Lehrerinnen und Lehrer an

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Transcript Lehrerinnen und Lehrer an

Auf die Lehrerinnen und Lehrer
kommt es an
Delegiertenversammlung SEKZH
Kloten Zentrum Schluefweg (Stadtsaal)
4. Dezember 2013
Willi Stadelmann
1 Referat
Prolog: John Hattie
1. Lernen
2. Anforderungen an Lehrpersonen: «Gute»
Lehrerinnen und Lehrer an «guten» Schulen
3. Die LehrerInnenbildung ist gefordert
Auf die Lehrerinnen und Lehrer
kommt es an. 4.12.13 Stadelmann
2 Referat
Prolog: John Hattie
Die Bedeutung verschiedener Einflussfaktoren auf
Schulqualität
Meta-Analyse von John Hattie (2009)
John A.C. Hattie (2009): Visible Learning. A synthesis of over 800 meta-analyses
relating to achievement. London & New York: Routledge.
John Hattie: Lernen sichtbar machen. Überarbeitete deutschsprachige Ausgabe von
«Visible Learning» besorgt von Wolfgang Beywl und Klaus Zierer. Schneider
Hohengehren (2013)
Total liegen der gesamten Meta-Analyse 50’000 Studien
über die Wirksamkeit von Schule und Unterricht
zugrunde.
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3 Referat
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4 Referat
«Teachers make the difference»
«Lehrerinnen und Lehrer machen den Unterschied»
John Hattie
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5 Referat
Schweizer Untersuchung:
«Die Lehrperson spielt eine entscheidende Rolle»
(Aeberli, C.: «Best practice». Die Erfolge von Lehrpersonen im Vergleich.
Avenir Suisse, Zürich November 2002, 14)
«Zur Berechnung der Netto-Effekte der Klassen wurden die kognitive
Leistungsfähigkeit, die Bildungsnähe der Eltern und die Kenntnis der
Unterrichtssprache und damit die Zusammensetzung der Klassen
statistisch kontrolliert.» (…)
«Die statistisch signifikanten Unterschiede zwischen den Klassen
nach Kontrolle der Lernvoraussetzungen der Kinder können
vornehmlich auf Merkmale der Lehrpersonen und ihre
didaktischen Fähigkeiten zurückgeführt werden. Die Leistung der
einzelnen Lehrperson ist demnach ein wichtiger Faktor für den
Lernerfolg der Schülerinnen und Schüler. Die einzelne Lehrperson
spielt für den Lernerfolg der Kinder eine entscheidende Rolle.»
(Unterstreichung WS)
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6 Referat
Schulreformen der letzten Jahrzehnte
waren vorwiegend auf strukturelle
Veränderungen hin angelegt. Heute zeigt
sich, dass sich alleine damit kaum
Verbesserungen der Unterrichts- und Lernprozesse erreichen lassen.
Elmore, 1992; Hubermann, 1995; zitiert nach Staub, 2001
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7 Referat
Strukturänderungen sind nicht der
Schlüssel zur Schul- und Unterrichtsentwicklung.
Veränderungen des pädagogischen/ didaktischen
Verhaltens der Lehrpersonen lassen sich nicht
allein durch Strukturänderungen stimulieren.
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8 Referat
1. Lernen
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9 Referat
Man kann einen Menschen nicht lehren,
man kann ihm nur helfen, es in sich selbst zu tun.
…es in sich selbst zu entdecken.
…es in sich selbst zu finden.
Galileo Galilei
1564 - 1642
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10 Referat
«Lernen ist nicht nur ein passives Empfangen, sondern
ein aktives Fürwahrhalten, Fürwerthalten und
Fürschönhalten; Lehren ist nicht ein Vermitteln von
Kenntnissen und Inhalten, sondern der Anstoss zum
Selber-Glauben und zu eigener Einsicht; … überhaupt ist
Erziehung nicht Fremdgestaltung, sondern
Selbstgestaltung der Person durch Einsicht, Wahl und
Entscheidung.»
Augustinus (353-430) zitiert nach: Böhm, W.: Aurelius Augustinus und die
Entdeckung der Person. In: Ders.: Entwürfe zu einer Pädagogik der Person.
Gesammelte Aufsätze. Bad Heilbrunn (Julius Klinkardt) 1997 b (S. 110)
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Ziel aller didaktischer Massnahmen
ist die Stimulation der Lernenden
zum „Selbst- Tun“.
«Äusserliches Tun»
«Verinnerlichtes Tun»
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12 Referat
1.1 Lernen aus Sicht der Neuropsychologie
1 Das Gehirn verändert sich beim Lernen physisch:
Jeder Mensch hat seine eigene Lernbiografie.
2 Vielseitige Tätigkeiten fördern die Hirnentwicklung ein Leben lang.
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13 Referat
Vester 1972
Axon
Synapse
Dendrit
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15 Referat
Aus: Martin Meyer: Fittes Gehirn. Universität Zürich
16 Referat
Use it or lose it.
Begin early and your brain gets big
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Fazit:
Wissen wird nicht passiv erworben,
sondern aktiv konstruiert.
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18 Referat
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19 Referat
Begabung:

Potenzial eines Individuums zu
(ungewöhnlicher oder auffälliger)
Leistung
Stimulation

