagnen
große Spendenkampagnen
öffentliche Mittel
Testamentsverfügungen
Grundlagen des Marketing:
– Marktforschung,
– Zielgruppenanalyse,
– Test- und Teilmärkte
• Grundlagen des Direktmarketing:
– Adressenauswahl, -beschaffung und –pflege
– Formulierung von Anschreiben, Ergebniskontrolle
Qualifikationsprofil eines professionellen Fundraisers
• 3. Fachkenntnisse
• Kommunikationstechniken:
–
–
Telefon-und Datenkommunikation,
elektronische Kommunikationssysteme
• Media- und Werbetechniken:
–
–
–
–
–
Kenntnis der Medien
Erarbeitung von Mediaplänen
Mediamix
Gestaltung von Werbebriefen, Anzeigen
Desktop Publishing
• Computergestützte Adressverwaltung
• Rechtskenntnisse:
–
–
Datenschutzbestimmungen,
Werberecht, Bilanz- und Steuerrecht
• Buchhaltungskenntnisse
• Aufbau und Leitung von Fundraising-Abteilungen, -Gremien, Ausschüssen
Stellung des Fundraisers in der Einrichtung
– Erfahrung aus den USA:
Fundraiser sollten innerhalb der Organisation in
leitender Position tätig sein
• nach innen: Akzeptanz von Kollegenseite größer
• nach außen: kann besser als Repräsentant der Institution
auftreten und für deren Belange eintreten
 vor allem bei Unternehmen und Großspendern können
nur Mitarbeiter der Leitungsebene „Türöffner“ sein
 zeigt Wertschätzung und Bedeutung, die dem Fundraisinggeschäft in der
Einrichtung zugemessen wird
Bibliotheksintern: Fundraising als Teamprojekt
• Gesamtes Bibliotheksteam sollte hinter den
Fundraisingaktivitäten stehen und sich einbringen
– Image der Bibliothek in der Öffentlichkeit, Kontakte der
Mitarbeiter nutzen u. ä.
Professionelles Fundraising-Management
Strategisches Management
Situationsanalyse
Umfeldanalyse
Operatives Management
Planungsphase
Konkrete Durchführung
Nachbereitung
Kontaktpflege
Professionelles Fundraising-Management
Strategisches Management
Situationsanalyse
Umfeldanalyse
Operatives Management
Planungsphase
Konkrete Durchführung
Projektauswahl
Projektbeschreibung
Nachbereitung
Finanzierung- und Unterstützungsbedarf
Auswahl der Fundraisingquellen
Kontaktpflege
Professionelles Fundraising-Management
Strategisches Management
Situationsanalyse
Umfeldanalyse
Operatives Management
Planungsphase
Konkrete Durchführung
Nachbereitung
Kontaktpflege
Situationsanalyse
Situationsanalyse Umfeldanalyse Planungsphase Durchführung Nachbereitung Kontaktpflege
Systematische Zusammenstellung aller Fakten
u. a.
– Träger und finanzielle Ausstattung der Bibliothek, Anzahl Mitarbeiter, Anzahl
Medien, Ausleihzahlen
– Entwicklung der aktiven Nutzerschaft und der Besucherzahlen, Anzahl der
Kunden
– Zusammensetzung bzw. Typisierung der Kunden, z. B. nach Alter oder anderen
soziodemographischen Gesichtspunkten
– Produkte und Dienstleistungen der Bibliothek beschreiben, ihre Details und
Besonderheiten herausarbeiten, deren Nutzung dokumentieren
 herausstellen, was die Bibliothek einmalig macht
– Bekanntheitsgrad / Einzugsbereich -z. B. durch Umfragen oder qualitative
Gespräche zu ermitteln
– Corporate Identity, Image
Situationsanalyse Umfeldanalyse
Umfeldanalyse Planungsphase Durchführung Nachbereitung Kontaktpflege
Leitfragen
u. a.
– Gewerbestruktur in der Region, welche Branchen sind ansässig (Industrie oder
Handwerk, Kleinbetriebe, Mittelstands- oder Großunternehmen)?
– Welche anderen lokalen Einrichtungen, die im kulturellen Bereich tätig sind, gibt
es?
– Welche davon betreiben bereits mit Erfolg Sponsoring- und
Fundraisingaktivitäten?
– Werden Konkurrenzsituationen bei der Mittelanwerbung auftreten?
