Transcript Qualitativ

Qualitative,
also verstehende bzw. findende,
Forschungsverfahren der KMW
Friedrich Krotz
Ziel:
• Einführung in die Denkweisen der
qualitativen Forschung durch
Gegenüberstellung zur quantitativen.
• Schwerpunkt: theoriefindende Forschung
(Grounded theory u.a) als konkretes
Forschungsverfahren
Inhalt
1.
2.
3.
4.
5.
6.
Einführende Überlegungen.
Grundlagen: Empirie
Quantitativ/qualitativ
Beispiel Argumentationsweise
Qualitative Forschung
Theoriegenerierende Verfahren: Grounded
Theorie
1. Einführende Überlegungen
• Was setzt quantitative Forschung voraus,
damit sie funktioniert?
• Was setzt qualitative Forschung voraus?
z.B was soll das sein, ein
Medieninhalt?
• MedienInhalt als objektiver, messbarer Inhalt:
Medieninhaltsanalyse
• Gibt es einen objektiven Inhalt, gibt es objektive
Fakten?
• Alternative Position:
• Semiotik: unser Denken ist an Sprache und
Zeichen geknüpft. Wir können nur erkennen, was
wir schon kennen, wofür wir Kategorien in
unserem Denken schon haben
Ein Bild von Salvatore Dali – Inhalt?
• Ausgangspunkt sind immer Zeichen
• These: es gibt nur interpretierte Inhalte
• (manche kommen einem allgemeingültig
vor, sind es aber nie)
• und die Interpretationen können
ausgesprochen unterschiedlich sein – sie
hängen nicht nur vom Text, sondern auch
vom Kontext ab.
Analytische Philosophie
• Der logische Aufbau der Welt: Wir
beginnen mit Elemtarsätzen und bilden
daraus durch logische Schritte alle weiteren
möglichen Aussagen (Russell, Carnap)
• Positivismus, Basissätze, Popper
• aber auch: Quine, sprachanalytische
Philosophie von Wittgenstein etc.
Semiotische Wiss. theorie
• Die Welt ist immer schon vorausgesetzt und
erlernt
• Der Mensch lebt in einem
selbstgeschaffenen Bedeutungsgewebe
(Max Weber, Clifford Geertz)
• Forschung ist Rekonstruktion, als
Verstehen von Handlungssinn, der nicht
messbar ist
• Sozialwissenschaft: Frager und Befragter
teilen eine Welt/kommunikative Forschung
2. Grundlagen: Empirie
• KMW als empirische Wissenschaft: Wissen
muss sich auf die Realität beziehen.
• (Abbild? Konstruktion?)
• Doppelbegriff Methoden
• Verfahren
Forschungsverfahren
Vorwissen
Auswahl
Forschungsf Datenerrage
hebung
Auswertung
Theoriebildung
Publikation
Diskurs
• Methoden als Datenerhebungsmethoden
• Verfahren dienen der Beantwortung einer
Forschungsfrage
D. h.
• Forschung ist ein planvoller, systematischer,
zielbezogener Prozess sozialen Handelns,
der sich auf bestimmte Grundprinzipien
stützt und daraus Regeln ableitet.
• D. h. Forschungsverfahren bestehen aus
Vorschriften für forschendes Handeln, deren
Einhaltung für wissenschaftlich brauchbare
Ergebnisse garantiert
Ziel von Forschung
• Wissen besteht aus Beschreibungen und Theorien
• Empirie dient deshalb
Herstellung von Beschreibungen
Herstellen von Wissen
Prüfen von Wissen
Wann ist Forschung
gültig/”wahr”?
• Quantitativ: Wenn Sie die Regeln einhalten
• Qualitativ: Wenn Sie die Regeln
nachvollziehbar und angemessen, also
kreativ anwenden
• Unterschätztes Kriterium: Der wissenschaftliche
Diskurs
wo kommen unsere
Forschungsverfahren her?
