Green Events - Theorie und Wirklichkeit

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Transcript Green Events - Theorie und Wirklichkeit

GREEN EVENTS
Theorie & Wirklichkeit
Oder wie kann ich eine möglichst
klimaneutrale und nachhaltige Veranstaltung
umsetzen?
Werner Stulz
Event & Consulting
8954 Geroldswil
GREEN EVENTS – Theorie & Wirklichkeit
Das Thema Klimawandel hat bereits vor ungefähr 40 Jahren
begonnen, als der erste Mann, Neil Armstrong, den Mond
betreten hat.
Jeder dieser 16 Astronauten war vom Anblick unserer Erde
vom Mond aus gesehen, höchst begeistert! Einige davon
haben später sogar ihr ganzes Leben geändert als sie
realisiert haben, wie zerbrechlich die Erde mit ihrem sehr
dünnen Schutzmantel, Atmosphäre genannt, ist.
Und was hat die Menschheit bis
heute dazu beigetragen?
Ein Trend zur unternehmerischen Gesellschaftsverantwortung
ist erkennbar!
Besonders bei den sogenannten LOHAS
(Lifestyle of Health and Sustainability)
Einwände und Vorurteile von Skeptikern
„Umweltfreundliche Events sind zu teuer!“
„Warum sollen gerade wir die Ersten sein?“
Grüne Events sind nicht „cool“ und sexy
„Das ist doch eher etwas für die Grünen!“
„Ich allein kann doch nichts bewegen…!“
Was bedeutet „nachhaltige Veranstaltung“?
Green Events & Green Meetings berücksichtigen die
3 Dimensionen der Nachhaltigkeit
(ökologische, sozio-kulturelle und ökonomische) und stiften
langfristigen Nutzen:
• Green Events verringern Umweltbelastungen
• Green Events berücksichtigen die regionale Wirtschaft
• Green Events setzen soziale und kulturelle Akzente
Und ein weiterer Punkt beim Thema Green Event
Management:
Green Events nutzen die öffentliche und mediale
Aufmerksamkeit
Sie bedeuten einen echten Gewinn in Ihrem Marketing-Mix
und müssen kommuniziert werden
Das Motto:
Gutes tun und darüber reden!
Was ist Nachhaltigkeit?
Und genau so komplex ist es
einen nachhaltigen
„Green Event“ zu planen und
umzusetzen!
Ganz wichtig zur Planung eines Green Events:
Aus der Sicht der Eventagentur entscheidet nur der Kunde
ob er einen solchen Event durchführen möchte. Denn er
muss das Thema Ökologie und Soziales auch intern seinen
Mitarbeitern kommunizieren und vorleben.
Es beginnt beim oberen Management!
Als Berater kann nur eine Empfehlung ausgesprochen und
dem Kunden die unterschiedlichen Massnahmen erklärt
werden.
Man benötigt ein grosses Netzwerk an ökologisch
arbeitenden Event-Zulieferfirmen aus Bereichen wie
zum Beispiel:
- Veranstaltungstechnik
- Catering
- Transportwesen
- Marketing und Druckerei
- Location
- Entsorgung
Wie kann man die Produktion von CO2 verhindern?
Beim Thema Eventorganisation gibt es einige Möglichkeiten
die Umweltbelastungen zu reduzieren.
Man spricht dann von Green Event Management!
Bereiche eines Events welche
Hauptproduzenten von viel CO2 sind
1. Energieverbrauch des Events
2. Mobilität der Teilnehmer
3. Übernachtungen der Teilnehmer
4. Verpflegung
5. Drucksachen
6. Abfallmanagement
Energieverbrauch des Events
Ton- und Lichtanlagen
Multimedia-Installationen
Stromverbrauch beim Catering
Air-Condition
Wasserverbrauch
Sänitäre Einrichtungen (WC, Duschen etc.)
Wichtig ist schon die Auswahl der Location
(Verkehrsanbindungen / ökologische Installationen
wie Solartechnik, Wassersparende Installationen
usw.)
