Transcript TschickF1e

Assoziationskreis
Titel
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Schinken
Comic-Sprache: Kaugummi
Chick
Zicke, Tussi
Hühner
Hühnchen
Chicken
Tschechien
Chick
Würfelspiel
Mischung zw. Kücken und chic
Tschaikowsky
http://www.youtube.com/watch?v=7JwJtq40-Wk
Mögliche Bedeutung(en)
Zitieren
• Wolfgang Herrndorf, Tschick, Berlin 2010.
• Wolfgang Herrndorf, Tschick, 13. Auflage,
Berlin 2011.
• Wolfgang Herrndorf, Tschick, 13. Auflage,
Berlin 2011, S. 5.
Was fällt auf an diesem 1. Satz?
Was sagt er über die Geschichte?
Was sagt er über den Stil?
Warum ist er so und nicht anders?
Wer spricht?
Auftrag Tschick
• Bis Do. nach den Ferien: Tschick gelesen
• Für jedes 5. Kapitel:
1. Ort der Handlung
2. Handlungszusammenfassung (max. 3 Sätze)
3. Auffälligkeiten
Beispiel: Kapitel 1
1. Ort der Handlung
– Revier der Autobahnpolizei, irgendwo
2. Zusammenfassung
– Der Protagonist wird verhört. Als er seine
Verletzung bemerkt, wird er ohnmächtig.
3. Auffälligkeiten
– Der Leser erfährt nicht wirklich, wer "ich" ist.
– Fast ausschliesslich innerer Monolog
Organisation
• Di: Tschick (& DaG3)
– Probe vor den Frühlingsferien, vmtl. 2.4.2013
• Mi: Debattieren
• Fr: Vorbereitung I.O.-Diplom (Raum U8)
– I.O.-Diplom findet statt am 9.4.13 um 16:45
• Abteilungsstunde diesen Mittwoch findet statt
5 Stufen der Annäherung
1.
2.
Erste Leseerfahrung
Verstehenshorizont
–
–
–
3.
Ich
Beschreibung
–
–
4.
5.
sprachlich
kulturell
historisch
Form
Inhalt
Deutung
Wertung
Text/
Autor
Statement:
mein ersten Eindruck von Tschick
• „Bei der Lektüre ...“
•
•
•
•
•
~ 3 Argumente
grob nach: Geißner, Helmut (1968): Der Fünfsatz, in: Wirkendes Wort, 4(1968), S.271ff.
1. Leseerfahrung
Verstehenshorizont
Beschreibung
Deutung
Wertung
Im Roman Tschick geht es um ...
Der Ort (DaG3, S. 26 f.)
• Auftrag:
– Erstellen Sie eine graphische Inhaltsangabe, indem
Sie die Kapitel (+ Kurzhandlung) auf einer Karte
situieren.
KAP 2:
KAP 3:
KAP 1: Maik wird bei der
Autobahnpolizei ohnmächtig
Figuren (DaG3 S. 38 f.)
• Standbilder
– Maik & sein Vater
– Maik & seine Mutter
– Maik & Tanja
– Maik & Isa
– Maik & Tschick
Konzeption von Figuren
• Statisch vs. dynamisch
Handelt es sich um eine Figur, die sich gleich bleibt, oder um eine
Figur, die sich im Verlauf der Handlung deutlich verändert?
• Typisiert vs. komplex
Handelt es sich um eine Figur mit wenigen Merkmalen oder um eine
Figur mit vielen individuellen Eigenschaften?
• Geschlossen vs. offen
Handelt es sich um eine Figur mit klar verständlichen Wesenszügen
oder um eine für den Leser mehrdeutige Figur mit unerklärlichem
Verhalten?
 48
Fokussierung
5 Stufen der Annäherung
1.
2.
Erste Leseerfahrung
Verstehenshorizont
–
–
–
3.
Ich
Beschreibung
–
–
4.
