Burn-Out und Depression
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Transcript Burn-Out und Depression
Burn-Out,
Depression und Angst
Dr. Günther Possnigg
Facharzt für Neurologie und Psychiatrie,
Psychotherapeut
Angst und Panik
Körperliche
Symptome
Herz: Stolpern, Schmerzen
Luft: Mangel, nicht ausatmen können
Magen: verkrampft, Schmerzen, Heißhunger
Kopf: Schwindel, Kopfschmerzen
Glieder: schwach und ungeschickt
Psychische
Symptome
Angst, Insuffizienz-, Vernichtungsgefühl
Panik, es geht zu schnell, Kontrolle verlieren
Traurigsein
© G. Possnigg 2002
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Depression
Körper:
chronische Beschwerden
Herzbeschwerden,
Seufzen,
Appetitlosigkeit,
Schwindel und Kopfschmerzen
Psychisch
Antriebslosigkeit, Niedergeschlagenheit
Lust-, Freud-, Interesselosigkeit
Keine Trauer - Leere
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Arbeit und Engagement
Starkes emotionales Engagement
Einzelkämpfertum, wenig Teamwork, starke
Konkurrenz
Wenig Erfolgserlebnisse – wenig Wertschätzung
Erleben von Ungerechtigkeit
Hoher Leistungsdruck, hohe Arbeitslast,
Anforderungen
Fehlen von Fairness, Respekt, Gerechtigkeit
Wenig Veränderungs- und/oder
Kontrollmöglichkeiten
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Teufelskreis
Bedürfnis
sich zu beweisen
Verstärkter Einsatz
Vernachlässigen eigener Bedürfnisse
Verdrängen von Konflikten und
Problemen
Umdeutung von Werten
Verstärkte Verleugnung aufgetretener
Probleme
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Bedürfnis sich zu beweisen
Eigenes Interesse:
Fragen:
Mal sehen was ich
Kann ich delegieren?
alles kann!
Setze ich mich mit
ganzer
Eigene Grenzen
Persönlichkeit ein?
selbst immer wieder
Was geht vor: Arbeit
überschreiten
oder Privatleben?
Rückschläge treffen
Wie gehe ich mit
tief in der
Misserfolgen um?
Persönlichkeit
Gesteigerte
Zufriedenheit
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Verstärkter Einsatz
Fragen:
Macht die Qualität
meiner Arbeit einen
großen Unterschied
im gesamten
gesehen?
Was passiert, wenn
ich ein paar Tage
ausfalle?
Erfordert mein Job
vollen emotionalen
Einsatz?
Gefühl durch eigene
Leistung die Qualität
des „Produkts“ zu
verbessern
Sich unentbehrlich
machen
Überstunden, ohne
und mit Bezahlung
Andere nicht
mitarbeiten lassen
Alarmzeichen
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Vernachlässigen eigener
Bedürfnisse
unregelmäßige
Nahrungsaufnahme
Pausen, Urlaub,
Feierabend
Private Freunde,
Familie, Hobbies
Erreichbarkeit
Umgang mit
Grenzüberschreitung
Fragen:
Wie würden meine
Partnerin, Kinder,
Freunde meine Arbeit
sehen?
Wann hatte ich zuletzt
ein Hobby?
Wann schalte ich mein
Handy ab?
Was passiert, wenn
mein Chef am
Sonntagabend anruft?
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Verdrängen von Konflikten
und Problemen
Misserfolge verleugnen
Den Chef nicht
ansprechen können
Wiederkehrende
Konflikte immer weiter
hinausschieben
Mehr allein tun
(geringere
Teamfähigkeit)
Auftretende Probleme
Unpünktlichkeit
Abends länger
Termine vergessen
Alkohol, Drogen
Internetsucht
Angst vor
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Besprechungen
Konflikten
Abweisung
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Unzureichende Erholung
Antriebsschwäche
Müdigkeit
Insuffizienz-Gefühl
Überforderung
erleben
Schlafstörungen
Appetitlosigkeit
Körperliche
Beschwerden
Abwehrschwäche
Sexuelle Probleme
Herzbeschwerden
Bluthochdruck
Kopfschmerzen
Schwindel
Muskelverspannungen,
Rückenschmerzen
Nervöse Tic‘s
Verdauungsstörungen
Magendarmgeschwüre
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Akute KRISE
Krankheit - Unfall - Depression
Selbstmordgedanken
Suicidale Trias
Abkapselung (soziale Einengung)
Denken kreist um Probleme
(eingeengtes Denken)
Wenig Reaktionen auf äußere affektive Reize =
dynamische Einengung
Gefühl der Ausweglosigkeit
Chance
der Veränderung!
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Umdeutung von Werten
Prioritäten ändern sich
Was war am Beginn der
Arbeit wichtig, was ist
es jetzt?
Was bedeuten
Mitarbeiter, was Kunden
für mich?
Was hat mich früher
immer gestört?
Worüber kann ich jetzt
nur lachen?