Mobilität der Teilnehmer
An- und Heimreise der Teilnehmer mit Auto,
Bahn oder Flugzeug zum Veranstaltungsort
Transport der Teilnehmer zur Location
(Shuttlebusse etc.)
Herkunft der engagierten Künstler
Herkunft des Personals (wenn möglich aus
der Region)
Übernachtungen der Teilnehmer
Der Weg zu den Hotels
Energiebedarf der ausgewählten Hotels
(Verkehrsanbindungen / ökologische
Installationen wie Solartechnik, wassersparende
Installationen, Philosophie der Mitarbeiter und
des Kaders, usw.)
Verpflegung
Auswahl der Lebensmittel (Faire Trade / Bio)
In Kombination mit dem Herkunftsland der
Lebensmittel. Je näher vom Veranstaltungsort
desto besser.
Also sollte z.B. in der Schweiz auf exotische
Früchte und Gemüse aus Fernost verzichtet
werden.
Das Gleiche gilt im Bereich der Getränke.
Wenn möglich und sinnvoll soll auch ein
Mehrwegsystem beim Geschirr in Betracht
gezogen werden
Drucksachen
Sämtliche im Zusammenhang mit der Veranstaltung erstellten Druckerzeugnisse wie
Einladungen, Flyers, Plakate und Dokumente
sollten nach modernsten Erkenntnissen von
Druckereien gedruckt werden, welche sich auf
klimaneutrales Drucken spezialisiert haben.
Massgebend ist schon die Auswahl des Papiers
als Grundlage für diesen Prozess.
Aber auch der Transportweg von der Druckerei
zum Veranstalter oder zur Eventlocation wird
berücksichtigt.
Entsorgung und Abfallmanagement
Und auch das angepasste Abfallkonzept des
Events ist ein weiterer Punkt!
-
Ist eine Mülltrennung möglich?
Wäre ein Pfandsystem hilfreich?
Hat es ausreichend Müllbehälter?
Werden Grossgebinde anstelle PortionenVerpackungen eingesetzt?
Gibt es einen Offenausschank?
Wie ist der Abtransport organisiert?
Wichtig ist das permanente Controlling
durch das Personal
Für die Nachhaltigkeit einer Veranstaltung ist wie folgt
vorzugehen:
• Zuerst alle Möglichkeiten analysieren
• Dann CO2 – Reduktion auf möglichst vielen Bereichen schon bei
der Auswahl von Location, Lieferanten und Material
• Zum Schluss noch die sogenannte Rest-Kompensation aller
Emissionen die nicht reduziert werden können.
Was bedeutet „Rest-Kompensation aller Emissionen die nicht
reduziert werden können“?
Gemäss dem Prinzip "Vermeiden – Reduzieren – Kompensieren"
berechnet man den klimawirksamen Emissionsausstoss von Aktivitäten und
Produkten und berät Firmen hinsichtlich der optimalen CO2-Kompensation.
Für das Klima spielt es – im Gegensatz zur Luftverschmutzung –
grundsätzlich keine Rolle, wo auf der Erdoberfläche die unerwünschten
Gase in die Atmosphäre gelangen, und wo sie reduziert werden. Wichtig ist,
dass die weltweiten Treibhausgasemissionen in der Summe abnehmen. Es
ist daher sinnvoll, Emissionen, die an einem Ort in die Luft gelangen, an
einer anderen Stelle einzusparen. Kompensation nennt man diesen
Vorgang.
Zur Berechnung der Klimaneutralität und Kompensation von
Emissionen arbeite ich als Eventberater mit der Organisation
„myclimate“ zusammen.
Sie sorgt dafür, dass die Kompensationszahlungen in geprüfte
Klimaschutz-Projekte geleitet werden.
