Transcript Monovision
Presbyopie und Kontaktlinsen 998211-1 Der potentielle Markt:1950 - 2030 United Nations, 1999 & US Census Bureau, 2000 • Presbyope im Alter von 40-44: – 1950 140 Millionen NEUE Kandidaten – 1990 280 Millionen NEUE Kandidaten – 2030 Prognose 565 Millionen NEUE Kandidaten – d.h. 200% an NEUEN Kandidaten alle 40 Jahre 998211-2 Der potentielle Markt:1950 - 2030 United Nations, 1999 & US Census Bureau, 2000 • PLUS jeden > 44 Jahre – potentieller Markt > 1 Billion KL Träger 998211-3 Korrektion der Presbyopie: Möglichkeiten mit KL • Kombination aus KL (F) und Brille (N) • Monovision – Ein Auge für F – Ein Auge für N, aber welches? • Bifokale KL: – Simultanes Sehen – Alternierendes Sehen • Modifizierte Monovision – Kombination aus Einstärken KL & bifokaler KL • Formstabil, weich, oder Siloxan-Hydrogele 998211-4 Anpassstrategien bei Presbyopen • Tageslinsen sind ideal • Verlängertes Tragen der Probelinsen – realistischer, besseres Feedback • Probelinsen sollten in etwa der Stärke entsprechen, die der Kunde benötigt • Befolgen Sie die Anpassempfehlung des Herstellers – Für die ersten Linsen – Veränderungen anschließend wenn nötig • Nehmen Sie getönte KL um das Handling zu erleichtern – unkorrigierte fortgeschrittene Presbyope arbeiten je nach visueller Leistung mit Gefühl 998211-5 Korrektion der Presbyopie mit KL: Was muss beachtet werden Nach Ghormley, 1989 • Tränenfilmstatus • Anforderungen an das Sehen • Lidspannung/-stellung • Arbeitsbedingungen • Sensibilität von HH & Lidern • Binokularsehen & Stereopsis • KL Materialien • Erforderliche Addition • Verfügbarkeit von Tönungen • Motivation • Damit verbundene Kosten • Medikamente 998211-6 Frühe Presbyopie • Akkommodation und Konvergenz – Bei KL anders als bei Brille — Anforderungen an Myope bei KL — Anforderungen an Hyperope bei KL –Besonders bei hohen Refraktionswerten • Vorsicht bei früher Presbyopie bei Myopen – Evtl. können Probleme mit Hyperopen umgangen werden (Maximum an + Stärken geben) 998211-7 Presbyopie: Korrektionsmöglichkeiten mit KL • Monovision • Modifizierte Monovision • Simultane Bifokalsysteme • Alternierende Bifokalsysteme • Diffraktive Bifokallinsen 998211-8 Korrektion der Presbyopie: generelle Methoden • Simultansehen (rotationssymmetrisch): – Designs — konzentrische ‘Segmente’ — Vorder- oder Rückfläche — asphärisch — progressive Optiken (PAL) — diffraktiv (zur Zeit nur Hydrogel) – Alle sind unabhängig von der Rotation der Linse 998211-9 Korrektion der Presbyopie: generelle Methoden • Alternierendes Sehen (asymmetrisch) –Einteilige KL, oder… –verschmolzenes (oder eingebettetes) Segment 998211-10 Korrektion der Presbyopie: Simultansehen • Konzentrisch F N • Asphärisch • Diffraktiv 998211-11 N F Korrektion der Presbyopie mit KL: Simultansehen: Hybriddesign Nähe: 1.7 mm Ø sphärisch Ferne: 2.3 mm Ø sphärisch Konzentrisch & asphärisch TD=14.4 mm Nähe: 8.5 mm Ø sphärisch 998211-12 Ferne: 8.5 mm Ø sphärisch Simultansehen PAL*, asphärisch (z.B. elliptisch) * PAL (Progressive-Addition LensGleitsichtlinse) elliptische Zentrum-Ferne Useful contributions Netzhautbild PAL Retina Prolate Form der Vorderfläche (s. Abb) Beachte: Strecken und Größen im Objektraum müssen nicht skaliert werden Oblate Form der Rückfläche 998211-13 Simultansehen PAL, asphärisch elliptische NACHTEIL beeinträchtigtes Netzhautbild Zentrum-Ferne PAL Retina Prolate Form der Vorderfläche