Ebolafieber - Rhein-Erft

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Ebolafieber

Informationen für Mitarbeiter/Innen im öffentlichen Rettungsdienst 15.11.2014

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Inhalt

1. Klassifizierung 2. Infektionsweg und Übertragung auf den Menschen 3. Pathogenese 4. Klinisches Bild und Prognose 5. Verlauf vergangener Ebola Epidemien 6. Ebola-Epidemie 2014 7. Maßnahmen des Rettungsdienstes im Rhein-Erft-Kreis 8. Postexpositionsprohpylaxe 9. Empfehlungen 10. Regelwerke 28.04.2020

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Ebolavirus Erkrankung

KLASSIFIZIERUNG

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Klassifizierung

• Ebolafieber ist eine vergleichsweise seltene Erkrankung • Reich: Viren • Ordnung: Mononegavirales – Umhüllt, nicht segmentiert, Negativ • Familie: Filoviridae • Gattungen: Ebolavirus Quelle: Robert Koch Institut. „Ebolafieber“. Aufgerufen am 04.11.2014. http://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/E/Ebola/Ebola_node.html

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Klassifizierung

Spezien des Ebolavirus:

• Spezies Bundibugyo-Ebolavirus: 2007, Uganda – Virus: Bundibugyo-Virus (BDBV) • Tai Forest Ebolavirus: 1994, Elfenbeinküste – Virus: Tai-Forest-Virus (TAFV) – Einzelfall; Vetrinärworker handling Primate • Reston-Ebolavirus: 1989, Philipinen – Virus: Reston-Virus (RESTV) • Macaques, Swine • Human laboratory worker seropositive but no clinical disease • Sudan Ebolavirus: 1976, Sudan – Virus: Sudan-Virus (SUDV) • Spezies Zaire-Ebolavirus: 1976, Demokratische Republik Kongo – Virus: Ebola-Virus (EBOV) 28.04.2020

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Klassifizierung

Quelle: Jonathan S. Towner, Tara K. Sealy u. a.: Newly Discovered Ebola Virus Associated with Hemorrhagic Fever Outbreak in Uganda. In: PLoS Pathogens., Band 4, Nr. 11, November 2008, S. e1000212, ISSN 1553-7374. doi:10.1371/journal.ppat.1000212

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Klassifizierung

• Fadenförmige Gestalt • Hülle vorhanden • Genom: (-)ssRNA linear • Symmetrie: helikal • Länge bis zu 14.000nm

• Durchmesser 80nm • Länge 960nm bis 1200nm • Vier virale Proteine: Polymerase (L), Nukleoprotein (NP), und Protein VP35 und VP30 • Matrixproteine VP40 und VP 25 Quelle: SIB Swiss Institute of Bioinformations. „Ebolavirus“. Aufgerufen am 04.11.2014. http://viralzone.expasy.org/all_by_species/207.html 28.04.2020

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INFEKTIONSWEG

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Infektionsweg

• Das natürliche Reservoir ist nicht eindeutig gesichert.

• Primaten (Schimpansen und Gorillas) und vor allem Flughunde werden als Überträger vermutet.

• Infektionen des Menschen entstehen durch Kontakte zu infizierten Tieren (Verzehr und Zubereitung sog. bush meat) • Eine Übertragung Mensch-zu-Mensch ist durch den direkten Körperkontakt mit an Ebolafieber erkrankten oder verstorbenen Menschen oder durch den Kontakt mit deren Blut oder anderen Körperflüssigkeiten möglich.

• Besonders infektiös ist Blut, Kot, Erbrochenes.

• Nachweise auch in Muttermilch, Urin und Samenflüssigkeit. Bislang kein Hinweis auf eine Übertragung durch die Atemluft.

Quellen: Robert Koch Institut. „Übersicht Ebolafieber“ Abgerufen am 04.11.2014. http://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/E/Ebola/Ueberishct.html

World Health Organization. „What we know about transmission of the Ebola virus among humans“ Abgerufen am 04.11.2014. http://www.who.int/mediacentre/factsheets/fs103/en/ 28.04.2020

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Infektionsweg

• Eine Übertragung ist auch über Gegenstände möglich, die mit infektiösen Flüssigkeiten in Kontakt gekommen sind, z. B. Nadeln, Operationsbesteck, Kleidung oder Bettwäsche.

