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Transferinstrumente für Konvergenz & Solidarität in der E(W)U

14-06-2013 von: Sven Giegold, MEP Anselm Dannecker

Wo könnten wir stehen?

Konvergenz der Konjunkturzyklen Stabilisierung im Falle asymmetrischer Schocks Konvergenz der relativen Wettbewerbsfähigkeit

Automatische antizyklische Transfermechanismen Risikotransfer durch gemeinsame Haftung Instrumente zur Durchsetzung von Strukturreformen Investitionsschemata Föderales Eurozonen-Budget mit Handlungskompetenz für öffentliche Güter Sven Giegold Anselm Dannecker 5

Der große Rahmen: Charakteristika verschiedener Transferschemata

• • • •

Trigger

• Automatisch • Diskretionär

Art des Transfers

• Direktinvestition • zweckgebunden • Budgethilfe • Risikotransfer

Konditionalität

• An Strukturreformen geknüpft • • An Rückzahlung geknüpft Keine Konditionalität

Struktur

• Symmetrisch • Asymmetrisch • •

Anwendungsbereich

• EWU • EWU + freiwillige Teilnahme • EU • [jedes mit oder ohne Länder in einem der Anpassungsprogramme der EU]

Weitere Kriterien

• Änderungen der Verträge • • Demokratische Kontrolle Wiederstand der Mitgliedstaaten • Respektierung des Subsidiaritätsprinzips • Permanente Transfers in eine Richtung • Moral hazard • … Sven Giegold Anselm Dannecker 6

Wo könnten wir stehen?

Konvergenz der Konjunkturzyklen Stabilisierung im Falle asymmetrischer Schocks Konvergenz der relativen Wettbewerbsfähigkeit

Automatische antizyklische Transfermechanismen Risikotransfer durch gemeinsame Haftung Instrumente zur Durchsetzung von Strukturreformen Investitionsschemata

Föderales Eurozonen-Budget mit Handlungskompetenz für öffentliche Güter

Sven Giegold Anselm Dannecker 7

Föderales Eurozonen-Budget

Kurzbeschreibung:

Ausgaben & Einnahmen für definiertes europäisches öffentliches Gut wird auf Euro-Ebene verlagert (z.B. Arbeitslosigkeit)

Mittelverwaltung Mittelherkunft

EWU Regierungseinheit

Mittelverwendung Verteilungskriterium

Einnahmen aus Steuererhebung /Beitragszahlung im Zusammenhang mit dem öffentlichen Gut Diskretionäre Entscheidung innerhalb des Mandats Ausgaben für Bereitstellung des öffentlichen Guts • •

Vorteile

Tatsächliches Budget, das diskretionäre und damit gezielte Investitionen erlaubt Institution, die auf Basis des europäischen Interesse entscheidet • • •

Nachteile

Extreme Widerstände der Mitgliedstaaten Güter, die zyklisch genug sind, um wirksame Krisenpolitik zu betreiben, hängen typischerweise stark von gesellschaftlichen Präferenzen ab Diskretionäre Entscheidungen können verzögert sein Sven Giegold Anselm Dannecker Quellen: Vetter (Deutsch Bank Research), 2011; Wolff (Bruegel), 2012; Pisany-Ferry et al. (Bruegel), 2013 8

Wo könnten wir stehen?

Konvergenz der Konjunkturzyklen Stabilisierung im Falle asymmetrischer Schocks Automatische antizyklische Transfermecha nismen

Risikotransfer durch gemeinsame Haftung

Konvergenz der relativen Wettbewerbsfähigkeit

Investitionsschemata Instrumente zur Durchsetzung von Strukturreformen Föderales Eurozonen-Budget mit Handlungskompetenz für öffentliche Güter Transferschemata auf Basis von Arbeitslosigkeitsindik atoren Sven Giegold Anselm Dannecker Transferschemata auf Basis des Indikators „Output Gap“ Zyklischer Kredit Stabilisierungs Fonds Kein wirklicher Transfer Länderspezifische Stabilisatoren 9

Mittelherkunft

• • • •

Transfers auf Basis der Arbeitslosigkeit - Generelles Konzept

Mittelverwaltung

Nationale Budgets: - % des BIP oder BNE

(Italianer/Vanheukelen 1993)

- % der Steuereinnahmen (Bajo-Rubio/Roldan 2003) Arbeitnehmerbeiträge

(Dullien several papers; Sutherland 2012)

