Es ist was faul im Staate …. - DPolG Kreisverband Mannheim

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DPolG-Kreisverband Mannheim
Stand
Ausgabe Nr. 16 / 2014 vom 05.05.2014
punkt
Informationsblatt der Deutschen Polizeigewerkschaft in der Kurpfalz
Es ist was faul im Staate ….
Von Günter Troschka, DPolG Mannheim
Der Leserbrief des Kollegen zum Thema "Die Reform zum xten-Mal" im Standpunkt 14/2014 bedarf wohl inhaltlich keiner weiteren Anmerkung. Aber als sehr
bedenklich und bedauerlich sehe ich seine mehr als ernste Einleitung:
Aus gegebenem Anlass möchte ich "Anonym bleiben" - da ich aus der
Vergangenheit nur zu gut weiß, wie unverzeihlich die Führungskräfte
sind…
Inhaltsverzeichnis
Günter Troschka
Es ist was faul im Staate ….
1
Durch diese Einleitung wird ein zutreffendes und zugleich beschämendes Bild
auf die innere Struktur und das innere Gefüge der Polizei BW anno 2014 gemalt. Von der Hochglanzbroschüre "Leitbilder" sind wir mittlerweile so weit entfernt wie die Erde von der Sonne. Was ist denn übrig geblieben von den Leitbildern? Z.B. "der Mensch steht im Mittelpunkt" usw.
Fortsetzung auf Seite 2
Günter Troschka
2
Zusätzlicher Nachtdienst durch
das Hintertürchen
Manfred Riehl
3
Große Herausforderungen für die
nächste Verhandlungsrunde Tarif
der Länder
Leserbrief an die Redaktion
4
Standpunktredaktion
4
Online-Petition, die Betragserhöhung zu ungünstigen Zeiten
(LOD)
Walter Krech
4
Offener Brief an Reinhold Gall offenbart zahlreiche Ängste
Standpunktredaktion
DPolG - In aller Kürze
5
Herbert Adam
Infos für Ruheständler
6
Adam, Karl, Raufelder
7
Erinnerungen an die Mannheimer
Polizei
Michael Schöfer
Lubuntu - die Alternative zu
Windows XP
7
Kreisgeschäftsstelle MA
Neues von DPolG und Junge
Polizei
8
LPVG 2014
8
Wie Mario Barth sagt: "Einfach mal die Fresse halten"
(Quelle:Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0, Urheber: Udo Grimberg)
Standpunkt Nr. 16 / 2014 - Seite 2 Fortsetzung von Seite 1
Gutsherrentums eingeführt worden. Durch die absolute
Machtkonzentration auf ein oder zwei Verantwortliche in
Zwischenzeitlich muss ich leider sagen: "der Mensch ist den Präsidien hinsichtlich Beförderung oder NichtbeförMittel…. Punkt!" In weiten Teilen der Polizei hat das derung hat sich die Abhängigkeit jedes Beamten, egal in
Motto des Komikers Mario Barth Einzug gehalten: "Ein- welcher Funktion, extrem vergrößert. Und da niemand
fach mal die Fresse halten." Nur dass auch dieses Mot- vorzeitigen Karrieresuizid begehen will...- Und ewig
to abgewandelt wurde. Das "mal" wurde gestrichen und grüßt der Mario Barth -. Aus dieser Sicht heraus ist nur
jeder kann dann selbst lesen, was noch übrig bleibt.
zu verständlich, dass wir nunmehr eine Unternehmenskultur haben, die eigentlich schon
Eine treffende Beschreibung des
ad acta gelegt worden war.
Kollegen: "die Unverzeihlichkeit"
Umso wichtiger ist daher, dass
der Führungskräfte. Muckt einer
wir eine starke Personalvertreauf, erhält er spätestens nach
tung haben, die sich nicht alles
zwei Jahre die Retourkutsche.
gefallen lässt. Die sich für die BeDie Werbung gibt es uns vor. Bei
lange der Kollegen mit den VerZalando, Amazon und Co. sind
antwortlichen auseinandersetzt
die Retouren kostenlos. Bei uns
und unter gegebenen Umstänkosten die Retouren mitunter
den auch anlegt. Deshalb meine
Tausende von Euro. Ein Grund
Bitte an alle Kolleginnen und Kolmehr sich genau zu überlegen,
legen! Gebt im November eure
ob man gegen etwas oder jeStimme ab. Je größer die Wahlmanden opponiert oder nicht. In
beteiligung umso größer ist die
der Regel ziehen es die Kollegen
Legitimation des Personalrates.