Quellen: Robert Koch Institut. „Übersicht Ebolafieber“ Abgerufen am 04.11.2014. http://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/E/Ebola/Ueberishct.html

Bild: Centers for Disease Control and Prevention. „Ebolavirus Ecology Graphics“ Abgerufen am 14.11.2014. http://www.cdc.gov/vhf/ebola/resources/virus ecology.html

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PATHOGENESE

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Pathogenese

• Virus dringt mittels infiziertem Blut oder Körperflüssigkeit durch die Schleimhäute oder Wunden in den Körper ein.

• Virusreplikation vorrangig in Makrophagen, Leberzellen, Zellen in den Lymphknoten und der Milz.

• Ausbreitung des Virus in den ganzen Körper durch das Lymphsystem.

• Andere Zellen werden sekundär infiziert; schneller viraler Wachstum in Endothelzellen und Fibroblasten.

• Dringt in das Zellinnere ein und bewirkt eine Internationalisierung in der Zelle.

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Pathogenese

• Führt zu Endothelschädigungen, erhöht die Permeabilität der Gefäße und Schock.

• Ausgeprägte Nekrosen der parafollikulären Region in Milz und Lymphknoten • Ausgeprägte Nekrosen vieler Organe und schließlich Multiorganversagen.

• Diffuse Gerinnungsstörungen (Thrombozytopenie; Fibrinablagerungen) und Störung des Immunsystems.

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KLINISCHES BILD UND PROGNOSE

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Klinisches Bild und Prognose

• Inkubationszeit 2-21 Tage(meistens 8-10 Tage; Median 7 Tage) • Plötzlich hohes anhaltendes Fieber >38,5°C • Grippeähnliche Symptome: Schüttelfrost, Myalgien, Unwohlsein, Halsschmerzen, Muskelschmerzen • Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall • Respiratorische Symptome wie beim Brustschmerz, Atmung, Kurzatmigkeit, Husten • ZNS Symptome: Kopfschmerzen, Verwirrtheit und Koma 28.04.2020

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Klinisches Bild und Prognose

Ab dem 5.-7. Krankheitstag: •Schleimhautblutungen (u.a. aus dem Gatstrointestinal- und Genitaltrakt) •Ekchymosen •Oligurie oder Anurie •Zeichen einer Enzephalitis Robert Koch Institut. „Übersicht Ebolafieber“ Abgerufen am 04.11.2014. http://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/E/Ebola/Ueberishct.html

Typische Symptome in diesem Ausbruch: •Fieber (88% in Westafrika) •Schwäche (76%) •Erbrechen (68%) •Durchfall (66%) •Appetitlosigkeit und Schmerzen etc.

•Hämorrhagische Zeichen (Minderheit der Fälle) Sonderforum gesundheitlicher Bevölkerungsschutz: Ebolafieber – Maßnahmen in Deutschland. Vortrag Frau Dr. Christiane Frank. Grundlagen zum Erreger und deren Übertragungsweg 28.04.2020

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Klinisches Bild und Prognose

• Krankheitsschwere variable, hoher Anteil schwerer Verläufe.

• Erkrankte sind solange kontagiös, wie Symptome –vor allem Fieber- bestehen-> je kränker desto infektiöser. • Das Übertragungsrisiko ist in der Spätphase am größten, da Viruslast am höchsten.

• Bei genesenen Patienten konnten Ebolaviren noch drei Monate nach Beginn der Symptomatik nachgewiesen werden.

• Letalität beträgt je nach Virusspezies zwischen 30% und 90%.

– Letalität bei diesem Ebola Zaire Ausbruch ca. 60% • Die meisten Patienten sterben unter dem Bild eines protrahierten Schockgeschehens.

• Besonders schlechte Prognosen haben Kleinkinder, Schwangere im letzten Trimester, ältere Personen 28.04.2020

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Klinisches Bild und Prognose

• Wenn der Verdacht auf eine Ebolavirus-Infektion bei einem fiebrigen Patienten erhoben wird, der vor kurzem aus Afrika eingereist ist, sollte trotzdem immer zunächst (auch) an Malaria gedacht werden.

• In Deutschland wurden jeweils in den Sommermonaten der Vorjahre durchschnittlich pro Monat über 40 Fälle von Malaria bei reiserückkehrern alleine aus Westafrika erkannt.

• Darunter befanden sich monatl. Ca. 14 Fälle aus den aktuell vom Ebolafieber-Ausbruch betroffenen Ländern.