Arbeit nur mehr
Belastung
Freunde, Familie
keine Ent-Lastung
Abends emotional
leer
- die Leere füllen
Zynismus
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Verstärkte Verleugnung
aufgetretener Probleme
Verdrängung
lebenswichtig
Noch zynischer
Aggressive
Abwertung
Ungeduld und
„Grant“
Irrationale,
paranoide Ängste
Panikattacken
Alkohol
Kaffee, Aufputschmittel
Andere Suchtmittel
Schmerzmedikamente
Beruhigungsmittel
Teufelkreis in den Abgrund
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Burn-Out und Depression
Rückzug
Verhaltensänderung
Depersonalisation
Innere
Leere
Ausgebranntsein „Endstadium“
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Rückzug
Abstumpfung,
Gefühl von
„Abgestorben-sein“ und Leere
Bitterkeit
Soziales Netz als „feindlich“ erleben
Gefühl des Festgefahrenseins
Misstrauen, Konflikte mit anderen
Abbruch privater Kontakte
Selbstmordgedanken
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Verhaltensänderung
Aggressivität,
Intoleranz,
Launenhaftigkeit
Paranoide Ideen, Schuldzuweisung an
andere
Nörgeln, Negativismus, Reizbarkeit
Flucht und Vermeidung (Alkohol,
Drogen)
Vermehrte Pannen- und Unfallgefahr
Verzweiflungsakte
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Depersonalisation
Sich
verändert erleben
Gefühl des Verlustes der eigenen
Persönlichkeit
Man funktioniert „automatisch“
Keine eigene Aktion, nur Re-aktion
Sinnlosigkeit
Hoffnungslosigkeit
Negative Lebenseinstellung
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Innere Leere, völliges Burn-Out
Innerlich
ausgehöhlt
Emotional erschöpft
Mutlos und leer
Krankheitsanfällig
Suizidale Einengung
Existenzielle Ängste – Verzweiflung
Panik und Depression
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Leistungsabfall
Überdruß
tägliche
Extremanforderung
nicht mehr
interessant
Oberes Ende der
Karriere-Leiter
Erfolg kein Ansporn
mehr
Desinteresse
Unzufriedenheit
seelische Probleme
körperliche
Krankheiten
Abwesenheiten
Gruppendynamik
Mobbing
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Prävention 1
Arbeitsbelastung eingrenzen
Ökonomisch
mit Energie umgehen
-Vorrat begrenzt!
Auf Arbeitsablauf achten,
Ihren persönlichen Tagesrhythmus
erkunden
Stundenplan nach Leistungsgipfel und –
tälern einteilen .
(Morgenmensch - Abendmensch)
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Prävention 2
Rhythmus finden
Jede Stunde Kurz-Pausen (fünf Minuten
genügen).
Bewegung in frischer Luft oder am offenen
Fenster..
mindestens eine zwanzig-minütige Pause in
der sie den Arbeitsplatz verlassen.
Entspannungsübungen machen oder
spazierengehen.
Keine neuen beruflichen Inhalte
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Prävention 3
auf sich selber achten
kein Alkohol,
keine Beruhigungs- und
andere Suchtmittel
Übermüdung vermeiden.
Bei Wechseldienst ist ausreichender
Schlaf unbedingt nötig.
Nach anstrengenden Ereignissen,
Überseeflügen (jet-lag) ein bis zwei
Tage frei nehmen.
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Prävention 4
Arbeit ist nicht das ganze Leben
Privatbereich abgrenzen - berufliche Belange
sollen nicht angesprochen werden.
Stehen sie zu Ihrem Intimbereich.
Auch die Familie, Freunde und Hobbies
haben ihren Platz.
Bestehen Sie auf adäquate Entlohnung,
Wertschätzung durch Vorgesetzte und
menschlichen Umgang miteinander.
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Prävention 5
Gemeinschaft leben
– Ich-Botschaften!
Über Ihre Probleme mit KollegInnen
sprechen. Andere haben dieselben
Sorgen!
Emotionen zulassen
Humor!
Wertschätzung
Kontrollmöglichkeiten behalten.
Gesprächskultur
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Prävention 6
Respekt und Wertschätzung
Fairness,
Respekt und Gerechtigkeit
Alle
Kollegen gleich behandeln
Jede Arbeit hat ihren Sinn
Jeder ist ein Teil des Systems
Wertschätzung
der Arbeit und ihrer
Bedeutung
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Wertepolaritäten
(M. Varga v. Kibéd)
Jnana
Erkenntnis, Wissen
Sophia?
Bhakti
Vertrauen
Karma
Ordnung, Struktur
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Wertepolaritäten
(M. Varga v. Kibéd)
Glaubenspolaritäten, aus Yoga-Sutras abgeleitet:
Jnana:
Bhakti:
Erkenntnis, Klarheit , Wissen, Einsicht, Vision, „das
Wahre“,
Logik
Liebe, Vertrauen, Mitgefühl, Wertschätzung, Sehnen,
Hingezogenheit, „das Schöne“,
Ästhetik
Karma:
Ordnung, Struktur, Pflicht, Ehrfurcht, Schuld/Unschuld,
Ausgleich, „das Gute“
Ethik
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