Thesen von Berndt Georg Thamm

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Transcript Thesen von Berndt Georg Thamm

Globaler
Terrorismus
Globale
Bekämpfung
Thesen von Berndt Georg Thamm
©
Inhalt: Berndt Georg Thamm, Berlin
Umsetzung/Gestaltung: B. Döring, GdP
Kriegshinterlassenschaft des ersten „Bruchlinienkrieges“
(Huntington) sowjetisch-afghanischer Krieg 1979 bis 1989
Auf Seiten afghanischer Mudjahidin kämpften schätzungsweise
35.000 Kriegsfreiwillige
aus 43 islamischen Ländern
darunter bis zu
 25.000 aus Saudi-Arabien u.

2.500 aus Algerien
einen „Heiligen Krieg“ (Djihâd) gegen „ungläubige“ Rotarmisten in Afghanistan.
Als „Djihâdisten“ gingen die nicht-afghanischen Mudjahidin (die Majorität stellten
die „arabischen Afghanen“), nach dem Krieg zurück in die Heimatregionen
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Mittlerer Osten
Nord- und Ostafrika
Zentralasien und
Fernost
Kriegshinterlassenschaft des ersten „Bruchlinienkrieges“
(Huntington) sowjetisch-afghanischer Krieg 1979 bis 1989
Es bildeten sich transislamistische Netzwerke, so
die vom Saudi Osama Bin Laden und anderen „arabischen
Afghanen“ 1988 in Afghanistan gegründete al-Qa‘ida („Basis“)
mit später (lt. Nachrichtendienstschätzungen)
3.000 bis 5.000 (oder mehr) Kämpfern
al-Qa‘ida
bildete nach dem Afghanistankrieg ab Anfang der 1990er
Jahre zu „Djihâdisten“, Hochmotivierte zu Terroristen aus
im Sudan
von 1992 - 1996
in 10 bis 30
paramilitärischen Camps
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insges. über 10 Jahre
von 1992 bis 2001
mehr als
20.000 Freiwillige
aus islamischen
Ländern
in Afghanistan
von 1996 - 2001
in rund 50
paramilitärischen Camps
Afghanistankriegsveteranen „begründen“
gewaltbereite islamistische Gruppen
Kaschmir
indisch kontrollierter Teil
Harkat-ul-Mudjahidin
Nachfolger
Algerien
Groupe Salafiste
pour la Prédication
et le Combat (GSPC)
gegr. 1993
Bis zu 2000 Kämpfer
(Afghanen, Pakistani, Araber)
Islamic Movement of
Uzbekistan (IMU)
gegr. 1998*
3500 – 5000 Kämpfer
gegr. 1997
rd. 500 Kämpfer
Gruppe Islamische
Armee (GIA)
gegr. 1992
Arabische
und andere
Afghanistankriegsveteranen
Philippinen
Abu Sayyaf
gegr. 1989?
200 – 600 Kämpfer
Somalia
Indonesien
Al-Ittihad al-Islamiya
Jemaah Islamiyah (JI)
gegr. 1990
heute rd. 250 Kämpfer
Jemen
Islamischer Djihâd
gegr. 1990
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Usbekistan
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150 – ? Kämpfer
gegr. 1993**
bis 3000 Mitglieder/Kämpfer
* Begründet in Afghanistan
** Begründet in Malaysia
Islamistische Gruppen
Nahziele: regionale Gottesstaaten - Fernziel: weltweiter Gottesstaat
Imanat Nordkaukasus
Kalifat Zentralasien
soll
zunächst Tschetschenien und
Dagestan umfassen
soll
Usbekistan, Kirgisien, Tadschikistan
und die chines. Provinz Xinjiang
umfassen
Dafür kämpft:
Dafür kämpft:
Bund der tschetschenischen und
dagestanischen Wahhâbiten
(mit Unterstützung ausländischer
Kämpfer)
Islamischer Staat
Algerien
Dafür kämpft:
Hizb ut-Tahrir (HT)
Alte
al-Qa‘ida
Ziel:
KalifatErrichtung
Groupe Salafiste pour la
Prédication et le Combat (GSPC)
Islamischer Staat
Somalia
Dafür kämpft:
Al-Ittihad al Islamiyah
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Sympathisant: Islamic Movement of
Uzbekistan (IMU)
„Darul Islam“
Südostasien
soll
Malaysia, Singapur, Indonesien,
Brunei und den Süden der
Philippinen umfassen
Dafür kämpfen:


Kumpulan Majahidin
Malaysia (KMM)
Jemaah Islamiyah (JI)
al-Qa'ida und ihre Djihâd-Soldaten
Kaschmir
seit 1989/90
Irak
seit März/Mai 2003*
Auf Seiten irakischer
Partisanen gegen
„ungläubige“
Amerikaner, Briten
u.a.