Steuer (MWSt, Finanztransaktionssteuer, Vermögenssteuernetc.) Mischung der oberen Sven Giegold Anselm Dannecker • • • Europäischer Fonds mit oder ohne Kapazität Anleihen auszugeben Geldervermittlung hauptsächlich durch nationale Sozialversicherungssysteme Geldervermittlung durch „europäische Arbeitsagentur“

Verteilungskriterien

• Abweichung von durchschnittlicher Arbeitslosigkeit (ab gewissen • • Schwellenwerten)

(Italianer/Vanheukelen 1993)

Absolute Werte kurzfristiger Arbeitslosigkeit

(Bajo-Rubio/Roldan 2003)

Gemeinsame Bezugskriterien

(Dullien several papers; Sutherland 2012)

Mittelverwendung

• • • • Nationale Budgets

(Italianer/Vanheukelen 1993)

Zweckgebunden in die Budgets

(Bajo-Rubio/Roldan 2003)

Arbeitslosenunterstützung

(Sutherland 2012; Dullien several papers)

Arbeitslosenunterstützung + Konditionalität für Strukturreformen Quellen: Italianer/Vanheukelen, 1993; Bajo-Rubio/Roldan, 2003; Dullien, several papers; Sutherland 2012, also mentioned in: Wolff (Bruegel), 2012; Pisany-Ferry et al. (Bruegel), 2013 10

Unemployment Based Transfers - General Concept

Weitere Möglichkeiten

Base vs. top-up € E(W)U Versicheru ng Nationale Versicherung € E(W)U Versicher ung National provisions Common standard (e.g. 50% of past wages in total) • EWU (+ freiwillige) vs. EU duration duration • • • Gebunden and Arbeitsmarktreformen und aktivierende Arbeitsmarktmaßnahmen Festgelegte Rückzahlung, um permanente Transfers zu verhindern %-satz des letzten Einkommens vs. Flat rate Zahlung [+ Deckelung bei %-satz des mittleren nationalen Einkommes] • • • Bezugsdauer Gemeinsame euro-weite Bezugskriterien vs. nationale Bezugskriterien Möglichkeit zur Entscheidung die Bezugsdauer im Krisenfall zu verlängern • • • • •

Vorteile

Sehr leicht verständlich Direkt nachfragewirksame Vergleichsweise verlässlicher Indikator Nach Simulationen effektiv Kein Ländertransfer, sondern Transfer nach sozialem Kriterium • • • •

Nachteile

Politischer Widerstand (Art. 153(4)) Moral hazard: könnte Arbeitsmarktreformen verzögern Versteckter Budgettransfer auf Basis eines komplizierten on institutionellen Setups Arbeitslosigkeit als Indikator meist leicht verzögert Sven Giegold Anselm Dannecker 11

Output gap based transfer schemes - Generelles Konzept

• •

Kurzbeschreibung:

EWU Mitgliedstaaten, die über Produktionspotenzial produzieren unterstützen Staaten, die darunter produzieren Indikator: output gap („Produktionslücke“)

Mittelherkunft

Nationale Budgets der EWU Mitgliedstaaten

Mittelverwaltung

• • • “a group of representatives of national finance ministries (…) under the control of national parliamentarians” (Padoa-

Schioppa Group 2012)

Fonds ohne Möglichkeit sich Schulden aufzunehmen

(Enderlein et al. 2013)

Fonds mit der Möglichkeit Schulden aufzunehmen

(Pisany-Ferry et al. 2012)

Verteilungskriterien

• • Output gap < durchschnittl. EWU output gap

(Enderlein et al. 2013)

Output gap < -2% (exemplarisch gewählter Schwellenwert für Simulation)

(Pisany-Ferry et al. 2012)

Sven Giegold Anselm Dannecker

Mittelverwendung

Bedingungsloser Transfer in nationale Budgets 18

Cyclical Adjustment Insurance Fund - Generelles Konzept

• • •

Weitere Möglichkeiten

Bedingung Strukturreformen durchzuführen Rückzahlungsverpflcihtung, um permanente Transfers zu verhindern Zweckgebundene Zahlungen in nationale Budgets • • • • •

Vorteile

Reagiert direkt Sehr leicht implementierbar; keine wirklichen Transfers von Kompetenzen an E(W)U Nach Simulationen effektiv Enderlein et al. (2013) Simulation gleicht sich aus Kaum Moral Hazard Gefahr • • • •