dann vor, sich an die Worte von
Abschließend hoffe und wünsche
Mario Barth zu halten. Aber geich uns allen, dass wir wieder zu
nau dieses Wegducken, dieses
einer Unternehmenskultur komStillhalten, hat uns dorthin gemen, in der berechtigte Kritik
Neues Verbotszeichen: "Fresse halten!" Soll
bracht, wo wir jetzt stehen. Leiauch namentlich geäußert werdemnächst, wie Gerüchte behaupten, auf allen
Dienststellen ausgehängt werden. (Quelle: Wikider sieht es so aus, als wäre bei
den kann, ohne dass Kritiker
media Commons, CC BY-SA 3.0, Urheber: Steder Polizei heimlich still und leise
Angst vor Repressalien haben
fan-Xp)
wieder das Führungsprinzip des
müssen.
Zusätzlicher Nachtdienst durch das Hintertürchen
Von Günter Troschka, DPolG Mannheim
Langsam kristallisiert sich heraus,
wie die durch die Reform gewonnenen 2 Beamten pro Revier bedarfsorientiert eingesetzt werden. Ich hoffe, man wird mir hier meine Ironie
verzeihen können. Nachdem beim
PP Mannheim laut (un)bestätigten
Gerüchten mangels Finanzmitteln
eine Bewachung des Anwesens
Hochuferstraße zur Nachtzeit nicht
möglich ist, wird diese zumindest in
der Zeit von Sonntag bis Donnerstag von Organisationseinheiten mit
regulärem
Wechselschichtdienst
übernommen. Lediglich die Wochenenden sollen von Kollegen des
freiwilligen Polizeidienstes übernommen werden. Offensichtlich beabsichtigt man eine mehr oder weniger
gerechte Aufteilung zwischen Revierdienst, Verkehrsdienst und Führungs- und Lagezentrum. Wobei ich
mir nicht vorstellen kann, dass der
"Bewachungsdienst" von Kräften
des laufenden Dienstes übernommen wird. Auch im Hinblick auf die
bevorstehende Urlaubszeit wäre
das von kaum einem Revier zusätzlich zu schaffen. Somit blieben für
diese Aufgabe lediglich Kollegen
des
Wechselschichtergänzungsdienstes übrig. Wenn wir uns recht
erinnern, resultiert der WSED aus
dem Wechsel von vier auf fünf
Dienstgruppen im Schichtdienst.
Dies insbesondere um den Kollegen
die Belastung durch die häufigen
Nachtdienste um einen Dienst pro
Monat zu verringern. Grundsätzlich
Nicht so in der Hochuferstraße. Da benötigt es über Nacht einen ausgebildeten
Polizeibeamten
sieht der Schichtergänzungsdienst
Arbeitszeiten zur Tageszeit vor. Ist
es möglich, dass man darüber
nichts mehr wissen will? Schlimm
genug, dass aufgrund der katastrophalen
Personaldecke
bislang
schon ein Teil der Ergänzungsdienste durch Schicht-aushilfe auf
anderen Dienstgruppen zur Nachtzeit erfolgte, so sollen jetzt auch
noch sogenannte "Bewachungsdienste" hinzukommen?
In einer OE wurde bereits schon angekündigt, dass dieser Dienst aus
dem WSED zu erfolgen hat. Natürlich wird man kontern, dass es die
Kollegen recht selten trifft. Aber
auch selten ist mehr als nie, oder
besser gesagt, einmal zu viel. Es
kann nicht angehen, dass infolge
Geldmangel keine Rücksicht auf die
Gesundheit der Kollegen genommen wird. Ferner stellt sich mir hier
auch noch die Frage wie man es mit
den Kosten, die durch Fahrten entstehen, sieht. Ein Revier Sinsheim
als Beispiel genannt, liegt ja nicht
gerade vor der Haustür. Eine Hoffnung bleibt mir noch. Zumindest bei
einer Dienstanweisung hat auch ein
Personalrat mitzureden.
