Transcript EINER WISSENSCHAFTLICHEN ARBEIT
ERSTELLUNG VON WISSENSCHAFTLICHEN ARBEITEN
EINFÜHRUNG IN DAS WISSENSCHAFTLICHE ARBEITEN
Wissenschaftliches Arbeiten – einige Regeln
Welches Thema ist geeignet?
Die Untersuchung behandelt einen erkennbaren Gegenstand, der so genau umrissen ist, dass er auch für Dritte erkennbar ist Die Untersuchung muss über diesen Gegenstand Dinge sagen, die noch nicht gesagt worden sind, oder sie muss Dinge, die schon gesagt worden sind, aus einem neuen Blickwinkel sehen. Die Untersuchung muss für die Leser Nutzen stiften Die Untersuchung muss jene Angaben enthalten, die es ermöglichen nachzuprüfen, ob Ihre Ausführungen falsch oder richtig sind. Sie muss also Angaben enthalten, die es ermöglichen, die Auseinandersetzung in der wissenschaftlichen Öffentlichkeit fortzusetzen.
Quellen: Umberto Eco, Prof. D. Fischer, Prof. Ch. Greiner und andere
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Wissenschaftliches Arbeiten
Die Untersuchung behandelt einen erkennbaren Gegenstand und sieht ihn aus einem neuen Blickwinkel
Stelle ich klar heraus, was im Mittelpunkt der Arbeit steht?
Was sind die wesentlichen Fragen (i.d.R. drei), auf die ich eine Antwort geben will?
Welche grundsätzlichen Informationen muss ich den Lesern zielgerichtet vermitteln? Auf was kann ich verzichten, was kann ich voraussetzen?
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Wissenschaftliches Arbeiten
Nutzen für andere
Wer ist meine Leserin / mein Leser? Welche Kenntnisse kann ich voraussetzen? Sind meine Ausführungen auf das Ziel meiner Arbeit ausgerichtet?
Sind meine Ausführungen für die Leser von Wichtigkeit und von Interesse? (Das gilt für jeden einzelnen Satz!) Habe ich Wichtiges besonders hervorgehoben und am Ende eines Abschnitts noch einmal zusammengefasst?
Kann die Leserin / der Leser meinen Ausführungen folgen?
Zeige ich wichtige Anknüpfungspunkte an meine Arbeit auf?
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Wissenschaftliches Arbeiten
Nachprüfbarkeit gewährleisten (Zitieren)
Zitieren ist kein Selbstzweck, es soll vielmehr überprüfbar sein, welche Quellen Sie verwendet und ob sie diese richtig interpretiert haben. Vielleicht schaffen Sie es, das Interesse des Lesers / der Leserin zu wecken, dort weiter nachzulesen.
Eine zu dürftige Literaturauswertung zeigt auf, dass Sie sich nicht ausreichend mit dem Thema auseinandergesetzt haben. Man kann aber auch an zu vielen Literaturangaben scheitern, wenn Sie nicht zielgerichtet verwendet werden. – „Getretener Quark wird breit, nicht stark“ (Goethe) Wichtigste Quellen sind Bücher und Zeitschriften, da diese normalerweise von Fachkollegen einem Review unterzogen werden. Kritische Vorsicht bei Internet Quellen – Versuchen Sie die Autorität der Internet-Quelle zu prüfen! Auch auf unternehmensinterne Quellen und Gespräche kann Bezug genommen werden. Sie können z.B. von einem wichtigen Gespräch ein Protokoll anfertigen und es als Anhang der Arbeit beifügen. ERSTELLUNG VON WISSENSCHAFTLICHEN ARBEITEN 9/2009 Seite 5
Wissenschaftliches Arbeiten
Nachprüfbarkeit gewährleisten (Nachvollziehbarkeit)
Sind Ihre Hypothesen und Konzepte nachprüfbar oder wenigstens nachvollziehbar?