Quelle: Robert Koch Institut. Hinweise zur Malaria-Diagnostik und zur Interpretation von Malaria-Befunden einer in den letzten 21 Tagen aus Ebolafieber Ausbruchsländer eingereisten Personen, die sich noch nicht in einem der Behandlungszentren befindet. Abgerufen am 14.11.2014.

http://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Malaria-Diagnostik/Malaria-Diagnostik.html

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VERLAUF VERGANGENER EBOLA-EPIDEMIEN

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Vergangene Ebola-Epidemien

• Erstmals identifiziert im Jahr 1976; verursachte zwei Ausbrüche: – einen Ausbruch im Sudan – einen Ausbruch in der Demokratischen Republik Kongo (vormals Zaire) • Seither multiple, meist begrenzte Ausbrüche in den vergangenen Jahren: – Mehr als 20 Ausbrüche seit dem ersten Ausbruch im Jahr 1976 – Nur 5 Ausbrüche mit mehr als 100 Fällen – Hauptsächlich in Ländern in Zentralafrika Quelle: World Health Organization. „Ebola virus disease“ Abgerufen am 04.11.2014. http://www.who.int/mediacentre/factsheets/fs103/en/ 28.04.2020

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Vergangene Ebola-Epidemien

Jahr

2012 … 2007 2007 … 2003 … 2000 … 1995

Land

Demokratische Republik Kongo Uganda Demokratische Republik Kongo Kongo Uganda

Spezies des Ebolavirus

Bundibugyo Bundibugyo Zaire Zaire Sudan

Fälle

57 149 264 143 425

Tote

29 37 187 128 224 Demokratische Republik Kongo Zaire 315 254 … 1976 1976 Sudan Demokratische Republik Kongo Sudan Zaire 284 318 151 280 Quelle: World Health Organization. „Ebola virus disease“ Abgerufen am 23.10.2014. http://www.who.int/mediacentre/factsheets/fs103/en/

Letalität

51% 25% 71% 90% 53% 81% 53% 88% 28.04.2020

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EBOLA-EPIDEMIE 2014

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Ebola-Epidemie 2014

Ausbruchsländer: • Das Virus trat initial bei einer Familie in Guéckédou (Guinea) auf.

– Dezember 2013/Januar 2014 • Infizierung zahlreicher Mitarbeiter im Gesundheitswesen und deren Familienmitglieder.

– Januar bis März 2014 • Erste Fälle in Sierra Leone und Liberia – andauernd 28.04.2020

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Ebola-Epidemie 2014

Nachverfolgte Kontakte der bislang bekannten Fälle außerhalb der 3 Ausbruchsländer:

USA (Dallas): - nach Einreise erkrankter Liberianer USA (New York): Spanien (Madrid): - 2 Pflegekontakte - nach Rückreise erkrankter Mediziner - 2 repatriierte Priester - 1 Pflegekontakt Mali (Kayes) - 1 erkrankt eingereistes Kleinkind (2 Jahre) - 1 erkrankt eingereiste Krankenschwester Seit 02.11.2014 laut WHO frei von Ebolavirus: Nigeria (Lagos): - 1 erkrankt eingereister Diplomat und Folgefälle Senegal (Dakar): - 1 erkrankt eingereister Student Quelle: World Health Organization. „Ebola Response Roadmap Situation Report.“ Stand 05.11.2014. Abgerufen am 14.11.2014. http://apps.who.int/iris/bitstream/10665/137510/1/roadmapsitrep_5Nov14_eng.pdf?ua=1&ua=1 28.04.2020

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Ebola-Epidemie 2014

Quelle: World Health Organization. „Ebola Response Roadmap Situation Report.“ Stand 05.11.2014. Abgerufen am 14.11.2014. http://apps.who.int/iris/bitstream/10665/137510/1/roadmapsitrep_5Nov14_eng.pdf?ua=1&ua=1 28.04.2020

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Ebola-Epidemie 2014

Quelle: World Health Organization. „Ebola virus disease in the African region“. Stand: 29.10.2014. Abgerufen am 14.11.2014. http://www.who.int/csr/disease/ebola/photos/geographic-map-29-oct-2014.png?ua=1 28.04.2020

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Ebola-Epidemie 2014

Risiko einer Einschleppung nach Deutschland:

• Bisher 3 Exporte durch Flugverkehr • • 1% relative Wahrscheinlichkeit Möglich, aber seltenes Ereignis.

Risiko der Weiterverbreitung: • Erregereigenschaften lassen Eingrenzung zu: – Relativ lange Inkubationszeit – Infektiösität erst bei Symptomen • – Keine (nachgewiesene) Übertragung durch die Luft Strukturen der Eingrenzung sind vorhanden: – Erkennung – Isolierung/Behandlung – Kontaktsuche – Beobachtung/ Quarantäne • Übertragung im engeren Umfeld bis zu Entdeckung möglich, Infektionsketten/Weiterverbreitung sehr unwahrscheinlich.

