Gefahren bei Unwettereinsätzen - Freiwillige Feuerwehr Leipzig-Ost

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Transcript Gefahren bei Unwettereinsätzen - Freiwillige Feuerwehr Leipzig-Ost

Freiwillige Feuerwehr Leipzig-Ost
15.03.2012 Enrico Öltze
Allgemeine
Wetterkunde
Inhalt:
- Was ist Wetter
- Früherkennung für Laien
- Gefahren bei Unwettereinsätzen
- Ausbreitung von Emissionen
- Wetterhilfsmeldung
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Was ist Wetter ?
Definition
Als Wetter bezeichnet man den spürbaren, kurzfristigen Zustand
der Atmosphäre an einem bestimmten Ort und Zeit.
Es setzt sich aus folgenden
Elementen zusammen:
- Niederschlag
- Sonnenschein
- Wind
- Temperatur
- Nebel
Diese spielen in sehr komplexer Weise zusammen,
was die Vielfalt des erlebbaren Wetters ausmacht.
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Wo spielt sich das Wetter ab ?
Das Wetter findet fast ausschließlich in den unteren 10 Kilometern der irdischen
Lufthülle statt (Troposphäre). Nur hier gibt es merkliche Bewölkung, weil der
Wasserdampf als entscheidender Faktor nicht über die Tropopause
(je nach Ort und Jahreszeit etwa 8-15 km hoch) hinaus gelangen kann.
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Was ist Witterung ?
Witterung ist der allgemeine, durchschnittliche oder vorherrschende Charakter
des Wetterverlaufes eines bestimmten Zeitraumes an einem Ort. (Tage oder Wochen)
Was ist Klima ?
Der für eine Region typische jährliche Ablauf der Witterung, zum Beispiel mildes, raues
oder winterfeuchtes Klima
Was ist ein Wetterumschwung ?
Eine verhältnismäßige rasche und plötzliche Änderung der Wetterlage in einem bestimmten
Gebiet und zu einem bestimmten Zeitpunkt.
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Früherkennung von Unwettern möglich ?
 Warnzentralen (DWD, UWZ)
Keine Warnung
Wetterhinweis
Vorwarnung
Warnung mäßiges UW
Warnung starkes UW
Warnung extremes UW
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Früherkennung von Unwettern möglich ?
 Niederschlagsradar
Bsp.: www.wetterkontor.de , www.dwd.de ,
www.uwz.de oder Googel fragen
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Früherkennung von Unwettern möglich ?
 Visuelle Wahrnehmung
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Gefahren bei Unwettereinsätzen
 Blitzschlag
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Gefahren bei Unwettereinsätzen
 Blitzschlag
Gefahren:
- Blitz sucht am höchsten gelegene und „bestleitende“ Objekt als „Empfänger“
- Kann bis ca. 10 km vor Unwetterfront einschlagen
- Bei Einschlag in unmittelbarer Nähe Gefahr vor Schrittspannung
Beispiele für Schutzmaßnamen:
- Schutz in PKW oder Gebäuden suchen
(wenn nicht vorhanden, Gräben, Hockstellung)
- Drehleiter, Leitern usw. unbedingt meiden
(Juni 2003, schwäbischer F-Mann auf DLK vom Blitz getroffen)
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Gefahren bei Unwettereinsätzen
 Sturzregen
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Gefahren bei Unwettereinsätzen
 Sturzregen
Gefahren:
- Unerwarteter teils massiver Wassereinbruch
- Starke Strömungen / Sogwirkung
- Strom
Beispiele für Schutzmaßnamen:
- Umgebung beobachten
- Tief liegende Gebiete meiden. (Bsp. Unterführungen)
- Bei fließenden Gewässer Wahthose meiden
- Bsp. Keller  vor betreten Wasser auf Strom prüfen
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Gefahren bei Unwettereinsätzen
 Sturm
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Gefahren bei Unwettereinsätzen
 Sturm
Gefahren:
- Herabfallende Gebäudeteile
- Umgestürzte Bäume
- Unberechenbare Umgebung
Beispiele für Schutzmaßnamen:
- Umgebung beobachten
- Arbeiten in Höhen grundsätzlich gesichert
- Abstand zu gefährdeten Objekten halten
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Gefahren bei Unwettereinsätzen
 Sturm
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Beaufort-Skala
Die Beaufortskala ist eine Skala zur Klassifikation von Winden nach Ihrer Geschwindigkeit.