Standpunkt Nr. 16 / 2014 - Seite 3 -
Große Herausforderungen für die nächste Verhandlungsrunde Tarif der Länder
Von Manfred Riehl, DPolG Heidelberg
Nach dem großartigen Verhandlungsergebnis zwischen den Gewerkschaften und den Arbeitgebervertretern von Bund und Kommunen ist die Erwartungshaltung
der Länderbeschäftigten natürlich
rasant angestiegen. Was war das
Besondere an dem Ergebnis? Herausragend war die Höhe des Tarifabschlusses, aber auch die Staffelung als soziale Komponente.
Man muss weit in die Vergangenheit blicken, um einen ähnlich hohen Abschluss zu finden.
In der untersten Vergütungsgruppe lag das Ergebnis
weit über der 8%-Marke. Für 2014 bei 5,83% und für
2015 bei 2,4%. Und selbst in der Entgeltstufe E12 war
im Eingangsamt die Marke von 3% in 2014 überschrit-
ten. Dies ist in der nachfolgenden Tabelle deutlich erkennbar. Diese Erhöhung von 90€ in den unteren Entgeltgruppen fiel im Vergleich höher aus als eine Höhergruppierung von E6 Stufe 4, 5 oder 6 nach E8.
Jetzt gilt es noch bis Ende des Jahres, bzw. bis zu Beginn der nächsten Tarifrunde für die Länder in der Hoffnung abzuwarten, dass sich die wirtschaftliche Situation
nicht verschlechtert, um der Politik keine Gründe für
einen schlechtern Abschluss in die Hand zu geben.
Drücken wir die Daumen, dass die Konjunktur weiterhin
brummt. Damit steht einem guten Tarifabschluss auch
für die Länder eigentlich nichts im Wege.
Natürlich werden wir für eine gerechte Lohnentwicklung
auch kämpfen, sollte sich im politischen Lager Widerstand zeigen. Kampfbereit sind auch wir in den Ländern,
denn auch hier gibt es Gewerkschaften hinter denen
tausende engagierte Mitglieder stehen.
Impressum
Der Standpunkt ist das Informationsblatt der Deutschen Polizeigewerkschaft in der Kurpfalz
Herausgeber: DPolG-Kreisverband Mannheim
V. i. S. d. P.: Walter Krech, Werfthallenstr. 41, 68159 Mannheim, Telefon: (0621) 1687-212
E-Mail: [email protected] Internet: www.dpolg-mannheim.de
Redaktionsteam: Herbert Adam, Walter Krech, Egon Manz, Michael Schöfer, Günter Troschka. Bilder, soweit nicht anders genannt, DPolG Mannheim. Graphische Unterstützung: Armin Süss.
Das Redaktionsteam freut sich über eingesandte Beiträge, Reaktionen und Leserbriefe. Hier können Sie sich auch in den EMail-Verteiler eintragen lassen: [email protected]
Standpunkt Nr. 16 / 2014 - Seite 4 -
Leserbrief an die
Standpunktredaktion
Zum "Nachtrag zum Vergleich verschiedener Statusämter" (Standpunkt Nr. 15/2014 vom 28.04.2014):
Meines Erachtens liegt der "Hinweisgeber", dass "PHM
und PHM + Z keine unterschiedlichen Statusämter"
sind, falsch.
War es nach "altem" Beamtenrecht schon so, dass die
Amtsbezeichnung allein nicht immer abschließend das
Amt im statusrechtlichen Sinne gekennzeichnet hatte,
so zum Beispiel bei Ämtern in einer Besoldungsgruppe
mit und ohne Amtszulage (z. B. Polizeihauptmeister in
Besoldungsgruppe A 9, Fußnote 1), so wird dies nach
"neuem" Beamtenrecht (Beamtenstatusgesetz, hier § 8
Abs. 1) noch deutlicher. So ist seit dem Inkrafttreten
des Beamtenstatusgesetzes für jede Verleihung eines
Amtes mit anderem Grundgehalt eine Ernennung erforderlich, unabhängig davon, ob damit eine andere Amtsbezeichnung verbunden ist (s. vorläufige Orientierungshilfe des Innenministeriums zur Anwendung des Landesbeamtengesetzes vom 14.02.2011). Die jetzt erforderliche Ernennung (mit Urkunde und nicht nur Einweisungsschreiben) zum Polizeihauptmeister mit Amtszulage macht umso mehr deutlich, dass es sich um ein
anderes, "höheres" statusrechtliches Amt handelt.