Sonderforum gesundheitlicher Bevölkerungsschutz: Ebolafieber – Maßnahmen in Deutschland. Vortrag Herr PD Dr. Lars Schaade. Zum Risiko von Ebolafieber in Deutschland 28.04.2020

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MAßNAHMEN DES RETTUNGSDIENSTES

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Maßnahmen des Rettungsdienstes

• Bei klinischen Verdacht auf Ebolafieber kritisch prüfen, ob eine Reiseanamnese vorliegt.

– Ein begründeter Verdacht auf eine Ebolafieber-Erkrankung liegt nur bei Personen vor, die in den letzten 21 Tagen aus Gebieten mit Ebolafieber Erkrankungen eingereist sind, mindestens Fieber haben UND vor Ort Kontakt zu Ebola fieber-Erkrankten oder -Verstorbenen, indirekt mit deren Körperflüssigkeiten oder kranken Tieren gehabt haben.

Quelle: Robert Koch Institut. „Antworten auf häufig gestellte Fragen.“ Stand: 15.10.2014. Abgerufen am 23.10.2014. http://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Ebola/Ebola.html#f5550330 28.04.2020

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Quelle: Robert Koch Institut: http://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/E/Ebola/EbolaSchema.pdf?__blob=publicationFile 28.04.2020

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Maßnahmen des Rettungsdienstes

• Bis zur Entscheidung, ob ein begründeter Verdacht vorliegt, verbleibt der Patient in seinem derzeitigen Umfeld (zu Hause sofern es der Zustand des Patienten zulässt, Arztpraxis, Aufnahmebereich Krankenhaus) • Einhaltung eines Abstandes >1m zum Patienten.

• Anlegen der PASSENDEN persönlichen Schutzausrüstung: – Impermeabler Einmalschutzanzug als Overall mit Kapuze (EN 463 Kategorie III Typ 3B, DIN EN 14126) – Sicherheits-Gummistiefel oder wenn nicht verfügbar flüssigkeitsdichte Überschuhe – Mindestens mit sterilen OP-Handschuhen (DIN EN 455-1-3) oder zwei Stück Einmalhandschuhe; besser Gummihandschuhe der Kategorie II; aus Nitril – Schutzbrille oder Gesichtsschild, beschlagfrei, unbelüftet mit UV-Schutz inkl. Kennzeichnung N – Partikelfiltrierende Halbmaske FFP3-Maske nach DIN EN 149 mit Ausatemventil 28.04.2020

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Maßnahmen des Rettungsdienstes

• Aufklärung des Patienten zum weiteren Vorgehen.

• Verdachtsfall von anderen Personen absondern.

• Symptomorientierte Behandlung unter ausdrücklicher Beachtung der Schutzmaßnahmen -> „Minimal Handling“ • Kontaktaufnahme mit dem Gesundheitsamt des Rhein-Erft Kreises über die Kreisleitstelle. -> via Telefon!

• Information des ÄLRD Rettungsdienst durch Kreisleitstelle.

• Weisungen des Gesundheitsamtes/ÄLRD abwarten.

Auf keinen Fall ohne Weisung des Gesundheitsamtes oder ÄLRD und ohne Aufsicht die Schutzkleidung ausziehen!!!

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Maßnahmen des Rettungsdienstes

Mögliche Maßnahmen des Gesundheitsamtes: • Festlegung von Absperrmaßnahmen • Anordnung von Schutzmaßnahmen • Plausibilitätseinschätzung der Verdachtsdiagnose • Hinzuziehen von Experten und SEGn • Veranlassung des Patiententransportes mit Infektions-RTW • Anordnung geeigneter Maßnahmen zur Dekontamination, Hygiene, Desinfektion, Entwesung und Abfallbeseitigung • Erfassung und Belehrung von Kontaktpersonen, einschl. der beteiligten medizinischen Personals und der Einsatzkräfte • Anordnung von Überwachungs- und Absonderungsmaßnahmen • Presse- und Öffentlichkeitsarbeit in Zusammenarbeit mit der Pressestelle des Rhein-Erft-Kreises 28.04.2020

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POSTEXPOSITIONSPROPHYLAXE

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Postexpositionsprophylaxe

Personal, das Haut- oder Schleimhautkontakt mit Blut oder anderen Körperflüssigkeiten oder Ausscheidungen von Patienten mit Ebolafieber-Verdacht hatte geht wie folgt vor: • Sofortmaßnahmen – Hände mit einem begrenzt viruziden oder viruziden Händedesinfektionsmittel desinfizieren.