Beachte: Strecken und Größen im Objektraum müssen nicht skaliert werden 998211-14 Korrektion der Presbyopie mit KL: Alternierendes Sehen • KL bewegt sich auf dem Auge – Positionen der F und N Zonen über der Pupille – Position sollte möglichst stabil sein • Designs: – segmentiert (Nahsegment) — ähnlich wie Bifokalbrillengläser • Konzentrisch (symmetrisch über das Zentrum der Linse) —Asphärisch oder sphärisch 998211-15 Bild 998211-16 Anpassung von Bifokallinsen: positive Faktoren • starke Motivation • Berufe mit weniger anspruchsvollen Sehaufgaben, z.B. Landschaftsgärtner – Mäßige Anforderungen an das Sehen – Kompromisse sind akzeptabel • Gepflegtes Auftreten/kümmern sich um ein gepflegtes Äußeres • Weibliches Geschlecht • Frühere/derzeitige erfolgreiche KL Anpassung – Niedrig myop – Früh presbyop • Realistische Erwartungen/stundenweises Tragen 998211-17 Anpassung von Bifokallinsen: negative Faktoren • Emmetropie, Hyperopie, höhere Myopie – Akzeptieren Unschärfen in der F wahrscheinlich nicht • Kritische Sehaufgaben – Richtungsabhängiges Sehen – Berufe mit anspruchsvollen Sehaufgaben • Frühere Probleme bei der Gewöhnung an Bifokalbrille • Schlecht beleuchtete Umgebung, v.a. in der Nähe • Häufiges Fahren in der Nacht 998211-18 Anpassung von Bifokallinsen: negative Faktoren ….geht weiter • Unrealistische Erwartungen – Sehen • Unenthusiastischer Fachmann • Kontraindikationen für KL (generell) – Trockenes Auge – Einige Medikamente 998211-19 Korrektion der Presbyopie mit KL wünschenswerte Faktoren • Gute Motivation • Reif und verantwortungsbewusst • Weitere Vorteile – Nützlich beim Sport – verbessertes Aussehen – bequem • Verfügbarkeit bifokaler Designs, die einen guten Visus und Binokularsehen ermöglichen 998211-20 Korrektion der Presbyopie mit KL wünschenswerte Faktoren • Geringere Sensibilität: – Gegenüber geringerem Kontrast – Gegenüber Halos – Gegenüber geringerer Nahsehschärfe bei geringer Beleuchtung • KL tolerant • mittlere Pupillengröße (4 mm Öffnung) • Abhängigkeit von der Nahkorrektion 998211-21 Korrektion der Presbyopie mit KL unerwünschte Faktoren • Lidspannung – Schlaffe Lider stellen ein Problem dar • Kopfhaltung & sehr große Pupillengröße – Abhängig vom KL Design • Schlechte Geschicklichkeit (Probleme beim Handling) • Unangebrachtes Verhalten/Einstellung: – Gibt sich keine Mühe – Nur Routinesache – keine Kompromissbereitschaft bezüglich des Sehens – Genauso einfach wie Einstärkenlinsen früher 998211-22 Korrektion der Presbyopie mit KL Nachteile • Höherer Zeitaufwand • Geringere Erfolgsquote (Vgl. Zu Einstärken KL) – Besser mit neueren Designs • Höhere Kosten – Für den KL Träger (teurer als Einstärken KL) – Für den Anpasser (Probelinsen, weniger mit Tageslinsen) • Doppelbilder (d.h. F & N) – Meist Kompromiss bezüglich des Sehens – Zwischenbereich kann unmöglich sein 998211-23 Korrektion der Presbyopie mit KL Nachteile • Sehen mit Brille meist besser • Komplexe Designs höherer Aufwand • Berufsbedingte Überlegungen – Ist die Bildsuppression akzeptabel? – Fahren, z.B. bei Nacht? 