Transcript Vortrag

Micrologistik in der Pflege –
Wie kommt die Pille ans Bett
Agenda
Demographische Makrotrends im Pflegesektor
Homecare - Aspekte des Begriffs und Akteure
Logistische Herausforderungen  Letzte Meile
Logistik im Homecarebereich
Agenda
Demographische Makrotrends im Pflegesektor
Homecare - Aspekte des Begriffs und Akteure
Logistische Herausforderungen  Letzte Meile
Homecare
Makrotrends
Letzte Meile
Demographische Entwicklung
1950
2020
2010
2040
Quelle: Statistisches Bundesamt
> 65 Jahre
[Mio.]
6,7
+ 168.000
pro Jahr
16,8
+ 190.000
pro Jahr
18,7
+ 250.000
pro Jahr
23,7
Das Tempo der gesellschaftlichen Alterung nimmt rapide zu – mit Folgen für die sozialen Sicherungssysteme, die Arbeitswelt und die Pflege.
Homecare
Makrotrends
Letzte Meile
Pflegerisiko in Abhängigkeit vom Alter
100%
Pflegebedürftige 2007
< 65 Jahre [Mio.]
0,32
50%
62%
Pflegequote*
37%
> 65 Jahre [Mio.]
20%
Alter in Jahren
>90
85-90
80-85
10%
75-80
70-75
65-70
60-65
15-60
unter 15
0%
1% 1% 2% 3% 5%
*
1,93
die Pflegequote drückt die
Wahrscheinlichkeit aus innerhalb des
jeweiligen Lebensabschnitts pflegebedürftig
zu werden
Das steigende Risiko der Pflegebedürftigkeit ist das Kernproblem des demo-graphischen Wandels.
Quelle: Statistisches Bundesamt
Makrotrends
Homecare
Letzte Meile
Anstieg der Pflegebedürftigen bis 2050
Das Szenario sinkender
Pflegequoten unterstellt eine
Entwicklung, bei der durch den
medizinischen Fortschritt die
generelle Wahrscheinlichkeit für
Pflegebedürftigkeit geringer ist.
„Double Trouble“ – wenn die Pflegequote
nicht sinkt
Quelle:
Statistisches Bundesamt
Die Pflegequote hat signifikanten Einfluss auf die Entwicklung des Pflegebedarfs –
die gegenwärtige Quote ginge mit einem Anstieg auf 4,5 Mio. Pflegebedürftige bis 2050 einher.
Homecare
Makrotrends
Letzte Meile
Abnahme der Verweildauer im Krankenhaus
60
KH-Gesamt
Allg. KH
Sonst. KH *
50
40
Sonstige Krankenhäuser sind Krankenhäuser mit ausschließlich
psychiatrischen, psychotherapeutischen oder psychiatrischen,
psychotherapeutischen und neurologischen Betten sowie reine Tages- oder
Nachtkliniken.
30
20
Quelle: Gesundheitsberichterstattung des Bundes
10
* Die Verweildauer liegt zwischen
5 und 7 Tagen.
In der Türkei ohne Homecare-Leistungen
bei 15 – 17 Tage.
20
08
20
06
20
04
20
02
20
00
19
98
19
96
19
94
0
Die Abnahme der Verweildauer im Krankenhaus, insbesondere bei Tageskliniken und im psychiatrischen Umfeld, führt zu einer Ausweitung des
häuslichen Pflegebedarfs.
Homecare
Makrotrends
Letzte Meile
Wachstumspfade der häuslichen Pflege
Zu- und Abnahme der häuslichen Pflege in %
5,9%
Bei gegenwärtigem Wachstumspfad
3,9 Mio.
2,3 Mio.
Bei durchschnittlichem Wachstumspfad
1,1%
-0,5%
Personen
in häuslicher Pflege
Jahre
1,4 Mio.
1999 –
2001
2001 –
2003
0,1%
+ 100.000
2003 –
2005
1,5 Mio.
2005 –
2007
1,6 Mio.
2020
1,9 Mio.
2040
Quelle: Statistisches Bundesamt
Je nach unterstelltem Wachstumspfad muss für die nächsten 30 Jahre von einem beachtlichen Bedarfsanstieg im Bereich der häuslichen Pflege
ausgegangen werden.
Logistik im Homecarebereich
Agenda
Demographische Makrotrends im Pflegesektor
Homecare - Aspekte des Begriffs und Akteure
Logistische Herausforderungen  Letzte Meile
Homecare
Makrotrends
Letzte Meile
Empfänger von Homecare-Leistungen
Aus der Pflegestatistik (mit Pflegestufe)
Außerhalb der Pflegestatistik (ohne Pflegestufe)
Pflegebedürftig 2,2 Mio
in Heimen
versorgt
zu Hause
versorgt *
0,7 Mio.
