positiv/negativ - Goethe

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Transcript positiv/negativ - Goethe

Johann Wolfgang Goethe – Universität
Institut für pädogogische Psychologie
Seminar Emotion und Stimmung SoSe 2005
Prof. Dr. Regina Vollmeyer
Stimmung und Lernen
Renate Weiss-Kuka
Phil Heimlich
Johann Wolfgang Goethe – Universität
Institut für pädogogische Psychologie
Gliederung
1. Einführungstest
2. Auslösebedingungen für Stimmungen
3. Theoretische Ansätze zur Erforschung von Stimmungs
einflüssen
4. Das kognitiv-motivationale Mediatorenmodell
5. Stimmungsübereinstimmung in unpersönlichen Situationen
6. Stimmungsübereinstimmung in sozialen Situationen
7. Zugehörigkeit auf Grund anderer affektiver Zustände
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Institut für pädogogische Psychologie
Testdurchführung
 Text lesen
 30 Begriffe lesen und merken 1:30 min.
1. Test
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1. Test
Pflanze
Schrank
Krankheit
Freunde
Zufriedenheit
Rolltreppe
Schulden
Lampe
Fehler
Geschenke
Trauer
Urlaub
Belohnung
Einsamkeit
Armut
Regal
Fahrrad
Gewinner
Glück
Sonne
Entlassung
Straße
Versager
Wohnung
Bombe
Gesundheit
Dunkelheit
Geschäft
Spiegel
Schatz
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1. Test
Testdurchführung
 Text lesen
 Begriffe merken 1:30 min.
 gemerkte Begriffe auf Rückseite des Textblattes
schreiben
 Testdiskussion
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1. Test
positiv
neutral
negativ
Urlaub
Freunde
Geschenke
Belohnung
Gewinner
Sonne
Glück
Zufriedenheit
Schatz
Gesundheit
Schrank
Regal
Pflanze
Lampe
Spiegel
Wohnung
Fahrrad
Geschäft
Rolltreppe
Straße
Krankheit
Schulden
Fehler
Entlassung
Versager
Bombe
Einsamkeit
Dunkelheit
Armut
Trauer
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1. Test
Stimmungen beeinflussen den Erinnerungswert/Erinnerrungsverfügbarkeit von stimmungsgleichen Wörtern/Themen eines Textes
 glückliche/zufriedene Leser werden eher von positiven Teilen einer
Nachricht beeinflusst
 unglückliche Leser eher von den negativen Teilen
Die Stimmung wirkt sich auf Gedächtnisprozeße aus
 mit einer Emotion verbundene Konzepte/Wörter/Themen und
Schlussfolgerungen werden vorrangig und sind in Folge dessen
leichter verfügbar
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2. Auslösebedingungen
für Stimmungen
2. Auslösebedingungen für Stimmungen
 Ereignisse von hedonischer Relevanz
 imaginative Tätigkeiten
 physiologische Veränderungen
 „Gefühlskontrolle“, als intentionale Unterdrückung
intensiver Gefühle
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2. Auslösebedingungen
für Stimmungen
2.1 Auslösebedingungen für Stimmungen im schulischen Kontext
 Leistungsrückmeldungen
 Ereignisse innerhalb der Klassengemeinschaft
 intensives Grübeln
 tageszeitliche Schwankungen in Stimmungsverläufen
 Lehrer-Schüler-Verhältnis
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3. Theoretische Ansätze
3. Theoretische Ansätze zur Erforschung von Stimmungseinflüssen
3.1 Aufmerkssamkeits- bzw. ressourcentheoretischer Ansatz
3.2 Denkstilhypothese
3.3 Stimmung als Information
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3. Theoretische Ansätze
3.1 Aufmerkssamkeits- bzw. ressourcentheoretischer Ansatz
Easterbrook (1959)
Annahme, dass Emotionen Aufmerksamkeit/kognitive Kapazität binden,
die der Aufgabenbearbeitung fehlen können
 keine Unterscheidung zwischen verschiedenen Emotionsqualitäten
 Hypothese : Zahl der genutzten Hinweisreize wird mit zunehmender
Intensität einer Emotion kleiner
 bei zunehmender Komplexität / Schwierigkeit können Leistungseinbussen möglich sein
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3. Theoretische Ansätze
3.2 Denkstilhypothese
Kuhl (1983)
Annahme von 2 verschiedenen Stilen der Informationsverarbeitung
 sequentiell-analytischer Verarbeitungsmodus
 intuitiv-holistischer Verarbeitungsmodus
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3. Theoretische Ansätze
3.3 Stimmung als Information
Schwarz et al. (1987)
Annahme, dass Stimmungen eine allgemeine Informationsfunktion
haben
 positive Stimmungen signalisieren, dass alles in Ordnung ist
 negative Stimmungen signalisieren, dass bei der Person und ihrem
Umweltbezug nicht alles in Ordnung ist
Fehlattribution möglich
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4. Das kognitiv-motivational
Mediatorenmodell
4. Das kognitiv-motivationale Mediatorenmodell
2 Grundannahmen :
 Wirkung von Stimmungen nicht nur kognitiv, sondern auch durch
motivatonale Mediatoren determiniert
 Auswirkungen von Stimmungen auf die Leistung variieren mit der
Anforderung/Aufgabentypus
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4. Das kognitiv-motivational
Mediatorenmodell
Stimmung
Interne Vermittlungsprozeße
kognitiv
motivational
Informationsbereitstellung:
Art und Umfang
Absichtsbildung
Anstrengungskalkulation
Informationsverarbeitung:
aufgabenbezogen und
erlebensbezogen
Externe Anforderungen an ...
