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Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel
(www.ruckriegel.org)
Glücksforschung – warum wir umdenken
müssen, um glücklich(er) zu werden
Herbstseminar der ASDA, Sektion Basel,
am 27. Oktober 2011 in Basel
Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel
(www.ruckriegel.org)
Was wollen Menschen?
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… Ich beginne mit einem erstaunlichen Zitat von Ludwig
Erhard, der geschrieben hat, "dass der Wohlstand wohl eine
Grundlage, nicht aber das Leitbild unserer
Lebensgestaltung schlechthin ist.“
Bundeskanzlerin Angela Merkel
Rede anlässlich der 11. Jahreskonferenz des Rates für
Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung (RNE) am
20.6.2011 in Berlin
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Ludwig Erhard wird an anderer Stelle aber noch deutlicher:
„Wir
werden sogar mit Sicherheit dahin gelangen, dass zu
Recht die Frage gestellt wird, ob es noch immer nützlich und
richtig ist, mehr Güter, mehr materiellen Wohlstand zu
erzeugen, oder ob es nicht sinnvoll ist, unter Verzichtsleistung
auf diesen „Fortschritt“ mehr Freizeit, mehr Besinnung, mehr
Muße und mehr Erholung zu gewinnen.“
Ludwig Erhard, Wohlstand für alle, 1957
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EU-Nachhaltigkeitsstrategie von 2006
„Sie (die EU-Nachhaltigkeitsstrategie) strebt eine
kontinuierliche Verbesserung der Lebensqualität und des
Wohlergehens („well-being“) auf unserem Planeten für die
heute lebenden und für die künftigen Generationen an.“
Beschluss der EU Staats- und Regierungschefs vom Juni
2006
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Weltweit kommt es infolge der Ergebnisse der StiglitzKommission (September 2009) zu einem Umdenken in der
„Amtlichen Statistik“
„Another key message, and unifying theme of the report is that
the time is ripe for our measurement system to shift emphasis
from measuring economic production to measuring
people`s well-being. And measures of well-being should be
put in a context of sustainability.“
Joseph E. Stiglitz, Amartya Sen, Jean-Paul Fitoussi,
MIS-Measuring our Lives, New York, 2010, S. 10
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Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
Entwicklung (OECD) änderte anlässlich der Feierlichkeiten zu
ihrem 50jährigen Bestehen Ende Mai 2011 ihre
Ausrichtung.
“Over the past 50 years, the OECD has developed a rich set
of recommendations on policies that can best support
economic growth. The task that we face today is to develop
an equally rich menu of recommendations on policies to
support societal progress: better policies for better lives.”
OECD, Better Life Initiative, Mai 2011
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Mitte Juli 2011 forderte die UN-Generalversammlung alle
Länder auf, Glück und Wohlergehen künftig auch als
explizites Ziel ihres politischen Wirkens zu verfolgen. Sie
folgte damit dem Antrag von Bhutan.
“The reasoning is that since happiness is the ultimate desire
of every individual, it must also be the purpose of
development to create the enabling conditions for
happiness.”
Gross National Happiness Commission
(Bhutan)
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Mitte Juli 2011 hat auch das EU-Parlament eine ähnliche
Resolution angenommen:
“The final vote on the Beyond GDP resolution showed broad
support to the Commission's groundwork towards
supplementing GDP with social and environmental indicators.”
“These outcomes demonstrate broad consensus on the fact
that human development and well-being is about more than
we can measure through monetary values.”, so der zuständige
EU-Kommissar Janez Potočnik.
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Diese Wende im Denken kommt einer Epochenwende
gleich:
Weg vom Wirtschaftswachstum hin zur Lebensqualität
(well-being).
Dieses „neue“ Denken war aber für die Väter der Sozialen
Marktwirtschaft bereits vor mehr als 50 Jahren zentraler
Angelpunkt ihres Denkens.
Nach Alexander Rüstow hat die Politik des Staates alle
Faktoren in Betracht zu ziehen, „von denen in Wirklichkeit
Glück, Wohlbefinden und Zufriedenheit des Menschen
abhängen.“ (zitiert nach Ulrich, 2010, S. 158).
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Der Vordenker der modernen Managementlehre, der HarvardProfessor Michael E. Porter, fordert eine komplett neue
Unternehmensstrategie.
Er spricht von der „Neuerfindung des Kapitalismus.“ da der
bisherige „Kapitalismus“ massiv unter Druck stünde, da sich
zunehmend die Einsicht durchsetze, dass die Wirtschaft sich
auf Kosten der Gemeinschaft bereichere.
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Nach Porter muss in Zukunft
der Shared Value
im Mittelpunkt stehen, wenn die Unternehmen prosperieren
und gesellschaftliche Akzeptanz zurückgewinnen wollen.
Unter Shared Value versteht Porter das gleichzeitige Verfolgen
von
wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Zielen.
Dabei müsse der Zweck von Unternehmen neu definiert
werden: Statt sich auf Gewinn per se zu konzentrieren,
müssten sie Shared Value schaffen.
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„Durch
den Shared Value konzentrieren sich die Unternehmen
auf die richtige Art von Gewinnen –
Gewinne, die auch der Gesellschaft Vorteile bringen, anstatt
ihr zu schaden ...
Wir brauchen eine fortschrittliche Form des Kapitalismus,
eine,
die auch einen gesellschaftlichen Sinn enthält.“
Michael E. Porter, Mark R. Kramer, 2011, S. 73
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Es ging (damals schon) und es geht heute – heute aber auf
ungleich breiterer Basis - um „better policies for better lives“
oder anders: es geht um Glück und Zufriedenheit.
Die Glücksforschung ist die wissenschaftliche Disziplin, die
sich seit mehr als 20 Jahren mit der Frage beschäftigt, was
uns glücklicher bzw. zufriedener macht.
Die Glücksforschung ist interdisziplinär ausgerichtet, wobei
insbesondere Erkenntnisse aus der Psychologie, der
Soziologie, der Ökonomie und der Neurobiologie Eingang
finden.
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“The economics of happiness”
Vortrag von Ben Bernanke,
Chairman (“Präsident”) der US-Zentralbank
(Chairman of the Board of Govenors of the Federal Reserve
System),
gehalten am 8. Mai 2010
vor Absolventen der University of South Carolina
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“There is now a field of study, complete with doctoral
dissertations and professorships, called “the economics of
happiness””.
“The idea is that by measuring the self-reported happiness
of people around the world, and then correlating those results
with economic, social, and personal characteristics and
behavior, we can learn directly what factors contribute to
happiness, … recently economists have gotten into the
act.”
Ben Bernanke, 2010
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Grundfrage des Wirtschaftens: Wie soll mit knappen
Mitteln/Ressourcen umgegangen werden.
Wenn es im Leben aber um Glück geht, dann muss man sich
überlegen, wie man seine Zeit so verwendet, dass man ein
hohes Maß an Glück (=„Nutzen“ aus ökonomischer Sicht)
Leben erfährt.
Ökonomisch gesprochen geht es also schlicht um die
Frage, wie man das knappe Gut Zeit (Input) so nutzt, dass
man letztlich mit seinem Leben in hohem Maße glücklich
(Output) ist.
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1. Was ist (eigentlich) Glück/ Zufriedenheit ?
2. Wie ist der Zusammenhang zwischen Glück/ Zufriedenheit
und Wirtschaftswachstum ?
3. Welche Schlüsse sind aus den Ergebnissen der
Glücksforschung für Politik, Unternehmen und für jeden
Einzelnen zu ziehen ?
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1. Was ist (eigentlich) Glück/ Zufriedenheit?
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Die Glücksforschung beschäftigt sich mit dem
Wohlbefinden („subjective well-being“ im Englischen)
nicht aber mit dem
Zufallsglück, also dem Glück haben
(„luck“ im Englischen)
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Zwei Arten von Wohlbefinden (subjective well-being)
„Emotionales“ Wohlbefinden (Glück oder „happiness“ im
Englischen): Gefühlslage im Moment, wobei es im
Wesentlichen auf das Verhältnis zwischen positiven und
negativen Gefühlen im Tagesdurchschnitt ankommt (3:1).
„Kognitives“ Wohlbefinden (Zufriedenheit oder
„satisfaction“ im Englischen): Grad der Zufriedenheit mit
dem Leben. Hier findet eine Abwägung zwischen dem was
man will (den Erwartungen) und dem was man hat statt.
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Warum braucht man die Glücksforschung?
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„wir (sind) unglücklich aus Enttäuschung darüber, daß Freiheit
und Wohlstand unserem Leben keinen Inhalt und kein
Ziel geben … inmitten von Überfluß führen wir ein
unerfülltes Leben.“
Bruno Bettelheim, 1960, zitiert nach Nico Stehr, 2007, S. 198.