Johannes Kolmer (Polizeirevier Neckargemünd)
P.S.: Jedenfalls bei den Polizeihauptmeistern mit Amtszulage, die bereits der (alten) Polizeidirektion Heidelberg zugehörten, wird dies auch äußerlich sichtbar, da
deren Amtsbezeichnung in den ComVor-Vorlagen (meines Erachtens allerdings fälschlicher Weise) seit einiger Zeit mit "PHM Z" ausgewiesen wird!
Betreff: Petition in Zeichnung - 5000 Unterschriften!
Eine wichtige Zahl ist erreicht, aber es geht noch einiges! Es gibt viele
Beamte, die noch nicht von der Aktion erfahren haben - darum: weiter
teilen!
Der/die ein/e oder andere hat sicher Bedenken, dass es "Nebenwirkungen" geben könnte. Wieso sollte es die geben? Hier geht es um Meinungsäußerung, eines der urältesten
Grundrechte - das gilt für uns, wie für alle anderen auch. Wir haben die Sache vor dem Start außerdem rechtlich
absegnen lassen, damit es dienstrechtlich keine Schwierigkeiten gibt. Der Dienst wird nicht beeinträchtigt, es wird
auch gegen kein (Dienst-) Recht verstoßen.
Auch sind Zweifel vorhanden, dass die 20.000 Unterschriften nicht erreicht werden könnten. Diese Zahl wurde von
uns als Optimum festgelegt - bedenkt man die Anzahl der Beamten, die vom LOD betroffen sind + deren Angehöri ge/Freunde/Bekannte. Bis jetzt ist es schon eine starke Zahl, die nicht einfach "vom Tisch zu fegen" ist. Und es
werden mehr! Vielen Dank für eure Unterstützung! Alle weiteren Informationen zur Petition erhalten Sie unter die sem Link:
https://www.openpetition.de/petition/online/betragserhoehung-zu-unguenstigen-zeiten-lod
Anmerkung von Michael Schöfer: Das Anliegen der Online-Petition, die Betragserhöhung zu ungünstigen Zeiten
(LOD), müsste eigentlich von allen Polizeibeamten unterstützt werden. Bis zum 04.05.2014 (19.30 Uhr) fand die
Petition jedoch erst 5.571 Unterstützer, davon 4.862 in Baden-Württemberg. Würden alle 24.600 Polizeibeamte/-innen in Baden-Württemberg unterzeichnen, wären die geforderten 20.000 Unterschriften problemlos zu erreichen.
Frage eines Tarifbeschäftigten an die Beamten: Habt Ihr wirklich kein Interesse an der Erhöhung des LOD?
Offener Brief an Reinhold Gall offenbart zahlreiche Ängste
Von Walter Krech, DPolG Mannheim
Eine aktuelle Einbruchserie und
eine geringe Aufklärungsquote
von nur 6,5 % im Jahr 2013 veranlasste die Pforzheimer Zeitung
zu einem offenen Brief an Innenminister Reinhold Gall (SPD). Dabei geht es dem Verleger Thomas
Satinsky und seinem Chefredakteur Magnus Schlecht in dem auf
der
Homepage
abrufbaren
Schreiben nach eigener Bewertung um mehr Sicherheit
für die Bevölkerung. Aus dem von den örtlichen Gegebenheiten im Raum Pforzheim geprägten Brief werden
im Folgenden einige Auszüge im Wortlaut wiedergegeben (Text in Kursivschrift), und andere Passagen inhaltlich zusammengefasst, da sie auch Befürchtungen und
Fragen enthalten, die über den regionalen Bezug hinaus
gehen:
Fortsetzung auf Seite 5
Standpunkt Nr. 16 / 2014 - Seite 5 Fortsetzung von Seite 4
Sehr geehrter Herr Minister,
in Pforzheim und dem Enzkreis herrscht große Verunsicherung. Grund dafür ist die nicht enden wollende Einbruchsserie in unserer Region. Die Menschen haben
Angst ...
Der Brief listet nun einige Aspekte auf, die den Lesern
Ängste verursachen und fährt fort:
Die Reaktionen auf die Berichterstattung in der ″Pforzheimer Zeitung" in Sachen Einbruchsserie haben diese
besorgniserregende Gemütslage zutage befördert. …
Es vergeht kaum ein Tag, an dem die ″Pforzheimer Zeitung" nicht über mehrere Einbruchsdelikte berichten
muss. Ihre eigene Kriminalstatistik belegt eine Zunahme
von Einbrüchen landesweit um 32 Prozent, im Bereich
des Polizeipräsidiums Karlsruhe um 65,5 Prozent, im
Enzkreis um 42,5 Prozent und in Pforzheim um 88 Prozent.
Etwas unglücklich spricht der Brief nun von einer ″Dunkelziffer″ obwohl sich die Verfasser darauf berufen, dass
den Lesern nicht alle Einbrüche bekannt werden, weil
nicht alle Taten in den Pressemeldungen des PP KA genannt werden.
Dagegen steht, bei allem vorbildlichen Einsatz der Polizeibeamten, eine denkbar geringe Aufklärungsquote bei
Wohnungseinbrüchen: 6,5 Prozent (Landesschnitt: 10,4
Prozent). Hinzu kommt: Der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger im Bereich des Polizeipräsidiums Karlsruhe stieg im vergangenen Jahr um 22,6 Prozent auf
9800 Personen und nahm mit 35,6 Prozent an allen
Tatverdächtigen ″ein Ausmaß an, das bei allen Beson-
Glücklich im Beruf – kommt darauf an, welchen Job
Sie haben
Der Harvard-Professor Howard Gardner
beschreibt in einer Studie den "glücklichen" Arbeitnehmer. „Anspruchsvolle Aufgaben bekommen, genügend Zeit haben,
diese zu erfüllen und das Gefühl haben,
damit etwas Sinnvolles zu tun." Der amerikanische Psychologe erforscht seit rund
zwanzig Jahren Arbeitszufriedenheit. Das
Produkt seiner Arbeit ist also kein Zufall.
Auch kein Zufall ist es, dass unter den
zehn am meisten genannten Jobs nicht
derheiten im Deliktsfeld der Kriminalität durch Nichtdeutsche erheblichen Anlass zum Nachdenken gibt", so
der Kripo-Chef des Polizeipräsidiums Karlsruhe, Karl-Heinz Ruft.
Die Verfasser verweisen im Folgenden auf eine Leserumfrage, nach der 77 % der Leser den staatlichen Stellen aktuell nicht zutrauen, ″die Situation in den Griff zu
bekommen″. Diese Umfrageergebnis setzen sie in Bezug auf den Eindruck der Leser, dass die Erweiterung
der EU nach Osten zu Lasten der Sicherheit in BW
gehe und auf das zunehmende Gefühl gegenüber der
Politik, bei der Bekämpfung der Kriminalität zu versagen
und Ängste und Sorgen der Bürger zu ignorieren.
Das Unsicherheitsgefühl der Bürger geht sogar so weit,
dass sie sich zu Bürgerwehren zusammenschließen.
Insgesamt ist auch festzustellen, dass die von der Landesregierung im Zusammenhang mit der Polizeireform
propagierte verstärkte Präsenz der Polizei auf der Straße nicht eingetreten ist bzw. zu keiner Verbesserung
der Sicherheitslage geführt hat.
An dieser Stelle bitten die Verfasser Herrn Gall vier Fragen zu beantworten:
1) Was wird die Landesregierung konkret tun, um die
Sicherheit der Bürger künftig stärker zu schützen?
2) Können Sie konkret und am Beispiel des Stadtkreises Pforzheim, des Enzkreises und des Kreises Calw
aufzeigen, inwiefern die Polizeireform zu mehr Präsenz
auf der Straße geführt hat?
3) Wird sich die Landesregierung für eine verschärfte
Gesetzgebung bei der Bekämpfung von Wohnungseinbrüchen einsetzen?
4) Was gedenkt die Landesregierung zu tun, damit weniger Ausländer Straftaten verüben?
