Lesen - Universität Paderborn
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Transcript Lesen - Universität Paderborn
Leseförderung in der
Grundschule
Universität Paderborn
WiSe 09/10
Gliederung
Lese- und Literaturdidaktik
Lesekompetenz fördern von Anfang an
Fluency-Konzept nach Cornelia Rosebrock
Heterogenität –individuelle Leseförderung
Lesen und Lektüre außerhalb des
Deutschunterrichts
Wege zum selbstständigen Lesen (Erika
Altenburg)
Lese- und Literaturdidaktik
Lesen in der Grundschule
Leselehrgang =
Vermittlung elementarer Grundlagen des Lesens
(weitestgehend bis Ende 1. Schuljahr
abgeschlossen)
Weiterführendes Lesen =
wendet sich dem Inhalt, dem Verstehen und
Deuten des Textes zu (ab Klasse 2)
literarische Bildung
Literaturunterricht
Zielsetzung :
Förderung der Freude am Lesen
Texterschließungskompetenz
Literarische Bildung
Förderung von Imagination und Kreativität
Auseinandersetzung mit anthropologischen
Grundfragen
Überblick über die wichtigsten Methoden
des Literaturunterrichtes
Fragend-entwickelnder Unterricht
Freies Gespräch
Textvergleich
Gestaltender Textvortrag
Produktive Verfahren
Überblick über die wichtigsten Methoden
des Literaturunterrichtes
o
4 Grundtypen der produktiven Verfahren:
1. Ergänzen von Texten
2. Schreiben von Texterweiterung oder
Zusatztexten
3. Umschreiben von Texten
4. Analoges Schreiben
o
o
Umsetzung in ein anderes Medium
Szenische Interpretation
Lesedidaktik
Thesen zur Lesedidaktik in der Grundschule:
1. Lesen ist ein individueller Prozess
Jedes Kind hat einen individuellen Stand
(Lesefähigkeit, -fertigkeit, -interesse, -tempo).
dies muss ich berücksichtigen.
Lesen fördern bedeutet allen Kindern
Leseaufgaben zu bieten, die sie lesend
bewältigen können.
Lesedidaktik
Differenzierende Lesehilfen:
o
o
o
Formale Lesehilfen: Satzlänge, Schriftgröße,
Druckbild, Gliederungshilfen
Inhaltliche Lesehilfen: unterschiedlicher
Schwierigkeitsgrad, unterschiedliche
Aufgabenstellungen
Achtung: Differenzierung, darf nicht zum
Auseinanderdriften/ Vereinzelung führen.
Lesedidaktik
2. Sinnerschließendes Lesen und Vorlesen
sind zwei völlig verschiedene Aufgaben
„Lesen ist ein Prozess des Begreifens, nicht
des Sagens: es ist nicht nötig, das Wort
auszusprechen, um den Sinn zu erfassen“
(Kurt Singer)
Stilles Lesen ist die Leseform des Alltags.
Beim stillen Lesen gelingt scheinbar die
Sinnerfassung unmittelbarer und rascher.
auch zum stillen Lesen Raum geben.
Lesedidaktik
3. Lesen ist nicht gleich Lesen
Es gibt verschiedene Lesehaltungen, denen
man Raum geben sollte.
Lesedidaktik
4. Leseinteressen bestimmen was wir
aufnehmen
Interessen der Kinder.
Verwertungsinteressen (Erwartungen,
Aufmerksamkeit, Absichten/Fragen)
Lesedidaktik
5. Lesefehler zeigen, dass die Sinnerwartung
den Lesevorgang steuert
Nicht Fehlerlesung sofort korrigieren.
Nach Vollendung des Satzes spürt der Leser
meistens selbst Unstimmigkeit und kann selber
verbessern.
Stutzen = funktionale und produktive Leistung
Korrektur nur über Rückfragen nach
Bedeutung.
Nicht jeder „Fehler“ stört den Kontext.
Lesedidaktik
6. Vorlesen will geübt sein und erfordert
aufmerksame Zuhörer
Vor dem Vorlesen, sollte der Text zum Lesen
vorbereitet und erschlossen sein.
Vorher ganzen Text lesen (Inhalt, Aussage,
Intention u. Stimmung erfassen); erneut
durchlesen; Text durcharbeiten (Betonung,
Pausengestaltung u.a.)