Die westliche Welt lande in einer Sackgasse. Sie habe viele
ihrer ökonomischen Ziele erreicht – dabei aber den Sinn für
ein Ziel des Lebens verloren.
Erich Fromm, Der moderne Mensch und seine Zukunft, 1960.
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Wie kann man den Zustand (Vieler) charakterisieren?
 Innere Leere und diffuse Unzufriedenheit,
 Undefinierbare Sehnsucht,
 Großer Leidensdruck, weil der erreichte Wohlstand
„gesichert und erhalten“ werden muss,
 Wir sind frustriert, weil sich keine Zufriedenheit einstellt.
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Und wie steht es mit der Gesundheit?
 Anstieg von Suchtkrankheiten,
 Anstieg von psychosomatischen Krankheiten (hoher
Blutdruck, Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, MagenDarm-Erkrankungen, Herzbeschwerten),
 Gereiztheit, Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit,
Müdigkeit, Lustlosigkeit, Erschöpfung bis hin zu Burn out .
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Quellen des Wohlbefindens
(sog. Glücksfaktoren)
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Gelingende / liebevolle soziale Beziehungen (Partnerschaft, Familie,
Freunde, Nachbarschaft, Kollegen …)
 Physische und psychische Gesundheit
Engagement und befriedigende Erwerbs- und/oder NichterwerbsArbeit
Persönliche Freiheit
Innere Haltung (im Hinblick auf Dankbarkeit, Optimismus, Sozialen
Vergleich, Emotionsmanagement, …) und Lebensphilosophie
(Spiritualität, d.h. eine persönliche Suche nach dem Sinn des Lebens bzw.
Religiosität)
Mittel zur Befriedigung der materiellen (Grund-) Bedürfnisse
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Was macht Wohlbefinden aus?
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 Eine glückliche Person erfreut sich positiver Gefühle im
Hier und Jetzt und sieht einen Sinn in ihrem Leben,
verfolgt also sinnvolle (Lebens-) Ziele.
 Die Definition betrifft nicht jeden einzelnen Moment,
sondern stellt die Gesamtsumme unserer Erfahrungen
dar. Wir können kurzzeitig einen emotionalen Schmerz
erleiden, aber gleichzeitig als Grundgefühl glücklich sein.
Tal Ben-Shahar, Glücklicher, 2007
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 „Der Sinn von langfristigen Zielen liegt darin, uns zu
befreien, sodass wir das Hier und Jetzt genießen können.
..
 Wenn wir ein Ziel vor Augen haben und mehr oder weniger
wissen, wohin wir wollen, dann sind wir frei, um das Beste
aus dem zu machen, wo wir uns gegenwärtig befinden. ……
 Ein langfristiges Ziel ist ein Mittel, kein Selbstzweck. … Die
Ziele müssen eine Bedeutung haben, und die Reise, auf die
sie uns schicken, muss uns auch Spaß machen.“
Tal Ben-Shahar, 2007
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Wer ein erfülltes Leben führen will, sollte Ziele verfolgen, die mit
-
persönlichem Wachstum,
-
zwischenmenschlichen Beziehungen und
-
Beiträgen zur Gesellschaft
verbunden sind, also Ziele, die es uns ermöglichen, unsere psychischen
Grundbedürfnisse nach Autonomie, Kompetenz und Zugehörigkeit
am besten zu befriedigen,
anstatt Ziel wie
-
Geld,
-
Schönheit und
-
Popularität.
Tal Ben-Shahar, 2007
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Gefühle im Hier und Jetzt
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 Gefühle sind verkörperte Informationen. Sie sind Signale,
die uns sehr schnell mitteilen, ob wir etwas gut finden oder
nicht, ob wir etwas meiden oder vermeiden sollten.
 Dabei kommt es aber auch entscheidend darauf an, wie wir
die Ereignisse interpretieren (Emotions-Management).
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Was sind negative Gefühle?
 Ärger, Zorn und Wut als Reaktion auf eine Störung bei dem, was wir tun wollen
und bei körperlichen und psychischen Verletzungen (Beleidigung unserer
Person und Verunglimpfung unserer Leistungen);
 Angst und Furcht als Reaktion auf einen drohenden Schaden physischer oder
psychischer Natur;
 Erschrecken (einer unmittelbaren, konkreten und überwältigenden körperlichen
Gefahr gegenüberstehen);
 Ekel und Verachtung primär als Reaktion auf moralisch verwerfliches Handeln;
 Trauer (Resignation und Hoffnungslosigkeit) und Verzweiflung (Auflehnung) als
Reaktion auf einen Verlust;
 Schuld (ein moralisches Gebot übertreten haben) und Scham (einem Ich-Ideal
nicht gerecht geworden zu sein);
 Neid (etwas wollen, was jemand anders hat) und Eifersucht (Dritten den
Verlust oder die Bedrohung der Zuneigung einer Person verübeln).
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Wozu sind negative Gefühle gut?
Negative Gefühle sind wichtig, weil sie uns dazu bringen
(können), Fragen zu stellen, Dinge zu verändern und
kreativ zu sein.
Ed Diener, 2010
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Was sind positive Gefühle?
 Freude
 Gelassenheit
 Dankbarkeit (wir erfahren Gutes von anderen als selbstlosen Akt)
 Interesse
 Hoffnung
 Stolz
 Belustigung (sich amüsieren)
 Anregung
 Ergriffenheit (Zustand des Überwältigtseins)
 Liebe (Gefühl der Nähe, Wärme und Geborgenheit, der Leidenschaft und der
Zusammengehörigkeit)
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Wozu sind gute Gefühle gut?
Statt unmittelbare Probleme zu lösen helfen gut Gefühle, sich
innerlich weiterzuentwickeln und so für härtere Zeiten zu
wappnen.
Gute Gefühle vergrößern unsere Gedanken- und
Handlungsrepertoire und helfen damit, dauerhaft mentale
Ressourcen aufzubauen.
Barbara Fredrickson, 2010
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Der Glücksquotient
Es kommt auf das Verhältnis zwischen positiven und
negativen Gefühlen an.
Schwelle, die Menschen in die Lager der Gedeihenden
(Zustand der „Positivity“) und der Dahindümpelnden
einteilt, liegt bei 3:1.
Auf jedes schlechte Gefühl sollten also mindestens drei Gute
pro Tag kommen. Für Beziehungen gilt 6:1 als ideal.
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Emotions-Management
Vereinfacht lässt sich neurobiologisch das Denk-Hirn
(Frontalhirn) vom Emotions-Hirn (Stammhirn/ Limbisches
System) unterscheiden. Beide sind verkoppelt.
Emotionen dürfen das Denk-Hirn nicht überfluten, und das
Denk-Hirn darf Gefühle nicht ignorieren.
1. Wir können beeinflussen, wie wir uns fühlen, indem wir
verändern, was wir denken (Einstellungsänderung).
2. Kognitive Bewertung von Emotionen durch das Denk-Hirn.
Schmitz / Schmitz, 2009
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Emotions- und Gefühlsmanagement heißt, positive
Gefühle zu stärken und bewusster zu erleben und
negative Gefühle in uns abzuschwächen bzw. gar nicht
erst entstehen zu lassen.
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Wie wird Wohlbefinden traditionell gemessen?
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Zur Datenerhebung werden in groß angelegten Umfragen
Einzelne über ihre Lebenszufriedenheit befragt.
Eines der am häufigsten verwendeten Datensätze ist das
Sozio-Oekonomische Panel (SOEP), das seit 1984 als
Längsschnittanalyse in Deutschland erhoben wird.
Die Befragten haben die z.B. Möglichkeit, ihre
Lebenszufriedenheit allgemein bzw. in speziellen Bereichen
(Arbeit, Familie, …) jeweils auf einer Skala von 0 – 10 also
von „ganz und gar unzufrieden“ bis „ganz und gar zufrieden“
zu bewerten.
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Vergleich Selbst- und Fremdeinschätzungen
(Freunde, Familienangehörige, Experten)
Menschen, die sich als sehr zufrieden einschätzen,
werden als liebenswürdig, durchsetzungsfähig, zufrieden und
kommunikativ wahrgenommen.
Menschen mit niedrigen Zufriedenheitswerten
scheinen wenig Sinn im Leben zu haben, niedergeschlagen
und entscheidungsschwach zu sein, sich selbst zu bemitleiden
sowie kontaktschwach zu sein.
(im Einzelnen hierzu: Nick Powdthavee, The Happiness Equation, London 2010, S.
