Sterilisation - Pflegestudium in Berlin

Download Report

Transcript Sterilisation - Pflegestudium in Berlin

Sterilisation
• Verfahren mit dem
Ziel
der absoluten Keimfreiheit:
alle Mikroorganismen
in und an der Oberfläche eines zu
sterilisierenden Gegenstandes
werden einschließlich ihrer
Überlebensformen (Sporen)
abgetötet oder irreversibel geschädigt
Vorbereitung das Sterilisiergutes
Gegenstände zur Sterilisation müssen
• desinfiziert
• sauber
• trocken sein
Vorherige Desinfektion dient sowohl dem
Personalschutz als auch einer
Keimarmen Ausgangslage
vor der Sterilisation
Sterilisationskreislauf
• Gebrauch
• Dekontamination = Desinfektion
• Sterilisation
• Lagerung
⇨ Einmalmaterial darf nicht resterilisiert
werden (Ausnahme nach RKI Richtlinie
7.0 für ausgewählte Einmalartikel in W:
z. B. Urodynamik-Katheter)
Verpackung
• Um das Sterilgut nach der Sterilisation vor
Rekontamination zu schützen wird es
verpackt
• Verpackung so klein wie möglich aber so
groß wie nötig, um das Material
problemlos entnehmen zu können
• Sie darf weder durchstoßen werden noch
einreißen
Verpackungsmöglichkeiten
Sterilisationspapier:
Eignet sich für
• Wäsche und
• Instrumentensiebe
Klarsichtverpackungen f.:
• Einzelne Instrumente
• Kleine Sets
⇨ Folie + Papier (für
Dampfdurchlässigkeit)
⇨ Papier darf nicht
beschriftet werden
⇨ bei Zweifachverpackung
Folie auf Folie (Inhalt zu
erkennen)
Verpackungsmöglichkeiten
Tuchverpackungen als:
• Innenverpackung bei
Verwendung von
Sterilisationspapier/
Sterilbehältern
⇨ als alleinige
Verpackung nicht
geeignet da weder
• wasserabweisend
• noch keimdicht
Container mit Filtern und
Ventilen für:
• Instrumentensiebe
• Wäsche
⇨ Textilfilter bei
Verfärbung wechseln
⇨ Einmalfilter nach jeder
Charge
⇨ Ventile jedes mal
reinigen +
Funktionskontrolle
Sterilisationsverfahren
•
•
-
Physikalische Verfahren
Autoklavieren
Heißluft
Ionisierende Strahlen
chemisch-physikalische Verfahren
FO
EO
Dampfsterilisation (Autoklavieren)
= Gesättigter
Wasserdampf bei
Überdruck mit hohen
Temperaturen:
- 121° C / 1 bar/ 20 Min.
- 134° C / 2 bar / 5 Min.
Anwendung nur für
thermostabile
Materialien
• Instrumente
• Textilien (Wäsche)
• Verbandstoffe
• Glaswaren
• thermostabile Kunststoffe
und Gummiartikel
Gassterilisation mit
Formaldehydgas (FO)
Formaldehydgas wirkt
bei 50-60°C mit
fraktioniertem Unterdruck auf das
Sterilisationsgut ein
⇨ FO ist nicht brennbar,
nicht explosiv
⇨ lagert sich nicht auf
Sterilisiergut an
Anwendung für
thermolabile
Materialien wie:
• Kunststoffe
• Optische Instrumente
• Verbundmaterialien
Gassterilisation mit Ethylenoxyd
(EO)
Ethylenoxydgas wirkt
bei ca. 55°C auf das
Sterilisationsgut ein
⇨ EO ist hochtoxisch,
kanzerogen und mit
Luft explosiv
⇨ wegen Anlagerung an
das Material muss
eine Ausgasungszeit
eingehalten werden
Anwendung wie FO
Heißluftsterilisation
Einwirkung von heißer
Luft:
160-200°C über
10-200 Min. abhängig
von Temperatur und
Sterilisationsgut
⇨ Luft ist schlechter
Wärmeleiter
⇨ in „offener“ Verpackung
Anwendung nicht für
• Papier
• Textilien ⇨
Brandgefahr
Für:
• Metalle
• Glas
• Porzellan
⇨ seit Einmalspritzen / kanülen im Krhs. obsolet
Ionisierende Strahlen
Einwirkung radioaktiver
Strahlung auf das
Sterilisationsgut
⇨ in der Industrie
⇨ unter Sicherheitsanforderungen
⇨ keine Hitzeeinwirkung
Anwendung für:
• Einmalartikel aus
Kunststoff, Latex,
Gummi
• Verbandstoffe
• Nahtmaterial
Sterilisationskontrollen
Kontrolle der Geräte
(z. B. Autoklav)
täglich
• Leercharge (entfernt Luft und Kondensat
aus den Zuleitungen, erwärmt d. Kammer)
• Vakuumtest
• Dampfdurchdringungstest (prüft Qualität
des Sattdampfes und ausreichende
Bedampfung)
Chargenkontrolle
Mit Hilfe von Chemoindikatoren/
Thermoindikatoren wird bei jeder Charge
der Nachweis geführt, dass das Gut
während der Sterilisation ausreichenden
Sterilisationsparametern ausgesetzt war
⇨ + Farbumschlag auf Etiketten oder
Indikatorfeldern an jeder
Außenverpackung oder einliegenden
Indikatoren (= kein Sterilitätsbeweis s. u.)
Dokumentation
Der Prozessindikator jeder Charge wird
archiviert +
Alle Sterilgüter werden mit PC- Etikett mit
• der jeweiligen Chargennummer
• dem Datum der Sterilisation und
• dem Verfallsdatum sowie
• der Gerätenummer ausgezeichnet
Mikrobiologische Kontrollen
Mit Bioindikatoren (>4-22 „Sporenstreifen“)
werden in Wäschepakete gepackt und im
unteren Drittel nahe der Kammertür platziert.
⇨ Anschließend bebrüten und auf Sterilität
überprüfen
Häufigkeit:
• ½ jährlich bzw. alle 400 Chargen
• nach Wartung oder Auffälligkeiten
Lagerung von Sterilgut
s. PH S. 329
Umgang mit Sterilgut
Vor dem Öffnen von Sterilverpackungen
sind folgende Prüfungen erforderlich:
•
•
•
•
Verpackung unbeschädigt?
Indikator richtig verfärbt?
Verfallsdatum nicht überschritten?
Verpackung trocken?
Umgang mit Sterilgut
Grundsätze beim Umgang mit Sterilgut
• Immer erst kurz vor Gebrauch anreichen
• Öffnen mit „peel-back-Verfahren“
• Papierbögen ohne Staubaufwirbeln
auffalten
• Sterilgut aus Tüten ohne Berührung der
unsterilen Kanten entnehmen
• Container: das Tuch der Innenumhüllung
zuerst über den unsterilen Rand legen,
dann Sterilgut entnehmen