998211-24 Korrektion der Presbyopie mit KL Nachteile: generelle Probleme mit KL • Qualität und Quantität des Tränenfilms • Medikamente – Kann trockenes Auge auftreten? • Probelinsensets (mehr Parameter) – Kosten, Aufbewahrung, Inventarkontrolle 998211-25 KL für Presbyope Anforderungen an das Sehen • Wird eine gute Sehschärfe in der Ferne benötigt? – Fahren, fliegen, Kranführer • Gutes Nahsehen – Redakteur, Büroarbeit, Präzisionsarbeit • Gutes Sehen im Zwischenbereich – Textverarbeitung, Musiker (z.B. Klavier) 998211-26 KL für Presbyope Anforderungen an das Sehen • Primäre Bedürfnisse – Ferne, Zwischenbereich oder Nähe? • Funktionelles Umfeld – Blickrichtung, Fixationsdauer • Sekundäre Bedürfnisse – sozial, Teilzeit, andere Tätigkeiten • Zusätzliche Brille – Können KL + zusätzliche Brille alle Sehanforderungen abdecken? 998211-27 Formstabile Bifokallinsen Vorteile • Ideal für: – bisherige PMMA/formstabil Träger – Träger von weichen KL, bei denen Probleme aufgetreten sind, z.B.: — Vaskularisation — chronische Ödeme/Hornhautschäden — Presbyopie-Möglichkeiten ohne Erfolg • Hornhautastigmatismus kann korrigiert werden • Unter Umständen exzellentes Sehen 998211-28 Weiche Bifokallinsen • Ideal für: Vorteile – Bisherige zufriedene Weichlinsenträger — Komfort, Anpassung – Träger von formstabilen KL bei denen Probleme aufgetreten sind — chronische 3 & 9 Uhr Stippen — mangelnder Komfort — Dezentration — Restastigmatismusfehler 998211-29 Monovision • Nahsehen mit monokularer Addition – Mit einem Auge Sehen in der Ferne – Mit einem Auge Sehen in der Nähe • Wird seit 1920 verwendet • Prinzip ähnlich wie bei einem Monokel • Minimale prismatische und vergrößernde Wirkungen – Bei Monovision mit Brille ist das nicht so 998211-30 Monovision • Ethische und rechtliche Gesichtspunkte – Widerspricht allen Philosophien der Augenoptik — in der Ausbildung wird maximales Binokularsehen forciert – Ein bewusster Kompromiss bezüglich des Sehens — welchen Beruf übt der KL Träger aus? – Steigert professionelle Verantwortung/ Nachlässigkeitfrage – Werden zusätzliche Sehhilfen benötigt? – Adäquate Ausbildung und Vorsicht notwendig 998211-31 Monovision Kontaktlinsen • formstabil, weich, Siloxan Hydrogele • Sphärisch, asphärisch, torisch • klar, getönt (undurchsichtige Tönungen nicht gut geeignet?) • Tauschintervall: – täglich – wöchentlich – monatlich – vierteljährlich (zu selten?) – jährlich (zu selten?) 998211-32 Monovision Kritikpunkte • • • • • • • Widersprüchlich zu Ausbildung und Schulungen Begriff ‘einäugig’ Suppression wird vorsätzlich induziert Kontrastempfindlichkeit ist Stereopsis ist Sehqualität ist Möglich Orientierungs- und Gleichgewichtsstörungen • keine richtige Adaptation 998211-33 Monovision Schwierigkeiten • Starke Dominanz eines Auges • Gleichmäßige Blickbewegungen notwendig • verschwommene, kleine, helle Stimuli vor einem dunklen Hintergrund schwer zu übersehen • Fahren bei Nacht (Fahren am Tag OK) • Bei Add > 2 dpt schlechteres Sehen im Zwischenbereich • Pupillengröße ist ein wichtiger Einflussfaktor (je größer desto schlechter) 998211-34 Monovision Anpassindikationen Geeignete, hoch motivierte KL Träger, die: • eine Korrektion auf dem dominanten Auge bevorzugen • eine alternierende Augendominanz haben (d.h. FN) • folgendes aufweisen: – <50” Stereosehen – < 0.6 D Esophorie • kleinere Pupillen als der Durchschnitt haben 998211-35 Monovision Vorteile • Einfache Anpassung (Einstärken KL) • Gut geeignet für viele Presbyope – Erfolgsquote beträgt im Mittel 73% • Keine signifikante Verschlechterung des Binokularvisus • Geringere Kosten (ähnlich wie bei Einstärken KL) • Meist geringer Zeitaufwand (unkomplizierte KL) • Optimierung für Nähe oder Ferne möglich (jede Entfernung?) 