5.
sprachlich
kulturell
historisch
Form
Inhalt
Deutung
Wertung
Text/
Autor
Stil (DaG3, S. 49/50)
• Welche sprachlichen Auffälligkeiten
gibt es in Tschick?
• Analysieren Sie einen beliebigen Absatz, z.B.
– Auffällige Worte oder Formulierungen
– Bilder, Methaphern/Vergleiche, Symbole?
– Satzbau?
• Allgemeiner:
– DaG3, S. 49/50; Leitfragen S. 61 unten
Beschreiben sie den Sprachstil in Tschick
1. Kurze allgemeine Beschreibung
2. Beispiele und Auffälligkeiten
 49
Wortwahl
 50
Parataxe und Hypotaxe
 50
Tempuswechsel
 49
Sprechende Namen
Prosa analysieren (DaG3, S.61)
1 & 4: Ort
2 & 5: Personen
3 & 6: Zeit / Ereignis / Folge
• Vorgehen
a. Auffälligkeiten finden & notieren (s. Fragen)
b. Beschreibung formulieren:
kurz allgemein, dann einige Beispiele und Besonderheiten
Tschick
• Wie ist es gemacht?
1.
2.
3.
4.
Ort
Personen
Zeit / Ereignis / Folge
Sprache & Stil
•
•
•
•
•
1. Leseerfahrung
Verstehenshorizont
Beschreibung
Deutung
Wertung
• Warum ist es so gemacht? Wie wirkt es?
– Lesersteuerung
– Motive
– Symbole
Tschick: die beste Szene
1. Die Ihrer Meinung nach beste Szene des
Buches kurz vorstellen, inkl. Begründung
(Warum ist die Szene so gut)
2. Die Anderen versuchen, Ihnen die Szene
auszureden - Sie verteidigen Ihr Urteil
Themen & Motive (DaG3, S. 14)
• Thema
– Worum geht es? Was ist die Aussage?
• (Leit-)Motiv
– Welche Elemente der Handlung sind wesentlich
und/oder wiederkehrend?
Tschick
•
•
•
•
•
•
Thema: Freundschaft (s. Widmung)
• Vorverständnis
• Verstehenshorizont
Motiv??? (wesentlich oder wiederkehrend)
• Beschreibung
• Deutung
These??? (weder evident noch spekulativ)
• Wertung
Textstelle(n)??? Wie ist es gemacht???
Deutung??? (Interpretationsverfahren?)
Wertung???
Kapitel 17
• Analysieren Sie das Gespräch (S. 89/90)
• Wie wird die Freundschaft zwischen Maik und
Tschick in diesem Kapitel dargestellt?
•  These?
Tschick
• Thema: Freundschaft
• Motiv: Zwei unterschiedliche Typen (auf Reisen)
• These: Maiks Selbstbewusstsein wird durch seine
Beziehung zu Tschick positiv beeinflusst.
• Textstellen: S. 89ff.  Fahrradklau, ...
• Deutung (Textimmanent): These belegen
(beschreiben, argumentieren, zitieren)
• Wertung: (z.B.) Würden ich mir wünschen, dass
meine Freunde sich wie Tschick verhalten?
Verstehenshorizont erweitern
• Blog lesen: http://www.wolfgang-herrndorf.de,
besonders „vier“, Anfang zumindest querlesen
• Schriftlicher Kommentar:
– Beziehen Sie sich auf mind. 3 Textstellen (Zitat)
– Kommentieren Sie die Textstellen
• was ist besonders?
• was halten Sie davon?
• ändert es ihre Sichtweise des Romans Tschick?
Leitmotiv
• gezielte Wiederholung von Textelementen
– wiederkehrende Handlungselemente
– wiederholt verwendete sprachliche Bilder
– sich wiederholende Redewendungen, Gesten usw.
z.B. Dingsymbole
• Beispiele aus Filmen, Texten
Beispiele für Motive
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Sprachliche Ohnmacht und so, Dings
Filme
Ausländerhass
Alkohol
Ödipus (Beziehung zu Mutter & Vater)
Freundschaft
Jugend / erwachsen werden
Vergänglichkeit
Abenteuer
Erste Liebe
Leitmotiv
• Sie beobachten in Zweiergruppen ein Motiv
des Romans. Streichen Sie sich in Einzelarbeit
relevanten Stellen an, die für das Motiv eine
Rolle spielen (könnten). Ihre Beobachtungen
werden Sie in der Gruppe austauschen und
der Klasse in einer Thesenpräsentation
vorstellen.
