Lesen - Universität Paderborn

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Transcript Lesen - Universität Paderborn

Leseförderung in der
Grundschule
Universität Paderborn
WiSe 09/10
Gliederung





Lese- und Literaturdidaktik
Lesekompetenz fördern von Anfang an
Fluency-Konzept nach Cornelia Rosebrock
Heterogenität –individuelle Leseförderung
Lesen und Lektüre außerhalb des
Deutschunterrichts
 Wege zum selbstständigen Lesen (Erika
Altenburg)
Lese- und Literaturdidaktik
Lesen in der Grundschule
 Leselehrgang =
Vermittlung elementarer Grundlagen des Lesens
(weitestgehend bis Ende 1. Schuljahr
abgeschlossen)
 Weiterführendes Lesen =
wendet sich dem Inhalt, dem Verstehen und
Deuten des Textes zu (ab Klasse 2) 
literarische Bildung
Literaturunterricht
Zielsetzung :
 Förderung der Freude am Lesen
 Texterschließungskompetenz
 Literarische Bildung
 Förderung von Imagination und Kreativität
 Auseinandersetzung mit anthropologischen
Grundfragen
Überblick über die wichtigsten Methoden
des Literaturunterrichtes
 Fragend-entwickelnder Unterricht
 Freies Gespräch
 Textvergleich
 Gestaltender Textvortrag
 Produktive Verfahren
Überblick über die wichtigsten Methoden
des Literaturunterrichtes
o
4 Grundtypen der produktiven Verfahren:
1. Ergänzen von Texten
2. Schreiben von Texterweiterung oder
Zusatztexten
3. Umschreiben von Texten
4. Analoges Schreiben
o
o
Umsetzung in ein anderes Medium
Szenische Interpretation
Lesedidaktik
Thesen zur Lesedidaktik in der Grundschule:
1. Lesen ist ein individueller Prozess
 Jedes Kind hat einen individuellen Stand
(Lesefähigkeit, -fertigkeit, -interesse, -tempo).
 dies muss ich berücksichtigen.
 Lesen fördern bedeutet allen Kindern
Leseaufgaben zu bieten, die sie lesend
bewältigen können.
Lesedidaktik
 Differenzierende Lesehilfen:
o
o
o
Formale Lesehilfen: Satzlänge, Schriftgröße,
Druckbild, Gliederungshilfen
Inhaltliche Lesehilfen: unterschiedlicher
Schwierigkeitsgrad, unterschiedliche
Aufgabenstellungen
Achtung: Differenzierung, darf nicht zum
Auseinanderdriften/ Vereinzelung führen.
Lesedidaktik
2. Sinnerschließendes Lesen und Vorlesen
sind zwei völlig verschiedene Aufgaben
„Lesen ist ein Prozess des Begreifens, nicht
des Sagens: es ist nicht nötig, das Wort
auszusprechen, um den Sinn zu erfassen“
(Kurt Singer)
 Stilles Lesen ist die Leseform des Alltags.
 Beim stillen Lesen gelingt scheinbar die
Sinnerfassung unmittelbarer und rascher.
 auch zum stillen Lesen Raum geben.

Lesedidaktik
3. Lesen ist nicht gleich Lesen
 Es gibt verschiedene Lesehaltungen, denen
man Raum geben sollte.
Lesedidaktik
4. Leseinteressen bestimmen was wir
aufnehmen
 Interessen der Kinder.
 Verwertungsinteressen (Erwartungen,
Aufmerksamkeit, Absichten/Fragen)
Lesedidaktik
5. Lesefehler zeigen, dass die Sinnerwartung
den Lesevorgang steuert
 Nicht Fehlerlesung sofort korrigieren.
 Nach Vollendung des Satzes spürt der Leser
meistens selbst Unstimmigkeit und kann selber
verbessern.
 Stutzen = funktionale und produktive Leistung
 Korrektur nur über Rückfragen nach
Bedeutung.
 Nicht jeder „Fehler“ stört den Kontext.
Lesedidaktik
6. Vorlesen will geübt sein und erfordert
aufmerksame Zuhörer
 Vor dem Vorlesen, sollte der Text zum Lesen
vorbereitet und erschlossen sein.
 Vorher ganzen Text lesen (Inhalt, Aussage,
Intention u. Stimmung erfassen); erneut
durchlesen; Text durcharbeiten (Betonung,
Pausengestaltung u.a.)