– Wodurch kann sich Bibliothek von ihren Mitbewerbern abgrenzen?
– Im Hochschulbereich: muss man mit Konkurrenten aus der eigenen Einrichtung
rechnen (andere Institute/Lehrstühle?  Überschneidungen sollten vermieden
werden)
Situationsanalyse
Situationsanalyse
u. Umfeldanalyse Planungsphase Durchführung Nachbereitung Kontaktpflege
Ziel
• Erstellung eines individuellen Bibliotheksprofils, Dokumentation von
Stärken und Schwächen, „Vision“ der Einrichtung greifbar machen
 eigenes Potential erkennen bzw. Argumentationshilfen für
Gespräche mit potentiellen Sponsoren herausfiltern
• Rahmenbedingungen überprüfen ob Sponsoring überhaupt in Frage
kommen kann
Situationsanalyse Umfeldanalyse Planungsphase Durchführung Nachbereitung Kontaktpflege
Überlegungen
• Planungsphase
– Projektauswahl, Projektbeschreibung, Finanzierungs- und
Unterstützungsbedarf, Auswahl der Fundraisingquellen [Privatpersonen,
Stiftungen, Verbände, Institutionen, Unternehmen]
• Planung von Sponsoring: Leitfragen
–
–
–
–
Was soll gesponsert werden
Wie soll die Unterstützung aussehen
Wer kommt als potentieller Sponsor in Frage
Welche Gegenleistungen kann die Bibliothek bieten
Situationsanalyse Umfeldanalyse Planungsphase Durchführung Nachbereitung Kontaktpflege
Warum sponsern Unternehmen
•
Unternehmen arbeiten gewinnorientiert
•
Ziel Imagesteigerung
•
Gesponserte Institution wird in die Kommunikations- und Marketingstrategie
des Unternehmens integriert
 gesellschaftliches Engagement durch Sponsoring meist nur kleiner
Teilbereich im Marketingmix (neben Produkt-, Preis, Vertriebs- und
Kommunikationspolitik) oder der Kommunikationsstrategie (neben
Werbung, Verkaufsförderung und Öffentlichkeitsarbeit)
•
Zielgruppen des Unternehmens werden bei aktiver Freizeitgestaltung
erreicht
 Ansprache auf emotionalem Weg  wird erinnert
•
Gewünschte Zielgruppe sollte möglichst ohne Streuverluste direkt
angesprochen werden können
Situationsanalyse Umfeldanalyse Planungsphase Durchführung Nachbereitung Kontaktpflege
Die Bibliothek als attraktiver Sponsoringpartner
 Erfolgsfaktoren: Image und Professionalität
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Offensive, kontinuierliche, professionelle Öffentlichkeitsarbeit
Positives Image der Bibliothek und ihrer Leistungen
Hoher Bekanntheitsgrad der Einrichtung
Gute persönliche Kontakte: Auf öffentlichem Parkett präsent sein
und Kontakte aufnehmen u. pflegen
Positive Einstellung der Mitarbeiter zu Sponsor und Sponsoring
Gemeinsame Basis mit dem Unternehmen, z. B. durch
gemeinsame Zielgruppen oder Themenbereiche
Attraktive Projektidee und neugierig machender Titel (Sponsoring
sollte große öffentliche Resonanz erwarten lassen)
professionelle Präsentation des Projekts
Klares Konzept zur erfolgreichen Durchführung des Projekts
Situationsanalyse Umfeldanalyse Planungsphase Durchführung Nachbereitung Kontaktpflege
Vorteile auf beiden Seiten
• Win-win-Situation erreichen
 Voraussetzung für weitere gute Zusammenarbeit
• Bibliothek:
– Möglichkeit der kontinuierlichen Weiterentwicklung von Angeboten und
Projekten
– Sponsoring nicht nur Gelderwerb, sondern Teil der Öffentlichkeitsarbeit
Häufige positive Präsenz in den lokalen Medien  Entscheidungsträger
und Nichtnutzer werden auf die Bibliothek aufmerksam
– Wechselseitiger Imagetransfer zwischen Sponsor und Gesponsertem:
Image eines Unternehmens kann sich positiv auf das Bild der Bibliothek
in der Öffentlichkeit auswirken und umgekehrt
 Sponsoringpartner sollte sorgfältig ausgewählt werden
Situationsanalyse Umfeldanalyse Planungsphase Durchführung Nachbereitung Kontaktpflege
Auswahl des Sponsors
•
Einen Sponsor oder mehrere Sponsoren? (Branchenexklusivität wahren)
•
Hat Unternehmen lokalen Bezug oder ist es eher regional, national,
international tätig?