998211-36 Monovision Vorteile • Funktioniert in den meisten Fällen • Einfache Anpassung • Akzeptanz/Ablehnung meist sehr schnell – Erste Reaktion negativ – vorraussichtlich Ablehnung – Erste Reaktion positiv – kein verlässlicher Indikator • Ideal für soziale/gelegentliche Anwender • Meist weniger Probelinsen notwendig (Vgl. Bifokale Probelinsen) 998211-37 Monovision Nachteile • Einstellung von Anpasser &Patient • Verringertes Stereosehen – Reduzierte binokulare Summation • Herabgesetzte Kontrastempfindlichkeit – allerdings tritt dieses Problem auch bei allen anderen KL Korrektionsmöglichkeiten für Presbyopie auf • Keine scharfe Abbildung im Zwischenbereich mit höheren Additionen – Eher den Zwischenbereich korrigieren als die Nähe? 998211-38 Monovision Nachteile • Geschwindigkeit der visuellen Aufgaben kann geringer sein • Nicht geeignet bei Amblyopie • Nicht geeignet bei Patienten mit binokularen Sehstörungen • Probleme beim Sehen/Fahren in der Nacht • Auf lange Sicht kann eine dauerhafte Veränderung des Refraktionsfehlers auftreten 998211-39 Monovision Nachteile • Zusätzliche Brille oder KL müssen in Betracht gezogen werden für: – besseren Visus in der Ferne – besseren Visus in der Nähe –Andere Distanzen 998211-40 Monovision Nachteile • In seltenen Fällen trat folgendes auf: – Verschwommenes Sehen – Gelegentlicher Gleichgewichtsverlust – Schwindelgefühl – Verlust der Stereopsis 998211-41 Monovision Kontraindikationen • Probleme beim Binokularsehen, Amblyopie, SNV • Personen, die: – – – – – – Regeln missachten Schnell aufgeben Unzuverlässig sind Wehleidig sind Unselbstständig sind Wankelmütig sind • Zu hohe Anforderungen an das Sehen – Kleine Details – Gutes räumliches Sehen • Schlechte Lichtverhältnisse • Starke Präferenz eines Auges 998211-42 Monovision dominantes Auge • Meist wird das dominante Auge für die Ferne korrigiert Arten der Dominanz • Richtungsdominanz • Dominanz eines Auges – Geringste Annahme von plus (Blickbinokularsehen) - Genauerer Endpunkt bei subjektiver Refraktion - Bestimmung des Nahkonvergenzpunktes schlecht möglich 998211-43 Monovision dominantes Auge ……Fortsetzung • Sensorische Dominanz, z.B. Ogle et al’s Fixationsdiparartionstest, +2 D test, monokulare Unschärfensuppression • Funktionelle Dominanz, Änderungen entsprechend des Tests oder der Testentfernung • Auge mit bestkorrigierter Sehschärfe • Berufsbedingte Belange, z.B. fahren & Positionen der Fahrzeugspiegel (Rechts -oder Linkshänder?) 998211-44 Anpassung der KL für die Ferne Vorgehensweise • Dominantes Auge bestimmen • Refraktion für maximalen Fernvisus bestimmen – Astigmatismus 0.75 dpt korrigieren • Tageslinsen verwenden – Geringe Kosten für Probelinsen • Wenn nötig die Rollen der Augen vertauschen • Bei geringer Akzeptanz abbrechen 998211-45 Anpassung der KL für die Nähe Vorgehensweise • Geringste Add für klares Sehen in der Nähe • Maximieren Sie den Bereich des schärfsten Sehens – Jung-Presbyope können Suppressionsschwierigkeiten haben, wenn der Stärkenunterschied zwischen beiden Augen gering ist – Alt-Presbyope können Schwierigkeiten haben, wenn die Addition zu hoch ist 998211-46 Anpassung der KL für die Nähe Vorgehensweise • Evtl. Wird eine zusätzliche Brille oder eine dritte KL benötigt für oft genutzte anspruchsvolle Aufgaben in: – Der Nähe (Änderung nur für Fernrefraktion erforderlich) – Dem Zwischenbereich (Änderung beider Refraktionen erforderlich) – Der