Motivierende Gesprächsführung

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Transcript Motivierende Gesprächsführung

Motivierende
Gesprächsführung
Vermeidbare frühe Fallen und
Erstgespräch
Vermeidbare Fallen
Vermeidbare frühe Fallen:


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


Die
Die
Die
Die
Die
Die
„Frage-Antwort-Falle“
Falle, Partei zu ergreifen
Expertenfalle
Etikettierungsfalle
Falle, sich zu früh auf etwas zu konzentrieren
Schuldfalle
Vermeidbare Fallen
Die „Frage-Antwort-Falle“

provoziert passive Haltung des Klienten

Klient lernt, kurze Antworten zu geben

betont den nicht immer wünschenswerten
„Expertenstatus“ der Beraterin
Vermeidbare Fallen
Die „Frage-Antwort-Falle“
Abhilfe schaffen

offene Fragen und aktives Zuhören

oftmals zu Beginn erforderliche Informationen
durch gesonderten Fragebogen vor der
eigentlichen Sitzung einzuholen
Vermeidbare Fallen
Die Falle, Partei zu ergreifen

Therapeut: „Das Beste, was Sie tun können, ist
nicht mehr zu rauchen und mit dem Trinken
aufzuhören!“

Klient: „Und was ist das Zweitbeste?“
Vermeidbare Fallen
Die Falle, Partei zu ergreifen

gilt es im Sinne von MI unbedingt zu vermeiden

führt zumeist dazu, dass die Klientin die
entgegengesetzte Seite der Ambivalenz besetzt

erschwert Veränderung und Motivation
Vermeidbare Fallen
Die Expertenfalle
Erwecken des Eindrucks, alle Antworten zu
kennen; schnelles Anbieten scheinbarer Lösungen
 drängt KlientInnen in passive Rolle und erschwert
die Erforschung der Ambivalenz
 bei MI ist die Person selbst der wirkliche Experte

Vermeidbare Fallen
Die Etikettierungsfalle
das Arbeiten mit Diagnosen löst häufig
Widerstand aus („Sie sind Alkoholiker!“),
 ohne dass es oftmals nötig ist
 Probleme können stattdessen exploriert werden
 dies schließt nicht aus, mit Etiketten zu arbeiten,
wenn KlientInnen dies wünschen (z.B. AA)

Beispiel Miller/Rollnick
Vermeidbare Fallen
Die Falle, sich zu früh auf etwas zu konzentrieren
Widerstand kann entstehen, falls sich Klientin und
Berater auf unterschiedliche Schwerpunkte
konzentrieren
 Berater/innen entdecken häufig recht früh „das
Problem“ und fokussieren es dann gfls. auch
gegen den Widerstand der KlientInnen, die ganz
andere Sorgen haben

Vermeidbare Fallen
Die Falle, sich zu früh auf etwas zu konzentrieren
lässt sich vermeiden, indem die Besorgnisse der
KlientInnen aufgegriffen werden
 führt sehr oft zu den Themen zurück, die
BeraterInnen gleich wichtig erschienen
 Bsp.: Arbeitslosigkeit, schlechte materielle
Ausstattung, Beziehungsprobleme führen zum
Thema „Umgang mit Suchtmitteln“

Vermeidbare Fallen
Die Schuldfalle

Schuldzuweisungen im Hinblick auf das Problem
sollten unterbleiben

manchmal macht es sogar Sinn, selber das
Thema aufzugreifen und zu verdeutlichen, dass es
in Beratung und Therapie nicht um
Schuldzuweisung geht
Das Erstgespräch
kann sehr bedeutend sein für den weiteren
Prozess
 die Erwartungen und die Atmosphäre werden
festgelegt
 entsteht das Gefühl positiver Zusammenarbeit,
kommt der Klient wahrscheinlicher wieder

Das Erstgespräch
Gesprächsbeginn
KlientIn erhält eine kurze Erklärung über Struktur
und Ablauf des ersten Termins und des
Beratungsprozesses sowie zur Rolle des/der
BeraterIn,
 und erhält Zeit, die eigenen Bedürfnisse und
Erwartungen darzulegen

Das Erstgespräch
Die Agenda aufstellen

„Worüber werden wir sprechen?“

macht auch dann Sinn, wenn das Thema
scheinbar vorgegeben ist (z.B. Bewährungshilfe)

abzufragende Informationen mit Fragebogen oder
zu Ende des Gesprächs erheben
Das Erstgespräch
Manfred Prior:
 Bedeutung des Telefonats zur Terminabsprache

10 bis 15 Minuten zur Motivierung und
Ressourcenorientierung

KlientIn wird darauf vorbereitet, welche Fragen
zum Problem und zu den Zielen gestellt werden

Prior, M. (2008): Beratung und Therapie optimal vorbereiten. Heidelberg, 3. Auflage