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Verhaltensbezogene Bewegungstherapie in der verhaltensmedizinisch-orthopädischen Rehabilitation bei chronischen Rückenschmerzen* – Konzeption, Implementierung, Umsetzungserfahrungen – Jana Semrau1 1Institut für Sportwissenschaft und Sport, FAU Erlangen-Nürnberg *gefördert durch DRV im Förderschwerpunkt „Chronische Krankheiten und Patientenorientierung“ im Modul 2 Hintergrund - Bewegungstherapie (BT) zentraler Baustein der VMO - Entwicklungspotentiale bzgl. theoretischer Fundierung, theoriegeleiteter Integration und Anwendung von verhaltensbezogenen Aspekten zum Umgang mit Rückenschmerz (Hayden et al. 2005, Jordan et al. 2010) und Aufbau eines körperlich-aktiven Lebensstils (Geidl et al. 2011, Conn et al. 2007) - Einfluss verhaltensbezogener Bewegungstherapie (VBT) auf Nachhaltigkeit der VMO unbekannt Fragestellung Welche kurz- und langfristigen Wirkungen ergeben sich durch die Einführung der VBT in der VMO für Menschen mit chronischen unspezifischen Rückenschmerzen im Vergleich zum derzeit üblichen Vorgehen in der VMO? Zielparameter Primärer Zielparameter: • Funktionskapazität (FfbH-R) nach 4 Wochen, 6 und 12 Monaten Sekundäre Zielparameter: • schmerzbezogene Kognitionen • kognitive und behaviorale Schmerzbewältigungsstrategien • körperliche Aktivität • subjektive Gesundheit • Rückenschmerzepisoden Studiendesign multizentrische, randomisierte Längsschnittstudie (RCT) Auswahl + Intensivschulung des Therapeutenteams; Probedurchläufe; prozessbegleitende Auswahl + Information der Probanden Evaluation Vorbereitungs-/ Implementierungsphase (März-Dez 2011) Randomisierung Kontrollgruppe Standard VMO t1 (Rehabeginn) t2 Interventionsgruppe VMO + VBT Interventionsphase (Jan 2012- Dez 2012) t3 t4 (Reha- (6-Monats- (12-Monatsende) Katamnese) Katamnese) Follow Up Phase (Jul 2012- Dez 2013) Methodik Prozessevaluation Therapeutenbefragung: 14 Tage nach zweiter Intensivschulung, online-gestützt, selbst konstruierter Fragebogen (14 Items) : • Qualität der Intensivschulung, • Akzeptanz der VBT, • subjektiv eingeschätzte Kompetenzen im Umgang mit der VBT, • wahrgenommene fördernde und hemmende Faktoren bei der Einführung Teilnehmerbefragung: Ende der Reha, selbst konstruierter Fragebogen (53 Items): • allgemeine Beurteilungsaspekte, • verständliche Vermittlung und subjektive Bedeutsamkeit von Kernthemen, • Nutzen von/ Freude bei einzelnen bewegungstherapeutischen Elementen „Verhaltensbezogene Bewegungstherapie“ (VBT) Konzeptionelle Grundlagen Biopsychosoziales Modell Annahmen zu kognitiv-behavioralen Chronifizierungsmechanismen Fear-Avoidance-Modell Avoidance-Endurance-Modell Modell der respondenten Konditionierung (Leeuw et al. 2007, Hasenbring & Verbunt et al. 2010, Henschke et al. 2011) verhaltensbezogene Techniken zur Veränderung des Bewegungsverhaltens (Geidl et al. 2012) „Verhaltensbezogene Bewegungstherapie“ (VBT) + didaktisch-methodisches Vorgehen + verhaltensbezogene Techniken 23 Techniken der Verhaltensänderung in der VBT Steigerung der Motivation (16) Techniken mit Kurzbeschreibung der Technik Determinanten vielfältige Bewegungserfahrung generieren Bekanntmachen und Erproben unterschiedlicher Formen körperlicher Aktivität Selbstwirksamkeit, Selbstkonkordanz Informationen zur Durchführung gesundheitssportbezogener Aktivitäten vermitteln Informationen zur Durchführung, wie z. B. Methoden der Intensitätssteuerung, optimale Ausführung sportbezogener Bewegungstechniken etc., unter Berücksichtigung indikationsspezifischer Besonderheiten vermitteln. Wissen, Selbstwirksamkeit, Informationen zur optimalen Dosis an körperlicher Aktivität vermitteln Indikationsspezifische Bewegungsempfehlungen zu gesundheitsförderlicher körperlicher Aktivität und Sport vermitteln Wissen, Konsequenzerwartung Informationen über die Konsequenzen von körperlicher (In-)Aktivität vermitteln Informationen zu den negativen Folgen von Bewegungsmangel bzw. den positiven Folgen von regelmäßiger körperlicher Aktivität und der jeweiligen Bedeutung für den weiteren Verlauf der chronischen Erkrankung vermitteln Risikowahrnehmung, Wissen, Konsequenzerwartung aktuelles Bewegungsverhalten analysieren Subjektive Einschätzung des eigenen aktuellen Bewegungsverhaltens bzw. objektive Messung des tatsächlichen Bewegungsverhaltens Risikowahrnehmung motivationalem Fokus Steigerung der Volition (7) Techniken mit Kurzbeschreibung der Technik Determinanten Informationen über Weiterführungsmöglichkeiten am Wohnort vermitteln Die TN erhalten konkrete Informationen über Möglichkeiten, auch nach einer Rehabilitation innerhalb des organisierten Gesundheitssports oder durch selbständige Aktivitäten weiterhin körperlich aktiv zu bleiben Wissen, Ausführungspläne soziale Unterstützung ermuntern/sicherstellen Trainingspartner/innen festlegen, Vereinbarungen mit Anderen, Unterstützung vorausplanen etc. Ausführungspläne, Selbstwirksamkeit Ausführungspläne erarbeiten Formulierung konkreter Bewegungspläne zur Erreichung der Aktivitätsziele im Anschluss an die Rehabilitation durch Spezifizierung des „Was, wann und wo und mit wem?“ Ausführungspläne Barrieren identifizieren Individuelle Identifikation von Barrieren für selbstständig betriebene körperliche Aktivität oder Teilnahme an organisierten Bewegungsprogrammen Bewältigungspläne volitionalem Fokus (Geidl et al. 2012) Aufbau VBT VBT – geschlossene Gruppe 15 Einheiten à 60min Bewegungsspiel (5-10min) Zusatzbausteine 3 x Planungsbausteine à 30-45min 4 x Krafttraining à 60min 4 x Ausdaueraktivität à 60min 3 x Aquatraining à 20-30min 9 x individuelle körperliche Aktivität kurze Wissensvermittlung, ggf. + Bewegungspause (10-15min) Bewegungsaktivität + ggf. Entspannung (15-30min) Ausklang/ ggf. Gespräch (5-10min) Verhaltensbezogene Techniken/ Wissensvermittlung Einleitung/ Rückblick (5min) VBT Trainermanual Kurzübersichten Bausteine VBT Trainermanual Therapeuten -medien flexible Zusatzmodule Teilnehmermaterialien Therapeutenmedien - Kurzübersicht Therapeutenmedien - Baustein weitere Therapeutenmedien 6 x Flipcharts 3 x Metaphorische Geschichte 1 DVD (Qigong/ LIA) Teilnehmermaterialien 57 TN-Karten, u.a. Wissen über RS Bewegungsempfehlungen Copingstrategien Trainingspläne Planungshilfen Selbstbeobachtung, etc. Implementierung