Spielen in verschiedenen Kulturen

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Spielen in verschiedenen Kulturen

Ruth Schüle-Preisig Raffaele De Rosa Schaffhausen 23.9.2010

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Einführung

Pieter Bruegel (Die Kinderspiele 1560, Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Die_Kinderspiele)

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Einführung

Albert Anker (Länderkinder 1876, Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Albert_Anker)

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Einführung

Diskussion Welche Eindrücke bekommen Sie aus diesen Bildern?

Kennen Sie die Spiele im Bild von P. Bruegel?

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Was bedeutet Spiel(en)?

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Auf Deutsch

Spiel

aus dem Altdeutschen

spil

„Tanzbewegung“ Integres Schaffhausen 23.9.2010

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Auf Englisch (Play)

Play

aus dem Altenglischen

plega

„sich für etwas einsetzen, sich der Gefahr aussetzen spielen“ (vgl. deutsch

Pflege

) Integres Schaffhausen 23.9.2010

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In den romanischen Sprachen

gioco, jeux, juego, jogo

aus dem lateinischen

iocum

„Wortspiel“ im Gegensatz zum lateinischen

ludum

„Bewegungsspiel“ (vgl. Ludothek) Integres Schaffhausen 23.9.2010

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In anderen Sprachen?

serb.-kroat.

igre

slov.

igrati

bulg. igranje türk.

oynamak

alb.

loja/luaj

urdu/hindi

khel

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Was bedeutet „Spielen“?

Spass, Entspannung, Freiwilligkeit, Spontaneität Integres Schaffhausen 23.9.2010

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Lernen?

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Definition des Begriffs „Spielen“

Psychologische Ansicht: Ein Grossteil der kognitiven Entwicklung und der Entwicklung von motorischen Fähigkeiten findet durch Spielen statt, beim Menschen ebenso wie bei zahlreichen Tierarten. Integres Schaffhausen 23.9.2010

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Einteilung von Spielen Welche natürlichen Spiele sind bei vielen Tierarten erkennbar?

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Definition des Begriffs „Spielen“

 Springen  Laufen, Rennen  Ringen Schaffhausen 23.9.2010

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Einteilung von Spielen

Jedes Spiel hat :  Wettkampf  Zufall/Glück  Risiko  Trick/Betrug  Spass/Rausch Schaffhausen 23.9.2010

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Einteilung von Spielen

In kleinen und grossen Gemeinschaften von Tierarten wurden bestimmte

Regeln

für das Zusammenleben intuitiv und/oder bewusst entwickelt. Integres Schaffhausen 23.9.2010

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Einteilung von Spielen

Je komplexer die Struktur einer Gemeinschaft ist, desto komplexer sind auch die Regeln, die sie zusammenhalten.

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Einteilung von Spielen

Durch das Spielen lernt man früh die Regeln der Gesellschaft kennen. Integres Schaffhausen 23.9.2010

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Einteilung von Spielen

Mit der Entwicklung der menschlichen Gemeinschaften wurden auch die Spiele komplexer.

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Sind alle Spiele gleich?

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Einteilung von Spielen

Eine endgültige Klassifizierung von Spielen ist extrem schwierig, denn in allen Spielen werden gleichzeitig unterschiedliche Fertigkeiten entwickelt und geübt.

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Einteilung von Spielen Bewegungsspiele

, zu denen unter anderem die Ball-, Kugel-, Kegel-, Versteck- und Fangspiele gehören Integres Schaffhausen 23.9.2010

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Einteilung von Spielen Ruhespiele

, die der Schärfung der Beobachtung und der Aufmerksamkeit und der Betätigung des Geistes dienen. Integres Schaffhausen 23.9.2010

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Einteilung von Spielen Wettkampfspiele,

die das sich Messen mit den Fähigkeiten anderer zum Ziel haben Integres Schaffhausen 23.9.2010

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Einteilung von Spielen Freispiel

, d. h. das Kind wählt Spielmaterial, -ort, -dauer und Mitspieler selbst.

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Einteilung von Spielen Angeleitetes Spiel

, d. h. Spiele, die von einer erwachsenen Person (ein)geführt werden.

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Einteilung von Spielen

Alle Spiele sind im Grunde auch

Lernspiele

. In allen Spielen werden verschiedene Fähigkeiten gefördert, darunter auch die sprachlichen Fertigkeiten.

Ball balle palla pelota bola Schaffhausen 23.9.2010

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Spielen im Spiegel der Geschichte

Vom spielerischen Umgang mit der Materie ist der Mensch schon immer fasziniert gewesen; es lag in den Anfängen des zivilisierten Denkens grundsätzlich im Wesen des Menschen, spielen zu wollen. Integres Schaffhausen 23.9.2010

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Spielen im Spiegel der Geschichte

Die ersten Spiele fanden sicher im Freien statt und wurden mit natürlichen Gegenständen (z. B. Stein, Holz) und Materialien (z. B. Erde, Wasser) durchgeführt.

