Modell zur städtischen Entwicklung - Peter Mayerhofer

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Transcript Modell zur städtischen Entwicklung - Peter Mayerhofer

Internationaler Städtewettbewerb: Wien
in der europäischen Städtehierarchie
Vorlesung TU WS 2011/12
Charakteristika Metropole
Wien
Werte 2001
Bezirke Regionstyp
Einwohner Ø
Österreich = 100
1.550.123
1910
3.738
1561
837.173
2324
0,5
13
17,0
62
Industrie
10,3
55
davon technologieorientiert
44,3
175
82,4
121
17,5
103
4,8
83
Unternehmensdienste
15,7
175
Öffentliche, pers., soz. Dienste
31,1
119
Universität, FH
12,6
180
Höhere Schule
15,0
138
Fachschule, Lehre
39,2
86
Pflichtschule
33,2
93
2,5
263
49,5
105
10,2
145
Bevölkerungsdichte
Erwerbstätige Ø
Wirtschaftsstruktur (Anteil ErwT %)
Agrarsektor
Produktionssektor
Dienstleistungssektor
Handel, Verkehr, Nachrichten
Tourismus
Qualifikationen (Anteil Bev %)
Einpendler je Auspendler
Frauenbeschäftigung 2010
Arbeitslosenquote 2010
1
Veränderte Rahmenbedingungen I
1) Höhere Standortmobilität Unternehmen
Auslösende Fakten:
Liberalisierung Kapitalverkehr und Niederlassungsfreiheit (EU-Integration)
ermöglichen höhere Mobilität Unternehmen
„man-made“ – Standortfaktoren gewinnen an Bedeutung; Standortbindung
Unternehmen nimmt ab
Neue, netzwerkartige Produktionsorganisation (Fragmentierung Wertschöpfungskette; vertikale „Disintegration“) erleichtert Veränderungen im Standortnetz
Konsequenz:
(Größere) Unternehmen optimieren Standorte zunehmend international
„Wettbewerb“ zwischen Städten und Regionen nimmt zu
2
Veränderte Rahmenbedingungen II
2) Wanderung von Unternehmensteilen
Auslösende Fakten:
Neue Informations- und Kommunikationstechnologien erlauben räumliche
Trennung von Unternehmensteilen
Neue Konzepte in Unternehmensorganisation führen zu Fragmentierung
Wertschöpfungskette
Konsequenz:
Unternehmensfunktionen lozieren an unterschiedlichen, jeweils „optimalen“
Standorten
Stärkere Spezialisierung Teilregionen nach Funktionen (funktionale vs. sektorale
Arbeitsteilung)
Daraus wachsende Konkurrenz mit ähnlichen Regionen (auch) über größere
Distanzen
3
„Regionale“ Wettbewerbsfähigkeit:
Die Region als Unternehmen?
„Each nation is like a big corporation competing in
the global marketplace“
Bill Clinton
„Let‘s start telling the truth: competitiveness is a
meaning-less word when applied to national
(regional) economies. And the obsession with
competitiveness is both wrong and dangerous“
Paul Krugman
4
„Regionale Wettbewerbsfähigkeit“:
Argumente gegen das Konzept




Begriff „Wettbewerbsfähigkeit“ nur mikroökonomisch exakt
definiert (Unternehmen) – Übertragung auf territoriale Ebene ist
falscher Analogieschluss
„Wettbewerbsfähigkeit“ allein durch Produktivität regionale
Unternehmen bestimmt; „regionale“ Wettbewerbsfähigkeit“ keine
eigenständige Dimension
Langfristig (automatischer) Ausgleich Produktivitätsunterschiede
durch Anpassung Faktorentlohnung / Wechselkurse.
Vorstellung Außenhandel als „Nullsummenspiel“ ist theoretisch
und empirisch falsch und führt zu falscher (protektionistischer)
Politik
5
„Regionale Wettbewerbsfähigkeit“:
Argumente für das Konzept




„Unternehmerische Produktivität“ und „regionale
Wettbewerbsfähigkeit“ sind nur im Ausnahmefall (bei
Vollauslastung Ressourcen) deckungsgleich.
Standortausstattung unterstützt oder behindert regionale
Unternehmen bei Markterfolgen > auch langfristig große
Entwicklungsunterschiede im Raum
Performance Region (bzw. Unternehmen in Region) durch
„productive assets“ der Region (Humankapital, Infrastruktur,
unterstützende Institutionen etc.) mit bestimmt.
In dynamischer Betrachtung sind Entwicklungschancen und damit
Einkommen/Jobs in Region durch Art Spezialisierung bestimmt
(„quality ladder“) > „policy matters“!
6
Die Welt der „Rankings“:
Rezente Ergebnisse (Beispiel World Economic
Forum)
7
Die Welt der „Rankings“:
Methodische Probleme





Umfragedaten: Auswahl Respondenten bestimmt Ergebnis,
subjektive Einschätzung widerspricht oft „objektiven“ Daten
Statistische Daten: Datenverfügbarkeit bestimmt Auswahl,
Datenqualität und –vergleichbarkeit oft unzureichend
Mischung von Niveau- und Entwicklungsindikatoren, fehlende
analytische Trennung von Determinanten (Bestimmungsgründe)
und Indikatoren (Ergebnis) Wettbewerbsfähigkeit
Kernproblem statistisch: Gewichtung zu „Gesamtindex“
Kernproblem konzeptionell: Vorstellung einheitliche „europäische
Städtehierarchie“
8
Geodesign: Die „blaue Banane“ ….
9
… und ihre Folgen
10
Probleme dieser räumlichen
Denkfiguren




Übertragung (sinnvoller) raumplanerischer Denkfiguren
für die kleinräumige Ebene auf kontinentale Räume
Konzeptionell wenig fundierte Verbindung von
unterschiedlichen Regionstypen ohne tatsächliche
Verflechtung
Überbetonung geographischer Lage als
Entwicklungsdeterminante
Aber: eingängig und leicht zu verstehen > große
Relevanz in praktischer Wirtschaftspolitik
11
„Regionale Wettbewerbsfähigkeit“
Operationalisierung Begriff

Regionale Wettbewerbsfähigkeit
„ … die Fähigkeit einer Regionalwirtschaft, genügend
Güter und Dienstleistungen zu erwünschten
Faktorkosten und unter akzeptierten
volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen
abzusetzen“.

