Das Evangelium nach Matthäus

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Transcript Das Evangelium nach Matthäus

Das Evangelium nach
Matthäus
„Einleitung in das Matthäus-Evangelium“
Für die Lektion Nr. 1
Treffpunkt Bibel
GBS-Bibelstunde - 11.11.2009
Die Verfasserschaft

Für die Verfasserschaft eines Buches gibt es
zwei Anhaltspunkte:


Hinweise außerhalb des Buches („externen
Belege“
Hinweise innerhalb des Buches („internen
Belege“
Seite 2
Die externen Belege für die
matthäische Autorenschaft
Die Belege aus der Alten Kirche
für das Matthäus-Evangelium
Die alten Manuskripte

Die alten Handschriften bezeugen einhellig,
daß Matthäus der Autor des Evangeliums
war.

„nach Matthäus“ steht
• im Codex Sinaiticus und
• im Codex Vaticanus

Auch wenn die Überschrift nicht zum
ursprünglichen Evangelium gehörte, war sie
doch vor Abschluß des 2. Jh. allgemein
bekannt.
Seite 4
Die externen Belege

Viele Kirchenväter nennen Matthäus als den
Autor des Evangeliums – z.B.:







Pseudobarnabas
Clemens von Rom
Polykarp
Justinus der Märtyrer
Clemens von Alexandrien
Tertullian
Origenes
Seite 5
Die internen Belege für die
matthäische Autorenschaft
Die Belege aus dem Evangelium selbst
Matthäus und das Geld

Das Matthäus-Evangelium enthält mehr
Anspielungen auf das Geld als sonst eine
andere Schrift des Neuen Testaments.

Drei Währungsbezeichnungen erscheinen nur
bei Matthäus:



der Tempelgroschen – Mt 17,24
das Zweigroschenstück – Mt 17,27
10.000 Zentner Silber – Mt 18,24
Seite 7
Die Demut des Matthäus

Nur das Matthäus-Evangelium spricht von
„Matthäus, der Zöllner“.



In Lukas heißt er: Levi (Lk 5,27ff)
In Markus heißt er: Levi, der Sohn des Alphäus
(Mk 2,14)
Mt 9,9-10 berichtet von einem Gastmahl, zu
dem Levi Jesus und seine Jünger einlud:


In Mt heißt es: „Er saß zu Tisch und es kamen
viele Zöllner“ (vgl. auch Mk 2,15)
Lukas spricht von einem „großen Mahl“ (Lk 5,29)
Seite 8
Die Demut des Matthäus

Matthäus berichtet NICH vom …


Zöllner und dem Pharisäer (Lk 18,9-14)
dem Zöllner Zachäus (Lk 19,1-10)
Seite 9
Die ursprüngliche Sprache des
Matthäus
Die Überlieferung der Alten Kirche
Das aramäische Evangelium

In der Kirchengeschichte stößt man auf 5
Autoren, die besagen,

daß Matthäus zuerst aramäisch schrieb und
dann ins Griechische übersetzt wurde.





Papias (80 – 155 n.Chr.)
Irenäus (130 – 202 n.Chr.)
Origenes (185-254 n.Chr.)
Eusebius (4. Jh. n.Chr.)
Hieronymus (4./5. Jh. n.Chr.)
Seite 11
Papias über das Mt-Evangelium (1)

Das älteste Zitat über Matthäus stammt von
Papias, dem Bischof von Hierapolis.

Eusebius zitiert aus dem verschollenen Werk des
Papias:[1]
• „Matthäus hat in hebräischer Sprache die Reden
(griechisch: ta logia) zusammengestellt; ein jeder
aber übersetzte dieselben, so gut er konnte.
• (Diese Übersetzung ist die überwiegend vertretene
Deutung)
Seite 12
Die alte Kirche über Matthäus

In seinem Katalog der Kirchenschriftsteller
sagt Hieronymus (347–419 n. Chr.):



„Matthäus, der auch Levi ist und der von einem
Zöllner zu einem Apostel wurde, verfaßte als
erster aller Evangelisten ein Evangelium von
Christus in Judäa
in der hebräischen Sprache und in hebräischen
Schriftzeichen zum Nutzen derjenigen aus der
Beschneidung, die geglaubt hatten.
Der Text dieses Evangeliums befindet sich bis in
diesen Tagen in der Bibliothek, die Pamphilius in
Cäsarea zusammengetragen hatte.“
Seite 13
Die Logia von Jesus