• Tragen Sie Ihr Thema und Ihre Beobachtungen
ein.
Tschick
• Blog besprechen
– Quellenangaben Internet, bsp:
Herrndorf, Wolfgang: Arbeit & Struktur (Eintrag vom 4.11.2011),
www.wolfgang-herrndorf.de (4.3.2013)
– Ihre Kommentare
– Neue Motive, neue Sichtweisen?
– Interpretationsverfahren (DaG3 S. 159)
– Thesen?
These
• Eine These ist eigentlich einfach eine Aussage,
eine Behauptung, die in der Hauptsache einer
Anforderung genügen muss:
Sie muss be- oder widerlegbar sein
Sprachliche Zuspitzung
Artusromane (Doppelwegstruktur)
Erec (Hartmann von Aue)
Vers: 1
bî ir und bî ir wîben.
Vers: 2
Vers: 3
diz was Êrec fil de roi lac,
der vrümekeit und sælden phlac,
Vers: 4
Vers: 5
durch den diu rede erhaben ist.
nû riten si unlange vrist
Vers: 6
Vers: 7
neben einander beide,
ê daz si über die heide
Vers: 8
Vers: 9
verre in allen gâhen
zuo rîten sâhen
Vers: 10
Vers: 11
einen ritter selbedritten,
vor ein getwerc, dâ enmitten
Vers: 12
Vers: 13
eine juncvorouwen gemeit,
schœne unde wol gekleit.
http://www.hs-augsburg.de/~harsch/germanica/Chronologie/12Jh/Hartmann/har_erec.html
Erec (Zusammenfassung)
Ider & Maliclisier
Koralus & Enite
Sperberkampf
lokus
amoenus
lokus
okkultus
Räuber
Guivrez
Riesen
Oringels
Mabonagrin
Doppelwegstruktur im Artusroman
(nach Kurt Ruh und Hugo Kuhn)
„Der strukturelle Sinn der Romanhandlungen erfüllt sich im Gedanken des
doppelten Weges. Der Held, ausgezogen, um sich einen Namen zu machen,
erobert sich mit der Gewinnung der Frau und in ritterlicher Tat êre und den
Glanz der Welt. Artus nimmt ihn unter die Seinen auf; er erfüllt den Anspruch,
den die Institution stellt. Blitzartig brechen Schuld, Schulderkenntnis oder
Beschuldigung über den Erhobenen herab, und auf einem zweiten Wege –des
longues tudes-, sinnerfüllter aventiure und tiefgreifenden Selbstverständnisses
muss das Verlorene – Frau Herrschaft und Heil – noch einmal erworben
werden, nun zu immerwährendem Besitz.“ (Fromm, Hans: 1989, S.122)
Tschick
• Interpretieren (DaG3, S. 150 – 164)
Interpretieren
• Interpretieren (DaG3, S. 150 – 164)
• Interpretationsverfahren (S. 158 – 162)
– Unterschiede?
– Stärken?
– Kritik?
Literatur interpretieren (vgl. S. 164)
1.
2.
Erste Leseerfahrung
Verstehenshorizont
–
–
–
3.
Ich
Beschreibung
–
–
4.
