Es war wie im Fernsehen« - TSG Harsewinkel.

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Transcript Es war wie im Fernsehen« - TSG Harsewinkel.

Westfalen-Blatt Nr. 184
LOKALSPORT
Pv17
Donnerstag, 9. August 2012
Nächster Schritt
im Lernprozess
Spvg. Versmold will vorne mitmischen
V e r s m o l d (guf). Völlig
unbelastet haben sie vergangene Saison aufgespielt, während einer tollen Siegesserie
sogar den späteren Meister
bezwungen und am Ende Platz
drei belegt. Jetzt sehen sich die
Bezirksliga-Handballer
der
Spvg. Versmold mit höheren
Erwartungen konfrontiert –
und nehmen die Herausforderung an.
»Wir möchten oben mitspielen,
uns im Vorderfeld etablieren – und
wenn am Ende die Chance da ist,
würden wir uns auch gegen den
Aufstieg nicht wehren.« Trainer
Dirk Schmidtmeier und seine junge Truppe greifen weiterhin an –
aber das Ziel Nr. eins ist die
Rückkehr in die Landesliga noch
nicht: »Die Erfolgsaussichten hängen nicht zuletzt davon ab, ob wir
von Verletzungen verschont bleiben. Außerdem sind die acht
neuen Teams in der Klasse schwer
einzuschätzen«,
sagt
Dirk
Schmidtmeier.
Die Versmolder sind optimistisch, dass Michael Sirges nach
seinem Achillessehnenriss bald
wieder Anschluss findet. Schmidtmeier: »Ihn muss ich eher bremsen, aber der Saisonauftakt kommt
noch zu früh.« Auch Sören Brune
kann sich noch nicht voll belasten.
Dafür machen die Neuen einen
guten Eindruck. Marcel Hermann
ist laut Schmidtmeier »ein Mann,
der den Zweikampf nicht scheut
und eine gute Spielübersicht hat«.
Seine Würfe aus der zweiten Reihe
müssen noch variabler werden.
Constantin Kraak wurde durch
eine Rückenverletzung zwei Wochen zurückgeworfen und muss
noch fehlende Spielpraxis aufholen. Wie auch Linkshänder Marcel
Klinksiek bescheinigt ihm der
Trainer große Einsatzbereitschaft
und den Willen, sich das Liga-Niveau zu erarbeiten.
Die Lernfähigkeit, die die Truppe schon im Vorjahr ausgezeichnet
hat, bleibt ein wichtiger Trumpf.
Denn die »Ausbildung« geht weiter. Schmidtmeier, der nur noch im
absoluten Notfall selbst eingreifen
will, steckt klare Ziele ab: »Wir
haben uns ein gewisses Schema
erarbeitet, aber jetzt müssen die
Jungs spielerisch einen weiteren
Schritt weiterkommen, mehr freie
Entscheidungen treffen und noch
mehr Entschlussfreudigkeit zeigen.« Im Tempospiel soll der
Spvg.-Express weiter zulegen, ohne an Präzision zu verlieren, die
Abwehrformationen will Schmidtmeier noch variabler machen.
Bausteine, mit denen man nicht
zuletzt gegen die drei LandesligaAbsteiger aus der Nachbarschaft
bestehen will. Der Coach, obwohl
aus Ahlen »zugereist«, spürt: »In
den Derbys steckt eine Menge
Brisanz, die Rivalität ist spürbar.«
Auf einen Blick
Die Neuen Marcel Hermann (links) und
Marcel Klinksiek wollen das Erfolgsprojekt »Handball in Versmold« kräftig
anschieben. Es fehlt Constantin Kraak
(zurzeit im Urlaub). Foto: Bohnensteffen
Abgang: Alexander Neumüller (HSG Bockhorst/Dissen).
Zugänge: Klinksiek (eigene
Jugend), Hermann, Kraak
(beide SF Loxten).
Aufgebot – Tor: Matthias
Mense, Christian Schubert;
Feld: Thilo Stinhans (LA/RM),
Michael Sirges (RL), Christian
Gerloff (RL), Dirk Schmidtmeier (RM), Sören Brune (RM),
Dennis Hauptvogel (RR), Jan
Prange (LA), Alexander Tennagels (RM), Christian Redecker
(KL), Christopher Rehse (RA),
Sören Stolte (RM), Marcel
Klinksiek (RA/RR), Marcel Hermann (RL/RR/RM), Constantin
Kraak (KL).