Tschetschenien
1999 - heute
Auf Seiten der
Nordkaukasier
gegen „ungläubige“
Russen
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Ziel: Anschluss des
indisch kontrollierten
Teils an Pakistan
Afghanistankriegsveteranen
und/oder DjihâdSoldaten des alQa'ida-Netzwerkes
Tschetschenien
1994 - 1996
Auf Seiten der
Nordkaukasier
gegen „ungläubige“
Russen
Bosnien-Herzegowina
1992 - 1995
Auf Seiten
bosnischer Muslime
gegen „ungläubige“
Serben
Jemen
1994
Auf Seiten der
Nordallianz gegen
die Sozialisten im
Süden
* Mit Stand Mitte August 2003 noch
keine organisierten Kämpfe, sondern
mehr „Hit-and-Run-Anschläge“
Alte al-Qa‘ida
bis 2001
Originäre Militärorganisation al-Qa‘ida
mit
► gut 30 Führungspersonen
► 3000 – 5000 Mitglieder/Kämpfer
„Ungebundene Gotteskrieger“
(nonaligned Mudjahidin)
? Kämpfer
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In rd. 30 islamist. Terrorgruppen
„gebundene Gotteskrieger“
(aligned Mudjahidin) mit (von
1992 – 2001 ausgebildeten)
20.000 Kämpfern
Neue al-Qa‘ida
ab 2002
Rd. 30 autonome islamistische
Terrorgruppen mit 20.000 ausgebildeten
Kämpfern in der gesamten
muslimischen Welt
„Ungebundene Gotteskrieger“
(nonaligned Mudjahidin)
? Kämpfer
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Originäre Militärorganisation al-Qa'ida
angeschlagen
► 1/3 der Führungspersonen tot oder
inhaftiert
► rd. 2.000 der Mitglieder/Kämpfer tot
oder inhaftiert
Intakte „Rumpf-Führung“ mit
reorganisiertem Kämpferpotential
Hauptziele der al-Qa‘ida
Eine Anstrengung,
für die es jederzeit auch lohnt,
(den Märtyrertod) zu sterben
Mobilisierung
der
muslimischen
Weltöffentlichkeit
Bestrafung
von
Dritte-WeltStaaten
Stilisierung zur
allgegenwärtigen
Gefahr
DjihâdSoldaten
des
reorganisierten
al-Qa‘idaNetzwerkes*
Größtmögliche
Wirtschaftsschäden
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„weiche Ziele“
bevorzugt
Größtmögliche
Personenschäden
* Spezialität der al-Qa‘idaAusbilder: Simultane
Anschläge von mittlerer Größe
Sprengstoffanschläge durch Selbstmordattentäter der al-Qa‘ida
10.05.2002: Russland/Kaspiisk;
42 Tote, über 150 Verletzte
27.12.2002: Russland/Grosny;
46 Tote, über 70 Verletzte
05.07.2003: Russland/Moskau;
15 Tote, 48 Verletzte
05.09.2002: Afghanistan/Kabul;
über 20 Tote, viele Verletzte
10.07.2003: Russland/Moskau;
1 Toter
07.06.2003: Afghanistan/Kabul;
4 Tote, 29 z. T. Schwerverletzte
17.03.2002: Pakistan/Islamabad;
4 Tote, 45 z. T. Schwerverletzte
08.05.2002: Pakistan/Karatschi;
13 Tote, Dutzende Verletzte
12.05.2003: Russland/Snamenskoje;
59 Tote, 197 Verletzte
14.06.2002: Pakistan/Karatschi;
11 Tote, 45 Verletzte
14.05.2003: Russland/Ilaschan-Jurt;
18 Tote, über 150 Verletzte
04.07.2003: Pakistan/Quetta;
fast 60 Tote, über 60 Verletzte
05.06.2003: Russland/Mosdok;
18 Tote, 13 z. T. Schwerverletzte
17.10.2002: Philippinen/Zamboanga;
6 Tote, 144 Verletzte
20.06.2003: Russland/Grosny;
8 Tote, über 35 Verletzte
26.12.2002: Philippinen/Baliguian;
29 Tote, viele Verletzte
01.08.2003: Russland/Mosdok;
über 50 Tote, über 80 Verletzte
04.03.2003: Philippinen/Davao & Tagum;
21 Tote, 155 Verletzte
10.05.2003: Philippinen/Mindanao;
13 Tote, 25 z. T. Schwerverletzte
16.05.2003: Marokko/Casablanca;
43 Tote, fast 100 Verletzte