Unterscheiden Sie zwischen: Definition von Begriffen Unter den vielen Definitionen eine geeignete heraussuchen und Quelle angeben Beschreibung eines Sachverhalts, Zusammenfassung von Quellen, etc. Hier zeigen Sie, dass Sie etwas bereits Bekanntes verständlich und strukturiert darstellen können Selbst erarbeiteten Analysen, Konzepten, Ideen Hier kommt es neben dem guten Ergebnis als solchem an auf: – – – die Herleitung und Begründung, die Analyse von Alternativen, die Beschreibung der Kriterien, die die Qualität der Lösung begründen Bewertungen, persönlichen Meinungen Hier wägen Sie Argumente ab und kommen zu eigenständigen Einschätzungen ERSTELLUNG VON WISSENSCHAFTLICHEN ARBEITEN 9/2009 Seite 6
Wissenschaftliches Arbeiten
Zuverlässigkeit und Funktionalität einer Software zählen zu den größten Wettbewerbsfaktoren einer entwickelten Software.
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Wissenschaftliches Arbeiten
Zuverlässigkeit und Funktionalität einer Software zählen zu den größten Wettbewerbsfaktoren einer entwickelten Software [5].
[5] Analyse und Evaluation der Softwareentwicklung in Deutschland.
Studie für das BMBF, Dezember 2000, www.isi.fhg.de/publ/downloads/isi00b69/software.pdf (gelesen 29.9.2010) ERSTELLUNG VON WISSENSCHAFTLICHEN ARBEITEN 9/2009 Seite 8
Wissenschaftliches Arbeiten
Ein guter roter Faden erleichtert Verständlichkeit und Nachvollziehbarkeit!
Zuverlässigkeit Performance Usability SOA Agiles Vorgehen 16 Core CPU, 12 GB Speicher Web 2.0
Cloud Computing ERSTELLUNG VON WISSENSCHAFTLICHEN ARBEITEN 9/2010 Wartbarkeit Seite 9
Wissenschaftliches Arbeiten
Einleitung und Schluss sind wichtig!
Einleitung Umfeld Ziele Aufbau der Arbeit, roter Faden Schluss Zusammenfassung der Ergebnisse Welche Ziele wurden erreicht?
Was war die eigene Leistung?
Ggf. noch einmal Beschreibung: was habe ich gemacht? wie bin ich vorgegangen?
Kritische Würdigung Ausblick zB. Was wären geeignete Themen für Anschlussarbeiten? Was schlagen Sie der Firma als nächste Schritte vor?
Eventuell zusätzlich Zusammenfassung der Arbeit auf einer Seite („Management Summary“) ERSTELLUNG VON WISSENSCHAFTLICHEN ARBEITEN 9/2009 Seite 10
Ein Tipp …
Tell them what you are going to tell them, tell them, tell them what you told them
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Bewertung der Abschlussarbeit
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Bewertungskriterien: Fachliche Tiefe Schwierigkeit der Arbeit (inhaltlich/fachlich, Rahmenbedingungen) Richtigkeit, Schlüssigkeit, Logik Sprache, Ausdruck Formelles Feedback des externen Betreuers … etwas abhänging vom Prof
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… sonst noch wichtig
• • • • • • • • • •
Rechtzeitig mit Schreiben beginnen Gliederung erstellen
(ggf. auch Mindmapping)
Feedback vom Dozenten einholen „wissenschaftlich-sachlichen“ Stil einhalten Bibliothek nutzen
(nicht nur Google)
„Theorie“ nutzen
(z.B. UML statt selbst entworfener Diagramme)
Korrekturlesen
(zwei mal: auf sprachliche Fehler, auf inhaltliche Unstimmigkeiten)
Äußere Form wichtig nehmen Zur Arbeit eine CD abgeben (Mindest-Inhalt: die Arbeit selbst und die abgespeicherten Internetquellen) Formalia beachten (Anmeldung, Abgabe, Bachelorseminar)
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… sonst noch wichtig (2)
• • • • • • • •
Zeitmanagement, Prioritäten setzen Motivation schaffen Mit Frust aktiv umgehen Störungen ausschalten oder managen Eigenen Rhythmus beachten Sport, Entspannung, Ernährung nicht vergessen Soziales Umfeld beachten Mit Schreibblockaden umgehen lernen
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Formales zu wissenschaftlichen Arbeiten
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Formales: INHALT EINER WISSENSCHAFTLICHEN ARBEIT
Titelblatt Kurzfassung Ggf. Vorwort Inhaltsverzeichnis 1. Kapitelüberschrift 2. Kapitelüberschrift 3. Kapitelüberschrift 3.1 Abschnittsüberschrift 3.2 Abschnittsüberschrift 3.2.1 Unterabschnittsüberschrift 3.2.2 Unterabschnittsüberschrift Literaturverzeichnis Ggf. Abbildungsverzeichnis Ggf. Abkürzungsverzeichnis Anhang A: Überschrift Anhang B: Überschrift ERSTELLUNG VON WISSENSCHAFTLICHEN ARBEITEN 9/2009 Diese Teile der wissenschaftlichen Arbeit bleiben unnummeriert. Das Vorwort könnte auch direkt vor dem ersten Kapitel kommen. Nach dem Abbildungsverzeichnis kann evtl. noch ein Tabellenverzeichnis kommen.