• Entmystifizierung:
Der Alltag als Basis von Methoden/
Verfahren
• Diese Regeln und Vorschriften gründen alle im
Alltag der Menschen/quantitativ oder qualitativ
• Beispiel: Man zieht in eine neue Stadt – wie findet
man heraus, wo man seinen Müll hinbringt/auf die
Straße stellt?
• Wissenschaftliche Methoden/Verfahren sind
Systematisierungen bzw. Abstraktionen von
Methoden/Verfahren, die wir im Alltag benutzen/
Alltag als Basis
3. Qualitativ/Quantitativ
• wiederholung:
• quantitative Forschung erzielt „gute“
Ergebnisse, wenn man sich genau an die
vorgegebenen Regeln hält
• qualitative Forschung ist offen,
kommunikativ und flexibel – und muss
begründen, was gemacht wird
Beispiel quantitative Forschung
• Ich sehe Talkshows im Fernsehen
a) häufig
(3)
b) selten
(2)
c) nie
(1)
• Mitgedachte Voraussetzungen:
0) es geht um Fakten und Tatsachen
1) der Forscher weiß, was wichtig ist
2) Alle Befragten verstehen die Frage auf gleiche Weise
und richtig
3) der Forscher weiß, wie eine Antwort gemeint ist
4) alle werden dasselbe gefragt
• Ziel Korrelationen, Faktoranalysen, …
Beispiel für qualitative/quantitative
Forschung, die aber je andere
„allgemeine Aussagen“ als Ergebnis
liefert
• Warum sehen Menschen nachmittagsTalksendungen im Fernsehen?
• quantitativ: Motivkataloge zum Ankreuzen,
repräsentative Auswahl
• qualitativ: offene Befragungen, komplexe,
fallbezogene Aussagen, wo der subjektive
Sinn des Tuns liegt, theoretical sampling
Beispiel qualitative Forschung
• Welche Bedeutung haben Talkshows im Fernsehen für die
Zuschauer? Wie funktionieren Talkshows?
• Subjektiver Sinn ihres Tuns
• z. B. offene Interviews: wie wurden die Sendungen
verstanden, was wurde erwartet und daraus mitgenommen,
wie verwendet, wovon abhängig?
• Theorie des Falls, z.B. kontrastives Sampling zum
Erkennen von Bedingungen
• Beobachtung/Gruppendiskussionen: Was wird geglaubt,
zurückgewiesen, ausgehandelt?
• Gesprächsanalysen: Worüber wird mit Freunden oder
anderen danach gesprochen?
• Welche Verflechtung von Medien und Alltag spielen eine
Rolle?
Verlauf quantitativer Forschung
• Problemformulierung/Exploration
• Konzeptualisierung (Begriffe,
Operationalisierung, Indikatoren,
Relationen)
• Datenerhebung (Methoden)
• Prüfen, Codieren, Auswerten
• Interpretation (Beschreibung, Test)
• Publikation
Verlauf quantitativer Forschung
• Problemformulierung/Exploration
• Konzeptualisierung (Begriffe,
Operationalisierung, Indikatoren,
Relationen)
• Datenerhebung (Methoden)
• Prüfen, Codieren, Auswerten
• Interpretation (Beschreibung, Test)
• Publikation
Gegenüberstellung 1
• quantitativ (d.h. Bezug zu den formalen
Wissenschaften Mathematik und formale
Logik) oder qualitativ (Bezug Kontexte)
• normativ (ForscherIn legt fest, was etwas
bedeutet) vs. interpretativ (der Befragte
spricht, die ForscherIn versucht zu
verstehen, interpretieren)
• formallogisch/mathematisch vs.
inhaltlich/kontextorientiert
Gegenüberstellung 2
• Quantitative Verfahren (Faktenbezogen:
Beschreibung/ Theorie) : Fakten, Variable,
Hypothesen
• Qualitative Verfahren (z.B.