Ein Fallbeispiel:
Promotion-Event der Firma GGA Maur (Kabelbetreiber)
Ort: Hauptbahnhof Zürich
Beginn: 11:30 h
Ende: 23:00 h
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Firmenpräsentation
Festwirtschaft
zwei Messestände als Eycatcher
LED Grossleinwand
Publikumsspiel
Konzertbühne
3 Live-Konzerte
Zeitrahmen:
alles innert 28 Std. (inkl. Aufbau,
Veranstaltung, Abbau)
Budgetrahmen:
ca. CHF 250’000.-
Ein Fallbeispiel:
Promotion-Event der Firma GGA Maur (Kabelbetreiber)
Ökologische Massnahmen:
- Übernahme der grossen
Konzertbühne von einer vorherigen
Veranstaltung. Dadurch zwei
Transportwege eines Sattelschleppers
weniger.
- Einsatz einer grossen LED-Tafel
anstelle von Videoprojektionen
(Stromersparnis)
Ein Fallbeispiel:
Promotion-Event der Firma GGA Maur (Kabelbetreiber)
Ökologische Massnahmen:
- Auswahl der Location, Publikum
kann nur mit dem ÖV oder zu Fuss
anreisen da keine Parkplätze
- Bio-Food an den Essständen
- Bei der Produktion von
Werbemitteln wie Flaggen und
Transparenten wurde auf die
Wiederverwendung geachtet.
- Kompensationszahlung der Co2Emissionen
Ein Fallbeispiel:
Promotion-Event der Firma GGA Maur (Kabelbetreiber)
Widerstände bei der Umsetzung von ökologischen Massnahmen:
Obwohl das ewz ein Partner dieses Events war, war das ewz nicht bereit den ÖkoStrom für diese paar Stunden zu sponsern.
Da die Drucksachen durch eine Werbeagentur umgesetzt wurden, und diese mit einer
bewährten Druckerei zusammenarbeitet, war die Werbeagentur nicht bereit für die
Drucksachen ca. 20% (CHF 900.-- !!) mehr zu bezahlen damit in einer anderen
Druckerei klimaneutral gedruckt werden kann.
Leider musste dann später dieser Posten in die Kompensationszahlung mit einbezogen
werden.
Auch beim Abfall-Management gab es Diskussionen, da im Hauptbahnhof Zürich eine
SBB-Tochterfirma für die Reinigung zuständig ist und diese noch nicht nach ökologischen
Grundsätzen arbeitet. Das gleiche gilt auch für den Foodbereich.
Folgende 20 Massnahmen zur Umsetzung der
Umwelt- und Nachhaltigkeitsprinzipien
werden empfohlen:
Green Events verringern Umweltbelastungen indem sie
• Bereits in der Vorbereitungsphase ein Umweltmanagementund Monitoringsystem einrichten
• Energiesparpotenziale ausschöpfen und erneuerbare Energien
einsetzen
• Abfallvermeidungs- bzw. Verwertungssysteme integrieren
• Ökologisch produzierte, aus fairem Handel stammende
Produkte verwenden
• Durch den Event verursachte Treibhausgase minimieren
und/oder Kompensationsmassnahmen initiieren
• Bestehende Anlagen und Gebäude vorrangig nutzen und erst
in einer zweiten Linie Infrastruktur nach ökologischen
Bauprinzipien neu errichten
• Trainings-Awareness Raising Massnahmen zur Umsetzung von
Nachhaltigkeit für die MitarbeiterInnen von Events
bereitstellen
Green Events berücksichtigen die regionale Wirtschaft durch
• Den Einsatz und die Verwendung regional verfügbaren Produkte
und Dienstleistungen
• Die Vermeidung von langfristigen Folgekosten für die regional
Bevölkerung
• Langfristig rentable Nutzungskonzepte für Infrastruktur, die im
Zuge des Events geschaffen werden
• Begleitende und langfristig wirksame regionale Standortkonzepte
• Die positive Darstellung der Veranstaltungsregion bzw. –stadt und
ihrer wirtschaftlichen Qualitäten
Green Events setzen soziale und kulturelle Akzente durch
• Einbindung der lokalen, regionalen Bevölkerung und der NGO‘s bei
der Planung von Grossveranstaltungen
• Vermeidung negativer Effekte auf die Gesundheit der lokalen
Bevölkerung, der Beschäftigten und TeilnehmerInnen
• Die Schaffung zusätzlicher Beschäftigungs- und
Qualifizierungsmöglichkeiten
• Einbindung interkultureller und anti-rassistischer Aspekt (z.B.