18 ff)
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Quelle: Glücksatlas Deutschland 2011
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Seite 49
Quelle: Glücksatlas Deutschland 2011
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Quelle: Glücksatlas Deutschland 2011
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Steuer-und Abgabenquote in Prozent des
Bruttoinlandsprodukts in Deutschland
1995: 48,1 %
2000: 47,5 %
2005: 42,2 %
2007: 42,4 %
2009: 42,4 %
Quelle: Statistisches Bundesamt, Statistisches Jahrbuch 2010, S. 567 und 623;
eigenen Berechnungen
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Quelle: Memorandum der Arbeitsgruppe "Zufriedenheit“ des Ameranger Disputs der
Ernst Freiberger-Stiftung Zufrieden trotz sinkenden materiellen Wohlstands (Vorsitz
Meinhard Miegel), März 2010, S. 21
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Warum liegen skandinavische Länder an der Spitze?
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 hohes Vertrauen zueinander in der Gesellschaft;
 geringe Einkommensungleichheit;
 andere Sichtweise im täglichen Leben (stärkere
Wahrnehmung positiver Ereignisse, schwächere
Wahrnehmung negativer Ereignisse).
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Und wie schaut es mit der Steuer- und Abgabenbelastung
aus?
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Steuer-und Abgabenquote in Prozent des Bruttoinlandsprodukts 2010
Dänemark
53,8 %
Finnland
53,6 %
Schweden
52,9 %
Österreich
47,2 %
Niederlande
45,7 %
Deutschland
43,1 %
Großbritannien
40,1 %
Japan
32,9 %
USA
30,8 %
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Seite 57
Und was sind die Werte im Iran?
2005: 5,3
2007: 5,3
2008: 5,1
2011: 4,8
Gallup World Poll
www.ohm-university.eu
page 58
Was bringt uns „Glücklichsein“?
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Seite 59
 Wer etwas dafür tut, glücklicher zu werden, fühlt sich nicht
nur subjektiv besser,
sondern hat auch mehr Energie,
 ist kreativer,
 stärkt sein Immunsystem,
 festigt seine Beziehungen,
 arbeitet produktiver und
 erhöht seine Lebenserwartung.
Sonja Lyubomirsky, Glücklich sein, 2008
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2. Wie ist der Zusammenhang zwischen Glück und
Wirtschaftswachstum?
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Seite 61
Befund:
Obwohl in den letzten Jahrzehnten die westlichen Länder
ein in der Geschichte einzigartiges Wirtschaftswachstum zu
verzeichnen hatten,
zeigen Befragungen,
dass kaum eine / keine Zunahme der Lebenszufriedenheit
zu verzeichnen war.
Sog. Easterlin-Paradoxon
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Quelle: David G. Myers, Social Psychology, 10. Auflage, New York 2010, S. 601
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“For
example, although today most Americans surveyed will
tell you they are happy with their lives, the fraction of those
who say that they are happy is not any higher than it was 40
years ago. …
Or, as your parents always said,
money doesn`t buy happiness.”
Ben S. Bernanke, 2010
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Seite 64
“If
it turns out to be true that rising incomes have failed to
make Americas happier, as much of the recent research
suggests,
what is the point
of working such long hours and
risking environmental disasters
in order to keep on doubling and redoubling our Gross
Domestic Product?”
Derek Bok, 2010, S. 63
(ehemaliger Präsident der Harvard University)
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Seite 65
„ … for decades Western societies have seen the line of GDP
rising steadily upwards, but at the same time,
levels of contentment
have remained static
or have even fallen.”
Premierminister David Camaron
PM speech on wellbeing, 25.11.2010
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Seite 66
Quelle: Glücksatlas Deutschland 2011
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Seite 67
„Neuere Ansätze in der Volkswirtschaftslehre
(„Glücksforschung“) untersuchen den Zusammenhang
zwischen steigenden Einkommen und Wohlergehen und
kommen zu dem Ergebnis, dass selbst wenn die Zunahme des
BIP zu einer Steigerung des objektiven Wohlstands führt, dies
nicht gleichbedeutend ist, dass es den Menschen subjektiv
besser geht.“
Ifo-Institut, Wohlstandsindikator (Rubrik “Aktuelles Stichwort”),
Juli 2011.
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Seite 68
„Viel zu lange haben wir geglaubt, dass uns ein
einfaches "immer mehr" glücklich macht - egal
welche Folgen
dieses "immer mehr" für unsere Mitmenschen
und
für nachfolgende Generationen hat.“
(ehemaliger) Bundespräsident Horst Köhler
Bombay, Februar 2010
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Seite 69
Was ist den Menschen in Deutschland heute wichtig?
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Seite 70
Quelle: Entwurf Fortschrittsbericht 2012 zur nationalen Nachhaltigkeitsstrategie
der Bundesregierung vom Mai 2012, S. 17
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Seite 71
Was sind die Gründe für das Easterlin-Paradoxon, das nach
dem Ökonomen Richard Easterlin benannt wurde, der
bereits 1974 darauf hingewiesen hat, dass ab einem
bestimmten Einkommensniveau (BIP pro Kopf) ein weiteres
Wirtschaftswachstum zu keiner oder kaum einer Zunahme
der Lebenszufriedenheit führt.
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Seite 72
Gewöhnung
Vergleich
Zum einen passen sich die
Ansprüche und Ziele an die
tatsächliche Entwicklung an,
Zum anderen ist – sofern die
materielle Existenz
gesichert ist - weniger das
absolute Einkommen,
sondern vielmehr das
relative Einkommen für den
Einzelnen entscheidend.
d.h. mit steigendem
Einkommen steigen auch die
Ansprüche,
sodass daraus keine größere
Zufriedenheit erwächst
(sog. hedonistische
Tretmühle).
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Seite 73
Bis 10.000 US-$ BIP pro Kopf: starke Korrelation
(Befriedigung von existenziellen Grundbedürfnissen wie
Essen, Wohnen, Kleidung, Sicherheit steht im Mittelpunkt).
10.000 US-$ - 20.000 US-$: Korrelation vorhanden, aber
geringer.
Über 20.000 US-$: Korrelation nahezu nicht mehr gegeben.
Quelle: Umweltbundesamt, Ergebnisbericht, Fachdialoge zur nationalen
Nachhaltigkeitsstrategie 2007, Februar 2008, S. 47 (kaufkraftbereinigt).
Deutschland
36.000 US-$
Welt
10.000 US-$
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Seite 74
Quelle: Glücksatlas Deutschland 2011
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Seite 75
Gewöhnung und Vergleich kommen „annahmegemäß“ aber
in der traditionellen ökonomischen Mainstream -Theorie nicht
vor.
Folge:
Die gängige ökonomische Theorie hat ein
grundlegendes „Erklärungsdefizit“.
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„Unlike assumptions normally used in the psychological
literature , standard economics textbooks assume a given
utitilty (or happiness) function in which there is generally
no habituation or adaptation.
In other words, if the death of our loved one hurts like hell in
the first year, economists say that it will hurt like hell – in
excatly equal measure – for as long as we live, which seem
wholly unrealistic.“
Nick Powdthavee, The Happiness Equation, London 2010, S.
101.
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Seite 77
Quelle: Gallup World Poll
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Seite 78
Quelle: Gallup World Poll
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Seite 79
4. Wie ist der Zusammenhang zwischen Glück und
Verteilung
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Menschen beurteilen ihre Situation
nicht nur im Hinblick auf den eigenen Gewinn,
sondern auch auf das Verhältnis des eigenen Gewinns zum
Gewinn anderer.
Dabei kommt der Frage der Fairness eine entscheidende
Bedeutung zu.
Wir haben also auch “soziale“, d.h. den anderenberücksichtigende Präferenzen.
Klaus Fließbach, 2011
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Seite 81
„Bei der Fairnessregel gibt es jedoch eine interessante
Ausnahme. Ökonomen und Ökonomiestudenten sind
darin geschult, von den Menschen rationales und
eigennütziges Verhalten zu erwarten. Beim Ultimatumspiel
meinen also ökonomisch denkende Absender (die, die den
Verteilungsvorschlag machen, Anmerk. KR), es sei richtig
eine Aufteilung von 19:1 Dollar anzubieten, und – da sie
gelernt haben zu denken, dass rationales Verhalten das
einzig richtige ist – nehmen ökonomisch denkende
Empfänger das Angebot an. Spielen jedoch Ökonomen mit
Nichtökonomen, sind sie zutiefst enttäuscht, wenn ihre
unausgewogenen Angebote abgelehnt werden.“
Dan Ariely, 2010, S. 313
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Seite 82
Kosten von Einkommensungleichheit
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Subjektive Indikatoren (Subjective Well-Being –SWB)
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Seite 84
Income Quintiles
Satisfaction with life (Germany 2006)
1.
5,6
2.
6,6
3.
6,9
4.
7,3
5.
