MCK-02-Gedaechtnis-und-Lernen
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Transcript MCK-02-Gedaechtnis-und-Lernen
TFH Berlin
MCK Kapitel 2 –
Gedächtnis und Lernen
2.2 Gedächtnis und Kognition
2.3 Benutzerklassen
2.4 Lernen, Erinnern und Wiedererkennen
BHT Berlin
© Ilse Schmiedecke 2010
Schwerer Kopf?
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Gehirn knapp 3 Pfund schwer
ca. 2% der Körpermasse
ca. 20% des Energiebedarfs!
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vegetative Prozesse
Sinneswahrnehmungen
unbewusste Denkprozesse
bewusste Denkprozesse
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Gedächtnis und Kognition
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Gedächtnisforschung ist Teil der
Psychologie
– daher "psychische
Benutzereigenschaft"
Kognition steht für menschliche
Informationsverarbeitung:
– Erkennen, Durchdenken,
Anwenden ...
Gedächtnis ist zentral für die
Interaktion:
– Keine Interaktion ohne Kognition
– Keine Kognition ohne Gedächtnis
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Gedächtnisarten
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Sensorisches Gedächtnis:
- ikonischer
(12 Chunks, 0,5 sec Persistenz)
- und echoischer Speicher
(bis 5 sec. Persistenz)
KZG (Kurzzeit-Gedächtnis)
- Arbeitsspeicher
- 7 +/- 2 Chunks, 15-30 sec.
- störungsanfällig
- Informationsverlust durch Überlastung
- auffrischbar durch Wiederholung
LZG (Langzeit-Gedächtnis)
- Unbegrenzte Kapazität und Persistenz
(100 TB)
- Assoziatives Wissensnetz
- Zugriffszeit 8 sec/Chunk
- Recall / Recognition (Zugang zum Wissensnetz)
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Grafik: J.Tomaschewski, Modul MCK
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Sensorisches Gedächtnis und Wahrnehmungsfilter
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Wahrnehmungsfilter: Prägnanz
– Es ist kein Dauerreiz (Sensorischer Filter)
– Reiz passt in den aktiven Kontext (KZG)
– Es gibt Vorwissen zum Reiz (LZG)
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Scheinbewegungen durch sensorischen "Nachhall"
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Das sensorische
Gedächtnis ist wie ein
Nachhall der
Sinneseindrücke
– Dadurch werden
Veränderungen der
Wahrnehmung
zugeführt.
Täuschungen durch
gezielte Fehldeutung
minimaler
unwillkürlicher
Augenbewegungen
– "unruhige Bilder"
beruhen teilweise
auf diesem
Phänomen
Quelle: www.schwarzerkater.at/Webdesign/blog/images/wasdasHirnalleskann.pps
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Visuelle Wahrnehmung und Gestaltgesetze
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Visuelle Wahrnehmung
Unbewusste Vorverarbeitung
– Erkennen bekannter Strukturen
– "Vorsortierung" der visuellen Information
– Unterdrückung von Dauerreizen
(Hintergrundstrukturen)
Gestaltgesetze
Erklärungen der Vorverarbeitung
über 100 Gestaltgesetze, 4 Hauptgesetze:
–
–
–
–
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Gesetz
Gesetz
Gesetz
Gesetz
der
der
der
der
Nähe
Ähnlichkeit
Geschlossenheit
Prägnanz
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Gesetz der Nähe und der Ähnlichkeit
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Gesetz der Geschlossenheit
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Gesetz der Guten Form
(Prägnanz)
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Online-Experimente:
http://www.informatik.uni-bremen.de/~fmike/multilern/gestaltgesetze.html
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Optische Täuschungen
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Quelle: http://www.panoptikum.net/optischetaeuschungen/
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Kurzzeitgedächtnis
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Arbeitsgedächtnis
– Planung und Orientierung im Handlungsprozess
klein: 7 +/- 2 Chunks
flüchtig: 15-30 sec.
störungsanfällig
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Nur ins Kurzzeitgedächtnis einprägen?
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Einkaufsliste?
Lernen für die Klausur am Vorabend?
Memory-Paare?
Telefonnummer zum Wählen?
km-Angaben auf Autobahnschild?
Weg zum Bahnhof?
Angaben aus dem Wetterbericht?
