„Die Kleinen haben auch was zu sagen“ - Kita-Server Rheinland

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„Die Kleinen haben
auch was zu sagen“
Partizipation von Kindern im
Elementarbereich
„Kinder und Fische haben keine Stimme.“
(Janusz Korczak)
Inhalt
1. Was ist Partizipation?
2. Rechtliche Grundlagen der Partizipation von Kindern
3. Warum ist die Partizipation von Kindern so wichtig?
4. Kriterien für eine gelingende Beteiligung
5. Partizipation von Kindern – die Rolle der pädagogischen
Fachkräfte
6. Formen der Partizipation
Was bedeutet Partizipation für Erzieherinnen?
„Partizipation bedeutet für mich jedes Kind so anzunehmen, wie es ist und ihm den
besten Start in unsere Bildungslandschaft zu geben. Besonders möchte ich erreichen,
dass bei jedem Kind Selbstachtung und Selbstbewusstsein erlernt werden, denn nur
wer in sich selbst ruht, kann sich auf zwischenmenschliche Beziehungen einlassen.
Partizipation ist für mich bei Kindern sehr wichtig, um mehr Toleranz und Akzeptanz
in unsere Gesellschaft zu bringen, denn die Kinder von heute sind die Erwachsenen
von morgen. Der Traum von einer vorurteilsfreien und bildungsoffenen Welt liegt in
mir verankert, auch wenn die Realität manches mal anders aussieht, aber ich bin
Optimist.“
(Christel B., Erzieherin)
„Unter Partizipation verstehe ich ein Miteinbeziehen und Mitbestimmen der Kinder in
von ihnen überschaubaren Bereichen in kindgerechter Form. Dabei werden erste
demokratische Grundsätze geübt, wie ein Recht auf Angehört werden, Ideen oder
Lösungsvorschläge aus der Gruppe selbst entstehen lassen, Mitentscheiden. Das ist
wichtig für Kinder, damit sie auf diesem Weg nachhaltig ihre Wirksamkeit erfahren,
erkennen, erweitern dürfen und auch verantworten lernen.“
(Gunda S., Erzieherin)
1. Was ist Partizipation?
Ursprung:
particeps (lat.): an etwas teilnehmend, einer Sache teilhaftig sein,
bei etwas beteiligt sein
Der Begriff der Partizipation im alltäglichen
Gebrauch:
Einzelne oder auch kleine Gruppen wirken an Entscheidungen
mit, die sowohl das eigene Leben als auch das einer größeren
Gemeinschaft betreffen.
Partizipation als pädagogischer Begriff
 In Hinblick auf Kinder und Jugendliche wird Partizipation als
Beitrag zur politischen Sozialisation (Einübung demokratischer
Verhaltensweisen) und zur gesellschaftlichen Integration
verstanden.
 Auch im pädagogischen Bereich versteht man unter Partizipation
die Mitwirkung von Individuen oder Kollektiven an
Entscheidungen.
 Zu dieser Mitwirkung zählen: die Artikulation von Interesse an
Entscheidungen und von Argumenten für Entscheidungsprozesse
sowie der Akt des Entscheidens selbst.
 Es lassen sich drei Dimensionen von Partizipation unterscheiden:
1. die institutionelle Dimension
2. die interaktionale Dimension
3. die inhaltlich-thematische Dimension
 Als unmittelbare Funktion von Partizipation in
Bildungseinrichtungen wird die Verbesserung der kindlichen
Lebenswelt durch Mitbestimmung und Mitgestaltung des
Tagesablaufs sowie durch das Aushandeln gemeinsamer Regeln
und konstruktiver Konfliktlösung betrachtet.
 Partizipation hat stets mit freiwilligem Zusammenwirken,
gemeinsamen Formulieren und Realisieren von Zielen und mit
dem dabei notwendigen Aushandeln von
Interessengegensätzen zu tun.
 Partizipation ist stets mit aktivem, zielgerichteten Handeln der
Partizipierenden verknüpft.
 Partizipation von Kindern bedeutet nicht, Kinder an die Macht
zu lassen, sondern die Entscheidungen, die das eigene Leben
und das Leben der Gemeinschaft betreffen, zu teilen und
gemeinsam Lösungen für Probleme zu finden.