Trainer: Dirk Schmidtmeier
(seit Oktober 2010).
Saisonziel: Platz im Vorderfeld; spielerische und individuelle Weiterentwicklung der
jungen Mannschaft.
Favoritentipp: die drei Landesliga-Absteiger und Senne;
über die Hälfte der neuformierten Klasse ist zu wenig
bekannt.
Vorbereitungsspiele: 10.8.,
TV Ennigerloh (H); 19.8., TV
Isselhorst (A); 25.8., Hamm II
und Nottuln (H, Dreierturnier);
2.9., Eintr. Dolberg (H).
Im Zeichen von Schwarz-Rot-Gold: Sammy Rodiek (Nr. 10) singt im Dress des U18-Nationalteams beim Acht-Nationen-Turnier die deutsche Hymne.
»Es war wie im Fernsehen«
Volleyballer Sammy Rodiek schafft den Sprung in die U-18-Nationalmannschaft
Von Oliver B u d d e
Steinhagen/Schwer i n (WB). So richtig glauben
kann es Sammy Rodiek noch
nicht. Vor wenigen Monaten
spielte der Steinhagener Volleyballer noch für die Jugend
der Sportvereinigung sowie bei
den Männern des Post SV
Bielefeld in der Verbandsliga.
Heute ist er bereits ein fester
Bestandteil der U-18-Nationalmannschaft.
»Es war ein wenig wie im
Fernsehen«,
beschreibt
der
17-Jährige den ersten Moment im
Nationaldress. »Es sind nur noch
wenige Minuten bis zum Spielbeginn und die Nationalhymne ertönt. Nur mit dem Unterschied,
dass du nun selbst dort auf dem
Feld stehst.« Vor rund zwei Wochen war es so weit: Sammy
Rodiek absolvierte sein erstes Spiel
für die Nachwuchsauswahl des
Deutschen
Volleyballverbandes
beim Acht-Nationen-Turnier in
Kreuzlingen (Schweiz). Dort erreichte Rodiek mit seinem Team
prompt den zweiten Platz und
punktete auch mit der eigenen
Leistung: »Ich bin zwar ziemlich
nervös gewesen, aber der Bundestrainer war mit mir sehr zufrieden.« Der Wechsel zum Leistungsstützpunkt Schwerin im März 2011
hat sich jedenfalls gelohnt.
Vor knapp zwei Monaten wurde
Rodiek überraschend mit 34 weiteren Talenten aus ganz Deutschland zur Stützpunktwoche eingeladen. Das Ziel des Lehrgangs: die
besten Spieler für die anstehende
Qualifikation zur Europameisterschaft im Januar 2013 zu finden.
In Berlin hinterließ der Steinhagener beim Neu-Bundestrainer Matus Kalny prompt einen bleibenden
Eindruck und wurde in die engere
Auswahl berufen. Anschließend
war noch einmal großes Zittern für
den 17-Jährigen angesagt. »Kurz
vor der endgültigen Entscheidung
konnte ich kaum schlafen«, erinnert sich Rodiek. »Nun bin ich
einer von zwölf Nationalspielern
und der einzige Libero im Kader.
Die Berufung war ein großer Moment für mich.«
Ein Grund zum Ausruhen auf
den Lorbeeren ist dieser Erfolg
allerdings nicht für den ehrgeizigen Steinhagener. Im Gegenteil:
Der Bundestrainer hat ihm für die
kommenden Wochen schwierige
Hausaufgaben mit auf den Weg
gegeben. Der Defensiv- und An-
Saubere Annahme leitet den eigenen Spielaufbau ein: Sammy Rodiek als Libero im Nationaldress.