Zeichenbezogen/Bechreibung/Theorie):
– Interpretativ/Sinn- und Bedeutungsgerichtet
– Heuristisch: Die Herstellung begründeter
Theorien
Ziel empirischer Forschung:
Theorien als
• Quantitativ: Beschreibungen mit Variablen
sowie getestete Hypothesen/Wenn-Dann/Je-Desto-Zusammenhänge einiger
Variabler (und deren verbale Einbettung)
• Qualitativ: Komplexe, beschreibende und
auf Erklärung bzw. Verstehen angelegte
Texte, die ihren Datenbezug offenlegen
sowie plausibel, systematisch und
vollständig sind/Struktur und Prozess
Auswahlverfahren quantitativ
• repräsentativ, d.h. unter folgender
Annahme:
• die Ausgewählten verhalten sich so wie die
gesamte Population, über die Aussagen
gemacht werden soll
• wie kann man das wissen, wenn man nix
weiss?
Auswahlverfahren qualitativ
• Der Befragte als Experte für seine Sicht
• - welche Experten gibt es?
• Frage nicht alle das gleiche, sondern jeden,
was sie/er weiß
• (theoretical sampling vs. representative
sampling)
• Weg zum Bahnhof: Taxifahrer oder
Mittelwerte?
theoriegeleitet: zur Überprüfung von
Thesen, kontrastiv zur Klärung von
Bedingungen etc.
• qualitative Forschung als Folge von Fallstudien,
die gut ausgesucht werden müssen
• Forschung als Lernprozess der ForscherInnen, als
Verbesserung des Vorwissens
• Analyse des Gesagten, des Nachgefragten und
Schlussfolgerungen auf den Gegenstand
• Wissen ist immr vorläufig, egal, ob es qualitativ
oder quantitativ gewonnen wird
4. Beispiel Was Fallstudien
leisten
• Statistische Aussagen über Verteilungen
• vs. Theorie eines Falls und dessen
Verallgemeinerung
Beispiel: Automotor
und Luftklappe
Fall A
xA1
xA2
xA3
Fall B
xB1
xB2
xB3
Fall C …….
xC1
xC2
xC3
.::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::
VAR 1
VAR2
VAR3
:
Automotor und Luftklappe
Fall A
xA1
xA2
xA3
Fall B
xB1
xB2
xB3
Fall C …….
xC1
xC2
xC3
VAR1
VAR2
VAR3
.::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::
Beschreibung durch einzelne Merkmale
Zusammenhänge von Variablen
nur statistische Fallaussagen
:
Automotor und Luftklappe
Fall A
xA1
xA2
xA3
Fall B
xB1
xB2
xB3
Fall C …….
xC1
xC2
xC3
VAR1
VAR2
VAR3
.::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::
Feststellbare Fakten: Automotor
und Luftklappen treten gemeinsam
auf, hohe Korrelation
Automotor und Luftklappe
Fall A
xA1
xA2
xA3
Fall B
xB1
xB2
xB3
Fall C …….
xC1
xC2
xC3
VAR1
VAR2
VAR3
.::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::
Beschreibung/Funktionieren eines Falles:
Warum hat ein Automotor eine Luftklappe
Funktion, „Theorie des FAlles“
Automotor und Luftklappe
Fall A
xA1
xA2
xA3
Fall B
xB1
xB2
xB3
Fall C …….
xC1
xC2
xC3
VAR1
VAR2
VAR3
.::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::
Suche nach Gegenbeispielen/Bedingungen
Verallgemeinerungen auf analoge Fälle
Theorie als Textzusammenhang
D.h. Fallstudien,
Abdeckung aller unterschiedlichen
möglichen Fälle (theoretical Sampling)
komplexe Aussagen
• Verallgemeinert werden nicht Fakten und einzelne
Eigenschaften
• sondern der theoretisch gefasste Zusammenhang in
Abhängigkeit von den Bedingungen, unter denen er gilt
• nach „Belastungstests“ zum Erkennen von
Gültigkeitsbedingtungen und Grenzen
Fernsehnutzung auf öffentlichen
Plätzen
• Kontrolle und Ziel des Angebots
• Formen der Nutzung
• (Flughafen, Restaurant, Kaufhaus, Public
Viewing, beim Zahnart, kollektives
Seriensehen, …..)
