Workshop zum Multiparadigmenwechsel Franz Hörmann http://www.franzhoermann.com/ Wissensbegriff Kulturelle Abgenzung: Wissen (Knowledge s) Glaube (Belief s/pl) Gefühl (Emotion s/pl) Zu wissen ist eine Tätigkeit – aber was ist das Wissen? … oder.

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Transcript Workshop zum Multiparadigmenwechsel Franz Hörmann http://www.franzhoermann.com/ Wissensbegriff Kulturelle Abgenzung: Wissen (Knowledge s) Glaube (Belief s/pl) Gefühl (Emotion s/pl) Zu wissen ist eine Tätigkeit – aber was ist das Wissen? … oder.

Workshop
zum
Multiparadigmenwechsel
Franz Hörmann
http://www.franzhoermann.com/
Wissensbegriff
Kulturelle Abgenzung:
Wissen (Knowledge s)
Glaube (Belief s/pl)
Gefühl (Emotion s/pl)
Zu wissen ist eine Tätigkeit – aber
was ist das Wissen?
… oder ist „zu wissen“ ein
Bewußtseinszustand?
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Sprache
Funktion von Sprache
Informationsweitergabe (modern, unwichtig)
Selbstdarstellung, Revierabgrenzung (alt,
wesentlich wichtiger)
Kunstform und Unterhaltung (kann
inspirieren über Assoziationen – „Humor“)
Form von Sprache
unmittelbarer Dialog (prozessorientiert,
kreativ, lebendig, „Lebewesen“)
geschriebener Text (statisch, tot, unerklärbar,
interpretier- und manipulierbar, „Sache“)
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Wissenschaft
Funktion von Wissenschaft
Wissen „schaffen“ vs. „weitergeben“
(kopieren von Memen)
Wissen = Macht = Geld
Wissen als Ware (Schulen,
Universitäten, alle Berater, alle
Wissenschafter)
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Publikationen
Funktion wissenschaftlicher Publikationen
Refereed Journals (Karriere, „Qualität“,
eingeschränkter Leserkreis, lange
Publikationsvorlaufzeiten, keine Aktualität, keine
Innovation)
Internet (hoch aktuell, sehr innovativ, Qualität?)
Monographien (marktbezogen vs. Lebensrückschau,
„Pflichtliteratur“ vs. relevantem Inhalt)
Kommunikation der Wissenschafter untereinander
(„least publishable unit“)
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Sozialsysteme
Netze einzelner Individuen – Eigenschaften:
Zielgesteuert oder frei
mit oder ohne Macht
Intransparent vs. transparent
selbst- oder fremdgesteuert
evolutionär oder revolutionär
Beispiele:
Schulsystem (Bildungssystem)
Rechtssystem
Politisches System
Unternehmen
Kegelverein
Web-Community (z.B. secondlife)
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Gesetze
Eigenschaften von Gesetzen
zeitlich variabel oder invariant
vom Menschen erschaffen oder nicht
in Entstehung und Konsequenz
verstanden oder unverstanden
publiziert oder verborgen (nur wenigen
bekannt)
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Gesetze
Beispiele für Gesetze
Naturgesetze
Wirtschaftsgesetze (z.B. Angebot u.