 Methoden, die Kindern helfen können üben
Lesedidaktik
Lesen lernt man durch Lesen!
Lesekompetenz fördern von
Anfang an
Schock nach der Pisa Studie im Jahr
2000
 Im Bereich Lesekompetenz lag Deutschland in
der Gesamtskala Lesen auf dem 21. Platz und
erzielte schlechtere Leistungen als fast alle
anderen westeuropäischen und alle
angelsächsischen Ländern.
 Im Bereich Lesekompetenz erreichen fast 10%
der Schulabgänger nicht mal Kompetenzstufe 1
 Fast ein viertel der Deutschen Schüler war laut
dem Pisa Test nach ende der reg. Schulzeit nur
mit minimalen Lesefähigkeiten ausgestattet.
Schock nach der Pisa Studie im Jahr
2000
 Deutsche Schulen entlassen jährlich etwa
80.000 Schüler die auf dem Weg zum
sekundären Analphabetismus (die Fähigkeit,
einen gedruckten Text nicht verstehen zu
können) sind.
 Großer Zusammenhang zwischen sozialer
Herkunft bzw. Bildungsmilieu und
Kompetenzerwerb
 Große Unterschiede zwischen den
Geschlechtern im Leseverhalten und der
Lesekompetenz
 Mädchen erreichen signifikant höhere
Testwerte.
Warum Leseförderung in
Grundschule & davor ansetzen muss
 IGLU zeigte 2003 das sich Deutsche Schüler am
ende der vierten Klasse international deutlich
besser dastehen als nach ende der Sek 1
 Die unterschiede der Geschlechter sind bei
IGLU längst nicht so gravierend wie bei Pisa
 In der Grundschule ist das Interesse am lesen
wesentlich größer als am ende der Sek 1
Warum Leseförderung in
Grundschule & davor ansetzen muss
 42% der 15. Jährigen geben an sie würden nicht
zum Vergnügen lesen. PISA
 18% IGLU
 Die Motivation und Bereitschaft zum lesen ist in
der Grundschule noch am höchsten
Vier Schlüsseldimensionen der
Leseförderung
1. Soziale Dimension
 Förderung der Klassengemeinschaft , die
Anerkennung der Fähigkeiten jedes Mitglieds
 Schaffung einer Atmosphäre der Sicherheit und
des Vertrauens, in der Schülerinnen und Schüler
mit ihren Leseschwierigkeiten offen umgehen
können.
Vier Schlüsseldimensionen der
Leseförderung
2. Personale Dimension
 Selbstvergewisserung des eigenen
Leseverhaltens
 Aufbau einer stabilen nachhaltigen
Lesemotivation
 Stärkung des Selbstvertrauens in die eigenen
Fähigkeiten
Vier Schlüsseldimensionen der
Leseförderung
3. Kognitive Dimension
 Erweiterung des Repertoires an Lesestrategien
mit deren Hilfe Schülerinnen und Schüler ihre
Lernprozess und ihr Leseverständnis
selbstständig entwickeln und kontrollieren
können.
Vier Schlüsseldimensionen der
Leseförderung
4. Dimension des Wissensaufbaus
 Ausbildung der Fähigkeit zum lesen von
Fachtexten durch die Mobilisierung und
Erweiterung von Wissensbeständen und
kognitiven Schemata.
Die Lesende Schule
 Aktivitäten innerhalb des Unterrichts
 Zeitung in der Schule
 Tägliche Leseübungen
 Märchenerzählerin im Unterricht
 Vorlesewettbewerbe
 Lesetagebuch
 Besuch der Stadtbücherei
 Buchvorstellung
 Lesepaten
 Feste Lesezeiten im Unterricht
 Wanderbuch
Schulbezogene Aktivitäten
Lese AG für Nicht-gerne-Leser
 Meditation
 Augenschulungen
 Rätselgeschichten
 Kassetten hören
 Lesen/Zuhören/Vorlesen
Schulbezogene Aktivitäten
Lese AG für gerne Leser
 Buchprojekte
- Projektwochen
- Buchgestaltung
- Lesezeichen
- Bücherflohmarkt
Fluency-Konzept nach
Cornelia Rosebrock
Fluency-Konzept
 Kinder mit Leseschwierigkeiten:
profitieren nicht von den offenen
Leseförderangeboten
da Grundvoraussetzungen nicht erfüllt
systematische lesedidaktische Verfahren helfen
Verstehensleistungen unterhalb des
Literaturunterrichts werden geübt
Fluency-Konzept
5 Zieldimensionen des Leseunterrichts:
 effektive Verfahren der Lesedidaktik:
1. Phonologische Bewusstheit
2. Wortschatz
3. Leseflüssigkeit
4. Textverständnis
5. Strategiewissen
Fluency-Konzept
Welches Ziel verfolgt das fluency-Konzept?