Ferne (Änderung nur für Nahrefraktion erforderlich) • Bei Unverträglichkeit abbrechen 998211-47 Monovision Sehanforderungen im Berufsleben • Kinderbetreuer: viele Details (bifokale KL?) • Buchhalter: hauptsächlich Nähe (Schreibtischarbeit) — KL zum Lesen auf dem dominanten Auge • Textverarbeiter: hauptsächlich Nähe mit lateraler Blickrichtung — KL für die Nähe auf dem Auge, dass den geringeren Abstand zum Textmaterial hat • Automechaniker: Nähe & Zwischenbereich — nicht die besten Bedingungen für KL (Schmutz)? • Juwelier: hauptsächlich Nähe — erfahren in Suppression (Uhrmacherlupe) • Grafiker oder Feinmechaniker (zu anspruchsvoll?) • Gibt es irgendwelche Sicherheitsbelange? 998211-48 Monovision Anpassablauf • Unerfahrene KL Träger – Evtl. Zuerst Anpassung von KL für die Ferne • Nach der Eingewöhnungsphase Monovision ausprobieren • Erfahrene KL Träger – KL für die Nähe auf dem dominanten Auge mit geringstmöglicher Addition – Diese Kombination ausprobieren – Nachkontrolle nach 2 - 10 Tagen 998211-49 Monovision Hinweis • Wählen Sie eine KL mit Handhabungstönung • Sprechen Sie über Pflege- und Aufbewahrung – Mit erfahrenen KL Trägern, wiederholen/verbessern – Mit Neophyten, von Anfang an erklären 998211-50 MONOVISION Hinweis • KL für die Nähe zuerst einsetzen und zuletzt herausnehmen • Eingewöhnungszeit – Meist schnell, kann aber Tage bis Wochen dauern – Es ist zwar relativ unwahrscheinlich, aber es kann zu verschwommenem Sehen und Schwindelgefühl kommen • Beim Fahren bei Nacht können Blendungen und Halos auftreten: – Tiefenwahrnehmung – Entfernungseinschätzung – Reaktionszeiten, und… Verwirrungen möglich 998211-51 Monovision klinisch-legale Gesichtspunkte Patienten mit Monovision sollten: nach Harris and Classé • Sorgfältig ausgewählt werden • Gut angepasste KL erhalten • Über Risiken, wie die reduzierte Sehschärfe und Stereopsis gut aufgeklärt werden Bei Nachlässigkeiten bei der Aufklärung, Anpassung oder Nachkontrolle dieser Patienten kann der KL Spezialist zur Rechenschaft gezogen werden. Einverständniserklärung verwenden 998211-52 Warum sich die Mühe mit bifokalen KL machen? • 25-30% der Patienten vertragen Monovision nicht • Einige Bifokallinsen bieten einen besseren visus bei geringem Kontrast und Stereopsis • Besser bei Störungen des Binokularsehens • Besser bei Amblyopie oder starker Dominanz eines Auges • ‘High tech’ Lösung – Aufbau der Praxis – Kann bei der Kundenbindung helfen 998211-53 Verstärkte Monovision • Einstärken KL für die Ferne im dominanten Auge • bifokale KL im nicht dominanten Auge (N) – Überkorrektion der N berücksichtigen • Abhängig von den Sehaufgaben: – Reduzierte Fernkorrektion und vollständige Korrektion der Nähe – Reduzierte Nahkorrektion und vollständige Korrektion der Ferne 998211-54 Verstärkte Monovision • Oft sinnvoll bei hohen Additionen • Integration einer Bifokallinse in ein Monovision System – Um die Nähe zu verstärken - N-Zentrum KL im dominanten Auge - Volle Nahkorrektion (Einstärken KL) im nicht dominanten Auge – Um die Ferne zu verstärken - F-Zentrum KL im dominanten Auge - Fernkorrektion (Einstärken KL) im nicht dominanten Auge 998211-55 Modifizierte Monovision • Geeignet für Patienten mit fortgeschrittener Presbyopie und speziellen Sehanforderungen • Anpassung einer Bifokal KL mit Tendenz für die Ferne auf dem dominanten Auge • Anpassung einer Bifokal KL mit Tendenz für die Nähe auf