Standortqualität
„ … die Fähigkeit, durch die Bereitstellung
komplementärer Leistungen die nachhaltige Schaffung
und Bewahrung hoher Einkommen zu unterstützen“.
12
Konzeptionelle Grundlage: Dimensionen der
regionalen Wettbewerbsfähigkeit
Lebensqualität
Lebensstandard
Ökonomisches
Entwicklungsniveau
Bruttoregionalprodukt
Beschäftigungsquote
Arbeitsproduktivität
Internationale
Wettbewerbsfähigkeit
Kostenfaktoren
Arbeitskosten
Kapitalkosten
andere Kosten
Demographische
Entwicklung
Infrastruktur/
Verkehrsanbindung
Verkehrsinfrastruktur
Markt Akzessibilität
Konjunkturstabilität
Humankapital/
Innovation
Verfügbarkeit Qualifikationen
Innovationsorientierung
Unternehmen
Q: WIFO-Darstellung, basierend auf Begg (1999), Gardiner et al. (2004).
13
a2.1
Umfeldbedingungen/
Marktzugang
Umweltqualität
'Amenities'
Strukturwandel
Wirtschaftspolitik/
Regulierung
Arbeitsbeziehungen
Effizienz Verwaltung
Fördersystem
Modell zur städtischen Entwicklung:
Grundmodell
Q: Duranton (2009)
14
Modell zur städtischen Entwicklung:
Ausgangssituation
Q: Duranton (2009)
15
Modell zur städtischen Entwicklung:
Beseitigung Marktversagen in Produktion und
Lebenshaltungskosten
Q: Duranton (2009)
16
Modell zur städtischen Entwicklung:
Vollständige Mobilität im Städte-/Regionssystem
Q: Duranton (2009)
17
Modell zur städtischen Entwicklung:
Lösung „Koordinationsproblem“ im Stadtsystem
Q: Duranton (2009)
18
Wiens Beschäftigungsdynamik
im nationalen Vergleich
Unselbständig Beschäftigte; ohne Karenz und Präsenzdienst, Veränderung gegen das Vorjahr in %
3
Wien
Österreich
2
Abweichung Wien – Österreich
In Prozentpunkten
1
1,0
0,5
0
0,0
-0,5
-1,0
-1
-1,5
-2,0
-2,5
-2
-3
198
Q: HV, WIFO-Berechnungen.
19
a2.1
Q: ERECO, WIFO-Berechnungen.
10.000
0
Prague
7.880
7.468
7.335
6.605
Brno
Bucharest
Sofia
10.967
Krakow
Budapest
14.042
13.342
Warsaw
Bratislava
17.229
18.814
18.036
Barcelona
20.992
23.021
23.220
Madrid
Lisbon
27.436
25.537
21.239
31.831
29.880
28.657
24.316
Ljubljana
Berlin
Athens
Turin
Aix-Marseille
Rome
Manchester
Ø Städte (65)
Lyon
32.699
Rotterdam
35.956
32.854
Dusseldorf and Essen
Milan
36.175
Stuttgart
47.124
45.499
44.099
55.064
53.881
52.761
47.991
47.724
45.736
41.919
39.064
20.000
38.977
30.000
Paris
40.000
Vienna
Helsinki
Copenhagen
Brussels
Amsterdam
Hamburg
Stockholm
50.000
Frankfurt
London
Dublin
Zurich and Winterthur
57.749
57.764
60.000
Munich
Oslo
Ökonomisches Entwicklungsniveau in
europäischen Städten
BIP je Einwohner zu Preisen 2000; in Euro
70.000
2008
1991
1980
20
2011_01_regwien
Veränderung des ökonomischen
Entwicklungsniveaus in europäischen Städten
Entwicklung des BIP je Einwohner
1980/1991
Bucharest
Warsaw
Prague
Bratislav a
Dublin
:
2000/2008
Jahr 2008
1980=100
.
.
.
.
377,5
1991=100
399,3
306,8
257,0
254,9
254,2
Vienna (46/65)
:
Dusseldorf and Essen
Frankfurt
Turin
Stuttgart
Berlin
+2,6
+1,9
+0,8
167,3
125,5
+3,7
+3,9
+1,9
+4,3
.
+0,6
+1,0
+1,7
+0,0
+0,9
+1,5
+0,8
-0,4
+1,0
-0,1
178,0
178,8
138,1
173,4
.
118,9
116,8
112,8
109,0
108,0
Ø Städte (48)
Ø Städte (65)
+2,4
.
+2,2
+2,4
+1,1
+1,4
173,2
.
133,7
138,2
Große Städte
Mittlere Städte
Kleine Städte
.
.
.
2,4
2,2
3,6
1,1
1,5
2,3
.
.
.
134,6
136,6
165,4
Hohes Entwicklungsniveau
Mittleres
Niedriges
.
.
.
2,3
2,1
3,1
1,4
1,1
1,9
.
.
.
137,2
131,1
152,9
Dienstleistungszentren
Industriestädte
Mischstruktur
.
.
.
2,5
2,5
2,1
1,4
1,6
1,3
.
.
.
138,9
141,7
133,6
Q: ERECO, WIFO-Berechnungen.
uIII.1
1991/2000
Durchschnittliche jährliche Verränderung in %
.
+8,9
+8,0
.
+8,7
+4,8
.
+6,1
+5,3
.
+6,0
+5,3
+3,7
+6,7
+4,5
21
2011_01_regwien
A3.4
Q: ERECO, WIFO-Berechnungen.
0,08
2,39
Ø Städte (65)
1,97
1,91
Vienna
Munich
0,67
Turin
Berlin
0,50
0,75
Stuttgart
Dusseldorf and Essen
0,76
1,16
Hamburg
Frankfurt
1,25
Sofia
Milan
1,39
1,37
Rome
1,78
2,05
Manchester
Zurich & Winterthur
2,13
Paris
2,27
2,40
Rotterdam
Copenhagen
2,50
Aix-Marseille
2,66
2,62
Lyon
2,73
Barcelona
Oslo
2,90
3,21
3,28
3,30
3,33
3,34
Brussels
0
2,97
1
Brno
2
2,98
3
Amsterdam
Lisbon
Madrid
London
Stockholm
Krakow
3,78
4
Ljubljana
Helsinki
Warsaw
Athens
5,07
5,26
5,30
5,85
6
Dublin
Prague
Budapest
6,44
6,50
6,68
7
Bratislava
Bucharest
8,10
Wirtschaftswachstum
in europäischen Städten
Durchschnittliche jährliche Veränderung der Bruttowertschöpfung 1991/2008 in %; Preise 2000
9
8
5
1991/2008
EU 27
22
2011_01_regwien
A3.7
Q: ERECO, WIFO-Berechnungen.
20.000
10.000
0
48.802
Rome
Berlin
8.338
12.947
Bucharest
Sofia
13.869
Krakow
19.897
13.927
Budapest
Brno
20.622
Bratislava
Prague
21.989
30.854
Ljubljana
Warsaw
31.160
43.995
39.622
36.804
Lisbon
Barcelona
Madrid
45.511
49.043
Manchester
Turin
49.051
Athens
51.200
24.234
30.000
Milan
40.000
51.595
50.000
Ø Städte (65)
60.531
62.214
60.075
73.254
70.289
71.316
71.321
65.257
62.503
74.333
73.559
67.552
62.950
58.002
60.000
Stuttgart
Aix-Marseille
Dusseldorf and Essen
Copenhagen
Lyon
Vienna
Helsinki
Frankfurt
75.919
74.392
68.831
70.000
Hamburg
Amsterdam
Brussels
Rotterdam
Munich
Stockholm
London
Paris
Dublin
80.000
76.378
84.509
90.000
Oslo
Zurich and Winterthur
Arbeitsproduktivität
in europäischen Städten
Bruttowertschöpfung je Erwerbstätigen; Preise 2000; in Euro
2008
1991
1980
23
2011_01_regwien
Entwicklung der Arbeitsproduktivität
in europäischen Städten