Aktion FairPlay)
• Bauliche oder organisatorische Massnahmen um auch Menschen
mit Handicaps eine ungehinderte Teilnahme zu ermöglichen
Green Events nutzen die öffentliche und mediale
Aufmerksamkeit zum
• Verankern von Nachhaltigkeitsaspekten bei TeilnehmerInnen und
in der Öffentlichkeit
• Promoten von innovativen Produkten (in Kooperation mit
Sponsoren), Technologien oder Managementsystemen, die im
Rahmen des Events erfolgreich eingesetzt werden.
• Imagegewinn des Veranstalters als verantwortungsvolles und
umweltbewusstes Unternehmen dank einem professionellen
Nachhaltigkeitsbericht über die Veranstaltung
Gutes tun und darüber reden!
Kann man einen Green Event oder ein Green Meeting selber
organisieren?
Wer sich die Zeit nimmt und das Thema „Green Events“ etwas
näher betrachtet, der findet schnell heraus, dass es sich um ein
sehr umfangreiches Gebiet handelt.
Man benötigt viel Zeit um alle Möglichkeiten der CO2-Reduktion
kennen zu lernen.
Für fast jedes Produkt im Eventbereich gibt es heute schon
Lieferanten die nach ökologischen Grundsätzen produzieren
und arbeiten.
Nur finden muss man sie!
Kann man einen Green Event oder ein Green Meeting selber
organisieren? (Fortsetzung)
Mit einer Weiterbildung im Bereich „Green Event Management“
oder einen firmeninternen Umweltbeauftragten und einem
grossen Lieferanten-Netzwerk ist das sicherlich auch möglich.
Einfacher und sicher schneller geht es unter Mitwirkung von
Spezialisten (Fachleute oder Agenturen) die eine solche
Veranstaltung zuerst analysieren und danach die richtigen
Massnahmen festlegen um in Richtung Klimaneutralität zu steuern.
Fazit und Erfahrung in den letzten 4 Jahren seit der
Arbeit als Eventberater (2008)
im Bereich «Green Events»
Innovative Firmen finden das Thema „Green Event“ zuerst
interessant und wichtig.
Nach Erläuterung der Massnahmen schwindet das Interesse da
dem Kunden das ganze Prozedere zu kompliziert und
einengend erscheint.
Vielfach steht heutzutage für die seriöse Umsetzung eines Green
Event zu wenig Zeit zur Verfügung da immer kurzfristiger
geplant wird.
Eine gute Lösung für die Organisation eines nachhaltigen Events
wäre das schrittweise Einführen von Teilmassnahmen
verteilt über einen längeren Zeitraum (ca. 2 – 4 Jahre)
Was ist Nachhaltigkeit?
Und jetzt noch ein paar interessante Zahlen
Zahlen zu Messe-Veranstaltungen in der Schweiz (2008)
Durchgeführte Messen & Ausstellungen
220
Anzahl Besucher gesamt
7,14 Millionen
durchschn. 80 km/Pers in einem Auto
mit 6.3l/100 km multipliziert mit Anzahl
Messebesucher =
77‘112 t CO2
Und das nur im Messebereich in der kleinen Schweiz!!
Und sicher das Wichtigste im Bereich von Green Event Management:
GLAUBWÜRDIGKEIT UND SERIOSITÄT
Denn Medien, Konsumenten und Mitbewerber werden alles sehr
argwöhnisch beobachten und nachprüfen!
Ich freue mich auf eine
erfolgreiche Zusammenarbeit.
Event & Consulting
Werner Stulz
Huebwiesenstrasse 16
Postfach 81
CH 8954 Geroldswil
Tel. +41 (0)44 775 86 66
[email protected]
www.eventconsulting.ch/Green
Werner Stulz
Dies ist nur das ENDE
dieser Präsentation.
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