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WISSENSCHAFT & WETTER
18
Montag, 6. Januar 2003
Kolloquium
Agrarökonomie
Wie Samenzellen Konkurrenten ausschließen
44 Göttinger Nobelpreisträger / Teil 35: Zellphysiologe Bert Sakmann
it fünf Vorträgen schließt
das Institut für AgrarM
ökonomie der Georgia Augus-
genannten
„Patch-ClampTechnik“ können Sakmann
und Neher die geringen elektrischen Ströme zwischen
Körperzellen messen und damit beweisen, dass sich in der
Zellhülle winzige Kanäle befinden, die den Durchfluss von
geladenen Teilchen – Ionen –
wie etwa Kalium oder Natrium ermöglichen. Für den
Nachweis der Ionenkanäle erhalten Sakmann und Neher
1991 den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin.
Welche Rolle diese Ionenkanäle spielen, zeigt sich darin,
dass sie bereits ganz am Anfang unseres Seins von Bedeutung sind. Unser Leben beginnt mit einer Veränderung
des
Membranpotenzials:
Wenn die Samenzelle im Augenblick der Befruchtung mit
der Eizelle verschmilzt, werden Ionenkanäle aktiviert, die
das Membranpotenzial verändern und dazu beitragen, andere Samenzellen am Eindringen zu hindern.
biophysikalische Chemie in
die Abteilung Neurobiologie.
Danach, von 1979 bis 1983, ist
er Mitarbeiter des wissenschaftlichen Mittelbaus am
MPI.
Mit der „Beobachtung von
Transmitter-Rezeptor-Wechselwirkung auf molekularer
Ebene:
Hochauflösende
Strommessungen an kleinen
Membranarealen von EinzelVON SANDRA CZABANIA
zellen und zellfreien Memhabilitiert
ert Sakmann wird am 12. branfragmenten“
Juni 1942 in Stuttgart ge- sich Sakmann im Jahr 1982 an
boren. Nach dem Besuch der der medizinischen Fakultät der
Georgia AuVolksschule
gusta. Drei
in Lindau am
Jahre später
Bodensee
Bert Sakmann und Erwin Neund Abitur her erhalten den Nobelpreis wird er Dider
am Wagen- für Physiologie oder Medizin rektor
Abteilung
burg-Gymim Jahr 1991 „… für ihre Entnasium
in deckungen bezüglich der ZellphysioloStuttgart stu- Funktion von einzelnen Io- gie am MPI
diert er von nenkanälen in Zellen“ (Be- für biophysi1962
bis gründung der Nobel-Kom- kalische
Chemie,
1967 Medi- mission).
1988 Direkzin unter antor
einer
derem
in
Berlin und Paris. Sakmann gleichnamigen Abteilung am
promoviert 1974 an der Ge- MPI für medizinische Fororg-August-Universität
bei schung in Heidelberg, zwei
Otto Creutzfeld. In seiner Jahre später auch Professor an
Dissertation behandelt er die der dortigen Universität.
Sakmanns wohl größte wis„Elektrophysiologie der neuralen Helladaptation in der senschaftliche Leistung ist –
Katzenretina“. Anschließend in Zusammenarbeit mit Erwin
geht Sakmann als wissen- Neher – der Beweis, dass Ioschaftlicher Assistent ans Göt- nenkanäle zwischen Körpertinger Max-Planck-Institut für zellen und ihrer Umgebung
tatsächlich existierten. In gemeinsamen und sich ergänzenden Forschungsarbeiten erzielen die
beiden
Wissenschaftler
wegweisende
Ergebnisse
über die Erregungsprozesse in den
Membranen lebender Zellen. Sakmann
und Neher arbeiten
an einem Denkmodell weiter, dass bereits im Jahr 1952 in
der Theorie von
Alan Lloyd Hodgkin
und Andrew Fielding Huxley auftaucht.
Mit der gemeinsam entwickelten so
Bert Sakmann
Die Ausstellung „Das Göttinger Nobelpreiswunder – 100
Jahre Nobelpreis“ in der Paulinerkirche würdigte die 44
Preisträger, die in dieser Stadt
gelebt und geforscht haben.
Das Tageblatt stellt sie vor –
ihre Forschungsarbeiten, Lebensläufe und ihren jeweiligen
Bezug zu Göttingen.
ta ihr Agrarökonomisches Kolloquium im Wintersemester
ab. Am Dienstag, 7. Januar, berichtet Manfred Schlüter über
den „Strukturwandel im Bereich der landwirtschaftlichen
Waren- und Vermarktungsgenossenschaften“. Eine Woche
später, am Dienstag, 14. Januar, referiert Dieter Umhau
über „Das externe und interne
seit 1973 bis 1989
Rechnungswesen der Südzucker AG“. „Der Markt für
Am Faßberg 6
Landmaschinen in Europa –
(Max-Planck-Institut für
Strategische Anpassung von
biophysikalische Chemie)
Claas“ ist das Thema des Vortrages von Dr. Dieterich Prüße
am Dienstag, 21. Januar. Am
Dienstag, 28. Januar, stellt Dr.
