hkk-Report 2013 Endoprothesen der Knie

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hkk Gesundheitsreport | 2013
Knie- und Hüft(Total-) Endoprothesen
2008 bis 2012
Eine Analyse mit hkk-Routinedaten
von Dr. Bernard Braun (BIAG und Zentrum
für Sozialpolitik der Universität Bremen)
November 2013
Warum sind Endoprothesen des Knie- und
Hüftgelenks ein wichtiges Thema?
1. Häufigkeit nahm bundesweit lange zu und stagniert
seitdem
2. Bei der hkk stieg die Häufigkeit von 2008 bis 2012
kontinuierlich an
3. Deutschland ist bei diesen Operationen entweder „ProKopf-Weltmeister“ oder europaweit in der Spitzengruppe
4. Ein Teil der Operationen (Expertenmeinung: 10%) und
damit auch ihre potenziellen Risiken sind unnötig
5. Eine steigende Anzahl von Revisionen und Wechseln
deutet Qualitätsprobleme an
hkk-Report 2013 Hüft- und Knie-Endoprothesen
Entwicklung der Anzahl von Knie- und HüftEndoprothesen 2006–2011 – bundesweit
(Quelle: Destatis)
hkk-Report 2013 Hüft- und Knie-Endoprothesen
Entwicklung der Anzahl von Revisionen und
Wechseln von Knie- und Hüft-Endoprothesen
2006–2011 – bundesweit (Quelle: Destatis)
hkk-Report 2013 Hüft- und Knie-Endoprothesen
Absolute Anzahl der Fälle von Hüft- und KnieEndoprothesen-Operationen und deren
Revisionen/Wechsel zwischen 2008–2012 – hkk
hkk-Report 2013 Hüft- und Knie-Endoprothesen
Anzahl der Fälle von Hüft- und KniegelenksEndoprothesen und deren Revisionen/Wechsel pro
10.000 Versichertenjahre 2008–2012 – hkk
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Altersstruktur der hkk-Versicherten, die im
ersten Halbjahr 2012 eine Hüft- oder KnieEndoprothese erhielten
hkk-Report 2013 Hüft- und Knie-Endoprothesen
Eckdaten für die Analyse des vor- und nachoperativen Behandlungsgeschehens
1. Zwischen Januar und Juni 2012 erhielten
251 hkk-Versicherte eine Knie-Endoprothese
2. Im selben Zeitraum erhielten 361 hkk-Versicherte
eine Hüft-Endoprothese
hkk-Report 2013 Hüft- und Knie-Endoprothesen
Anteil der ambulanten Kontakte und
Verordnungen von Arznei-, Heil- und
Hilfsmitteln für hkk-Versicherte mit Hüft- und
Knie-Endoprothesen-Implantation vor- und
nachstationär
hkk-Report 2013 Hüft- und Knie-Endoprothesen
Entwicklung des Anteils spezifischer ambulanter
Behandlungsfälle (mit Diagnose M17 – ICD-10) für hkkVersicherte mit einer Knie-Endoprothese. Darstellung nach
Operationsmonat im Jahr 2012 und Monaten nach der
Anmerkung:
Operation
•Die Inanspruchnahme
nach-operativer
ambulanter Behandlung
wegen eines
Knieproblems weicht je
nach Operationsmonat
extrem voneinander ab:
•In den ersten 3
Monaten < 20% bei den
im April operierten und
fast 50% bei den im Mai
operierten Personen
•Bei den im Februar
Operierten fanden 48%
aller spezifischen
ambulanten
Behandlungen im 6.
Monat nach der OP statt
hkk-Report 2013 Hüft- und Knie-Endoprothesen
Entwicklung des Anteils spezifischer ambulanter
Behandlungsfälle (mit Diagnose M16 – ICD-10) für hkkVersicherte mit einer Hüft-Endoprothese. Darstellung nach
Operationsmonat im Jahr 2012 und Monaten nach der
Anmerkung:
Operation
•Die Inanspruchnahme
nach-operativer
ambulanter Behandlung
wegen eines
Hüftproblems weicht je
nach Operationsmonat
extrem voneinander ab:
•In den ersten 3
Monaten zwischen leicht
> 20% bei den im Januar
operierten und > 75%
bei den im April
operierten Personen
•Bei den im Februar und
Mai Operierten fand über
1/3 aller spezifischen
ambulanten
Behandlungen im 6.
Monat nach der OP statt
hkk-Report 2013 Hüft- und Knie-Endoprothesen
Entwicklung der Häufigkeiten spezifischer Arzneimittel für
hkk-Versicherte mit einer Hüft-Endoprothese. Darstellung
nach Operationsmonat im Jahr 2012 und Monaten nach der
Operation
Anmerkung:
•Spezifische Arzneimittel
Antiphlogistika,
Antirheumatika,
Analgetika, Opioide,
antithrombotische Mittel,
Protonenpumpenhemmer
•Diese Mittel werden zu
25% auch noch im 5.