Dazu kündigen die Verfasser an, den Brief in der Zeitung und auf der Homepage zu veröffentlichen, versprechen aber auch, dasselbe mit dem Antwortschreiben
des Innenministers zu machen, dem sie ″mit großem Interesse entgegensehen.″
der Beruf des Polizeibeamten zu finden ist. Nicht verwunderlich. Gerade durch die Reform sind einige Kolleginnen und Kollegen in Jobs gelangt, die
sie oftmals unterfordern oder die sie eigentlich nicht ausüben wollten. Über das
Zeitproblem bei der Bewältigung der polizeilichen Arbeit brauchen wir nicht zu reden. Da wissen die Beschäftigten im
Streifendienst ein Lied davon zu singen.
Sinnvolles zu tun? Da gibt es bei dem
einen oder anderen Auftrag schon berechtigte Zweifel. (HA)
Fortsetzung auf Seite 6
Standpunkt Nr. 16 / 2014 - Seite 6 Fortsetzung von Seite 5
Privatpatienten sollten Arztrechnungen nachprüfen
Ein Privatpatient sollte eine Arztrechnung immer nachprüfen, bevor er sie bei der Beihilfe oder seiner privaten
Krankenversicherung einreicht. Das Amtsgericht München (Aktenzeichen 282 C 28161/12) hat nämlich entschieden, dass ein privater Krankenversicherer die Erstattung der Rechnung verweigern kann, wenn der Versicherungsnehmer nicht nachgeprüft hat, ob die angeführte Behandlung auch tatsächlich stattgefunden hat.
Die Folge: der Versicherungsnehmer bleibt auf den Kosten sitzen. (HA)
Mütterrente hat Einfluß auf Versorgungsausgleich
Die Mütter, die ihre Kinder vor 1992 auf die Welt brachten, werden wohl ab Juli 2014 zwei Erziehungsjahre zur
Rente angerechnet bekommen. Das freut wohl nicht nur
die Mütter, sondern auch den Ex-Gatten, der nach der
Scheidung den Versorgungsausgleich berappen muss.
Da seine Ex-Gattin nun mehr Rente erhält, kann er beim
Familiengericht, das die Scheidung ausgesprochen hat,
den Versorgungsausgleich zu seinen Gunsten abändern
lassen. Da wird wohl auf die Gerichte eine Menge Arbeit
zukommen. (HA)
Infos für Ruheständler und solche, die es bald werden
Von Herbert Adam, DPolG Mannheim
Seniorenverband
öffentlicher
Dienst Baden-Württemberg
Umbau einer traditionellen Organisation gilt als gelungen – Teil
IV
In den vorausgegangenen Standpunktausgaben haben wir ausführlich beschrieben, wie der Landesvorsitzende des Seniorenverbandes
öffentlicher
Dienst
Baden-Württemberg, Dieter Berberich, seit 2012 / 2013 die Organisation nach innen neu
ausgerichtet hat. Als ein äußeres Zeichen dafür wurde
unter seiner Amtsführung die Landesgeschäftsstelle in
Stuttgart völlig saniert. Damit stehen auch die Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Verbandsarbeit sehr
gut da.
Um das Netzwerk zu vervollständigen, hat Dieter Berberich eine enge Zusammenarbeit mit dem Beamtenbund
Baden-Württemberg und Tarifunion, dessen Vorsitzender Volker Stich ist, vereinbart. Auch hier sind wieder
die Querverbindungen und das bereits vorher bestehende enge Netzwerk ersichtlich. Dieter Berberich ist Vorstandsmitglied im bbw. Auch die Verbindung zur DPolG
ist Bestandteil dieses für uns Senioren vorteilhaften
Netzwerks. Joachim Lautensack ist als DPolG-Landesvorsitzender ebenfalls Vorstandsmitglied im bbw.
Seit dem 6. 11. 2013 gibt es nun neben einer Jugendorganisation und einer Frauenvertretung beim BBW-Beamtenbund und Tarifunion jetzt auch eine Seniorenvertretung. Damit wurde aus der engen Zusammenarbeit
eine feststehende Größe.
Schwerpunkte der Arbeit werden sein:
• Altersversorgung
• Beihilferecht
• Pensionsfragen
• Rentenfragen
Hans Reibold wurde an die Spitze der Seniorenvertretung gewählt. Er war vom Seniorenverband öffentlicher
Dienst BW nominiert worden und wurde einstimmig gewählt. Er vertritt auch den Beamtenbereich. Auch Dorothea Faisst-Steigleder, die Zweite Vorsitzende, hat der
Landesseniorentag einstimmig gewählt. Sie ist zuständig für den Tarif- beziehungsweise Rentenbereich.