dem nicht dominanten Auge • Abhängig von den Sehaufgaben: – Reduzierte Fernkorrektion und vollständige Korrektion der Nähe – Reduzierte Nahkorrektion und vollständige Korrektion der Ferne (z.B. Berufskraftfahrer) 998211-56 Modifizierte Monovision • F-Zentrum Bifokal KL auf dem dominanten Auge – Anpassung einer N-Zentrum Bifokal KL auf dem nicht dominanten Auge • Bei fortgeschrittener Presbyopie (+2.00 Add) – Korrektion des dominanten Auges für die F mit konzentrischer (oder progressiver Addition) weicher Bifokal KL – Ähnlich wie bei anderen Presbyopie Korrektionsmöglichkeiten evtl. Visus — evtl. werden weiche KL (F) und zusätzliche Lesebrille bevorzugt 998211-57 Simultansysteme (bifokale KL, multifokale KL & PAL) • Bifokale KL: Bilder aus F & N werden simultan auf der Netzhaut abgebildet (zusammen mit verschwommenen Bildern aus allen anderen Entfernungen) • Multifokale KL & PAL: Bilder aus F, N & Zwischenbereich werden simultan auf der retina abgebildet (zusammen mit verschwommenen Bildern aus allen anderen Entfernungen) – Deutlichkeit variiert je nach Arbeitsabstand 998211-58 Simultansysteme (bifokale KL, multifokale KL & PAL) • Zwei definierte Brennpunkte (bifokal) • Multiple (multifokal) oder kontinuierlich variable Brennpunkte (PAL) • Stärkenänderungen über die gesamte Oberfläche – Einzelne Schritte (bifokal, multifokal) — Überlagerungen? – Gleitend (PAL) – optisch, ähnlich wie bei sphärischer Abberation — dementsprechend verringerte Bildqualität — Fokustiefe Schärfentiefe 998211-59 Simultansehen mit bifokalen KL Vorteile • Formstabile und weiche KL erhältlich • Innerhalb der Pupille simultane N & F Korrektion vorhanden • Bei größeren Pupillen alternierendes Design besser • Nicht blickabhängig aber lichtabhängig • Positive sphärische Abberation, ein Vorteil? • Komfortabler als segmentierte Designs – Ähnlich wie bei Einstärken KL • Einfachere Anpassung 998211-60 Konzentrische Simultansysteme Hydrogel Bifokal KL: Acuvue ‘Träger’ F:N 65:35 Lichtverhältnisse vs. Pupillengröße Rand N F F N F 998211-61 nach: Meyler & Veys, 1999 Simultansehen mit bifokalen KL Nachteile • In einigen Fällen Sehschärfe • In einigen Fällen Kontrast – Vor allem bei schlechter Beleuchtung • Abhängig von der Pupillengröße • Eingewöhnungs- und Akzeptanzprobleme – Sehschärfe? – Kontrast – Halos/Schatten • Genaue Überrefraktion ist schwierig – Multiple Refraktionswerte im Zentrum 998211-62 Simultansehen mit bifokalen KL konzentrisch • N-Zentrum (Z-N) oder F-Zentrum (Z-F) • Lage der Zonen – Vorder- oder Rückfläche • Beliebige Materialien (außer Siloxan Hydrogele) • Beliebige Zonengrößen (in angemessenem Rahmen) 998211-63 Bild 998211-64 N-Zentrum konzentrisch Vorgehensweise bei der Anpassung • Zentraler Sitz – Linsenbewegung minimieren • ausreichende/reduzierte Bewegung – Zone soll immer innerhalb des Pupillenbereichs sein • Zonendurchmesser bedeckt 50% des Pupillenbereichs – Als Ausgangspunkt – Überprüfung der gewohnten Raumbeleuchtung • Wenn Schwierigkeiten auftreten, probieren Sie modifizierte Monovision 998211-65 Simultansehen mit bifokalen KL Zentrale Zone über der Pupille zentriert – 0.87 mm – 0.5 mm Zone in der Pupille = unbedeckte Pupille – 1 mm – 1.5 mm Pupillengröße: 4 mm Größe der zentralen Zone: 3 mm – 2 mm Merke: für deutliches Sehen nur zentrale Zone (weiß). Rest der KL wird ignoriert 3D Aspekte werden ebenfalls ignoriert (Plangeometrie) 998211-66 