Methoden, die Kindern helfen können üben
Lesedidaktik
Lesen lernt man durch Lesen!
Lesekompetenz fördern von
Anfang an
Schock nach der Pisa Studie im Jahr
2000
Im Bereich Lesekompetenz lag Deutschland in
der Gesamtskala Lesen auf dem 21. Platz und
erzielte schlechtere Leistungen als fast alle
anderen westeuropäischen und alle
angelsächsischen Ländern.
Im Bereich Lesekompetenz erreichen fast 10%
der Schulabgänger nicht mal Kompetenzstufe 1
Fast ein viertel der Deutschen Schüler war laut
dem Pisa Test nach ende der reg. Schulzeit nur
mit minimalen Lesefähigkeiten ausgestattet.
Schock nach der Pisa Studie im Jahr
2000
Deutsche Schulen entlassen jährlich etwa
80.000 Schüler die auf dem Weg zum
sekundären Analphabetismus (die Fähigkeit,
einen gedruckten Text nicht verstehen zu
können) sind.
Großer Zusammenhang zwischen sozialer
Herkunft bzw. Bildungsmilieu und
Kompetenzerwerb
Große Unterschiede zwischen den
Geschlechtern im Leseverhalten und der
Lesekompetenz
Mädchen erreichen signifikant höhere
Testwerte.
Warum Leseförderung in
Grundschule & davor ansetzen muss
IGLU zeigte 2003 das sich Deutsche Schüler am
ende der vierten Klasse international deutlich
besser dastehen als nach ende der Sek 1
Die unterschiede der Geschlechter sind bei
IGLU längst nicht so gravierend wie bei Pisa
In der Grundschule ist das Interesse am lesen
wesentlich größer als am ende der Sek 1
Warum Leseförderung in
Grundschule & davor ansetzen muss
42% der 15. Jährigen geben an sie würden nicht
zum Vergnügen lesen. PISA
18% IGLU
Die Motivation und Bereitschaft zum lesen ist in
der Grundschule noch am höchsten
Vier Schlüsseldimensionen der
Leseförderung
1. Soziale Dimension
Förderung der Klassengemeinschaft , die
Anerkennung der Fähigkeiten jedes Mitglieds
Schaffung einer Atmosphäre der Sicherheit und
des Vertrauens, in der Schülerinnen und Schüler
mit ihren Leseschwierigkeiten offen umgehen
können.
Vier Schlüsseldimensionen der
Leseförderung
2. Personale Dimension
Selbstvergewisserung des eigenen
Leseverhaltens
Aufbau einer stabilen nachhaltigen
Lesemotivation
Stärkung des Selbstvertrauens in die eigenen
Fähigkeiten
Vier Schlüsseldimensionen der
Leseförderung
3. Kognitive Dimension
Erweiterung des Repertoires an Lesestrategien
mit deren Hilfe Schülerinnen und Schüler ihre
Lernprozess und ihr Leseverständnis
selbstständig entwickeln und kontrollieren
können.
Vier Schlüsseldimensionen der
Leseförderung
4. Dimension des Wissensaufbaus
Ausbildung der Fähigkeit zum lesen von
Fachtexten durch die Mobilisierung und
Erweiterung von Wissensbeständen und
kognitiven Schemata.
Die Lesende Schule
Aktivitäten innerhalb des Unterrichts
Zeitung in der Schule
Tägliche Leseübungen
Märchenerzählerin im Unterricht
Vorlesewettbewerbe
Lesetagebuch
Besuch der Stadtbücherei
Buchvorstellung
Lesepaten
Feste Lesezeiten im Unterricht
Wanderbuch
Schulbezogene Aktivitäten
Lese AG für Nicht-gerne-Leser
Meditation
Augenschulungen
Rätselgeschichten
Kassetten hören
Lesen/Zuhören/Vorlesen
Schulbezogene Aktivitäten
Lese AG für gerne Leser
Buchprojekte
- Projektwochen
- Buchgestaltung
- Lesezeichen
- Bücherflohmarkt
Fluency-Konzept nach
Cornelia Rosebrock
Fluency-Konzept
Kinder mit Leseschwierigkeiten:
profitieren nicht von den offenen
Leseförderangeboten
da Grundvoraussetzungen nicht erfüllt
systematische lesedidaktische Verfahren helfen
Verstehensleistungen unterhalb des
Literaturunterrichts werden geübt
Fluency-Konzept
5 Zieldimensionen des Leseunterrichts:
effektive Verfahren der Lesedidaktik:
1. Phonologische Bewusstheit
2. Wortschatz
3. Leseflüssigkeit
4. Textverständnis
5. Strategiewissen
Fluency-Konzept
Welches Ziel verfolgt das fluency-Konzept?