•
Welche Unternehmen sponsern andere Einrichtungen der Stadt?
•
Gibt es Unternehmen mit denen man nicht zusammenarbeiten möchte?
•
Über potentielle Sponsoren genau informieren:
Bekanntheit, Image, Finanzkraft, Dienstleistungen/Produkte, Zielgruppen,
Marketing- und Werbeformen, bisheriges Sponsoringengagement
•
Laut Untersuchung Unternehmen der Dienstleistungsbrache besonders
engagementbereit
•
Möglicher Nutzen für den Sponsor durch Projekt?
Situationsanalyse Umfeldanalyse Planungsphase Durchführung Nachbereitung Kontaktpflege
Auswahl des Projekts
• sämtliche Aufgabenbereiche der Bibliothek sind für
Sponsoringaktivitäten geeignet: Einzelprojekte, Veranstaltungen bzw.
Veranstaltungsreihen oder Teile des laufenden Betriebs, z. B.:
– Bestand (Literatur / Medien; Zeitschriftenabonnements)
– EDV ( z. B. PC-Arbeitsplätze, Internetanschluss, Software, elektronische Geräte,
Internetauftritt)
– alte und wertvolle Drucke sowie ihre Restaurierung, teure Faksimiles
– Veranstaltungen /Ausstellungen, Bewirtung bei Veranstaltung
– Raumausstattung:
• Möbel: neue Regale, Tische etc.
• Bepflanzung für die Bibliothek
• Einrichtung und/oder Betrieb eines Lesecafés
– Benutzerausweise, Bibliothekslogo, Broschüren
Situationsanalyse Umfeldanalyse Planungsphase Durchführung Nachbereitung Kontaktpflege
Mögliche Gegenleistungen der Bibliothek
• Sollten sich durch normale Bibliotheksleistungen ergeben
• Je nach Sponsor (Kommunikationszielen des Unternehmens)
unterschiedlich
– z. B. Organisation von Pressekonferenzen, Überlassen von
Räumlichkeiten, Eintrittskartenkontingent für Veranstaltungen,
motivierende, immaterielle Gegenleistungen, die man sich nicht kaufen
kann (z. B. Meet and Greet mit bekannten Autoren, exklusive Empfänge
 USA: wird auch zur Spenderumwerbung genutzt),
Nennen des Sponsors in Publikationen der Bibliothek (unbedingt
rechtliche Seite zu urheberrechtlichen Ansprüchen abklären), Bieten von
Werbeflächen innerhalb der Bibliothek, Kombination des Bibliothekslogos
mit dem Firmenlogo etc.
Situationsanalyse Umfeldanalyse Planungsphase Durchführung Nachbereitung Kontaktpflege
Kontaktaufnahme zum Sponsor
•
Persönliche Kontakte und Beziehungen nutzen
•
Ansonsten: Telefonische Kontaktaufnahme, Ankündigung einer schriftlichen
Anfrage  Ziel: Vereinbarung eines Termins zur Präsentation des Projekts
•
Unpersönliche Anschreiben vermeiden (kein Versand von Serienbriefen)
•
fester Ansprechpartner für den Sponsor in der Bibliothek
•
Bibliothek muss sich als gleichwertiger Partner präsentieren und nicht als
Bittsteller, Vorteile für Unternehmen deutlich machen
•
Aushändigung der Projektplanung bzw. des Konzepts in schriftlicher Form
Situationsanalyse Umfeldanalyse Planungsphase Durchfühurng
Durchführung Nachbereitung Kontaktpflege
Klares Konzept
•
Folgende Punkte sollte das Konzept enthalten:
1. Vorstellung der Bibliothek
2. Projektbeschreibung
–
–
–
–
Projektidee und -titel
Zeit und Ort, einmaliges Engagement oder langfristige Zusammenarbeit?