Mehrstufige Implementierung: Informationsbesuche in den beteiligten Kliniken einwöchige Hospitation der VMO pro Klinik (April/ Mai 2011) Konzeptionelle Anpassung der VBT 2 x zweitägige klinikübergreifende Schulung (32UE) - Juni 2011 Klinik Weser - August 2011 Paracelsus-Klinik an der Gande exemplarische Durchführung ausgewählter Bausteine je 1x zweitägige Nachschulung pro Klinik (17UE) (Nov/ Dez 2011) Supervision in der Erprobungsphase Prozessbegleitende formative Evaluation Therapeutenbefragung nach der 2. Schulung, n = 3 1) Qualität der Intensivschulung Wenn man die gesamte Schulung in einer Note zusammenfasst, so gebe ich der Veranstaltung folgende Schulnote MW SD Range 1,67 0,47 1-2 MW 88,00 SD 10,23 Range 75-100 1 = sehr gut, 2 = gut, 3 = befriedigend, 4 = ausreichend, 5 = mangelhaft, 6 = ungenügend 2) Akzeptanz der VBT Mein Eindruck von der VBT ist 1 = sehr negativ … 100 = sehr positiv 3) subjektiv eingeschätzte Kompetenzen im Umgang mit der VBT Der Aufbau der VBT ist mir bekannt1 Ich bin angemessen auf die Umsetzung der VBT vorbereitet1 Die Ziele und Inhalte der einzelnen Bausteine sind mir bekannt1 Ich kenne die Techniken zur Verhaltensänderung, die in der VBT eingesetzt werden und kann sie adäquat anwenden1 Ich kenne die didaktisch-methodischen Vorgehensweisen, die in der VBT eingesetzt werden und kann sie adäquat anwenden1 Im Umgang mit dem Trainermanual, den Medien und Materialien fühle ich mich2 11 MW 2,00 2,00 2,00 SD 0,00 0,00 0,82 Range 2 2 1-3 2,00 0,00 2 2,00 0,00 2 60,67 2,62 57-63 = stimmt vollkommen, 2 = stimmt weitgehend, 3 = stimmt ein wenig, 4 = stimmt eher nicht, 5 = stimmt weitgehend nicht, 6 = stimmt überhaupt nicht; 21 = sehr unsicher … 100 = sehr sicher Prozessbegleitende formative Evaluation Therapeutenbefragung nach der 2. Schulung, n = 3 3) wahrgenommene fördernde und hemmende Faktoren bei der Einführung des Konzepts der VBT (Freitextnennungen, n=6) Förderfaktoren • angemessene Vorbereitungszeit • angemessener Zeitumfang der VBT • sinnvolle Planung zu anderen Gruppen Barrieren • Fehlende Räumlichkeiten • Planungsschwierigkeiten Prozessbegleitende formative Evaluation Teilnehmerbefragung der Probegruppen, n=39 Ia. Allgemeine Beurteilungsaspekte: Durchführung/ Organisation Ich würde die Bewegungstherapie anderen Patienten weiter empfehlen. Würden Sie die Bewegungstherapie wieder erhalten wollen, wenn Sie erneut eine Rehabilitation in Anspruch nehmen? Die Bewegungstherapie war gut auf andere Behandlungen abgestimmt. n MW SD Range 38 1,79 0,62 1-3 39 2,00 0,73 1-4 39 2,33 0,90 1-5 1 = trifft völlig zu, 2 = trifft zu, 3 = trifft eher zu, 4 = trifft eher nicht zu, 5 = trifft nicht zu, 6 = trifft überhaupt nicht zu Ia. Allgemeine Beurteilungsaspekte: Durchführung/ Organisation n zeitlicher Umfang der Bewegungstherapie1 39 3,10 0,45 2-4 Abwechslung und Vielfalt in der Bewegungstherapie2 39 3,03 0,16 3-4 Gruppengröße3 38 5,20 1,28 3,9 - 4,9 Theorie-Praxis-Verhältnis4 39 4,00 1,84 0,0 - 6,9 Zufriedenheit mit der Bewegungstherapie5 38 3,45 0,50 3-4 11= viel zu hoch, 2 = zu hoch, 3 = genau richtig, 4 = zu niedrig; = viel zu viele, 2 = zu