Die Bedeutung der Sozialisation und der Sozialen Stellung in der

Download Report

Transcript Die Bedeutung der Sozialisation und der Sozialen Stellung in der

Die Bedeutung der Sozialisation und
der Sozialen Stellung in der Klasse
von
B. Christophersen
Gliederung
1. Aufgabe der Schule bei der Sozialisation der
Schüler
2. Gebilde unter Schülern

Gruppe

Geflecht

Interaktionsfeld
3. Interaktionsformen
4. Das Gruppenpädagogische Phasenmodell
5. Literatur
Aufgabe der Schule bei der
Sozialisation der Schüler




Kinder aus der Welt der Familie
herauszuführen
Bestimmte kognitive Strukturen können sich
nur in der Auseinandersetzung mit
Gleichaltrigen entwickeln
Schule ist auch ein Ort zum Sich- KennenLernen
Schule stellt die Schüler vor Probleme,
denen sie nicht ausweichen können
Gebilde unter Schülern
Gruppe:
 Gruppenstrukturen haben eine
hierarchische Dimension
 Durch die dabei auftretenden
Spannungen können Reibereien
entstehen
 Man kann schnell als „Angeber“ gelten
Gebilde unter Schülern
Geflecht:
 Sind Kreise Gleichgeschlechtlicher Kinder die
miteinander interagieren
 Geflechte sind flexibler als Gruppen
 Die Mitglieder des Geflechts gelten mal als
Freunde, als beste Freunde usw.
 Das Geflecht dient als eine Art Reservoir für
intensivere Beziehungen
 Aus-dem-Wege-Gehen ist einfacher
Gebilde unter Schülern
Interaktionsfeld:
 Hierzu gehören Kinder häufiger
zusammen interagieren
 Bei den Jungen handelte es sich um
Kinder die nicht als Freunde
bezeichnet wurden
 Bei den Mädchen handelte es sich
eher um isolierte Kinder
Interaktionsformen
Hilfeleistungen:
 Erfordert ganz neue Vorraussetzungen von
den Kindern
 Schule stellt die Kinder vor besondere
Situationen der Hilfsbedürftigkeit
 Dabei wird die Hilfe aber auf sehr
problematische Weise gefordert, gegeben
oder abgelehnt
 Die Probleme der Kinder entstehen dadurch,
dass die Gleichheit des Schülers erheblich
gestört wird
Interaktionsformen
Zusammenarbeit:
 Gruppenmitglieder sollten am besten
miteinander befreundet sein
 Die Arbeitsleistung wird dadurch
erheblich gesteigert
 Allerdings ist es auch wichtig, dass
Kinder lernen Konflikte in
Arbeitsgruppen selbst zu lösen
Gruppenpädagogisches
Phasenmodell
Was muss ich als Lehrkraft für
gruppenpädagogische Prinzipien beachten?
 „Da anfangen, wo die Gruppe steht, und
sich mit ihr in Bewegung setzten“
 „…mit der Stärke eines jeden Einzelnen
arbeiten“
 „Zusammenarbeit ist besser als
Einzelwettbewerb“
 „Raum für Entscheidungen geben“
 „erzieherische Notwendige Grenzen setzten“
 „sich als Gruppenleiter entbehrlich machen“
1. Phase (Voranschluss oder Orientierung)
Interaktionsform/
gruppendynamische
Kennzeichen
-Unsicherheit
-Clownereien
-Wahrung
von Distanz und Schutz
-Zurückgezogenheit
-Suche nach den geltenden Normen in der Gruppe
-Test des Leiters
-Keine festen Bedingungen
-Einsortierung der anderen Teilnehmer
Zeigen von gewohnten Verhaltensmustern
-Geringe Übernahme von Verantwortung
-Abklärungen
Interventionsmöglichkeiten
der einzelnen Gruppenmitglieder
von Erwartungen
-Abbau
von Ängsten
-Ermöglichung positiver Erfahrungen
-Gute
Programmplanung
Förderungsmöglichkeiten
des
Gruppenprozesses in der Phase 1