PARTIZIPATION
Entscheidungen teilen
an Entscheidungen mitwirken
Aushandeln gemeinsamer Regeln
Interesse an Entscheidungen artikulieren
Argumente für Entscheidungsprozesse artikulieren
freiwilliges, aktives und zielgerichtetes Handeln
gemeinsames Formulieren und Realisieren von Zielen
Beitrag zur politischen Sozialisation und gesellschaftlichen Integration
2. Rechtliche Grundlagen
Internationale Ebene:
Art. 12 der UN-Kinderrechtskonvention (Recht auf freie
Meinungsäußerung und Partizipation):
„Die Vertragsstaaten sichern dem Kind, das fähig ist, sich eine
eigene Meinung zu bilden, das Recht zu, diese Meinung in allen
das Kind berührenden Angelegenheiten frei zu äußern, und
berücksichtigen die Meinung des Kindes angemessen und
entsprechend seinem Alter und seiner Reife.“
Art. 13 der UN-Kinderrechtskonvention (Recht auf
Meinungsfreiheit):
„Das Kind hat das Recht auf freie Meinungsäußerung; dieses
Recht schließt die Freiheit ein, ungeachtet der Staatsgrenzen
Informationen und Gedankengut jeder Art in Wort, Schrift oder
Druck, durch Kunstwerke oder andere vom Kind gewählte Mittel
sich zu beschaffen, zu empfangen und weiterzugeben.“
Europäische Ebene
Charta der Grundrechte der Europäischen Union:
Art 24 (Rechte der Kinder), Abs. 1:
„Kinder haben Anspruch auf den Schutz und die Fürsorge, die für
ihr Wohlergehen notwendig sind. Ihre Meinung wird in den
Angelegenheiten, die sie betreffen, in einem ihren Alter und ihrem
Reifegrad entsprechenden Weise berücksichtigt.“
Nationale Ebene
Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland:
Art 5, Abs. 1: Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort,
Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten....“
Art 17: „Jedermann hat das Recht, sich einzeln oder in
Gemeinschaft mit anderen schriftlich mit Bitten oder
Beschwerden an die zuständigen Stellen und an die
Volksvertretung zu wenden.“
Kinder- und Jugendhilfegesetz:
§ 8 (Beteiligung von Kindern und Jugendlichen):
„Kinder und Jugendliche sind entsprechend ihrem
Entwicklungsstand an allen sie betreffenden Entscheidungen
der öffentlichen Jugendhilfe zu beteiligen.“
Gemeindeordnung Rheinland-Pfalz:
§ 16c (Beteiligung von Kindern und Jugendlichen):
„Die Gemeinde soll bei Planungen und Vorhaben, die die Interessen
von Kindern und Jugendlichen berühren, diese in angemessener
Weise beteiligen. Hierzu soll die Gemeinde über die in diesem
Gesetz vorgesehene Beteiligung der Einwohner hinaus geeignete
Verfahren entwickeln und durchführen.“
Bildungs- und Erziehungsempfehlungen für
Kindertagesstätten in Rheinland-Pfalz
Bildungs- und Erziehungsbereich „Gestaltung von
Gemeinschaft und Beziehung“:
Kindern wird ermöglicht:
Regeln zu hinterfragen und auszuhandeln,
Demokratie im Sinne eines wechselseitigen Austausches von
Meinungen zu erfahren,
Sich im Rahmen von Kinderkonferenzen an der Gestaltung ihres
Alltags in der Kindertagesstätte zu beteiligen.
Methodische Aspekte:
Selbstständiges Lernen und Partizipation von Kindern:
Die Erzieherin hat die Wünsche und Interessen der Kinder ernst zu
nehmen und mit ihnen zusammen den Alltag zu planen.
3. Warum ist die Partizipation von
Kindern so wichtig?
Gesellschaftliche Entwicklungen:
Pluralisierung und Individualisierung:
Mögliche Vielfalt an Lebensführungen erfordert die
Notwendigkeit eigene Lebensentwürfe zu entwickeln.
Bereits der Lebensalltag von Kindern ist von großen und
kleinen Entscheidungen geprägt.
Die frühe Partizipation von Kindern hilft dabei, dass Kinder
von der Fülle an Möglichkeiten nicht überfordert werden.
Verinselung von Kindheit:
Kinder erleben ihre Kindheit in funktionalen und sozialen
Inseln, eine Partizipation an unterschiedlichen Bereichen
wird unerlässlich.
Kinder müssen entscheiden können!
In der Kindertageseinrichtung...
Qualitätsentwicklung und –sicherung: Kunden (Kinder) und
ihre Wünsche werden direkt einbezogen und unter ihrer
Mitwirkung und Beteiligung umgesetzt.
durch eine altersangemessene Beteiligung, die das
Aushandeln von Interessen, Vereinbarungen und Regeln
impliziert, wird:
• ... die Selbstständigkeit der Kinder gefördert,
• .... die gesamte Kultur der Einrichtung verändert,
• ... den Kindern die Möglichkeit zum Erwerb wichtiger
Kompetenzen eröffnet,
• ... ein ständiger Lern- und Bildungsprozess in Gang gesetzt, der
letztlich die Teilhabe an einer demokratischen Gesellschaft
ermöglicht.