= Fähigkeit zur schnellen, genauen,
automatisierten und sinngestaltenden leisen und
lauten Textlektüre
Dekodierfähigkeit
Leseflüssigkeit
Textverstehen
Fluency-Konzept
Was bedeutet fluency?
1. Lesegenauigkeit
Durch Lesefehler kann Bedeutung der Wörter
leiden
Selbstkorrektur ist wichtig, da sonst der Satz
mangels „Sinn“ weniger oder nicht mehr
verständlich ist
Fluency-Konzept
Lesegenauigkeit unter 90%
= unverständlich (Frustrationsschwelle)
Lesegenauigkeit ab 90-95%
= Text mit Unterstützung verständlich (LehrSchwelle)
Lesegenauigkeit ab 96-100%
= Lesegenauigkeit gewähleistet
Fluency-Konzept
2. Automatisierungsgrad
Wechsel von Genauigkeit zu Automatisierung
ist wichtig
sonst Wörter zwar korrekt dekodiert, aber
trotzdem nicht verstanden werden
Leseflüssigkeit = Brücke zwischen Entziffern u
Verstehen (=> Fähigkeit aus Texten zu lernen)
Fluency-Konzept
Wodurch erwirbt man Leseflüssigkeit?
1. Vielleseverfahren (stille Lesezeit)
2. Lautleseverfahren (Lautlese Tandems)
Vielleseverfahren
-
3 mal/Woche 20 Min. lesen von
selbstgewählten Büchern
Vorbildfunktion vom Lehrer
- Lesewettbewerbe wie z.B.
„Kilometerlesen“
Quantität (Seiten, Bücher) ist gewinnbringend
Lautleseverfahren – repeated reading
- leseschwacher Schüler liest lesestarkem
Schüler mittelschweren Text mehrmals vor
bis er eine zuvor festgelegte Leseflüssigkeit
erreicht
Lautleseverfahren – repeated reading
-
starker Schüler geht mit dem Finger mit &
verbessert Fehler
schwacher Schüler kann sich an Tempo &
Betonung orientieren
1. Chorlesen (beide Schüler lesen simultan)
2. Echolesen (zeitlich verzögertes lesen)
3. Lückenlesen (starker Schüler setzt an einigen
stellen aus & schwacher Schüler setzt ein)
Ziel des Lautleseverfahrens
durch Wiederholung:
schwacher Schüler lernen neue
signifikante Buchstaben –und
Wortkombinationen
Wortschatz wird vergrößert & verbessert
wg. Korrekturen des starken Schülers
verbessert sich die Fähigkeit im
sinngebenden Lesen
Heterogenität –individuelle
Leseförderung
Leseportfolios
Heterogenität -Ein Beispiel für
Individuelle Förderung
Heterogenität ist deshalb ein Schlüsselwort in
der Diskussion um gute Bildung und sprachliche
Förderung, weil damit die Verschiedenheit der
Kinder als Faktum, zugleich aber auch als
Herausforderung für Schule und Unterricht ins
Zentrum rückt.
Heterogenität -Ein Beispiel für Individuelle
Förderung
Die Vielfalt der Voraussetzungen und der
Möglichkeiten der einzelnen Kinder zeigt sich
auf mehreren Ebenen:
soziale Verschiedenheiten:
Sprachgebrauch und -kultur in den
Familien
Umgang mit den Medien in ihrer
Umgebung
Geschlechtsspezifische Interessen
Ihre Herkunftssprache
Umstände, die das Lesenlernen für Kinder mit
Deutsch als Zweitsprache erschweren:
Differenzen bei der Artikulation von
Muttersprache und Zweitsprache
Differenzen zwischen den syntaktischen
Strukturen
Der geringe Umfang des Wortschatzes
erschwerter Zugriff auf das semantische Lexikon
verlangsamter Prozess der Worterkennung
reduzierte Lesegeschwindigkeit
Umstände, die das Lesenlernen für Kinder mit
Deutsch als Zweitsprache erschweren:
Mangelnde Beherrschung der
Instruktionssprache
Das kulturell geprägte Vorwissen erschwert
das Verstehen von Texten, die an einen
kulturellen Kontext gebunden sind
Mögliche Fördermaßnahmen
Koala: Koordinierte Alphabetisierung im
Anfangsunterricht Koala ist ein Weg,
zweisprachige Kinder zweisprachig zu
alphabetisieren, ihre Kompetenzen zu nutzen
und sie planvoll zu fördern.