viele, 3 = genau richtig, 4 = viel zu wenig; 30 = zu klein … 10 = zu groß; 40 = zu viel Theorie … 10 = zu viel Praxis; 51 = völlig unzufrieden, 2 = unzufrieden, 3 = zufrieden, 4 = voll und ganz zufrieden 21 MW SD Range Prozessbegleitende formative Evaluation Teilnehmerbefragung der Probegruppen, n=39 Ib. Allgemeine Beurteilungsaspekte: didaktisches Vorgehen Der Aufbau der Bewegungstherapie war nachvollziehbar. Die eingesetzten Flipcharts und Teilnehmerkarten halfen mir, die Inhalte besser zu verstehen. Den Ordner mit den Teilnehmerkarten empfinde ich als nützlich. Während der Bewegungstherapie bestand die Möglichkeit für eigene Anmerkungen, Diskussionen sowie zum Austausch von Erfahrungen. n MW SD Range 38 1,68 0,57 1-3 38 1,74 0,60 1-3 39 1,64 0,71 1-3 39 1,49 0,64 1-3 Skalierung: 1 = trifft völlig zu, 2 = trifft zu, 3 = trifft eher zu, 4 = trifft eher nicht zu, 5 = trifft nicht zu, 6 = trifft überhaupt nicht zu Prozessbegleitende formative Evaluation Teilnehmerbefragung der Probegruppen, n=39 Verständlichkeit und subjektive Bedeutsamkeit vermittelter Themen "trifft völlig zu" "trifft zu" 6 5 "trifft eher zu" 4 "trifft eher nicht zu" 3 "trifft nicht zu" 2 "trifft überhaupt nicht zu" Verständlichkeit Bedeutsamkeit 1 Prozessbegleitende formative Evaluation Teilnehmerbefragung der Probegruppen, n=39 Bewertung des wahrgenommenen Nutzens von und der Freude bei unterschiedlichen Bewegungsformen Mittelwert 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0 Skalierung: 0 = überhaupt kein Nutzen … 10 = sehr viel Nutzen; 0 = überhaupt keine Freude … 10 = sehr viel Freude n = 27 n = 29 n = 33 n = 32 n = 33 n = 35 n = 36 n = 37 n = 37 n = 38 n = 34 n = 35 Nutzen Freude Umsetzungserfahrungen nach 6 Monaten Was war neu? VORHER • hoher Praxisanteil in den VMO-Gruppen • Theorieanteile nach Bedarf der Patienten und Ideen der Therapeuten => kein 100% gleicher Ablauf in den Gruppen NACHHER • roter Faden der Theorie in enger Verbindung mit Praxiseinheiten => Theorie wird erfahrbar; Patient spürt unmittelbar die Wirksamkeit der Übungen • strukturierte, wissenschaftlich fundierte Aufbau schafft für Patienten klare Linie und Nachvollziehbarkeit • Prä- und Posttest integriert; alternative Bewegungsformen berücksichtigt • Patienten planen schon in der Reha Zeiten außerhalb der festgelegten Therapien, um selbständig eigene Bewegungsinteressen zu entdecken, die sie zu Hause fortsetzen Umsetzungserfahrungen nach 6 Monaten Umsetzungserfahrungen nach 6 Monaten Was macht das VBT-Konzept aus? • was ich mit meiner Arbeit/Beruf(ung) bezwecken möchte mit wissenschaftlichem Fundus untermauert („nebenbei“ nicht ausreichend Zeit“) • erzielt auf vielen Ebenen innere Überzeugung aktive Lebensgestaltung zu beginnen / fortzusetzen (je nach Vorerfahrung) • Patienten entwickeln höheren Grad an Motivation • frühes dynamisches Kennenlernen über Spielformen extrem wichtig für Aufbau effektiver Gruppendynamik (Vertrauen, gegenseitige Unterstützung, Motivation u.v.m.) • Wissensvermittlung, Borg-Skale, Qigong => viele Patienten eher Durchhalter und erfahren hier eine Möglichkeit des für sie angemessenen Wechsels von