und 6. Monat nach der
OP verordnet
•Je nach
Operationsmonat werden
zwischen < 60% (z.B. OP
im Januar) und 70%
(z.B. OP im Juni) aller
spezifischen Arzneimittel
in den ersten 3 Monaten
nach der OP verordnet
hkk-Report 2013 Hüft- und Knie-Endoprothesen
Entwicklung der Häufigkeiten spezifischer Arzneimittel für
hkk-Versicherte mit einer Knie-Endoprothese. Darstellung
nach Operationsmonat im Jahr 2012 und Monaten nach der
Operation
Anmerkung:
•Spezifische Arzneimittel
Antiphlogistika,
Antirheumatika,
Analgetika, Opioide,
antithrombotische Mittel,
Protonenpumpenhemmer
•Diese Mittel werden zu
rund 25% auch noch im
5. und 6. Monat nach der
OP verordnet
•Je nach
Operationsmonat werden
zwischen < 60% (z.B. OP
im März 2012) und 70%
(z.B. OP im Februar
2012) aller spezifischen
Arzneimittel in den
ersten 3 Monaten nach
der OP verordnet
hkk-Report 2013 Hüft- und Knie-Endoprothesen
Häufigkeit der Verordnung erkrankungsspezifischer
Arzneimittel bei den hkk-Versicherten, die im ersten
Halbjahr 2012 eine Hüft-Endoprothese erhielten – vor- und
nachstationär
Anmerkung:
•Insgesamt Rückgang
der spezifischen
Arzneimittel
•Starker Rückgang der
entzündungshemmenden
Arzneimittel
•Mittlerer Rückgang der
schmerzstillenden
Arzneimittel
•Leichter Anstieg der
thromboseverhindernden
Arzneimittel
hkk-Report 2013 Hüft- und Knie-Endoprothesen
Häufigkeit der Verordnung erkrankungsspezifischer
Arzneimittel bei den hkk-Versicherten, die im ersten
Halbjahr 2012 eine Knie-Endoprothese erhielten – vor- und
nachstationär
Anmerkung:
•Insgesamt leichter
Rückgang der
spezifischen Arzneimittel
•Starker Rückgang der
entzündungshemmenden
Arzneimittel
•Anstieg der
schmerzstillenden
Arzneimittel
insbesondere Opioide
•Leichter Anstieg der
thromboseverhindernden
Arzneimittel
hkk-Report 2013 Hüft- und Knie-Endoprothesen
Entwicklung der Häufigkeiten von Rehabilitationsmaßnahmen
für hkk-Versicherte mit einer Hüft-Endoprothesen-Operation.
Darstellung nach Operationsmonat im Jahr 2012 und
Monaten nach der Operation
Anmerkung:
•53,2% der operierten
Personen bekamen in
den 6 Monaten nach der
Operation eine RehaMaßnahme
•Diese Reha-Maßnahme
erhielten zwischen 80%
und 90% der operierten
Personen in den ersten
drei Monaten nach ihrer
Operation
•Bis zu 11,5% erhielten
aber erst 6 Monate nach
der Operation eine RehaMaßnahme
hkk-Report 2013 Hüft- und Knie-Endoprothesen
Entwicklung der Häufigkeiten von Rehabilitationsmaßnahmen
für hkk-Versicherte mit einer Knie-Endoprothesen-Operation.
Darstellung nach Operationsmonat im Jahr 2012 und
Monaten nach der Operation
Anmerkung:
•64,5% der operierten
Personen bekamen in
den 6 Monaten nach der
Operation eine RehaMaßnahme
•Diese Reha-Maßnahme
erhielten zwischen 84%
und 92% der operierten
Personen in den ersten 3
Monaten nach ihrer
Operation
•Bis zu 12% erhielten
aber erst 6 Monate nach
der Operation eine RehaMaßnahme
hkk-Report 2013 Hüft- und Knie-Endoprothesen
Notwendige Verbesserungen I
• Bessere Information und Aufklärung über die nicht-operativen
Behandlungsmöglichkeiten und deren Nutzung, wie Heilmittel
(Physikalische Therapie und Physiotherapie) und wirksame
schmerzmildernde oder –stillende Mittel und Verfahren
• Nur 15% bzw. 22% (Knie- und Hüft-Endoprothesen) der
Heilmittelverordnungen werden vor der Implantation verordnet. 85%
bzw. 78,1% der Heilmittel werden erst nachstationär in Anspruch
genommen
• Empfehlung: Prüfung einer intensiveren vorstationären
Inanspruchnahme von Heilmitteln
hkk-Report 2013 Hüft- und Knie-Endoprothesen
Notwendige Verbesserungen II
• Intensivierung der Motivation zu nicht-operativen Maßnahmen
insbesondere bei jüngeren Menschen mit wahrscheinlich einer oder
mehreren Wiederholungsoperationen im weiteren Lebensverlauf
• Intensivere Überprüfung der Notwendigkeit einer Operation auf Seiten
der Ärzte
• Möglichkeit des Einholens einer Zweitmeinung zur Notwendigkeit einer
Operation
• Realistische Beratung der PatientInnen zur nach-operativen
Gesundheits- und Lebensqualität z.B. durch bereits im Ausland
erprobte „decision aids“ als Grundlage für eine gemeinsame
Entscheidungsfindung
• Kritische Sichtung der Notwendigkeit der Verordnung von Opioiden
• Förderung des Auf- und Ausbaus und der systematischen Auswertung
eines Endoprothesenregisters
hkk-Report 2013 Hüft- und Knie-Endoprothesen
Impressum
Herausgeber:
hkk Erste Gesundheit.
Martinistraße 26, 28195 Bremen
Tel. 0421 3655-0, Fax 0421 3655-3700
[email protected]
Wissenschaftliche Leitung:
Bremer Institut für Arbeitsschutz und Gesundheitsförderung (BIAG)
Wiesbadener Str. 15, 28199 Bremen
Dr. Bernard Braun, Tel. und Fax 0421 5976896
[email protected]
biag-forschung.de
Projektleitung und Redaktion:
hkk Erste Gesundheit.
Anna Dietrich, Tel. 0421 3655-3041
[email protected]
Holm Ay, Tel. 0421 3655 1000
[email protected]
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Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit.