Folien des Referates

Download Report

Transcript Folien des Referates

Wer gehört dazu?
Migration und Integration im Kindergarten
LSO Verband Lehrerinnen und Lehrer Solothurn
Fraktionsversammlung Kindergarten- Lehrpersonen
Mittwoch, 12.September 2012
Kantonaler Lehrerinnen und Lehrertag Olten
Elke-Nicole Kappus
12.9.2012  LSO  KG
[email protected]
Definition
Sozialisation beschreibt einen Prozess, durch den
soziale Gruppen Werte, Normen und Symbole lernen,
testen, verinnerlichen und sich damit identifizieren.
Diese Aneignung von Arten des Denkens und des
Handelns prägt die Persönlichkeit und stellt den
Zusammenhalt und die Stabilität dieser Gruppen sicher.
Sozialisation bedeutet daher: Jeder Handlungsträger
passt sich an das soziale System an, in dem er lebt; er
distanziert sich aber gleichzeitig genügend davon, um
seine eigene Persönlichkeit aufzubauen.
www.socialinfo.ch
12.9.2012  LSO  KG
[email protected]
• In der Sozialwissenschaft wird der Begriff
Sozialisation oft als zweite, „sozio-kulturelle“
Geburt (Rene König) angesehen. Dies impliziert,
dass unter Sozialisation nicht nur Erziehung
sondern auch das Eingliedern des Individuums in
die Gesellschaft und die Bildung von Normen und
Werten bzw. die Rollenübernahme in der
Gesellschaft gemeint ist.
www.lwxikon.stangl.eu
12.9.2012  LSO  KG
[email protected]
gesellschaftliche
Normen
Werte
Verhaltensweisen
…..
http://www.schulenbiberist.ch/index.php/kindergarten/die-6-bildungsbereiche-des-kindergarten
12.9.2012  LSO  KG
[email protected]
Sozialisation in Zeiten der Migration
12.9.2012  LSO  KG
[email protected]
Wer gehört dazu?
Prinzipien der Mitgliedschaft
Territorialität
ius solis
12.9.2012  LSO  KG
[email protected]
Homogenität
Heterogenität
… ein Paradigmenwechsel
12.9.2012  LSO  KG
[email protected]
12.9.2012  LSO  KG
[email protected]
12.9.2012  LSO  KG
[email protected]
12.9.2012  LSO  KG
[email protected]
12.9.2012  LSO  KG
[email protected]
Ausländer/innen in der Schweiz (2011)
20,9 % der Ausländer/innen in der Schweiz sind in der
Schweiz geboren.
37,4% der im Ausland geborenen Ausländer/innen
leben seit mindestens 15 Jahren in der Schweiz.
etwas mehr als 25% der in der Schweiz geborenen
Kinder besitzen einen ausländischen Pass
27,2% der Erwerbstätigen in der Schweiz sind
Ausländer/innen
12.9.2012  LSO  KG
[email protected]
Zum Wandel der Migration
• Von der Ausnahmesituation zum Regelfall
• Von der Anwerbemigration zum ‚freien Arbeitsmarkt‘
• Von einer relativ klar definierten Gruppe zu einer hoch
differenzierten sozialen Kategorie
• Von Arbeitsplätzen für Niedrigqualifizierte zu
hochqualifizierten Arbeitskräften
• Von der klaren Grenze zwischen ‚Schweizern‘ und
‚AusländerInnen‘ zur Migrationsgesellschaft mit
fliessenden Übergängen und multiplen Zugehörigkeiten
• Von der Rückkehrorientierung und ‚Ausländerpolitik‘ zur
‚Integrationspolitik‘
12.9.2012  LSO  KG
[email protected]
Soziokulturelle Vielfalt in der Schweiz (2011)
Jede 3. Eheschliessung (35,4%) ist eine
schweizerisch-ausländische Verbindung
49 % der Neugeborenen haben mindestens einen
ausländischen Elternteil
Rund 30,7% der Schweizer Wohnbevölkerung haben
einen Migrationshintergrund
12.9.2012  LSO  KG
[email protected]
Sinus Milieu Analyse
