Transcript assos

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ASSOS (Behramkale)
Gekrönt von einer mächtigen Akropolis wurde Assos bereits in der Antike gerühmt. Spektakulär
ist die Aussicht vom Burgberg in luftiger Höhe über das hügelige Hinterland und über das
tiefblaue Meer hinüber zur Insel Lésbos. Der Fürst der Stadt, Hermias, ein Schüler Platons,
ermutigte Aristoteles zur Gründung einer philosophischen Schule in der Stadt. Der große
Denker blieb drei Jahre in Assos und heiratete Hermias Adoptivtochter. Mit dem Aufstieg der neu
gegründeten Stadt Alexandria Troas als wichtige Hafenstadt der Nordägäis verlor Assos immer
mehr an Bedeutung.


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DARDANELLEN
Viele Mythen ranken sich um die Meerenge, die das Mittelmeer mit dem Marmarameer verbindet.
Ihren Namen haben sie von Dardanos, einem Sohn des Zeus, der hier der Legende nach eine Stadt
gegründet hat. In der Mythologie durchschwamm Leander jede Nacht das Meer, um zu seiner
Geliebten Hero zu gelangen. Eine von Hero aufgestellte Kerze wies ihm den Weg. Als die Kerze
jedoch in einer stürmischen Winternacht erlosch, ertrank Leander und Hero stürzte sich vor
Kummer in den Tod.
Um sein Heer im Kampf gegen die Griechen über die Meerenge schicken zu können, lies der
persische Großkönig Xerxes 480 v. Chr. gar zwei riesige schwimmende Brücken bauen.
Lange Zeit galt die Meerenge als undurchschwimmbar, bis es erstmals dem exzentrischen
englischen Dichter Lord Byron im Jahre 1807 gelang, die rund 1300m lange Strecke zu
durchschwimmen.


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PERGAMON (Pergama)
Pergamon ist vermutlich schon seit der Bronzezeit besiedelt. Geschichtliche Bedeutung erlangte
die Stadt nach dem Tod Alexanders des Großen. Einer seiner bedeutendsten Feldherrn,
Lysimachos, versteckte hier einen riesigen Schatz und lies ihn von dem Eunuchen Philetairos
bewachen, während er in die Schlacht gegen seinen Rivalen, den Syrerkönig Seleukos, zog.
Lysimachos kehrte nie zurück und Philetairos nutze das Vermögen, um sich selbst zum Herrscher
von Pergamon zu machen. Durch politisches Geschick und erfolgreiche Feldzüge dehnte sich das
Reich immer weiter aus. 133 v. Chr. starb der letzte Herrscher von Pergamon, Attalos III. Um einer
stabilen Politik willen vermachte er sein Reich den Römern, die es in ihr Imperium eingliederten
und Pergamon wurde Hauptstadt der Provinz Asia.
An den mächtigen Tempel mit seinen atemberaubenden Friesen, der hier einst stand, erinnert nur
mehr wenig. Eine bestaunenswerte Rekonstruktion des Tempels aus Orginalteilen ist heute im
Berliner Pergamonmusem zu bewundern.
Als die Bibliothek von Pergamon die von Alexandria zu überflügeln drohte, verboten die Ägypter
kurzerhand die Ausfuhr von Papyrus. Die Einwohner von Pergamon besannen sich daraufhin auf
die alte ionische Kunst, Schreibmaterial aus Tierhäuten herzustellen - Pergament!


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KLAROS
Zusammen mit Dydima und Delphi zählte Klaros zu den bedeutendsten Orakeln der Antike.
Ratsuchende, die sich hoffnungsvoll an das Orakel wandten um näheres über ihr künftiges
Schicksal zu erfahren, teilten den Priestern des Apollonheiligtums lediglich ihren Namen mit. Die
Priester verschwanden darauf hin in der Cella des Heiligtums und nahmen einen kräftigen
Schluck aus der dortigen Quelle. Danach kamen diese fröhlich orakelnd wieder zurück und
verkündeten mehr oder weniger frohe Botschaften. Sonderlich gesund dürfte das Wasser der
Quelle allerdings nicht gewesen sein, denn Aufzeichnungen zufolge starben die meisten der
Priester recht jung.


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Sonne, Strand und Palmen
Die Küsten Kleinasiens bestechen nicht allein durch ihre kulturellen Schätze. Atemberaubend
sind auch die kilometerlangen Strände, so wie dieser in Pamucak, in der Nähe von Ephesos.
Meterhohe Palmen verleihen dem Sandstrand einen Hauch von Südsee.