= Fähigkeit zur schnellen, genauen,
automatisierten und sinngestaltenden leisen und
lauten Textlektüre
Dekodierfähigkeit
Leseflüssigkeit
Textverstehen
Fluency-Konzept
Was bedeutet fluency?
1. Lesegenauigkeit
 Durch Lesefehler kann Bedeutung der Wörter
leiden
Selbstkorrektur ist wichtig, da sonst der Satz
mangels „Sinn“ weniger oder nicht mehr
verständlich ist
Fluency-Konzept
 Lesegenauigkeit unter 90%
= unverständlich (Frustrationsschwelle)
 Lesegenauigkeit ab 90-95%
= Text mit Unterstützung verständlich (LehrSchwelle)
 Lesegenauigkeit ab 96-100%
= Lesegenauigkeit gewähleistet
Fluency-Konzept
2. Automatisierungsgrad
 Wechsel von Genauigkeit zu Automatisierung
ist wichtig
 sonst Wörter zwar korrekt dekodiert, aber
trotzdem nicht verstanden werden
 Leseflüssigkeit = Brücke zwischen Entziffern u
Verstehen (=> Fähigkeit aus Texten zu lernen)
Fluency-Konzept
Wodurch erwirbt man Leseflüssigkeit?
1. Vielleseverfahren (stille Lesezeit)
2. Lautleseverfahren (Lautlese Tandems)
Vielleseverfahren
-
3 mal/Woche 20 Min. lesen von
selbstgewählten Büchern
 Vorbildfunktion vom Lehrer
- Lesewettbewerbe wie z.B.
„Kilometerlesen“
 Quantität (Seiten, Bücher) ist gewinnbringend
Lautleseverfahren – repeated reading
- leseschwacher Schüler liest lesestarkem
Schüler mittelschweren Text mehrmals vor
bis er eine zuvor festgelegte Leseflüssigkeit
erreicht
Lautleseverfahren – repeated reading
-
starker Schüler geht mit dem Finger mit &
verbessert Fehler
schwacher Schüler kann sich an Tempo &
Betonung orientieren
1. Chorlesen (beide Schüler lesen simultan)
2. Echolesen (zeitlich verzögertes lesen)
3. Lückenlesen (starker Schüler setzt an einigen
stellen aus & schwacher Schüler setzt ein)
Ziel des Lautleseverfahrens
durch Wiederholung:
schwacher Schüler lernen neue
signifikante Buchstaben –und
Wortkombinationen
Wortschatz wird vergrößert & verbessert
wg. Korrekturen des starken Schülers
verbessert sich die Fähigkeit im
sinngebenden Lesen
Heterogenität –individuelle
Leseförderung
Leseportfolios
Heterogenität -Ein Beispiel für
Individuelle Förderung
 Heterogenität ist deshalb ein Schlüsselwort in
der Diskussion um gute Bildung und sprachliche
Förderung, weil damit die Verschiedenheit der
Kinder als Faktum, zugleich aber auch als
Herausforderung für Schule und Unterricht ins
Zentrum rückt.
Heterogenität -Ein Beispiel für Individuelle
Förderung
 Die Vielfalt der Voraussetzungen und der
Möglichkeiten der einzelnen Kinder zeigt sich
auf mehreren Ebenen:
 soziale Verschiedenheiten:
Sprachgebrauch und -kultur in den
Familien
Umgang mit den Medien in ihrer
Umgebung
Geschlechtsspezifische Interessen
Ihre Herkunftssprache
Umstände, die das Lesenlernen für Kinder mit
Deutsch als Zweitsprache erschweren:
 Differenzen bei der Artikulation von
Muttersprache und Zweitsprache
 Differenzen zwischen den syntaktischen
Strukturen
 Der geringe Umfang des Wortschatzes 
erschwerter Zugriff auf das semantische Lexikon
 verlangsamter Prozess der Worterkennung 
reduzierte Lesegeschwindigkeit
Umstände, die das Lesenlernen für Kinder mit
Deutsch als Zweitsprache erschweren:
 Mangelnde Beherrschung der
Instruktionssprache
 Das kulturell geprägte Vorwissen  erschwert
das Verstehen von Texten, die an einen
kulturellen Kontext gebunden sind
Mögliche Fördermaßnahmen
 Koala: Koordinierte Alphabetisierung im
Anfangsunterricht Koala ist ein Weg,
zweisprachige Kinder zweisprachig zu
alphabetisieren, ihre Kompetenzen zu nutzen
und sie planvoll zu fördern.