1,5 Mio.
Weitere 4,5 Mio. Personen mit häuslichem Versorgungsbedarf:
• chronisch Kranke ohne Pflegestufe
• Überleitungspatienten
• ambulante Patienten mit Beratungsbedarf
• * Dunkelziffer
Versorgt durch
Angehörige
1,0 Mio.
Quelle: Statistisches Bundesamt
Pflegedienste
Quelle: Bundesverband Medizintechnologie e.V.
0,5 Mio.
4,5 Mio.
6 Mio. Menschen mit häuslichem Versorgungsbedarf
Neben dem Anteil Pflegebedürftigen, der von Angehörigen und Pflegediensten zu Hause versorgt wird, existiert ein Großteil des Marktpotential
jenseits der Pflegestatistik.
Reha vor Pflege
stationäre. Einrichtung inkl.
Reha
Krankenhaus
Behandlung
Entlassung
häusliche Pflege inkl.
ambulanter Reha
Frührehabilitation
Prä-OP-Mobilisierung
Mobilisierung
Aufnahme
„elektr. Erfassung“
Bedarf z.B.
Physiotherapie
Bedarf z.B.
Medikation +
Physiotherapie
Bedarf z.B. Medikation /
Pflegeplan /
Wundversorgung
Prozesskette für die Versorgung folgt der Prozesskette für die Behandlung
Bedarf z.B.
Enterenale Ernährung /
Wundversorgung /
Schmerztherapie
Exemplarische Machbarkeitsanalyse in einem
„Kompetenzzentrum Pflege“
- alle Facetten der Pflege sind dort zu erproben inklusive der
1. elektr. Datenerfassung mit einhergehender Abrechnungserfassung
2. Pflegekoordination nach einheitlichen Standards
3. Rehabilitation in und am Krankenhaus mit der Vermeidung von Pflege!
4. Optimierung der „clinical pathways“
5. …
Homecare
Makrotrends
Letzte Meile
Aufgaben des Patientenmanagement
Kassenabrechnung
Aufnahme
Krankenhaus
Organisation der Versorgung
Fachliche
Beratung
Weiterbildungsbedarf identifizieren und
organisieren
Patientenmanagement
Der Patientenmanager ist
die zentrale Schnittstelle
innerhalb des patientenbezogenen Netzwerks.
Koordination der Pflegedienste
Übernahme bei der
Entlassung
Versorgungs-kontinuität
sicherstellen
Verlaufsdokumentation
Der Patientenmanager stimmt eine Vielzahl unterschiedlicher Aufgaben aufeinander ab – nur die zentrale Koordination gewährleistet die optimale
Funktionsfähigkeit des Netzwerks.
Makrotrends
Homecare
Letzte Meile
Leistungsspektrum
KH
zu Hause
Patient
Patientenmanagement
- Begleitung der Überleitung
- Ansprechpartner
- Koordination
-…
Leistung
Information und Koordination
Patientenmanager
Medizinisches Personal
Therapie
Therapie
- Ernährungstherapien
- Ernährungstherapien
- Wundversorgung
- Onkologische
Therapien
- Infusionstherapien
- Infusionsthearpien
- Beatmung
-…- Onkologische Therapien
-…
Beratung
- Therapieberatung
- Produktberatung
- Notrufsysteme
- Telecare
- Telemedizin
-…
Versorgung
- Medikalprodukte
- Arzneimittel
- Ernährung
- Inkontinenzartikel
- Bedarfsartikel
-…
Berater und Medizinproduktehersteller
Logistikdienstleister
Die effiziente Steuerung und Koordination der Leistungen hochspezialisierter Akteure ist entscheidend für die Attraktivität in einem margenarmen
Marktumfeld.
Logistik im Homecarebereich
Agenda
Demographische Makrotrends im Pflegesektor
Aspekte des Begriffs Homecare
Logische Herausforderungen  Letzte Meile
Homecare
Makrotrends
Letzte Meile
Erwartungen an die Logistik
Kommunikationsaufgaben
Klassische Aufgaben
Lieferung bis zum
Anwendungspunkt
Die Akzeptanz der
Kommunikationsaufgabe innerhalb der
Netz-werkstruktur erhält zentrale
Bedeutung.
Individuelle
Ansprache
24 Stunden
Lieferservice
Produktberatung
Termintreue
Proaktive
Kommunikation ins
Leistungsnetzwerk
Systemische Vernetzung durch
intelligente IT
Der Erfolg logistischer Dienstleistungen hängt sowohl von kommunikativen Fähigkeiten ab, als auch von der Synchronisation und Taktung von
Leistungen durch intelligente IT.
