Transcript 4fF-Methode

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Physik der Information

(Mathematische Modellierung)
Infinity Kills Information
oder
der Kampf der „Fliege“ um die Daten

If you can't explain it simply, you don't understand it well enough.
(Albert Einstein)


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Mathematik heute


Menge
 Ansammlung von Elementen, die nicht mehrfach vorkommen



Darstellung von Mengen

 durch Auflistung der einzelnen Elemente {a, b, c, d}
 durch die Bestimmung einer Mengeneigenschaft, die alle Elemente
haben müssen – und sonst kein Element außerhalb der Menge haben
darf





Angabe eines speziellen Wertes : { x | x ist grün)
Erzeugungsregel : { y | 3*n = y, n ist natürliche Zahl }

Unbenannte Anforderungen

 a) jedes Element hat mindestens zwei verschiedene Werte



Wert #1 – Mengeneigenschaft mit konstantem Wert für alle Elemente
Wert #2 – Identität mit eindeutigem Wert für jedes einzelne Element

 b) mindestens Wert #1 ist zeitunabhängig


die Verwendung von Quantoren (Für alle, es existiert mindestens ein
Element) wäre nicht machbar, wenn Elemente einfach aus der Menge
„verschwinden“ könnten, die Eindeutigkeit wäre problematisch, wenn
welche hinzukommen könnten


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Informationsmathematik


Klarstellung der unbenannten Anforderungen a) und b)
 Ein Mengenelement ist definiert durch mindestens 2 unveränderliche
Werte



#1 ist gleich für alle Mengenelemente – Typ, Klassifizierung
#2 ist eindeutig für jedes Element – Individualität, Einzelfall

 Jedes andere Attribut der Elemente wird ignoriert



Klarstellung der Begriffe „Eigenschaft“ und „Wert“
 ein Wert, ein „ Zustand einer Eigenschaft“, ist definiert über eine
Relation zwischen zwei beliebigen Mengelementen:





das 1. Element wird „Eigenschaft“ genannt und ist konstant in der Relation
das 2. Element ist der „Wert“ und kann austauschbar sein in der Relation

Klarstellung der Zeitabhängigkeit

 Wert #1 und #2 sind zwar zeitunabhängig für jedes Mengenelement,
doch es kann auch zeitabhängige Werte geben: die „Eigenschaften“
generell:




eine Wertveränderung a -> w einer Eigenschaft heißt „Transformation“
X (e|a)=e|w
eine wiederholbare Transformation produziert denselben Endzustand für
einen bestimmten Anfangszustand


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Axiome der Informationsmathematik


Strukturelle Axiome
 Verknüpfung von Transformationen (dynamischer Elemente)
X „in Serie“
 Existenz eines Null-Elements (neutrales Element) X1


= Unveränderlichkeit, Konstanz

 Existent einer Inversen X-1 von X




= Aufhebung der Transformation X

==> {X1, X, X-1 | X ist dynamisches Element der
Eigenschaft e}
 ist „Gruppe“, wenn die Transformation X „wiederholbar“ und
zusammenhängend ist
 ==> Fokus auf wiederholbare, zusammenhängende X



{X1, Xw+z X-1} =: Information bzgl. Eigenschaft e

 Wertebereich von e: die Menge aller Werte, die e durch seine
dynamischen Elemente (Transformationen) zugeordnet
werden können


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Information ist


{X1, Xw+z, X-1}

 herleitbar, vorhersehbar, berechenbar



==> Unterscheidbarkeit

 aus der Mengeneigenschaft: bestimmt Typ und Identität,
verschafft Messbarkeit und Speicherbarkeit der Zustände




m = Masse, E = Energie, c = Lichtgeschwindigkeit, F = Kraft

==> Wiederholbarkeit

 aus der Gruppe, verschafft Speicherbarkeit der Abläufe über
die Bindung von Anfangs- an Endzustände





F=m*a
E = m * c2

==> Veränderung
 aus den Transformationen, verschafft Entwicklung


Problem der Mengenmathematik und deshalb auch der aktuellen
Physik: Veränderung lässt sich nur über Funktionen („ElementHopping“) beschreiben


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Neben Information gibt es nur


Chaos
 nichts, was verwaltet, kontrolliert (hergeleitet) oder geplant
(vorhergesehen) werden könnte





dennoch übt es Einflüsse durch zufällige Wertveränderungen
Beispiel: Sternschnuppen

Ausschlusskriterien für Informationsverarbeitung:
 außerhalb von Information gibt es






keine Regeln
keine Grenzen
keine Zuverlässigkeit

Konsequenz
 keine absolute Lösung möglich – eine Lösung für alle
Probleme existiert nicht


weil Unvorhersehbarkeit oder Unendlichkeit existiert (vgl. Gödel-Satz)

 1. Schritt: Bestimmung von Information - EE- Zerlegung
 2. Schritt: Bewahrung von Information


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EE-Zerlegung


Information <> Verarbeitung
 Information prägt Umgebung durch Wiederholbarkeit
 Information erzwingt Anpassung, fördert Ausnutzung
 Verarbeitung ist wiederum Veränderung




falls wiederholbar: Information

Nachrichten: kumulative Wertveränderung
 Spuren der dynamischen Elemente



Informationsverarbeitung = Information +
Verarbeitung
 Sender agiert
 Empfänger agiert



Nachrichtenbestandteile
 vom Sender
 vom Empfänger


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EE-Zerlegung




Nachrichtenbestandteile
vom Sender



Nachrichtenbestandteile
vom Empfänger

 Ursprung

 Ergebnis

 Ursache

 Wirkung

 Aktion

 Reaktion

 unbekannte Prozesse ==>
Gegenstand des Interesses

 bekannte Prozesse ==> kein
zusätzlicher Kenntnisbedarf

EE-Zerlegung
 jedes interessante Fakt ist eine Nachricht von „irgendwas“
==> betrachte „irgendwas“ allein
 jede aufgenommene Nachricht ist Verarbeitung
==> betrachte „irgendwas“ in seiner Auswirkung auf das
Umfeld, also auch auf den Empfänger