http://www.thchur.ch/ressourcen/download/20070620064546.pdf
12.9.2012  LSO  KG
[email protected]
©microm Geo Milieus Migranten
12.9.2012  LSO  KG
[email protected]
Sinus Migranten Milieu Studie (Deutschland 2008)
http://www.lifepr.de/pressemeldungen/microm-micromarketing-systeme-und-consult-gmbh/boxid/186140
12.9.2012  LSO  KG
[email protected]
Wichtige Ergebnisse der Sinus-MigrantenMilieus Studie in Deutschland (2008)
Migranten sind keine soziokulturell homogene Population
•Migranten Milieus unterscheiden sich nicht primär nach
ethnischer Herkunft
•Gemeinsame lebensweltliche Muster bei unterschiedlichen
Herkunftskulturen
•Ethnische Zugehörigkeit und Religion sind nicht milieu-stiftend
•Viele MigantInnen habe ein bikulturelles Selbstverständnis
•http://www.caritas.de/fuerprofis/fachthemen/migration/sinusmigranten
12.9.2012  LSO  KG
[email protected]
Begriffsbestimmung
AusländerIn
MigrantIn
Fremdsprachige
Person mit Migrationshintergrund
12.9.2012  LSO  KG
[email protected]
12.9.2012  LSO  KG
[email protected]
12.9.2012  LSO  KG
[email protected]
© Cartoon-Caricature-Contors, Pfaffenhofen Bild-Nr.: 376/0049
12.9.2012  LSO  KG
[email protected]
Integration
• Die Grundsätze und Ziele der schweizerischen
Integrationspolitik sind im neuen Ausländergesetz
(AuG) (SR 142.20) geregelt.
• Integration präsentiert sich darin als …Prozess, an
welchem sowohl die schweizerische als auch die
ausländische Bevölkerung beteiligt sind.
• Integration gelingt dann, wenn rechtmässig anwesende
Ausländerinnen und Ausländer chancengleichen
Zugang zum wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und
kulturellen Leben in der Schweiz erhalten.
12.9.2012  LSO  KG
[email protected]
Art. 2
Grundsätze und Ziele
(Art. 4 und 53 AuG)
1. Ziel der Integration ist die chancengleiche Teilhabe
der Ausländerinnen und Ausländer an der
schweizerischen Gesellschaft.
2. Die Integration ist eine Querschnittaufgabe, welche
die eidgenössischen, kantonalen und kommunalen
Behörden zusammen mit den nichtstaatlichen
Organisationen, einschliesslich der Sozialpartner
und der Ausländerorganisationen, wahrzunehmen
haben.
3. Sie hat in erster Linie über die Regelstrukturen zu
erfolgen, namentlich über die Schule, die
Berufsbildung, die Arbeitswelt sowie die
Institutionen der sozialen Sicherheit und des
Gesundheitswesens. …
12.9.2012  LSO  KG
[email protected]
Anforderungen an
MigrantInnen/Ausländerinnen
Von AusländerInnen wird erwartet, dass sie
• sich mit den Verhältnissen und
Lebensbedingungen in der Schweiz
auseinander setzen
• geltende Regeln und Gesetze einhalten
• selbst für sich sorgen
• im Alltag kommunizieren können
• am öffentlichen Leben teilnehmen
EKM/BfM
12.9.2012  LSO  KG
[email protected]
Anforderungen an
die Aufnahmegesellschaft
Von der Aufnahmegesellschaft wird erwartet,
• Dass sie MigrantInnen einen cancengleichen
Zugang zum wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und
sozialen Leben ermöglichen
–
–
–
–
Zugang zum Arbeitsmarkt/ zur Selbstständigkeit
Zugang zu Bildung und Qualifikation
Zugang zum Wohnungsmarkt
Zugang zu gesellschaftlicher Partizipation (Öffnung
der Institutionen)
Mit der Weiterentwicklung der Integrationspolitik (Bericht
Schiesser 2010) verstärkt der Bund den Diskriminierungsschutz.