Es handelt sich um das am weitesten verbreitete System zur Beschreibung der Windstärke.
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Element des Wetters
Wind
Definition
Wind ist bewegte Luft . Er entsteht durch Luftdruckunterschiede zwischen Hoch – und
Tiefdruckgebieten und strömt vom Gebiet höheren Luftdrucks in das Gebiet niedrigeren
Luftdrucks . Er weht rechtsherum aus dem Hochdruckzentrum heraus und linksherum in
den Tiefdruckkern hinein .
Windzunahme
Windrichtung : - ist die Richtung , aus der er weht ( z.B. SW- Wind)
Windstärke : in Beaufort ( Bft ) , Angabe in 12 Stufen ( 0-12 )
Windgeschwindigkeit : in km/h , m/s , kn
Je größer die Rauhigkeit ( Gliederung der Landschaft , Bebauung usw.) um so größer
sind Reibung und Ablenkungswinkel .
- Zwischen Bodenwind (10m) und 100m starke Windzunahme, danach schwächer
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Wetterhilfsmeldung
• ist das Ergebnis einer Wetterbeobachtung
• Bestimmung ausgewählter bodennaher Parameter
• besteht aus:
1. Beobachtung
2. Protokollierung
3. Meldung
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Sicht
• wird in Sichtweite angegeben
• Stufe 0: unter 1 km: Nebel, Smog, bodennahe Wolken
• Stufe 1: 1 – 2 km: bei dunstig, schwülen, warmen
Wetter
• Stufe 2: 2 – 4 km: bei warmem Wetter, stadtnah
• Stufe 3: über 4 km: gute bis sehr gute Sicht
Zur Festlegung der Sichtweite ist Kartenmaterial oder ein
Fernglas mit Skaleneinteilung erforderlich.
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Bewölkung (1)
• ist abhängig von der Wolkenart und Wolkenmenge
• zur Festlegung wird eine 8/8 Einteilung verwendet
–
–
–
–
–
–
–
–
1/8: vereinzelte kleine Wölkchen
2/8: mehrere kleine Wölkchen oder eine große Wolke
3/8: Himmel etwas weniger als die Hälfte bedeckt
4/8: Himmel zur Hälfte bedeckt
5/8: Himmel etwas mehr als die Hälfte bedeckt
6/8: einzelne große oder mehrere kleine Löcher in Wolken
7/8: Himmel nur durch wenige Wolkenlöcher zu erkennen
8/8: geschlossene Wolkendecke
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Bewölkung (2)
8/8 Einteilung
in Blickrichtung
3/8 Bewölkungsdichte
6/8 Bewölkungsdichte
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Bodenzustand
• Bestimmung des Zustands der Erdoberfläche
•
Bei Schnee: Zustand der Schneebedeckung des Bodens ermitteln
geschlossen
nicht ganz bedeckt
kleiner als halb
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Windrichtung (1)
• Windrichtung: ist immer die Richtung, aus der der
Wind kommt
• Zugrichtung: ist die Richtung, in die Wolken,
Rauch ziehen
• zur Bestimmung der bodennahen Windrichtung ist
freies Gelände erforderlich
• Bestimmungspunkt sollte mindestens 10 x die
Höhe des in der Nähe stehenden Objektes entfernt
sein
• Bestimmung der Windrichtung in Städten ist nicht
möglich
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Windrichtung (2)
• Zur Bestimmung der Windrichtung kann 1,5 m
langes Trassierband verwendet werden (möglichst
hohen Punkt im Gelände nutzen)
• Beobachtungen von Fahnen, Schornstein-Rauch ist
möglich
• Zugrichtung kann mittels Kompass bestimmt werden
• Die Windrichtung ergibt sich aus Zugrichtung + 180°
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Windgeschwindigkeit (1)
• wird in
– Beaufort-Skala (1 – 12)
– Knoten (kn)
– m/s oder km/h angegeben
• Bestimmungsort wie bei Windrichtung nutzen
• zur Bestimmung der Windstärke wird der
Windgeschwindigkeitsmesser verwendet
• ist dieser nicht vorhanden, Windgeschwindigkeit
schätzen
• bei schwachen Winden spricht man von „umlaufenden
Winden“
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Windgeschwindigkeit (2)
Messung der Windgeschwindigkeit:
•
5 Messungen im Abstand von zwei Minuten
durchführen
•
Mittelwert errechnen
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Windgeschwindigkeit (3)
Schätzung der Windgeschwindigkeit:
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Wettererscheinungen
• Einschätzung von flüssigem Niederschlag (Regen):
• bei festem Niederschlag (Schnee, Hagel, Graupel) erfolgt
Einschätzung wie bei flüssigem Niederschlag
• ab ca. 5 mm Durchmesser der Eiskörnchen spricht man
von Hagel
• kleinerer Durchmesser ist Graupel oder Reif
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Temperatur
• wird mit Thermometer bestimmt
• Bestimmungsort muss vor direkter
Sonneneinstrahlung geschützt sein
• darf nicht in der Nähe von Gebäuden liegen
• Messung sollte in 1 – 2 Metern Höhe erfolgen
• Ergebnis nach 5 Minuten ablesen
• wenn möglich, zweite Messung durchführen,
Mittelwert errechnen
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Ablauf der Wetterhilfsmeldung
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
Windmessung I
Anbringen des Thermometers
Windmessung II
Bestimmung der Sicht
Windmessung III
Bestimmung der Bewölkung
Windmessung IV
Bestimmung der Temperatur
Windmessung V
Bestimmung des Bodenzustands
Beobachtung der Wettererscheinung
Ermittlung des Mittelwertes der
Windgeschwindigkeit
13. Bestimmung der 2. Temperatur
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Protokollierung
1.