Die eigentlichen Kapitel werden nummeriert, auf der obersten Ebene nicht weniger als 3 und nicht mehr als 10 Kapitel. Nicht zu viele Gliederungs stufen. Ansonsten ist dies ein unverbindliches Beispiel.
unnummeriert, evtl. danach noch ebenso Glossar, Stichwortverzeichnis (Index).
Anhänge
können noch untergliedert werden, z.B. Anhang B.2.1 .
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KAPITELGLIEDERUNG AM BEISPIEL LITERATURARBEIT
1.
Überblick (oder: Zusammenfassung, „Executive Summary“, alles Wichtige für den „Manager“ oder Schnellleser) 2. Fragestellung (oder: Ziele, Ausgangspunkt, Motivation) 3.
Übersicht über den Stand der Wissenschaft und Technik (Beschreibung der Lösungsansätze, Beispiele etc. in einzelnen Abschnitten) 4.
Bewertung der einzelnen untersuchten Ansätze, Beispiele etc., Identifikation von Defiziten 5. Synthese: Erstellung einer Gesamtschau, allgemeine Prinzipien, Beschreibung einer eigenen Sicht auf das Problem, evtl. auch eigene Vorschläge 6.
Zusammenfassung (Erklärung des Nutzens), Ausblick Anhang: eventuell recherchierte Texte, Produktbeschreibungen, etc.
CD-ROM als Beilage (mit der Arbeit, ggf. Code, und aller Online-Literatur)
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MÖGLICHE KAPITELGLIEDERUNG: SYSTEMENTWICKLUNG
1.
Überblick (oder: Zusammenfassung, „Executive Summary“, alles Wichtige für den „Manager“ oder Schnellleser) 2. Problemstellung (oder: Ziele, Ausgangspunkt), vorgesehener Benutzerkreis, Anforderungen der Benutzer 3.
Stand der Technik (Wie wird das Problem bisher gelöst, wo sind die Defizite?) 4. Gewählter Lösungsansatz (allgemeines Prinzip) 5.
Systemkonzeption, auch in graphischer Darstellung (z.B. Entitätenmodell, Flussdiagramm, Sitemap, Blockdiagramm) 6.
Realisierung, Beschreibung der durchgeführten Arbeiten 7.
Ergebnis (z.B. Screenshots mit Erläuterungen, kurze Codebeispiele) 8. Zusammenfassung (Erklärung des Nutzens, kritische Würdigung), Ausblick Anhang: evtl. (ausgewählte) Programmbeispiele CD-ROM als Beilage
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BESCHREIBUNG VON SYSTEMEN VON AUSSEN NACH INNEN
Manchmal empfiehlt es sich, entwickelte informationstechnische Systeme „von außen nach innen“ zu beschreiben, z.B. in folgender Reihenfolge:
System aus Benutzersicht: Lösen von Aufgaben mit dem System. Beispielhafte Benutzungssession mit Screenshots.
System aus Administratorsicht: Pflege des Systems, evtl. Autorenkomponente, Benutzerverwaltung u.ä.
Systemkonzeption: Beschreibung der Komponenten des Systems, Klassen, Methoden, Programme, Datenbankschema etc.
