Transcript pps
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Gips als Bau- und Werkstoff
Gips Grundlagen
Slide 2
1.1 Einführung
Gips (Kalziumsulfat) als Bau- und Werkstoff
Bereits 7‘000 v. Chr. in der Jungsteinzeit
als Deko-Material für Räume verwendet
Seit 6‘000 v. Chr. als bewährter Baustoff
Jericho, Sphinx, Cheops-Pyramide, Palast von Knossos
Hervorragende Eigenschaften
Verarbeitbarkeit, Baubiologie, Brand- und Schallschutz
Unterschiedlichste Einsatzgebiete
Produkte für jede Bauphase
Estriche, Gipsplatten, Putze, Stuck
Spezialgipse
Kunst, Gussformen, Medizin, Kosmetik, Lebensmittel
Semper Oper in Dresden
Gips als Holzvertäfelung
Gips Grundlagen
Slide 3
1.2 Geschichte
Gips als Bau- und Werkstoff
Entdeckung
Jungsteinzeit, Kleinasien
Anwendung
In der Antike bei
Babyloniern, Ägyptern,
Griechen und Römern
Mittelalter
Blütezeit im Barock und
Rokoko
Pyramiden von Giseh
Barocke Kirche Zwiefalten
Neuzeit
Wichtiger Baustoff
Gips Grundlagen
Akropolis in Athen
Neuzeitlicher Bau
Slide 4
1.3 Rohstoff-Vorkommen
Naturgips - Fundorte und Gewinnung
Erhärteter Gips
kommt weltweit als Gipsstein in der Natur seit 200 Millionen
Jahren vor. Er entsteht durch Verdunstung – bei < 66° C von calciumsulfathaltigem Meerwasser als Sediment. Liegt
die Verdunstungstemperatur bei > 66° C entsteht Anhydrit.
Kristalliner Stoff
bestehend aus Calciumsulfat und Wasser (CaSO4 · 2H2O;
Calcium, Sauerstoff, Schwefel, Wasserstoff).
Wasser
Gips ist ein wasserhaltiges Calciumsulfat, CaSO4·2H2O mit
etwa 20 % Wasser, das im Kristallgitter in "Schichten"
konzentriert ist. Durch diesen Wechsel von Calciumsulfat
und Wasser ist Gips sehr gut spaltbar.
Abbau
über und unter Tage (Karstlandschaften, Steinbrüche)
Gips Grundlagen
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1.3 Rohstoff-Vorkommen
Naturgips - Fundorte und Gewinnung
Gips ist weit verbreitet
(rund 4300 Fundorte)
Algerien, Argentinien, Armenien,
Australien, Belgien, Bolivien,
Brasilien, Bulgarien, Chile,
China, Deutschland, Frankreich,
Griechenland, Indonesien, Iran,
Irland, Italien, Japan, Kanada,
Kasachstan, Madagaskar,
Marokko, Mexiko, Namibia,
Norwegen, Österreich, Peru, auf
den Philippinen, in Polen,
Portugal, Rumänien, Russland,
Schweden, der Schweiz, in
Slowakei, Spanien, Südafrika,
Tschechien, der Türkei, Ungarn,
Großbritannien und Vereinigte
Staaten von Amerika (USA).
