21. Distribution und Logistik

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Philip Kotler, Gary Armstrong, John Saunders, Veronica Wong

Grundlagen des Marketing

Kapitel 21:
Distribution und Logistik

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Foliensatz erstellt durch Ralf Schellhase, Birgit Franken, Stefanie Exler

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Lernziele


Erklären, warum Unternehmen Distributionskanäle benötigen und welche
Aufgaben diese übernehmen



Erklären, wie die Mitglieder der Distributionssysteme zusammenwirken und auf
welche Arten sie sich organisieren



Die grundsätzlichen Typen von Distributionssystemen erläutern



Erklären, wie Unternehmen Partner für das Distributionssystem aussuchen,
motivieren und ihre Leistung bewerten



Die Funktion und Bedeutung von Einzelhändlern, Großhändlern und physischer
Distribution diskutieren



Erläutern, wie das Konzept »Integrierte Logistik« verwirklicht werden kann und
wie das Unternehmen davon profitieren kann

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Reduktion der Transaktionen und Kosten durch Handelsintermediäre

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Funktionen eines Distributionskanals


Information



Kommunikation



Kontaktanbahnung



Abstimmung und Anpassung des Angebots



Verhandlung von Konditionen



Physische Verteilung



Finanzierung



Risikoübernahme

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Distributionskanäle mit unterschiedlicher Anzahl an Stufen:

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Distributionskanäle mit unterschiedlicher Anzahl an Stufen:

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Organisation eines Distributionssystems: Vertikales Marketing-System
Ein herkömmlich organisierter Distributionskanal und ein vertikales Marketing-System
im Vergleich

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Organisation eines Distributionssystems: Vertikales Marketing-System
Typologie der wichtigsten vertikalen Marketing-Systeme

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Organisation eines Distributionssystems: Vertikales Marketing-System
Typologie der wichtigsten vertikalen Marketing-Systeme


Unternehmensbestimmte vertikale Marketing-Systeme: Abstimmung,
Koordination und Konfliktbewältigung durch gemeinsames Eigentum an den
Unternehmen auf den verschiedenen Ebenen des Distributionskanals



Vertraglich vereinbarte vertikale Marketing-Systeme: Vertragliche gegenseitige
Bindung eigentlich voneinander unabhängiger Organisationen aus
verschiedenen Ebenen von Produktion und Absatz, um Kostenersparnis und
mehr Einfluss auf den Absatz zu erreichen; Formen:





Von Großhändlern initiierte freiwillige Zusammenschlüsse: Großhändler
organisieren freiwillige Zusammenschlüsse mit unabhängigen Einzelhändlern,
damit diese mit großen Einzelhandelsketten konkurrieren können
Einzelhandelszusammenschlüsse: Zusammenschluss von unabhängigen
Einzelhändlern, um gemeinsam Funktionen des Großhandels durchzuführen
Franchising: Ein oder mehrere Unternehmen erwerben das Recht, das Produkt
eines anderen Unternehmens (des Franchise-Gebers) zu vertreiben

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Organisation eines Distributionssystems: Vertikales Marketing-System
Typologie der wichtigsten vertikalen Marketing-Systeme


Informelle vertikale Marketing-Systeme: aufeinander folgende Stufen der
Produktion und Distribution werden nicht durch gemeinsamen Besitz oder
vertragliche Bindung, sondern durch die Größe oder Macht eines oder weniger
dominanter Mitglieder (z.B. große Markenartikler) des Distributionskanals
koordiniert.

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Organisation eines Distributionssystems: Horizontales Marketing-System


Grundgedanke: Zusammenarbeit zweier Unternehmen der gleichen
Handelsstufe, um gemeinsam Marktchancen zu nutzen



Durch Vereinung von Kapital, Produktionskapazitäten oder MarketingRessourcen Realisierung von Synergieeffekten

Trends:

Multikanal-Marketing-Systeme oder Hybrid-Marketing-Systeme: Simultane
Bedienung mehrer Distributionskanäle um mehrere Kundensegmente zu
erreichen

„Disintermediation“: Übergehen und bewusstes Eliminieren bisher vorhandener
Stufen im Distributionskanal, um Kunden direkt anzusprechen (z.B. durch
eigene Online-Angebote)

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Organisation eines Distributionssystems: Horizontales Marketing-System
Multikanal-Marketing-System – unterschiedliche Distributionssysteme für verschiedene
Marktsegmente

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Organisation eines Distributionssystems: Aufgaben und Ziele der Mitglieder
eines Distributionskanals





Hersteller: Entwicklung und Produktion attraktiver Produkte



Handel: Anknüpfen an der Kommunikation des Herstellers; Präsentation der
Produkte; Bestandsfunktion; Ansprechpartner für Kundenanfragen; Abschluss
von Geschäften und Erbringung bestimmter Kundendienstleistungen
Konfliktpotenziale:

Horizontale Konflikte: Unternehmen derselben Stufe befinden sich im
Konflikt miteinander  z.B. aggressive Preiswettbewerbe zwischen
Einzelhändlern in einer bestimmten Region

Vertikale Konflikte: Konflikte zwischen den aufeinander folgenden Stufen
innerhalb des Distributionssystems  z.B. Konflikte zwischen Herstellern,
die eigenen Direktvertrieb einführen, und stationärem Handel

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Konzeption eines Distributionssystems
Aufgaben:


Analyse der Kundenbedürfnisse



Bestimmung der Zielvorgaben für das Distributionssystem; Einflussgrößen:






Charakteristik der angebotenen Produkte (z.B. Verderblichkeit)
Charakteristik des anbietenden Unternehmens (z.B. Finanzkraft und
Größe, Marketingstrategie)
Charakteristik des Partners im Distributionssystem
Distributionssysteme der Konkurrenz
Faktoren aus dem Umfeld des Unternehmens (z.B. wirtschaftliche
Situation)

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Konzeption eines Distributionssystems
Aufgaben:


Identifikation der zur Verfügung stehenden Alternativen:

Distributionstypen: Direkt-Marketing, Außendienstorganisation oder
Absatzmittler/intermediäre Absatzmittler

Anzahl der Marketing-Intermediäre: Intensive, exklusive oder selektive
Distribution



Bewertung der Alternativen

Wirtschaftliche Bewertungskriterien (z.B. Rentabilität der einzelnen
Kanäle)

Kontrollaspekte

Flexibilität des Systems

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Der Großhandel


Der Großhandel verkauft Waren oder Dienstleistungen an
Wiederverkäufer oder gewerbliche Verwender



Aufgaben/Funktionen:

Verkauf und Verkaufsförderung

Beschaffung und Sortimentsbildung

Anpassung an die Mengen

Lagerhaltung und Transport

Finanzierung

Risikoübernahme

Marktinformation

Managementunterstützung für den Einzelhandel

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Der Großhandel


Leistungsangebot des Großhandels durch drei Kriterien charakterisierbar:

Branche oder Geschäftsfeld

Sortimentbreite und -tiefe

Art und Umfang der angebotenen ergänzenden Dienstleistungen



Großhändler mit umfassendem Service-Angebot

Großhändler für den Wiederverkaufsbedarf: Sortimentsgroßhändler und
Fach- und Spezialgroßhändler

Großhändler für den Industriebedarf



Großhändler mit eingeschränktem Service

Cash-und-Carry-Großhändler

Erzeugergenossenschaften mit Großhandelsfunktion

Verwendergenossenschaften mit Großhandelsfunktion

Versandgroßhändler

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Handelsmakler und Handelsvertreter



Werden in fremdem Namen tätig
Leisten nur wenige der zahlreichen Funktionen des Großhandels



Handelsmakler:

Bringt Verkäufer und Käufer zusammen und begleitet die Verhandlungen

Haben keine eigene Lagerhaltung

Übernehmen keine Finanzierung und kein Risiko



Handelsvertreter:

Vertreten die Interessen des Käufers oder Verkäufers dauerhaft
(Unterschied zu Handelsmakler)

Typen: Werksvertreter, Generalvertreter, Einkaufsagenten und
Kommissionäre

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Der Einzelhandel
Mögliche Klassifikationskriterien für Einzelhandelsgeschäfte

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Der Einzelhandel
Typen: Einzelhandelsunternehmen lassen sich nach den folgenden Kriterien
unterscheiden:



Umfang der angebotenen Dienstleistungen: Selbstbedienung, eingeschränktes
oder umfassendes Service-Angebot



Produktsortiment:

Fachgeschäft und Spezialgeschäft

Fachmarkt

Warenhäuser

Convenience stores / Nachbarschaftsläden

Supermärkte

Verbrauchermärkte

SB-Warenhaus

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Der Einzelhandel
Typen: Einzelhandelsunternehmen lassen sich nach den folgenden Kriterien
unterscheiden:



Preisniveau

Discounter

Off Price-Stores oder Niedrigpreis-Geschäfte

Factory-Outlet



Organisationsform:

Handelsketten (Filialbetriebe)

Freiwillige Ketten

Einkaufsgenossenschaften

Franchising

Einzelhandelsgruppen

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Das Management eines Distributionssystems
Die Auswahl der Partner
(Ansatzpunkte: Erfahrung des Unternehmens in diesem Bereich; Einführung von
anderen Produkten; Entwicklung von Wachstum und Gewinnen; Bereitschaft zur
Zusammenarbeit; Ruf des Unternehmens)
Die Motivation der Partner
(positive Anreize, wie z.B. höhere Gewinnspannen; Sonderangebote, Werbekostenzuschüsse; gezieltes Partnerbeziehungsmanagement (partner relationship
management, PRM))
Die Bewertung der Partner
(Prüfung der Einhaltung der abgesprochenen Ziele wie z.B. Verkaufsquoten
durchschnittliche Lagerbestände, Zustellungszeit oder Service gegenüber dem
Kunden; Anerkennung und Belohnung von guten Intermediären; Unterstützung bzw.
Ersetzen von Distributionspartnern, die keine zufriedenstelllende Leistung erbringen)