8-Wochen-Lesetraining
Zusätzliche Förderstunden
Individuelle Förderung mit Leseportfolios
Sollen die Lernstandanalysen und die
individuelle Leseförderung erleichtern
Ermöglichung einer Individualisierung der
Leistungsfeststellung und –beurteilung
Individuelle Förderung mit Leseportfolios
Definition allgemein: Ein Portfolio ist eine
Zusammenstellung von Dokumenten, die im
Laufe der Zeit verschiedene Aspekte der
Entfaltung und Entwicklung eines Kindes
aufzeigen
Definition speziell: eine ziel- und
zweckgerichtete Auswahl von Arbeiten eines
Schülers, einer Schülerin, in welcher die
individuellen Bemühungen, Fortschritte und
Leistungen im Bereich Lesen dokumentiert
werden
Individuelle Förderung mit Leseportfolios
Mögliche Zwecke zur Einsetzung des Portfolios:
Didaktischer Lernbegleiter
Grundlage für die Erstellung individueller
Fördermaßnahmen
Sichtbarmachen der Lernfortschritte
Individuelle Förderung mit Leseportfolios
Grundlage für die Beurteilung der
Leseleistungen der SuS im Rahmen der
„Beobachtung der Mitarbeit“
Unterstützung der Einführung und
Implementation der Bildungsstandards
Aufbau und Inhalt eines Leseportfolios
Ordner mit Registerblättern, Selbstreflexionsund Rückmeldebögen
1. Registerblatt: „Das bin ich“: Die SuS sollen
sich mit Hilfe von Texten, Collagen, etc.
vorstellen. Beschrieben werden u.a. das
Lesevorhabe, -schwerpunkte und –vorlieben
Überprüfung der eigenen Erwartungen am
Ende der Arbeitsphase/des Schuljahrs
Aufbau und Inhalt eines Leseportfolios
2. Registerblatt: „Für die Leserinnen und
Leser“: Die SuS verfassen zum Ende der
Arbeitsphase Briefe an mögliche Leser, in
denen sie ihr Portfolio und ihre Arbeit daran
vorstellen und dokumentieren.
3.-5. Registerblatt: Blätter zu den
Bildungsstandards; Zu jedem Registerblatt ist
ein Selbstreflexions- und ein
Rückmeldebogen mit den entsprechenden
Can-do-statements eingeordnet.
Aufbau und Inhalt eines Leseportfolios
Leseliste
Außerdem Platz für Urkunden und
zusätzliches Arbeitsmaterial
Aufbau und Inhalt eines Leseportfolios
Aufbau und Inhalt eines Leseportfolios
Das Deckblatt kann von den SuS individuell
gestaltet werden die persönliche Gestaltung
erhöht die Identifikation des Kindes mit dem
Portfolio
Drei Symbole zur Selbsteinschätzung
(z.B.:Ve4rschiedene Glühbirnen)
Kompetenzen
Kompetenzen, die durch die Portfolioarbeit
zusätzlich gestärkt werden:
Ich-Kompetenz:
Stärkung der eigenen Person und des
Selbstwertgefühls
Verbesserte Selbsteinschätzung
Selbstständiges Arbeiten und Lernen
Kompetenzen
Sozial-Kompetenz:
Austausch über Leistungen
Gegenseitige Hilfestellungen
Lob und Kritik erfahren und den Umgang damit
üben
In Partner- oder Lerngesprächen
Eigenverantwortung wahrnehmen
Sach- und Handlungskompetenz
Portfolio-Handlungen
Die fünf Portfolio-Handlungen:
Sammeln
Auswählen
Vergleichen
kommentieren
präsentieren
Lesen und Lektüre außerhalb
des Deutschunterrichts
Lesen und Lektüre außerhalb des
Deutschunterrichts
Einbezug von Büchern steigert die Bereitschaft
zum Lesen und hilft das
Leseverhalten Heranwachsender zu stabilisieren
Romane und Erzählungen im
Geschichtsunterricht
Bücher über menschliche Erfahrungen im
Religionsunterricht
basteln im Kunstunterricht
Fächerübergreifend - Büchbox
Außerunterrichtliche Leseförderung
in der Schule
Ziele und Adressaten schulischer
Leseförderung:
Zielgruppen der Leseförderung sind alle Kinder
Leseförderung fordert Mitwirken
Durch die Veränderungen der Medienwelt wird
Leseförderung zu einer
wichtigen gesellschaftlichen Aufgabe
Außerunterrichtliche Leseförderung
in der Schule
denn Lesen…
ist Schlüssel für heutige Medienkultur
ist Voraussetzung für Schul- und
Berufsausbildung, sowie für Berufsleben
bestimmt soziale Position
macht gesprächsfähig,
ist Voraussetzung für Teilnahme am
demokratischen Diskurs
bedeutet Zuwachs an Lebensqualität
Handlungsfelder und Aktivitäten
schulischer Leseförderung
Handlungsfelder die in Wechselwirkung stehen
Instruktion von Lesekompetenz
Zugänglichmachen von Lesestoff + Hilfe bei der
Lektürewahl; Zugänglichmachen von Büchern
vielfältiges Bücherangebot durch Bücherboxen,
Klassenbücherei, Schülerbücherei und
Zusammenarbeit mit öffentlichen Bibliotheken
Hilfen bei der Lektürewahl
Schule ein Ort für Weitergabe von
Leseempfehlungen
Bücherausstellung
Schaffung bzw. Erhaltung von
Lesemotivation
lesen ist positiv, lesen ist wichtig und
lohnend, bereitet Spass, ist
interessant, bietet Informationen, bietet
Handlungsanleitungen und hilft
eigene Befindlichkeit zu erkunden
Motivationsformen
A) Vorlesen
B) Klassen- und Schulzeitung
C) Szenisch darstellendes Spiel
D) besondere Aktionen
A) Vorlesen
ausgiebig vorlesen und erzählen, Bücher
hineinführen und helfen durchzuhalten
Lesen als motivationale Grundlage für
lebenslanges Lesen
mitlesen als Vorbildfunktion
baut Barrieren ab
B) Klassen- und Schulzeitung
Zeitung als Informationsmittel und somit Medium
des Lesens und der Leseförderung
C) Szenisch darstellendes Spiel
bietet positive Erfahrungsmomente
Ideal bei selbst verfassten/bearbeiteten Stücken
besonders produktiv sind altersgemischte
Gruppen
D) besondere Aktionen
literarische Werkstatt
Lesewoche
Lesefest
Literarische Schulfreizeiten oder Klassenfahrten
Orte des Lesens in der Schule
Anregende, lesefreundliche Umgebung
- für den Austausch
- für das miteinander Lesen
- für Partnerarbeiten
- Diskussionen und Anregungen
- für den kreativ-produktiven Umgang
mit Büchern
Orte des Lesens in der Schule
zeitliche Freiräume zum Lesen schaffen
reiches Bücherangebot
Leseclub, Lesewerkstatt, Bücherwoche,
Projektwoche, Lesenächte, Wettbewerbe
Wege zum selbstständigen
Lesen
(Erika Altenburg)
Wege zum selbstständigen Lesen
Definition: Lesen
= ein komplizierter kognitiver Prozess
dient der Sinnentnahme
- Antizipation
- Hypothesenbildung
Methodische Konsequenz:
Lesen üben mit zusammenhängenden Texten,
nicht mit Einzelwörtern.