Realisierung: Beschreibung der durchgeführten Arbeiten
Das heißt, gegenüber der vorigen Gliederung werden die Screenshot-Beispiele nach vorn gezogen.
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BESCHREIBUNG VON SYSTEMEN NACH 3 SYSTEMMERKMALEN
Bei der Beschreibung und Bewertung von Softwaresystemen sind mehrere Arten von Systemmerkmalen zu berücksichtigen:
Anforderungen:
Bedarf der Nutzer/Stakeholder, Leidensdruck, Use Cases, Geschäftsprozesse, Mengengerüste
Design
: Benutzungsschnittstelle, multimediale Aspekte, graphische Gestaltung, wahrnehmungspsychologische Fragen usw.
Inhalt (Content)
: Inhalt des Systems: Enthaltene Informationen / Daten Bereitgestellte Dienste / Funktionen
Technik
: Wie ist das System technisch realisiert? Systemarchitektur, Schnittstellen, Programmiersprachen, Datenbank, Klassenbibliotheken, Netzwerksoftware usw.
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ZITATE*
Definition: Zitat = wörtliche oder sinngemäße Übernahme oder Wiedergabe schriftlicher oder mündlicher Äußerungen anderer.
Man unterscheidet wörtliche Zitate (in Anführungszeichen) und sinngemäße (ohne Anführungszeichen, oft in indirekter Rede o.ä.) In beiden Fällen: Quellenangabe erforderlich Sinngehalt eines Zitats darf nicht verfälscht werden!
Wenn Sie Äußerungen anderer derart überarbeitet und weiterentwickelt haben, dass Ihre Eigenleistung im Vordergrund steht, dann handelt es sich um kein Zitat und es ist keine Quellenangabe erforderlich.
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WÖRTLICHE UND SINNGEMÄSSE ZITATE
Wenn Sie einen fremden Äußerungen zitieren, sollte dies immer deutlich gemacht werden. Fremde Äußerungen werden entweder wörtlich (in Anführungszeichen) zitiert:
„Informationen sind interpretierte Daten." (Neuhold 1986, S.19)
oder sinngemäß (meist in indirekter Rede) wiedergegeben:
Neuhold (1986, S.19) führt aus, Informationen
seien
interpretierte Daten.
Mit speziellen Formulierungen lässt sich der Konjunktiv beim sinngemäßen Zitieren vermeiden:
Neuhold (1986, S.19) sieht Informationen als interpretierte Daten an.
Laut Neuhold (1986, S.19) sind Informationen interpretierte Daten.
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WAS SIND KEINE ZITATE?
Nicht als Zitat gekennzeichnet werden Aussagen, die nicht Fremden zugerechnet werden, so z.B. Ihre eigene Meinung:
Das Verbot solcher Verschlüsselungstechniken leistet der Computerkriminalität Vorschub.
oder eine für Sie unumstößliche Tatsache:
In Dateien können Daten und Programme dauerhaft gespeichert werden.
oder ein von Ihnen erarbeitetes Ergebnis:
Die Mehrheit der Mitglieder der Gruppe A empfand die graphische Benutzungsoberfläche als übersichtlicher.
Die entwickelte Recherchekomponente ermittelt innerhalb einer Sekunde jedes gesuchte Dokument.
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GENAUIGKEIT, UNMITTELBARKEIT UND ZWECKENTSPRECHUNG
Genauigkeit :
inhaltlich: Sinngehalt darf nicht verfälscht werden (Kennzeichnung von Auslassungen und Ergänzungen) formal/wörtlich: einschließlich Fehlern, Orthographie, Interpunktion (bei wörtlichen Zitaten)
Unmittelbarkeit :
Quellenangabe: nach der Originalarbeit zitieren wenn nicht möglich, kennzeichnen ( „zitiert nach“ oder „zit. n.“ ), z.B. so: „Informationen sind interpretierte Daten.“ (Neuhold 1986, zit. n. Riekert 2000)
Zweckentsprechung :
Nur soweit zitieren, wie es der eigenen Arbeit zweckdienlich ist. Abkürzen, wo Zitate auf andere Themen führen (aber Sinn nicht verfälschen) ERSTELLUNG VON WISSENSCHAFTLICHEN ARBEITEN 9/2009 Seite 24
AUSLASSUNGEN UND ERGÄNZUNGEN IN ZITATEN
Auslassungen (Ellipsen):
Sinn nicht verfälschen, Auslassungen durch ... oder [...] kennzeichnen: „Die Regierung wird im Frühjahr die Mineralölsteuer erhöhen.