nahmespezialist soll im Kopf noch
stabiler werden und an seine
eigene Stärke glauben. Schließlich
soll Sammy Rodiek auf dem Feld
noch deutlich mehr Verantwortung übernehmen. »Das ist schon
sehr schwer zu trainieren. Es geht
halt nur über die Übung«, erklärt
Rodiek. »Ich muss die Dinge einfach so oft machen, bis ich nicht
mehr so viel dabei denke.«
Der Sprung in die Nationalmannschaft war für Rodiek nicht
Fußball-Landesligisten testen heute
Altkreis (WB). SC Peckeloh II hat
in einem A-Liga-Testspielduell bei
SW Lienen (Kreis Tecklenburg) ein
0:0 erreicht. Trainer Peter Mannek
war mit der stabilen Defensive und
der Laufarbeit zufrieden. Ohne das
Stürmerduo Fejzulahu/Garcia Barron und nach Mike Laduschs
Bänderriss fehlte jedoch Torgefahr. Heute testen die höherklassigen heimische Teams: Landesligist
Spvg. Steinhagen kickt um 19 Uhr
bei TuS Hillegossen (A-Liga), Landesligist SC Peckeloh zur gleichen
Zeit bei TSG Harsewinkel (Bezirksliga). Bezirksligist BV Werther
empfängt Klassenkonkurrent RW
Kirchlengern (19.30 Uhr).
Grüntkemeiers Pech verheißt neue Sorgen
Spvg. Hesselteichs Handballer wollen nach dem Landesliga-Abstieg wieder das Siegen lernen
Von Marcel B o h n e n s t e f f e n
Ve r s m o l d - H e s s e l t e i c h (WB). Die neue Saison
beginnt wie die alte: Für
Landesliga-Absteiger
Spvg.
Hesselteich kann das nichts
Gutes verheißen. Die Vorbereitung wird von Verletzungen
getrübt. Dabei wollten die
Handballer ihrem Dauerpech
endgültig abschwören.
Zumindest eine Erkenntnis hat
der Vorlauf zur neuen Serie der
Spvg. bereits gebracht: »In Isselhorst spielen wir nicht mehr.« Im
Hesselteicher Lager erachtet man
diese Schlussfolgerung mittlerweile als reinen Selbstschutz.
Bei einem – gemessen an den
Folgen – verheerenden Testspiel
gegen Kreisligist TVI II hat Leistungsträger Carsten Grüntkemeier
eine Knochenabsplitterung an der
linken Schulter davongetragen. Er
muss operiert werden und fällt
voraussichtlich wochenlang aus.
Ausgerechnet Isselhorst. Beim
bislang letzten Gastspiel hatte sich
Spvg.-Torwart Matthias Höppner
schwer am Auge verletzt, stand
fortan für Monate nicht zur Verfügung. Es war der erste Spieltag der
vergangenen Landesliga-Saison,
mit dem sportlich gesehen eine
Horrorspielzeit ihren Lauf nahm.
In Grüntkemeier hat’s jetzt also
wieder einen erwischt. Und Trainer Holger Beck muss eine neue
Baustelle besetzen: »Für seinen
Abwehrpart müssen wir erstmal
einen Spieler erfinden.«
Neben Grüntkemeiers Ausfall
treibt dem Spvg.-Coach auch der
»Schwund an Außenspielern« Sorgenfalten auf die Stirn. Michael
Schaldach (private Gründe) und
Nils Pohlmann (Rückenprobleme),
das etatmäßige Duo auf Rechtsaußen, ist derzeit nicht einsatzbereit.
Der personelle Verschleiß ist ein
Grund, weshalb Beck sich in Sachen Saisonprognose bedeckt hält.
Die psychische Verfassung seiner
Schützlinge der zweite: »Wir hatten ein Jahr kaum Grund zur
Freude. Wir müssen sehen, dass
wir wieder mehr Spiele gewinnen
und uns darüber den Spaß am
Handball zurückholen.«
In der neuen Spielklasse muss
sich Hesselteich die Sparkassenarena als Heimspielstätte mit Nachbar Spvg. Versmold teilen. Fürs
Erste ist folgende Regelung veranschlagt: In der Hinserie behält der
HSV die Samstagabendzeit um 18
Uhr. In der Rückserie tritt die
Equipe sonntags um 16 Uhr an.
Beck: »Ich hätte lieber in der
Realschule gespielt. Da kommt
bessere Stimmung auf. Sie ist bei
Gegnern mehr gefürchtet.«
Auf einen Blick
Zugänge: Wagemann, Mennecke
(beide eigene A-Jugend).
Abgänge: Jochen Strieckmann (2.
Mannschaft).