Albert
Hortmann-Scholten
„Stand und Perspektiven der
Schlachtviehvermarktung in
Deutschland“ vor. Erläuterungen zu „Stand und Weiterentwicklung des landwirtschaftlichen
Beratungswesens
in
Deutschland“ von Prof. Volker
Hoffmann bilden den Abschluss der Reihe. Die VorträPore so klein wie ein Ion
Sakmanns Wirkungsstätte in Göttingen.
SUB (2) ge beginnen um 16.15 Uhr im
Hörsaal 001, ZHG.
sc
Alle Zellen haben eine charakteristische Garnitur von Io- zeigen, welche Funktion ver- Vorgängen in Synapsen von
nenkanälen, die sie besonders schiedene Teile des Ionenka- Säugetieren, den Kontaktstellen zwischen Nervenzellen, an
geeignet machen, ihre spezifi- nalmoleküls haben.
Für die Medizin wird die denen elektrische Signale eischen Funktionen auszuüben,
egal ob es sich um Nervenzel- Entdeckung der Ionenkanäle ner Nervenzelle auf die nächszu einem Schlüsselda- te übertragen werden. Insbelen, Drüsenzellen oder
tum. Viele Krank- sondere den lange anhaltenden
Blutkörperchen
NO BE L P
heiten beruhen Veränderungen, welche die
handelt. Ionenkaine aufregende Reise beR
RE
ganz oder teil- Übertragung von Signalen
näle bestehen
ginnt am 13. Januar: Die
GE
weise auf einer verstärken oder abschwächen, Rosetta-Mission bricht auf
aus einzelnen
defekten Re- gilt sein Augenmerk. Auch da- zum Kometen Wirtanen.
Molekülen
gulierung des bei sind Ionenkanäle von zen- Über die zehnjährige Reise
oder MoleIonenflusses, traler Bedeutung.
külkomplequer durch das Sonnensystem,
zum Beispiel
xen, welche
an der das Deutsche Zentrum
Epilepsie,
die Wände
für Luft und Raumfahrt
verschiedene
des
Kanals
(DLR) maßgeblich beteiligt
ur Ausstellung ist ein
Herz- und Gebilden,
die
ist, wird „All-TV“, der FernKatalog erschienen, heTA
fäßkrankheiten
durch die Zellsehsender des DLR, heute um
rausgegeben von Prof. ElGE
E
I
BLATT-SER
oder
Nervenmembran gehen
20.15 Uhr in der Wissenmar Mittler in ZusammenMuskelkrankheiten.
und das Äußere der
schaftsshow „Kometennacht“
arbeit mit Monique Zimon:
Mit Hilfe von Sakmanns
Zelle mit dem Inneren verberichten. „All-TV“ kann in
„Das Göttinger Nobelbinden. Diese Pore ist so klein, und Nehers Technik lassen
Haushalten mit Satellitenemppreiswunder“, 360 S., (22
dass sie dem Durchmesser ei- sich zur Behandlung einiger
fangsanlage
unverschlüsselt
Euro) sowie eine Doppelnes einzelnen Ions – 0,5 bis 0,6 Erkrankungen gleichsam Meempfangen werden mit den
CD-ROM (18 Euro); zumilliardstel Meter – ent- dikamente nach Maß herstelEinstellungen: ASTRA (19,2
sammen kosten Buch und
spricht. Durch die Zusammen- len, die auf den Ionenkanal
Grad Ost), Analog-Empfang,
CD 35 Euro. Beides ist in
arbeit mit verschiedenen mo- wirken.
Frequenz 10,921 GHz, Polarider Paulinerkirche, monSakmanns
gegenwärtiges
lekularbiologisch arbeitenden
sation horizontal Ton 7,02/
tags bis freitags zwischen 10
Forschergruppen kann beson- Forschungsinteresse gilt den
7,20 MHz. Im Internet-TV:
und 19 Uhr erhältlich.
ders Sakmann im einzelnen zellulären und molekularen
www.spaceclub.de.
sc
B
Kometennacht
im Fernsehen
IS
D I E G Ö T TI
N
E
G
TR Ä E R
–
–
Z
Viele Wolken, leichter Schneefall, um –3 Grad, nachts um –9 Grad, schwacher Wind
Wetterlage
–1
–6
Emden
Ein kleines Tief zieht unter Auflösung
südostwärts ab. Die eingeflossene trockenkalte Luft gelangt allmählich unter
Hochdruckeinfluss.
Viele Wolken, immer wieder leichter
Schneefall, um –3 Grad. In der Nordheide zum Abend hin Auflockerungen möglich. Schwacher bis mäßiger Wind. Kommende Nacht wolkig, kaum Schnee,
Tiefstwerte um –9 Grad. Am Dienstag
und Mittwoch teils heiter, teils wolkig,
kaum noch Schneeschauer. Weiterhin
winterlich kalt, nachts strenger Frost.