Gips Grundlagen
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1.3 Rohstoff-Vorkommen
REA-Gips - Entstehung und Gewinnung
Gips aus Rauchgas-Entschwefelungs-Anlagen
aus der Kohleverbrennung
Anwendung
in Deutschland seit 1979 (deckt mittlerweile ca. 50 Prozent des
deutschen Gipsbedarfs)
Nebenprodukt des Nasswaschverfahrens
Kohlekraftwerk
(Kalk und Schwefeloxid verbinden sich zu Gips)
REA-Gips
entsteht als Industrie-Gips im „Zeitraffertempo“
REA-Gips
ist gleichwertig wie Naturgips
Steinkohle
Gips Grundlagen
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1.4 Kennzahlen
Gips – chemisch-physikalisch
Andere Namen
Gipsspat, Calciumsulfat, Alabaster
Chemische Formel
Ca[SO4] • 2H2O
Mineralklasse
Sulfate
Kristallsystem
Monoklin (Prismen)
Farbe
farblos, weiß, gelblich, rötlich, grau, braun
Mohshärte
2
Dichte (g/cm3)
2,3 g/cm3
Glanz
Glas-, Perlmutter-, Seidenglanz
Transparenz
durchsichtig bis undurchsichtig
Bruch
muschelig
Spaltbarkeit
sehr vollkommen mit Faserbildung
Aussehen
tafelige, prismatische, nadelige Kristalle; körnige, massige Aggregate
Gips Grundlagen
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1.4 Kennzahlen
Gips – Ökologie und Recycling
Baubiologie
Gips- und Gipsprodukte sind aus baubiologischer Sicht
empfehlenswert
Behagliches, ausgeglichenes Raumklima
Diffusionsoffenheit
Geruchsneutralität
Oberflächenwärme
Hautfreundlichkeit
Keine Entwicklung gesundheitsschädlicher Substanzen
Vergleichbarer pH-Wert wie menschliche Haut
Nur geringe Wärmeleitfähigkeit
Gips Grundlagen
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1.4 Kennzahlen
Gips – Bautechnik
Anwendungen in der Bautechnik
Eigenschaften von Gips nach der Erhärtung
Volumenzunahme (≈ 1 - 2 %) beim Abbinden
nicht dauerhaft feuchtebeständig
porös, daher luftfeuchteregulierend
feuerhemmend aufgrund des hohen Kristallwasseranteils
korrosionsfördernd, da bei Feuchte SO4 2--Ionen frei werden
Ettringitbildung (Treiben, Gipssterben) beim Mischen mit
Zement (verboten) bzw. bei Kontakt mit dem erhärteten Beton.
Ettringitbildung
unter dem Verputz
Gips Grundlagen
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1.5 Herstellung
Naturgips, REA-Gips
Gipsarten
REA-Gips
Naturgips (mit 20 % Kristallwasser)
Abbau Brechen Brennen
REA-Gips (mit Prozess-Feuchte)
SO2-Calcinieren Brennen
Nieder- oder Hochbrandgips
mit unterschiedlichen Eigenschaften, je
nach Brandtemperatur
Natur-Anhydrit (ohne Kristallwasser)
muss nur gebrochen und gemahlen aber
nicht mehr gebrannt werden
Herstellungsprozess für
REA- und Naturgips
Gips Grundlagen
Naturgips
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1.5 Herstellung
Naturgips, REA-Gips
Herstellen des Bindemittels (Dehydration)
Beim Brennen des Gipssteins, das ein Trocknen des Gipses darstellt, werden bei 130°165°C Kristallwasseranteile bis zu ca. 15 Gewichts-% entzogen.
Aus CaSO4 • 2H2O wird CaSO4 • ½H2O (+ 1½H2O)
Je nach Temperatur wird unterschiedlich viel Kristallwasser entfernt.
Gipssorten, nach Brandtemperatur:
CaSO4 • 2H2O = Calciumsulfat Dihydrat = Dihydrat (ungebrannter Natur-Gips)
CaSO4 • ½ H2O = Calciumsulfat Halbhydrat = Halbhydrat (Brenntemperatur:130 bis 165 °C)
CaSO4 = Calciumsulfat Anhydrit = Anhydrit (Brenntemperatur: ca. 900 °C)
Gips Grundlagen
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1.5 Herstellung
Naturgips, REA-Gips
Anmachen und Erhärtung (Rehydration)
Erst als Halbhydrat ist Gips in der Lage, durch Zugabe von Wasser wieder in den
ursprünglichen Zustand des Dihydrats (unter Wärmeabgabe) überzugehen. Dieser Vorgang
wird als Abbinden bezeichnet.
Naturgips brennen:
Bei 120-130°C erhält man den Standard-Gips zum Wände gipsen.
Bei 130-180°C entsteht Stuckgips. Er bindet mit Wasser rasch ab und bildet ein filziges
Geflecht feinster Gips-Nädelchen.
Bei ca. 900°C entsteht wasserfreier Estrichgips (z.B. Mörtelgips CaSO4 • CaO), der nur
langsam abbindet, aber dafür verwitterungsbeständiger ist.