Simultansehen Z-N Designs • Generell gutes Nahsehen – Geringe Beleuchtung begünstigt Sehen in der Ferne – Hohe Beleuchtung begünstigt Sehen in der Nähe 998211-67 Simultansehen mit bifokalen KL Z-N Probleme • Die meisten Z-N Bifokallinsen haben kleine Optikzonen (<3 mm) • Pupillengröße ist wichtig – Abhängig von der Beleuchtungsstärke – Kleine Pupillen mindern die Sehqualität in der Ferne • Bedeckung der Pupille ist wichtig – Zentrierung und minimale Bewegung der KL sind wichtig • Wenn ähnliche Linsen R+L inadäquat sind, prüfen Sie verschiedene Optikzonendurchmesser oder kombinieren Sie verschiedene Linsendesigns 998211-68 Zentrum-Ferne alternierend konzentrisch Vorgehensweise bei der Anpassung • Zentrischer Sitz • Ähnlich der modifizierten Monovision – Segment des dominanten Auges 0.5mm > Pupillendurchmesser – Nicht dominantes Auge 0.5mm < Pupillendurchmesser – Leichte Verschiebung beim Blick nach unten erwünscht • Wenn Schwierigkeiten auftreten, gehen Sie zurück zu Monovision 998211-69 Simultansehen Z-F Designs • Generell geringe Nahsehschärfe – Geringe Beleuchtung begünstigt das Nahsehen – Hohe Beleuchtung begünstigt das Fernsehen – Eine leichte Verschiebung der KL (bei weichen KL minimal) während des Blickes nach inferior begünstigt das Nahsehen 998211-70 Anpassung einer Z-N mit einer Z-F Linse Simultansehen mit bifokalen KL • Zentrum-Ferne (Z-F) im dominanten Auge • Zentrum-Nähe (Z-N) im nicht dominanten Auge • Zur Optimierung können sphärische und asphärische Designs kombiniert und die Zonendurchmesser variiert werden • Anpassung der KL umgekehrt, wenn hauptsächlich die Nähe benötigt wird oder vom Kunden bevorzugt wird • Nutzen Sie die Vorteile von: – KL Typ (formstabil, Hydrogel) – KL Design (Z-F, Z-N, Zonendurchmesser, Asphärizität) 998211-71 Korrektion der Presbyopie mit KL: Simultansehen: Hybriddesign D Nähe: 1.7 mm Ø sphärisch Ferne: 2.3 mm Ø sphärisch konzentrisch & asphärisch N N Nähe: 8.5 mm Ø sphärisch 998211-72 D TD=14.4 mm Ferne: 8.5 mm Ø sphärisch Formstabile konzentrische Bifokallinsen • Simultanes oder alternierendes Prinzip • Simultanes Prinzip bessere Möglichkeit – Einfachere Anpassung – Noch mehr vereinfacht (neue Linse kann erforderlich sein) – Evtl. Kompromisse bezüglich der Sehqualität 998211-73 Formstabile konzentrische Kontaktlinsen • Z-F Zone, ringförmig – Rückflächenkonzentrische Bifokallinse (De Carle) – Vorderflächenkonzentrisch • Reverse bifokal – Zentrale Addition, Fernkorrektion ringförmig – verschmolzen aus Kunststoffen mit zwei verschiedenen Brechungsindizes (z.B. RGP & PMMA) – einteilig (RGP) 998211-74 Dezentriertes ringförmiges Design (RGP) Vergrößerter Bereich der Linse Fernsegment rVertiefung 998211-75 Dezentriertes ringförmiges Design (RGP) Fern ‘add’ = –1.50 D (Beispiel) Material = tisilfocon A, n = 1.44 Linse Tränenlinse n’ – n F= r 1.336 – 1.44 –1.50 = rVertiefung rVertiefung rVertiefung = +6.93 mm nLinse = 1.44 nTränen = 1.336 998211-76 Dezentriertes ringförmiges Design (RGP) Was, wenn n des Materials niedrig ist, z.B. hexafocon A, n = 1.415? Fern ‘add’ = –1.50 D Linse Tränenlinse 1.336 – 1.415 –1.50 = rVertiefung rVertiefung nLinse = 1.415 rVertiefung = +5.27 mm nTränen = 1.336 998211-77 Formstabile konzentrische Bifokallinsen Anpassung • Simultansehen – Anpassung mit minimaler Bewegung der KL – Gute Zentrierung nötig • Zentrale Zone mit Fernstärke ist kleiner als die Eintrittspupille