5.
sprachlich
kulturell
historisch
Form
Inhalt
Deutung
Wertung
Text/
Autor
Verstehenshorizont
•
•
•
•
•


Leser/in
1. Leseerfahrung
Verstehenshorizont
Beschreibung
Deutung
Wertung

Text
Sprachlich
Geschichtlich
Kulturell
Beschreibung
Text
• Text
•
•
•
•
•
1. Leseerfahrung
Verstehenshorizont
Beschreibung
Deutung
Wertung
Beschreibung
Auffälligkeiten des Textes (Inhalt UND Form) beschreiben und sich
Gedanken machen darüber, warum das wohl so gemacht ist













•
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•
•
•
1. Leseerfahrung
Verstehenshorizont
Beschreibung
Deutung
Wertung
1 Beschreibungssverfahren

Deutung
•
•
•
•
•
1. Leseerfahrung
Verstehenshorizont
Beschreibung
Deutung
Wertung
Deutung
Inhalt UND Form des Textes analysieren (ggf. weitere Informationen)
und zeigen, was für eine BeDeutung sich daraus ergibt













•
•
•
•
•
1. Leseerfahrung
Verstehenshorizont
Beschreibung
Deutung
Wertung
Interpretationsverfahren 1
Interpretationsverfahren 2
Interpretationsverfahren 3
Interpretationsverfahren 4
Interpretationsverfahren 5
Interpretationsverfahren 6
Interpretationsverfahren 7
Interpretationsverfahren 8
Interpretationsverfahren 9

Übersicht
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
•
•
•
•
•
1. Leseerfahrung
Verstehenshorizont
Beschreibung
Deutung
Wertung
Werkimmanentes Verfahren
Intertextuelles Verfahren
Biografisches Verfahren
Textgenetisches Verfahren
Rezeptionsästhetisches Verfahren
Rezeptionsgeschichtliches Verfahren
Literatursoziologisches Verfahren
Gender Verfahren (Feministisches Verfahren)
Psychoanalytisches Verfahren
Wertung
Stellung nehmen zur Deutung, z.B. auf sich selbst beziehen,
ein qualitatives Urteil abgeben, ...













•
•
•
•
•
1. Leseerfahrung
Verstehenshorizont
Beschreibung
Deutung
Wertung
Wertung 1: positiv
Wertung 2: positiv
Wertung 3: positiv
Wertung 4: unentschieden
Wertung 5: unentschieden
Wertung 6: negativ
Wertung 7: negativ
Wertung 8: negativ

Wertung
•
•
•
•
•
1. Leseerfahrung
Verstehenshorizont
Beschreibung
Deutung
Wertung
1: Deutungsansatz zu Tschick
• Thema: Abenteuer und was man daraus lernt
• Leitmotiv: Doppelwegstruktur
• These: Der Roman „Tschick“ hat viele Parallelen zu einer
klassischen Aventuire, man könnte also sagen, es zeigt, wie
sich Maik zu einem „modernen Ritter“ entwickelt.
• Textstellen: vgl. Doppelwegstruktur, magische Orte, was Maik
über Liebe lernt, was Maiks über Ehre (= Verantwortung?)
lernt
• Deutung (Komparatistik): These belegen, vgl. mit Artusepik
(beschreiben, argumentieren, zitieren)
• Wertung: Hat Maiks Entwicklung Vorbildfunktion? Ist Maik
glaubhaft als „moderner Ritter“? Was sind für Maik êre und
mînne? Bin ich ein Ritter? Braucht es dafür Abenteuer?
Nach Campbell und Wikipedia laufen Geschichten um mythische
(Kultur-)Helden nach folgendem Muster ab:
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
Ruf: Erfahrung eines Mangels oder plötzliches Erscheinen einer Aufgabe.
Weigerung: Der Held zögert, dem Ruf zu folgen, beispielsweise, weil es gilt, Sicherheiten
aufzugeben.
Aufbruch: Er überwindet sein Zögern und macht sich auf die Reise.
Auftreten von Problemen, die als Prüfungen interpretiert werden können.
Übernatürliche Hilfe: Der Held trifft unerwartet auf einen oder mehrere Mentoren.