– Spülung mit Wasser und Seife.

• Stich-/Schnittverletzung – Spontanen Blutfluss nicht sofort unterbinden, da potentiell infektiöses Material dadurch ausgespült wird. Sonstige Manipulation an der Wunde nach Möglichkeit vermeiden, insbesondere Quetschen und Ausdrücken direkt im Einstichbereich, im keine Erregerverschleppung in tiefere Gewebsschichten zu begünstigen.

– Nach der spontanen oder induzierten Blutung ggf. Stichkanal bzw. Schnittverletzung spreizen und Spülung mit Wasser/Seife oder Antiseptikum durchführen.

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Postexpositionsprophylaxe

• Hautexposition – Gründliches Waschen mit Wasser und Seife. Danach, falls verfügbar, Abreiben der Hautoberfläche mit großzügiger Einbeziehung des Umfelds um das kontaminierte Areal mit einem mit Hautantiseptikum satt getränkten Tupfer.

• Kontamination des Auges – Unverzüglich reichliches Ausspülen des Auges mit Ringer-, Kochsalzlösung oder Wasser.

• Aufnahme in die Mundhöhle – Sofortiges, möglichst vollständiges Ausspeien des aufgenommenen Materials. Danach mehrfaches Spülen (ca. 4-5 mal) der Mundhöhle mit Wasser, wenn vorhanden Wasserstoffperoxid. Jede Portion ist nach etwas 15 Sekunden intensiven Hin- und Her-Bewegens in der Mundhöhle auszuspeien.

Weitere Maßnahmen, bzw. das weitere Prozedere, legt das Gesundheitsamt fest.

Quelle: Robert Koch Institut. „Maßnahmen zur Desinfektion nach Kontakt mit einem begründeten Ebolafieber-Verdachtsfall in Deutschland.“ Abgerufen am 23.10.2014. http://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/E/Ebola/Desinfektion_bei_begruendetem_Ebolaverdacht.pdf?__blob=publicationFile Deutsche AIDS-Gesellschaft e.V. „Deutsch-Österreichische Leitlinien zur Postexpositionellen Prophylaxe der HIV-Infektionen.“ Abgerufen am 23.10.2014. http://www.daignet.de/site-content/hiv-therapie/leitlinien 1/Deutsch_Osterreichische%20Leitlinien%20zur%20Postexpositionellen%20Prophylaxe%20der%20HIV_Infektion.pdf

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EMPFEHLUNGEN

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Empfehlungen

• Schulung und Information der Mitarber/Innen im Rettungsdienst, wann ein begründeter Verdachtsfall vorliegt. (Ablaufschema RKI) • Training: An- und Ablegen von Infektionsschutzsets • Regelmäßige Prüfung der aktuellen Informationen des Robert Koch Institutes zum Ebolafieber in Westafrika.

– Aktualisierung der Flussdiagramme – Aktualisierung der betroffenen Länder

http://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/E/Ebola/Uebersicht.html

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REGELWERKE

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Regelwerke

• Gesetz zu den Internationalen Gesundheitsvorschriften • Infektionsschutzgesetz (IfSG) • Allgemeine Verwaltungsvorschrift über die Koordinierung des Infektionsschutzes in epidemisch bedeutsamen Fällen (IfSG Koordinierung) • Biostoffverordnung (BiostoffV) • Verordnung zur Regelung von Zuständigkeiten nach dem Infektionsschutzgesetz (ZVO-IfSG) • Ordnungsbehördengesetz (OBG) • Liste der vom RKI geprüften und anerkannten Desinfektionsmittel und -verfahren • FwDV 500 – Einheiten im ABC-Einsatz • Seuchenalarmplan des Rhein-Erft-Kreises • Technischen Regeln für Biologische Arbeitsstoffe (TRBA) • GUV-R 250 – Biologische Arbeitsstoffe im Gesundheitswesen und in der Wohlfahrtspflege 28.04.2020

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Quelle: Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. „Aktuelle Informationen zum Ebolafieber in Westafrika, zur Situation in Deutschland und in anderen Ländern.“ Stand 04.11.2014. http://www.bbk.bund.de/DE/TopThema/TT_2014/Aktuelle_Infos_Ebola_okt_2014.html 28.04.2020

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Bei Fragen und Anregungen

Rhein-Erft-Kreis Der Landrat Willy-Brand-Platz 1, 50126 Bergheim Tel. Fax (0 22 71) 83–0 (0 22 71) 83-2300 E-Mail [email protected]

www.rhein-erft-kreis.de

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