Kennenlernspiele
Kontaktspiele
Usw.
2. Phase (Machtkampf und Kontrolle)
Interaktion/
gruppendynamische
Kennzeichen
Interventionsmöglichkeiten
Man wird persönlicher
- Übergang von „Sich-künstlich-Geben“ zu alltäglich
Verhalten
- Es werden mehr Gefühle gezeigt
-Jeder versucht, das Gruppengeschehen zu beeinflussen
- Rangelei um die Führungspositionen innerhalb der Gruppe
- Kritik am Gruppenleiter
-Teilnehmer reagieren kritisch, teils erbost, teils ablehnend, um
das eigene Territorium abzustecken
- Diskussion über die Tätigkeit/Verhalten des Leiters
- Zusammenschluss gegen den Leiter
- Statuskämpfe/Verdeidigungsmanöver
- Suche nach dem Sündenbock
- Bildungen von Subgruppen/ Cliquen
- Gefahr des Austritts einzelner ist sehr groß
-
-Möglichkeiten
bieten, dass Machtkämpfe ausgetragen werden
können
-Zunehmend Programm im Hinblick auf „Kooperation“ anbieten!
-Rahmen der Veranstaltung abstecken
Förderungsmöglichkeiten
des
Gruppenprozesses in der Phase 2



Geschicklichkeitsspiele
Wettkampfspiele
Usw.
3. Phase (Vertrautheit oder Intimität)
Interaktion/
-Wettbewerbsgefühle und übertriebenes Konkurrenzverhalten
gruppendynamische werden abgelegt
-Zusammenarbeit wird intensiviert
Kennzeichen
-Austausch von Ideen, Meinungen, Problemlösungsansätzen
-Abklärung der Bedürfnisse
-Akzeptieren des Anderen
-Zärtlichkeit, Freundschaft, Wärme
-Entwicklung eines Beziehungssystems
-Ausbau der Zwischenmenschlichen Beziehungen
Langsam entstehendes „Wirgefühl“
-Es werden parallelen zwischen Familien und Gruppenleben
gezogen
-Offene Kommunikationen
-Fehler anderer Gruppenmitglieder werden eher toleriert
-Gruppe ist kaum in der Lage neue Mitglieder aufzunehmen
Interventionsmöglichkeiten
-Übertragung
von Verantwortung
-Zunehmender Verzicht auf Vorgaben seitens der Gruppenleitung
-Freie
Entfaltungsmöglichkeiten der Gruppe geben
Förderungsmöglichkeiten
des
Gruppenprozesses in der Phase 3





Anfertigung einer
Wandzeitung
Collagen
Rollenspiele
Gemeinsame
Unternehmungen
Usw.
4. Phase (Differenzierung)
Interaktion/
gruppendynamische
Kennzeichen
-Gute
Kommunikation
-Identifikation des Einzelnen mit der Gruppe
-Gruppe hält stark zusammen (Identität)
-Erhöhte Gebebereitschaft
-Echtes „Wirgefühl“
-Gruppenaufgabe steht im Vordergrund
-Kaum Machtkämpfe
-Kontaktaufnahme mit anderen Gruppen
-Gruppe
Interventionsmöglichkeiten
-Leiter
lenkt sich überwiegend selbst
organisiert überwiegend, holt Auskünfte ein
-Beschafft erforderliches Material
-Ermöglicht Kontakte zu anderen Gruppen
-Gruppenleiter gibt der Gruppe „Feedbacks“
-Umgang der Teilnehmer mit eigenen Stärken und
Schwächen fördern, um diese bewusst in der Gruppe zu
erleben
Förderungsmöglichkeiten
des
Gruppenprozesses in der Phase 4





Interaktionsspiele
Diskussionsabende
Theaterstück
Altkleidersammlung
organisieren
Usw.
5. Phase (Trennung oder Ablösung)
Interaktion/
gruppendynamische
Kennzeichen
-Frühere
Gruppenerlebnisse werden ausgetauscht
-Man versucht dem Ablösungsprozess auszuweichen
-Aufkommen von Unruhe und Unzufriedenheit
-Rückschritt in früheste Gruppenphasen
-Es werden zusätzliche Gruppentreffs in Erwägung gezogen
-Suche der einzelnen Gruppenmitglieder nach neuen
Gruppen, Freunden oder Betätigungsfeldern
-Austausch
Interventionsmöglichkeiten
von Adressen
-Jeden
den eigenen Weg gehen lassen
-Mobilität von Individuum und Gruppe zulassen
-Auswertung der erfolgten Gruppenarbeit
-Ermöglichen
von Widerbegegnungen
Förderungsmöglichkeiten
des
Gruppenprozesses in der Phase 5

Reflexion über
Gruppenerfahrungen
Aufzeigen der
einzelnen Phasen
der Gruppe

Usw.

Literatur:


Klaus Hurrelmann u. Dieter Ulich:
Neues Handbuch der
Sozialisationsforschung; Weinheim und
Basel 1991
Elisabeth Badry: Pädagogik,
Grundlagen und Arbeitsfelder;
Luchterhand 1999