Nachteile

Politischer Widerstand gegen Transfers Output gap sehr fehleranfällig Schwer kommunizierbar, da Indikator auf komplizierter ökonometrischer Methode basiert Kontroverser Indikator („Staaten haben niedrigere Arbeitslosigkeit, als sie haben sollten“) Sven Giegold Anselm Dannecker Quellen: Enderlein et al. (Padoa-Schioppa Group, Notre Europe), 2012; Enderlein et al. (Notre Europe), 2013; 2012; Pisany-Ferry et al. (Bruegel), 2013 19

Zyklischer Kreditstabilisierungsfonds

• •

Kurzbeschreibung:

Einzahlungen in Fonds, wenn Kreditwachstum „exzessiv“ Unklar, ob auf nationaler Ebene, oder auf europäischer; prinzipiell beides und auch Mischung möglich

Mittelverwaltung

Zyklischer Stabilisierungsfonds

Mittelherkunft

• • • Kreditwachstumssteuer Besteuerung von Kreditvergabe an den Privatsektor, wenn sie “exzessiv” ist Z.B. wenn credit Wachstum ein bestimmtes Vielfaches des BIP-Wachstums ist, dann Steuer von 1% auf Neukredite an Privatsektor Kann bei Bedarf nach oben korrigiert werden Sven Giegold Anselm Dannecker

Verteilungskriterien

Unklar

Mittelverwendung

Unklar [wenn symmetrisch dann Subventuion von Privatsektorkrediten in anderen Ländern]

• •

Vorteile

Exzessives Kreditwachstum ein SEHR zuverlässiger Indikator für Bankenkrisen Peilt direkt einen der Faktoren in den Feedback-Mechanismen an • •

Nachteile

Länder nutzen verschiedene Vehikel, um Kredite an Private zu vergeben Kreditwachstum wird im Prinzip als etwas sehr positives gesehen  schwer kommunizierbar Quellen: Nauschnigg (National Bank of Austria), 2012 23

Länderspezifische automatische Stabilisatoren

• • •

Kurzbeschreibung:

EU entwirft länderspezifische Empfehlungen zu antizyklischen Stabilisatoren Ähnlich den EU 2020 Zielen (potenziell Integration) Teil der fiskalischen Überwachung durch die Europäische Kommission

Mittelverwaltung

Nationale Regierungen oder nationaler Fonds

Mittelherkunft

Durch Kommission für jedes Land einzelnd festgelegt, z.B. MWSt, Körperschaftssteuer etc.

Verteilungskriterien

Muss durch Kommission festgelegt werden •

Vorteile

Lässt antizyklische Stabilisierung bei den Staaten  deutlich weniger politischer Widerstand

Mittelverwendung

Muss durch Kommission festgelegt werden • • •

Nachteile

Weniger effektiv, da Krisenstaaten für langen Zeitraum wenig Spielraum für antizyklische Politik haben  keine akute Hilfe Nicht bindend Führt nicht zur Konvergenz der Konjunkturzyklen verschiedener Länder Sven Giegold Anselm Dannecker Quellen: Watt (Trade Union Institute), 2012 24

Wo könnten wir stehen?

Konvergenz der Konjunkturzyklen Stabilisierung im Falle asymmetrischer Schocks Konvergenz der relativen Wettbewerbsfähigkeit

Automatische antizyklische Transfermechanismen

Risikotransfer durch gemeinsame Haftung

Instrumente zur Durchsetzung von Strukturreformen Investitionsschemata Föderales Eurozonen-Budget mit Handlungskompetenz für öffentliche Güter Eurobonds European Debt Agency Sven Giegold Anselm Dannecker Eurobills Schuldentilgun gsfonds Blue Bonds Union Bonds Kein wirkl. Risikotransfer Euro-Standard Bills BIP-indexierte Bonds 26

Gemeinsame Anleihen

Generelle Funktionsweise

Komplett gemeinsame Ausgabe von Anleihen

Gemeinsame Haftung Spezielle Charakteristika Vorteile Nachteile Eurobonds

100%

European Debt Agency (EDA) Eurobills

Gemeinsame Anleihenausgabe von 10% des BIP über EDA; Länder in Refinanzierungsschwierigkeit können beantragen mehr Schulden über EDA zu emmittieren 10% der Schulden der Mitgliedstaaten + höhere Anteile von Krisenländern Gemeinsame Ausgabe von Anleihen mit kurzen Laufzeiten (typischerweisen 1 Jahr) Alle kurzfristigen Schulden von teilnehmenden Staaten Keine Signifikanter Effekt auf Refinanzierungskosten für Krisenstaaten Strikte Konditionalität, mehr Ausgabe über EDA geht mit mehr Abgabe von Souveränität in der der Haushaltspolitik einher Signifikanter Effekt auf Refinanzierungskosten der Krisenstaaten; Konditionalität reduziert Moral Hazard Moral Hazard!