Projektträger/Veranstalter
Stellenwert des Projekts/der Veranstaltung im lokalen Zusammenhang
3. Öffentliche Resonanz
–
–
–
–
–
Erwartete Teilnehmer-/Besucherzahl
Welche Zielgruppen werden erreicht (z. B. Altersstruktur, Berufsgruppen)
Reichweite
Mögliches Medieninteresse
Evtl. Teilnahme von VIPs
Situationsanalyse Umfeldanalyse Planungsphase Durchfühurng
Durchführung Nachbereitung Kontaktpflege
Klares Konzept
4. Mehrwerte für den Sponsor
–
–
–
–
Nutzen für den Sponsor
Geplante PR-/Werbemaßnahmen
Wo und wie kann Sponsor in Erscheinung treten
Weitere Sponsoren
5. Finanzrahmen und angestrebte Sponsorenleistung
–
–
–
–
–
Gesamtkosten
Mögliche Einnahmen
Angestrebter Sponsoringanteil
Form der Unterstützung: Geld-, Sachmittel oder Dienstleistungen
 Praxiserfahrungen Stadtbibliotheken Dresden u. Stadtbücherei Würzburg
Entscheidungstermin
6. Materialien und Zusatzinformationen
–
–
–
Frühere Projekte / Veranstaltungen
Kataloge, Prospekte etc.
Bisherige Resonanz in den Medien (Zeitungsartikel etc.)
Situationsanalyse Umfeldanalyse Planungsphase Durchfühurng
Durchführung Nachbereitung Kontaktpflege
Zusammenarbeit
•
Schriftlicher Vertrag sinnvoll
 gegenseitige Erwartungen werden deutlich formuliert
•
Ständigen Kontakt während Vorbereitung u. Durchführung des
gemeinsamen Projekts halten:
 Möglichkeit der Intensivierung des Kontakts
Situationsanalyse Umfeldanalyse Planungsphase Durchführung Nachbereitung Kontaktpflege
Evaluation
•
Auswertung der Erfahrungen und Ergebnisse um Ablaufprozesse
zu optimieren
–
–
Erfahrungsaustausch mit dem Sponsor
Erfolgskontrolle (Übereinstimmung von Erwartungen u.
Ergebnissen?)
 oft schwierig messbar
(z. B. Auswirkungen der Maßnahme aufs Image)
 Möglichkeit: konsequente Auswertung der Berichterstattung
–
Projektergebnisse und Presseresonanz dem Sponsoringpartner
zusenden
Situationsanalyse Umfeldanalyse Planungsphase Durchführung Nachbereitung Kontaktpflege
Kontaktpflege
Beziehungspflege wichtig
•
Vertrauensverhältnis schaffen
•
Kontakt nicht abreißen lassen, evtl. weitere,
längerfristige Zusammenarbeit möglich
–
den Sponsor auch nach dem Projekt in regelmäßigen
Abständen mit Informationen versorgen und wichtige
Neuerungen mitteilen (z. B. neue Partner und Sponsoren,
Zusendung des Jahresberichts, Einladung zu
Veranstaltungen)
Rechtliche und finanztechnische
Bedingungen
Spenden - Auswirkungen für Gebenden
Spenden an Bibliotheken fallen unter die Definitionen:
1. „Förderung mildtätiger, kirchlicher, religiöser, wissenschaftlicher und
der als besonders förderungswürdig anerkannten gemeinnützigen
Zwecke“
(§§51 bis 68 AO, §§48 bis EStDV, Anlage 1 zu §48 Abs.2 EStDV)
2. „Empfänger ist eine inländische juristische Person
des öffentlichen Rechts, oder eine inländische Dienststelle
oder eine sonstige begünstigte Körperschaft,
Personenvereinigung oder Vermögensmasse.“
( §49 EStDV, §5 Abs. 1 Nr. 9 KStG)
=> Spenden an (nicht privatwirtschaftliche) Bibliotheken
sind steuerlich abzugsfähig
Spenden – Auswirkungen für Gebenden II
Spenden können bei der Einkommensteuer als „Sonderausgabe“
abgesetzt werden. (§10b Abs. 1 ESt)
Spenden können als „abziehbare Aufwendung“ bei der
Körperschaftssteuer und abgesetzt werden.
(§9 Abs.1 Nr.2 KStG)
Spenden können als „Kürzung des Gewinns und den
Hinzurechnungen“ abgesetzt werden.