Einen Namen hat sie sich auch als Vorstandsmitglied im
bbw gemacht.
Also auch im Bereich der Landespolitik sind die Weichen für eine gute und hoffentlich auch erfolgreiche Verbandsarbeit gestellt.
Eines konnte man der Sitzung im November 2013 auch
entnehmen. Der Seniorenverband setzt in erster Linie
auf politische Lösungen bevor die Verwaltungsgerichte
und andere rechtsprechende Institutionen angerufen
werden. Und deshalb war die Ausrichtung des Seniorenverbandes in den letzten zwei Jahren gut überlegt
und aus heutiger Sicht auch richtig. Über die Aktivitäten
des Seniorenverbandes und seinen Gremien werden wir
Sie hier an dieser Stelle immer wieder informieren.
Übrigens, ein äußeres Zeichen der sehr engen Verbundenheit mit dem bbw ist die Tatsache, dass das Seniorenmagazin seit Jahresbeginn einen dritten Teil hat,
nämlich das BBW-Magazin. Mitglieder im Seniorenverband erhalten für einen Monatsbeitrag von 6,00 Euro
oder wenn sie ihre Mitgliedschaft bei ihrer Fachgewerkschaft nach der Pensionierung oder Verrentung beibehalten, das Magazin kostenlos.
Standpunkt Nr. 16 / 2014 - Seite 7 -
Termine
Polizeipensionäre Mannheim
21.05.2014, 15.30 Uhr, Treffen im PSV-Clubhaus.
Seniorenkreisverbände im öffentlichen Dienst Wiesloch, Heidelberg
22.05.2014, ganztägiger Ausflug der beiden Verbände in die Ortenau, Anmeldungen werden unter der Telefonnummer 06224 – 13213, Frau Weinen, entgegengenommen.
Seniorenkreisverbände im öffentlichen Dienst Mannheim und Schwetzingen
15.05.2014, 14.30 Uhr, Bürgerhaus Neckarstadt-West in Mannheim, Lutherstraße 15-17, Versammlung.
Dr. K. Hummel von der Stadt Mannheim gibt "Informationen zur Bundesgartenschau 2023 in Mannheim".
Geschichte(n) und Erinnerungen an die Mannheimer Polizei
Zusammengestellt von Herbert Adam, Gerhard Karl und Klaus Raufelder
Das Arbeitsgerät der Projektgruppe bei der Erstellung eines Hauptuntersuchungsberichtes für
das Projekt ELS aus dem Jahr 1985
Enttäuschend war die Unterstützung des Dienstherrn (IM) für die Arbeit der Projektgruppe. Obwohl es um Vorarbeiten für ein Computerprojekt ging, wurde die Beschaffung eines PCs als Arbeitsmittel abgelehnt. Beim PP Mannheim gab es damals weder einen PC noch
das Geld dafür.
Diese Schreibmaschine (man beachte den geflickten Rahmen vorn
rechts) war das offizielle Arbeitsmittel der Projektgruppe.
Die Schlussfertigung des Hauptuntersuchungsberichtes wurde
schließlich doch mit einem Computer (dem privaten von Hubert
Berberich) erstellt. Für Computerfreunde: DEC VT180 mit Z80-Prozessor, 2 MHz, 64 KB RAM, 2 x 180 KB-Diskettenlaufwerke, Betriebssystem CP/M 2.2. Textverarbeitungsprogramm Wordstar und
Tabellenkalkulationsprogramm Supercalc. (Wert damals: rund
7.000 DM) Drucker: Epson FX80 (9-Nadel-Drucker), ca. 160 Zeichen pro Sekunde (Wert damals: 1.300 DM)
Fotos und Text stammen von Hubert Berberich, der 2001 eine lesenswerte Dokumentation über die Entwicklung von ELS fertigte.
Hubert hat uns dankenswerter Weise diese Broschüre zu Verfügung gestellt.