Belastung und Entspannung • Teilnehmermappe mit Teilnehmerkarten sehr hilfreich (generell sind die Medien geschickt gewählt) Umsetzungserfahrungen nach 6 Monaten Was macht das VBT-Konzept aus? • Therapeut als Moderator führt Patienten zu mehr Selbstkompetenz • empathisch Anleitung der Gruppe, situatives Eingehen auf die Bedürfnisse der Patienten und das angepasste Vermitteln des Curriculums => Qualität, die allen Beteiligten Spaß macht kann entstehen • intensive Lernatmosphäre und Atmosphäre der Gruppenzusammengehörigkeit • Sie erhalten positive Rückmeldungen seitens der Gruppe, des Therapeuten, und vor allem durch eigene gespürte Erfahrungen. (die dann auch noch schriftlich nachvollziehbar sind durch die Protokolle) Umsetzungserfahrungen nach 6 Monaten Wo besteht Anpassungsbedarf? • Theorieanteil darf nicht zu hoch sein, Pat. fordern frühes Einsteigen in die Praxis • Inhalte, für andere VMO-Indikationen erweitern und diese VMOIndikationen zulassen Umsetzungserfahrungen nach 6 Monaten Welche Barrieren treten in der praktischen Umsetzung auf? • Zeit-, Raum und Personalressourcen recht hoch (auch Vorbereitung, Organisation benötigt Zeit, die meist nicht vorhanden ist) • Kosten-Nutzen-Aufwand: Rechtfertigt der Nutzen, die entstehenden Kosten? • sehr auf Rückenproblematik ausgelegt, setzt voraus, dass Patientenauswahl genau passend ist Umsetzungserfahrungen nach 6 Monaten Welche Faktoren fördern eine langfristige Umsetzung des Konzepts bzw. welche Voraussetzungen müssten dafür geschaffen werden? • Vor- und Nachbereitungszeiten planen • Organisationsstrukturen für die Nachbestellung von Medien und Materialien einplanen • Räumlichkeiten festlegen • mehr bzw. weitere Therapeuten im Team schulen Umsetzungserfahrungen nach 6 Monaten Was war neu? • Das Arbeiten mit begleitenden Informationsmaterialien war sehr hilfreich. Die Themen wurden hierdurch anschaulicher. • Gruppenteilnehmer konnten die Therapieeinheit durch das Lesen der Karten noch mal Revue passieren lassen. • Sie haben sich mit dem Thema beschäftigt und konnten am nächsten Tag ihre Fragen besprechen. Antworten wurden dann in der Gruppe erarbeitet. • TN konnten die Sportaktivitäten selbstständig planen und somit auch Einfluss auf die Erholungszeiten nehmen. Dies wurde als positiv empfunden. Umsetzungserfahrungen nach 6 Monaten Was macht das VBT-Konzept aus? • Die TN sind keine passiven Empfänger von therapeutischen Leistungen. • Die Eigenverantwortung für eine erfolgreiche Rehabilitation trägt zur Motivation bei. • Als Gruppe arbeiten alle an einem Ziel, TN unterstützen und reflektieren sich. • Sport und Spiel machen Spaß und lenken so vom Schmerz ab. Umsetzungserfahrungen nach 6 Monaten • Die Kombination von Theorie und Praxis innerhalb einer Einheit vertieft die Inhalte. Bsp.: Die Raupe Umsetzungserfahrungen nach 6 Monaten Was macht das VBT-Konzept aus? • Der immer gleiche Aufbau einer Therapieeinheit und schon bekannte Übungen schaffen Vertrauen. Bsp.: Der steife Mann • Es befähigt die TN die sportlichen Aktivitäten für die Zeit ihres Aufenthaltes zu planen, auszuprobieren und auch zu korrigieren. • TN planen und