Gips Grundlagen
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1.5 Herstellung
Naturgips, REA-Gips
Gips Grundlagen
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1.6 Verwendung Baustoff
Gips als Bindemittel
Bindemittel
organisch / anorganisch
Bindemittel
hydraulisch / nicht hydraulisch
Gips Grundlagen
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1.6 Verwendung Baustoff
Gips als Bindemittel
Gips bildet nach der Zugabe von Wasser einen
monolithischen Verbundbaustoff.
Die Erhärtungsreaktion des Bindemittels verläuft
spontan ohne zusätzliche Zufuhr von Energie.
In der Natur wird immer der energieärmste,
stabilste Zustand angestrebt. Das Bindemittel
geht während der Erhärtung in einen stabileren
Zustand über. Dabei wird meistens Energie
(z.B. Wärme) freigesetzt.
In der wässrigen Lösung beginnt
der Kristallisationsprozess von Gips
Gips Grundlagen
Gips – Herstellung und Erhärtung
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1.7 Gips-Praxis
Verarbeitung von Gips
Verarbeitungsfähigkeit durch Anmachen
mit Wasser und ggf. zusätzlichen Anregern
Poren sorgen für gute Gipseigenschaften
Wärmedämmung, Dampfdiffusion, Befestigungstechnik
Variation durch Zuschläge
Versteifungszeit, Konsistenz, Haftung
Gips Grundlagen
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1.7 Gips-Praxis
Verarbeitung von Gips
Gipsanrühren
Das auf der Packung angegebene Mischungsverhältnis
exakt beachten
Waage benutzen (1g Wasser = 1 ml)
Das Wasser: Zimmertemperatur (20°-23° C)
Gipspulver locker ins Wasser streuen (nicht zu schnell, weil
er sonst vielleicht Luft bindet – das verursacht Gipsknollen)
Gips etwa eine halbe Minute «sumpfen», in Ruhe lassen
Von Hand oder mit der Maschine, mindestens eine Minute,
mit 2 bis 3 Umdrehungen pro Sekunde, umrühren
Rasch verarbeiten (Information Hersteller beachten)
Gips Grundlagen
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1.8 Evaluation
Gips-Grundlagen-Wissen
Gips Grundlagen
Gips als Bau- und Werkstoff
Gips Grundlagen
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1.1 Einführung
Gips (Kalziumsulfat) als Bau- und Werkstoff
Bereits 7‘000 v. Chr. in der Jungsteinzeit
als Deko-Material für Räume verwendet
Seit 6‘000 v. Chr. als bewährter Baustoff
Jericho, Sphinx, Cheops-Pyramide, Palast von Knossos
Hervorragende Eigenschaften
Verarbeitbarkeit, Baubiologie, Brand- und Schallschutz
Unterschiedlichste Einsatzgebiete
Produkte für jede Bauphase
Estriche, Gipsplatten, Putze, Stuck
Spezialgipse
Kunst, Gussformen, Medizin, Kosmetik, Lebensmittel
Semper Oper in Dresden
Gips als Holzvertäfelung
Gips Grundlagen
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1.2 Geschichte
Gips als Bau- und Werkstoff
Entdeckung
Jungsteinzeit, Kleinasien
Anwendung
In der Antike bei
Babyloniern, Ägyptern,
Griechen und Römern
Mittelalter
Blütezeit im Barock und
Rokoko
Pyramiden von Giseh
Barocke Kirche Zwiefalten
Neuzeit
Wichtiger Baustoff
Gips Grundlagen
Akropolis in Athen
Neuzeitlicher Bau
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1.3 Rohstoff-Vorkommen
Naturgips - Fundorte und Gewinnung
Erhärteter Gips
kommt weltweit als Gipsstein in der Natur seit 200 Millionen
Jahren vor. Er entsteht durch Verdunstung – bei < 66° C von calciumsulfathaltigem Meerwasser als Sediment. Liegt
die Verdunstungstemperatur bei > 66° C entsteht Anhydrit.
Kristalliner Stoff
bestehend aus Calciumsulfat und Wasser (CaSO4 · 2H2O;
Calcium, Sauerstoff, Schwefel, Wasserstoff).
Wasser
Gips ist ein wasserhaltiges Calciumsulfat, CaSO4·2H2O mit
etwa 20 % Wasser, das im Kristallgitter in "Schichten"
konzentriert ist. Durch diesen Wechsel von Calciumsulfat
und Wasser ist Gips sehr gut spaltbar.