12.9.2012  LSO  KG
[email protected]
12.9.2012  LSO  KG
[email protected]
Formen der Integration
Strukturelle Integration
Zugang zu gesellschaftlichen Kerninstitutionen (Arbeit,
Bildung, Wohnungsmarkt etc.)
Kulturelle Integration
Erwerb kultureller Fähigkeiten und Kenntnisse (Sprache,
Normen, Werte Einstellungen etc.)
Soziale Integration
Aufnahme privater Beziehungen (Vernetzung) mit der
Aufnahmegesellschaft
Identifikatorische Integration
Zugehörigkeit und emotionale Identifikation mit der
Aufnahmegesellschaft
12.9.2012  LSO  KG
[email protected]
Integration … und anderes
Kultur 1
Kultur 2
Integration
+
+
Assimilation
-
+
Segregation
+
-
Marginalisierung
-
-
Akkulturationsmodell nach John Berry 1980
12.9.2012  LSO  KG
[email protected]
12.9.2012  LSO  KG
[email protected]
Wer gehört dazu?
Prinzipien der Mitgliedschaft
12.9.2012  LSO  KG
[email protected]
Wer gehört dazu?
Prinzipien der Mitgliedschaft
Territorialität
gemeinsame
Kultur
‚hier und jetzt‘
handelnd
geschaffene
Gemeinsamkeit
12.9.2012  LSO  KG
[email protected]
Identität in der Migration kann nur vielfältig sein
Wie können wir Räume schaffen,
… in denen sich Kinder nicht ‚zwischen den Kulturen‘ sondern ‚mit
den Kulturen‘ entwickeln können?
… in denen sie dazugehören /sich wieder erkennen, ohne ihre
migrantische Lebenswelt aufgeben zu müssen?
12.9.2012  LSO  KG
[email protected]
Einige Ideen
… zum Weiterentwickeln…
• Identifikationsmöglichkeiten schaffen
– Bilderbücher
– Spielsachen
– Institution/Personal
– Symbole
• Identifikation und Zugehörigkeit (heraus-)
fordern: Kinder (und Eltern) leben hier …
nicht anderswo!
12.9.2012  LSO  KG
[email protected]
- Verhaltensweisen und Fähigkeiten, die der
Teilnahme ‚unverhandelbar‘ zu Grunde
liegen, müssen expliziert und vermittelt
werden.
- Werte und Normen, die der Zugehörigkeit
zu Grunde liegen, müssen verhandelt
werden /wo sie nicht verhandelbar sind,
müssen sie gesetzt werden.
12.9.2012  LSO  KG
[email protected]
• «Es ist nicht wichtig, woher wir
kommen. Viel wichtiger ist, wohin wir
zusammen gehen wollen.»
12.9.2012  LSO  KG
[email protected]
... Anerkennung ist nur möglich auf gleicher
Augenhöhe. Deshalb muss das Leitmotiv mit dem
Gleichheitspostulat bzw. mit dem Bewusstmachen
von Ungleichheit verknüpft sein. Anerkannt
werden übrigens nicht Kulturen, sondern die
Identitätsentwürfe der Menschen und die dafür
bedeutsamen … Geschichten, Symbole und
kulturelle Praxen. ...
Georg Auernheimer 2004
12.9.2012  LSO  KG
[email protected]
12.9.2012  LSO  KG
[email protected]
Stereotype Threat
12.9.2012  LSO  KG
[email protected]
Migration /Integration Schweiz
Bundesamt für Statistik
Migration und Integration – Indikatoren (Bundesamt für Statistik)
http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/themen/01/07/blank/key/04.html
Migration und Integration – Analysen (Bundesamt für Statistik)
http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/themen/01/07/blank/dos/la_pop
ulation_etrangere/intro.print.html
Bundesamt für Migration
Themen - Integration
http://www.bfm.admin.ch/bfm/de/home/themen/integration.html
Eidgenössische Kommission für Migrationsfragen
http://www.ekm.admin.ch/
12.9.2012  LSO  KG
[email protected]