 8-Wochen-Lesetraining
 Zusätzliche Förderstunden
Individuelle Förderung mit Leseportfolios
 Sollen die Lernstandanalysen und die
individuelle Leseförderung erleichtern
 Ermöglichung einer Individualisierung der
Leistungsfeststellung und –beurteilung
Individuelle Förderung mit Leseportfolios
 Definition allgemein: Ein Portfolio ist eine
Zusammenstellung von Dokumenten, die im
Laufe der Zeit verschiedene Aspekte der
Entfaltung und Entwicklung eines Kindes
aufzeigen
 Definition speziell: eine ziel- und
zweckgerichtete Auswahl von Arbeiten eines
Schülers, einer Schülerin, in welcher die
individuellen Bemühungen, Fortschritte und
Leistungen im Bereich Lesen dokumentiert
werden
Individuelle Förderung mit Leseportfolios
 Mögliche Zwecke zur Einsetzung des Portfolios:
Didaktischer Lernbegleiter
Grundlage für die Erstellung individueller
Fördermaßnahmen
Sichtbarmachen der Lernfortschritte
Individuelle Förderung mit Leseportfolios
Grundlage für die Beurteilung der
Leseleistungen der SuS im Rahmen der
„Beobachtung der Mitarbeit“
Unterstützung der Einführung und
Implementation der Bildungsstandards
Aufbau und Inhalt eines Leseportfolios
 Ordner mit Registerblättern, Selbstreflexionsund Rückmeldebögen
1. Registerblatt: „Das bin ich“: Die SuS sollen
sich mit Hilfe von Texten, Collagen, etc.
vorstellen. Beschrieben werden u.a. das
Lesevorhabe, -schwerpunkte und –vorlieben
 Überprüfung der eigenen Erwartungen am
Ende der Arbeitsphase/des Schuljahrs
Aufbau und Inhalt eines Leseportfolios
2. Registerblatt: „Für die Leserinnen und
Leser“: Die SuS verfassen zum Ende der
Arbeitsphase Briefe an mögliche Leser, in
denen sie ihr Portfolio und ihre Arbeit daran
vorstellen und dokumentieren.
3.-5. Registerblatt: Blätter zu den
Bildungsstandards; Zu jedem Registerblatt ist
ein Selbstreflexions- und ein
Rückmeldebogen mit den entsprechenden
Can-do-statements eingeordnet.
Aufbau und Inhalt eines Leseportfolios
Leseliste
Außerdem Platz für Urkunden und
zusätzliches Arbeitsmaterial
Aufbau und Inhalt eines Leseportfolios
Aufbau und Inhalt eines Leseportfolios
 Das Deckblatt kann von den SuS individuell
gestaltet werden  die persönliche Gestaltung
erhöht die Identifikation des Kindes mit dem
Portfolio
 Drei Symbole zur Selbsteinschätzung
(z.B.:Ve4rschiedene Glühbirnen)
Kompetenzen
 Kompetenzen, die durch die Portfolioarbeit
zusätzlich gestärkt werden:
Ich-Kompetenz:
Stärkung der eigenen Person und des
Selbstwertgefühls
Verbesserte Selbsteinschätzung
Selbstständiges Arbeiten und Lernen
Kompetenzen
Sozial-Kompetenz:
Austausch über Leistungen
Gegenseitige Hilfestellungen
Lob und Kritik erfahren und den Umgang damit
üben
In Partner- oder Lerngesprächen
Eigenverantwortung wahrnehmen
Sach- und Handlungskompetenz
Portfolio-Handlungen
 Die fünf Portfolio-Handlungen:
Sammeln
Auswählen
Vergleichen
kommentieren
präsentieren
Lesen und Lektüre außerhalb
des Deutschunterrichts
Lesen und Lektüre außerhalb des
Deutschunterrichts