11.04.2002: Tunesien/Djerba;
19 Tote, rd. 30 z. T. Schwerverletzte
07.08.2003: Irak/Bagdad;
11 Tote, rd. 65 Verletzte
30.04.2003: Israel/Tel Aviv;
3 Tote, fast 50 Verletzte
06.10.2002: Jemen/Mukalla;
1 Toter
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19.08.2003: Irak/Bagdad;
24 Tote, 107 Verletzte
28.11.2002: Kenia/Mombasa;
16 Tote, 80 Verletzte
12.05.2003: Saudi-Arabien/Riad;
35 Tote, fast 200 Verletzte
22.01.2002: Indien/Kalkutta;
5 Tote, 20 z. T. Schwerverletzte
12.10.2002: Indonesien/Kuta (Bali);
202 Tote, über 300 Verletzte
05.08.2003: Indonesien/Jakarta;
10 Tote, rd. 150 Verletzte
Djihâd gegen „ungläubige“ Soldaten
Mudjahidin/Kämpfer-Unterstützung von
der islamischen Weltgemeinschaft
(umma)
Sunniten
NORDKAUKASUS
multiethnische
Stammesgebiete z. B.
Tschetschenen
Djihâd gegen
„ungläubige“ Russen
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Gebiet des Islam
(dâr al-Islam)
mit
tribalen Strukturen
Mudjahidin
Unterstützung?
Djihâd gegen
„ungläubige“ ISAFSoldaten
IRAK
arabisch-kurdische
Stammesgebiete
Djihâd gegen
„ungläubige“ Amerikaner,
Briten, u. a.
SunnitenSchiiten
Sunniten
AFGHANISTAN
multiethnische
Stammesgebiete z. B.
Paschtunen/Pathanen
Stammeskrieger als Waffenträger
In der Abgeschiedenheit rauer Bergwelten
und menschenfeindlicher Wüsten bildeten
freie Geschlechterverbände (Clans) Einheiten,
in denen einzig das Gesetz der Stämme
herrschte (und herrscht)
Clan-Codex (Stammesgesetz)
 Wahrung von Ehre und Gerechtigkeit bis
zum Extrem der Blutrache
 In diesem archaichen Wertesystem ist ein
Mann ohne Waffe ein Mann ohne Ehre
„Bewaffnungsideal“ im Jemen: mit rd. 50 Mio.
Feuerwaffen bei über 16 Mio. Einwohnern in 2002
AFGHANISTAN
multiethnische
Stammesgebiete mit intaktem
Stammesgesetz (ClanCodex)
NORDKAUKASUS
multiethnische
Stammesgebiete mit intakten
Stammesgesetzen (ClanCodex)
November 1991
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Erste Amtshandlung des Präsidenten:
aller Männer
Inhalt: BerndtWiederbewaffnung
Georg Thamm, Berlin
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Tribale
(Stammes-)
Regionen
mit verbreitetem
Islam
Anfang Juli 2003
Geplant:
Entwaffnung von
100.000 Milizionären
IRAK
arabisch-kurdische
Stammesgebiete mit intakten
Stammesgesetzen
Anfang Juni 2003
Die Zahl der im Umlauf befindlichen
Waffen wird auf 5 Mio. geschätzt
Der Djihâd gegen die „Ungläubigen“
im Irak/am Golf
Inländische SaddamFedajin u. a. irakische
Kämpfer
Hauptfeind
„Ungläubige“ USBesatzer und ihre
Verbündeten
Ausländische
ungebundene Gotteskrieger
(nonaligned Mudjahidin)
©
Sickern über die irakischsyrisch-jordanisch-saudische
Grenze ein
1.000 – 3.000 (?)
militante
Islamisten
Inhalt: Berndt Georg Thamm,
Berlin
Umsetzung/Gestaltung: B. Döring, GdP
Ausländische
Djihâd-Soldaten des
al-Qa‘ida-Netzwerkes
Sickern über die irakischiranische Grenze ein
Ansar al-Islam
(400 – 700 Kämpfer)
Bekämpfung des global agierenden
islamistischen Terrorismus
Strafverfolgungsbehörden
Informell
verbunden
Nachrichtendienste
©
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Umsetzung/Gestaltung: B. Döring, GdP
organisatorisch
getrennt
arbeit
arbeit
Streitkräfte
Vielen Dank
für Ihre
Aufmerksamkeit
©
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