Abbau
über und unter Tage (Karstlandschaften, Steinbrüche)
Gips Grundlagen
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1.3 Rohstoff-Vorkommen
Naturgips - Fundorte und Gewinnung
Gips ist weit verbreitet
(rund 4300 Fundorte)
Algerien, Argentinien, Armenien,
Australien, Belgien, Bolivien,
Brasilien, Bulgarien, Chile,
China, Deutschland, Frankreich,
Griechenland, Indonesien, Iran,
Irland, Italien, Japan, Kanada,
Kasachstan, Madagaskar,
Marokko, Mexiko, Namibia,
Norwegen, Österreich, Peru, auf
den Philippinen, in Polen,
Portugal, Rumänien, Russland,
Schweden, der Schweiz, in
Slowakei, Spanien, Südafrika,
Tschechien, der Türkei, Ungarn,
Großbritannien und Vereinigte
Staaten von Amerika (USA).
Gips Grundlagen
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1.3 Rohstoff-Vorkommen
REA-Gips - Entstehung und Gewinnung
Gips aus Rauchgas-Entschwefelungs-Anlagen
aus der Kohleverbrennung
Anwendung
in Deutschland seit 1979 (deckt mittlerweile ca. 50 Prozent des
deutschen Gipsbedarfs)
Nebenprodukt des Nasswaschverfahrens
Kohlekraftwerk
(Kalk und Schwefeloxid verbinden sich zu Gips)
REA-Gips
entsteht als Industrie-Gips im „Zeitraffertempo“
REA-Gips
ist gleichwertig wie Naturgips
Steinkohle
Gips Grundlagen
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1.4 Kennzahlen
Gips – chemisch-physikalisch
Andere Namen
Gipsspat, Calciumsulfat, Alabaster
Chemische Formel
Ca[SO4] • 2H2O
Mineralklasse
Sulfate
Kristallsystem
Monoklin (Prismen)
Farbe
farblos, weiß, gelblich, rötlich, grau, braun
Mohshärte
2
Dichte (g/cm3)
2,3 g/cm3
Glanz
Glas-, Perlmutter-, Seidenglanz
Transparenz
durchsichtig bis undurchsichtig
Bruch
muschelig
Spaltbarkeit
sehr vollkommen mit Faserbildung
Aussehen
tafelige, prismatische, nadelige Kristalle; körnige, massige Aggregate
Gips Grundlagen
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1.4 Kennzahlen
Gips – Ökologie und Recycling
Baubiologie
Gips- und Gipsprodukte sind aus baubiologischer Sicht
empfehlenswert
Behagliches, ausgeglichenes Raumklima
Diffusionsoffenheit
Geruchsneutralität
Oberflächenwärme
Hautfreundlichkeit
Keine Entwicklung gesundheitsschädlicher Substanzen
Vergleichbarer pH-Wert wie menschliche Haut
Nur geringe Wärmeleitfähigkeit
Gips Grundlagen
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1.4 Kennzahlen
Gips – Bautechnik
Anwendungen in der Bautechnik
Eigenschaften von Gips nach der Erhärtung
Volumenzunahme (≈ 1 - 2 %) beim Abbinden
nicht dauerhaft feuchtebeständig
porös, daher luftfeuchteregulierend
feuerhemmend aufgrund des hohen Kristallwasseranteils
korrosionsfördernd, da bei Feuchte SO4 2--Ionen frei werden
Ettringitbildung (Treiben, Gipssterben) beim Mischen mit
Zement (verboten) bzw. bei Kontakt mit dem erhärteten Beton.
Ettringitbildung
unter dem Verputz
Gips Grundlagen
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1.5 Herstellung
Naturgips, REA-Gips
Gipsarten
REA-Gips
Naturgips (mit 20 % Kristallwasser)
Abbau Brechen Brennen
REA-Gips (mit Prozess-Feuchte)
SO2-Calcinieren Brennen
Nieder- oder Hochbrandgips
mit unterschiedlichen Eigenschaften, je
nach Brandtemperatur
Natur-Anhydrit (ohne Kristallwasser)
muss nur gebrochen und gemahlen aber
nicht mehr gebrannt werden
Herstellungsprozess für
REA- und Naturgips
Gips Grundlagen
Naturgips
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1.5 Herstellung
Naturgips, REA-Gips
Herstellen des Bindemittels (Dehydration)
Beim Brennen des Gipssteins, das ein Trocknen des Gipses darstellt, werden bei 130°165°C Kristallwasseranteile bis zu ca. 15 Gewichts-% entzogen.