Nachfrage)
Legistische Gesetze (z.B. Steuerrecht)
Medizinische Kausalzusammenhänge
(z.B. Krankheitsursachen)
Regeln für Vereinsmitgliedschaften
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Technologie
Eigenschaften von Technologie
Funktionsprinzipien
Verständlichkeit
Energieverbrauch
Konsequenzen (u.a. Umwelt)
Anwendungsumfeld (individuell oder vernetzt)
Gestaltungsmonopol
Wirtschaftsrelevanz (gewinnbringend)
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Technologie
Beispiele für Technologie
Feuer – Wärme – Licht
Ernährung – Kleidung
Waffen
Verkehr und Transport
Informationstechnologie
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Manipulation
Eigenschaften von Manipulation
Mittels
Mittels
Mittels
Mittels
Mittels
Gewalt
Bildern
Sprache
Gefühlen
Geld
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Manipulation
Beispiele für Manipulation
Schule
Medien
Arbeitswelt
Politik
Wirtschaft
Wissenschaft
Religion
persönliche Beziehungen, Familie
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Theorie der
Bewußtseinszustände
Das Modell „Wissen/Glaube/Gefühl“
Wird ersetzt durch ein Kontinuum von
Bewußtseinszuständen
Spektrum reicht von „Wachbewußtsein mit
Achtsamkeit“ (Extrem der
verantwortungsbewußten Selbststeuerung)
bis zur Hypnose (Extrem der
Fremdsteuerung)
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Theorie der
Bewußtseinszustände
Außeneinflüsse lenken von einem
Zustand in den anderen
Auch durch bewußte Konzentration kann
ein Wechsel dieser Zustände bewirkt
werden
Für die Interpretation einer Handlung
sind „Wissen“, „Ausbildung“ etc. des
Handelnden weit weniger relevant, als
der Bewußtseinszustand, in dem dieser
sich dabei befindet!
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Analyse
Wissen/Glaube/Gefühl
Wissen: hinterfragte Fakten/Regeln
Glaube: unhinterfragte (bzw. nicht
hinterfragbare) Fakten/Regeln
Gefühl: Gewichtungsfaktoren für
Relevanz von Fakten/Regeln in
Situation
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Wissenschaftliche Analyse
1) Frage nach Biografie
2) Begriffsdefinitionen
Wie erarbeitet?
Wer hat Begriffsmonopol?
Interessen der beteiligten Parteien?
3) Alternative Modellformen
Mit sich ergebenden neuen Vor- und
Nachteilen beteiligter Parteien
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Wissenschaftliche Analyse
Objektivität/Subjektivität in der
Wissenschaft
vor dem 19. Jhdt: subjektive
Wissenschaft
19. Jhdt: Kartographie des Himmels –
„Objektivität“ als Kommunikationshilfe
Es existiert nur die subjektive
Wahrnehmung und ein („objektives“)
Kommunikationsprotokoll!
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Wissenschaftliche Analyse
Notwendigkeit der Interpretation
Interpretation ist immer subjektiv und
willkürlich
Objekte mit Eigenschaften oder
Veränderungsprozesse (Teilchen oder
Welle)?
 Viabilität (Ernst v. Glasersfeld) eines
Modells ist relevant!
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Arten von Wissen
Operationale Individualerfahrung
Dinge, die man schon einmal getan hat
Ergebnis eines Denk-Kollektivs
Erschaffung einer kollektiven KonsensRealität
Globales Feld (Wissen der
Menschheit)
Bewußtseinszustand ausschlaggebend!
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Arten von Wissen
Ontologisches Wissensmodell:
Abbildung „der Wirklichkeit“
objektiv „wahr“ oder „falsch“
nach der Entdeckung kein weiterer
Änderungs- oder Anpassungsbedarf
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Arten von Wissen
Konstruktivistisches Wissensmodell
Erschaffung eines Modells als Konsens
 Gestaltung „der Wirklichkeit“ durch
Absprache
permanente Überprüfung der
Zweckmäßigkeit aus der Sicht aller
Beteiligten erforderlich (Viabilität nach
v. Glasersfeld)
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Kreativität
… von der „Muse geküßt“
Zielloses Überlegen
Neue Problemdefinition = Lösung
Freie Assoziationen, aber
 Überprüfungen (aus möglichst
ALLEN Perspektiven) sind notwendig!
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Organisation
Hierarchien
Wenige herrschen über viele
Informationsmangel der Herrschenden
führt zu suboptimalen Entscheidungen
Egalitäre, emergente Netze
Selbststeuerung unter Beteiligung aller
Netzteilnehmer (= Basisdemokratie)
Das „Wissen ist im Netz“ und nicht im
„Hirn von Individuen“!