Interaktionsprodukt: Individuelles
Potenzial steht in Wechselwirkung
mit der sozialen Umgebung.
nach Margrit Stamm (1999): Begabungsförderung in der Volksschule – Umgang mit Heterogenität.
Trendbericht SKBF Nr. 2, S.10ff (zurückgehend auf Heinrich Roth/Hans Aebli,1968)
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Begabung ist keine Konstante!
Begabungsförderung ist ein Leben lang
möglich und nötig.
„Begabung“ ist kulturabhängig, ein
Kultur-Produkt.
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Begabung ist der umfassende Begriff für
die Lernfähigkeit eines Menschen.
Intelligenz ist das messbar gemachte
Produkt von Begabung (IQ- Messung)
Intelligenz ist angewandte, realisierte
Begabung (vgl. Stern/Neubauer 2013)
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Motivation
„Ein aktuelles leistungsmotiviertes
Handeln findet besonders dann statt,
wenn die Tendenz ‚Hoffnung auf Erfolg‘
die Tendenz ‚Furcht vor Misserfolg“
überwiegt.“
Walter Edelmann: Lernpsychologie Beltz 2000 S.
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2. Anforderungen an Lehrpersonen:
«Gute» Lehrerinnen und Lehrer an «guten»
Schulen
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2.1. Anforderungen an den Lehrberuf: (Oser)
Oser, F.: Standards in der Lehrerbildung I und II. BzL 15 1997
1. Lehrer-Schüler-Beziehungen
2. Schüler unterstützendes Handeln und Diagnose
3. Bewältigung von Disziplinproblemen und Schülerrisiken
4. Aufbau und Förderung von sozialem Verhalten
5. Lernstrategien vermitteln, Lernprozesse begleiten
6. Gestaltung und Methoden des Unterrichts
7. (förderorientierte) Leistungsmessung
8. Medien
9. Zusammenarbeit in der Schule
10. Schule und Öffentlichkeit
11. Selbstorganisationskompetenz der Lehrperson
12. Allgemeindidaktische und fachdidaktische Kompetenzen.
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2.2
Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH)
www.lch.ch
Leitsätze
•
•
•
•
Lehrerinnen und Lehrer sind Fachleute für Lehren und
Lernen
Lehrerinnen und Lehrer stellen sich der
Herausforderung von heterogenen Lerngruppen
Lehrerinnen und Lehrer arbeiten an einer geleiteten
Schule und gestalten diese mit
Lehrerinnen und Lehrer verfügen über eine HochschulAusbildung, bilden sich weiter und gestalten ihre
Laufbahn
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2.3
«Gute» Schulen
• Gemeinsame pädagogische Ziele
• Zusammenarbeit im Lehrerteam und mit Eltern und
Behörden
• «Ich und meine Klasse» und «wir und unsere Schule»
• Lehrpersonen bilden sich weiter; das Lehrerteam als
Ganzes bildet sich weiter
• Geleitete Schulen (insbesondere pädagogische
Schulleitung)
• (Teil)autonomie (Personal, Finanzen, Organisation,
Pädagogik)
• Qualitätssicherung und –entwicklung; Evaluation
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Einige Rahmenbedingungen für „gute“
Schulen:
•
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•
Teilautonomie
Leadership (pädagogische Führung)
Lehrerteam als ‚Pädagogische Einheit‘
Pädagogische Freiräume
Hohe Leistungserwartung
Schul- „Kultur“ (gem. Ziele, Normen, Riten…)
Förderorientierung in heterogenen Gruppen
Öffentlichkeitsarbeit / Elternarbeit
Qualitäts- Evaluation
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3. Die LehrerInnenbildung ist gefordert
LehrerInnenbildung ist forschungsgestützte
Berufsausbildung (ein «duales System»)
Vgl.
• Stadelmann, W. (2012): LehrerInnenbildung an Pädagogischen
Hochschulen in der Schweiz. Erziehung&Unterricht. Österreichische
Pädagogische Zeitschrift. Wien, 162. Jahrgang, 7-8
• Ambühl, H. und Stadelmann, W. (Hrsg.) (2010): Tertiarisierung der
Lehrerinnen- und Lehrerbildung. Bilanztagung I. Studien und Berichte 30A,
EDK Bern
• Ambühl, H. und Stadelmann, W. (Hrsg.) (2011): Wirksame Lehrerinnen- und
Lehrerbildung – Gute Schulpraxis, gute Steuerung. Studien und Berichte
33A. EDK Bern
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Lehrerinnen und Lehrer müssen zu:
- ExpertInnen ihrer Fächer
- ExpertInnen für lehren, lernen und fördern
- ExpertInnen für Zusammenarbeit
- ExpertInnen für Schul- und Unterrichtsentwicklung
- Führungspersönlichkeiten
- aktiven ProblemlöserInnen
- „reflective practitioners“
- Personen, die Unsicherheit aushalten
aus- und weitergebildet werden.
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Schluss:
«Der Lehrberuf muss ein Beruf in stetiger Entwicklung
sein, will er all den Herausforderungen gerecht werden.
Lehrer-Sein reicht nicht mehr aus. Lehrer-Werden vom
Beginn der Ausbildung bis zum Ende der Berufstätigkeit ist
die Leitvorstellung. Dafür brauchen Lehrerinnen und
Lehrer stimulierende Entwicklungsräume, die ihnen
Möglichkeiten eröffnen, sich innerhalb ihrer Berufstätigkeit
weiter zu profilieren, zu spezialisieren, neue Funktionen in
der Schule zu übernehmen oder allenfalls einen anderen
Beruf zu ergreifen.»
Stadelmann, W. in Herzog, S.; Leutwyler, B. (Hrsg.) (2010): Entwicklungslandkarte für
Lehrpersonen . Haupt Bern, Stuttgart, Wien, V.
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