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EPHESOS
Ephesos war schon Weltstadt als Athen noch tiefste Provinz und Rom noch nicht einmal
gegründet war. In ihrer Blütezeit zählte die antike Metropole rund eine viertel Million
Einwohner, für damalige Verhältnisse eine schier unvorstellbare Zahl.
Ephesos war die reichste Stadt Kleinasiens. Ihr Hafen war das Tor zu den Schätzen Anatoliens
und Persiens.
Das Artemiseon, der riesige Tempel in dem die Göttin Artemis verehrt wurde, war ein
Wallfahrtsort ersten Ranges und wurde zu den sieben Weltwundern gezählt.
Doch auch Ruhm und Reichtum sind vergänglich, der Hafen versandete zusehends und der Stern
der Stadt begann zu sinken. Heute ist das Meer mehrere Kilometer von der Stadt entfernt. Auch
dem Artemiseon erging es kaum besser. Von dem einst fussballfeldgroßen Tempel mit 127 Säulen
ragt nur mehr eine einzige Säule zum Himmel auf.
Eines der bekanntesten Bauwerke der heute größtenteils wieder ausgegrabenen Stadt, ist die in
den Siebzigern von österreichischen Archäologen rekonstruierte Fassade der Celsusbibliothek.
Antike Schriften findet man hier allerdings keine mehr, sie sind von den um 262 n. Chr.
einfallenden Goten zum Heizen der Thermen verwendet worden.


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PRIENE
Die Akropolis von Priene wurde nördlich der Stadt auf einem 250m hohen Felsen errichtet. Nicht
anders als heute drohten auch schon in der Antike ehrgeizige Bauprojekte an der Finanzierung
zu scheitern. Doch zum Glück kam 334 v. Chr. Alexander der Große des Wegs und übernahm die
Baukosten des Athenentempels auf dem Burgberg. Der Architekt Pytheos der schon das
Mausoleum von Halikarnassos, eines der sieben Weltwunder entwarf, gab auch hier sein Bestes.
Doch leider ereilte auch diesen Tempel ein gängiges Schicksal, er wurde durch ein Erdbeben
zerstört.


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DIDYMA (Didim)
Das Didymaion, die größte antike Tempelanlage der Türkei, beherbergte die bedeutendste
Orakelstätte Kleinasiens. Im Ansehen rangierte diese unmittelbar hinter dem Orakel von Delphi.
Dass der Tempel nie vollendet wurde, lag nicht zuletzt an den unermesslichen Baukosten des
Projekts. Aus Inschriften weiß man, dass allein eine der 20m hohen Säulen rund 20.000
Arbeitstage erforderte. Geplant war ein Wald von 122 Säulen. Als das Christentum
Staatsreligion wurde, stellte man die Arbeiten am Tempel nach über 600 Jahren Bauzeit ein.


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EUROMOS
Mit etwas Glück trifft man hier auf einheimische Bauern, die sich als Führer durchs Gelände
anbieten und anschließend versuchen, selbstgefundene archäologische Kleinode gegen
Sonnenbrillen einzutauschen.


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HALIKARNASSOS (Bodrum)
Die erste berühmte Persönlichkeit der Stadt war Artemisia I. von Halikarnassos, die 480 v. Chr. so
tapfer und mutig auf Seiten des Persischen Großkönigs Xerxes kämpfte, dass dieser den
Ausspruch tat: „Die Männer sind mir zu Weibern und Weiber zu Männern geworden.“ Auch ihr
Enkel Herodot, der als „Vater der Geschichtsschreibung“ gilt, schmückt die Stadtannalen.
Zu einer der blühendsten Städte der Region entwickelte sich Halikarnassos im 4. Jh. v. Chr. unter
dem persischen Satrap Mausolos. Dessen monumentaler Grabbau machte auch seinen Namen
unsterblich. Das Mausoleum erhob sich auf einer 105 x 242 m großen Terrasse und soll über 50
m hoch gewesen sein.


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TELMESSOS (Fethiye)
Hoch über der Stadt befindet sich das beeindruckende „Grab des Amyntas“. Das lykische
Felsengrab im ionischen Stil wurde vermutlich im 4. Jh. v. Chr. für den Sohn eines Lokalfürsten
aus dem Fels gemeißelt. Bis heute ist ungeklärt, worauf die Jenseitsvorstellung der Lykier
gründete, die sie zum Bau solcher ungewöhnlichen Grabanlagen in luftiger Höhe anregte.


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Limyra
Die kleinen glucksenden Wasserläufe, die sich im Limyros-Tal sammeln und von dort ins Meer
fließen, waren Heimat des berühmten Quellorakels von Limyra. Forellen (!) sagten hier die
Zukunft voraus. Stürzten sie sich auf das eingeworfene Fischfutter, blickte man optimistisch auf,
umrundeten sie es skeptisch, machten alle Anwesenden düstere Mienen.


