Ergotherapie im Spannungsfeld zwischen Quantität und Qualität

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Ergotherapie im Spannungsfeld
zwischen Quantität und Qualität
Sylvia Öhlinger
Sabine Dielacher
Qualität in der Ausbildung?
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13.04.2015
„Das österreichische Gesundheitswesen
befasst sich im internationalen Vergleich viel
zu wenig mit dem Thema Qualität und
Evidenz.“ (Masterplan Gesundheit, 2010)
Was ist Qualität im
Gesundheitswesen?
Qualität ist das Ausmaß, in dem
Gesundheitsleistungen für Individuen und
Populationen die Wahrscheinlichkeit
erwünschter gesundheitlicher
Behandlungsergebnisse erhöhen und mit
dem gegenwärtigen professionellen
Wissensstand übereinstimmen.
Makroebene
Organisationsstrukturen und Entscheidungsflüsse im
österreichischen Gesundheitswesen
Gesetzliche Grundlagen
(Gesundheitsqualitätsgesetz, MTD-Gesetz, FH-MTDAV, Richtlinien für Strukturqualität der GKK etc.)
Regierungsprogramm 2008-2013, Österreichischer
Strukturplan Gesundheit (2010)
Organisationsstruktur Gesundheitswesen
Quelle: adaptiert von Bundesministerium für Gesundheit und Frauen, 2005;
WHO Health for All-Datenbank (2004 und 2006), Statistik Austria (2006)
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Mesoebene
Sozialversicherungsträger
Spitalserhalter
Einrichtungen des Gesundheits- und
Sozialwesens
Betriebe und Institutionen
Mikroebene
Reflexion und Überprüfung der Behandlungsverfahren
und –abläufe sowie Sicherstellung zielgerichteter
Behandlungsabläufe
Anwendung aktueller Behandlungsverfahren (state-ofart)
Koordinierte Zusammenarbeit aller Beteiligten
Beteiligung an der Gestaltung des
Behandlungsprozesses
Perspektive der Ergotherapie
Grundannahmen zu Handlung/Betätigung
Interaktion von Person, Handlung und
Umwelt
Klientenzentrierung
Selbstverständnis
Handlungsprinzipien
Entstehungsgeschichte
Annahmen,
Überzeugungen, Werte
Selbstverständnis
Art der
Ausbildung
Bezugswissenschaften
Kommunikation
zw. Berufsangehörigen
Wissenschaftliche
Aktivitäten
Das Selbstverständnis schließt das Verhältnis der Profession zu ihrem gesellschaftlichen Auftrag ein.
(Marotzki 2008:31)
Aktuelle Initiativen und Entwicklungen:
Masterplan Gesundheit, 2010
Qualitätskonferenz Gesundheit 2010
– nationale Qualitätsstrategie für das österreichische
Gesundheitswesen
– www.qualitaetsplattform.at
Registrierung/Fortbildungspass
Projekt Hauptverband
Evidenzbasierung
Qualitätsmanagement in Praxis
und Lehre
Strukturqualität
Prozessqualität
Ergebnisqualität
Strukturqualität
Praxis
Lehre
– Berufserfahrung
– Akademisierung
– Aus- und Fortbildung
– Finanzierung
– Interdisziplinäres Team
– Kooperationspartner
– Ausstattung der
Institution
– Organisationsentwicklung der FHG
Prozessqualität
Praxis
– Festgelegte Verfahren z.B.
Lehre
– Standards beim
bei der
Auswahlverfahren
Patientenaufnahme,
(Bewerber, Mitarbeiter)
Befundung Dokumentation
– Systematische Abläufe im
Besprechungswesen
– Reflektierter
Behandlungsprozess
– Prüfungsordnung
– FH-Curriculum inklusive
didaktisches Konzept
– Konferenzen
(Praxisanleiter, Lehrende,
Leitende, interdisziplinär)
Ergebnisqualität
Praxis
– Funktionsverbesserung
– Verbesserung von Aktivität
und Teilhabe
– Erhöhte Lebensqualität
– Neue akzeptierte
Lebensinhalte und Rolle
Lehre
– Neue „Strömungen“ sind im
Curriculum verankert
– Kompetente
Absolventinnen
– Durchgängiger und
transparenter
Wissenstransfer zwischen
Praxis und Lehre
Merkmale Professionellen Handelns
Ergibt sich als Anforderung auf allen Ebenen
gesellschaftlicher Systeme (Mikro- , Meso- und
Makroebene)
Professionswissen ist das Ergebnis eines reflexiven
Prozesses zwischen wissenschaftlichem Wissen und
praktischem Wissen
Professionelles Handeln gilt es kompetent in
Kommunikations- und Interaktionssituationen
darzustellen
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Umsetzung von
Qualitätsmanagement 1/2
Wer ist verantwortlich?
Wer ist beteiligt?
Wer muss noch informiert werden?
Welche Ziele sollen verfolgt werden?
Welche Voraussetzungen müssen noch
geschaffen werden?
Wie erfolgt die Umsetzung?
Welche zentralen Aufgaben gehören dazu?
Umsetzung von
Qualitätsmanagement 1/2
Welcher Zeitplan wird zugrunde gelegt?
Wie und wann werden die
Zwischenergebnisse überprüft?
Wie soll die Kommunikation erfolgen?
Wo kann Unterstützung eingeholt werden?
Wann ist die Umsetzung abgeschlossen?
Wie soll die kontinuierliche Fortführung
gestaltet werden?
Qualitätsentwicklung kann man nicht
verordnen, sondern diese gemeinsame
Unternehmensphilosophie, diese
gegenseitige Verlässlichkeit und Transparenz
im täglichen Tun, in den einzelnen Positionen
hat die größte Chance zu entwickeln […]
einer hohen Fachlichkeit und Professionalität.
(Hummel et al, 2004:46)
Referenzen 1/2:
Bundesministerium für Gesundheit (2010): Österreichischer Strukturplan
Gesundheit. http://bmg.gv.at
Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger (2010):
Masterplan Gesundheit.
http://www.hauptverband.at/mediaDB/730577_Masterplan%20Gesundheit_
Langfassung.pdf
Hucke Birthe, Gans Mathias (2009): Qualitätsmanagement und
Ergotherapie. Idstein: Schulz-Kirchner.
Kielhofner G. Conceptual Foundations of Occupational Therapy. Third ed.
Philadelphia: F.A. Davis; 2004.
Referenzen 2/2:
Marotzki, U.(2004): Zwischen medizinischer Diagnose und
Lebensweltorientierung. Eine Studie zum professionellen Arbeiten in der
Ergotherapie. Idstein: Schulz-Kirchner
Republik Österreich (2008): Regierungsprogramm 2008-2013. Gemeinsam
für Österreich. http://www.bka.gv.at
Scheepers,C.; Steding-Albrecht, U.; Jehn P. (Hrsg.)(2007): Ergotherapie.
Vom Behandeln zum Handeln. Stuttgart: Thieme
Walkenhorst U. (2008): Potenziale der Ergotherapie in der Gesundheitsund Krankenversorgung. Idstein: Schulz-Kirchner