7,7
Heinz-Herbert Noll / Stefan Weick, 2010,
S. 79
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Seite 85
Objektive Indikatoren
Richard Wilkinson/ Kate Pickett:
Gleichheit ist Glück –
Warum gerechte Gesellschaften für alle besser sind,
Frankfurt 2010)
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„Der Grad der Einkommensunterschiede hat einen großen
Einfluss darauf, wie die Menschen miteinander umgehen.“
(S. 19)
„Lange Zeit vor der internationalen Finanzkrise, die sich Ende
2008 abzeichnete, sprachen mache Politiker in
Großbritannien vom „Zusammenbruch“ unserer
Gesellschaft, wenn sie auf den Mangel an
Gemeinschaftsgefühl oder die Zunahme asozialen
Verhaltens aufmerksam machen wollten.“ (S. 19)
„Offenbar betreffen uns Einkommensunterschiede innerhalb
der eigenen Gesellschaft weit stärker, als es
unterschiedliche Durchschnittseinkommen tun, wenn
man Gesellschaften miteinander vergleicht.“ (S. 26).
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„Wenn wir also feststellen, dass wirtschaftliches Wachstum
kaum noch etwas zur Verbesserung unserer
Lebensqualität beitragen kann und wir vielmehr mit
wachsenden Problemen der Umweltzerstörung zu tun haben,
welche Rolle spielen dann noch Ungleichheiten. …
Seit Jahren weiß man, dass Gewalt und
Gesundheitsprobleme typische Phänomene in
Gesellschaften mit deutlicher sozialer Ungleichheit sind.
Wir konnten bei unseren Untersuchungen allerdings
feststellen, dass dies für fast alle Probleme gilt, die es uns
den unteren Schichten gibt.
… dies macht die Befürchtung umso wahrscheinlicher, dass
unsere heutigen Gesellschaften trotz ihres Wohlstands
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Seite 88
gescheitert sein könnten.“ (S. 32f)
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- Niveau des Vertrauens
- psychische Erkrankungen sowie Alkohol- und
Drogenmissbrauch
- Lebenserwartung und Säuglingssterblichkeit
- Fettleibigkeit
- schulische Leistungen der Kinder
- Teenager-Schwangerschaften
- Selbstmorde
- Zahl der Gefängnisstrafen
- soziale Mobilität (keine Angaben für die USA)
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„Folgt man dem Gedanken, dass soziale Probleme die
unmittelbare Folge ungünstiger materieller
Bedingungen sind (beengte Wohnverhältnisse, schlechte
Ernährung, mangelnde Bildungsmöglichkeiten), dann wäre
es logisch, dass solche Probleme in reichen
Gesellschaften weniger häufig auftreten. Die
statistischen Daten zeigen aber ein ganz anderes Ergebnis:
Einige der reichsten Länder schneiden in dieser Hinsicht
besonders schlecht ab. … Die Probleme in den reichen
Ländern erklären sich nicht aus zu wenig oder zu viel
Reichtum, sondern aus dem sehr starken
Wohlstandsgefälle innerhalb dieser Gesellschaften.
Entscheidend ist, wie groß der Abstand des Einzelnen zu
den anderen Mitgliedern seiner Gesellschaft ist. „ (S. 39)
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„In den reichen Ländern geht es vielleicht weniger um die
absolute Höhe des Einkommens und des
Lebensstandards, sondern um den sozialen Vergleich mit
den anderen Mitgliedern der Gesellschaft.“
Richard Wilkinson / Kate Pickett, 2010, S. 28
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„Menschsein heißt, sehr empfindlich darauf zu reagieren,
dass man als minderwertig gilt. Denn diese Sensibilität
erklärt, warum ein geringer sozialer Status eine derart
negative Wirkung auf das Selbstvertrauen des Einzelnen
hat. Es geht allein darum, wie man von den anderen
gesehen wird.“ (S. 55)
„Der gesellschaftliche Bewertungsdruck entscheidet, welche
Stressoren zu erhöhter Ausschüttung von Stresshormonen
führen. … Scham (man fühlt sich dumm, lächerlich,
minderwertig, gestört, inkompetent, peinlich, ausgeliefert,
verwundbar und unsicher, Anmerk. KR) und Stolz sind die
wesentlichen Aspekte in dem psychischen Prozess, in den
wir unsere Vorstellungen davon internalisieren, wie andere
uns sehen.“ (S. 56)
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Seite 94
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„Wir erfahren uns dabei aus der Sicht der anderen, und das
Feedback dieser sozial bewertenden Betrachtung sind eben
Stolz und Scham. …
Stolz verschafft Freude, Scham bedeutet Schmerz..“ (S. 56)
„Wenn wir anerkennen, dass ein noch höherer materieller
Lebensstandard uns kaum noch etwas nützen kann, dann
sollten wir uns als Generation begreifen, die nach gänzlich
neuen Wegen suchen muss. Alles deutet darauf hin, dass
der Abbau von Ungleichheit der beste Weg zur
Verbesserung unserer sozialen Lebenswelt und damit
der Lebensqualität für alle ist.“ (S. 44).
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„Es gibt keinen Ort in Westeuropa, an dem Arm und Reich,
Hoffnungslosigkeit und Größenwahn, Elend und Geldgier so sichtbar
und so empörend kollidieren wie in London. Das Auseinanderklaffen von
Streben und Ergebnis hat bei vielen, die zurückblieben, den Verdacht
geweckt, dass es längst kein für alle gültiges Regelwerk des
Zusammenlebens mehr gibt.“
Der Spiegel (Nr.33 vom 15.8., S. 86):
Wilkinson und Pickett (2010, S. 32f) kommen zu folgendem Fazit: „Seit
Jahren weiß man, dass Gewalt und Gesundheitsprobleme typische
Phänomene in Gesellschaften mit deutlicher sozialer Ungleichheit sind.
Wir konnten bei unseren Untersuchungen allerdings feststellen, dass
dies für fast alle Probleme gilt, die es uns den unteren Schichten gibt. …
dies macht die Befürchtung umso wahrscheinlicher, dass unsere
heutigen Gesellschaften trotz ihres Wohlstands gescheitert sein
könnten.“
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4. Welche Schlüsse sind aus den Ergebnissen der
Glücksforschung für Politik, Unternehmen und für jeden
Einzelnen zu ziehen?
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Seite 97
a) Was kann jeder Einzelne von uns tun?
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„Wer nichts über Glück weiß, kann es auch nicht finden. Wer
hingegen viel über Glück weiß, kann es sogar trainieren.“
Manfred Spitzer, Hirnforscher
„Du bist dein eigener Herr und Meister.
Deine Zukunft hängt von dir selbst ab.“
Buddha
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„Die Welt des Glücklichen ist eine
andere als die des Unglücklichen.“
Ludwig Wittgenstein
„Die Hinwendung zum Glück als
einem gültigen Ziel und die bewusste
Entscheidung, Glück systematisch
anzustreben, können unser weiteres
Leben tiefgreifend verändern.“
Dalei Lama
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Seite 100
„Denkgewohnheiten
müssen
nicht ewig gleich bleiben. Eine
der bedeutendsten
Entdeckungen der
Psychologie in den letzten 20
Jahren ist, dass Menschen
ihre Art zu denken
verändern können.“
„Jeder
ist seines Glückes
Schmied“
(Sprichwort)
Martin Seligman
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Seite 101
Glücksaktivitäten – Überblick
im Einzelnen: Sonja Lyubomirsky, Glücklich sein, 2008
und www.glueck-kommt-selten-allein.de
1. Ziele setzen
2. Dankbarkeit üben
3. Optimismus trainieren
4. Grübeleien und soziale
Vergleiche vermeiden
5. Hilfsbereitschaft stärken
6. Soziale Kontakte vertiefen
7. Bewältigungsstrategien für
Stress, Schwierigkeiten und
Traumata entwickeln
8. Vergeben lernen
9. Im Hier und Jetzt leben
10. Flow-Effekte suchen
11. Mit Religion und Spiritualität
beschäftigen
12. Für den Körper sorgen
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Seite 102
„Ganz gleich, ob Sie Glück in der Vergangenheit, Gegenwart
oder Zukunft zu finden suchen – Sie erleben das Glück nur
in der Gegenwart. …
Gedanken an Vergangenheit und Zukunft können Ihnen
Glück bringen, doch das können sie nur, indem sie Ihr
gegenwärtiges Befinden durch Glücksgefühle
bereichern.“
Philip Zimbardo/ John Boyd, 2011
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Glücksaktivität 1
Richtige und maßvolle (!) Ziele
(bleiben Sie bei Ihren Erwartungen maßvoll/bescheiden)
 Es ist der Weg zum Ziel, der glücklich macht, nicht
unbedingt das Ziel selbst.
 Was passiert, wenn jemand keine Ziele hat? So jemand ist
verloren, orientierungslos, unmotiviert und ohne
Lebenssinn.
