Fragebogenuntersuchungen und Experimente im Internet

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Transcript Fragebogenuntersuchungen und Experimente im Internet

Fragebogenuntersuchungen
und Experimente im Internet
Referat zum Seminar in
Neuerer psychol. Fachliteratur
1. Warum Internetuntersuchungen ?
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leichte Erreichbarkeit vieler
Versuchspersonen (24 Std rund um die
Uhr/ bis nach Hause)
Zugänglichkeit eines geographisch fast
nicht begrenzten Pools von
Versuchspersonen
Möglichkeit zur Erschließung bisher nicht
zugänglicher sehr spezifischer Zielgruppen
World Total 605.60 million
Africa
6.31 million
Asia/Pacific 187.24 million
Europe
190.91 million
Middle East 5.12 million
Canada&
USA
Latin
America
182.67 million
33.35 million
Zur Computerdiagnostik im Allgemeinen:
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Flexibilität (die Möglichkeit des simultanen
und adaptiven Testens)
Ökonomie (Einsparung von zeitlichen und
personellen Ressourcen)
Objektivität (bei Testanwendung,
Durchführung, Auswertung und
Interpretation)
2. Struktur internetbasierter
Datenerhebungsverfahren:
Folgende Elemente sollten in einem
Internetfragebogen immer vorhanden sein:
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Name des Untersuchungsleiters
Klarer und aussagekräftiger
Untersuchungstitel
Aussagen zu Sinn und Zweck der
Untersuchung
Voraussichtliche Bearbeitungsdauer
Hinweis, ob den Teilnehmern ein
Ergebnisbericht zugestellt wird
3. Umfragen per E-Mail:
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E-Mail Fragebögen sind auf der Basis des ASCIIZeichensatzes zu erstellen
eine Zeile im Textfeld sollte nicht mehr als 65 Zeichen
enthalten, da es sonst zu einem ungewollten
Zeilenumbruch kommt,
der E-Mail Text darf keine Formatierungsanweisungen
wie z.B. Tabstops oder Fettdruck enthalten,
die Quelle der E-Mail Adresse ist dem Angeschriebenen
deutlich kenntlich zu machen und
es sollten keine kompletten Fragebogen- bzw.
Testprogramme, oder Word-Dokumente angehängt
werden.
„Ein Remailer ist ein
pseudonymisierender und/oder ein
anonymisierender Internet-Dienst, der
Nachrichten annimmt und weiterleitet.
Hierbei wird durch den Remailer vor der
Weiterleitung der Nachricht an den
Empfänger oder an einen weiteren
Remailer die Absenderinformation
entfernt.“
„Ein Nym-Server (Nym-Remailer) erlaubt
aber, trotz Unkenntnis des ursprünglichen
Absenders einer Nachricht, diesem
Antworten zukommen zu lassen. Der
Dienst ermöglicht also eine bidirektionale
Kommunikation, bei der im Extremfall
keiner der Kommunikationspartner
Kenntnis von der Identität des anderen
hat.“
4. Umfragen in Newsgroups:
„Newsgroups sind virtuelle Diskussionsforen
im Internet , in denen zu einem umgrenzten
Themenbereich Textbeiträge (auch Nachrichten,
Artikel oder Postings genannt) ausgetauscht
werden. Veröffentlicht ein Benutzer einen Artikel
in einer Newsgroup, so wird dieser an einen
Newsserver gesendet. Dieser kann den Artikel
dann seinen Benutzern zur Verfügung stellen
und an andere Server weiterleiten, die ihn
wiederum ihren Benutzern zur Verfügung
stellen.“
Es ist zu beachten:
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Die Bearbeitungsdauer für den Fragebogen
sollte nicht zu lang sein (nicht mehr als 10
Minuten, ca. 40 Items)
Möchte man eine kreuzkulturelle Untersuchung
zwischen verschiedenen Ländern
durchführen,sollte man den Fragebogen nur in
regionalen Newsgroups veröffentlichen
Es ist von Vorteil , Fragebögen, die in
regionalen Gruppen veröffentlicht werden, in
der entsprechenden Landessprache
Abzufassen.
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Fragebögen sind vom Layout her platzsparend
abzufassen, da in Newsreadern die Anzahl der
Zeilen vor dem Öffnen des Artikels angezeigt
wird.
Wer mehrmalig zur Teilnahme in den NetNews
aufrufen möchte, sollte einen Abstand von ca.
3-4 Wochen zwischen den Veröffentlichungen
einhalten.
Wünschenswert wäre, wenn jeder Teilnehmer
am Ende der Untersuchung einen
Ergebnisbericht zugestellt bekommen würde.
Aber NetNews-Umfragen haben
einige gravierende Nachteile:
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Es kann sein, dass noch in der in der
Erhebungsphase der Fragebogeninhalt von
Lesern der Gruppen thematisiert wird. Durch
die öffentliche Diskussion kann zu einer
unkontrollierten Beeinflussung der
nachfolgenden Teilnehmer kommen.
Die Verweigerungsquote (Anzahl der Personen,
die den Fragebogen gelesen, ihn aber dann
nicht ausgefüllt haben) ist nicht zu bestimmen.
6. Umfragen im WWW:
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anspruchvollste Art der Umfragenerstellung
Konstruktion von www-Fragebögen erfolgt mit
Hilfe der Seitenbeschreibungssprache HTML
(Hypertext Markup Language)
Mittlerweil gibt es aber Systeme, mit denen man
online eigene Internetbefragungen erstellen
kann (z.B. http://befrager.de/– gratis)
Tags ermöglichen dem Benutzer Eingaben
auf der WWW- Seite vorzunehmen.Dazu
gehören:
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Textfelder, in die Zeichenketten unterschiedlicher
Länge über eine oder mehrere Zeilen
eingegeben werden können.
Buttons, die der Benutzer anklicken kann, die
entweder die Werte 0 oder 1 annehmen können.
Radiobuttons, die jeweils einen vordefinierten
Wert annehmen
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Submit- und Resetbuttons welche das
Abschicken bzw. das Zurücksetzten der Angaben
ermöglichen.
Listenfelder bzw. Drop-Down-Menüs, bestehend
aus Textzeilen zur Auswahl einer oder mehrerer
Alternativen.
Sensitive-Maps, die Bilder oder Grafiken
darstellen, bei denen bestimmte Bereiche mit
einem Wert bzw. einer Operation versehen sind.
CGI (Common Gateway Interface):
Um die CGI-Schnittstelle zu verwenden,
muss diese von der Webserver-Software
unterstützt werden. Dabei ist wichtig, dass
diese Software dem Programm/Script
immer 3 Dinge zur Verfügung stellt:
 - Umgebungsvariablen (z.B. SERVER_NAME), deren Inhalte
 dem Programm helfen, sich „vor Ort“ zu orientieren und
 über aktuelle Einstellungen zu informieren.
 - Weiterleitung von Ausgaben, meistens als dynamisch
 erzeugte HTML-Seite (oder Seitenteile), aber auch als
 Einträge in Fehlerprotokolldateien.
 - Einholen von Formulareingaben oder Aufrufparametern z.B.
 aus HTML-Seiten, damit das CGI-Programm/-Script auf diese
 reagieren kann. Dabei können solche Daten als
 Umgebungsvariable (GET-Methode) oder über einen
 Eingabe-Kanal (POST-Methode) Eingang ins
 Programm/Script finden, wobei letztere Möglichkeit sicherer
 ist.
Ein Fragebogen zum Teilnehmen:
http://www.unisaarland.de/fak5/ronald/online/online.htm
7. Rekrutierung von Teilnehmern
für E-Mail umfragen:
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Ohne vorherige Aufforderung zugestellte
E-Mails stellen einen gravierenden Verstoß
gegen die Netiquette dar und werden zum
Teil mit entsprechenden Antworten der
Empfänger geahndet (Mailbomben etc.).
Daher ist diese Methode nur nach
kritischer Abwägung der Wichtigkeit der
Untersuchung einzusezten
8. Teilnahmeaufrufe über
Newsgroups und Mailinglisten:
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Eine Veröffentlichung von Umfragen ist
eigentlich nur in der deutschsprachigen
Mailingliste gir-l sowie in den NetNewsGruppen alt.usenet.surveys (englisch)
oder de.alt.umfragen (deutsch)
ausdrücklich erlaubt, ansonsten verstößt
der Aufruf in zufällig ausgewählten
Mailinglisten und Gruppen gegen die
Netiquette.
9. Veröfffentlichung eines
WWW-Teilnahmeaufrufs:
Vorgehensweisen wären:
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Aufbau von Kontakten zu den Betreibern von
WWW-Seiten
Anmeldung der betreffenden Fragebogenseite
bei WWW-Suchdiensten
Anbringen von Werbebannern und Popups auf
häufig besuchten Seiten
Inanspruchnahme professioneller PromotionAgenturen
10. Was ist eigentlich ein
Web-Experiment?
Web-Experimente sind im Grunde die logische
Erweiterung von Laborexperimenten mit
Computern:
 eine Versuchsperson nimmt zur Teilnahme von
ihrem Computer aus über einen Browser mittels
Modem und (Telefon- oder Antennen)Kabel,
Kontakt auf zum Laborcomputer.
 Das Experiment läuft praktisch so ab, als ob die
Peron im Labor vor dem Computer sitzen würde.
11. Was benötigt man zur Durchführung eines Web-Experiments?
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ein einzelner Computer mit einer
permanenten Verbindung zum Internet
einen zweiten Computer einem „Mirror“
ein CGI-Programm
Wichtig dabei ist weniger die
leistungsstärke des PCs, sondern mehr die
Bandbreite (= Datentransferrate in kbit/s)
der Verbindung zum Internet.
12. Vorteile des Experimentierens
im Internet:
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Repräsentativität:
Unter Rücksichtnahme der unter Punkt 1.
vorgelegten Statistiken ist wohl kein
Zweifel daran zu üben, dass alle
Populationsparameter mit denen der
allgemeinen Bevölkerung konvergieren.