• wie funktioniert das? (nicht, wer macht das)
5. Qualitative Forschung
• DAS quantitative Paradigma – im Prinzip
immer gleich
• vs.
• DIE vielfältigen qualitativen
Forschungsmethoden, theorie-, fall- und
fragestellungsabhängig
Qualitative Forschung: Prinzipien
• Alltagsbasis
• gemeinsame soziale Realität/Kommunikation,
Rekonstruktion von Sinn (statt Messen)
• offen (lernen der Forscherinnen/Forscher/Ergebnis
am Ende)
• Prozess: zirkulär und multiperspektivisch
• Auswahlverfahren (theoriegeleitet, nicht
repräsentativ), Gültigkeit (Praxis)
• Ordnen, Interpretation, Prüfen, Reflexion
Typen qualitativer Forschung
• Theoretisch voraussetzungarm/pragmatisch
(explorativ, nicht explorativ)
• Theoretisch voraussetzungsreich
(phänomenologisch/hermeneutisch)
• Entdeckend/Heuristisch (Ethnographie,
Grounded Theory, heuristischer Ansatz)
• Weitere (Literaturwissenschaftlich,
Aktionsforschung, psychoanalytisch...)
Qualitative Inhalts-/TextAnalyseverfahren
• Sinnverstehen/Hermeneutik (Handeln, Sinn,
Bedeutung: z.B. Lieblingssendungen)
• Diskursanalyse: Sprachgebrauch, soziale Position
und Interesse (z. B. Asylant oder Flüchtling)
• Konversationsanalyse: Die Grammatik des
alltäglichen Handelns (z.B. kulturabhängig: der
persönliche Raum, Rituale)
• Weitere interpretative Verfahren, z.B. aus
Literaturwissenschaft (die Dramaturgie von Filmen),
Psychoanalyse (Woran appelliert Werbung) usw.
Annahmen über Zusammenhänge
quantitativ: Der Mensch als
Variablenbündel/Auswahlvariable
Fall A Fall B
Fall C …….
xA1
xB1
xC1
xA2
xB2
xC2
xA3
xB3
xC3
------------------------------------------------------------xA4
xB4
xC4
xA5
xB5
xC5
xA6
xB6
xC6
aber warum sind es gerade die?
VAR 1
VAR2
VAR3
VAR4
VAR5
VAR6
Annahmen über Zusammenhänge
qualitativ: Der Mensch als
Verstehenszusammenhang, der
verallgemeinert werden kann:
Fall A
xA1
xA2
xA3
xA4
xA5
xA6
Fall B
xB1
xB2
xB3
xB4
xB5
xB6
Fall C …….
xC1
xC2
xC3
xC4
xC5
xC6
VAR 1
VAR2
VAR3
VAR4
VAR5
VAR6
tsten der Theorie eines Falls A, unter welchen Bedinungen A gilt, auf
entsprechendes verallagemeinern
Zusammenhänge/fallbezogene
Theorien verallgemeinern
•
•
•
•
theoretical sampling,
Fälle testen
Gegenbeispiele suchen
Bedingungen und
Abhängigkeitsbeziehungen klären
Wofür gelten Fallstudien?
• dann weiß ich, warum ein Automotor eine
Luftklappe hat – weil ich eine Theorie dazu
habe, und die kann ich verallgemeinern: Auf
Diesel-, aber nicht auf Elektroautos.
• Weil ich die Funktionsweise mit
allgemeinen Regeln der Naturwissenschaft
erklären kann: Ein „Explosionsmotor“
braucht saubere Luft, damit das Gasgemisch
explodieren kann
Wofür gelten Fallstudien?
• Warum lernen die meisten Kinder, die in Deutschland
geboren sind, die deutsche Sprache? (Statistisch besteht
hier ein Zusammenhang zwischen Geographie und
Sprache).