„
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„Die Erwartungen zu senken, ist ein effektiver Weg, die
eigene Lebenszufriedenheit zu erhöhen“
Bruno S. Frey/ Claudia Frey Marti, 2010
„Begehre weniger“
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Seite 105
„Die Gedanken sind eine
eigene Welt, sie machen
den Himmel zur Hölle, und
die Hölle zum Himmel.“
John Milton in Paradise Lost
„Was wir über uns und die
Welt denken, hat mehr
Einfluss auf unser Glück als
unsere tatsächlichen
Lebensumstände.“
Sonja Lyubormisky
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Glücksaktivität 2
Entwickeln Sie Ihre Fähigkeit zur
Dankbarkeit
 Dankbarkeit zu empfinden bedeutet,
die Aufmerksamkeit auf die
Gegenwart zu richten und dankbar
zu sein für das Leben, wie es heute
ist, und für alles, was dazu
beigetragen hat.
 Dankbarkeit ist so etwas wie der
Königsweg zum Glück.
 Dankbarkeit ist ein Gegenmittel
gegen negative Emotionen wie
Neid, Geiz, Feindseligkeit und Ärger.
Seite 106
„Unser Gehirn hat sich so entwickelt,
Glücksaktivität 3
Seien Sie optimistisch
(Nicht-negatives Denken)
„Nicht die Dinge selbst beunruhigen
den Menschen, sondern die
Vorstellungen von den Dingen.“
Epiktet
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dass wir die ungeheuerliche
Fähigkeit haben, uns Dinge
vorzustellen und im Voraus zu
planen. Aber das ist auch ein
Riesenproblem: Zugleich
können wir nämlich grübeln, wir
malen uns Ängste aus, die in
Wahrheit gar nicht drohen – ein
geradezu unvermeidliches
Paradoxon unseres Lebens“
Bruce McEwen, Neurobiologe
und Pionier der Stressforschung
(in: Der Spiegel, Nr. 48 vom
24.11.2008, S. 152)
Seite 107
Das Beispiel des halb vollen oder halb leeren Wasserglases
enthält zwei große Wahrheiten:
1. Der Mensch ist jederzeit frei, über alles nachzudenken.
2. Der Mensch ist jederzeit frei, über alles auf positive oder
negative Art nachzudenken.
Wir entscheiden, wie wir die Dinge interpretieren wollen, gut
oder schlecht, positiv oder negativ. Wir müssen auf unsere
Gedanken achten.
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Seite 108
Glücksaktivität 4
Vermeiden Sie Grübeleien
und soziale Vergleiche
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„Wo ein Deutscher hingrübelt,
wächst kein Gras mehr.“
Kurt Tucholsky
Seite 109
Grübeln
„Selbstbezogenes“ Grübeln
heißt, zu viel, unnötig,
passiv und endlos
nachzudenken und sich
den Kopf zerbrechen über
Sinn, Ursachen und
Wirkungen Ihres
Charakters, Ihrer Gefühle
und Ihrer Probleme (Ach,
hätte ich doch, wäre
doch…).
Sozialer Vergleich
Neid und Glück gehen nicht
zusammen. Wer zu viel
vergleicht, fühlt sich
verwundbar, bedroht und
unsicher.
„Es sind also die Vergleichssysteme, die
jene Kultur der chronischen Unzufriedenheit, der permanenten
Vergleichs-frustration erzeugen.
Selbst wenn es uns bessergeht,
reden wir von objektiver
Verschlechterung.“
Matthias Horx, 2009
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Seite 110
Stärken Sie Ihre sozialen
Beziehungen
„Du
sollst deinen Nächsten
lieben wie dich selbst.“
(Mt 22,39, 3.Mose 19,18)
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Glücksaktivität 6:
Glücksaktivität 5
Seien Sie hilfsbereit
„Gutes tun, reich werden an
guten Werken, gerne
geben, behilflich sein.“ (1.
Brief an Timotheus)
Pflegen Sie Ihre sozialen
Beziehungen
Worauf kommt es beim Aufbau
guter sozialer Beziehungen an?
 Respektvolles Engagement
(präsent, aufmerksam, aufrichtig)
 Unterstützung und Hilfe
 Vertrauen
 Humor
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Seite 112
 Ablenkung,
 Körperliche Betätigung,
Glücksaktivität 7
 Suche nach emotionaler
Unterstützung,
 Versuch aus einer
Entwickeln Sie
negativen Erfahrung zu
Bewältigungsstrategien
lernen oder ihr eine positive
für Stress, Schwierigkeiten
Seite abzugewinnen,
und Traumata
 Akzeptanz der Wirklichkeit,
 Hinwendung zur Religion
als Form des Trostes.
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Glücksaktivität 8
Lernen Sie zu vergeben
(Befreiung aus dem
Würgegriff des Ärgers)
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Vergebung bedeutet,
negative Emotionen, die
von Zorn, Enttäuschung
und Feindseligkeiten
begleitet werden, zu
überwinden oder
abzuschwächen.
Seite 114
Leben Sie im Hier und Jetzt
„Laufe nicht der Vergangenheit nach. Verliere dich
nicht in der Zukunft. Die
Vergangenheit ist nicht
mehr. Die Zukunft noch
nicht gekommen. Das
Leben ist hier und jetzt.“
Genuss und Flow
schaffen positive Emotionen
und Wohlbefinden
Laotse (vermutlich 6 Jhr. vor
Chr.)
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Glücksaktivität 9
Genießen Sie die Freuden
des Lebens
ACHTSAMKEIT
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„Ich würde Ihnen raten, nicht
nach dem Warum und
Woher zu fragen, sondern
Ihr Eis zu essen, ehe es
schmilzt.“
Thornton
Wilder
Wir sind nur selten in der
Lage, das Hier und Jetzt zu
genießen, weil wir glauben,
das Wichtigste komme erst
noch.
Seite 116
Flow-Aktivitäten sind im Wesentlichen
dadurch gekennzeichnet, dass
Glücksaktivität 10
Schaffen Sie FlowErfahrungen
Was ist Flow?
 es sich um herausfordernde
Tätigkeiten handelt, für die man
besondere Geschicklichkeit
braucht,
 die Aufmerksamkeit vollständig
von dieser Tätigkeit gefesselt wird,
 die Ziele deutlich umrissen sind
und eine unmittelbare
Rückmeldung erfolgt,
 man alle unangenehmen Aspekte
des Lebens vergessen kann,
 man voll in dieser Tätigkeit aufgeht,
 die Zeit dabei vergisst.
(Csikszentmihalyi, 2005)
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Seite 117
„When you are working, studying, or pursuing a hobby, do you
sometimes become so engrossed in what you are doing that
you totally lose track of time? That feeling is called flow. If you
never have that feeling, you should find some new activities –
whether work or hobbies.”
Ben Bernanke, 2010.
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Seite 118
Glücksaktivität 11
Beschäftigen Sie sich mit
Religion und Spiritualität
Glücksaktivität 12:
Sorgen Sie für Ihren Körper
(Meditation, Bewegung,
Ernährung, Schlaf)
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Seite 119
b) Folgerungen für die (Wirtschafts-) Politik
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Seite 120
Zur Erinnerung:
EU-Nachhaltigkeitsstrategie
„Sie (die EU-Nachhaltigkeitsstrategie) strebt eine
kontinuierliche Verbesserung der Lebensqualität und des
Wohlergehens („well-being“) auf unserem Planeten für die
heute lebenden und für die künftigen Generationen an.“
Beschluss der EU Staats- und Regierungschefs vom Juni
2006
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Seite 121
Das (wirtschafts)-politische Ziel kann also
nicht Wirtschaftswachstum sein,
sondern vielmehr „ein glückliches langes Leben“, also die
„Happy life years“,
die sich aus der Lebenserwartung und dem Grad der
Zufriedenheit mit dem Leben errechnen,
unter der Bedingung nachhaltigen Wirtschaftens.
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Seite 122
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Seite 123
1972
(Sicco L. Mansholt, Europ. Kom.)
(Emile v. Lennep, OECD)
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Seite 124
Bhutan – ein „Glückfall“
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Seite 125
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Seite 126
„So überrascht es nicht, dass das wichtigste Ziel der
Bhutaner ein glückliches Leben ist. Die zentrale
Richtschnur, das übergeordnete Konzept des modernen
Bhutan ist das „Brutto-National-Glück“. Das bedeutet, dass in
Bhutan die ökonomische Entwicklung, das alleinige Ziel
vieler Gesellschaften, nur ein Mittel zur Erreichung des
eigentlichen Ziels, des Glücks, ist.“
Aus: Bhutan – Land des Donnerdrachens, hrsg. von der
Regierung von Bhutan.
Was ist in Bhutan Richtschnur für Regierungshandeln?