Bruttowertschöpfung je Erwerbstätigen; Preise 2000
1980/1991
1991/2000
2000/2008
Durchschnittliche jährliche Veränderung in %
f_uIII_4
Jahr 2008
In Euro
1980=100
1991=100
Bucharest
Budapest
Bratislava
Prague
Warsaw
:
Vienna
:
Frankfurt
Stuttgart
Dusseldorf and Essen
Sofia
Berlin
.
.
.
.
.
+11,1
+11,6
+5,9
+6,8
+4,3
+6,5
+3,2
+5,6
+4,1
+4,3
12.947
19.897
20.622
21.989
24.234
.
.
.
.
.
429,5
343,6
258,4
248,9
205,3
+2,2
+1,5
+1,3
62.950
162,0
127,0
+6,1
+6,0
+4,7
.
.
-0,6
-0,8
-1,3
-7,1
-1,9
+0,8
+1,0
+1,1
+7,1
-0,2
67.552
58.002
60.531
8.338
43.995
193,3
191,6
162,1
.
.
101,0
100,7
97,5
88,7
82,3
ØStädte (48)
ØStädte (65)
+2,7
.
+1,6
+1,9
+0,9
+1,0
58.272
51.595
166,9
.
124,8
127,9
Große Städte
Mittlere Städte
Kleine Städte
.
.
.
+1,3
+2,1
+3,4
+0,8
+1,0
+1,3
55.327
49.384
47.325
.
.
.
120,4
130,5
149,7
Hohes Entwicklungsniveau
Mittleres
Niedriges
.
.
.
+1,7
+1,5
+2,9
+1,4
+0,6
+1,4
70.530
52.261
27.948
.
.
.
130,0
119,7
144,8
Dienstleistungszentren
Industriestädte
Mischstruktur
.
.
.
+1,9
+2,2
+1,4
+1,1
+0,8
+1,1
64.886
31.633
53.871
.
.
.
129,9
129,7
123,8
Q: ERECO, WIFO-Berechnungen.
24
2011_01_regwien
Beschäftigungswachstum in europäischen
Großstädten
Durchschnittliche jährliche Veränderung der Zahl der Erwerbstätigen 1991/2008 in %
4,0
3,5
3,5
3,0
3,0
2,5
2,3
2,1
1,9
2,0
1,4
1,5
1,3
1,2
1,2 1,1
0,9 0,9 0,9 0,9 0,9 0,9 0,9 0,9 0,9
0,8
1,0
1991/2008
0,8 0,7 0,7 0,7
0,7 0,6
0,6 0,6
0,5
EU 27
0,4
0,5
0,3 0,3
0,2
0,0
-0,1
-0,1
-0,5
-0,2
-0,8
-1,0
-1,0
Q: ERECO, WIFO-Berechnungen.
A3.11
Budapest
Bucharest
Ljubljana
Rotterdam
Brno
Stockholm
Zurich and Winterthur
Turin
Manchester
Vienna
Brussels
Paris
Lisbon
Dusseldorf and Essen
Frankfurt
Stuttgart
Milan
Copenhagen
Amsterdam
Rome
Prague
Warsaw
Bratislava
London
Ø Städte (65)
Munich
Lyon
Hamburg
Helsinki
Aix-Marseille
Berlin
Krakow
Oslo
Athens
Sofia
Madrid
Barcelona
Dublin
-1,5
25
2011_01_regwien
Wachstum und Beschäftigung im
europäischen Städtesystem
Erwerbstätige und BWS zu Basispreisen 2000, durchschnittliche jährliche Veränderung 1991/2008 in %
4,0
Wachstum Erwerbstätige 1991/2008 in %
3,0
EU 15-Städte
Cork
Dublin
r = 0,589
Madrid
Poznan
Sofia
2,0
NMS-Städte
Athens
EU 15-Städte
Dresden
1,0
Cologne
Berlin
Prague
Bratislava
Lisbon
Wien
Turin
Alle Städte
r = 0,078
Leipzig
Stockholm
0,0
Birmingham
Bristol
Ostrava
Ljubljana
Budapest
-1,0
Bucharest
Tallinn
-2,0
0,0
1,0
2,0
3,0
4,0
5,0
6,0
7,0
8,0
9,0
10,0
11,0
12,0
Wachstum Bruttowertschöpfung 1991/2008 in %
Q: ERECO, WIFO-Berechnungen. – NMS: Neue EU-Mitgliedstaaten.
A3.12
26
2011_01_regwien
Arbeitslosigkeit
in europäischen Großstädten
Arbeitslose in % der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter; 2008
Q: Eurostat, WIFO-Berechnungen.
A3.14
27
2011_01_regwien
Demographischer Wandel: Relative
Position Wiens im Städtesystem
Unterschied zum Städteschnitt in Prozentpunkten; 2008/2030; 65 Städte
3,5
3,0
Höheres
Wachstum/
Langsamere
Alterung
Höheres Wachstum/
Raschere Alterung
Relative Entwicklung der Bevölkerung
2,5
Cork
2,0
Valencia
Oslo
Hamburg
1,5
Geneva
Montpellier
Leeds
Vienna
Brussels
London
1,0
0,5
0,0
Dublin
Madrid
Utrecht
Birmingham
Athens
Bratislava
Poznan
-0,5
Turin
-1,0
Tallin
-1,5
Bucharest
Stuttgart
Brno
Wroclaw
Leipzig
Ostrava
-2,0
-2,5
-3,0
Geringes Wachstum
(Schrumpfung)/ Raschere
Alterung
Geringeres Wachstum
Dresden
(Schrumpfung)/Langsamere Alterung
-3,5
-3,5
-2,5
-1,5
-0,5
0,5
1,5
2,5
Relative Alterung der Bevölkerung
Q: Eurostat-EUROPOP; WIFO-Berechnungen. – Abgrenzung auf Nuts 2-Ebene.
28
A3.36
2011_01_regwien
Zukünftige Entwicklung
der erwerbsfähigen Bevölkerung
Bevölkerung im Alter von 15-64 Jahren; durchschnittliche jährliche Veränderung 2008/2030 in %
1,5
2008/2030
1991/2008
1,1
1,0
1,0
EU 27 (2008/2030)
0,9
0,6
0,5
0,5
0,5
0,5
0,5
0,5
0,4
0,3
0,2
0,2
0,2
0,2
0,1
0,1
0,1
0,0
0,0
-0,1
-0,1
-0,1
-0,2
-0,2
-0,2
-0,3
-0,3
-0,3
-0,3
-0,3
-0,4
-0,5
-0,4
-0,5
-0,5
-0,5
-0,5
-0,6
-0,7
Stuttgart
Brno
Athens
Bucharest
Dusseldorf and Essen
Frankfurt
Bratislava
Ljubljana
Sofia
Krakow
Rotterdam
Turin
Warsaw
Berlin
Helsinki
Amsterdam
Copenhagen
Rome
Prague
Lisbon
Budapest
Ø Städte (65)
Milan
Paris
Aix-Marseille
Manchester
Lyon
Madrid
London
Brussels
Zurich and Winterthur
Barcelona
Munich
Stockholm
Vienna
Oslo
Dublin
Hamburg
-1,0
Q: Eurostat-EUROPOP; WIFO-Berechnungen. – Abgrenzung auf Nuts 2-Ebene.
29
A3.35
2011_01_regwien
A3.38
0,02
Krakow
0,55
1,27
1,29
1,13
London
0,86
0,86
0,82
EU 27 (2008-2030)
Brussels
Hamburg
Vienna
Madrid
1,0
Barcelona
0,60
0,55
Dublin
Prague
Zurich and Winterthur
0,54
Milan
0,50
0,45
Paris
Turin
0,45
Rome
0,39
Oslo
0,44
0,38
Berlin
0,38
Lisbon
0,37
Munich
Budapest
0,35
0,5
Stockholm
0,30
0,25
Athens
Ø Städte (65)
0,24
Ljubljana
0,19
Brno
0,23
0,18
Manchester
0,20
0,18
Helsinki
Aix-Marseille
0,15
Copenhagen
Dusseldorf and Essen
0,14
0,10
Bratislava
Lyon
0,07
0,02
Amsterdam
1,5
Rotterdam
0,01
0,00
0,00
-0,5
Warsaw
-0,02
-0,10
0,0
Frankfurt
Sofia
Bucharest
Stuttgart
Internationale Zuwanderung in
europäischen Großstädten auf mittlere Sicht
Nettomigration aus dem Ausland in % der Bevölkerung; 2008-2030
2,0
2008-2030
2008
Q: Eurostat-EUROPOP; WIFO-Berechnungen. – Abgrenzung auf Nuts 2-Ebene.
30
2011_01_regwien
Indikatoren Wettbewerbsfähigkeit:
Fazit (I)