Theodor Zahn:


Mit Logia ist das Evangelium gemeint und nicht
nur eine Spruchsammlung.
Wilhelm Michaelis:

Papias hat mit Logia das Evangelium gemeint.
Seite 14
Der griechische Matthäus

Theodor Zahn:

„Der hebräische Matthäus war untergegangen“,
aber durch göttliche Fügung „lebte der
griechische Matthäus als authentische,
beglaubigte und kanonische Übersetzung weiter.“
Seite 15
Datierung des MatthäusEvangeliums
Datierung des Evangeliums

Das Evangelium legt nahe, daß eine
Niederschrift einige Zeit nach den
Geschehnissen erfolgt ist:

Mt 27,7-8 spricht von einem bestimmten Brauch,
der sich „bis auf den heutigen Tag“ erhalten hat.“
• Mt 27, 8 „Daher heißt dieser Acker Blutacker bis
auf diesen Tag.“

Mt 28,15 berichtet von der Grabräuberlüge, die
„bis auf den heutigen Tag“ erzählt wird.
Seite 17
Matthäus, der Evangelist
Der Schreiber des Evangeliums

Nach altkirchlicher Tradition hat der Apostel
Matthäus das erste Evangelium geschrieben.

Matthäus ist bekannt aus Mt 9,9:
• Berufung des Zöllner Matthäus
• vgl. Mk 2,13ff – Mt wird hier „Levi“ genannt
• Matthäus erscheint in den Apostellisten
• Mt 10,3
• Mk 3,18
• Lk 6,15
Seite 19
Empfänger und Absicht des
Evangeliums
Die Empfänger

Die Empfänger waren Judenchristen in Judäa
und Syrien.

Folgende Beobachtungen stützen diese
These:



Mt setzt die Kenntnis des AT bei seinen Lesern
voraus.
Hebräische Ausdrücke, Gebräuche und
geographische Namen werden nicht erklärt.
Die Redewendung „Auf daß die Schrift erfüllt
werde“ und die vielen atl. Zitate weisen darauf
hin, daß die Empfänger Juden sind.
Seite 21
Warum wurde es geschrieben?

Matthäus will zeigen, daß Jesus Christus der
Messias ist.

Mt beginnt mit dem Stammbaum.
• Jesus ist der Sohn Davids.

Matthäus will eine wahrheitsgetreue
Schilderung



des Lebens,
der Lehre und
der Person von Jesus geben.
Seite 22
Die Akzente des Matthäus

Mit Vorliebe gebraucht Mt zwei Hoheitstitel
für Jesus:

Sohn Davids
• Als Sohn Davids ist Jesus mit der Heilshoffnung
Israels verbunden:
• Er ist der verheißene Heilbringer, der
Messias/Christus, der König Israels.

Sohn Gottes
• Als Sohn Gottes kommt Jesus Christus universale
Macht zu.
Seite 23
Jesus – der Sohn Davids

Mit dem Titel „Sohn Davids“ beginnt das
Evangelium:


1,1
Es kommt weiter gehäuft vor:
• 9,27 – Ruf des Blinden
• 12,23 – Erstaunen der Volksmenge
• 15,22 – Ruf der kananäischen Frau
• 20,30.31 – Ruf der 2 Blinden
• 21,9 – Ruf der Volksmenge
• 21,15 – Kinder rufen
• 22,42.45 – Pharisäer

Die Bezeichnung „Sohn Davids“ findet oft im
Zusammenhang von Heilungen statt.
Seite 24
Jesus – der Sohn Gottes

Der Titel „Sohn Gottes“ erfolgt aus den
Munde Gottes, der Dämonen, der Jünger
und der Volksmenge:

Die Himmelsstimme nach der Taufe Jesu (3,17):
• Dies ist mein geliebter Sohn!

Bekenntnis der Dämonen (8,29):
• Was haben wir mit dir zu schaffen, Sohn Gottes?

Bekenntnis der Jünger (14,33):
• Du bist der Sohn Gottes!