Lebensstandard
Kultur
Gute Politik
Kommunales Leben
Ökologie
Zeitverbrauch
Gesundheit
Psychologisches
Wohlergehen
Bildung
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Seite 128
Vorschlag der Stiglitz-Kommission (September 2009)
Keine Orientierung mehr am Wachstum des
(inflationsbereinigten, d.h. „realen“) Bruttoinlandsprodukt(s)
oder kurz „BIP“ (Englisch Gross Domestic Product oder kurz
„GDP“) an sich, sondern
an der Verteilung von verfügbaren Einkommen,
Konsum und Vermögen auf der Haushaltsebene,
an der objektiven Lebensqualität (Gesundheitsstatus,
Bildungsniveau, Umweltzustand, …) und dem subjektiven
Wohlbefinden der gegenwärtigen Generation sowie
an der (ökologischen) Nachhaltigkeit für zukünftige
Generationen zu orientieren.
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Seite 129
Indikatorenset der OECD for policies for a better life
a) Indikatoren für die materiellen Lebensbedingungen
- Verfügbarkeit und Qualität von Wohnraum;
- Verfügbares Haushaltseinkommen;
- Arbeitslosenquote, insbesondere die der
Langzeitarbeitslosigkeit,
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b) Indikatoren für die Lebensqualität
- Sozialkapital;
- Qualität der Bildung;
- Qualität der Umwelt;
- Grad der Beteiligungsmöglichkeiten am politischen Prozess;
- Lebenserwartung und subjektive Einschätzung des
Gesundheitszustands;
- Sicherheit;
- Work-Life- Balance:
- Lebenszufriedenheit.
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Seite 131
Die Aufgabe der Regierungen besteht also darin, die
Voraussetzungen dafür zu schaffen, damit ein erfülltes
(glückliches/zufriedenes) Leben (für alle) möglich wird.
“Over the past 50 years, the OECD has developed a rich set
of recommendations on policies that can best support
economic growth. The task that we face today is to
develop an equally rich menu of recommendations on
policies to support societal progress: better policies for
better lives.”
OECD, Better Life Initiative, Mai 2011
„Es wird deutlich, dass Deutsche mit gewissen Aspekten ihres
Lebens, die über das Finanzielle hinausgehen, unzufrieden
sind …
Diese verhaltensökonomischen Daten liefern ein Fundament
für Politik und Wirtschaft, aufgrund dessen kalkulierte
Entscheidungen getroffen werden können, die zu einer
Verbesserung des Lebens und der Wirtschaftssituation der
Deutschen führen.“
Gallup-Healthways Well-Being-Index, Oktober 2011
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Seite 133
Zur Erinnerung:
Dieses Denken war aber für die Väter der Sozialen
Marktwirtschaft bereits vor mehr als 50 Jahren zentraler
Angelpunkt.
Nach Alexander Rüstow hat die Politik des Staates alle
Faktoren in Betracht zu ziehen, „von denen in
Wirklichkeit Glück, Wohlbefinden und Zufriedenheit des
Menschen abhängen.“ (zitiert nach Ulrich, 2010, S. 158).
“Ich glaube, dass wir heute in einer Phase der Entwicklung
sind, in der der Wachstumsbegriff auch den
Nachhaltigkeitsbegriff in sich aufnehmen muss, indem wir dem
klassischen Bruttoinlandsprodukt oder Bruttosozialprodukt
andere Indikatoren hinzufügen. Es ist sehr ermutigend, dass
der Deutsche Bundestag hierzu eine Enquete-Kommission
eingerichtet hat.“
Bundeskanzlerin Angela Merkel
Rede anlässlich der 11. Jahreskonferenz des Rates für Nachhaltige
Entwicklung der Bundesregierung (RNE) am 20.6. in Berlin
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Seite 135
„Das
Maß der Dinge ist der Mensch.“
(in der Konzeption der Sozialen Marktwirtschaft)
Wilhelm Röpke
oder:
Wirtschaft ist für den Menschen da, nicht umgekehrt!
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Seite 136
c) Folgerungen für die Unternehmen
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Seite 137
„Such dir eine Arbeit, die du liebst – dann brauchst du keinen
Tag im Leben mehr zu arbeiten“
Konfuzius
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Seite 138
Situation in Deutschland
Gallup Engagement Index Deutschland 2010
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Seite 139
Quelle: Berta van Schoor / Susanne Seyda, Die individuelle Perspektive: Die
Zufriedenheit von Männern und Frauen mit Familie und Beruf, in: Wie viel Familie
verträgt die moderne Gesellschaft? hrsg. vom Roman-Herzog-Institut 2011, S. 30
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Seite 140
Quelle: Präsentation zur Vorstellung des Gallup Engagement Index Deutschland
2010 vom 9. Februar 2010.
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Ursachenforschung: Führungskräfte sind das A & O
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Nur jeder fünfte Arbeitnehmer (19%) erklärt, dass für gute Arbeit Lob und
Anerkennung ausgesprochen wird (2001: 20%);
Eben so viele Beschäftigte (22%) bekunden, dass ihnen regelmäßiges Feedback
über persönliche Fortschritte bei der Arbeit gegeben wird (2001: 21%);
Lediglich ein Viertel der Mitarbeiter (25%) fühlt sich bei der Arbeit mit einbezogen,
weil nach ihrer Meinung und ihren Ansichten gefragt wird (2001: 24%);
Nur ein Drittel der Befragten (34%) gab an, dass der Vorgesetzte für neue
Vorschläge und Ideen offen ist (2007: 36%);
Lediglich drei von zehn Beschäftigten (31%) haben das Gefühl, dass bei der Arbeit
das Interesse an ihnen als Mensch vorhanden ist (2001: 28%);
Nur 22 Prozent der Mitarbeiter geben an, dass es bei der Arbeit jemanden gibt, der
sie in ihrer Entwicklung fördert (2001: 22%);
143
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Nur jeder dritte Beschäftigte (32%) erklärte, dass er eine Position ausfüllt, die ihm
wirklich hundertprozentig liegt (2001: 31%);
Drei von zehn Mitarbeitern (33%) gaben an, dass ihr Vorgesetzter den Schwerpunkt
auf die Stärken und positiven Eigenschaften legt (2004: 19%);
Gerade einmal jeder siebte Arbeitnehmer (14%) sagte, dass sein Vorgesetzter mit
ihm ein gehaltvolles Gespräch über seine Stärken geführt hat (2007: 10%);
Nur jeder fünfte Beschäftigte (19%) bekundete, dass sein Vorgesetzter ihn dazu
inspiriert hat, Dinge zu tun, die er sich zunächst nicht zugetraut hat (2008: 20%).
Quelle: Präsentation zur Vorstellung des Engagement Index Deutschland 2010 vom
9. Februar 2010.
144
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Dieter Frey, Tanja Peter, Gina Dirmeier:
„Die Relevanz von Führung in Unternehmen und Familie“, in:
Wie viel Familie verträgt die moderne Gesellschaft?, hrsg. vom
Roman Herzog Institut 2011, S. 99 – 119.
PS: Das ROMAN HERZOG INSTITUT begleitet die Arbeit der
bayerischen Arbeitgeberverbände und hinterfragt kritisch
deren Positionen.
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Seite 145
„Sowohl in vielen sozialen und kommerziellen Organisationen
als auch in anderen gesellschaftlichen Institutionen wie
Schulen und Universitäten wird nicht oder nur schlecht
geführt.
Viele Führungskräfte sind sich ihrer Vorbildfunktion, ihrer
Verantwortung und ihrer Verpflichtung nicht bewusst.
Infolgedessen wird das Potenzial an Humanressourcen
unzureichend aktiviert – ein Problem, das sich noch
verschärfen wird.“
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Seite 146
Wenn Führung versagt, bleibt das Motivations- und
Kreativitätspotenzial Arbeit und Familie deaktiviert.
Psychische Erkrankungen am Arbeitsplatz wie Depression
oder Burn-out und die sogenannte innere Kündigung sind
die Folge davon.
In der Familie resultiert falsche Führung häufig in
Bindungsproblemen, Sinnkrisen und emotionale Labilität.
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Seite 147
„Viele Unternehmensberater und Experten gehen davon aus,
dass jede zweite Führungsposition falsch besetzt ist –
nämlich besetzt von
Narzissten, Egoisten, Machiavellisten und Opportunisten,
die ihre machtpolitische Selbstverwirklichung höher
einstufen als die Zukunft der Organisation.“
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Seite 148
„Nicht die besten Fachkräfte sollten zu Führungspersonen
ernannt werden, sondern die geeignetsten Persönlichkeiten:
Menschen, die sowohl fachkompetent als auch
sozialkompetent und wertegeleitet sind. Daraus ergibt sich
die notwendige Konsequenz, dass Führungskräften, die ihre
Verantwortung nicht wahrnehmen und bei denen
machtpolitische Selbstverwirklichung im Vordergrund steht, die
Personalverantwortung wieder entzogen wird.“
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„Nach wie vor ist eine Ausbildung in Führung – im
Gegensatz zu einer Ausbildung in Fachdisziplinen – nicht
gegeben. In einem Land, das nur den Rohstoff Geist hat und
angewiesen ist auf Kreativität und Innovation, ist die
Vermittlung von Schlüsselqualifikationen in Führung
unabdingbar.