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Supply Chain Management und Durchführung der Logistik
Zur physischen Distribution oder Marketinglogistik gehören


die Planung



die Schaffung der notwendigen Strukturen (Gebäude, Fahrzeuge, Personal)
und



die Steuerung und Dokumentation des Warenflusses bezüglich der Materialien,
der Endprodukte und der dazugehörigen Informationen vom jeweiligen
Ausgangspunkt bis zum Übergabe- oder Verbrauchspunkt,

um die Bedürfnisse der Kunden unter Erzielung von Gewinn zu befriedigen.
Kurz gesagt:
Das richtige Produkt zum richtigen Kunden am richtigen Ort zum richtigen Zeitpunkt.

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Das Management der Supply Chain

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Koordinierende Tätigkeiten des Logistikverantwortlichen:


Prognose der Absatzzahlen und -mengen



Beschaffungsfunktion



Auftragsbearbeitung



Lagerhaltung



Bestandsmanagement



Planung aller Transporte

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Zielvorgaben für das Logistiksystem
Ausgangspunkt:
Analyse der Bedürfnisse der Kunden

Ziel:
ein definiertes Niveau an Kundenservice zu möglichst geringen Kosten zu erreichen

Funktionen der Logistik

Lagerhaltung

Bestandsmanagement

Transport

Informationsmanagement

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Integriertes Logistik-Management




Teamwork über mehrere betriebliche Funktionsbereiche
Partnerschaften innerhalb der Distributionswege
Auslagerung der Logistik an Drittunternehmen

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Anregungen zur Diskussion (1)
1. Erklären Sie den Sinn und Zweck der Supply Chain eines Unternehmens. Ist der
Begriff Supply Chain für heutige Geschäftstätigkeiten zu eng gefasst? Erklären
Sie anhand von Beispielen was unter einem Wertschöpfungsnetzwerk zu
verstehen ist und wo die Unterschiede zur Supply Chain liegen.
2. Beschreiben Sie horizontale und vertikale Vertriebswegkonflikte, die in folgenden
Branchen auftreten könnten: (a) der PC-Branche, (b) der Automobilindustrie, (c)
der Musikbranche oder (d) der Bekleidungsindustrie. Wie würden Sie versuchen,
die Probleme, die Sie geschildert haben, in den Griff zu bekommen?
3. Was bedeutet »Disintermediation«? Geben Sie ein Beispiel, dessen Ablauf Sie
beobachten konnten! Welche Schwierigkeiten und welche Chancen sehen Sie für
Klein- und Mittelbetriebe durch Disintermediation?

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Anregungen zur Diskussion (2)
4. In den letzten Jahren hat der Online-Einzelhandel einen Boom erlebt. Wie können
Online-Einzelhändler das Wettbewerbsgleichgewicht zwischen klassischem
Einzelhandel, Direkt- und Kataloganbietern, Großhändlern und Produzenten
verschieben? Was sind die größten Vorteile des Online-Einzelhandels? Was sind
die Schwächen und Fallstricke? Wie sehen Sie die Zukunft des OnlineEinzelhandels?
5. Zählen Sie die Funktionen auf, die traditionell Großhändlern im Distributionskanal
übertragen wurden. Beschreiben sie diese Funktionen. Was sollten Großhändler
tun, um dem verschärften Wettbewerb mit großen Einzelhändlern zu begegnen?
Welche Art von Großhändler ist am besten für den Wettbewerb und die
Entwicklung in den kommenden Jahren gerüstet? Warum?

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Anregungen zur Diskussion (2)
6. Viele große europäische und US-amerikanische Einzelhandelsunternehmen
planen die Expansion auf den Weltmarkt.

(a) Welche Faktoren sehen Sie als Schlüsselfaktoren für eine erfolgreiche
internationale Entwicklung an?
(b) Betrachten Sie die Einzelhandelsunternehmen Ihrer Stadt oder Region.
Welche darunter wären Ihrer Meinung nach für eine globale Expansion schon gut
gerüstet und warum?

(c) Welche Auswirkungen hat Ihrer Ansicht nach das Bestehen des OnlineEinzelhandels auf die zunehmende Internationalisierung des Einzelhandels?
(d) Betrachten Sie den Internetauftritt des schwedischen Möbelanbieters IKEA
(www.ikea.com). Worauf beruht Ihrer Ansicht nach der Erfolg von IKEA auf so
vielen Ländermärkten?

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