Hohe Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Städtevergleich;
aber in dynamischer Perspektive nicht ungefährdet
Leichte (relative) Einbußen im BIP/Kopf; nicht aus Erosion Effizienz
Stadtwirtschaft (als Kernindikator WBF), sondern aus Problemen
Integration wachsende Bevölkerung ins Erwerbsleben
Ursache: niedrige Beschäftigungsintensität Wachstum (als
Kehrseite hoher Produktivitäten)
Angesichts Umfeld auch in Zukunft „high-road“-Strategie als
einzige Alternative
Daher: explizit wachstumsorientierte Struktur- und
Standortpolitik als Notwendigkeit
31
2011_01_regwien
Grundlagen einer sinnvollen
Positionierung in der Städtehierarchie

Spezialisierung auf „stadtadäquate“ Aktivitäten
vom Grundtypus: tendenziell humankapitalintensive
(lohnkostenextensive) Aktivitäten mit Agglomerationsvorteilen
sektoral: in Industrie höher technologische, wissensintensive
Fertigungsteile; in Dienstleistungen: Unternehmensdienste, soziale
Dienste, Ausbildungs- und F&E-Bereich
funktional: höherwertige Funktion in Wertschöpfungskette

Eigenständiges Profil entwickeln; keine „Kopien“

„Besonderheiten“ Wiens nutzen
32
Besonderheiten der Wiener
Stadtwirtschaft

Besondere Lage an „ökonomischer Bruchlinie“ Europas
> Enormes Lohnkostendifferenzial auf kurze Distanz
> Modernisierungs- und Rationalisierungsdruck; „Strukturpeitsche“

Massiver Strukturwandel „Stadtwirtschaft in Bewegung“
> hohe Gründungs- und Stilllegungsraten; jedes Jahr werden 50.000-70.000
Arbeitsplätze neu geschaffen und ähnlich viele wieder vernichtet
> Strukturwandel verläuft in Wien seit Anfang 1990er Jahre um die Hälfte rascher als
im Durchschnitt der Städte
> Massive Tertiärisierung; Strukturwandel zu technologie- und
qualifikationsintensiven Aktivitäten

Geringe Exportorientierung
> traditionelle Exportaktivitäten stagnieren wegen Tertiärisierung; Exporte in DLBereichen noch ausbaufähig