Politischer Widerstand Starker Eingriff auf nationale Souveränitöt; Politischer Widerstand Keine Beschränkt die gemeinsame Haftung zeitlich Senkung der kurzfristigen Refinanzierungskosten reduziert Moral Hazard Politischer Widerstand

Quelle

Sven Giegold Anselm Dannecker Enderlein et al. (Padoa-Schioppa Group), 2012 Hellwig/Philippon, 2011 27

Guaranteed Borrowing

Schuldentilgunsfonds Generelle Funktionsweise

Gemeinsame Ausgabe von Schulden > 60% des BIP; verpflichtende Tilgung der Schulden im Fonds über 20 -25 Jahre

Blue Bonds

Gemeinsame Ausgabe von Schulden < 60% des BIP

Union Bonds

Blue Bonds, die in einem Konto beim ESM gehalten werden und nicht gehandelt werden können

Gemeinsame Haftung Spezielle Charakteristika Vorteile Nachteile

Für alle Schulden der Mitgliedstaaten über 60% Für alle Schulden der Mitgliedstaaten unter 60% Für alle Schulden der Mitgliedstaaten unter 60% Zeitliche Limitierung; Bedingung eigene Schulden über 20-25 Jahre zu tilgen und restliche Schulden unter 60% des BIP zu halten Politisch leichter durchsetzbar, da Tilgung verlangt wird Würde extremen Konsolidierungsdruck auf Krisenstaaten ausüben; Politischer Widerstand Keine Setzt sehr starke Anreize darauf die Schulden unter 60% des BIP zu halten Keine Lösung für das Liquiditätsproblem; nicht hilfreich, um hohe Schulden rasch abzubauen Kann nicht gehandelt werden und muss daher bis zu Fälligkeit gehalten werden; kein Einfluss durch Rating-Agenturen Blue Bonds Vorteile + schirmt Staatsschulden von spekulativen Investoren ab Blue Bonds Nachteile + sehr starker protektionistischer Eingriff für Staaten

Quelle

Sven Giegold Anselm Dannecker Sachverständigenrat, 2012 Delpla/Weizsäcker (Bruegel), 2010 European Economic and Social Committee, 2012 28

Guaranteed Borrowing

• •

Euro-Standard Bills Kurzbeschreibung:

Nationale (!) Ausgabe von Anleihen mit kurzfristigen Laufzeiten und vorrangiger Auszahlung, die EU weite gemeinsame Standards erfüllen müssen z.B. besichert durch zukünftigen Steuereinnahmen und/oder Immobilien Beschränkt auf gewissen Betrag des BIÜ • Wiederherstellung des Vertrauens der Investoren in Staatsanleihen von Krisenländern • •

Vorteile

Standardisierte Anleihen würden potenziell nur einen Prozentpunkte voneinander entfernt gehandelt werden Geringer politischer Widerstand • •

Nachteile

Weniger wirksam als Instrumente mit gemeinsamer Haftung Nichtkrisenländer haben nur ein geringes Interesse, Anleihen mit Staatseigentum zu besichern Sven Giegold Anselm Dannecker Quellen: European Economic Advisor Group (ifo), 2012 29

Guaranteed Borrowing

GDP-indexed bonds

• •

Kurzbeschreibung:

Teil der Verzinsung von Staatsanleihen wird auf das indexiert (z.B. 30% des BIP) „Staatsschulden werden als Eigenkapital finanziert“ Teile des Ausfallrisikos werden von Investoren übernommen •

Vorteile

Im Falle eines asymmetrischen Schocks zahlene Investoren Teile der Kosten •

Nachteile

Die Finanzierung von Staatsschulden würde deutlich teurer werden und reduzieren den negativen Effekt auf den Staat Sven Giegold Anselm Dannecker Quellen: Wolff (Bruegel), 2012; Pisany-Ferry et al. (Bruegel), 2013 30

Wo könnten wir stehen?