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MYRA
Im 3 Jh. n. Chr. lebte hier der bei uns eher aus der Vorweihnachtszeit bekannte Bischof Nikolaus.
Der Legende nach wollte er heimlich des Nachts drei bettelarme Mädchen, die im Hause ihres
noch viel ärmeren Vaters lebten, beschenken (angeblich um sie von der Straße zu wegzubringen).
Da aber die Tür des Hauses verschlossen war, kletterte der arme Nikolaus fluchend (in
Extremsituationen kommt das auch bei Geistlichen vor) zum Dach hinauf und warf kleine
goldgefüllte Säckchen durch den Rauchfang. Rein zufällig hingen am Kamin die Söckchen der
Mädchen (trugen die nicht immer Sandalen? mit Socken?) und fingen das Gold auf. Den Rest kennt
man ja…


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SIDE
Unter hellenistischer Zeit stieg Side durch den Ausbau des Hafens zu einer der wohlhabendsten
Handelsstädte der kleinasiatischen Südküste auf. Dabei machte man sich auch der Piraterie
wissentlich mitschuldig. Im Hafen der Stadt wurden die Schiffe kilikischer Seeräuber gewartet,
auf den Märkten ihre Gefangenen versklavt. 20 Goldstücke zahlte man angeblich für einen
kräftigen Mann, 15 für ein schönes Mädchen. Diese Einnahmequelle ging verloren, nachdem
Pompeius 67 v. Chr. der Piraterie ein Ende gesetzt hatte. Und um nicht des Römers Zorn zu spüren,
setzte man ihm schnell ein riesiges Denkmal und investierte fortan in den legalen Warenhandel.


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TERMESSOS
Wenn Ruinen atemberaubend sein können, dann die von Termessos. Schwer zugänglich liegen sie
auf rund 1000 m Höhe. Die Stadt entwickelte sich aus einer uneinnehmbaren pisidischen Festung
am Fuße des Berges Solymos. Schenkt man Homers Epos Ilias Glauben, so waren die Solymer
überaus kriegerisch und tapfer. Weder Alexander der Große noch andere Usurpatoren konnten
die Stadt einnehmen.
Wieder entdeckt wurde Termessos 1842 von englischen Archäologen. Eine systematische
Erforschung und Vermessung begann jedoch erst 40 Jahre später unter der Leitung des Wiener
Grafen Karol Lanckoronski. Seine Arbeit ist heute von unschätzbarem Wert, da viele der im
letzten Jahrhundert eingestürzten Gebäude nur aufgrund der damals angefertigten Skizzen und
Fotografien rekonstruiert werden können.


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APHRODISIAS
Aphrodisias war eine der Hauptstädten des Aphroditekults. Die Göttin der Liebe, der Schönheit
und der Verführung drückte der Stadt ihren Stempel auf. Der Kult und die damit verbundenen z.
T. ausschweifenden Feste brachten der Stadt Besucher aus der ganzen antiken Welt. In der
römischen Kaiserzeit erlebte die Stadt ihre Blüte. Aphrodisias erhielt viele Privilegien, war
unabhängig und so heilig, das es bis ins 4. Jh. n. Chr. keine Stadtmauer benötigte.
Mit dem Aufkommen des Christentums wurde Aphrodite, die Göttin der Liebe, vom Christengott
vertrieben und die Stadt verfiel.


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HIRAPOLIS (Pamukkale)
Wohl ein jeder kennt die berühmten Kalksinterterrassen von Pamukkale, hängt bei uns ja
schließlich in jedem zweiten Kebab Standl ein Foto davon.


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SARDES
Die Historie von Sardes steckt voller Legenden. Eine berichtet vom sagenhaften Phrygerkönig
Midas, welcher die Götter um die Gabe bat, dass alles was er berühre, zu Gold würde. Der Olymp
nahm ihn beim Wort. Auf die große Freude folgte Entsetzen, denn selbst jedes Stück Brot
verwandelte sich in Midas Händen zu Gold. Schließlich erhörten die Götter die Klagen des
Hungernden und der König durfte sich durch ein Bad im nahe gelegenen Fluss Paktolos von
seinem Fluch reingewaschen. Schon in der frühen Antike war der Fluss für seine reichen
Goldvorkommen bekannt.
Auf dem Höhepunkt des Lydischen Reiches bestieg König Croisos (Krösus) den Thron in Sardes.
546 v. Chr. befragte er das Orakel von Delphi nach den Chancen eines Feldzugs gegen die Perser.
„Wenn Du den Halys (Grenzfluss) überschreitest, wirst du ein großes Reich zerstören“ lautete
die Antwort. Krösus zog los und zerstörte tatsächlich ein großes Reich – sein eigenes.


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chris biener, 2007
texte & infos z. t. aus: türkei mittelmeerküste, bussmann u. tröger, michael müller verlag
kleinasien in der antike, elmar schwertheim, c.h.beck verlag