Keine großen „Leitsektoren“ als Ansatzpunkte für
Clusterpolitik
33
> diversifizierte Wirtschaftsstruktur (ähnlich
Berlin)
Lohnsätze in der Sachgütererzeugung
Bratislavas im Vergleich
Lohn je Beschäftigtem, Wien = 100; 2004
Bekleidungsgewerbe
24,2
Textilgewerbe
23,5
Ernährungsgewerbe und Tabakverarbeitung
23,2
Recycling
23,1
Herstellung von Möbeln, Schmuck, Musikinstrumenten, Sportgeräten, Spielwaren und sonstigen
Erzeugnissen
23,1
Energie- und Wasserversorgung
21,7
Baugewerbe
21,5
Fahrzeugbau
20,1
Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren
19,5
Herstellung von Metallerzeugnissen
18,7
Metallerzeugung und -bearbeitung
18,7
Verlagsgewerbe, Druckgewerbe, Vervielfältigung von bespielten Ton-, Bild- und Datenträgern
18,1
Papiergewerbe
18,1
Holzgewerbe (ohne Herstellung von Möbeln)
17,5
Chemische Industrie
17,2
Maschinenbau
17,1
Glasgewerbe, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden
15,9
Herstellung von Büromaschinen, Datenverarbeitungsgeräten und -einrichtungen; Elektrotechnik,
Feinmechanik und Optik
453
Q: Eurostat, WIFO-Berechnungen.
11,7
0
34
5
10
15
20
25
30
Lohnsätze im Dienstleistungsbereich
Bratislavas im Vergleich
Lohn je Beschäftigtem. Wien = 100; 2004
61,9
Tankstellen
35,6
Datenverarbeitung und Datenbanken
30,8
Vermietung beweglicher Sachen ohne Bedienungspersonal
28,8
Nachrichtenübermittlung
28
Handel mit Kraftwagen
Erbringung von Dienstleistungen überwiegend für Unternehmen
27,5
Einzelhandel (ohne Handel mit Kfz und ohne Tankstellen); Reparatur von Gebrauchsgütern
27,3
Sonstiger Großhandel
27,1
Gastgewerbe
26,6
Luftfahrt
26,4
26,1
Grundstücks- und Wohnungswesen
25,1
Großhandel mit Maschinen, Ausrüstungen und Zubehör
Instandhaltung und Reparatur von Kraftwagen
24,2
Hilfs- und Nebentätigkeiten für den Verkehr; Verkehrsvermittlung
24,1
Großhandel mit Rohstoffen, Halbwaren, Altmaterial und Reststoffen
22,4
Handel mit Kraftwagenteilen und Zubehör
22,3
21,9
Handelsvermittlung
21,6
Großhandel mit Nahrungsmitteln, Getränken und Tabakwaren
20,7
Schifffahrt
20,2
Großhandel mit landwirtschaftlichen Grundstoffen und lebenden Tieren
Landverkehr; Transport in Rohrfernleitungen
19,4
Großhandel mit Gebrauchs- und Verbrauchsgütern
19,2
18,7
Forschung und Entwicklung
450
Q: Eurostat, WIFO-Berechnungen.
0
10
35
20
30
40
50
60
70
Produktionsentwicklung in Wien und
Bratislava im nationalen Vergleich
BIP je Erwerbstätigen in Euro, 1995-2004
80.000
80.000
70.000
70.000
60.000
60.000
50.000
50.000
Bratislavský kraj
Trnavský kraj
Trencianský kraj
Nitrianský kraj
Zilinský kraj
Banskobystrický kraj
40.000
40.000
30.000
30.000
Kosický kraj
Burgenland
Wien
Steiermark
Salzburg
Vorarlberg
20.000
10.000
Niederösterreich
Kärnten
Oberösterreich
Tirol
20.000
10.000
0
0,163 0,163 0,153 0,150 0,147 0,142 0,143 0,148 0,148 0,144
0,210 0,191 0,222 0,219 0,195 0,183 0,159 0,174 0,179 0,175
Variationskoeffizient
Q: Eurostat, WIFO-Berechnungen.
20
04
04
20
20
03
03
20
20
02
02
20
20
01
01
20
20
00
00
20
19
99
99
19
19
98
98
19
19
97
97
19
19
95
96
19
19
96
0
95
19
599
Presovský kraj
Variationskoeffizient
36
Reale Lohnstückkosten 1995-2007
0,15
Ø Städte
Thessaloniki
Veränderungg der Lohnstückkosten 1995/2007 absolut
0,10
0,05
Montpellier
Bratislava
Oporto
London
Poznan
0,00
Oslo
Glasgow
Barcelona
Copenhagen
Prague
Brno
Lisbon
Cologne
Milan
WroclawTurin
Berlin
Manchester
Lille
Madrid
Frankfurt Edinburgh
Stuttgart
Brussels
Dusseldorf and Essen Paris
Lyon
Pilson
Athens
Krakow
-0,05
Ø Städte
Geneva
Munich
Tallinn
Dublin
Zurich and Winterthur
Amsterdam
The Hague
Hamburg
Leipzig
Helsinki
Ostrava
Vienna
Cork
Bucharest
-0,10
Dresden
-0,15
0,2
0,3
0,4
0,5
Reale Lohnstückkosten 1995
0,6
0,7
0,8
37
2011_01_regwien
Besonderheiten der Wiener
Stadtwirtschaft

Besondere Lage an „ökonomischer Bruchlinie“ Europas
> Enormes Lohnkostendifferenzial auf kurze Distanz
> Modernisierungs- und Rationalisierungsdruck; „Strukturpeitsche“

Massiver Strukturwandel „Stadtwirtschaft in Bewegung“
> hohe Gründungs- und Stilllegungsraten; jedes Jahr werden 50.000-70.000
Arbeitsplätze neu geschaffen und ähnlich viele wieder vernichtet
> Strukturwandel verläuft in Wien seit Anfang 1990er Jahre um die Hälfte rascher als
im Durchschnitt der Städte
> Massive Tertiärisierung; Strukturwandel zu technologie- und
qualifikationsintensiven Aktivitäten

Geringe Exportorientierung
> traditionelle Exportaktivitäten stagnieren wegen Tertiärisierung; Exporte in DLBereichen noch ausbaufähig