• Qualitativ: Untersuche, wie ein Kind Sprache lernt –
allgemeine Regel: Aufwachsen und sprechen lernen mit
zentraler Bezugsperson, und die in den meisten Fällen
deutsch
• Fallstudien machen das klar und sind wegen der
Allgemeingültigkeit der Aussage verallgemeinerbar
• Nicht automatisch übertragbar auf Kinder mit
leMigrationshintergrund
• D.h. verallgemeinerbar, solange gleichartige
bensbedingungen (= gleiche allg. Regeln) gelten
spezifische Einsatzfelder qualitativer
Forschung
unter anderem
• unbekanntes Forschungsfeld
• theoriegenerierend
• Kinder
• interkulturell
• komplexe Fragestellungen, z.B.
Minderheiten
• explorativ vs. eigener Wahrheitsanspruch
5. Theoriegenerierende Verfahren
• Grounded Theory = empirisch gestützte
Theorieentwicklung
• Heuristische Forschung (Findend)
• Ethnographie (andere Kulturen)
Vorwissen/
Forschungs
frage
Fälle Aussuchen/Daten erheben
Reflektieren,
analysieren
Auswählen,
Kontakt
aufnehmen
Erkenntnisse
festhalten und
korrigieren,
Memos schreiben,
Verallgemeinern,
Ordnen,
zusammenfassen
Bemerken, verdichten, interpretieren,
zusammenfassen,
Ideen entwickeln
Codieren: Fälle
vergleichen, die
Daten befragen,
nach Antworten
suchen
Publikation/
Diskurs
Beispiel: Studie Fernsehen an
öffentlichen Plätzen
• Interkulturelle Vergleichsstudie:
• Auf welchen öffentlichen Plätzen in
Hamburg und Indianapolis gibt es öffentlich
zugängliches Fernsehen, warum/wozu wird
es veranstaltet und wie wird es genutzt?
Fälle Aussuchen/Daten erheben
Auswahl: theoretical Sampling/nicht
repräsentativ/ theoriegeleitet/ z.B. maximale
Variation der Perspektive oder kontrastiv
Erhebung: offen, kommunikativ, flexibel
Fälle Aussuchen/Daten erheben
Auswahl: systematisch Orte finden (Hinweise/
systematisches Ablaufen)
Möglichst unterschiedliche „Veranstalter“
sowie Nutzer suchen
Erhebung: Beschreibungen (z.B. Programme,
Nutzungsbedingungen), Befragung der
„Veranstalter“
Beobachtungen (Nutzung), Interview
Vorwissen/
Forschungs
frage
Fälle Aussuchen/Daten erheben
Reflektieren,
analysieren
Auswählen,
Kontakt
aufnehmen
Erkenntnisse
festhalten und
korrigieren,
Memos schreiben,
Verallgemeinern,
Ordnen,
zusammenfassen
Bemerken, verdichten, interpretieren,
zusammenfassen,
Ideen entwickeln
Codieren: Fälle
vergleichen, die
Daten befragen,
nach Antworten
suchen
Publikation/
Diskurs
Zum Beispiel Vergleich der Orte
mit dem Ziel der Herstellung
einer Typologie:
Restaurants/Kneipen
Schuh-/Modeläden
U-Bahnen
Bahnhöfe/Flughafen
Mensen/Studentenheime
Nutzer, Veranstalter,
Werbetreibende etc. fragen
Codieren: Fälle
vergleichen, die
Daten befragen,
nach Antworten
suchen
Formen des Codierens: Theorie
herstellen
• offen (am Anfang: Standardfragen stellen
wie wer, was, wann ..., verdichten,
reduzieren, Entwicklung erster Konzepte)
• axial (Bildung von Begriffen, Kategorien,
Hauptkonzepten, Feststellung von
Zusammenhängen (Bedingungen, Ursachen,
Interaktionen))
• theoretisch (auf der Basis der Memos,
Konzepte, gesicherte Hauptkategorien,
Darstellungen)
Vorwissen/
Forschungs
frage
Fälle Aussuchen/Daten erheben
Reflektieren,
analysieren
Auswählen,
Kontakt
aufnehmen
Erkenntnisse
festhalten und
korrigieren,
Memos schreiben,
Verallgemeinern,
Ordnen,
zusammenfassen
Bemerken, verdichten, interpretieren,
zusammenfassen,
Ideen entwickeln
Codieren: Fälle
vergleichen, die
Daten befragen,
nach Antworten
suchen
Publikation/
Diskurs
Typologisieren von Orten, z.B.:
Notwendige Orte des Wartens
(Annehmlichkeit)
Verkaufsorte (Dekoration/Image)
gewählte Aufenthaltsorte (Attraktion)
Erkenntnisse
festhalten und
korrigieren,
Memos schreiben,
Verallgemeinern,
Ordnen,
zusammenfassen
Nutzungsweisen, z.B.