Deutschland benötigt darum eine Ausbildung für
Führungskräfte in Sachen Menschenführung, sowohl am
Arbeitsplatz als auch in den Familien.“
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Im herkömmlichen ökonomischen Arbeitsmodell geht man
davon aus, dass Arbeit ein lästiges Übel ist und der Mensch
nichts anderes will, als mit möglichst wenig Anstrengung
an Geld zu kommen und sich möglichst lange auszuruhen.
Führungsverhalten, Work-Life-Balance und
Arbeitsplatzgestaltung spielen kein (oder nahezu keine Rolle).
Nur das Geld zählt.
Dan Ariley, 2010, S. 67-100
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„Whether
you manage a few people, lead a large group, or run
an entire organiziation, you are already in the business of
managing employee wellbeing.
The research on this topic is quite clear: Your workforce`s
wellbeing has a direct impact on your organization`s bottom
line.“
Tom Rath, Jim Harter, The Economics of Wellbeing, New York
(Gallup) 2010, S. 1
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Nach den (weltweiten) Untersuchungen von Gallup sind
glückliche/zufriedene Mitarbeiter
- engagierter, erfolgreicher und innovativer,
- weniger oft krank und
- loyaler, d.h. sie denken kaum daran, das Unternehmen zu
verlassen.
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Der Mensch, nicht die Sache muss im Mittelpunkt stehen.
„Wir müssen endlich lernen, dass wir Menschen sind.“
Gerd Gigerenzer
Direktor am Max-Plank-Institut für Bildungsforschung in Berlin
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Das Geheimnis guter Führung
„Vorbildliche Führungskräfte zeichnen sich vor allem durch
ihre Fähigkeit aus, gute soziale Beziehungen zu ihren
Mitmenschen aufzubauen. Denn positiv gestimmte
Mitarbeiter bringen deutlich bessere Leistungen als
nervöse oder ängstliche.“
Daniel Goleman, Soziale Intelligenz – Warum Führung
Einfühlung bedeutet, in: Harvard Business manager, Januar
2009, S. 36
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Was heißt dies konkret für die Mitarbeiterführung?
Interesse am Wohlergehen – sich um den Mitarbeiter kümmern,
ihn ernst nehmen („der Mensch steht im Mittelpunkt“),
Förderung in der Weiterbildung,
Vorbildfunktion der Führungskräfte,
Entscheidungsfreiheit im Rahmen des übertragenen
Aufgabengebietes,
Förderung von Teamwork und des Arbeitsklimas,
Fairness.
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und ganz wichtig:
Anerkennung
„Wer keine Anerkennung sät,
wird auch keine Leistung ernten.“
(Stephan Voswinkel, 2011)
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Worauf kommt es aber noch an?
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Work-Life-Balance
„Zufriedenheit mit der Vereinbarkeit von Beruf und
Privatleben“
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 Zeitliche und örtliche Arbeitsflexibilisierung
 Teilzeit, Langzeiturlaub, Sabbaticals,
 Gleitzeit, Arbeitszeitkonten,
 Telearbeit;
 Mentoring, Wiedereinstiegsprogramme,
Qualifizierungsprogramme;
 Personalservice: Sozialberatung, Haushaltsnahe
Dienstleistungen, Kinderbetreuung, Unterstützung bei der Pflege
von nahen Angehörigen;
 Gesundheitsförderung: Betriebssport, Fitness- und
Wellnessangebote, Programme zur Förderung gesundheitlicher
Kompetenz, Gesundheitscheck.
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Arbeitsplatzgestaltung
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Flow-Aktivitäten sind im Wesentlichen
dadurch gekennzeichnet, dass
Arbeitsplatzgestaltung:
Schaffung von Flow-Effekten
 es sich um herausfordernde
Tätigkeiten handelt, für die man
besondere Geschicklichkeit
braucht,
 die Aufmerksamkeit vollständig
von dieser Tätigkeit gefesselt wird,
 die Ziele deutlich umrissen sind
und eine unmittelbare
Rückmeldung erfolgt,
 man alle unangenehmen Aspekte
des Lebens vergessen kann,
 man voll in dieser Tätigkeit aufgeht,
 die Zeit dabei vergisst.
(Csikszentmihalyi, 2005)
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Was ist wichtig?
 Arbeit muss Vielzahl von Talenten und Fertigkeiten
erfordern;
 MitarbeiterIn muss eine bestimmte Aufgabe ganz, vom
Anfang bis zum Ende, erfüllen können; er darf nicht nur
eine untergeordnete Rolle spielen;
 MitarbeiterIn muss das Gefühl haben, dass seine Arbeit für
andere Menschen eine Bedeutung hat (übergeordnete
gesellschaftliche Sinnhaftigkeit als „Corporate Identity“).
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Was trägt zur gesellschaftlichen Sinnhaftigkeit bei?
 Qualität und Nützlichkeit der Produkte/ Dienstleistungen,
 Umweltverträglichkeit,
 Ausbildungsbemühungen bei jungen Menschen,
 Unterstützung gesellschaftlicher Projekte im sozialen,
wissenschaftlichen und kulturellen Bereich.
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„Die einzige Möglichkeit, Zufriedenheit zu erlangen, besteht
darin, das zu tun, was man selbst für großartige Arbeit hält.
Und der einzige Weg, großartige Arbeit zu leisten, besteht
darin zu lieben, was man tut.“
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Rede vor StudentInnen der Universität Stanford, 2005
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Was uns auf der Arbeit glücklich macht – kurz
zusammengefasst
Funktionierende/ positive
Unternehmenskultur
(Führungskräfte und
Mitarbeiter, aber auch die
Mitarbeiter untereinander
begegnen sich vertrauensvoll
und erkennen die Leistungen
der anderen an).
Optimale Gestaltung der
Arbeitsinhalte
(Transparenz und eindeutige
Definition von Funktionen und
befriedigende/interessante
Arbeitsinhalte).
Langfristige
Arbeitsplatzsicherheit.
Gerechtes Vergütungssystem.
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Ein glückliches Leben umfasst alle Glücksfaktoren,
insbesondere auch
ein hohes Maß an Zufriedenheit mit der Arbeit.
Aber auch die anderen Glücksfaktoren wirken auf die Arbeit
zurück. Es geht um eine ganzheitliche Sichtweise.
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Zur Beschleunigung:
Glückstraining für die MitarbeiterInnen
„Willst Du immer weiter schweifen?
Sieh, das Gute liegt so nah,
Lerne nur das Glück ergreifen,
Denn das Glück ist immer da.“
Johann Wolfgang von Goethe
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Zur Vertiefung:
Karlheinz Ruckriegel
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Literaturempfehlungen
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Ariely, D., Fühlen nützt nichts, hilft aber – Warum wir uns immer wieder
unvernünftig verhalten, München 2010.
Bartens, W., Körperglück – Wie gute Gefühle gesund machen (sehr
empfehlenswert – zeigt empirisch fundiert den Zusammenhang zwischen
„Glücklichsein“ und Gesundheit auf).
Steve R. Baumgardner, Marie K. Crothers, Positive Psychology, Upper
Saddle River (New Jersey) 2010.
Bauer. J., Prinzip Menschlichkeit – Warum wir von Natur aus kooperieren,
Hamburg 2006 (sehr empfehlenswerte Einstiegsliteratur zu den
Erkenntnissen der Neurobiologie).
Bauer, J., Die Entdeckung des „Social Brain“, in: Nida-Rümelin, J. et al.
(Hrsg.), Was ist der Mensch, Berlin et al. 2008, S. 24 – 28.
Ben-Shahar, T., Glücklicher, München 2007 (sehr empfehlenswerte
Einstiegsliteratur zur Glücksforschung, insbesondere aus psychologischer
Sicht).
Bok, D. The Politics of Happiness – what government can learn from the
new research on well-being, Princeton/ Oxford,. 2010.
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Seite 175
Bernanke, B., Chairman of the Board of Govenors of the Federal Reserve
System, Vortrag “The economics of happiness”, gehalten am 8. Mai 2010
vor Absolventen der University of South Carolina.
Berns, G., Statisfaction – Warum nur Neues uns glücklich macht,
Frankfurt/New York 2006 (sehr empfehlenswerte Vertiefungsliteratur zu
den Erkenntnissen der Neurobiologie).
Binswanger, M., Die Tretmühlen des Glücks – Wir haben immer mehr und
werden nicht glücklicher. Was können wir tun?, Freiburg 2006 (sehr
empfehlenswerte Einführung in die ökonomische Glücksforschung).