Die erste Schwelle: Schwere Prüfungen, Kampf mit dem Drachen etc., der sich als Kampf gegen
die eigenen inneren Widerstände und Illusionen erweisen kann.
Fortschreitende Probleme und Prüfungen, übernatürliche Hilfe.
Initiation und Transformation des Helden: Empfang oder Raub eines Elixiers oder Schatzes, der
die Welt des Alltags, aus der der Held aufgebrochen ist, retten könnte. Dieser Schatz kann in
einer inneren Erfahrung bestehen, die durch einen äußerlichen Gegenstand symbolisiert wird.
Verweigerung der Rückkehr: Der Held zögert in die Welt des Alltags zurückzukehren.
Verlassen der Unterwelt: Der Held wird durch innere Beweggründe oder äußeren Zwang zur
Rückkehr bewegt, die sich in einem magischen Flug oder durch Flucht vor negativen Kräften
vollzieht.
Rückkehr: Der Held überschreitet die Schwelle zur Alltagswelt, aus der er ursprünglich
aufgebrochen war. Er trifft auf Unglauben oder Unverständnis, und muss das auf der Heldenreise
Gefundene oder Errungene in das Alltagsleben integrieren.
Herr der zwei Welten: Der Heros vereint Alltagsleben mit seinem neugefundenen Wissen, und
lässt somit die Gesellschaft an seiner Entdeckung teilhaben.
http://de.wikipedia.org/wiki/Heldenreise
Christopher Vogler entwarf diesen Weg des Helden als
Anleitung für Drehbuchautoren:
1.
2.
3.
4.
Ausgangspunkt ist die gewohnte Welt des Helden.
Der Held wird zum Abenteuer gerufen.
Diesem Ruf verweigert er sich daraufhin zumeist.
Ein Mentor überredet ihn daraufhin die Reise anzutreten, und das Abenteuer
beginnt.
5. Der Held überschreitet die erste Schwelle, nach der es kein Zurück mehr gibt.
6. Daraufhin wird er vor erste Bewährungsproben gestellt und trifft dabei auf
Verbündete und Feinde.
7. Nun dringt er bis zur tiefsten Höhle vor und trifft dabei auf den Gegner.
8. Hier findet die entscheidende Prüfung statt: Konfrontation und Überwindung
des Gegners.
9. Der Held wird belohnt, indem er z.B. den Schatz oder das Elixier raubt.
10. Nun tritt er den Rückweg an, während dessen es zur Auferstehung des Helden
kommt.
11. Diese Auferstehung ist nötig, da er durch das Abenteuer zu einer neuen
Persönlichkeit gereift ist.
12. Anschließend tritt der Held mit dem Elixier den Heimweg an.
http://de.wikipedia.org/wiki/Heldenreise
2: Deutungsansatz zu Tschick
• Thema: Abenteuer und was man daraus lernt
• Leitmotiv: Heldenreise
• These: Der Roman „Tschick“ hält sich über weite Strecken
an die Drehbuchvorgaben für eine Heldenreise – also ist
Maik ein Held!?
• Textstellen: vgl. Drehbuchvorgaben, Elixir!? Welche
Monster werden überwunden? Was hat Maik errungen,
das er wie in sein Alltagsleben integrieren kann?
• Deutung (Komparatistik): These belegen, vgl. mit Filmen
(beschreiben, argumentieren, zitieren)
• Wertung: Inwiefern ist Maik ein Held? Und ich?
Weitere mögliche Vergleiche:
• „The Catcher in the Rye“, J. D. Salinger
• „Die Abenteuer des Huckleberry Finn“, Mark
Twain
Ihre Thesen (Interpretationsverfahren?)
1. Tschick ist alleinlebend.
2. Tschick ist schwul.
3. Um Isa abzuwimmeln zeigen sie ihr den Blaubeerstrauch.
Die Deutungshypothese ist eigenständig, relevant und bietet eine neue,
überraschende Sicht auf den Roman (weder evident noch spekulativ).