Kritik an Leseunterricht in Schulen
E. A. bemängelt, dass in der Schule vor allem
das laute Lesen geübt wird
weil der Inhalt dadurch nicht richtig erfasst wird
weil das laute Lesen nicht der alltäglichen
Lesehaltung entspricht
weil die Kinder den Text als erstes für sich
selbst erschließen sollten
10 Methoden zur Texterschließung in
der Grundschule
1. Schlüsselbegriffe klären
Lehrer/in gibt die Schlüsselbegriffe vor
in Partner- oder Gruppenarbeit die Gedanken
zu den Begriffen notieren
jedes Kind liest den Text für sich leise durch
Vergleich: notierte Bedeutungsmöglichkeit und
die im Text passende Bedeutung
Lernziel: Semantik; Strategie zur Texterschließung
erlernen
10 Methoden zur Texterschließung in
der Grundschule
2. Textteile antizipieren
Lehrer/in gibt Teil eines Wortes/ eines Satzes/
eines Textes vor
Kinder sollen antizipieren (fortsetzen)
Vergleich: Antizipiertes – Fortsetzung
Lernziel: Antizipation, Hypothesenbildung, Neugier
auf den Text wecken (Motivation)
10 Methoden zur Texterschließung in
der Grundschule
3. Text rekonstruieren
Lehrer/in verändert die Reihenfolge der Sätze
eines Textes
Kinder sollen sie wieder in die richtige
Reihenfolge bringen
Diskutieren des Ergebnisses; Begründung aus
dem Textzusammenhang
Lernziel: Erkennen der Textverknüpfungen z.B.:
Satzbau; inhaltliche Bedeutung
10 Methoden zur Texterschließung in
der Grundschule
4. Text ergänzen
Lehrer/in streicht zentrale Begriffe des Textes
Kinder füllen die Lücken aus
vergleichen und diskutieren der Ergebnisse
untereinander
Vergleich mit dem Originaltext
Lernziel: Informationsverarbeitung
Hilfe für den Lehrer/in, um herauszufinden, wie
weit das Textverständnis reicht
10 Methoden zur Texterschließung in
der Grundschule
5. Text vom Ende her erschließen
Lehrer/in gibt ein Textende vor
Kinder lesen dieses, notieren sich die
Aussage, Fragen an den übrigen Text
Lesen des übrigen Textes zum Klären der
Fragen
Rücksprache mit der Klasse über die
Antworten
Lernziel: Lesemotivation schaffen; „den roten
Faden“ von längeren Texten erfassen
10 Methoden zur Texterschließung in
der Grundschule
6. Text gliedern
Lehrer/in gibt zu gliedernde Texte vor ( je nach
Leistungsstand unterschiedlich)
Kinder lesen still und gliedern den Text
Begründung der Lösungen Diskussion
Lernziel: Syntaktische; Inhaltliche Strukturen
erfassen
10 Methoden zur Texterschließung in
der Grundschule
7. Texte vergleichen
Lehrer/in wählt Texte zu einem bestimmten
Thema (oder mit ähnlicher Struktur) aus;
diktiert Schreibaufgabe
Kinder vergleichen in Partner-/Gruppenarbeit
die Texte (z.B: zwei gegebene Texte; ein
selbstgeschriebener und ein gegebener Text)
Lernziel: Herstellung von inhaltlichen
Zusammenhängen, dadurch
können
schwierigere Texte leichter
erschlossen
werden
10 Methoden zur Texterschließung in
der Grundschule
8. Text bildnerisch umsetzen
Lehrer/in wählt einen geeigneten Text aus
Kinder lesen den Text für sich
Kinder setzen den Text künstlerisch um
Präsentation der Kunstwerke
Sehr gut für jüngere Kinder geeignet
Lernziel: Erfassen des Inhalts; Lese-MotivationsFörderung
Lehrer/in kann erkennen, wo die
Schwierigkeiten des Verstehens bei den
verschiedenen Schülern bestehen
10 Methoden zur Texterschließung in
der Grundschule
9. Text graphisch umsetzen
Abstraktere Bilder (Strichmännchen etc.),
die einzelne Textabschnitte darstellen
Darstellungen dienen nicht mehr dem
reinen Textverständnis, sondern dem Erfassen
von Verhältnissen (Bsp. : Beziehungen
zwischen bestimmten Personen)
Wird häufig im Religionsunterricht
eingesetzt
Lernziel: Verständnis von bestimmten inhaltlichen
Zusammenhängen
10 Methoden zur Texterschließung in
der Grundschule
10. Text szenisch umsetzen
Lehrer/in wählt geeigneten Text aus und teilt
die Kinder in Gruppen ein
Kinder lesen still, sprechen über den Text in
der Gruppe
Rollenverteilung
Umsetzung
Lernziel: Übung der Interpretation eines Textes;
Förderung der Kreativität und der
Empathie
Vielen Dank für Eure
Aufmerksamkeit!