Walsrode
–3
–1
–3
Celle –9
–8
–9
Hannover
Wolfsburg
–3
Alfeld –3
–9
–3
–9
–9
–2
Holzminden –6
Einbeck
Göttingen
–2
–6
Vorhersage
Osnabrück –3
–6
Der ganze Tag
20°
10°
Herz-Kreislauf-Empfindliche mit hohem
und niedrigem Blutdruck, Personen, die
zu Verkrampfungen und Angina Pectoris
neigen, sowie Rheumatiker müssen mit
Belastungen rechnen. Auch depressive
Verstimmungen sind möglich.
–9 –3
–8
–3
Hannover
–9 –3 Berlin
–3
Hildesheim –9
–9
–1
–8
Dortmund
Köln
–2
–6
Harz
5–15 cm
Göttingen
–2
–6
3
–7
–4
–7
–3
–8
Vorhersage mit
Höchst- und Tiefsttemperaturen.
–3
Nürnberg –7
Schwarzwald
0–35 cm Stuttgart
0
–7
Freiburg
-3
-6
4
1
3
7
-3
-3
7
12
–7
–9
16
10
16
10
14
17
17
21
20
26
21
unter –10º –10º bis –6º –5º bis –1º
0º bis 4º
5º bis 9º
10º bis 14º 15º bis 19º 20º bis 24º 25º bis 30º
über 30º
Bewölkung
und
Luftdruck
heute
Die nächsten Tage
Leipzig Dresden
Erfurt 3
Frankfurt
–5
–10
-20
-2
Rostock
Hamburg –2
–2
–5
-11
19
–3
–8
Bremen
Okklusion
Kaltfront
Warmluft
Kaltluft
Kaltluft i. d. Höhe
Hochdruckzentrum
Tiefdruckzentrum
Isobaren in hPa
Temperaturen in °C
-16
Kiel
Sonne und Mond
heiter
bewölkt
bedeckt
Nebel
Regen
Schauer H
Gewitter T
Schnee
Warmfront 24
mit Höchst- und
Tiefsttemperaturen
-10°
Uhr 1 3 5 7 9 11 13 15 17 19 21 23 1
Montag, 6. Januar 2003: Sonnenaufgang 8.31 Uhr, Sonnenuntergang 16.24
Uhr; Mondaufgang 11.04 Uhr, Monduntergang 20.30 Uhr.
Mond: erstes Viert. 10. 1., Vollm. 18. 1.,
letztes Viert. 25. 1., Neum. 1. 2.
Reisewetter
Vorhersage der
Höchsttemperaturen
-15
0°
Biowetter
Windstärke 3,
in Böen bis 6
Lüneburg
–3
–9
Oldenburg
–1
–1
–8
–8
Meppen
Vorhersage
Nord
Cuxhaven
1
–6
–5
–9
Dienstag
–5
–10
Mittwoch
Bayer. Wald
0–45 cm
München
Alpen
0–130 cm
–3
–9
Differenzen
von Ortsangaben und Temperaturzonen
sind möglich.
–6
–10
Donnerstag
–6
–10
Freitag
schwarzcyangelbmagenta
06.GMAG = Gö 18
Nord- und Ostseeküste: Stark bewölkt, gelegentlich Schneefall, ab Dienstag nachlassend, –3 bis –6 Grad.
Harz: Stark bewölkt, zeitweilig Schnee,
zur Wochenmitte nachlassend und zeitweise Sonne, –3 bis –7 Grad.
Schwarzwald und Bodensee: Heiter
bis wolkig, gelegentlich Schneefall, –3
bis –8 Grad.
Südbayern: Anfangs meist sonnig und
trocken bei 0 bis –5 Grad. Am Dienstag
etwas Schnee bei –1 bis –6 Grad.
Großbritannien und Irland: Heiter
bis wolkig, trocken. Ab Dienstag Regen
und Schnee,–2 bis 5 Grad.
Südskandinavien: In Südnorwegen
und Schweden, später auch in Dänemark heiter bis wolkig, trocken, –2 bis
–25 Grad.
Frankreich: Im Norden ab Dienstag
wechselnd bewölkt, zeitweise Regen
oder Schnee bei 1 bis –4 Grad, im Süden
3 bis 8 Grad.
Spanien und Portugal: Freundlich bis
stark bewölkt, am Dienstag Regen, 10
bis 15, an der Küste bis 18 Grad.
Kanarische Inseln: Heiter, mitunter
wolkig, aber trocken, 20 bis 24 Grad.
Österreich und Schweiz: Heiter bis
wolkig, trocken, ab Mittwoch vor allem
in der Schweiz zeitweise Schneefall, 0
bis –5 Grad.
Italien: Wechselnd bewölkt, einzelne,
Schauer, 9 bis 14, im Süden bis 18 Grad.
Griechenland und Türkei: Heiter bis
wolkig, trocken, am Mittwoch einzelne
kräftige Regenschauer , 14 bis 21 Grad.
Israel und Ägypten: Sonnig und trocken, im Norden Israels 12 bis 17, sonst
18 bis 25 Grad.
Marokko und Tunesien: An der Mittelmeerküste etwas Regen, sonst sonnig
und trocken, 17 bis 25 Grad.