Ihre Thesen (autororientiert)
1. Man weiss nicht, ob Tschick beliebt ist oder nicht, weil es
Geschmacksache ist.
2. Tschick ist ein unbeliebtes Buch, weil sehr umgangssprachlich und
mit kurzen Sätzen geschrieben worden ist.
3. Tschick ist ein beliebtes Buch bei Jugendlichen, weil es einfach und
umgangssprachlich geschrieben ist und der Inhalt sehr
abenteuerreich ist.
4. Im Text ist das Hauptmotiv das Abenteuer, weil das Abenteuer die
ganze Geschichte interessant macht.
Die Deutungshypothese ist eigenständig, relevant und bietet eine neue,
überraschende Sicht auf den Roman (weder evident noch spekulativ).
Ihre Thesen (autororientiert)
1. Durch die Fahrt auf der Autobahn zum Krankenhaus fahren
Tschick, Maik und das Walross einen Kreis, genauso wie
Wolfgang Herrendorf egal wie er sich dreaht und wendet,
immer wieder zum selben Punkt kommt, nämlich zur
unmissverständlichen Tatsache dass er sterben wird.
Die Deutungshypothese ist eigenständig, relevant und bietet eine neue,
überraschende Sicht auf den Roman (weder evident noch spekulativ).
Ihre Thesen (autororientiert)
1. Maik und Tschick können nicht in die Walachei flüchten,
genau wie Herrndorf nicht vor seinem Tod flüchten kann.
2. Das Buch zeigt, dass der Zusammenhalt von Freunden stärker
ist als der der Familie.
3. Das Buch zeigt, dass sich Freunde näher stehen /vertrauter
sind als die Familie.
Die Deutungshypothese ist eigenständig, relevant und bietet eine neue,
überraschende Sicht auf den Roman (weder evident noch spekulativ).
Ihre Thesen (autororientiert)
1. Der Autor Wolfgang Herrndorf hat sich selbst ins Buch
reingenommen. Der Anselm Weil und der Brief von Isa sollen
seine nicht vorhandene Zeit darstellen.
2. In diesem Roman hat der Name Anselm Weil einen
Zusammenhang mit dem Autor, der Zusammenhang zu
seinem Tod und was noch von ihm bleibt.
3. W. Herrndorf schreibt ein Buch, weil er denkt, das die Leute
nach seinem Tod ein Werk von ihm in ihren Händen halten
können.
Die Deutungshypothese ist eigenständig, relevant und bietet eine neue,
überraschende Sicht auf den Roman (weder evident noch spekulativ).
3: Deutungsansatz zu Tschick
• Thema: Vergänglichkeit
• Leitmotiv: Carpe diem („Nutze den Tag“)
• These: Zum erwachsen werden gehört auch die
Auseinandersetzung mit der eigenen Vergänglichkeit – bei Maik
führt dies zu einer positiveren Einstellung gegenüber dem
Augenblick. Hierin spiegelt sich auch die Haltung des sehr akut mit
seiner Vergänglichkeit konfrontierten Autors.
• Textstellen: Horst Fricke, Anselm Weil, Poolszene am Ende („Luft
anhalten“), ggf. Bezug zum Blog des Autors
• Deutung (Textimmanent, Biografisch): These belegen
(beschreiben, argumentieren, zitieren)
• Wertung: Halte ich das für nachvollziehbar? Wie ist meine
Einstellung – nutze ich den Tag? Ist Maiks Erkenntnis glaubhaft
dargestellt? Nehme ich Herrndorf diese Erkenntnis ab, oder halte
ich es eher für eine Wunschvorstellung?
4: Deutungsansatz zu Tschick
• Thema: Freundschaft
• Leitmotiv: Tschick überredet Maik
• These: Maiks Selbstbewusstsein wird durch seine
Beziehung zu Tschick positiv beeinflusst, er wächst über
sich selbst hinaus.
• Textstellen: S. 89ff.  Fahrradklau, ...