(§9 Nr.5 GewStG)
Entweder:
Oder:
Max. 10 % vom „Gesamtbetrag der Einkünfte“/ „Einkommens“
Max. 0,2 % von der „Summe der gesamten
Umsätze und der im Kalenderjahr/Wirtschaftsjahr
aufgewendeten Löhne und Gehälter“
Regeln für Spendenbescheinigung
•
Die Einnahme der Zuwendung ist ordnungsgemäß aufzuzeichnen (Datum,
Anschrift, Betrag etc.). Zusätzlich ist der Verwendungszweck zu vermerken.
•
Sie darf eine DIN A 4-Seite nicht überschreiten.
•
Für Geldzuwendungen und Sachzuwendungen sind unterschiedliche
Formulare zu verwenden.
•
Sachzuwendung wird nach aktuellem Zeitwert bewertet
•
Sie muss grundsätzlich von mindestens einer durch Satzung oder Auftrag
zur Entgegennahme von Zahlungen berechtigten Person unterschrieben
sein.
(§50 EStDV, R111, sowie Anlage a zu R111)
Sponsoring –
steuerliche Auswirkungen für die Unternehmen
•
Sponsoring wird als Betriebsausgaben in voller Höhe anerkannt,
und ist unbegrenzt vom Gewinn absetzbar.
•
Gemeinnützigkeit des Empfängers ist nicht erforderlich
•
Abzug bei Betriebsausgaben ist unbegrenzt möglich
(§8 Abs.1 Nr.1 KSt, §4 Abs. 4 EStG)
Sponsoring –
steuerliche Auswirkungen für die Bibliothek
Problematik:
Unternehmen möchte hohe Öffentlichkeitswirkung, die oft nur mit aktiven
werbenden Maßnahmen des Empfängers möglich sind.
Aktive Werbemaßnahmen bedeuten aber, dass die Einnahmen (fast) nicht
mehr dem ideellen steuerfreien Geschäftsbetrieb zugeordnet werden können.
Auch muss man darauf achten, dass die Anrechnung nicht steuerschädlich
angesehen wird und die allgemeine Steuervergünstigung damit verloren geht.
4 mögliche Varianten
- Trotzdem eine Zuordnung zum ideellen Geschäftsbetrieb
- Es wird als „Vermögensverwaltung“ veranschlagt
- Führung eines Zweckbetriebes
- Wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb
(§14 AO, §52 Abs. 1, § 58, §§64 bis 68 AO)
Sponsoring – Weitere Rechtsfragen
•
Vertragsfreiheit nach BGB,
Willensübereinstimmungen über Leistungsvereinbarungen
•
Schriftlicher Mustervertrag von ZLB Berlin
•
Kein unlauterer Wettbewerb gestattet
(Etwa Sittenwidrigkeit, Irreführung und Gesetzesverstöße)
•
Keine Verdrängung von Wettbewerbern mit Sponsoring erlaubt
(Trennungsgrundsatz)
•
Urheberrecht muss vertraglich geregelt werden, damit Namen, geschützte
Marken und geschaffene Werke zu Werbezwecke gegenseitig benutzt
werden dürfen
( Hier bereits Kollision mit mit gewünschter steuerlichen Veranlagung
möglich!)
(UWG, GWB, 15 § UrhG, §12 BGB)
Weitere Rechtsfragen - Haushaltsrecht
Grundregel:
Sämtliche Einnahmen sind nach altem Haushaltsrecht abzuführen
Zeckgebundene Spenden an Bibliotheken müssen nicht
rückgeführt werden
Sachleistungen (Spende u. Sponsoring) müssen (i.d.R) nicht
umgerechnet und damit abgeführt werden.
Sponsoringeinnahmen benötigen geeignete Haushaltsvermerke,
wie sie bei der budgetierten Haushalten angewendet werden
können, um der Bibliothek zu Gute kommen zu können
Fazit
•
Nützliches Instrument zur Ergänzung der staatlichen
Grundfinanzierung
•
Professionelles Vorgehen für Erfolg unbedingt erforderlich
•
Erfolgsversprechendes Fundraising-Konzept muss langfristig
angelegt sein, lange Vorlaufzeiten müssen eingeplant werden
•
Gesamtes Bibliotheksteam muss dahinter stehen
•
Fundraising und Sponsoring nicht nur als Gelderwerb zu sehen,
über aktive Öffentlichkeitsarbeit verhelfen die Maßnahmen
darüber hinaus zu deutlichem Imagegewinn bei
Entscheidungsträgern und Öffentlichkeit
Quellen
•
Bildungssponsoring gewinnt an Bedeutung, 26.1.05 –
http://www.jugendmarketing-aktuell.de/index.php?MOD=ARTICLE&id=507
•
Abgabenordnung : einschließlich {Steuerstrafrecht} ; [Kommentar] / bearb. von Hans Bernhard
Brockmeyer ... Begr. von Franz Klein .... - 8. völlig neubearb. Aufl.. - München : Beck, 2003. - XL,