bei normaler Beleuchtung – Ca. 3.0 mm 998211-78 Konzentrische Designs formstabiler KL Anpassung • Alternierendes Sehen – Besser mit einem Vorderflächendesign – Geringe Lidspannung ist wichtig - bewegen die KL für die F für die N – Sorgfältige Auswahl der Zonendurchmesser – Funktioniert am besten bei kleinen Pupillen 998211-79 Formstabile konzentrische Bifokallinsen Anpassung • Vorteile – Einfache Anpassung – Gute Physiologie unter der Linse (hoher Dk/t) • Nachteile – Möglicherweise Schleiersehen (vor allem Nachts) – Abhängig von der Pupillengröße – Diskomfort (typisch bei formstabilen KL) 998211-80 Optische Prinzipien bei asphärischen Kontaktlinsen 998211-81 Kegelschnitte Ellipse e2 > 0 & < 1 (prolat) Kreis e2 = 0 –1 0 Prolat +1 e2 Wert r = 7.80 mm 998211-82 Parabel –2 Ellipse Oblat Kreis Ellipse Ellipse e2 < 0 (oblat) Hyperbel +2 Simultansehen mit bifokalen KL asphärisch • Rückflächenasphärisch – Zentrum-Ferne (Z-F) – Kegelschnitt — Parabel e2 = 1 oder Hyperbel e2 >1 — begrenzte Additionsstärken • Vorderflächenasphärisch – Zentrum-Nähe (Z-N) – Kegelschnitt — elliptisch, e2 >0.36 (prolat) — Vorsicht beim Sehen in der Ferne • Sphärische Aberration wird ausgenutzt 998211-83 Simultansehen PAL, elliptisch asphärische KL (Z-F) Oblat 998211-84 Oblate elliptische Vorderfläche Rückfläche flacht zur Peripherie hin ab, + in der Peripherie Prolate elliptische Rückfläche Kreis Vorderfläche wird zur Peripherie hin steiler, + in der Peripherie Kreis Oblat Vorderfläche flacht zur Peripherie hin ab, + in der Peripherie 998211-85 Oblate elliptische Rückfläche Prolate elliptische Vorderfläche Simultansehen PAL, elliptisch asphärische KL (Z-N) Rückfläche wird zur Peripherie hin steiler, + in der Peripherie Simultansehen PAL*, asphärisch (z.B. elliptisch) * PAL (progressive Linse) Elliptische Zentrum-Nähe Vorteilhafte Beeinflussung Netzhautbild PAL Retina Prolate Vorderflächenform (s. Abb) Beachte: Strecken und Größen im Objektraum müssen nicht skaliert werden (oder oblate Rückflächenform) 998211-86 Simultansehen mit bifokalen KL asphärisch • Aberrationen werden ausgenutzt – Sphärische Aberration wird ausgenutzt um Addition zu erzeugen – Eine Oberfläche ist generell sphärisch – Bei hohen Additionen weniger sinnvoll? (für hohe Additionen schwierig zu konfigurieren) – Zentrierung wichtig – Bei den meisten Designs wird die Hornhauttopographie und S´ der Linse vernachlässigt – Andere Aberrationen können zunehmen, z.B. peripherer Astigmatismus 998211-87 Formstabile asphärische Bifokallinsen Design • Asphärische Rückfläche – prolate Ellipse meist Zentrum-Ferne (Z-F) [siehe Folie 84] • Asphärische Vorderfläche – oblate Ellipse wenn Zentrum-Ferne (Z-F) [Folie 84] – Herstellung zu schwierig, deshalb meist ZentrumNähe (Z-N) [Folie 85] 998211-88 Formstabile asphärische Bifokallinsen Design • pseudoasphärisch, d.h. kein einkurviges Design – sphärische apikale Zone + asphärische Peripherie • E2 Werte von 0.5 bis 2.2 • Je größer der e2 Wert, desto höher ist die periphere Abflachung und umso höher ist die Addition – Meist maximal +1.50 dpt Addition 998211-89 Formstabile asphärische Bifokallinsen Modifizierende KL Anpassung • Steilanpassung erforderlich, um die gewünschte periphere Asphärizität zu erreichen • Auf einem identischen Auge mit einer Addition von +1.75D – Sphärische Anpassung von 7.75 (p=1.0) 9.60/–4.25 Wird zu 7.35 (p = 0.1) 9.60/–6.60 998211-90