Transcript Die Validität selbsteingeschätzter Kompetenzen
Kompetenzorientierung und die Validität selbsteingeschätzter Kompetenzen
Anette Hiemisch Institut für Psychologie
„Teaching is Touching the Future – Emphasis on skills.”
Die Validität selbsteingeschätzter Kompetenzen
Shift from teaching to learning: →
Ökonomische und valide Ermittlung erworbener Kompetenzen
Spezifische methodische Probleme :
Validität der Instrumente Angemessene Evaluationseinheit Geeignete Validierungskriterien
Anette Hiemisch Vortrag Mainz, „Teaching is touching the future“
Die Validität selbsteingeschätzter Kompetenzen
Selbsteingeschätzte Kompetenzen:
Ökonomische Möglichkeit der Bewertung im Studium erworbener Kompetenzen
Mit einer Reihe von Problemen verbunden:
BTA-Heuristik Wahrgenommene Schwierigkeit der Kompetenz „Unskilled but unaware“
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Unskilled but Unaware
Mangelnde „Meta-kognitive“ Skills
wenn Menschen eine Kompetenz nicht im hinreichenden Umfang besitzen, fehlen die meta-kognitiven Fertigkeiten zur Einschätzung eben dieser Kompetenzen Neigung, sich dann zu gut einzuschätzen
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Unskilled but Unaware
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(Krueger & Dunnig, 1999)
Die Validität selbsteingeschätzter Kompetenzen
Konsequenzen für die Evaluation:
Systematische Verzerrung der Messungen in Abhängigkeit von dem zu messenden Merkmal Mittelwerte ungeeignet zum Vergleich von Lehreinheiten
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Evaluationseinheit & Validierungskriterium
Evaluationseinheit
Lehr/Lerneinheiten, in denen bestimmte Kompetenzen vermittelt werden: z.B. Rhetorikkurs
Modul
Validierungskriterien
Kompetenzmessung
Modulnote?
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Methode
Modul „Methodenlehre“
3 Semester 4 Vorlesungen 3 Tutorien 1 Seminar 1 Praktikum
Seminar „Einführung in die Allgemeine Psychologie“
Einführungskurs 1. Semester Validierungskriterium
Modulnote
Validierungskriterium
Klausurergebnis
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Methode
Berliner Evaluations Instrument für selbsteingeschätzte
studentische Kompetenzen ( Braun, Gusy, Leidner, & Hannover, 2008) Fachkompetenz (6 Items) Methodenkompetenz (3 Items) Präsentationskompetenz (2 Items) Kommunikationskompetenz (5 Items) Kooperationskompetenz (5 Items) Personalkompetenz (5 Items)
Skala von 0 (= trifft nicht zu) bis 4 (= trifft völlig zu)
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Methode
Stichprobe Modul:
Kohorte 2010:
56 Studierende im Alter von 20 bis 37 (M = 22.8, w = 50). 52 Prüfungs anmeldungen, 41 Teilnehmende.
Kohorte 2011:
59 Studierende im Alter von 19 bis 42 (M = 22.3, w = 54). 53 Prüfungs anmeldungen, 25 Teilnehmende.
Stichprobe Seminar: 15 Studierende
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Methode
Ablauf Modulevaluation:
Evaluation
Modul „Methodenlehre“
eine bzw. drei Wochen vor der Prüfung (Code) Aushändigung eines Bogens mit Code- und Notenabfrage nach Abschluss der Prüfung Mögliche Noten: 1.0, 1.3, 1.7, 2.0 bis 4.0, 5.0
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Methoden
Ablauf Seminarevaluation:
Evaluation vier Wochen vor Semesterende Freiwillige Klausur in der letzten Seminarsitzung 15 Multiple-Choice Fragen zu Konzepten und Grundlagen der Allgemeinen Psychologie 3 Fragen zu Techniken wissenschaftlichen Arbeitens
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Hypothesen
H1: Konvergente und divergente Korrelationen Modulnote
Konvergent:
Fachkompetenz, Methodenkompetenz, Kommunikationskompetenz, Personalkompetenz
Divergent:
Präsentationskompetenz, Teamkompetenz
H2: „Unskilled but unaware“:
Die konvergenten Korrelationen sind höher, wenn weniger kompetente Studierende aus der Berechnung ausgeschlossen werden.
H3: Vergleich Modul und Seminar bezüglich Fach-und Methodenkompetenz
Die konvergenten Korrelationen fallen im Seminar kleiner aus.
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Ergebnisse
20 18 16 2 0 6 4 14 12 10 8 1,0 1,3 1,7 2,0 2,3 2,7 3,0 3,3 3,7 4,0 5,0 Frequency of grades Frequency of grades in the study Abbildung 1: Verteilung Noten
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Ergebnisse
Kompetenzen
Fachkompetenz
r (N = 66) sample 123
-.37** Methodenkompetenz -.10
Kommunikationskompetenz Personalkompetenz -.10
-.30* Präsentationskompetenz .05
Teamkompetenz
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.01
r (N = 51) sample 12
-.41** -.26*
r (N = 39) sample 23
-.01
.20
-.23(*) -.27* -.10
-.01
.01
-.25* .05
.02
Ergebnisse
Tabelle 3: Validierung Seminar
M SD
Fachkompetenz Methodenkompetenz Personalkompetenz Test Wissen Test Methode 1.79
2.11
1.62
25.33
9.93
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.57
.73
.54
6.59
3.63
Test Wissen Test Methode -.24
-.29
-.20
-.58* .02
.56*
Diskussion
Modul
Valide Erhebung der Skalen Fach- und Personalkompetenz
ABER
Kompetenzniveau beeinflusst Validität
→
Ergebnisse sprechen für „unskilled-unaware“-Hypothese
→
Selbsteingeschätzte Kompetenzen nicht geeignet für Evaluation
Seminar
Keine sinnvollen Zusammenhänge zwischen selbst eingeschätzten Kompetenzen und Klausurergebnissen
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Diskussion
Ausblick
Ökonomische Methode der Kompetenzmessung Modelle des Kompetenzerwerbes und der Kompetenzmessung Aus Modellen des Kompetenzerwerbes Merkmale von Lehrveranstaltungen und Modulen ableiten, die Kompetenzerwerb fördern diese Merkmale ermitteln
→ Kompetenzorientierte Modularisierung
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Diskussion
Kritik
Note geeignetes Validierungskriterium?
Keine Kontrolle von möglichen Moderatorvariablen (Interesse, Motivation, usw.) Kleine Stichprobe
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Kompetenzorientierung und die Validität selbsteingeschätzter Kompetenzen
Anette Hiemisch Institut für Psychologie
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
Ergebnisse
1,5 1 0,5 0 3,5 3 2,5 2 Systematic competence Communication competence Group 1 Group 2
Outcome groups
Group 3 Abbildung 2: Selbsteingeschätzte Kompetenzen in Abhängigkeit von den Noten
Ergebnisse
1,5 1 0,5 0 3,5 3 2,5 2 Knowledge processing Personal competence Group 1 Group 2 Group 3
Outcome groups
Abbildung 2: Selbsteingeschätzte Kompetenzen in Abhängigkeit von den Noten
Ergebnisse
Tabelle 1: Deskriptive Statistik
Kompetenzen
Fachkompetenz Methodenkompetenz Kommunikationskompetenz Personalkompetenz Präsentationskompetenz Teamkompetenz
M
2.56
2.35
1.74
2.37
1.48
3.07
SD
.68
.92
.94
.89
1.11
.82
α
.85
.83
.90
.87
.90
.89