2008 S.; (dt.)
•
AO-Handbuch 2004: Abgabenordnung ; Finanzgerichtsordnung ; Handbuch des steuerlichen
Verwaltungs- und Verfahrensrechts / Deutsches Wissenschaftliches Steuerinstitut der Steuerberater. München : Beck; Bonn : Verl. d. Wiss. Inst. d.Steuerberater (Schriften des Deutschen
Wissenschaftlichen Steuerinstituts der Steuerberater)
•
Handbuch zur Gewerbesteuerveranlagung 2003 / Deutsches Wissenschaftliches Steuerinstitut der
Steuerberater e.V.. - Berlin : Verl. des Wiss. Inst. d. Steuerberater
(Schriften des Deutschen Wissenschaftlichen Steuerinstituts der Steuerberater)
•
Handbuch zur Körperschaftsteuerveranlagung 2004: KSt / Deutsches Wissenschaftliches
Steuerinstitut der Steuerberater e.V.. - Bonn : Verl. d. Wiss. Inst. d. Steuerberater; München : Beck
(Schriften des Deutschen Wissenschaftlichen Steuerinstituts der Steuerberater)
•
Handbuch zur Einkommensteuerveranlagung / Deutsches Wissenschaftliches Steuerinstitut der
Steuerberater e.V. - Bonn : Verl. des Wiss. Inst. der Steuerberater; München : Beck (Schriften des
Deutschen Wissenschaftlichen Steuerinstituts der Steuerberater)
Quellen
•
Chute, A., Kroe, E., O’Shea, P., Craig, T: Public Libraries in the United States: Fiscal Year
2002 (NCES 2005–356) / U.S. Department of Education. Washington, DC: National Center for
Education Statistics.
•
Jank, Dagmar: Bibliotheksfundraising als neue Managementaufgabe in wissenschaftlichen
Bibliotheken, www.bibliotheksmanagement.de/fundrais.htm
•
Mehmeti, Sandra: Sponsoring für öffentliche Bibliotheken, Landesbüchereistelle RheinlandPfalz, 2003, www.landesbuechereistelle.de/download/sponsoring_broschuere.pdf
•
Leinberger, Verena: Sponsoring in Bibliotheken, Kölner Arbeitspapiere zur Bibliotheks- und
Informationswissenschaft Bd. 10, 1998
http://www.landesbuechereistelle.de/download/sponsoring_broschuere.pdf
•
Georgy, Ursula: Sponsoring als Marketinginstrument in Bibliotheken
http://www.lfs.bsb-muenchen.de/publikationen/oebib/Inhalte/2005/01-05-sponsoring.pdf
•
Vollmer, Renate: Fundraising an wissenschaftlichen Bibliotheken
http://www.bibliothek-saur.de/2001_2/192-213.pdf
Quellen
•
Bibliotheksfilialen im Blick : Ein Leitfaden für Angebot und Organisation
1. Auflage 2004, 246 Seiten
ISBN 3-89204-702-0
•
„Sponsoring auf einen Blick“ / Mekonet
http://www.mekonet.de/doku/mnkompakt/mn_kompakt_sponsoring.pdf
•
Vortrag von Dr. Hannelore Vogt, Leiterin der Stadtbücherei Würzburg, am 15.04.2005 an der
Hochschule der Medien, Stuttgart
•
Behner-Szwiercynski, Christine: „You‘ve been flamingo‘d!“ Fundraising in der Ann Arbor
District Library, Michigan (USA)
In BuB 54 (2002) 4, S. 266-279
•
Kompendium Kulturmanagement : Handbuch für Studium und Praxis / Armin Klein. - München :
Vahlen, 2004. - VI, 472 S. : graph. Darst.; (dt.) ISBN 3-8006-3106-7
•
SPONSOR VISIONS 2005 / Pilot Group
http://www.pilot.de/research/sponsorvisions.php?content=sponsor_visions_2005
•
Alle Internetquellen zuletzt aufgerufen am 08.06.2005