Keine großen „Leitsektoren“ als Ansatzpunkte für
Clusterpolitik
38
> diversifizierte Wirtschaftsstruktur (ähnlich
Berlin)
Branchendynamik in Wien im
Städtevergleich
Entwicklung der Erwerbstätigen nach Branchen seit 1991 in %
+72,1
Sonstige Marktdienste
+115,8
+42,9
Beherbergungs- und Gaststättenwesen
+65,5
+32,1
+21,5
Nicht-Marktdienste
+11,1
Verkehr- und Nachrichtenwesen
-6,6
-25,5
Fahrzeugbau
-8,8
+17,7
Handel
-10,1
-2,8
-10,7
Kreditwesen
+7,5
Bauwesen
-17,6
-31,6
Bergbau, Energie
-18,6
-35,3
Land- und Forstwirtschaft, Fischerei
-20,3
Wien
-34,8
-21,8
Sonstige Sachgütererzeugung
-39,4
-16,1
Nahrungsmittel, Getränke und Tabak
-45,3
-20,5
Elektronische Erzeugnisse
Textil und Bekleidung
Alle Städte
-18,3
Chemische Erzeugnisse
-45,7
-42,7
-67,6
-80
-60
-40
-20
0
20
40
60
80
100
120
140
Q: ERECO; WIFO-Berechnungen.
39
a3.41
2011_01_regwien
Entwicklung Erwerbstätige in den
großen Wirtschaftssektoren
Jahr 2008; Index 1991=100
Krakow
Barcelona
Madrid
Helsinki
Rome
Oslo
Warsaw
Milan
Athens
Sofia
Bratislava
Dublin
Brno
Aix-Marseille
Munich
Stuttgart
Hamburg
Stockholm
Lyon
Prague
Turin
Copenhagen
Brussels
Dusseldorf a.E.
Zurich a.W.
Amsterdam
Berlin
Vienna
Rotterdam
Paris
Frankfurt
Manchester
Lisbon
London
Budapest
Ljubljana
Bucharest
Ø Städte (65)
f_u3.16
Q: ERECO; WIFO-Berechnungen.
Sachgütererzeugung
112,8
109,1
103,0
95,5
95,3
94,4
93,1
90,6
90,3
90,1
89,8
89,2
88,6
87,2
80,8
79,7
78,2
77,3
74,0
73,7
72,6
68,9
68,1
67,1
65,0
63,1
60,0
59,4
59,4
58,5
56,4
56,3
56,3
56,2
52,4
42,0
40,2
75,2
Bauwesen
Dublin
Oslo
Madrid
Milan
Athens
Rome
Ljubljana
Barcelona
Bucharest
Krakow
Rotterdam
Copenhagen
Sofia
Turin
Lisbon
Aix-Marseille
Brno
Stockholm
Manchester
Helsinki
Budapest
London
Prague
Paris
Lyon
Amsterdam
Stuttgart
Frankfurt
Warsaw
Vienna
Zurich a.W.
Dusseldorf a.E.
Brussels
Berlin
Hamburg
Bratislava
Munich
Ø Städte (65)
219,2
211,1
176,2
172,5
169,0
148,2
146,0
138,3
132,9
132,3
126,8
125,9
112,8
110,5
110,2
104,0
101,1
98,7
95,8
95,5
94,6
92,1
88,7
88,3
87,6
85,8
85,3
85,0
82,6
82,4
79,9
79,2
75,0
71,2
70,5
67,5
62,9
107,5
40
Marktdienste
Dublin
Sofia
Madrid
Barcelona
Krakow
Bratislava
Stuttgart
Frankfurt
Lyon
Berlin
Dusseldorf a.E.
Hamburg
Munich
Prague
Aix-Marseille
Copenhagen
Ljubljana
Helsinki
Warsaw
London
Oslo
Paris
Athens
Lisbon
Vienna
Manchester
Zurich a.W.
Stockholm
Milan
Brno
Rome
Turin
Budapest
Amsterdam
Bucharest
Brussels
Rotterdam
Ø Städte (65)
217,9
212,2
197,0
169,2
168,2
150,5
139,9
138,2
137,2
137,0
136,7
135,8
135,1
134,6
134,4
133,4
131,7
130,8
130,5
128,6
127,9
127,9
127,6
124,7
124,3
124,3
122,1
120,0
114,5
112,5
109,8
109,7
109,3
108,3
108,3
103,6
88,5
131,5
NichtMarktdienste
Athens
Amsterdam
Warsaw
Krakow
Dublin
Barcelona
Berlin
Rotterdam
Madrid
Brussels
Turin
Stuttgart
Lisbon
Lyon
Ljubljana
Milan
Helsinki
Munich
Aix-Marseille
Frankfurt
Rome
Oslo
Bucharest
Dusseldorf a.E.
Paris
Vienna
London
Manchester
Hamburg
Prague
Zurich a.W.
Brno
Sofia
Bratislava
Copenhagen
Stockholm
Budapest
Ø Städte (65)
205,9
198,5
196,4
178,8
169,4
159,8
157,2
156,7
155,1
153,3
143,4
140,7
136,6
135,5
134,4
130,7
129,4
128,5
126,6
126,1
125,5
124,8
124,8
124,7
122,4
121,5
121,0
119,0
118,4
117,0
111,9
111,5
110,1
110,1
104,4
93,2
89,2
132,1
2011_01_regwien
Bedeutung und Entwicklung unterschiedlicher Branchengruppen in Wien
Basis: unselbständig Standardbeschäftigte in NACE(3-Steller)-Gruppen, 2008
Sachgütererzeugung
Beschäftigte
Regionale
VerändeKonzentrung
ration
2000/2008
Ö=100
p.a. in %
Dienstleistungsbereich
Beschäftigte
Regionale
VerändeKonzentrung
ration
2000/2008
Ö=100
p.a. in %
Faktorintensität
Technologieintensiv
(softwareintensiv)
Arbeitsintensiv high-skill
Werbeintensiv
Mainstream
Arbeitsintensiv low-skill
Kapitalintensiv
21.206
243,6
–1,7
109.827
122,3
+1,9
943
18.858
12.999
9.181
3.468
72,5
137,0
64,1
58,5
50,2
+4,0
–3,1
–1,7
–3,2
–3,2
32.915
67.426
159.227
41.440
139,8
77,8
83,9
163,7
+0,3
+1,8
+0,7
–2,2
11.040
113,4
+1,6
32.712
165,0
+0,8
29.214
196,7
–2,0
130.931
136,9
+1,6
14.347
68,3
–2,7
150.429
75,1
+0,2
12.054
57,2
–5,4
96.763
101,7
+0,6
Skill-Intensität
Hohe Qualifikation
Mittlere Qualifikation –
angestelltenorientiert
Mittlere Qualifikation –
facharbeiterorientiert
Niedrige Qualifikation
Q: HV, BALIweb, WIFO-Berechnungen.
41
f_u3.18
2011_01_regwien
Besonderheiten der Wiener
Stadtwirtschaft

Besondere Lage an „ökonomischer Bruchlinie“ Europas
> Enormes Lohnkostendifferenzial auf kurze Distanz
> Modernisierungs- und Rationalisierungsdruck; „Strukturpeitsche“

Massiver Strukturwandel „Stadtwirtschaft in Bewegung“
> hohe Gründungs- und Stilllegungsraten; jedes Jahr werden 50.000-70.000
Arbeitsplätze neu geschaffen und ähnlich viele wieder vernichtet
> Strukturwandel verläuft in Wien seit Anfang 1990er Jahre um die Hälfte rascher als
im Durchschnitt der Städte
> Massive Tertiärisierung; Strukturwandel zu technologie- und
qualifikationsintensiven Aktivitäten

Geringe Exportorientierung
> traditionelle Exportaktivitäten stagnieren wegen Tertiärisierung; Exporte in DLBereichen noch ausbaufähig

Keine großen „Leitsektoren“ als Ansatzpunkte für
Clusterpolitik
42
> diversifizierte Wirtschaftsstruktur (ähnlich
Berlin)
Exportintensität der regionalen Industrie
Warenexport in % der abgesetzten Produktion der Sachgütererzeugung, unternehmensbereinigt
120
2008
2000
Österreich 2008
100
97,6
96,2
T
V
91,9
77,2
80
79,0
77,7
73,6
69,6
60
49,7
40
20
0
W
NÖ
B
Q: Joanneum Research; Statistik Austria; WIFO-Berechnungen.
A3.25
ST
K
OÖ
S
43
2011_01_regwien
Exportquote der Bundesländer
im Warenverkehr
Warenexport in % der Bruttowertschöpfung, unternehmensbereinigt
80
74,8
71,8
2008
70
2000
62,9
Österreich 2008
60
50
44,9
44,7
44,2
40,2
40
32,9
30
20,4
20
10
0
W
N
B
ST
Q: Joanneum Research; Statistik Austria; WIFO-Berechnungen.
A3.24
K
OÖ
S
T
V
44
2011_01_regwien
Exportorientierung in den Wiener
Wirtschaftssektoren
Exportanteil am Umsatz im letzten Geschäftsjahr, Anteil der antwortenden Unternehmen in %
Sachgütererzeugung
75%
und
mehr;
25,0%
Bauwesen
<10%;
25,0%
Marktdienstleistungen
75%
und
mehr;
3,1%
50-74%; 75%
2,9%
und
25-49%;
mehr;
5,7%
5,7%
50-74%;
8,2%
25-49%;
9,2%
10-24%;
17,1%
50-74%;
14,3%
10-24%;
8,2%
10-24%;
17,9%
<10%;
68,6%
<10%;
71,3%
25-49%;
17,9%
Q: WIFO, Fragebogen Wiener Unternehmen in schwierigen Zeiten (2009).
45
A3.27
2011_01_regwien
Besonderheiten der Wiener
Stadtwirtschaft