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Spielen im Spiegel der Geschichte Senet

(Ägypten 2800 v. Chr.) Integres Schaffhausen 23.9.2010

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Spielen im Spiegel der Geschichte

Mühlespiel (Irland, Ägypten, China 2000 v. Chr.) Integres Schaffhausen 23.9.2010

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Spielen im Spiegel der Geschichte

Mikado (Asien, Europa 1. Jh. v. Chr.) Integres Schaffhausen 23.9.2010

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Spielen im Spiegel der Geschichte

Mancala (Äthiopien 6. Jh. n. Chr.) Integres Schaffhausen 23.9.2010

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Spielen im Spiegel der Geschichte

Pachisi

(Indien, 6. Jh. n. Chr.) Integres Schaffhausen 23.9.2010

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Spielen im Spiegel der Geschichte

Europäische Varianten des Spiels

Pachisi Eile mit Weile Fang den Hut

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Spielen im Spiegel der Geschichte

Domino (China, 3.-11. Jhr. N. Chr.) Integres Schaffhausen 23.9.2010

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Spielen in verschiedenen Kulturen

Alle menschlichen Kulturen der Welt haben ähnliche Spiele mit und ohne gegenseitigem Einfluss entwickelt, nur die Namen sind anders.

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Beobachtungen aus der Praxis

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Beobachtungen aus der Praxis

Sie haben verschiedene Materialien zur Verfügung. Kreieren Sie in kleinen Gruppen ein Spiel.

Welche Sprachfertigkeiten können durch das von Ihnen entwickelte Spiel gefördert werden?

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Beobachtung aus der Praxis

Womit haben Sie gespielt?

 Haushaltsgegenstände (Kochlöffel, Töpfe usw.),  mit Sand, Wasser, Gras, Holz, Erde, mit (wenigen) Spielzeugen (mit Puppen, Teddybär, 3-Rad, mit der Brio-Bahn, Glaskugeln),   mit Tieren, mit Büchern.

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Beobachtung aus der Praxis

Wo haben Sie gespielt?

 In der Natur, im Garten, auf dem Spielplatz, im Quartier, auf der Strasse, zu Hause.

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Beobachtungen aus der Praxis Mit wem haben Sie gespielt?

 Allein, mit den Geschwistern, mit Freunden aus der Nachbarschaft, mit den Eltern, mit den Grosseltern, mit Verwandten.

 Die erwachsenen Personen haben keine Zeit gehabt.

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Beobachtungen aus der Praxis

      

Wie oder was spielen Sie mit Ihren Kindern?

Lego, Kaufladen, Bücher lesen, mit dem Ball, Kochen Memory, Fussball, Verstecken Fangen, Gummitwist, Seilspringen, Fussball Schatzsuche, Klatschspiele, Kegel werfen, Klötze, Brio Bahn, Gärtnern, Tanzen, Basteln, Kneten, Bauen mit verschiedenen Gegenständen, Eile mit Weile, Ligretto, Zirkus, Malen, Turnen, Singen, Puzzle Schaffhausen 23.9.2010

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Beobachtungen aus der Praxis

     

Welche Wirkung hat das Spielen auf die Entwicklung des Kindes?

Positiv für die Motorik und Konzentration, Positiv für die Entwicklung des Glücks und der Fantasie, Positiv für die Förderung des korrekten Verhaltens mit anderen Kindern, Positiv für die Förderung der Kreativität, Positiv für die Förderung der Konzentration und der Geduld, Positiv für die Förderung der deutschen Sprache. Schaffhausen 23.9.2010

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Beobachtungen aus der Praxis

 

Was denken Sie über das Angebot in der Schweiz?

Man braucht mehr Spielplätze (auch Indoor), Verschiedene Typen von Spielplätzen, die nicht immer verständlich sind (vor allem für Ausländer),   Finanzielle Gedanken im Bereich des Besuchs einer Spielgruppe (zu teuer für Eltern mit kleinem Einkommen), Mehr Werbung für Spielplätze.

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Beobachtungen aus der Praxis

 

Wie können die Spielgruppen noch verbessert werden?

Mehr Ausflüge in die Natur „Für mich reicht es, wenn das Kind in freundlicher Umgebung mit neuen Spielsachen und Freunden spielen und entdecken kann, es braucht keine Frühförderung“ (CH-Mutter).

  Mehr Stunden in der Woche, Günstiger.

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Wie weiter?

Weiterbildungsangebot über „Spiel“ Vortragsreihe: www.phz.ch

Mittwoch, 10.11.2010, 18.30-20.00 Uhr, Aula PHZ Zug, Prof. Dr. Bernhard Hauser:

Frühe Förderung: Geführt oder spielintegriert?

Mittwoch, 23.2.2011, 18.30-20.00 Uhr, Auditorium, PHZ Schwyz, Prof. Dr. Anke König:

Kindheit.

Spiel als Motor für Bildungs- und Lernprozesse in der frühen

Donnerstag, 14.4.2011, 18.30-20.00 Uhr, Fluhmatt, FL 320, PHZ Luzern, Prof. Dr. Annemarie Pieper:

Homo ludens: Das Spiel als Kulturtechnik

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