Maria Müller Zimmer 307, Bett 2

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Transcript Maria Müller Zimmer 307, Bett 2

Biografieorientiertes, kultursensibles
Überleitungsmanagement
Ziele und Vorgehensweise
Benjamin Freitag, gaus gmbh
Warum biografieorientierte, kultursensible Überleitung?
●
Jeder Mensch hat Wünsche und Bedürfnisse, die aus seinen ganz
individuellen Lebenserfahrungen / seiner Biografie resultieren.
●
In der Altenpflege sowie in der Behindertenbetreuung werden solche
biografischen Daten erhoben und in der Pflegeplanung / im Tagesablauf
berücksichtigt.
●
Im Krankenhaus fehlen entsprechende strukturierte Informationen zu
Vorlieben, Gewohnheiten, Ängsten etc. eines Patienten. Wenn der
Patient sich nicht entsprechend äußern kann, können biografische
Besonderheiten dementsprechend nicht berücksichtigt werden.
Ergebnis:
● Der Patient fühl sich unwohl. Es kommt zu Konflikten mit dem
Krankenhauspersonal. Der Genesungsprozess verläuft nicht optimal.
●
Die Altenpflege „beschwert“ sich bei der Rückkehr ihrer Bewohner /
Kunden über eine „unzureichende“ Versorgung im Krankenhaus.
Überleitung aktuell
Probleme beim derzeitigen Überleitungsbogen
●
Es wird im klassischen Überleitungsbogen lediglich dokumentiert, dass
bestimmte Einschränkungen vorliegen. Es fehlen Angaben dazu, in
welcher Form bei genau diesem Patienten besonders effektiv angeleitet
bzw. unterstützt werden kann.
●
Individuelle Besonderheiten / Vorlieben des Kunden, Patienten bzw.
Bewohners können im klassischen Überleitungsbogen nicht ausreichend
dargestellt werden.
●
Mitarbeiter im Krankenhaus sind auf vertiefenden Informationen
angewiesen, wenn sie eine bedarfs- und bedürfnisgerechte Versorgung
gewährleisten wollen. Die Deutung bestimmter Verhaltensweisen ist
dann wesentlich leichter.
●
Aktuell werden entsprechende Informationen ggf. telefonisch eingeholt.
Hier kommt es allerdings zu einer unstrukturierten Informationsweitergabe und zum Informationsverlust.
Ziele des Projektes
●
Entwicklung „Biografieorientierter Überleitungsbögen“ zum Nutzen von
Patienten, Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen
●
Entwicklung eines Konzeptes zum EDV-gestützten Datenaustausch und
zur gezielten Nutzung der vorhandenen Informationen im Arbeitsalltag
●
Modellhafte Erprobung der „Biografieorientierten Überleitung“ in 6
ausgewählten Einrichtungen im Kreis Unna
●
Transfer der Projekterfahrungen in den Kreis Soest sowie ins Westliche
Münsterland
●
Landesweiter Transfer
Ansatz
●
WESENTLICHE Informationen sollen von der Alten- / Behindertenhilfe
bzw. sonstigen Betreuungsstrukturen ans Krankenhaus übermittelt
werden.
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Die Informationen sollen so aufbereitet werden, dass sie im
Krankenhausalltag, aber auch in der Alten- und Behindertenbetreuung
möglichst ohne großen Aufwand genutzt werden können.
●
Angedacht ist eine Strukturierung nach Tätigkeitsbereichen.
●
Vorschlag: Für jeden Tätigkeitsbereich werden wichtige Informationen /
Rituale aufgeführt.
●
Die Krankenhausmitarbeiter bekommen für jeden Patienten EDVgestützt (oder in Papierform) wichtige Informationen (z.B. für die
Grundpflege oder das Essen) angezeigt.
Maria Müller
Infos zur
Person
Zimmer 307, Bett 2
Lebenslauf
Ernährung
Körperpflege
Wunden
Haut
Ausscheidung
OP
Phasen
Medikamente
Bewegung
Lagerung
Maria Müller
Körperpflege
Zimmer 307, Bett 2
UNBEDINGT BEACHTEN
•
Mit kaltem Wasser waschen, bei warmen Wasser
reagiert Frau Müller aggressiv
•
Tür zum Badzimmer nicht schließen, sonst
Angstzustände (Kriegserfahrungen im KZ, Dusche wird
mit Gaskammer assoziiert)
Vorteile für Patienten und Pflegeeinrichtungen
●
Aufgrund biografischer Zusatzinformationen entsteht mehr Verständnis
für Verhaltensweisen, Stimmungslagen und Erwartungen der Patienten.
●
Die Mitarbeiter im Krankenhaus können viele Verrichtungen stressfreier
und schneller durchführen, wenn bestimmte Rituale eingehalten werden.
Unnötige Diskussionen oder Zeitverluste durch eine Abwehrhaltung der
Patienten können vermindert werden.
●
Die Pflegekräfte der Alten- oder Behinderteneinrichtungen haben die
Gewissheit, dass ihre Bewohner / Kunden entsprechend ihrer
individuellen Bedürfnisse versorgt werden, sofern das der
Krankenhausalltag zulässt. Unnötige Irritationen, die nach der Rückkehr
zu einem erhöhten Pflegeaufwand führen können, werden vermieden.
●
Die Alten- oder Behindertenpflegeeinrichtungen können die strukturiert
vorliegenden Zusatzinformationen ebenfalls nutzen (Krankheits- oder
Urlaubsvertretung, wechselnde Touren).
Weiteres Vorgehen
●
Bildung einer Arbeitsgruppe „Biografieorientierte Überleitung“ (erste
Sitzung Ende Oktober / Anfang November, Krankenhäuser im Kreis
Unna sind sehr interessiert)
●
Entwicklung „Biografieorientierter Überleitungsbögen“ als Ergänzung zu
den vorhandenen Überleitungsbögen
●
Präsentation der entwickelten Zusatzbögen und des EDV-gestützten
Datenaustausches Ende 2013 / Anfang 2014
●
Modellhafte Erprobung in 6 Einrichtungen im Kreis Unna in 2014
●
Sensibilisierung möglichst vieler Einrichtungen im Kreis Unna
Projektpartner
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gaus gmbh
Christiane Weiling / Benjamin Freitag
[email protected]
Tel: 0231.47 73 79.38
●
solvecon gmbh
Gerhard Weiling / Thomas Schmidt
[email protected]
●
ESTA Bildungswerk gGmbH
Sandra Zöllner / Corinna Augustiniak
[email protected]
Assoziierter Partner:
● Kreis Unna
Hans Zakel
[email protected]