Konvergenz der Konjunkturzyklen Stabilisierung im Falle asymmetrischer Schocks

Automatische antizyklische Transfermechanismen Risikotransfer durch gemeinsame Haftung

Konvergenz der relativen Wettbewerbsfähigkeit Instrumente zur Durchsetzung von Strukturreformen

Investitionsschemata CCI als Solidaritätsinstrument Sven Giegold Anselm Dannecker Föderales Eurozonen-Budget mit Handlungskompetenz für öffentliche Güter Convergence & Competitive Instruments (CCI) Institutionelle Vorschläge Integration in die makroökonomische Konditionalität Integration ins makroökonomische Ungleichgewichtsverfahren 31

Instrumente zur Durchsetzung von Strukturreformen

Convergence & Competitive Instruments

Kurzbeschreibung:

Vertragsschließung zwischen EU und Mitgliedstaaten zur Durchführung vom Strukturreformen gegen finanzielle Anreize (ex ante & ex post bei effektiver Implementierung)

Mittelverwaltung

„financial support mechanism“

Mittelherkunft

• • • Schlüssel der BNE “proceeds of new specific financial resources dedicated to it” Teil des EU Budgets, aber außerhalb der Deckelungen des mehrjärigen Finanzrahmens Sven Giegold Anselm Dannecker

Verteilungskriterien

• • Wird in Verträgen zwischen EU & Mitgliedstaaten festgelegt; inhaltlich angelehnt an länderspezifische Empfehlungen Im Europäischen Semester beschlossen

Mittelverwendung

Nationale Budgets + Bedingung länderspezifische Reformen durchzusetzen 32

Instrumente zur Durchsetzung von Strukturreformen

Konkretisierung des Kommissionsvorschlags durch Vanden Bosch (2013)

:

Bedingungen für Vertragsschluss Anwendungsbereich Finanzielle Unterstützung Zusätzliche Charakteristika CCI (Kommissionsvorschlag)

a) Frewillig b) Wenn Staat in makroökonomische Ungleichgewichtsverfahren fällt c) Wenn Staat ins exzessive Ungleichgewichtsverfahren fällt a) EU b) EWU außer Staaten im exezessive Ungleichgewichtsverfahren Betrag unklar; direkte finanzielle Unterstützung für Strukturreformen + finanzielle Anreize, wenn effektiv durchgeführt

Konkretisierung der CCI (Vanden Bosch 2013)

Freiwillig EU (inkl. Staaten im exzessive Ungleichgewichtsverfahren) Zwischen 0,2%-0,5% des BIP pro Jahr gedeckelt; Direkte finanzielle Unterstützung für Strukturreformen + weniger Fokus auf zusätzl. finanzielle Anreize • • • • Instrument sollte als Solidaritätsinstrument, nich als Anreizsystem präsentiert werden Nationale Parlamente sollten über Vertragsschließung abstimmen, bevor der Rat entscheidet Bei Vertragsschluss automatische vorbeugende Kreditlinie des ESM Ex-ante Priorisierung der länderspezifischen Reformen Sven Giegold Anselm Dannecker Quellen: European Commission Consultation 2013; Vanden Bosch (EGMONT), 2013 33

Instrumente zur Durchsetzung von Strukturreformen

Institutional proposals by Verhaelst (2013) & Wolff (2013)

:

Institutionelles Setup Bedingungen für Vertragsschluss CCI (Kommissionsvorschlag)

Neue Vertragsschicht zwischen Mitgliedstaaten und EU, bei der Mitgleidstaaten Reformen vorschlagen, die im Rahmen des Europäscihen Semesters beschlossen werden a) Frewillig b) Wenn Staat in makroökonomische Ungleichgewichtsverfahren fällt c) Wenn Staat ins exzessive Ungleichgewichtsverfahren fällt

Integration ins makroökonomische Ungleichgewichtsver fahren (Wolff 2013)

Integration der Verträge in Aktionspläne, die vorgelegt werden müssen, wenn Staaten ins Ungleichgewichtsverfahren fallen Wenn Staat in makroökonomische Ungleichgewichtsverfahren fällt

Integration in makroökonomische Konditionalität der Strukturfonds der Kohäsionspolitik (Verhaelst 2013)

Integration der Verträge, die vorgelegt werden müssen, wenn Staaten gegen makroökonomische Konditionalität der gemeinsamen Kohäsionspolitik verstoßen

Nicht anwendbar

Sven Giegold Anselm Dannecker Quellen: Verhaelst (EGMONT), 2013; Wolff (Bruegel), 2013 (verbal proposal) 34

Wo könnten wir stehen?