Braakmann, A./Zieschank, R./Diefenbacher, H./Brachinger, H.W./Wagner,
G./Leggewie, C./Sommer, B. , Zeitgespräch "Wie lässt sich Wohlstand
messen?",in: Wirtschaftsdienst 2009, 12, S. 783-804 (sehr guter Überblick
über die aktuelle Diskussion zur Wohlstandmessung nach Vorlage des
Abschlussberichts der Stiglitz-Kommission im September 2009).
David Camaron, PM speech on wellbeing, 25.11.2010
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Clark, A., Frijters, P., Shields, M., Relative Income, Happiness, and Utility:
An Explanation for the Easterlin Paradox and Other Puzzles, in: Journal of
Economic Literature, Vol. 46/1, März 2008, S. 95-144 (Übersicht über den
aktuellen Stand der ökonomischen Glücksforschung).
Creusen, U./Müller-Seitz, G., Das Positive-Leadership-GRID - Eine Analyse
aus Sicht des Positiven Managements, Wiesbaden 2010 (sehr guter
Einstieg über die aktuelle Diskussion zur Umsetzung der Ergebnisse der
Positiven Psychologie in die Managementtheorie/-lehre).
Csikszentmihalyi, M., Flow – Das Geheimnis des Glücks, 12. Auflage,
Stuttgart 2005.
Diener, E., Biswas-Diener, R., Happiness – Unlocking the Mysteries of
Psychological Wealth, Malden (USA) et al. 2008 (sehr empfehlenswerte
aktuelle Darlegung der wissenschaftlichen Ergebnisse der Glücksforschung
aus psychologischer Sicht).
Diener, E., Glücksforschung – die Fakten und die Irrtümer, in: Psychologie
heute, 37. Jg. (2010), Ausgabe Mai, S. 30-36.
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Ekman, P., Gefühle lesen – Wie Sie Emotionen erkennen und richtig
interpretieren, 2. Auflage, München 2010 (sehr empfehlenswerte
Einführung und Überblick in die wissenschaftlichen Erkenntnisse zur
Gefühlsforschung).
Elger, C., Neuroleadership, Erkenntnisse der Hirnforschung für die Führung
von Mitarbeitern, Planegg bei München 2009.
Emmons, R., Vom Glück, dankbar zu sein – eine Anleitung für den Alltag,
Frankfurt 2008.
Epikur, Wege zum Glück, hrsg. und übersetzt von Rainer Nickel,
Düsseldorf u.a., 2005.
Fredrickson, B., Positivity, New York 2009 (sehr empfehlenswerte
Darstellung des Positivity-Konzepts mit konkreten
Handlungsanweisungen).
Fredrickson, B. Die Macht der guten Gefühle, in: Gehirn und Geist, Denken,
Fühlen, Handeln – Grundlagen der Psychologie, Basiswissen Nr. 1/2010,
S. 70-75.
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Frey, B. S.,, Frey Marti, C., Glück – die Sicht der Ökonomie, Zürich 2010
(sehr guter Überblick über den Stand der ökonomischen Glückforschung).
Harvard Business Review OnPoint, The Ideal Workplace - How to boost
Productivity, Commitment & Job Satisfaction, Summer 2010.
Harvard Medical School, Positive Psychology – Harnessing the power of
happiness, personal strength, and mindfulness, Special Heath Report,
Harvard 2009.
Häring, N., Markt und Macht – Was Sie schon immer über die Wirtscahfts
wissen wolten, aber bisher nicht erfahren sollten, Stuttgart 2010.
Horx, M., Das Buch des Wandels – Wie Menschen die Zukunft gestalten,
München 2009.
Jackson, T. Wohlstand ohne Wachstum – Leben und Wirtschaften in einer
endlichen Welt, München 2011.
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Jaeger, C., Wachstum – wohin? Eine kurze Geschichte des 21.
Jahrhunderts, München 2011.
Layard, R., Die glückliche Gesellschaft – Was wir aus der Glücksforschung
lernen können, 2. Auflage Frankfurt/New York 2009 (sehr empfehlenswerte
Einstiegsliteratur zu Glücksforschung, insbesondere aus ökonomischer
Sicht).
Linley, A., Harrington, S., Garcea, N., Oxford Handbook of Positive
Psychology and Work, Oxford u.a. 2010 (sehr guter Überblick über den
aktuellen Forschungstand iur Umsetzung der Ergebnisse der Positiven
Psychologie in die Managementtheorie/-lehre).
Lyubomirsky, S., Glücklich sein – Warum Sie es in der Hand haben,
zufrieden zu leben, Frankfurt 2008 (sehr empfehlenswerte wissenschaftlich
unterlegte Anleitung zum Glücklichsein).
Marx, R. Das Kapital – Ein Plädoyer für den Menschen, München 2008
(sehr empfehlenswerte Analyse des kapitalistischen Wirtschaftssystems
vor dem Hintergrund der Katholischen Soziallehre. Reinhard Marz ist
Erzbischof von München und Freising.)
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Seite 180
Memorandum „Zufrieden trotz sinkenden materiellen Wohlstands" der
Arbeitsgruppe "Zufriedenheit" (Vorsitz Meinhard Miegel) des Ameranger
Disputs der Ernst Freiberg-Stiftung vom 3.5.2010.
Miegel, M., Exit – Wohlstand ohne Wachstum , Berlin 2010 (zum
Nachdenken – sehr empfehlenswert).
Myers, David G., Social Psychology, 10. Auflage, New York 2010.
Noll, H.-H., Weick, St., Subjective well-being in Germany: evolutions,
determinants and policy implications, in: Greve, B. (Hrsg.), Happiness and
Social Policy in Europe, Cheltenham 2010, S. 69-88.
Porter, M. S., Kramer, M. R. Die Neuerfindung des Kapitalismus, in:
Harvard Business manager, Februar 2011, S. 58-75.
Powdthavee, N., The Happiness Equation, London 2010.
Precht. R. D., Immer mehr ist immer weniger, in: Kunert, et al., Verändert
Euch! Das Manifest zur Energiewende, Berlin 2011, S. 93-100.
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Psychologie Heute compact, Nr. 17, 2007, Glücksmomente – Was das Leben
gelingen lässt (sehr empfehlenswerter Überblick über die einzelnen Facetten der
Glücksforschung, allerdings ohne ökonomische Glücksforschung).
Radermacher, F. J., Riegler, J., Weiger, H., Ökosoziale Marktwirtschaft, München
2011.
Rath, T., Harter, J., Wellbeing – The Five Essential Elements, New York (Gallup)
2010.
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Ruckriegel, K., Glücksforschung, in: WiSt, 36. Jg. (2007), S. 515–521
(www.ruckriegel.org).
Ruckriegel, K., „Beyond GDP“ – vom Bruttoinlandsprodukt zu subjektiven
Wohlfühlindikatoren, in: WiSt, 37. Jg. (2008), S. 309 – 316 (www.ruckriegel.org).
Ruckriegel, K., „Glücksforschung - Erkenntnisse und Konsequenzen, in: in WISU,
39. Jg, (Augst/September 2010), S. 1140-1147 (www.ruckriegel.org).
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Ruckriegel, K., Behaviroal Economics – Erkenntnisse und Konsequenzen,
in: WISU, 40 Jg. (Juni 2011), S. 832-842 (www.ruckriegel.org).
Schildhammer, G., Glück, Wien 2009 (sehr gute Darstellung der
Geschichte des Glücks in der Philosophie, der Psychologie und der
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Schmidt, W., Glück, Frankfurt/Main 2007 (sehr empfehlenswert, beschäftigt
sich mit dem Glück aus philosophischer Sicht).
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Glücklichsein, München 2009 (sehr empfehlenswerte Einstiegsliteratur in
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Segerstrom, S., Optimisten denken anders – Wie unsere Gedanken die
Wirklichkeit erschaffen, Bern 2010.
Seligman, M., Der Glücks-Faktor – Warum Optimisten länger leben,
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Stiglitz, J., Sen, A., Fitoussi, J-P., Mis-Measuring our lives – why GDP
doesn`t add up, New York 2010.
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Ulrich, P., Zivilisierte Marktwirtschaft – Eine wirtschaftsethische
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Voswinkel, St., Wer keine Anerkennung sät, wird auch keine Leistung
ernten, in: Psychologie Heute, 38. Jg (2011), Heft 7, S. 60-64.
Wilkinson, R., Pickett, K., Gleichheit ist Glück – Warum gerechte
Gesellschaften für alle besser sind, Frankfurt 2010.
Zimbardo, P., Boyd, J., Die neue Psychologie der Zeit und wie sie Ihr
Leben verändern wird, Heidelberg 2009.
Zukunfts-Institut (Matthias Horx), Future Company - Die Zukunft der
Unternehmenskulturen – wie Sie Ihr Business fit für die Ökonomie von
morgen machen, Kelkheim 2010.
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