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Chunking
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Aufteilung der Information in (7-er-) Blöcke
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Langzeitgedächtnis
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Unbegrenzt!
Assoziationen sind die Schlüssel:
– je mehr
– je neuer
– je frequentierter
desto besser abrufbar
Schlüssel kann man verlegen …
Gute "Schlüsselanhänger" sind
– "Eselsbrücken"
– Klänge und Bilder
– Emotionen
(eigentlich sind das eigene Schlüssel)
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Rechts oder Links?
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Die allgemein bekannte Aufteilung in rechte und linke
Gehirnhälfte betrifft v.a. das Langzeitgedächtnis:
Deklaratives Gedächtnis:
– Fakten
– Konzepte, Modelle
– Erlebnisse
Prozedurales Gedächtnis
Abläufe
Klänge, Farben
Emotionen
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Leichterer
Zugang!
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Wissensnetz und Assoziationen
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Persistenz der Info
unbegrenzt
Abruf über
Assoziationen
Assoziationen
"verblassen", sind
aber reaktivierbar
Recall: aktive Suche
nach Assoziationen
Recognition: (Re-)
Aktivierung von
Assoziationen
Grafik: J.Tomaschewski, Modul MCK
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ACT-Gedächtnismodell
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ACT-Modell :
"Adaptive Control and Thought"
Zweiteiliges LZG
– Deklaratives und
– Prozedurales Gedächtnis
Prozedurale Inhalte sind leichter
abrufbar als deklarative.
Learning by Doing
Grafik: J.Tomaschewski, Modul MCK
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Kognition:
Gedächtnis und Informationsverarbeitung
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Kognition als Systemmodell:
©
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KZG und Interaktion
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Warum ist bei der Gestaltung von Dialogen eine Überlastung des
KZG zu vermeiden?
Störungsanfällig
Warum ist es wichtig, längere Menüs oder Listen zu gruppieren?
Chunking zur Unterstützung des KZG
Warum sind optische Gruppierungen besser als nur Überschriften
im Textfluss?
Chunking unterstützt durch die
Wahrnehmung (Gestaltgesetze)
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Weblink als Studienobjekt:
http://www.ingenfeld.de/
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2.3. Benutzerklassen
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Absoluter Computeranfänger
Anfänger / unerfahrener Benutzer
Gelegenheitsnutzer
Routinenutzer
Fortgeschrittener Benutzer
Experte
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Strukturierung der Kategorien:
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Computererfahrung und Programmerfahrung
– grundsätzlich orthogonale Kategorien
Computererfahrung
Anna
Beate
Christine
Programmerfahrung
Wer kann helfen, wenn
• das Programm sich nicht mehr mit dem Server verbindet?
• ein völlig falscher Wert eingegeben und gespeichert wurde?
• die Daten beim Kopieren in ein anderes Programm verfälscht werden?
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Gelegenheitsbenutzer
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…fallen aus dem Rahmen
Sie haben keinen Bezug zum System:
kein spezifisches Interesse
keine Lernbereitschaft
Das System darf keine Anforderungen stellen:
intuitiv bedienbar
selbsterklärend
fehlervermeidend
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2.4. Aufmerksamkeit und Lernen
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Aufmerksamkeit:
– vgl. das Kognitionsmodell von
Wickens (Folie 19)
– Konzentration heißt
Bündelung der Aufmerksamkeitsressourcen
• zielgerichtet kognitiv arbeiten
• optimale KZG-Leitsung
• keine (wirksame) Störung
– Bündelung der Aufmerksamkeitsressourcen ist Arbeit!
Erleichterung durch
• KZG-Entlastung
• Störungsvermeidung
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Aufmerksamkeit und Lernen
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Lernen:
– Wirkungsvolle kognitive Prozesse
durch Aktivierung der Aufmerksamkeitsressourcen:
Interesse wecken/zeigen
Störungen ausschalten
– Gezielte Assoziationsbildung und "-pflege"
(Wiederholung, Eselsbrücken, alternative Darstellungen)
– Nutzung der rechten Hirnhälfte
(prozedurales Gedächtnis, Affekte, …)
Unterstützung der linken Hirnhälfte
(gute, logische Strukturen klares mentales Modell)
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Jetzt gibt es keine Entschuldigung mehr für
Ineffektives Lernen
Langweilige Benutzerschnittstellen
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