“ „Die Regierung wird [...] die Mineralölsteuer erhöhen.
“
Ergänzungen (Interpolation):
Notwendige Erläuterung: z.B. „Die [österreichische, d. Verf.] Regierung wird im Frühjahr die Mineralölsteuer erhöhen.“ Syntaktische Anpassung: z.B. Verb ergänzen: „Der Kanzler hat kein Interesse, diese Diskussion wieder aufleben zu lassen.“ Der Sprecher teilte mit, dass der Kanzler „kein Interesse [hat], diese Diskussion wieder aufleben zu lassen.“ ERSTELLUNG VON WISSENSCHAFTLICHEN ARBEITEN 9/2009 Seite 25
QUELLENANGABEN
Quellenangaben werden für verschiedene Zwecke gebraucht:
Um den Urheber eines Zitats zu bezeichnen, z.B.: „Informationen sind interpretierte Daten." (Neuhold 1986, S.19) Um einen neuen Begriff einzuführen, z.B.: SQL ist die gängige Abfragesprache für relationale Datenbanken (Date 1999, S.34) .
Um auf weiterführende Information hinzuweisen, z.B.: Mehr Hinweise zu Perl geben die Entwickler (Wall et al. 1997).
Es gibt prinzipiell zwei Arten, Quellen anzugeben:
Angabe der
kompletten Fundstelle
(z.B. Autor, Buchtitel, Verlag, Jahreszahl, Seitennr.) in einer
Fußnote
. Hierauf wird im Folgenden nicht mehr eingegangen.
Verweis
auf Eintrag in einem
Literaturverzeichnis
(hier empfohlen) wie oben dargestellt im Textfluss, oder in einer Fußnote, zB. SQL ist die gängige Abfragesprache für relationale Datenbanken² ²
Date 1999, S. 34
ERSTELLUNG VON WISSENSCHAFTLICHEN ARBEITEN 9/2009 Seite 26
DURCH VERWEIS AUF LITERATURVERZEICHNIS
Ein Verweis auf einen Eintrag im Literaturverzeichnis enthält Autorennamen, Jahreszahl (bei mehreren Veröffentlichungen pro Jahr mit nachgestelltem a, b), evtl. Seitenangabe:
„Informationen sind interpretierte Daten." (Neuhold 1986a, S.19)
Der Autorenname ist u.U. entbehrlich:
Laut Neuhold (1986, S.19) sind Informationen interpretierte Daten.
Bei zwei Autorennamen beide in Verweis aufnehmen:
Bei diesem System handelt es sich um eine Museumsanwendung, bei der den Gästen die Umweltwirkungen von mehreren Jahrhun-derten Bergbau vor Augen geführt wird (Eirund/Schreiber 1998).
Ab drei Autorennamen nur Erstautor et al.:
Mehr Hinweise zu Perl geben die Entwickler (Wall et al. 1997).
Es gibt auch andere Möglichkeiten: /1/, [VOD99] usw.
Wie auch immer Sie zitieren, bleiben Sie einheitlich!!
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LITERATURVERZEICHNIS
Das Literaturverzeichnis enthält die Quellen, die in der Arbeit benutzt und angegeben wurden. Die Titel werden alphabetisch nach den Autorennamen sortiert. Beispiel: Literaturverzeichnis Eirund, H. und Schreiber, G. (1998): Umwelt ist draußen. In: Riekert, W.-F. und Tochtermann, K. (Hrsg.): Hypermedia im Umweltschutz. Metropolis-Verlag, Marburg, S. 186-194.
Encarnação, J. (1997a): Die Informatiker müssen eine Menge von Hollywood lernen. Interview. Computerzeitung Nr. 46, S. 32.