Besondere Lage an „ökonomischer Bruchlinie“ Europas
> Enormes Lohnkostendifferenzial auf kurze Distanz
> Modernisierungs- und Rationalisierungsdruck; „Strukturpeitsche“

Massiver Strukturwandel „Stadtwirtschaft in Bewegung“
> hohe Gründungs- und Stilllegungsraten; jedes Jahr werden 50.000-70.000
Arbeitsplätze neu geschaffen und ähnlich viele wieder vernichtet
> Strukturwandel verläuft in Wien seit Anfang 1990er Jahre um die Hälfte rascher als
im Durchschnitt der Städte
> Massive Tertiärisierung; Strukturwandel zu technologie- und
qualifikationsintensiven Aktivitäten

Geringe Exportorientierung
> traditionelle Exportaktivitäten stagnieren wegen Tertiärisierung; Exporte in DLBereichen noch ausbaufähig

Keine großen „Leitsektoren“ als Ansatzpunkte für
Clusterpolitik
46
> diversifizierte Wirtschaftsstruktur (ähnlich
Berlin)
Positionierung im Städtesystem: Fazit

Spezialisierung in technologieorientierten Stärkefeldern

Life Sciences
Creative Industries
Automotive Produktion

IK-Technologien



Nutzung geopolitischer Lage im neuen Integrationsraum




Größenvorteile durch Markterweiterung (KMU)
Kostenvorteile durch grenzüberschreitende Produktionsnetze (WS-Ketten)
Nutzung Synergien Wien-Bratislava
Aufwertung als überregionales Dienstleistungszentrum



Nutzung Exportpotentiale bei komplexen Unternehmensdiensten
Standortvorteil auf „nahen“ Absatzmärkten (NMS)
Regionale „Headquarters“ (?)
47
Herausforderung: Verändertes
Wettbewerbsumfeld

„Sandwitch-Position“ Wiens





Stark innovationsorientierte Konkurrenten im Westen
Konkurrenten mit erheblichen Kostenvorteilen im Norden und Osten
(Arbeitskosten SK 2007 etwa 1/5 des österreichischen Niveaus)
Lohnstückkostenposition bleibt zentral, bei hohen
Einkommen nur durch hohe Produktivitäten herstellbar.
Aufholprozesse NMS erfordern weiteren Übergang von
Märkten mit Preiswettbewerb zu Qualitätswettbewerb
Grundlage dafür: Hochrangiges Innovationssystem;
effizientes Qualifizierungssystem; moderne Infrastrukturen.
 Investitionen in „Wachstumstreiber“ (Innovation, Bildung)
als Grundlage für regionale Wettbewerbsfähigkeit
48
Athens (2005)
London outer
Bratislava
1
Sofia
1,3 1,3 1,3 1,2 1,2
1,1 1,1 1,1
Krakow
Manchester
Warsaw
Milan (2005)
London inner
4,2
Brno
5
Dublin
Bucharest
1,4
Budapest
1,6 1,5 1,5
Brussels
Barcelona
Rotterdam (2003)
1,9 1,8 1,8
1,7 1,7
Amsterdam (2003)
Turin (2005)
Dusseldorf and Essen
Lisbon
Rome (2005)
1,9 1,9 1,9
Ljubljana
Aix-Marseille (2004)
2
Madrid
2,1
Hamburg
Ø Städte
2,6
Lyon (2004)
3
Prague
Paris (2004)
3,4 3,4
Frankfurt
Berlin
3,6
Helsinki
4
Vienna
4,3
Stockholm
Munich
Copenhagen
6
Stuttgart
Ausgaben für F&E:
Forschungsquote
Anteil am BIP in %, 2007
7
5,9
5,1
2007
EU 27
3,1 3,1
2,5
0,9 0,9 0,8
0,8 0,7
0
49
2011_01_regwien
Innovationsorientierung:
Forschungsquote und BIP pro Kopf in
europäischen Stadtregionen
Letztverfügbare Werte
5,0
München
4,5
Stockholm
4,0
Berlin
F&E Ausgaben in % des BIP
3,5
Dresden
WIEN
Paris
3,0
Frankfurt
Köln
2,5
Lyon
2,0
1,5
1,0
Marseille
Leipzig
Madrid
Düsseldorf
Rotterdam
Bordeaux
Straßburg
London
Utrecht
Amsterdam
Hamburg
Barcelona
Cardiff
Athen
Lille
0,5
17.000
22.000
27.000
32.000
BIP pro Kopf in $ KKP
7
Q: EUROSTAT, EU-Kommission.
50
37.000
42.000
47.000
77
77
47
32
30
20
18
12
11
7
Athens
Lisbon
Sofia
Krakow
Warsaw
Bucharest
0
57
Brno
76
Bratislava
1 124
Prague
1 244
Madrid
1 400
Manchester
96
Budapest
109
Rome
140
Dublin
200
Barcelona
251
Aix-Marseille
260
Amsterdam
261
Brussels
306
Rotterdam
310
Ø Städte
322
Turin
Milan
393
Hamburg
400
Berlin
552
Vienna
583
Lyon
611
Paris
600
Helsinki
Dusseldorf and Essen
746
Stockholm
800
Frankfurt
1 200
Munich
Stuttgart
Patentanmeldungen beim EPA
Je Mio. Erwerbspersonen
2006
1999
EU 27: 2006
1 000
713
516
455
392
245
51
2011_01_regwien
Fazit: Innovationssystem
weiterentwickeln

Gute Entwicklung Forschungsinputs; verbliebene Schwächen in
Umsetzung



„Tiefenproblem“: Rolle als Produzent von Spitzentechnologie (Frontier
Technology) ausbaufähig



F&E-Ausgaben im europäischen Spitzenfeld
Aufwärtstendenz auch auf „Outputseite“ (Patente, Innovationsaktivitäten)
Erfolge beruhen auf Vorteilen „schneller Zweiter“; immer schwerer umzusetzen
Weiterentwicklung zum Technologiegeber und –exporteur notwendig
„Breitenproblem“: Kreis innovierender Unternehmen beschränkt


Innovationsaktivitäten im traditionellen Bestand nicht die Regel
Potentiale im Dienstleistungsbereich nicht voll erschlossen
 Doppelziel:
Spitze an „Technology Frontier“ heranführen;
in Breite Innovation als Regelprozess implementieren
52
Innovationsorientierung:
Was ist zu tun?