• Deutung (Textimmanent): These belegen
(beschreiben, argumentieren, zitieren)
• Wertung: Halte ich das für nachvollziehbar? Würde ich
mir so einen Freund wünschen? Ist Maiks Entwicklung
glaubhaft dargestellt?
Textstelle
• Was ist besonders an Maiks Beschreibung von
Tatjana? (S. 23)
5: Deutungsansatz zu Tschick
• Thema: Sprachlosigkeit
• Leitmotiv: Unvollständige Sätze und Gedankengänge
• These: Maiks innerliche Reifung zeigt sich auch daran,
dass er sich zunehmend intensiver mit für ihn wichtigen
Thematiken auseinandersetzt.
• Textstellen: „und so ...“, „was soll ich sagen“, später: Liste
mit Eigenschaften von Tatjana und Isa, ...
• Deutung (Textimmanent): These belegen
(beschreiben, argumentieren, zitieren)
• Wertung: Halte ich das für nachvollziehbar? Ist Maiks
Reifeprozess sprachlich glaubhaft umgesetzt?
Weitere Themen
•
•
•
•
•
•
•
•
• (erste) Liebe
Freundschaft
• Sexualität
Sprachlosigkeit
• Selbstbewusstsein
Welt-/Selbstbild
• Moral/Recht
Erwachsen werden
• Schule/Lernen
Filme
• Verantwortung
Ausländerhass
• Individualität
Alkohol
Ödipus (Beziehung zu Mutter & Vater)
Deutungsansatz zu Tschick
•
•
•
•
Thema: allgemein
Leitmotiv: auffällig / wiederholt
These: prägnant, interessant, belegbar
Textstellen & Argumente (>5):
– Zitate/Paraphrasen/Beschreibungen (+Seitenzahlen!)
– Stichwortartige Argumente
• Deutung (Interpretationsverfahren): These belegen
(beschreiben, argumentieren, zitieren)
• Wertung: Was beurteilen?
Tschick
• Thema: Die Welt ist gut/schlecht
• Leitmotiv: Begegnungen mit Fremden
• These: Durch den Ausbruch aus seiner alltäglichen Umgebung
erkennt Maik, dass die Welt/die Leute/er selbst gar nicht so
negativ zu beurteilen sind, wie er immer dachte.
• Textstellen: Verhalten verschiedener Zufallsbekanntschaften,
Maiks explizite Erkenntnis (=Schlüsselstelle),...
• Deutung (Textimmanent): These belegen
(beschreiben, argumentieren, zitieren)
• Wertung: Halte ich die Reaktionen der Fremden für
realistisch? Was ist meine Haltung bzgl. gut/böse in der Welt?
Deutungsansätze
• (Leit-)Motiv finden und evaluieren
– Ist es genügend ergiebig?
• Interpretationsverfahren wählen
– Welche(s) IV könnten wir anwenden?
• Thesen bilden:
– Ist das eine interessante Deutung?
– Ist sie prägnant formuliert?
– Gibt es Möglichkeiten, sie zu belegen?
• Textstellen finden, Argumente notieren
– Textstellen gut gewählt?
– Argumente überzeugend?
Schema Deutungsansatz
•
•
•
•
Thema: allgemein
Leitmotiv: auffällig / wiederholt
These: prägnant, interessant, belegbar
Textstellen & Argumente (>5):
– Zitate/Paraphrasen/Beschreibungen (+Seitenzahlen!)
– Stichwortartige Argumente
• Deutung (Interpretationsverfahren): These belegen
(beschreiben, argumentieren, zitieren)
• Wertung: Was beurteilen?
Deutungsansätze beurteilen
• (Leit-)Motiv
– Ist es genügend ergiebig?
• Interpretationsverfahren wählen
– Passende(s) Verfahren gewählt?
• Thesen formulieren
– Ist das eine interessante Deutung?
– Ist sie prägnant formuliert?
– Gibt es Möglichkeiten, sie zu belegen?
• These belegen
– Textstellen gut gewählt?
– Argumente überzeugend?