Ab wann können Kinder beteiligt werden?
Bereits im zweiten Lebensjahr haben Kinder ein von der Umwelt
abgegrenztes Selbstkonzept entwickelt und können mit spätestens drei
Jahren über sich selbst reflektieren.
Im Alter von 6 Jahren baut sich die Fähigkeit zum logischen Denken
auf und Kinder sind in der Lage, logische Schlüsse zu ziehen.
Neuere Erkenntnisse der Entwicklungspsychologie machen deutlich,
dass bereits Kinder im Vorschulalter in der Lage sind, Entscheidungen
zu treffen.
Die Frage heißt also nicht, ob Kinder beteiligt werden können,
sondern wie Beteiligungsformen für Kinder aussehen müssen, so dass
sie Kindern eine reelle Chance zur Beteiligung geben.
Ein weiterer wichtiger Faktor der beachtet werden muss:
Entscheidungsfähigkeiten und Entscheidungsmöglichkeiten müssen
immer im Kontext der jeweiligen Kultur, Gesellschaft und Generation
betrachtet werden.
4. Kriterien für eine gelingende Beteiligung
„Ich hatte gelernt, dass Kinder eine Macht sind,
die man zur Mitwirkung ermuntern und durch
Geringschätzung verletzen kann, mit der man aber
auf jeden Fall rechnen muss.“
(Janusz Korczak)
Sind Kinder unfertige Menschen, die erst der Erziehung
bedürfen, ehe sie mitentscheiden dürfen oder gelten sie
als gleichberechtigte Partner mit eigenen Rechten?
Stufen der Beteiligung
Selbstverwaltung
Selbstbestimmung
Mitbestimmung
Mitwirkung
informierte Zuweisung
Teilhabe
Alibi-Teilnahme
Dekoration
Fremdbestimmung
gemeinsame
Formulierung von
Zielen
Freiwilligkeit der
Teilnahme der Kinder
Eine „gute“ Partizipation ist
gekennzeichnet durch:
Begleitung durch
Erwachsene
Transparenz der Ziele
und der Arbeitsprozesse
Fünf Prinzipien der Partizipation:
1. Partizipation bedeutet, dass Kinder von Erwachsenen begleitet
werden.
2. Partizipation erfordert einen gleichberechtigten Umgang, keine
Dominanz der Erwachsenen.
3. Partizipation darf nicht folgenlos bleiben.
4. Partizipation ist zielgruppenorientiert.
5. Partizipation ist lebensweltorientiert.
Voraussetzungen für die Umsetzung im Kita-Alltag:
Entwicklung einer Partizipationskultur:
Partizipation ist Bestandteil der Beziehung zwischen Erwachsenen
und Kindern, sie findet im alltäglichen Umgang statt.
• Es müssen adäquate Formen der Auseinandersetzung gefunden
werden.
• Es ist sinnvoll, das gemeinsame Handeln auch zusammen mit den
Kindern zu reflektieren.
Partizipation wird durch die Einrichtungsstrukturen begünstigt.
• Kinder müssen grundsätzlich mit in die Planung einbezogen werden.
• auch die räumliche Gestaltung einer Kindertageseinrichtung muss
partizipative Strukturen begünstigen.
Partizipation in Kindertageseinrichtungen muss strukturell
verankert sein.
• Die Beteiligung von Kindern muss kontinuierlich stattfinden.
Partizipation in Kindertageseinrichtungen muss immer auch das
Team mit einbeziehen.
• Erwachsene und ihre Art miteinander umzugehen, haben einen
Vorbildcharakter für Kinder.
Grundsätzlich hängt die Qualität aller
Partizipationsprojekte wesentlich davon ab, inwiefern
Partizipation als Grundlage und Voraussetzung der
pädagogischen Arbeit angesehen wird und wie die
daran agierenden Kinder von den Erwachsenen gesehen
werden.
5. Partizipation von Kindern – die
Rolle der pädagogischen Fachkräfte
Welchen Herausforderungen stellen sich für Erzieherinnen, die
Kinder an der Bildungsarbeit beteiligen?
Veränderung des Bildes vom Kind
Das Kind wird nicht erst durch Erziehung zum vollwertigen
Menschen.
Kinder haben zwar weniger Erfahrungen als Erwachsene, sie verfügen
jedoch über spezifische Kompetenzen und haben den Erwachsenen oft
Einiges voraus.