 Einbezug von Büchern steigert die Bereitschaft
zum Lesen und hilft das
 Leseverhalten Heranwachsender zu stabilisieren
 Romane und Erzählungen im
Geschichtsunterricht
 Bücher über menschliche Erfahrungen im
Religionsunterricht
 basteln im Kunstunterricht
 Fächerübergreifend - Büchbox
Außerunterrichtliche Leseförderung
in der Schule
Ziele und Adressaten schulischer
Leseförderung:
 Zielgruppen der Leseförderung sind alle Kinder
 Leseförderung fordert Mitwirken
 Durch die Veränderungen der Medienwelt wird
Leseförderung zu einer
 wichtigen gesellschaftlichen Aufgabe
Außerunterrichtliche Leseförderung
in der Schule
denn Lesen…
 ist Schlüssel für heutige Medienkultur
 ist Voraussetzung für Schul- und
Berufsausbildung, sowie für Berufsleben
 bestimmt soziale Position
 macht gesprächsfähig,
 ist Voraussetzung für Teilnahme am
demokratischen Diskurs
 bedeutet Zuwachs an Lebensqualität
Handlungsfelder und Aktivitäten
schulischer Leseförderung
 Handlungsfelder die in Wechselwirkung stehen
 Instruktion von Lesekompetenz
 Zugänglichmachen von Lesestoff + Hilfe bei der
Lektürewahl; Zugänglichmachen von Büchern
 vielfältiges Bücherangebot durch Bücherboxen,
Klassenbücherei, Schülerbücherei und
Zusammenarbeit mit öffentlichen Bibliotheken
 Hilfen bei der Lektürewahl
 Schule ein Ort für Weitergabe von
Leseempfehlungen
 Bücherausstellung
Schaffung bzw. Erhaltung von
Lesemotivation
lesen ist positiv, lesen ist wichtig und
lohnend, bereitet Spass, ist
interessant, bietet Informationen, bietet
Handlungsanleitungen und hilft
eigene Befindlichkeit zu erkunden
Motivationsformen
A) Vorlesen
B) Klassen- und Schulzeitung
C) Szenisch darstellendes Spiel
D) besondere Aktionen
A) Vorlesen
 ausgiebig vorlesen und erzählen, Bücher
hineinführen und helfen durchzuhalten
 Lesen als motivationale Grundlage für
lebenslanges Lesen
 mitlesen als Vorbildfunktion
 baut Barrieren ab
B) Klassen- und Schulzeitung
 Zeitung als Informationsmittel und somit Medium
des Lesens und der Leseförderung
C) Szenisch darstellendes Spiel
 bietet positive Erfahrungsmomente
 Ideal bei selbst verfassten/bearbeiteten Stücken
 besonders produktiv sind altersgemischte
Gruppen
D) besondere Aktionen
 literarische Werkstatt
 Lesewoche
 Lesefest
 Literarische Schulfreizeiten oder Klassenfahrten
Orte des Lesens in der Schule
 Anregende, lesefreundliche Umgebung
- für den Austausch
- für das miteinander Lesen
- für Partnerarbeiten
- Diskussionen und Anregungen
- für den kreativ-produktiven Umgang
mit Büchern
Orte des Lesens in der Schule
 zeitliche Freiräume zum Lesen schaffen
 reiches Bücherangebot
 Leseclub, Lesewerkstatt, Bücherwoche,
Projektwoche, Lesenächte, Wettbewerbe
Wege zum selbstständigen
Lesen
(Erika Altenburg)
Wege zum selbstständigen Lesen
 Definition: Lesen
= ein komplizierter kognitiver Prozess
dient der Sinnentnahme
- Antizipation
- Hypothesenbildung
 Methodische Konsequenz:
 Lesen üben mit zusammenhängenden Texten,
nicht mit Einzelwörtern.