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EE-Zerlegung


EE-Zerlegung
 endogene Sicht =
Betrachtung des interessierenden Gegenstandes unabhängig
von seinem Umfeld
 exogene Sicht =
Betrachtung des interessierenden Gegenstandes in der
Beziehung und Wechselwirkung mit seinem Umfeld



Datenfeld
 endogene Sicht:
Betrachtung der symbolisierten Eigenschaft als Feld:
feldbezogen
 exogene Sicht:
Betrachtung der symbolisierten Eigenschaft in der
Wechselwirkung mit dem Dateienverbund: aufgabenbezogen


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Schutz der Information in SW


Wiederholbarkeit = Trennung von Daten und
Funktionen
 Wiederholbarkeit durch Zustandskontrolle der Objekte






Objekte, nur abhängig vom Systemzustand, können wie Variable
verwendet werden
Objekte, die nur von Inputvariablen abhängen, sind ebenfalls wie
Variable zu nutzen

Unterscheidbarkeit = Trennung von Objekten nach
Datenstrukturen
 Keine Tricks, keine Spielereien mit abzuspeichernden Daten




Dateninterpretierbarkeit sichern auch bei Wechsel der SW

Wechsel = Trennung der Abschnitte
 Protokoll aller Ablaufphasen, speziell In/Output


Voraussetzung für Prognosen


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Topologie der Informationsverarbeitung


Voraussetzung







Information ist unterscheidbare & wiederholbare Wirkung
Wirkung folgt dem Prinzip der geringsten Wirkung
Infinity Kills Information – neben Information gibt es nur Chaos
Entscheidung erfordert Vorhersage und damit Information

Regeln
 ermittle Information mit Hilfe von Gedächtnis





Unterscheidbarkeit: kläre Eigenschaften und Werte
Wiederholbarkeit: zähle Vorkommen
Veränderung: bestimme Schnittstellen

 bewahre Information durch unverrückbare Regeln



Objekte
Regeln
Grenzen

Definition klarer Wirkungsketten, Vermeidung von Zyklen und Mehrdeutigkeiten
Kontrolle durch Minimierung von Wirkungsketten

 „zähme“ Unendlichkeit durch Ziele


Ziele sind Orientierungshilfen, um Nützliches von Uninteressantem zu
unterscheiden
 Bewertung von eingehenden Ereignissen, Selektion endlicher/machbarer
Mengen von Eingangsdaten
 Schaffung von Entscheidbarkeiten, Fähigkeit zum Ignorieren


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Topologie der Informationsverarbeitung


Konsequenz - die „Fliege“

 Ereignisse

 kurze Wege
 gerichtete Verläufe
 verteilte Last

 Entscheidung

 Ergebnisse


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Kennzahlen von Datenstrukturen (4fF-Methode)


Datenstruktur = „Gefrorene“ Information
 Datenstrukturen enthalten Zustände beschriebener Objekte
 Felder als Präsentation von Eigenschaften
 Anzahl Werte:
Eigengewicht
ge = 1 / k-1
• k > 1, k = Anzahl der möglichen Werte



Anzahl Vorkommen:

Profilgewicht

gp = T / p

• T = Anzahl Vorkommen, p = Anzahl Dateien


Messung der Distanz: Portalgewicht

gpd = P / p

• P = Portaldistanz ab Eingang, Distanz = Minimum-Thread


Messung der Distanz : Exitgewicht
• E = Existdistanz bis zum Verlassen

 Endogene Feldcharakterisierung
 Feldbezogene Typisierung

ged = E / p

Tf = ( g e , g p )

 Exogene Feldcharakterisierung
 Aufgabenbezogene Typisierung Ta = ( gpd , ged )


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Feldbezogene Typisierung


Akzentuierend

ge


 Tf = ( + , - )


 Tf = ( + , + )

wenig Werte, geringe
Verwendung



 Beispiel :

 Beispiel:



 Tf = ( - , - )


viele Werte, geringe Verwendung

 oft Textfelder
 Beispiel :




für Personen: Geschlecht, Titel

Deskriptiv

freie Kommentarfelder

wenig Werte, hohe Verwendung

 organisatorische Elemente zur
Klassifizierung der Daten

 genormte Werte, Tabellen,
Skalen



Klassifizierend



Mandanten, Buchungskreise

Dokumentarisch
 Tf = ( - , + )


viele Werte, hohe Verwendung

 oft Identifikatoren
 Beispiel :


Kunden, Teile, Auftragsnummern

gp


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Aufgabenbezogene Typisierung


Auswertend

gpd


 Ta = ( + , - )




 Ta = ( + , + )

hohes Portalgewicht
niedriges Exitgewicht





 Auswertungen
 Beispiel:




 Ta = ( - , - )



niedriges Portalgewicht
niedriges Exitgewicht

 Stamm- und Bewegungsdaten,
Protokolle
 Beispiel :


Kunden-, Auftragsdaten

hohes Portalgewicht
hohes Exitgewicht

 Systemdaten
 Beispiel :

Diagramme aus Statistiken

Aufzeichnend

Umleitend





Session-Daten, Felder temporärer
Arbeitsdateien

Stempelnd

ged

 Ta = ( - , + )



niedriges Portalgewicht
hohes Exitgewicht

 Stempeldaten
 Beispiel :


Benutzer und Zeit der DatensatzVerwaltung