Ökologischer Rucksack

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Transcript Ökologischer Rucksack

Bewerten heißt lernen
Lernen um zu handeln
Michael Narodoslawsky
Natalie Taupe
Karl-Heinz Kettl
Michael Eder
Arbeitsgruppe Ressourcen schonende
und nachhaltige Systeme
Ökologische Fußabdrücke und
Maßzahlen für unseren Lebensstil
• …bekommt wirklich
Bedeutung (oder
anders herum??)
• …kann Grundlage
von Handlungen
werden
• …eignet sich für
Zielsetzungen
Deshalb ist ökologische Bewertung wichtig!!
Arbeitsgruppe Ressourcen schonende
und nachhaltige Systeme
Nur was man misst…
• Die Herausforderung ökologischer
Bewertung
• Unterschiedliche Herangehensweisen an
ökologische Bewertung
• Ökologische Bewertungen richtig
bewerten
• Beispiel: Persönlicher Fußabdruck für
Österreicher nach SPI Methode
Arbeitsgruppe Ressourcen schonende
und nachhaltige Systeme
Was ich heute mit Ihnen diskutieren will
Die Herausforderung
Flora/Fauna Was
genau wollen wir messen??
Wasser
Erde
Was wollen
wir entscheiden??
Was ist zuviel??
Arbeitsgruppe Ressourcen schonende
und nachhaltige Systeme
LUFT
Klima
• …denn sie sind abhängig von einem
Wertesystem…
• …und sind auf bestimmte Aspekte der
Umwelt ausgerichtet…
• …aber sie zeigen wichtige UmweltAspekte auf…
• …und sind hilfreich zur EntscheidungsUnterstützung
Arbeitsgruppe Ressourcen schonende
und nachhaltige Systeme
Keine ökologische Bewertung sagt die
“volle Wahrheit”…
Bestimmt durch
• Einzelne wissenschaftliche Disziplinen
(Atmosphärenphysik“Carbon
Footprint“)
• Unterschiedliche Visionen von dem, was
„ökologisch richtig“ ist (Askese vs.
Systemwandel)
• Unterschiedliche Modelle für die
Tragfähigkeit des Planeten Erde
Arbeitsgruppe Ressourcen schonende
und nachhaltige Systeme
Die Herangehensweisen
• Carbon footprint: Ein ökologisches
Problem für alle
• CML/Life Cycle Assessment:
Wissenschaftliche Kleinteiligkeit als Maß
• MIPS/ökologischer Rucksack: Versuch
den Eingriff des Menschen zu messen
• Ökologischer Fußabdruck: Das Maß auf
das natürliche Einkommen beziehen
Arbeitsgruppe Ressourcen schonende
und nachhaltige Systeme
Beispiele für ökologische Maßzahlen
Das Problem
Die Lösung
Arbeitsgruppe Ressourcen schonende
und nachhaltige Systeme
Carbon Footprint
Was wird gemessen:
• Berechnet den Klimagas – Ausstoß als Maß für
den Klimaeffekt
• Rückrechnung aller Klimagase auf
Kohlendioxid über naturwissenschaftliche
Erkenntnisse
• Unterscheidet zwischen unterschiedlichen
Energieformen
Was wird nicht berechnet:
• Berechnet keine weiteren Emissionen
• Berechnet keine Ressourcen/direkten
Flächenverbrauch
Arbeitsgruppe Ressourcen schonende
und nachhaltige Systeme
Carbon Footprint
Weil „CO2 neutral“
Wegen Lachgas
Arbeitsgruppe Ressourcen schonende
und nachhaltige Systeme
Was kommt heraus
Das Problem: Eingriff
des Menschen in die Natur
Die Lösung: Dematerialisierung
Arbeitsgruppe Ressourcen schonende
und nachhaltige Systeme
Material Intensity Per Service Unit (MIPS)
“Ökologischer Rucksack”
Material Intensity Per Service Unit (MIPS)
–
–
–
–
–
Abiotischen Substanzen
Biotischen Substanzen
Wasser
Luft
Boden
• “Ökologischer Rucksack”: MI minus Gewicht
des betrachteten Produktes (um Doppelzählung zu verhindern)
Arbeitsgruppe Ressourcen schonende
und nachhaltige Systeme
• MI (Material Intensity): Bewertet den
materiellen Einsatz an
Was wird gemessen:
• Berechnet die Menge durch den Menschen
bewegter Materie
• Drückt den “Eingriff des Menschen” in der
Natur aus
• Unterscheidet indirekt (und ineffizient)
zwischen unterschiedlichen Energieformen
Was wird nicht berechnet:
• Wirkung der bewegte Materie
Zielsetzung: ????
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MIPS/ökologischer Rucksack
Was kommt heraus
…statt…
MIPS bevorzugt High-Tech, da immer „leichter“
Arbeitsgruppe Ressourcen schonende
und nachhaltige Systeme
…statt…
CML (Centrum voor Milieukunde) Methode/
Life Cycle Assessment (LCA)
Flora/Fauna
Das Problem:
Für alles eine Maßzahl
Wasser
Erde
Die Lösung:
Ein dickes Buch
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LUFT
Klima
CML Methode
yk= S (equivalence factor)i. xi
yk: impact factor der kten impact
Kategorie
xi: iter relevanter Umweltdruck
• equivalence factors werden als
Indizes aus gewichteten Indikatoren
berechnet
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• Allgemeine Definition:
CML Methode- Impact Kategorien
– abiotic resource depletion (ADP)
– biotic resource depletion (BDP)
• Umweltverschmutzung
–
–
–
–
–
Globale Erwärmung (GWP)
Stratosphärischer Ozon Abbau(ODP)
Photooxidantien (POCP)
Versauerung (AP)
Eutrophierung (NP)
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• Ressourcen
Was wird gemessen:
• Berechnet Wirkungen in unterschiedlichsten
ökologischen Kategorien
• Macht unterschiedliche Stoffe in ihrer Wirkung
vergleichbar (Normierung auf einen “Referenz-Stoff”)
Was wird nicht berechnet:
• Zusammenwirken der unterschiedlichen ökologischen
Drücke
• Strukturelle Umweltdrücke (Habitatzerstörung, …)
• Gesundheitsrisken
Zielsetzung: ????