Vom Deutungsansatz
zur Interpretation
Interpretieren bedeutet eigentlich nur,
dass man „etwas Interessantes zu dem Text
sagen kann, das über die bloße
Inhaltswiedergabe hinausgeht“
(Herr Rau)
Rau, Thomas; Gestern in der Bibliothek, http://www.herr-rau.de/wordpress/2011/04/gestern-in-der-bibliothek.htm (20.3.2013)
158
Grundsatz
157
Der hermeneutische Zirkel
Der Lesers nimmt sich
den Text vor:
Lektüre des
Textes
Überprüfen des
Vorentwurfs durch
neue Lektüre
Erwartungen des Lesers
an den Text
verstehen
Vorentwurf =
bisheriges
Verständnis
Bewusstwerden
des Vorentwurfs
Vorentwurf
gemäss der
Erwartungen
„Verstehen ist [...] ein wiederholtes Prüfen des Sinnes, der bei der Lektüre
entsteht. Verstehen ist eine aktive Tätigkeit des Lesers“ (Frey, Pascal; DaG3, S. 157)
Struktur eine Interpretation
Phase
Inhalt
Zweck
Länge
Einleitung Text nennen, ggf. relevante Handlung
zusammenfassen, Thema & Motiv &
Deutungshypothese einführen
Den Leser vorbereiten, den
Inhalt eingrenzen, Interesse
wecken, Deutung vorstellen
1-2 Absätze
Hauptteil
1 Absatz
3. Argument/Beleg ...
Zeigen, wieso diese Deutung
richtig und interessant ist, wie
sie sich aus Form UND Inhalt
des Textes ergibt
Interpretation griffig
zusammenfassen
ggf. Wertung
Etwas Interessantes (und
Begründetes) zum Text sagen
persönliche Stellungnahme
1 Absatz
1. Argument/Beleg
2. Argument/Beleg
Schluss
1 Absatz
...
(1 Absatz)
Planung
Datum
Lektion 1
Lektion 2
21. 3. 2013
Interpretieren, Gruppen (110)
Interpretation Gruppenarbeit (110/16)
28. 3 2013
Probeprobe (110)
Interpretation Gruppenarbeit (110/16)
4. 4. 2013
Probeprobe besprechen (110)
Interpretation Gruppenarbeit (110/16)
11. 4 2013
Probe Tschick (R 21)
Interpretation besprechen (16)
DaG3 S. 14, 20-50, 60/61
DaG3 S. 150 – 164
Pro Gruppe eine Interpretation
(mit Google-Docs, 1-2 Seiten)
Fachbegriffe kennen,
verstehen, auf „Tschick“
anwenden können
Üblicherweise nicht benotet, ABER:
im Extremfall Extrapunkte oder
Abzug Punkte in der Literaturprobe
Vom Ansatz zur Interpretation
1. Gruppen Bilden
2. Auf Thema/Motiv/These einigen
3. Schluss zuerst:
– was ist ihre interessante Aussage zum Text?
4. Vom Groben zum Feinen
– zunächst grob formulieren (alle Abschnitte),
dann immer wieder überarbeiten
Kriterien Interpretation
1. Formales
0
1
2
3
4
5
2
3
4
5
2
3
4
5
1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
Zitate & Quellenangaben, Formatierung, Standardsprache, Vorgaben (z.B. Umfang) eingehalten, ...
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2. Gliederung
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Grundstruktur eingehalten, verbal und optisch (Absätze) kenntlich gemacht, gute Übergänge, Kohäsion, ...
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3. Argumentation
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Gut gewählte, nachvollziehbare Argumente, gute Belege / Textstellen, Fachbegriffe, Kohärenz, ...
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4. Sprachrichtigkeit
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Rechtschreibung, Zeichensetzung, Grammatik, Ausdrücke, Wortbedeutung, ...
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5. Inhalt
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Ist das eine interessante, tiefergehende Deutung? Bezieht sie sich auf Form UND Inhalt des Texts?
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