Perzeptuelles System
Konzeptuelles System
Leistung
Symbolsystem
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5. Stimmungübereinstimmung in
unpersönlichen Situationen
5. Stimmungsübereinstimmung in unpersönlichen Situationen
Colleen Kelley (1983)
 Studenten werden mit einer positiven bzw. negativen Stimmung induziert
 Vp betrachten Folien/Bilder mit einer Mixtur aus positiven und negativen
Szenen in beliebiger Geschwindigkeit je nach intrinsischem Interesse
 Messung der jeweiligen Betrachtungszeit
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5. Stimmungübereinstimmung in
unpersönlichen Situationen
Positiv gestimmte Vp besahen positive Bilder länger
Negativ gestimmte Vp besahen negative Bilder länger
 durchschnitllich Übereinstimmung von Stimmung und Szeneninhalt
 Verhalten den Vp´s meist nicht bewußt
 bei späterer Befragung konnten sich glückliche Vp´s besser an positive
Szenen erinnern; unglückliche besser an negative
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6. Stimmungsübereinstimmung
in sozialen Situationen
6. Stimmungsübereinstimmung in sozialen Situationen
„Lache und die Welt lacht mit dir. Weine und du weinst alleine“
Die meisten Meschen suchen den Kontakt zu glücklichen, ausgeglichenen Mitmenschen
ABER: Depressive/Unglückliche knüpfen Kontakt eher zu anderen
Depressiven (Wenzlaff and Prohaska, 1989)
„Misery likes company.“
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6. Stimmungsübereinstimmung
in sozialen Situationen
Swann, Wenzlaff, Krull and Pelham (in press)
 Vp Studenten, die im Beck Depression Inventory eine besonders hohe
oder niedrige Wertung erreicht haben
 Vp erhalten 3 Bewertungen von sich (positiv, neutral, negativ)
 Befragung : Mit welchem Bewerter möchte man sich am liebsten treffen?
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8
6. Stimmungsübereinstimmung
in sozialen Situationen
Depressive
7
6
5
Nicht-Depressive
4
positiv
neutral
negativ
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7. Zugehörigkeit auf Grund
affektiver Zustände
7. Zugehörigkeit auf Grund anderer affektiver Zustände
 z.B. Ängste, Furcht, Phobien, Krankheiten, Süchte,...
 z.B. Anonyme Alkoholiker, Anonyme Übergewichtige, Anonyme
Spieler,...
Schachter (1959)
 Vp´s sollen eine schmerzhafte Serie von Test durchmachen
 Vp´s können wählen, ob sie alleine, mit einer weiteren Vp oder einer
nichtbetroffenen Person warten wollen
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7. Zugehörigkeit auf Grund
affektiver Zustände
Forgas and Bower (1987)
 Vp´s werden glücklich bzw. unglücklich induziert
 bekommen eine Serie von Beschreibungen eines Fremden
(positiv/negativ)
 Messung der Betrachtungszeit der verschiedenen Aspekte
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7. Zugehörigkeit auf Grund
affektiver Zustände
Ergebnis:
 traurig gestimmte Vp´s haben mehr Zeit darauf verwendet die
Beschreibungen zu lesen und sich Vorstellungen zu machen
 positiv gestimmte Vp´s blieben länger bei positiven Aspekten
 negativ gestimmte Vp´s blieben länger bei negativen Aspekten
 positiv gestimmte Vp´s hatten letztendlich ein besseres Bild
von dem Fremden als negativ gestimmte Vp´s
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7. Zugehörigkeit auf Grund
affektiver Zustände
Negativ induziert
7.2
7.0
Lesezeit in (s)
6.8
6.6
6.4
6.2
6.0
Positiv induziert
5.8
5.6
Positive
Aspekte
Negative
Aspekte
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7. Zugehörigkeit auf Grund
affektiver Zustände
Theorie:
 Negative Eigenschaften des Fremden, rütteln unglückliche Erinnerungen
des Lesers auf
 der Leser wird an eigene, ähnliche Eigenschaften erinnert
benötigt Zeit
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8. Netzwerkmodell
8. Netzwerkmodell
Positive
Fact A
Negative
Fact C
Objekt
Positiv
Fact B
Negative
Fact D
Positive
Wertigkeit
Positiver
Affekt
Negative
Wertigkeit
Negativer
Affekt
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Zusammenfassung
 Stimmungsabhängig sind Menschen an verschiedenen Aktivitäten,
Mitmenschen, Geschichten, Filmen, Musik,... interessiert.
 temporäre induzierte Stimmungen, sind genauso wie LangzeitCharakterzüge zu bewerten
 durch die Übereinstimmung von Stimmung und Situation wird die
Stimmung beibehalten
 Stimmungen beeinflussen die Wahrnehmung und Bewertung des
Verhaltens anderer Personen
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Literatur
Bower, G.H. (1991). Mood congruity of social judgements. In J.P. Forgas (Ed.),
Emotion and social judgements (pp. 31-54). Oxford: Pergamon Press.
Abele, Andrea (1996). Zum Einfluß positiver und negativer Stimmungen auf die kognitive
Leistung. In Möller, J. & Köller, O. (Hrsg.), Emotionen, Kognitionen und
Schulleistung (S.91-107). Psychologie Verlags Union: Weinheim 1996.
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