2.
3.
4.
5.
6.
Kennung der Einheit, Name des Verantwortlichen
Ziel der Wetterhilfsmeldung
Datum / Standort (UTM) / Zeit
Sicht (< 1km, 1-2 km, 2-4 km, > 4km)
Gesamtbewölkung (1/8 – 8/8)
Bodenzustand (trocken, nass, Bewuchs, Schnee,
Graupel, Reif, Eis)
7. Windrichtung in Grad
8. Windgeschwindigkeit in Beaufort – Skala oder km/h
9. Wettererscheinungen (Regenart, Nebel, starker
oder schwacher Schneefall)
10. Temperatur in 1- 2 m Höhe
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Übertragung der Wetterhilfsmeldung
• Übertragung per Funk zum
Messleitwagen
• Verwendung des internationalen
Natoalphabetes
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Übung: Gruppe 1
Allgemeine Lage:
Wir haben den 19.12.2009 um 13:20 Uhr.
Wir befinden uns in Essen, Alfredstraße 10.
Wetterlage:
Durch leichten Schneefall kann man gerade noch den
Kirchturm in 1,5 km Entfernung erkennen. Der lockere Schnee
bedeckt die Straße nicht zur Hälfte. Der Himmel ist komplett
zugezogen und man kann die Sonne überhaupt nicht erkennen. Wind
kommt aus 125 Grad mit 5 km/h. Temperatur ist bei -3 Grad Celsius.
Auftrag:
Erstellen sie eine Wetterhilfsmeldung zur Übermittlung über Funk.
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Übung: Gruppe 2
Allgemeine Lage:
Wir haben den 14.01.2010 um 11:32 Uhr. Wir befinden uns in
Garbsen (Stadtteil Berenbostel), Im Rehwinkel 20.
Wetterlage:
Es ist zwar etwas ungemütliches Wetter durch den leichten Regen
vor 10 Minuten, aber man kann die Kirchtürme ich 2, 5 km
Entfernung noch erkennen. Die Fahrzeuge fahren durch Pützen auf
der Straße. Die Sonne scheint durch die Wolken nicht durch, der
Himmel ist aber nur so zu 3/4 bedeckt. Der Wind zieht in Richtung
Kreuzung B6/Philipp-Reis-Straße und er bewegt Blätter und dünne Zweige.
Die Temperatur ist bei 5 Grad Celsius.
Auftrag:
Erstellen sie eine Wetterhilfsmeldung zur Übermittlung über Funk.
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Übung: Gruppe 3
Allgemeine Lage:
Wir haben den 27.03.2010 um 15:52 Uhr. Wir befinden uns in
Düsseldorf, Posener Straße 171.
Wetterlage:
Bei 14 Grad Celcius weht eine leichter Wind der in Richtung OstNord-Ost zieht. Der Schornstein in 5 Kilometer Entfernung ist gut zu
erkennen. Der Boden ist trocken und der Himmel zu einem Viertel
bedeckt und die Sonne scheint durch. Mit Niederschlag ist heute
nicht zu rechnen. Die Windmessung ergibt 10 km/h.
Auftrag:
Erstellen sie eine Wetterhilfsmeldung zur Übermittlung über Funk.
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