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Wissen(schaft)smissbrauch
Pseudo-Wissenschaften
(National-)Ökonomie
Von den „knappen Gütern“ zum dahinter
stehenden Funktionalnutzen!
Knappheit wird IMMER mißbraucht um
den „Wert“ zu steigern!
Bilanzierung
Jede monetäre Bewertung ist eine
unzulässige Vorwegnahme zukünftiger
(unbekannter) Zahlungsflüsse
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Wissen(schaft)smissbrauch
Pseudo-Wissenschaften
Investitionstheorie
Zukünftige (Ein-)Zahlungsflüsse sind
immer unbekannt
Opportunitätskosten sind unlogisch
(führen zu Zirkelschluss)
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Wissen(schaft)smissbrauch
Pseudo-Wissenschaften
Was ist GELD?
 Eine „Brücke durch die Zeit“ (von
Leistung zu Gegenleistung)
 Ein Satz wirtschaftlicher
Verhaltensregeln (z.B.
„Konvergenzkriterien“)
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Wissen(schaft)smissbrauch
Pseudo-Wissenschaften
Konstruktivismus: Was SOLL GELD
SEIN?
… was immer DIE GEMEINSCHAFT will
 Geld „mit Mascherl“
 Geld mit elektronischem Indossament
 Wirtschaft ohne Geld: Versorgungsnetz
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Wissen(schaft)smissbrauch
Pseudo-Wissenschaften
Medizin im Materialismus
Was ist Bewußtsein?
 Dunkle Materie?
 ein 5 bis 11-dimensionaler Bestandteil
des Menschen?
Reinkarnation als „Ruhezustand“ (LaptopHibernation)
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Wissen(schaft)smissbrauch
„Strenge“ Prüfungen
Auswendiglernen ist Betrug
Vortäuschung von Wissen und Fähigkeiten
Stichtagsprüfungen ohne
Interpretationsmöglichkeit
Zeugnisse als Vortäuschung von Wissen
und Fähigkeiten (vom Zeugnis zur Bilanz –
sinnlose Prüfungen aussageloser
Dokumente!)
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Wissen(schaft)smissbrauch
Verantwortung (in der
Wissenschaft):
Prämissen:
Freier Wille… existent?
Kausalität… ex ante oder nur ex post
existent?
… ist „Verantwortung“ überhaupt die
richtige Fragestellung…?
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Wissen(schaft)smissbrauch
Was ist „Entscheidung“?
… eine willkürliche Änderung der
„Wirklichkeit“?
… nur das subjektive „Gefühl der
Autonomie“?
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Wissen(schaft)smissbrauch
Beilegung des Streits Galileo/rk.
Kirche (2000):
Relativitätstheorie: jeder 3/4dimensionale Punkte könnte ein
„Zentrum“ sein – der Streit hat
eigentlich nie existiert!
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Konstruktivismus im Leben
Wiederholung schafft „Wirklichkeit“
Wir verändern uns täglich…
Wir kennen keine Grenzen…
… all das gilt auch für unsere
Mitmenschen!
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Konstruktivismus im Leben
Wiederholung schafft „Wirklichkeit“
… am Beispiel des Sierpinski-Dreiecks
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Konstruktivismus in den
Wirtschaftswissenschaften
Die Gemeinschaft schafft sich ihre
Regeln
…
…
…
…
nicht
nicht
nicht
nicht
die Regierungen
deren Berater
(Industrie-)Lobbies
eigennützige „Wissenschafter“
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Konstruktivismus in den
Wirtschaftswissenschaften
Welche (alten) Regeln bestimmen
unser Leben
Eigentum ( kompetenter Besitz)
Goethe/Faust: „Was du ererbt von Deinen
Vätern hast, erwirb‘ es um es zu besitzen!“
Ist Eigentum zur Unternehmenssteuerung
sinnvoll?
Ist Eigentum an Unternehmen möglich
(soziale Netze)?