Kader – Tor: Matthias Höppner,
Sergej Eisel. Feld: Michael Möhlmann (LA), Alexander Koch (RL), Nils
Pohlmann (RA), Sebastian Koch (KL),
Michael Schaldach (RA), Sascha
Jankowski (KL), Maik Reimus (RM),
Tobias Siltmann (LA), Christopher
Klekamp (RM), Patrick Grüntkemeier
(Allrounder), Patrick Bettmann (RR/
RL), Carsten Grüntkemeier (RR), Jan
Wagemann (LA/RA), André Mennecke (RA/LA).
Trainer: Holger Beck (im dritten
Jahr).
Die Youngster Jan Wagemann (links) und André Mennecke wollen dazu
beitragen, dass Spvg. Hesselteich nach dem frustrierenden LandesligaJahr wieder größere Sprünge macht.
Foto: Bohnensteffen
Saisonziel: wieder mehr Spiele
gewinnen. – Favoritentipp: Spvg.
Versmold, TG Lage.
Vorbereitungsspiele: Sa., 11.8.,
14 Uhr TuS Spenge II (A), Mi., Fr. und
So.,
22./24./26.8.,
Wertheraner
Handballtage, Sa., 1.9., 15.30 Uhr
HSG Gronau (H).
die einzige Veränderung in den
vergangenen Wochen. Denn bereits vor zwei Monaten ist der
17-Jährige aus dem Sportinternat
in Schwerin ausgezogen und lebt
heute in einer eigenen Wohnung.
»Die Erzieher haben sich einfach
zu viel um mich gekümmert, das
sorgte für Differenzen«, erklärt
Rodiek. »Es war ein weiterer
großer Schritt, um hier heimischer
zu werden.« Bedenken hatte lediglich seine Mutter: »Es war für sie
schon eine kleine Überwindung,
mir grünes Licht zu geben.«
Doch wirklich lange wird das
Volleyball-Talent seine eigenen
vier Wände in Schwerin vermutlich nicht genießen. Denn für
Sammy Rodiek steht der nächste
Schritt auf der sportlichen Karriereleiter in Aussicht. Der Olympiastützpunkt in Berlin hat seine
Fühler nach dem Jugendnationalspieler ausgestreckt. »Dieses Jahr
war mir der Wechsel allerdings
noch zu kurzfristig. Doch wenn es
so weitergeht, ist für mich der
Schritt in die Hauptstadt sehr
wahrscheinlich.« Im dortigen Förderprogramm würde sich der
Steinhagener schließlich auch seinen Traum von der ersten Volleyball-Bundesliga erfüllen können:
»Ich werde alles daran setzten, es
zu schaffen.«
Kahnbein
bricht
Parlar fällt aus
Versmold-Peckeloh (guf). Okay
Parlars Pechsträhne reißt nicht ab:
Nachdem der Stürmer des SC
Peckeloh schon einen Kreuzbandriss hinter sich hat und im
Frühjahr mit einem Außenbandriss ausfiel, hat er sich jetzt
an beiden Handgelenken das
Kahnbein lädiert. Am linken Arm
ist der Knochen gebrochen, am
rechten zumindest angeknackst.
Weil die linke Hand auf jeden Fall
operiert werden muss, um dauerhafte Folgen zu verhindern, drohen sechs bis acht Wochen Gips.
Die Verletzung hatte sich der
schnelle Angreifer am Sonntag im
Testspiel beim VfR Wellensiek
(1:3-Niederlage) zugezogen. Seine
Schilderung: »Ich hatte versucht,
aus vollem Tempo eine Flanke
vors Tor zu ziehen, und musste
mich dann mit beiden Händen
abfangen, um nicht mit dem Kopf
gegen die Betonumrandung kurz
hinter der Aus-Linie zu knallen.«
Dass im Zweikampf auch ein
leichter Rempler im Spiel war,
macht er seinem Gegenspieler
nicht zum Vorwurf. Er muss aber
mit einer Zwangspause bis Ende
Oktober rechnen. Trainer Arno
Hornberg wusste gestern Abend
noch nicht, ob auch Mohammed
Özdemir (Verdacht auf Bänderriss)
länger fehlen wird: »Wichtig ist,
dass die Jungs richtig gesund
werden, aber unsere Ausfälle treffen uns gerade in der Offensive
hart.« Auch das Comeback von
Torschützenkönig Matthias Göks
ist vorerst weiterhin ungewiss.