Reform Universitäten als strategische Komponente Standortpolitik
„Offenheit“ für neues Wissen sichern: Aufwertung Attraktivität für
internationale StudentInnen, ForscherInnen und Unternehmen

Einstieg in internationalen Wettbewerb um Hochqualifizierte

Förderung Spitzenforschung an Universitäten („Exzellenz“)




Innovations- und Internationalisierungsförderung im
Dienstleistungsbereich (komplexe Wissensdienste)
Uni – Wirtschaft vernetzen: Drittmittelbonus; Förderung Spin-Offs
Angebot Spezialprogramme für Forschungszentralen im
Konzernverbund
Spezifische Angebote für Innovationsprozesse in KMU
53
Tertiäre Ausbildung
Anteil an der Bevölkerung 15+ in %
12,0
Warsaw
Dublin
10,0
Zürich
Amsterdam
Veränderung 1999-2009 in Prozentpunkten
Ljubljana
London inner
Bratislava
8,0
RotterdamLondon outer
Manchester
Budapest
6,0
Lisbon
Aix-Marseille
Prague
Stuttgart
Vienna
Hamburg
Rome
Milan
Brno
Stockholm
Bucharest Ø Städte
Athens
Krakow
4,0
Brussels
Munich
Paris
Berlin Helsinki
Barcelona
Dusseldorf and Essen
Madrid
Turin
Frankfurt
Lyon
2,0
Oslo
0,0
0,0
5,0
10,0
15,0
20,0
25,0
30,0
35,0
40,0
45,0
Anteile 2009 in %
54
2011_01_regwien
Vorschule, Primärbereich und Sekundarstufe I
Sekundarstufe II und Post-Sekundarbereich
Turin
Milan
Brno
Rome
Krakow
Lisbon
Dusseldorf and Essen
Aix-Marseille
Vienna
Ljubljana
Athens
Lyon
Bucharest
Frankfurt
Hamburg
Barcelona
Warsaw
Stuttgart
Ø Städte
Budapest
Prague
Manchester
Munich
Rotterdam
Sofia
Bratislava
Berlin
Dublin
Madrid
Helsinki
Zürich
Paris
Amsterdam
Copenhagen
Brussels
London outer
Stockholm
Oslo
London inner
Formale Qualifikation – höchste
abgeschlossene Ausbildung
Anteil an der Bevölkerung 15+ in %, 2009
100%
90%
80%
70%
60%
50%
40%
30%
20%
10%
0%
Tertiärbereich
55
2011_01_regwien
Lyon
Rotterdam
Bucharest
17,6
18,0
18,4
18,7
Berlin
Dusseldorf and Essen
Milan
Turin
30,7
34,1
35
Lisbon
Barcelona
26,8
30
Madrid
22,6
25
Brussels
17,1
Hamburg
15,9
Stuttgart
Manchester
Amsterdam
15,6
London outer
Aix-Marseille
Budapest
15,4
Dublin
Vienna
12,4
Rome
15,2
12,4
Athens
Stockholm
12,1
Paris
14,5
12,1
Copenhagen
Frankfurt
12,0
London inner
13,9
11,6
Helsinki
20
Ø Städte
11,4
13,2
11,0
11,2
13,0
10,6
10,9
12,8
10,4
9,2
Sofia
15
Munich
8,6
Brno
6,9
10
Bratislava
6,0
Ljubljana
4,9
5,7
0
Prague
Warsaw
2,8
5
Krakow
Frühe Schulabgänger
Anteil an der Bevölkerung 18-24 Jahre in %, 2007
40
56
2011_01_regwien
Aus-/Weiterbildung:
Ergebnisse PISA-Leistungstest
Durchschnittliche Test-Scores; 2006
Kompetenz für
Mathematik
Lesen
Naturwissenschaften
Finnland
543
Finnland
544
Finnland
548
Irland
515
Niederlande
538
Niederlande
524
Schweden
514
Belgien
529
Tschechien
523
Niederlande
513
Tschechien
516
Frankreich
511
Belgien
507
Dänemark
514
Belgien
509
Polen
497
Frankreich
511
Schweden
506
Frankreich
496
Schweden
509
Irland
505
Dänemark
492
Österreich
506
Ungarn
503
Österreich
491
Irland
503
Deutschland
502
Deutschland
491
Deutschland
503
Polen
498
Lettland
491
Slowakei
498
Slowakei
495
Tschechien
489
Luxemburg
493
Österreich
491
Ungarn
482
Polen
490
Lettland
489
Spanien
481
Ungarn
490
Spanien
487
Luxemburg
479
Spanien
485
Italien
486
Portugal
478
Lettland
483
Luxemburg
483
Italien
476
Portugal
466
Griechenland
481
Griechenland
472
Italien
466
Dänemark
475
Slowakei
469
Griechenland
445
Portugal
468
Q:OECD/PISA.
57
Aus-/Weiterbildung:
Verbliebene Defizite

Vergeudete Talente




Unterschiede nach Schicht, Region, Berufen, Geschlecht werden
„vererbt“
Frauen gut ausgebildet, Qualifikationen nicht genutzt
MigrantInnen unterqualifiziert und sektoral eng eingesetzt
Wien: Verbliebene Qualifizierungsdefizite




Tertiärquote im internationalen Vergleich niedrig
Anteil An-/Ungelernte gemessen an Wirtschaftsstruktur hoch und
kaum rückläufig
Weiterbildungquote gemessen an Rasanz Strukturwandel gering
VOR ALLEM: Massives Problem Bildungszugang MIgrantInnen
58
Fazit:
Standortpolitische Herausforderung

Wien als Qualitätsstandort im neuen Europa
Info-Structure weiter verbessern
Innovationssystem stärken
Qualifizierung und Weiterbildung verbessern
Ballungsvorteile erhöhen
Vernetzung zwischen DL und Industrie
Ausdifferenzierung Unternehmensdienste
Gezielte Clusterpolitik
Internationalisierung vorantreiben
Exportbasis verbreitern (KMU)
Handelspotentiale in DL nutzen
Grenzüberschreitende Zuliefersysteme
Grenzüberschreitende Koordination organisieren
Aufbau Informations- und Steuerungssysteme
horizontale Zusammenarbeit Verwaltung
14
59
60
Modell zur städtischen Entwicklung
Wachstum in der Stadt
Q: Duranton (2009)
61
Modell zur städtischen Entwicklung:
Interner Marktzugang
Q: Duranton (2009)
62
Modell zur städtischen Entwicklung:
„Lernen“ in der Stadt
Q: Duranton (2009)
63