Frage der Volksmenge (27,40):
• Wenn du Gottes Sohn bist …
Seite 25
Die Erfüllungszitate


Viele Begebenheiten aus dem Leben Jesu
werden als Erfüllung alttestamentlicher
Weissagungen gedeutet.
Eingeleitet werden Erfüllungszitate mit der
Formel:


„(Dies ist geschehen), damit sich erfüllt, was
gesagt ist durch den/die Propheten ...”,
es folgt das Zitat der entsprechenden Stelle
aus dem Alten Testament.
Seite 26
Die Erfüllungszitate










1,22f: Geistgewirkte Empfängnis des Retters
2,15: Flucht nach, Aufenthalt in und Rückkehr
aus Ägypten
2,17f: Kindermord in Bethlehem
2,23: Wohnungnahme Josefs in Nazareth
4,14-16: Umzug von Jesus nach Kapernaum
8,17: Krankenheilungen
12,17-21: Verbot an Geheilte, Jesus bekannt zu
machen
13,35: Verkündigung in Gleichnissen
21,4: Einzug Jesu in Jerusalem
27,9f: Kauf eines Ackers für das Begräbnis von
Fremden mit den 30 Silberlingen des Judas
Seite 27
Die Erfüllungszitate

Erfüllungszitate entfalten grundlegend die
Bedeutung von Jesu Christus:

durch Bezug auf wichtige Hoheitstitel
• Immanuel (1,22f); Sohn Gottes (2,15); König
Israels (21,4f)



durch Häufung in der „Vorgeschichte”
Fünf der zehn Zitate stehen in Mt 1f: das Leben
Jesu entspricht von Anfang an dem Willen
Gottes.
Die Erfüllungszitate interpretieren zwei Merkmale
des Wirkens von Jesus:
• das heilende Wunderwirken (8,17)
• die Verkündigung in Gleichnissen (13,35)
Seite 28
Die Gliederung des Evangeliums

Die Gliederung des Evangeliums folgt nach
einem geographischen Rahmen:

1,1 - 4,11- Einleitung
• Stammbau, Kindheit

4,12 - 18,35 - Wirken in Galiläa

19 – 20 - Auf dem Weg nach Jerusalem

21 – 28 - Passion, Tod und Auferstehung
Seite 29
Besondere Lehrblöcke

Das Matthäusevangelium legt großen
Nachdruck auf das Lehramt von Jesus:



In diesem Evangelium stehen die längsten
Redeblöcke von Jesus.
In keinem Evangelium stehen die meisten
Lehrpredigten von Jesus.
Die Reden von Jesus sind kunstvoll
wiedergegeben.
Seite 30
Besondere Lehrblöcke

Besonders markant sind folgende 6
Lehreinheiten:






Kapitel 5 – 7: Die Bergpredigt
Kapitel 10: Die Aussendungsrede
Kapitel 13: Die Gleichnisse
Kapitel 18,1-19: Die Gemeinderede
Kapitel 23: Die Wehesprüche
Kapitel 24 - 25: Die Endzeitrede
Seite 31
Das Evangelium

Jesus predigt das Evangelium vom Reich:

4,23 – er predigt das Evangelium vom Reich

9,35 – und predigte das Evangelium vom Reich


24,14 – es wird gepredigt werden dies
Evangelium vom Reich
26,13 – wo dies Evangelium gepredigt wird
Seite 32
Die Gemeinde / die Kirche

2x gebraucht Jesus den Begriff Gemeinde /
Kirche:


16,18 – auf diesen Felsen will ich meine
Gemeinde bauen
18,17 – so sage es der Gemeinde
Seite 33
Literatur

Ernst Aebi:

Kurze Einführung in die Bibel
• Zürich: Verlag Bibellesebund, 2. Auf. 1953

Erich Mauerhofer:

Einleitung in das Neue Testament
• FETA, Basel, 2. Auflage, 1988

Walter Michaelis

Einleitung in das Neue Testament
• Bern: Berchthold Haller Verlag, 2. Auf. 1954,

Walwoord / Zuch:

Das Neue Testament – erklärt und ausgelegt
• Neuhausen: Hänsserl-Verlag, 1992
Seite 34
Literatur - Quellen

Eusebius von Cäsarea

Kirchengeschichte
• Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft,
1989, S. 190
Seite 35
Internet
http://de.wikipedia.org/wiki/Matth%C3%A4us_
(Evangelist) – November 2009
Seite 36
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Berlin-Schöneberg-Hohenstaufenstraße“.
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