Ökologische Validität :
Da sich der Proband in seiner gewohnten
Umgebung befindet, nämlich bei sich zu
Hause ist die ökologische Validität weit
höher als im Labor.

Neue Möglichkeiten für den psychologischen
Wissenschaftsprozess:
Die neue Methode des Web-Experimentierens
erlaubt Forschung in Bereichen, die den
etablierten Methoden nicht oder nur unter
extrem großem Aufwand zugänglich waren.
(Versuchspersonen aus spez. Zielpopulationen,
tabuisierte Themenbereiche, Intimität und
Privatsphäre)
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Pragmatische und finanzielle Vorteile :
In Web-Experimenten ist es kein Problem,
auf die ideale Stichprobengröße zu
kommen und ein konventionelles α-Niveau
beizubehalten.
Durch den Wegfall eines menschlichen
Versuchsleiters kann zusätzlich noch der
Versuchsleitereffekt drastisch reduziert
werden.

Ethik:
In Web-Experimenten ist die
Versuchsperson in jedem Moment wirklich
frei in ihrer Entscheidung, das Experiment
abzubrechen oder weiterzumachen.

Technikprobleme und –varianz:
Bei der heutigen Leistung des Internets
und der verwendeten Soft- und Hardware
gibt es keine Probleme und Varianz.
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Motivation:
Da der Internetuser von sich aus
entscheidet beim Experiment teil zu
nehmen ist seine Motivation
dementsprechend hoch.
Ein Experiment im Internet:
=>http://genpsylabwexlist.unizh.ch/archive.cfm?source=origi
nal&data=562
Ende