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CML Methode
Das Problem: Sonnenenergie
als natürliches Einkommen
Die Lösung:
Mit EINEM Planeten
auskommen
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und nachhaltige Systeme
Ökologische Fußabdrücke
Grundidee für Nachhaltigkeit
aller ökologischen Fußabdrücke
Dienstleistung
Rohstoffe,
Energie
Produkte,
Emissionen
Aufbau
Ökosphäre
Einbettung
Abbau
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Dienstleistung aus der Ökosphäre
Wir borgen uns „Welten“
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Der Befund der ökologischen
Fußabdrücke:
Der Unterschied…
…oder der harten „Naturbank“
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…borgen vom „netten Nachbarn“…
Was wird gemessen:
• Berechnet die Fläche, die notwendig ist um Energie
nachhaltig bereit zu stellen, und den direkten
Flächenverbrauch in der Landwirtschaft
• Unterscheidet nicht zwischen unterschiedlichen
Energieformen
Was wird nicht berechnet:
• Ist ein “Input-Maß”, berücksichtigt keine Emissionen
• Strukturelle Umweltdrücke (Habitatzerstörung, …)
• Gesundheitsrisken
Zielsetzung: Auskommen auf einer Welt unter
nachhaltigen Bedingungen
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Ökologischer Fußabdruck nach
Rees/Wackernagel:
Was wird gemessen:
• Berechnet die Fläche, die nötig ist um eine
Tätigkeit/ein Produkt “nachhaltig” in die Ökosphäre
einzubetten, berücksichtigt auch Emissionen
• Vergleicht Prozess Flüsse mit natürlichen Flüssen
nach naturwissenschaftlichen Prinzipien
• Unterscheidet zwischen unterschiedlichen
Energieformen
Was wird nicht berechnet:
• Strukturelle Umweltdrücke (Habitatzerstörung, …)
• Gesundheitsrisken
Zielsetzung: Auskommen auf einer Welt unter
nachhaltigen Bedingungen
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Ökologischer Fußabdruck nach
Sustainable Process Index:
Ein wesentlicher Unterschied
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Energie ist nicht gleich Energie!
Daher sind auch die Fußabdrücke sehr
verschieden!
1200.000
1000.000
600.000
400.000
200.000
0.000
Hard
Coal
Lignite
Nuclear
Power
1%
Oil
12%
Natural
Gas
Biomass
Wind
0%
18%
Solar
Power
Biogas
Hard Co
Lignite
20%
2%
EU 25 mix
Hydro
Power
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m2/kWh a -1
800.000
Nuclear
9%
Oil
Natural G
Biomas
6%
Wind
32%
Hydro P
Beispiel: SPI-Fußabdruck der
Österreicher
9000000
– Von „fast nachhaltig“
– Zu „grauslich“
8000000
7000000
m2
6000000
m2/Person
5000000
• Schnitt ist fast 35 mal
das natürlichen Budget
Persönlicher Fussabdruck (entspricht
dem Verhältnis
Durchschnittsfussabdruck der Übersteuerung des CHaushaltes!)
4000000
3000000
2000000
1000000
0
0
50
100
150
Personen
200
250
300
• Größe des
Fußabdruckes durch
nicht-nachhaltiges
Energiesystem
bedingt!
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• Sehr große Streuung
der Werte:
Der Vergleich
Die „Nachhaltigen“
15%
20%
2%
22%
Nahrung
Wohnen
Mobilität
76%
65%
ÖFA
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Die „Mundänen“
• Faktor 21 zwischen den Lebenstilen!!!
• Wohnen (Faktor 7) und vor allem Mobilität
(Faktor 80) unterscheiden die Lebensstile
• Nahrung ist nur um Faktor 3 verschieden
• „Nachhaltige“ verkehren mit Rad/ÖPNV und
haben sehr geringe Freizeitmobilität
• „Mundäne“ leben in großen Wohnungen und
haben massive Berufsmobilität mit Flugzeug
und Auto
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Die Faktoren
Der Vergleich
Land
6%
7%
44%
Nahrung
Wohnen
50%
52%
ÖFA
41%
Mobilität
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Stadt
• Faktor 1,26 zwischen Land und Stadt
• Wohnen (Faktor 1,5) entscheidet
• Der Grund: Nachhaltigere Heizsysteme
am Land
• Nahrung ist annähernd gleich
• Mobilität im Gesamten annähernd gleich
• Stadt hat höhere Freizeitmobilität,
geringere Berufsmobilität
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Die Faktoren
• Ökologische Maßzahlen spiegeln
verschiedene Werthaltungen und
Herangehensweisen wider
• Ihre Wertung ist untereinander kaum
vergleichbar
• Sie sind wichtige Hilfsmittel bei
Entscheidungen…
• …wenn man sie richtig anzuwenden und
zu deuten weiß!
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und nachhaltige Systeme
Fazit
Kontakt
Inst. f. Prozesstechnik,
TU Graz
Inffeldgasse 21 b
8010 Graz
[email protected]
+ 43 873 7468
www.ipt.tugraz.at
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Michael Eder
Michael Narodoslawsky