Encarnação, J. (Hrsg.) (1997b):Computer Graphics. Tagungsband. Springer-Verlag, Berlin - Heidelberg - New York.
Schiedermeier, R. (1999): Programmieren in Java. Vorlesungsskript. FH München, http://www.informatik.fh-muenchen.de/~schieder/programmieren-99-00/. (Datum des Zugriffs: 15. Mai 2000).
Wall, L., Schwartz, R. und Potter, S. (1997): Programmieren mit Perl. O'Reilly, Köln.
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LITERATURVERZEICHNIS: SELBSTÄNDIGE QUELLE (BUCH)
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
Nachname des Verfassers (der Verfasserin) Vorname des Verfassers (der Verfasserin) evtl. Abkürzung
bei mehreren Verfasser(inne)n mehrfach bei Herausgebern: Hinweis „
(Hrsg.)
“ nachstellen
Jahr (in Klammern, evtl. mit nachgestelltem a, b) Titel Auflage Verlag Ort
Beispiel: Wall, L., Schwartz, R. und Potter, S. (1997): Programmieren mit Perl. 2. Auflage. O'Reilly, Köln.
Encarnação, J. (Hrsg.) (1997b): Computer Graphics. Tagungsband. Springer-Verlag, Berlin - Heidelberg New York.
Auch andere durchgängig eingehaltene - Reihenfolgen wären hier und in den nachfolgenden Beispielen möglich.
ERSTELLUNG VON WISSENSCHAFTLICHEN ARBEITEN 9/2009 Seite 29
UNSELBSTÄNDIGE QUELLE (BUCHBEITRAG)
1. Nachname des Verfassers (der Verfasserin) 2.
Vorname des Verfassers (der Verfasserin) evtl. Abkürzung bei mehreren Verfasser(inne)n mehrfach 3. Jahr (in Klammern, evtl. mit nachgestelltem a, b) 4. Titel 5.
„In:“ 6. Nachname des Herausgebers 7.
Vorname des Herausgebers oder Abkürzung 8.
„(Hrsg.)“ 9.
Übergelagerter Titel
Beispiel:
10.
11.
12.
13.
Auflage Verlag Ort Seiten
Eirund, H. und Schreiber, G. (1998): Umwelt ist draußen. In: Riekert, W.-F. und Tochtermann, K. (Hrsg.): Hypermedia im Umweltschutz. Metropolis-Verlag, Marburg.
ERSTELLUNG VON WISSENSCHAFTLICHEN ARBEITEN 9/2009 Seite 30
LITERATURVERZEICHNIS: ZEITSCHRIFTENARTIKEL
5.
6.
7.
8.
9.
1.
2.
3.
4.
Nachname des Verfassers (der Verfasserin) Vorname des Verfassers (der Verfasserin) evtl. Abkürzung
bei mehreren Verfasser(inne)n mehrfach
Jahr (in Klammern, evtl. mit nachgestelltem a, b) Titel
kein
„ In: “! Zeitschriftentitel Ort Jahrgang (Band) Heftnummer (Monat) Seite(n)
Beispiel: Encarnação, J. (1997a): Die Informatiker müssen eine Menge von Hollywood lernen. Interview. Computerzeitung Nr. 46, S. 32.
ERSTELLUNG VON WISSENSCHAFTLICHEN ARBEITEN 9/2009 Seite 31
LITERATURVERZEICHNIS: WEBSEITEN
1. Name des Verfassers (der Verfasserin) oder der anbietenden Organisation 2. Jahr (in Klammern, evtl. mit nachgestelltem a, b) 3. Titel der Webseite 5. URL (WWW-Adresse) 4. Datum des Zugriffs
Internet-Quellen herunterladen und auf beigelegter CD speichern
Beispiel: Schiedermeier, R. (1999): Programmieren in Java. Vorlesungsskript. Fachhochschule München, http://www.informatik.fh-muenchen.de/~schieder/programmieren 99-00/. (Datum des Zugriffs: 15. Mai 2000).
ERSTELLUNG VON WISSENSCHAFTLICHEN ARBEITEN 9/2009 Seite 32