Kritik an Leseunterricht in Schulen
 E. A. bemängelt, dass in der Schule vor allem
das laute Lesen geübt wird
weil der Inhalt dadurch nicht richtig erfasst wird
weil das laute Lesen nicht der alltäglichen
Lesehaltung entspricht
weil die Kinder den Text als erstes für sich
selbst erschließen sollten
10 Methoden zur Texterschließung in
der Grundschule
1. Schlüsselbegriffe klären
 Lehrer/in gibt die Schlüsselbegriffe vor
 in Partner- oder Gruppenarbeit die Gedanken
zu den Begriffen notieren
 jedes Kind liest den Text für sich leise durch
 Vergleich: notierte Bedeutungsmöglichkeit und
die im Text passende Bedeutung
Lernziel: Semantik; Strategie zur Texterschließung
erlernen
10 Methoden zur Texterschließung in
der Grundschule
2. Textteile antizipieren
 Lehrer/in gibt Teil eines Wortes/ eines Satzes/
eines Textes vor
 Kinder sollen antizipieren (fortsetzen)
 Vergleich: Antizipiertes – Fortsetzung
Lernziel: Antizipation, Hypothesenbildung, Neugier
auf den Text wecken (Motivation)
10 Methoden zur Texterschließung in
der Grundschule
3. Text rekonstruieren
 Lehrer/in verändert die Reihenfolge der Sätze
eines Textes
 Kinder sollen sie wieder in die richtige
Reihenfolge bringen
 Diskutieren des Ergebnisses; Begründung aus
dem Textzusammenhang
Lernziel: Erkennen der Textverknüpfungen z.B.:
Satzbau; inhaltliche Bedeutung
10 Methoden zur Texterschließung in
der Grundschule
4. Text ergänzen
 Lehrer/in streicht zentrale Begriffe des Textes
 Kinder füllen die Lücken aus
 vergleichen und diskutieren der Ergebnisse
untereinander
 Vergleich mit dem Originaltext
Lernziel: Informationsverarbeitung
 Hilfe für den Lehrer/in, um herauszufinden, wie
weit das Textverständnis reicht
10 Methoden zur Texterschließung in
der Grundschule
5. Text vom Ende her erschließen
 Lehrer/in gibt ein Textende vor
 Kinder lesen dieses, notieren sich die
Aussage, Fragen an den übrigen Text
 Lesen des übrigen Textes zum Klären der
Fragen
 Rücksprache mit der Klasse über die
Antworten
Lernziel: Lesemotivation schaffen; „den roten
Faden“ von längeren Texten erfassen
10 Methoden zur Texterschließung in
der Grundschule
6. Text gliedern
 Lehrer/in gibt zu gliedernde Texte vor ( je nach
Leistungsstand unterschiedlich)
 Kinder lesen still und gliedern den Text
 Begründung der Lösungen  Diskussion
Lernziel: Syntaktische; Inhaltliche Strukturen
erfassen
10 Methoden zur Texterschließung in
der Grundschule
7. Texte vergleichen
 Lehrer/in wählt Texte zu einem bestimmten
Thema (oder mit ähnlicher Struktur) aus;
diktiert Schreibaufgabe
 Kinder vergleichen in Partner-/Gruppenarbeit
die Texte (z.B: zwei gegebene Texte; ein
selbstgeschriebener und ein gegebener Text)
Lernziel: Herstellung von inhaltlichen
Zusammenhängen, dadurch
können
schwierigere Texte leichter
erschlossen
werden
10 Methoden zur Texterschließung in
der Grundschule
8. Text bildnerisch umsetzen
 Lehrer/in wählt einen geeigneten Text aus
 Kinder lesen den Text für sich
 Kinder setzen den Text künstlerisch um
 Präsentation der Kunstwerke
 Sehr gut für jüngere Kinder geeignet
Lernziel: Erfassen des Inhalts; Lese-MotivationsFörderung
 Lehrer/in kann erkennen, wo die
Schwierigkeiten des Verstehens bei den
verschiedenen Schülern bestehen
10 Methoden zur Texterschließung in
der Grundschule
9. Text graphisch umsetzen
  Abstraktere Bilder (Strichmännchen etc.),
die einzelne Textabschnitte darstellen
  Darstellungen dienen nicht mehr dem
reinen Textverständnis, sondern dem Erfassen
von Verhältnissen (Bsp. : Beziehungen
zwischen bestimmten Personen)
  Wird häufig im Religionsunterricht
eingesetzt
Lernziel: Verständnis von bestimmten inhaltlichen
Zusammenhängen
10 Methoden zur Texterschließung in
der Grundschule
10. Text szenisch umsetzen
 Lehrer/in wählt geeigneten Text aus und teilt
die Kinder in Gruppen ein
 Kinder lesen still, sprechen über den Text in
der Gruppe
 Rollenverteilung
 Umsetzung
Lernziel: Übung der Interpretation eines Textes;
Förderung der Kreativität und der
Empathie
Vielen Dank für Eure
Aufmerksamkeit!