Konvergenz der Konjunkturzyklen

Marshall Plan für Europa

Stabilisierung im Falle asymmetrischer Schocks Konvergenz der relativen Wettbewerbsfähigkeit

Automatische antizyklische Transfermechanismen Risikotransfer durch gemeinsame Haftung Instrumente zur Durchsetzung von Strukturreformen

Investitionsschemata

Föderales Eurozonen-Budget mit Handlungskompetenz für öffentliche Güter Europäische Investitionsgarantie Sven Giegold Anselm Dannecker 35

Marshall Plan for Europe

Kurzbeschreibung:

Holistischer Investmentplan über € 260 Mrd. p.a. über 10 Jahre

Mittelverwaltung

„European Future Fund“

Mittelherkunft

• Erlöse aus “New-Deal” Anleihen, die durch European Future Fund ausgegeben werden • Zinsen auf Anleihen werden aus Finanztransaktionssteuer finanziert (ca. € 75 - 100 Mrd. p.a.) • Einmalige Ausstattung mit Eigenkapital des Fonds durch Vermögenssteuer (einmalig 3% Steuer auf alle privaten Aktiva > € 500.000) • Zusätzliche Finanzierung durch nationale Entwicklungsbanken und EIB(€ 100 bn) Sven Giegold Anselm Dannecker

Verteilungskriterien

Unklar; durch Investitionsziele vorgegeben

Mittelverwendung

• • • • • • • €260 Mrd. p.a. für: Stabilisierungspolitik (€10 bn) Investitionen in erneuerbaren Energien und Energieeffizienz (€150 Mrd.) Investitionen in der Trans portinfrastruktur (€ 10 Mrd.) Industrieinvestitionen (€30 Mrd.) Investitionen in private und öffentliche Dienstleistungen (€ 20 Mrd.) Investitionen in Bildung und Trainings (€ 30 Mrd.) Investitionen in Infrastruktur und Wohnraum für Senioren (€ 7 Mrd.) Quellen: DGB, 2012 36

European Investitionsgarantien

Kurzbeschreibung:

Garantie auf Kredite an KMUs in Krisenländern (ähnlich den Investitionsgarantien für Entwicklungsländer) Reduzierung der Finanzierungsschwierigkeiten in Krisenländern Schaffung von Investitionsmöglichkeiten für die überschüssige Liquidität im „Norden Europas“ •

Advantages:

Wenn effektive Höhe, dann Linderung für Sektoren, die überproportional leiden • •

Nachteile:

Schafft Moral Hazard Probleme, da Anreiz hohe Risiken aufzunehmen Indirekte Subvention von finanzstarken Marktakteuren Sven Giegold Anselm Dannecker Quellen: Zuleeg (EPC), 2013 37

Sven Giegold Anselm Dannecker

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

38

Quellen I

• • • • • • • • • • • • Bajo-Rubio, O. and Diaz-Rolda, C. (2003), „Insurance Mechanisms Against Asymmetric Shocks in a Monetary Union: a Proposal with an Application to EMU“, in Recherches économiques de Louvain, Vol. 69 2003/1, pp.73-96.

Delpla, J. and von Weizsäcker, J. (2010), The Blue Bond Proposal, Bruegel Policy Brief, Issue 2010/03.

Deutscher Gewerkschaftsbund (2012), A Marshall Plan for Europe, - Proposal by the DGB for an economic stimulus investment and development programme for Europe, accessibl e online: http://www.fesdc.org/pdf/A-Marshall-Plan-for-Europe_EN.pdf

Dullien, S. (2007), „Improving Economic Stability in Europe. What the Euro Area can learn from the United States‘ Unemployment Insurance“, in Working Paper FG 1, SWP, 2007/11, Berlin.

Dullien, S. (2012 a), A European unemployment insurance as a stabilization device – Selected issues, paper prepared for the Seminar „EU level economic stabilisers“ (2nd July 2012), first draft: June 2012.

Dullien, S. (2012 b), Euro-Steuern gegen Ungleichgewichte im Währungsraum, in Wirtschaftsdienst 2012/2.

Dullien, S. (2013), A euro-area wide unemployment insurance as an automatic stabilizer: Who benefits and who pays?, Paper prepared for the EU Commission (DG EMPL), Revised Version.