organisieren während der Rehabilitation den Sport für die Zeit nach der Reha. Umsetzungserfahrungen nach 6 Monaten Welche Barrieren können treten in der praktischen Umsetzung auftreten? Geeignete Räume: - Die Raumgröße muss ausreichend Platz für Sport und Spiel bieten. - Gute Belüftung. - Verschiedene Sitzmöglichkeiten. - Lagerungsmöglichkeiten für Infomaterial im Gruppenraum. - Die Möglichkeit mit Medien zu arbeiten PC, Beamer, Magnettafel, Flipchart. Es braucht ausreichende Organisationszeit, zum Einen zur Vorbereitung der Gruppen und zum Anderen um am Ende der Einheit persönlichen Fragen von Patienten zu beantworten. Umsetzungserfahrungen nach 6 Monaten Wo besteht Anpassungsbedarf? • Das Programm sollte sich nicht nur auf die Symptome des Rückens beziehen. • Das Arbeitsmaterial des Therapeuten sollte durch einen PC und einen Beamer erweitert werden. • Die Therapieeinheit ist mit 1 Stunde zu kurz bemessen, 1,5 Stunden wären angebracht. Für Fragen der Patienten und Diskussionen muss ausreichend Zeit zu Verfügung stehen. Umsetzungserfahrungen nach 6 Monaten Welche Faktoren fördern eine langfristige Umsetzung des Konzepts bzw. welche Voraussetzungen müssten dafür geschaffen werden? • Eine umfangreiche Schulung aller Therapeuten und Aufklärung anderer beteiligter Berufsgruppen. • Ein Therapiebündel welches mit den Inhalten des VBTKonzeptes ausgestattet ist und auch Planpriorität hat. Fazit hohe Akzeptanz des VBT-Konzepts bei beteiligten Therapeuten und Teilnehmern hohe Bereitschaft seitens der ärztlichen Leitung, des durchführenden bewegungstherapeutischen Teams und des gesamten Reha-Teams notwendig schwerpunktmäßig zeitliche und räumliche Faktoren als Barrieren bei der Umsetzung Vielen Dank! Literatur: Conn VS, Hafdahl AR, Brown SA & Brown LM (2008). Meta-analysis of patient education interventions to increase physical activity among chronically ill adults. Patient Educ Couns, 70 (2), 157–172. Geidl, W., Hofmann, J., Göhner, W., Sudeck, G. & Pfeifer, K. (2012). Verhaltensbezogene Bewegungstherapie – Bindung an einen körperlich aktiven Lebensstil. Rehabilitation, 51. 259-268. Hasenbring, M.I., Verbunt, J.A. (2010). Fear-avoidance and endurance-related responses to pain: New models of behavior and their consequences for clinical practice. Clin. J. Pain, 26. 747–753. Hayden JA, van Tulder MW, Malmivaara A & Koes BW (2005). Exercise therapy for treatment of non-specific low back pain. Cochrane Database Syst Rev (Online), 3: CD000335. Henschke N, Ostelo R, van Tulder MW, Vlaeyen JW, Morley S, Assendelft WJ & Main, CJ (2010). Behavioural treatment for chronic low-back pain. Cochrane Database Syst Rev (Online), 7: CD002014. Jordan, J.L., Holden, M.A., Mason, E.E.J., Foster, N.E. (2010). Interventions to improve adherence to exercise for chronic muscu-loskeletal pain in adults. Cochrane Database of Systematic Re-views 2010, Issue 1. Art. No.: CD005956. DOI: 10.1002/ 14651858. CD005956.pub2. Leeuw M, Goossens MEJB, Linton SJ, Crombez G, Boersma K & Vlaeyen JWS (2007). The fear-avoidance model of musculoskeletal pain: current state of scientific evidence. J Behav Med, 30 (1), 77–94.