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Volkswirtschaftliche Bewertung der EnEV 2009 Berlin, 30. August 2011 Einzelwirtschaftliche Betrachtung Neubau (I): Zusätzlicher Investitionsbedarf durch die EnEV 2009 ggü. 2007 liegt bei 30 - 45 €/m² WFl. und bei einer weiteren Verschärfung der EnEV um 30% bei weiteren 70 €/m² WFl. Zusätzliche Energiekosteneinsparung durch die EnEV 2009 liegt bei etwa 2,5 - 3 €/m² WFl./a und bei einer weiteren Verschärfung der EnEV um 30% bei max. weiteren 1,8 €/m² WFl./a Welcher Saldo ergibt sich zwischen zusätzlichem Investitionsbedarf auf der einen oder Energieeinsparungen auf der anderen Seite? © 2011 Prognos AG 2 Einzelwirtschaftliche Betrachtung Neubau (II): EnEV 2009 mit marginalen Effekten auf annuitätischen Gewinn Reduktion des annuitätischen Gewinns um mehr als 50% durch weitere Verschärfung der EnEV um 30% 6 EFH MFH klein MFH groß EnEV EnEV EnEV 2007 2009 FS EnEV EnEV EnEV 2007 2009 FS EnEV EnEV EnEV 2007 2009 FS annuität. Gewinn [€ / (m² WFl., a)] 5 4 3 2 1 0 © 2011 Prognos AG 3 Einzelwirtschaftliche Betrachtung Neubau (III): Die EnEV 2009 verlängert die Amortisationszeit gegenüber der EnEV 2007 um 3 Jahre Ein weiterer Verschärfungsschritt der EnEV verlängert der Amortisationszeit um fast 10 Jahre 30 Jahre 25 22 22 20 20 15 15 12 14 11 11 8 10 5 0 EFH EnEV 2007 MFH klein EnEV 2009 MFH groß EnEV FS (WP) © 2011 Prognos AG 4 3 Szenarien der Reaktion auf die EnEV 2009 Szenario „Status quo“ Die Sanierungsrate der Bestandsbauten bleibt konstant bei 1,1% pro Jahr Die Neubautätigkeit bleibt konstant bei 159.000 Wohneinheiten pro Jahr Szenario „Chance“ Die Sanierungsrate der Bestandsbauten erhöht sich auf 2 % pro Jahr und damit auf den Zielwert des Energiekonzepts der Bundesregierung Die Neubautätigkeit erhöht sich auf 250.000 Wohneinheiten pro Jahr, darunter 50.000 Wohneinheiten Ersatzneubau Szenario „Retention“ Die Sanierungsrate der Bestandsbauten sinkt auf 0,8 % pro Jahr Die Neubautätigkeit verringert sich auf 140.000 Wohneinheiten pro Jahr © 2011 Prognos AG 5 CO2- Reduktion in Neubau und Bestand Durch die EnEV 2009 erhöht sich im Szenario „Status quo“ die jährliche CO2-Reduktion um etwa 200 Tsd. t/a Im Szenario „Chance“ sind über 800 Tsd. t/a zusätzlicher CO2-Reduktion möglich zusätzliche Reduktion CO2-Emissionen ggü. EnEV 2007 Tsd. t CO2/a 7 175 647 0 300 Retention Status quo 600 "Chance" 900 © 2011 Prognos AG 6 Gesamtwirtschaftliche Betrachtung Zusätzlicher Investitionsimpuls Szenario „Retention“ Szenario „Status quo“ Szenario „Chance“ -1.475 Mio. € 1.800 Mio. € 14.402 Mio. € Bruttowertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte Bruttoeffekt 1: Wirksam werdende Investitionen Bruttoeffekt 2: Kredittilgung Bruttoeffekt 3: Energiekosteneinsparung positive Effekte negative Effekte positive und negative Effekte Nettoeffekt: Saldierte Effekte Effekte auf Steuern und Sozialbeiträge Quelle: eigene Darstellung © 2011 Prognos AG 7 Ergebnisse (I): Bruttowertschöpfungseffekte Zum Zeitpunkt der Investition ergeben sich BWS-Effekte von bis zu 12 Mrd. € („Chance“) Durch verminderten Konsum und durch Energiekosteneinsparungen werden diese positiven Effekte im Zeitverlauf zu einem großen Teil kompensiert. Mio. EUR Mio. EUR 600 14'000 Erwerbstätige 12'000 in Tsd Erwerbstätige in Tsd 4 10'000 2 200 8'000 0 150 6'000 100 4'000 50 2'000 0 0 400 -2 300 -4 200 -6 110 -8 1'507 -10 -12 100 0 -5 -14 -2'000 Jahr 0 -50 500 Jahr 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 250 528 11'967 -100 -1'212 Jahr 0 Szenario "Retention" Quelle: eigene Berechnung Barwerte nach 25 Jahren Szenario "Status quo" Szenario "Chance" © 2011 Prognos AG Ergebnisse (II): Beschäftigungseffekte Durch den Investitionsimpuls in den Szenarien „Status quo“ und „Chance“ werden kurzfristig Arbeitsplätze in einer Größenordnung von 30 Tsd. bzw. 225 Tsd. stabilisiert. Langfristig werden die positiven Effekte nahezu vollständig abgebaut . Erwerbstätige in Tsd 250 Erwerbstätige in Tsd 4 2 0 200 -2 150 -4 -6 100 -8 -10 50 -12 0 Jahr 0 -50 Quelle: eigene Berechnung Jahr 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 -14 Szenario "Retention" Szenario "Status quo" Szenario "Chance" © 2011 Prognos AG Zusammenfassende Bewertung Um die gesteckten Klimaschutzziele zu erreichen, muss der Gebäudebereich wie alle anderen klimarelevanten Bereiche seinen Beitrag leisten. Dabei gilt es zum einen, die energetische Effizienz zu steigern. Zum anderen muss die Sanierungsrate trotz der erhöhten Investitionsintensität signifikant angehoben werden. Neben dem Nachweis der rein rechnerischen, energetischen Wirtschaftlichkeit von Baumaßnahmen müssen Vermieter und Selbstnutzern in der Lage sein, die notwendigen Gesamtinvestitionen unter Wahrung des Wirtschaftlichkeitsgebots zu leisten. Soweit den zusätzlichen Investitionen keine zusätzlichen Erträge gegenüberstehen, werden private Akteure diese Investitionen nicht tätigen. Insofern sind die klimaschutzpolitischen Ziele nur mit einer Verbesserung der Ertragsseite für die Investoren vereinbar. Da marktmäßige Mechanismen nicht hinreichend greifen, ist staatliches Eingreifen in Form des Ausbaus bestehender oder der Schaffung neuer Anreize und Instrumente zur Unterstützung privater Investitionen geboten. Quelle: © 2011 Prognos AG 10 Wir geben Orientierung. Prognos AG – Europäisches Zentrum für Wirtschaftsforschung und Strategieberatung. www.prognos.com © 2011 Prognos AG 11