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Konstruktivismus in den
Wirtschaftswissenschaften
Was macht eine Regel zur Regel?
Empirische Feststellung vs. autoritärer
Normsetzung
Sind Prognosen ohne Normsetzung
(Klassifikation!) überhaupt möglich?
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Die Wissensgesellschaft nach
der Marktwirtschaft
(Stichtags-)Gewinne werden
überflüssig, nur die persönlichen
Geldflüsse zählen
Keine „Bewertung“ sondern
Darstellung zukünftiger Ereignisse
(Leistungen, Zahlungen) im sozialen
Netz
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Die Wissensgesellschaft nach
der Marktwirtschaft
Politische Gestaltung
Parteien als „Spaltpilze“ mit
Selbsterhaltungszielsetzung
Permanente Konkurrenz um
Wählerstimmen
Wissenschaftliche Gestaltung
die Betroffenen schaffen sich die
Systeme selbst (Autopoiese) unter
permanenter Rückkopplung
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Der Übergang zur
Wissensgesellschaft
Proletariat: Blutige Revolutionen am
Anfang des 20. Jhdts
Prekariat: Hartz IV-Erfindung (um
keine Assoziationen zum
„Proletariat“ aufkommen zu lassen?)
Kognitariat: umfassend gebildet,
ausgebeutet, kompetenter als die
„Eliten“, gefühlvoll, humorvoll, …
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Der Übergang zur
Wissensgesellschaft
Der „Aufstand des Kognitariats“:
Wir blamieren die „Eliten“!
Muster: „Des Kaisers neue Kleider“
Hausarbeit i.S. des Action Research
(öffentliche Blamage zu
dokumentieren)
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Action Research zur
Wissensgesellschaft
Projekt SSOS (Science Saves Our
Societies)
Nicht (Partei-)Politik ist die Lösung,
sondern die Wissenschaft (der
Informationsnetze)!
Es gibt keine endgültige (feststehende)
Lösung, sondern die Lösung ist ein
emergenter, autopoietischer Prozess
(Selbsterschaffung, Selbststeuerung)!
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Action Research zur
Wissensgesellschaft
Verbreitung der Informationen in
der Öffentlichkeit (Medien,
Diskussionen etc.)
… wie Geld funktioniert
… dass Geld konsensual neuerfunden
werden kann
… dass es keine „Naturgesetze“ in
Wirtschaft und Gesellschaft gibt!
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Action Research zur
Wissensgesellschaft
Doktrinäre Professoren im Hörsaal
Klausuraufgaben lösen lassen
Zwischenfragen stellen
Definitionen hinterfragen
Widersprüche aufzeigen
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Action Research zur
Wissensgesellschaft
Politiker in Diskussionen
Widersprüche aufzeigen
Mangelnde Kompetenz nachweisen
Mögliche Themen
Was ist (wie funktioniert) Geld?
Welche Aufgabe haben Banken?
Wie funktionieren Kapitalmärkte?
Wie funktionieren Bilanzen?
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Action Research zur
Wissensgesellschaft
Eigene Vorgesetzte
Bilanz-Pressekonferenzen
Abschlussprüfungs-Besprechungen
Mitteilungen an Presse und/oder
Staatsanwaltschaft
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Action Research zur
Wissensgesellschaft
Methoden
Eristische Dialektik
Hinterfragung von Definitionen
Nachweis von Widersprüchen
Nachweis irrealer Modellprämissen
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Action Research zur
Wissensgesellschaft
Methoden
Grundlegendes Versorgungsnetz (u.U.
sogar ohne Geld, mit Zivildienstdauer)
darauf aufbauend: friedlich
konkurrierende, virtuelle Ökonomien
(wie online-Spiele)
 Nie wieder Krieg, sondern „virtuelle
Gesellschaften“
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Conclusio
Die Wissensgesellschaft erschafft
sich selbst (Autopoiese) – die
Institutionen sind an die Ziele der
Gemeinschaft anzupassen und von
Grund auf neu zu erschaffen!
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