Homecare
Makrotrends
Letzte Meile
Erwartungen an die med. Versorgung
Kommunikationsaufgaben
Klassische Aufgaben
med. Betreuung
nach Standards
Erwartungen an die med. Versorgung und
Pflege mit Aspekt qualiätsgerichteter
Übergabe auf den Netzwerk-Partner!
Die Akzeptanz der
Kommunikationsaufgabe innerhalb der
Netz-werkstruktur erhält zentrale
Bedeutung.
Individuelle
Ansprache
24 Stunden
Rufbereitschaft
Produktberatung
Termintreue
Proaktive
Kommunikation ins
Leistungsnetzwerk
Systemische Vernetzung durch
intelligente IT
„ohne Datenaustausch
geht es gar nicht“
Der Erfolg medizinischer Dienstleistungen hängt sowohl von kommunikativen Fähigkeiten ab, als auch von der Synchronisation un d Taktung von
Leistungen durch intelligente IT.
Makrotrends
Homecare
Letzte Meile
Eingeschränkte Elastizitäten auf der Erlös- sowie Kostenseite
Eingeschränkte Elastizität auf der Kostenseite
Eingeschränkte Elastizität auf der Erlösseite
Marge
Logistik
umfasst medizinische
und produktspezifische
Beratung durch den
Patientenmanager
Die Möglichkeit einer Margenerhöhung durch
Umsatzwachstum sind vor dem Hintergrund fester Budgets
stark eingeschränkt.
Beratung
Einkaufspreis
Nicht üppig, muss verteidigt werden
Verbleibt Kostenseitig als wesentliche
Stellschraube
Nimmt gemäß Kunden-erwartung sogar zu
Gilt als ausgereizt
Die Möglichkeiten zur Kostenreduzierung sind begrenzt – einzig bei der
Logistik kann durch Übertragung von Best Practice Ansätzen aus dem KEPBereich Einsparpotential erzielt werden.
Die Erwartungshaltung bezüglich Beratungsleistungen führt zu Verschiebungen innerhalb der Kostenseite, die bei relativ fixer Erlösseite durch die
Logistik aufgefangen werden müssen.
Makrotrends
Homecare
Letzte Meile
Entwicklungspfad der patientenorientierten Mikrologistik
Definition
Letzte Meile
Zustellung der
bestellten Waren
vom regionalen
Verteildepot
zum Empfänger
Endkundendistribution
Erweiterung des
Produktportfolios
Erweiterung des
Leistungsportfolios
Value Added Services
Ausweitung
Güterarten
Kleinteiliges
Transportgut - gebündelt
in Sammelboxen
Viele Kunden
Viele Kunden
Viele Kunden
Transportgut
Kunden
Marge
Umsatz
Umsatzschwach
Geringe
Margen
Umsatzstärker
?
Geringe Margen
Umsatzstark
?
Höhere Margen
Klassische Konzepte zur Leistungsausweitung sind nur sinnvoll wenn die Mehrleistung auch bezahlt wird – die Überwälzung muss durch intelligente
Pricing-Konzepte gewährleistet werden.
Executive Summary
Der demographische Wandel, die größer werdenden Erwartungen der Patienten werden sowie der Trend zu
verkürzten Verweildauern führen zu einer Ausweitung der Versorgungsdienstleistungen im häuslichen Umfeld
führen. Ambulante Versorung und Pflege nehmen entsprechend rapide zu!
Vor dem Hintergrund geringer Margen im häuslichen Versorgungsbereich ist die effiziente Steuerung und
Koordination der unterschiedlichen Leistungen und Akteure von herausragender Bedeutung!
Der Logistik fällt die Aufgabe zu, durch die Übertragung von Optimierungskonzepten aus dem KEP-Bereich den
Raum auf der Kostenseite zu schaffen, damit Zusatzleistungen die erwartet aber nicht unbedingt vergütet werden
ohne ein Abschmelzen der ohnehin geringen Margen erbracht werden können.
Hirsch-Apotheke Dr. E. Lins, Inh. Christian Suwelack e.K.
Medical Warehouse Bremen GmbH & Co. KG
Christian Suwelack
Inhaber
Email: [email protected]
Tel.: 0421 79 19 6 135
Hellmann Worldwide Logisics GmbH & Co. KG
Lelio Arlt
Leiter Krankenhauslogistik
Email: [email protected]
Tel.: 0421 522 3918
Vielen Dank!