Aus CaSO4 • 2H2O wird CaSO4 • ½H2O (+ 1½H2O)
Je nach Temperatur wird unterschiedlich viel Kristallwasser entfernt.
Gipssorten, nach Brandtemperatur:
CaSO4 • 2H2O = Calciumsulfat Dihydrat = Dihydrat (ungebrannter Natur-Gips)
CaSO4 • ½ H2O = Calciumsulfat Halbhydrat = Halbhydrat (Brenntemperatur:130 bis 165 °C)
CaSO4 = Calciumsulfat Anhydrit = Anhydrit (Brenntemperatur: ca. 900 °C)
Gips Grundlagen
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1.5 Herstellung
Naturgips, REA-Gips
Anmachen und Erhärtung (Rehydration)
Erst als Halbhydrat ist Gips in der Lage, durch Zugabe von Wasser wieder in den
ursprünglichen Zustand des Dihydrats (unter Wärmeabgabe) überzugehen. Dieser Vorgang
wird als Abbinden bezeichnet.
Naturgips brennen:
Bei 120-130°C erhält man den Standard-Gips zum Wände gipsen.
Bei 130-180°C entsteht Stuckgips. Er bindet mit Wasser rasch ab und bildet ein filziges
Geflecht feinster Gips-Nädelchen.
Bei ca. 900°C entsteht wasserfreier Estrichgips (z.B. Mörtelgips CaSO4 • CaO), der nur
langsam abbindet, aber dafür verwitterungsbeständiger ist.
Gips Grundlagen
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1.5 Herstellung
Naturgips, REA-Gips
Gips Grundlagen
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1.6 Verwendung Baustoff
Gips als Bindemittel
Bindemittel
organisch / anorganisch
Bindemittel
hydraulisch / nicht hydraulisch
Gips Grundlagen
Slide 15
1.6 Verwendung Baustoff
Gips als Bindemittel
Gips bildet nach der Zugabe von Wasser einen
monolithischen Verbundbaustoff.
Die Erhärtungsreaktion des Bindemittels verläuft
spontan ohne zusätzliche Zufuhr von Energie.
In der Natur wird immer der energieärmste,
stabilste Zustand angestrebt. Das Bindemittel
geht während der Erhärtung in einen stabileren
Zustand über. Dabei wird meistens Energie
(z.B. Wärme) freigesetzt.
In der wässrigen Lösung beginnt
der Kristallisationsprozess von Gips
Gips Grundlagen
Gips – Herstellung und Erhärtung
Slide 16
1.7 Gips-Praxis
Verarbeitung von Gips
Verarbeitungsfähigkeit durch Anmachen
mit Wasser und ggf. zusätzlichen Anregern
Poren sorgen für gute Gipseigenschaften
Wärmedämmung, Dampfdiffusion, Befestigungstechnik
Variation durch Zuschläge
Versteifungszeit, Konsistenz, Haftung
Gips Grundlagen
Slide 17
1.7 Gips-Praxis
Verarbeitung von Gips
Gipsanrühren
Das auf der Packung angegebene Mischungsverhältnis
exakt beachten
Waage benutzen (1g Wasser = 1 ml)
Das Wasser: Zimmertemperatur (20°-23° C)
Gipspulver locker ins Wasser streuen (nicht zu schnell, weil
er sonst vielleicht Luft bindet – das verursacht Gipsknollen)
Gips etwa eine halbe Minute «sumpfen», in Ruhe lassen
Von Hand oder mit der Maschine, mindestens eine Minute,
mit 2 bis 3 Umdrehungen pro Sekunde, umrühren
Rasch verarbeiten (Information Hersteller beachten)
Gips Grundlagen
Slide 18
1.8 Evaluation
Gips-Grundlagen-Wissen
Gips Grundlagen