Veränderung der Erzieher/innen-Rolle
Die Erzieherin als Begleiterin der Kinder bei ihren
Aneignungsprozessen:
• Anregung der Selbstbildungsprozesse des Kindes.
• Sie ist nicht Leiterin der Kindergruppe, sondern Begleiterin der Kinder,
die die Bildungsaktivitäten der Kinder moderiert und organisiert.
Macht abgeben:
• Erster Schritt um Macht abzugeben: die Wahrnehmung der eigenen
Macht.
• Ein pädagogisches Konzept, dass von Gleichwertigkeit ausgeht, muss
das gemeinsame Aushandeln von Zielen und Vorgehensweisen und
schließlich die Abgabe von Macht zu einem Kernpunkt der
pädagogischen Arbeit machen.
Stellung beziehen und Offenheit zeigen:
• Auseinandersetzen kann man sich nur mit jemandem, der Stellung
bezieht und gleichzeitig an den Gedanken des Gegenüber interessiert
ist.
Methodenvielfalt und Flexibilität:
• Beteiligung als pädagogisches Prinzip verlangt, dass in jeder Situation
eigene Formen der pädagogischen Aktivitäten entwickelt werden,
• gefordert ist kein lineares Vorgehen, sondern eine flexible Planung, die
mögliche Veränderungen miteinbezieht.
Welche Kompetenzen benötigt die Erzieherin/der
Erzieher?
Methoden- und Moderationskompetenzen:
Kindern ihre Entscheidungsspielräume erklären,
sie bei der Entscheidungsfindung unterstützen,
Kindergespräche moderieren.
Beobachtungskompetenz:
 Die Interessen, Potentiale und Bedürfnisse der Kinder müssen
wahrgenommen werden.
Beteiligungskompetenzen:
 Die Fähigkeit, einen echten Dialog zu führen.
Partizipation braucht immer auch Zeit, Geduld und Mut!
6. Formen der Partizipation
Alltagspartizipation
Alltägliche Verfahren zur Bewältigung von ebenfalls alltäglichen
Themen und Problemen.
Alltägliche Formen unterscheiden sich von anderen
Partizipationsformen dadurch, dass sie nicht fest institutionalisiert
sind bzw. nicht vorab geplant wurden, sondern spontan aus der
Alltagssituation zur Anwendung kommen.
Beispiele:
• alltägliche Mitbestimmung in einfachen, dialogischen
Gesprächssituationen,
•spontane Gesprächskreise,
•das „Nein-Sagen-Dürfen“.
Der Alltagspartizipation kommt aufgrund ihrer Nachhaltigkeit ein
hoher Stellenwert zu.
Die Beteiligung von Kindern im Alltag der
Kindertageseinrichtung – einige Beispiele aus der Praxis
Stimmungsbarometer
„Der Redeball“
Gemeinsame Reflexion am Ende eines Tages
Kinderkonferenzen
Abstimmungen mit Muggelsteinen und Zeichnungen
Wandzeitung
Kinderkonferenzen
 Unter
Kinderkonferenzen wird meist eine Organisationsform mit der
Zwecksetzung verstanden, den Tag abzusprechen und zu planen.
Kinderkonferenzen sollten als lebendiger Prozess verstanden werden,
in dem Kinde die Regie übernehmen.
In ihnen spielen vor allem Geschichten die zentrale Rolle, mit denen
Kinder einen Ausdruck dafür finden, was sie durch ihre Erfahrung
bisher gelernt und gedeutet haben.
Im Rahmen von Kinderkonferenzen sollen sich Kinder auf die Suche
nach ihren eigenen Geschichten machen, ihren Worten Gestalt geben
und dabei Akzeptanz erfahren.
Kinderkonferenz heißt: Kindern das Wort geben, sie beteiligen, sich
auf einen ständigen Veränderungsprozess einzulassen. Unmut und
Freude auszudrücken, Ideen und Vorhaben gemeinsam Auszuhandeln
und Engagement und Verantwortung aneinander zu entwickeln.
Kinderkonferenzen haben Formen und Regeln:
 Kinder
und Erwachsene sind gleichberechtigt,
die Gesprächsführung wechselt,
Inhalte und Tagesordnungspunkte können von allen eingebracht
werden,
Ergebnisse werden kindgemäß dokumentiert,
Konferenzen haben einen eigenen „Raum“,
sie können spontan oder regelmäßig durchgeführt werden,
es sollten Gesprächsregeln entwickelt werden (z.B. Sprechstein).