Dullien, S. and Fichtner (2013), A Common Unemployment Insurance System for the Euro Area, DIW online publication, accessible at: http://www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.413714.de/diw_econ_bull_2013-01_2.pdf

EEAG, European Economic Advisory Group at CESifo (2012), 2012 EEAG Report on the European Economy.

Enderlein, H., Bofinger, P., Boone, L., de Grauwe, P., Piris, J.-C., Pisani-Ferry, J., Joao Rodrigues, M., Sapir, A., Vitorino, A.

(Tommaso Padoa-Schioppa Group) (2012), Completing the Euro – A road map towards fiscal union in Europe. Notre Europe, Study No. 92.

Enderlein, H., Guttenberg, L. and Spiess, J. (2013): Making one size fit all – Desiging a cyclical adjustment insurance fund for the eurozon, Notre Europe – Jacques Delors Institute Policy Paper 61.

European Commission (2013), Towards a Deep and Genuine Economic and Monetary Union - The introduction of a Convergence and Competitiveness Instrument, COMMUNICATION FROM THE COMMISSION TO THE EUROPEAN PARLIAMENT AND THE COUNCIL COM(2013) 165 final.

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Quellen II

• • • • • • • • • • • European Economic and Social Committee (2012), Growth and sovereign debt in the EU: two innovative proposals (own initiative opinion), ECO/307 Restarting growth.

Hellwig, C. And Philippon (2011, Eurobills, not Eurobonds in Voxeu, 02.12.2011, accessible at: http://www.voxeu.org/article/eurobills-not-euro-bonds .

Heß, J. H., Münchrath, J. (2013): Riskante Planspiele der EZB sorgen für Empörung, Handelblatt Online, 17.05.2013, accessible at: http://www.handelsblatt.com/politik/konjunktur/geldpolitik/hilfe-fuer-krisenlaender-riskante-planspiele-der-ezb-sorgen-fuer empoerung/8222040.html

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Italianer, A. and Verheukelen, M. (1993), „Proposals for Community Stabilization Mechanism: Some Historical Applications“, in European Economy, Reports and Studies, no. 5, Brussels: European Commission, pp. 493-510.

Majocchi, A. and Rey, M. (1993), A special finanical support scheme in economic and monetary union: Need and nature“, in European Economy, Reports and Studies, no. 5, Brussels: European Commission, pp. 457-480.

Sutherland, H. (2012), Social economic stabilisers in the European Union, paper prepared for the Seminar „EU level economic stabilisers“ (2nd July 2012), draft: 19th June 2012.

Nauschnigg, F. (2012), „Better European financial architecture to prevent crises“, in After the crisis: Towards a sustainable growth model, Watt, A. and Botsch, A. (eds.), European Trade Union Institute, pp. 144-151.

Pisany-Ferry, J. Vihriälä, E. and Wolff, G. (2013), Options for a euro-are fiscal capacity, BRUEGEL Policy Cotribution, Issue 2013/01.

Sachverständigenrat (2012), Der Europäische Schuldentilgungspakt – Fragen und Antworten, Arbeitspapier 01/2012, accessible at: http://www.sachverstaendigenrat-wirtschaft.de/fileadmin/dateiablage/download/publikationen/arbeitspapier_01_2012.pdf

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Verhaelst, S. (2013), Macroeconomic Conditionality as a Substitute for New Structural Reform Contracts, EGMONT European Policy Briefs, No. 15.

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Quellen III

• • • • • Vetter, S. (2013), Do all Roads lead to a Fiscal Union? – Options for deeper fiscal integration in the eurozone, Deutsche Bank Research, EU Monitor, European integration, accessible at: http://www.dbresearch.com/PROD/DBR_INTERNET_DE PROD/PROD0000000000304104/Do+all+roads+lead+to+fiscal+union%3F+Options+for+deeper+fiscal+integration+in+the+euro zone.PDF

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Watt, A. (2012), It should come automatically: European coordination to strengthen the automatic stabiliser, in After the crisis: Towards a sustainable growth model, Watt, A. and Botsch, A. (eds.), European Trade Union Institute pp. 126-130.

Wolff, G. (2012), A Budget for Europe's Monetary Union; BRUEGEL Policy Contribution, Issue 2012/22.

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Zuleeg, F. (2013), Squaring the circle – A European Investment Guarantee Scheme (EIGS), European Policy Center (EPC) Commentary, 14.03.2013

.

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