Lubuntu - die Alternative zu Windows XP
Von Michael Schöfer, DPolG Mannheim
Wenn wir gerade bei Uralt-Rechnern angekommen sind,
können wir auch mal über Uralt-Betriebssysteme reden:
Bekanntlich hat ja "Microsoft" den Service für das hochbetagte "Windows XP" eingestellt, künftig wird es daher
für dieses Betriebssystem keine Sicherheitsupdates
mehr geben. Das ist, 13 Jahre nach Erscheinen der
Software, kaum verwunderlich. Nach einer Auswertung
von "Netmarketshare" benutzten aber im April 2014 immer noch 26,3 Prozent der Internet-Surfer Windows XP.
Virenproduzenten werden sich bestimmt freuen.
Doch warum Risiken eingehen, wenn es Alternativen
gibt? Vor allem, wenn man dazu nicht einmal den alten
Rechner entsorgen und sich einen neuen kaufen muss.
Ich habe zu Hause auf einem mehr als 10 Jahre alten
Notebook "Lubuntu" installiert - eine Linux-Version, die
auf "Ubuntu" basiert und besonders gut mit alter Hardware zurechtkommt. Das Handling von Lubuntu erinnert
übrigens ein bisschen an Windows XP. Während ich
das hier schreibe, beansprucht z.B. mein Gewerkschafts-Notebook mit dem moderneren "Windows 7"
von insgesamt 4 Gigabyte Arbeitsspeicher knapp die
Hälfte, Lubuntu gönnt sich dagegen lediglich 455 Megabyte, ist daher auch entsprechend schnell. Und der
Clou: Lubuntu kostet keinen Cent. Die Installation ist
ebenfalls kein Hexenwerk. Wenn mal was hakt, bekommt man auf der Webseite "ubuntuusers.de" jede
Menge nützliche Tipps. Mit dem Programm "Wine" kann
man auf Lubuntu sogar Windows-Software laufen lassen. Ich bin jedenfalls von Lubuntu total begeistert.
Standpunkt Nr. 16 / 2014 - Seite 8 -
Neues von DPolG und Junge Polizei
Die Kreisgeschäftsstelle informiert
Es gibt ihn wieder: Bei der Kreisgeschäftsstelle ist
der neue "Streifenhelfer" für den Polizeialltag eingetroffen. In diesem sind alle Neuerungen aufgeführt, die ab sofort greifen. Den Dienststellen geht
ein Kontingent zu, teilweise ist das bereits geschehen. Für diejenigen, die nichts abbekommen
haben, ist noch ein gewisser Vorrat in der Kreisgeschäftsstelle im Präsidium Mannheim, Zimmer
465, vorhanden.
Die im letzten Jahr verteilten "Streifenführer" können vernichtet werden, da sie zumindest in gewissen Teilen veraltetes Recht widerspiegeln.
Dieselben Informationen und noch einig mehr finden sich auf der
neuen App der DPolG, die es sowohl für Apple als auch im AndroidShop gibt.
Zum Mehr gegenüber dem Streifenhelfer zählen z.B. ein Schichtplan, News, der Polizeispiegel mit den Landesteilen und Kontaktmöglichkeiten zu den Verantwortlichen von Junge Polizei.
Und dann kommt da ja noch was. Die Fußballweltmeisterschaft steht vor der Tür. Ein Übersichtsplan mit Tabelle in idealer Türgröße kann
ebenfalls bei der Kreisgeschäftsstelle abgeholt
werden.
Sehr interessant, da gleichzeitig für alle Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter im öffentlichen Dienst ein Gewinnspiel angeboten wird. Leider gibt es keine
Reise nach Rio zum Endspiel. Aber die Preise
lassen sich doch schon sehen.
Wer zuerst kommt.....
Gut informiert mit der DPolG
?
LPVG 2014
Die Aufgaben einer Personalvertretung
§ 68 Absatz 1 Nr. 3 LPVG
Die Personalvertretung hat als allgemeine Aufgabe...
...Anregungen und Beschwerden von Beschäftigten und der Jugend- und Auszubildendenvertretung entgegenzunehmen und, falls sie berechtigt erscheinen, durch
Verhandlung mit dem Leiter der Dienststelle auf ihre Erledigung hinzuwirken; der
Personalrat hat die betroffenen Beteiligten über das Ergebnis der Verhandlungen
zu unterrichten.
Im November 2014 wird ein neuer Personalrat gewählt.
Stellst DU dich dieser Aufgabe?