Tankbrandbekmpfung

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Transcript Tankbrandbekmpfung

Freiwillige Feuerwehr Brögbern
Tankbrandbekämpfung
an Flachbodentanks
Schulung im
Feuerwehrhaus Brögbern
Im Auftrag der
SDF SUEZ E&P Deutschland GmbH
22. November 2014
Vortragender: Taibl Raimund, Österreich
Brandschutz- und Sicherheitsberater
Freiwillige Feuerwehr Brögbern
Tankarten:
>
>
Festdachtank
>
Schwimmdachtank
Festdachtank mit innenliegendem Schwimmdach
Mögliche gelagerte Produkte:
*
>
Rohöl ( Erdöl, Roherdöl )
*
Raffinierte Produkte
>
>
>
Benzin
Kerosin
Diesel
Heizöl etc.
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Tankbrandenstehung:
* Blitzschlag, * Brandgefährliche Arbeiten,
* Statische Aufladung, * Funkenflug,
* Mangelnde Instandhaltungsarbeiten,
* Behälteraufriss, * Überfüllung,
* Mechanische Tankbeschädigung.
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Anlagentechnische Maßnahmen:
* Pumpenvorgänge stoppen
* Tank isolieren, * Mixer einschalten,
* Die Flüssigkeitsstände von Öl und Wasser prüfen,
* Randhöhe für das Löschschaumvolumen schaffen,
* Die Ölschichtdecke beachten,
* Bewässerungsgrad beachten,
* Kontrollierte Entwässerungen durchführen
* Status der gefährdeten Nachbartanks beachten.
Betriebspersonal muss Veränderungen der Einzatzleitung melden.
Gute Zusammenarbeit ist erforderlich.
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Brennbarkeit, Durchwärmung und dessen
Auswirkungen:
* Die Schichtdicke von Öl auf der
Wasservorlage ist entscheidend ob das Öl brennt.
> Ausbildung einer Wärmezone in 5 -25 min.
> Ausbreitungsintensität in einer Rohöl/Wasser-Emulsion.
> Durchwärmung ( Lichte, Dunkle Produkte,
Waagerechte Durchwärmung von Tankwand
nach innen, Durchwärmung nach unten )
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Überwallen ( slop over )
Bedingungen:
* Viskose Flüssigkeit,
* Hoher Feuchtigkeitsgehalt in der Flüssigkeit,
* Flüssigkeitsoberfläche über 100 °C.
Erscheinungsbild:
* Ölschaumbildung,
* 4 – 5 fache Flüssigkeits-Volumenzunahme,
* Intensive Verbrennung des Ölschaumes,
* Flammentemperaturen steigen auf über 1500°C,
* Flammenhöhe steigt um das 2 – 4 fache,
Gefahren: Überlaufen, wenn hoher Flüssigkeitsbestand im Tank.
Ausbreitungsgefahr.
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Überkochen ( boil over )
Bedingungen:
* Viskose Flüssigkeit,
* Gesamte Flüssigkeit über 100°C,
* Vorhandenes Bodenwasser im Behälter.
Erscheinungsbild:
* Grollendes Siedegeräusch,
* Deformierung des Tankmantels.
Gefahren: Schlagartiges Auswurf der brennenden Flüssigkeit
( bis 120 Meter ), Enorme Ausbreitungsgefahr,
Höchste Gefahr für die Einsatzkräfte.
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Löschleistungen:
Gleichzeitige Brandbekämpfung von:
Lagertank und Auffangbereiche!
Kühlung der gefährdeten Nachbartanks!
Dies ergibt den maximalen Löschmittelbedarf!
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Grundsätzliches zum Löschen von
Tankbränden:
Der benötigte Schaummittelbedarf muss für die
festgelegte Brandbekämpfungsdauer bereit stehen!
Die International unterschiedlich bewertete
Brandbekämpfungsdauer, z.B. bei einem Tank mit
einem Durchmesser von > 45 Meter:
Deutschland = 60 Minuten
Niederlande = 55 Minuten
USA = 65 Minuten
Wenn das nicht möglich ist ….. „ EILE MIT WEILE „!
WICHTIG: Schaummittel organisieren!
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Löschwasserbedarf zur Kühlung
gefährdeter Anlagenteile:
* Bei direkter Flammeneinwirkung
10 Liter / Minute / m²
* Bei Gefährdung durch Strahlungswärme
1,5 Liter / Minute / m²
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Erschwernisse bei der mobilen
Tankbrandbekämpfung:
* Durch lange Vorbrennzeiten
> Große Flächen weißglühendes, zerknäultes Dachblech
> Einige Tonnen Profilstahl des Dachtragewerkes
* Durch mögliche Windeinflüsse
> Veränderung der Gefahrenbereiche ( Strahlungswärme etc. )
> Löschmittelaufbringung
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Brandszenarien:
* Auffangwannenbrand
> Bei Auffangwannenbrand die Flammen mit Schaum
von der Behälterwand wegdrängen.
> Beim Einsatz von Mittelschaum darf die
Verschäumungszahl von 80 : 1 nicht
überschritten werden.
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Brandszenarien:
* Armaturenbrand in der Auffangwanne
> Brände unter Druck bzw. Fließbrände sind mit Löschpulver
an der Austrittstelle und gleichzeitig der Flächenbrand
mit Löschschaum zu bekämpfen.
> Bei Anwendung von filmbildendem Schaummittel kann das
Löschpulver gleichzeitig in den Löschschaumstrahl zum
kombiniertem Löschen eingebracht werden.