Information
Unterhaltung
Abgrenzung
sozialer Kontakt
Kinderbetreuung ……
(Bedingungen der
Kommunikation)
Vorwissen/
Forschungs
frage
Fälle Aussuchen/Daten erheben
Reflektieren,
analysieren
Auswählen,
Kontakt
aufnehmen
Erkenntnisse
festhalten und
korrigieren,
Memos schreiben,
Verallgemeinern,
Ordnen,
zusammenfassen
Bemerken, verdichten, interpretieren,
zusammenfassen,
Ideen entwickeln
Codieren: Fälle
vergleichen, die
Daten befragen,
nach Antworten
suchen
Publikation/
Diskurs
Basisregeln (Heuristik)
•
•
•
•
Offenheit von Forscherin/Forscher
Offenheit des Gegenstands
Maximale Variation der Perspektiven
Analyse auf Gemeinsamkeiten
• z.B. Extremgruppensampling
Befragung
• Offen (Einfluss der Frage? Was man wissen
will)
• Der Befragte als Experte, d.h. Erleben und
Erfahrungen erfragen (Nicht alle das
gleiche)
• Nicht: Theorien erfragen
• Rückfragen/Gesprächsförmig
• Narratives Interview
Teilnehmende Beobachtung
• Im natürlichen Setting/Alltag
• unstrukturiert und nicht mit festen
Beobachtungskategorien, sondern einem
Protokoll
• über längere Zeit hinweg
• gekoppelt mit offenem Interview
• rekonstruktive Auswertung
Gruppendiskussion
•
•
•
•
Gespräch einer Gruppe in „Labor“
offen, ermittelnd/Problem Einleitung
Problem Auswahl/Protokoll
Verschiedene Zielsetzungen, z.B.
Gruppenprozesse, öffentliche Meinungen,
unterliegende Bewusstseinsstrukturen
• eventuell gekoppelte mit offenem
Einzelinterview
Qualitative Methoden:
Ethnographie
•
•
•
•
•
Malinowski
Methode der Erforschung von Andersheit
Strategienbündel
animal symbolicum
sich selbst zum Instrument
machen/Tagebuch, Informanten
• Krise der Repräsentation/Geertz
Ethnographie
• Kommunikativ basiert
• Integration verschiedener Verfahren (was
immer an Daten erhältlich ist)
• Integration über die Person der
Forscherin/des Forschers
• Ziel einer Monographie, die praktisches
Handeln ermöglicht
Studien Cultural Studies
• Die am „natürlichen“ Platz des Fernsehers
anknüpfen (z.B. Morley, Lull)
• interpretative Gemeinschaften (Janice
Radway)
• sendungsbezogene Rezipientenstudien
(Ang)
• Minderheiten, Frauen, Hegemonie
Danke für Ihre Aufmerksamkeit
• Literatur:
• Krotz, Friedrich (2005): Neue Theorien entwickeln. Köln:
Von Halem
• Ayaß, Ruth/Bergmann, Jörg: (Hg.) (2006): Qualitative
Methoden der Medienforschung. Reinbek bei Hamburg:
Rowohlt
• Mikos, Lothar/Wegener, Claudia /Hrsg,): Qualitative
Medienforschung. Ein Handbuch. Konstanz: UVK,
• Bitte Fragen/Bemerkungen