Protokollauszug aus einer Kinderkonferenz
Kim:
Lucas:
Jonas:
Tim:
Leon:
Timmy:
Lorenz:
Kim:
Lorenz:
Tim:
Fabian:
Joshua:
Tim:
Felix:
Ich eröffne die Kinderkonferenz.
Ich hab ein neues Auto bekommen, das kann auf Steinen fahren, und ich
habe viele Hot-Wheels.
Wir waren in Sardinien, und wir sind direkt ins Meer gegangen und in den
Pool, weil wir wohnten direkt am Pool.
Ich hatte diesen Knochen bei uns im Garten gefunden.
Das könnte von einem Hund oder eine Katze oder Vogel sein.
Nein, das müsste ein Reiher sein oder ein Falke.
Ein Mensch könnte es sein oder ein kleiner Dino.
Wie kommt denn ein kleiner Dino in den Garten?
Da gab es noch keine Zuhause!
Es könnte ein Schwein oder eine Kuh oder ein Pferd sein, denn da wo
wir wohnen, war früher ein Bauernhof.
Es könnte ein Hahn oder Huhn sein, denn ich kenne Hähnchen.
Ich glaub, dass es ein Hund ist, denn Bauern haben einen Hund.
Nein, die hatten keinen Hund, außerdem ist der Knochen schwer.
Vielleicht ein Dino könnte es sein, der vom Rasenmäher überfahren
wurde.
Nick:
Es könnte eine Tier- oder Menschenleiche sein.
Leon:
Ich glaub bald, Ihr seid bekloppt, das ist doch kein Mensch! So klein!
Erzieherin: Wenn wir nachdenken, sind wir nicht bekloppt. Jeder kann alles denken.
Alexander: Es könnte ein ...
Joshua:
Wir waren im Urlaub.
Erzieherin: Alexander hat seinen Satz nicht zu Ende gesagt.
Kim:
Wenn Du dazwischen sprichst, gibt es Durcheinander, also jetzt Du,
Alexander.
Alexander: Vergessen!
Lukas:
Hannah und ich fahren bald nach Siegburg und suchen uns was für 10
Euro aus. Dann fahren wir nach Holland.
Nellifee: Unsere Katze kratzt immer bis Blut kommt.
Erzieherin: Was ist jetzt mit dem Knochen aus Tims Garten?
Tim:
Darüber müssen wir noch mal nachdenken und zusammen reden. Sagt
einer noch etwas? Dann ist die Sitzung jetzt geschlossen.
Literatur:
Brunner, C./Winkelhofer, U./Zinser, C. (2001): Partizipation – ein Kinderspiel?
Beteiligungsmodelle in Kindertagesstätten, Schulen, Kommunen und Verbänden.
Herausgegeben vom Bundesministerium für Familie, Senioren Frauen und Jugend,
Berlin.
Doyé, G./Lipp-Peetz, C. (1998): Wer ist denn hier der Bestimmer? Das
Demokratiebuch für die Kita , (Praxisreihe Situationsansatz), Ravensburg.
Hafenger, B./Jansen, M./Niebling, T. (Hg.) (2005): Kinder- und
Jugendpartizipation. Im Spannungsfeld von Interessen und Akteuren, Opladen.
Hansen, R/Friedrich, B./Knaur, R. (2006): Die Kinderstube der Demokratie.
Partizipation in Kitas, Ministerium für Justiz, Frauen, Jugend und Familie des Landes
Schleswig-Holstein.
Knauer, R/Brandt, P. (1998): Kinder können mitentscheiden. Beteiligung von
Kindern und Jugendlichen in Kindergarten, Schule und Jugendarbeit, Neuwied.
Ministerium für Kinder, Frauen und Jugend, Referat „Kindertagesstätten“
(2004): Bildungs- und Erziehungsempfehlungen für Kindertagesstätten in RheinlandPfalz, Mainz.
.
Schröder, R. (1995): Kinder reden mit! Beteiligung an Politik, Stadtplanung und
Stadtgestaltung, Weinheim und Basel.
Stroß, A. (Hg.) (2007): Bildung – Reflexion –Partizipation. Anstöße zur
Professionalisierung von Erzieherinnen und Erziehern, (Vechtaer Beiträge zur
Frühpädagogik, Band 1), Münster.
Sturzbecher, D./Großmann, H. (Hg.) (2003): Soziale Partizipation im Vorund Grundschulalter, München.
Textor, M. (Hg.) (2006): Erziehungs- und Bildungspartnerschaft mit Eltern.
Gemeinsam Verantwortung übernehmen, Freiburg im Breisgau.
Woll, R. (2008): Partner für das Kind. Erziehungspartnerschaften zwischen
Eltern, Kindergarten und Schule, Göttingen