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Brandszenarien:
* Ventilbrand am Festdachtank
> Als Löschmittel wird Löschpulver empfohlen.
> Zum Beschreiten des Tankdaches ist zu beachten:
Gelb/Orange Flammen und schwarzer Rauch
= zu fettes Gemisch – keine Ex-Gefahr.
Blau/Rote Flammen nahezu ohne Rauch
= Ex-Gefahr.
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Brandszenarien:
* Dachaufriss am Festdachtank ( Flächenbrand )
> Brandbekämpfung mit Löschschaum nur durch die
„ Fischmaulöffnung „ möglich.
* Dachabriss am Festdachtank ( Flächenbrand )
> Brandbekämpfung mit Löschschaum vom Boden aus.
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Brandszenarien:
* Ringspaltdichtungsbrand am
Schwimmdachtank
> Brandbekämpfung nicht vom Boden aus.
> Brandbekämpfung mittels Pulverlöscher,
Schaumlöscher oder Schaumrohren.
> Wenn das Tankdach bestiegen werden muss,
umluftunabhängigen Atemschutz verwenden
und Löschtrupp mit Leinen sichern.
Die Anzahl der Löschmannschaften auf ein Minimum reduzieren.
Vorgehende Löschtrupps mittels Wasser- und/oder Schaumstrahlrohren sichern.
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Brandszenarien:
* Lachenbrand auf dem Schwimmdach
> Brandbekämpfung wie unter „ Ringspaltdichtungsbrand
am Schwimmdachtank „.
* Pontonbrand auf dem Schwimmdach
> Brandbekämpfung wie unter „ Ringspaltdichtungsbrand
am Schwimmdachtank „.
* Absinken des Schwimmdaches
( Flächenbrand )
> Brandbekämpfung wie unter „ Dachabriss am Festdachtank
( Flächenbrand ) „
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Brandszenarien:
* Lüftungsöffnungsbrand bei einem
innenliegenden Schwimmdach
> Brandbekämpfung wie unter „ Ventilbrand am Festdachtank „.
* Ringspaltdichtungsbrand an einem
innenliegenden Schwimmdach
> Schwierige Brandbekämpfung,
da nur sehr schwer heranzukommen ist.
> Meist nur durch die stationären Löschanlagen beherrschbar.
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Kühlung gefährdeter Tanks:
* Festdach
> wenn brennender Tank gleich hoch
halbe Dachfläche, halbe Mantelfläche.
> wenn brennender Tank niedriger
halbe Dachfläche, halbe Mantelfläche.
> wenn brennender Tank höher
ganze Dachfläche, halbe Mantelfläche.
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Kühlung gefährdeter Tanks:
* Schwimmdach
> wenn brennender Tank gleich hoch
halbe Mantelfläche.
> wenn brennender Tank niedriger
halbe Mantelfläche.
> wenn brennender Tank höher
halbe Mantelfläche, Ringspaltraum beschäumen.
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Schaumaufbringung:
> Schaum nach Möglichkeit sanft auffliesen lassen.
> Schaumaufbringung im hohen Bogen führt zu
Löschmittelverlusten bis zu 50 %.
> ilmbildende Schaummittel sind zu bevorzugen.
> Nicht direkt in die Flüssigkeit spritzen.
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Schaumaufbringung:
> Von der windzugekehrten Seite
( gezackter Flammenrand! ) durch das „ Window „
den Schaum fokusiert ( „FOOTPRINT“ )
einbringen – „ Schaum halt „ Schaumdecke schließen lassen –
mögliche Eindämmung abwarten
( geringere Flammenintensität! ).
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Schaumaufbringung:
> Nach dem Ablöschen des Brandes
ist mit der halben Applikationsrate
über mindestens 30 Minuten
weiter zu beschäumen.
> Ausreichend Sicherheitsabstand
wegen der Strahlungswärme einhalten.
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Einsatztaktische Überlegungen
bei Tankbränden:
> Die gefährdete Umgebung kühlen.
> Brennende Tanks nur bei ausreichend
vorhandenen Löschmittel kühlen.
> Den brennenden Tank angreifen,
nur wenn genügend Löschmittel vorhanden ist.
> Schwerschaum fließt nur 30 Meter.
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Einsatztaktische Überlegungen
bei Tankbränden:
> Erfolge der Löschaktionen werden erst nach
ca. 10 – 15 Minuten sichtbar.
> Stahlbetontanks verlieren nach ca. 40 Minuten ihre
Festigkeit – NICHT KÜHLEN!
> Kanalisationssysteme beachten.
> Dampfausgleichssysteme beachten.
> Auffangwannen nicht befahren.
> Stets die Durchwärmung des Öles nach unten
beachten ( Boil over Gefahr! )
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Wichtige Hinweise:
Überprüfen Sie sorgfältig.
* Sind die erforderlichen Unterlagen ( Feuerwehreinsatzplan )
geeignet, die erforderliche Hilfestellung im
Schadensfall zu geben?
* Sind die notwendigen Löschgeräte und –mittel vorhanden?
* Haben die vorgesehenen Einsatzkräfte
das nötige Wissen um rasch, effizent und sicher
einen Schadensfall zu beherrschen?
Freiwillige Feuerwehr Brögbern
D A N K E,
für‘s zuhören.
IN DER HOFFNUNG,
DAS SO ETWAS
NIE PASSIERT!