Paulus Blätter - Nachbarschaftshaus Wannseebahn eV

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OKTOBER 2014
NR. 8 | 63. JAHRGANG
TELEFON 80 98 32–0
TELEFAX 80 98 32 55
[email protected]
Jubiläum: Ein Jahr Orgeln
Ein gelungener
Einstand — SEITE 9
EVANGELISCHE
PAULUS-KIRCHENGEMEINDE
BERLIN-ZEHLENDORF
TELTOWER DAMM 4–8
14169 BERLIN
Paulus
Blätter
Paulus-Essay
„Interesse an Jesus ist
gewachsen“ — SEITE 7
Wolgograd —
Bericht einer
Kirchenkreis-Reise
Interview mit Gisela Krehnke und
Irma Petto — Seiten 2 und 3
A U S S E R D E M I M H E F T:
Baubegehung
Kaputte Kirchen in Paulus?
Alt-Katholiken
Gegen Dogmen, für Reformen
4
12
Reisegruppe in Wolgograd
FOTOS © MICHAEL GIESEN,
GISELA KREHNKE, HARALD TISCHER
PAULUS BLÄTTER
2
Das aktuelle Thema
Editorial
Partnerschaft mit Wolgograd
Liebe Leserin, lieber Leser!
Einmal Gast, ein anderes Mal Gastgeber
– so gestaltet sich seit Jahrzehnten die Partnerschaft zwischen Zehlendorf und Wolgograd, der großen russischen Provinzhauptstadt. In diesem Jahr waren Mitglieder aus
verschiedenen Gemeinden des Kirchenkreises Teltow-Zehlendorf und Superintendent Dr. Johannes Krug an der Wolga zu
Gast. Wir berichten in einem Interview auf
dieser Doppelseite über den Besuch der
Gruppe, bei dem das aktuelle Thema Ukraine in den Gesprächen mit den russischen
Gastgebern nicht umgangen wurde. Schon
im November ist der Kirchenkreis Gastgeber für einen Geschichtsdozenten von der
Uni Wolgograd.
Gastgeber ist die Paulusgemeinde neuerdings für die alt-katholische Gemeinde
in Berlin. Jeweils am letzten Sonntag im
Monat um 18 Uhr feiern die Alt-Katholiken
Gottesdienst in der Alten Dorfkirche. Wer
oder was alt-katholisch ist, stellt Pfarrer
und Dekan Ulf-Martin Schmidt Ihnen auf
Seite 12/13 vor. Er lädt alle Gemeindeglieder herzlich zu einem Gottesdienstbesuch
ein.
Natürlich sind Sie als Gäste und Besucher auch im Oktober bei vielen Veranstaltungen in der Gemeinde wie immer willkommen: zum Erntedankgottesdienst am
5. Oktober, zu den Orgelkonzerten anlässlich des einjährigen Bestehens der „Paulusorgeln“ oder zum Mirjamgot­tesdienst am
26. Oktober. Näheres zu den einzelnen
Terminen erfahren Sie wie immer in den
Berichten der Paulus Blätter.
Die Redaktion
ANZEIGEN
OKTOBER 2014
Der Ukraine-K
ein Gesprächs
I
m Juni besuchte eine Gruppe des
Kirchenkreises Teltow-Zehlendorf
mit Superintendent Dr. Johannes Krug die Partner und Freunde
in Wolgograd. Zwei Teilnehmer, Gisela Krehnke und Irma Petto, aus dem
Arbeitskreis berichten von dieser neuntägigen Reise.
Paulus Blätter: Was hat die Gruppe
schließlich bewogen, trotz der angespannten politischen Lage mit Russland nach Wolgograd zu reisen?
Gisela Krehnke: Unsere Wolgograder Freunde und Partner beruhigten
uns: Die Lage in der Stadt ist sicher und
gerade jetzt ist es ihnen wichtig, sich
mit vertrauten Menschen aus dem Westen auszutauschen.
Haben Sie mit Ihren Gastgebern auch
über den Ukraine-Konflikt gesprochen? Wie sehen die Wolgograder diese Auseinandersetzung?
Irma Petto: Der Konflikt mit der
Ukraine beschäftigte unsere Freunde
vor allem, weil einige von ihnen aus
der Ukraine stammen und manche
Granit-Würfel Nr. 7,
Buchstabe K auf dem
deutsch-sowjetischen
Soldatenfriedhof Rossoschka.
3
Konflikt war
sthema
Neben den Besichtigungen der Ge­
denkstätte am Mamaj-Hügel und dem
russisch-deutschen Friedhof haben Sie
auch zwei Heime für Kinder „mit ein-
Bei der Bürgermeisterin
des Bezirks Zentrum
geschränkten Fähigkeiten“ besucht.
Wie sind Ihre Eindrücke?
Gisela Krehnke: Die junge resolute
Bürgermeisterin des Stadtbezirks Zentrum ermöglichte uns den Besuch in
zwei städtischen Einrichtungen. Die
russische Bezeichnung „Menschen mit
eingeschränkten Fähigkeiten“ machte uns deutlich, dass sich in Hinsicht
auf die Einstellung zu Behinderten in
Wolgograd offenbar viel zum Positiven
geändert hat. Die Einrichtungen waren
gut ausgestattet – vor allem personell,
die Atmosphäre war hell und freundlich
und auf die Bedürfnisse der Kinder ausgerichtet.
In der evangelisch-lutherischen Ge­
meinde Sarepta haben Sie einen Gottesdienst in deutscher und russischer
Sprache mitgefeiert. Wird er dort
immer zweisprachig gehalten?
Irma Petto: In den letzten Jahren ist
der zweisprachige Gottesdienst zum
Alltag geworden: in der Liturgie, in
der Predigt und auch die Lieder werden strophenweise deutsch oder russisch aus einem Gesangbuch gesungen.
So hat Superintendent Krug die Predigt
auf Deutsch gehalten, die ich ins Russische übersetzt vortrug – das war die ausdrückliche Bitte des dortigen Gemeindepfarrers, damit die älteren und die
jüngeren Gemeindeglieder gleichermaßen den Gottesdienst feiern können.
Manche reisen etwa 100 Kilometer an,
um dabei zu sein.
Wie groß ist das Interesse der Wolgograder Partner am Leben und Alltag
in Berlin? Was interessierte sie in den
Gesprächen am meisten?
Gisela Krehnke: Viele unserer Partner
waren bereits zu Besuch in Berlin. Sie
fragten zuerst nach dem Ergehen ihrer
Berliner Bekannten und Freunde, dann
danach, was es Neues bei uns gäbe. Sie
interessierten sich aber auch für unsere Einstellung zum Ukraine-Konflikt. In
den Gesprächen bei den Studierenden
der medizinischen und der orthodoxen
Universität ging es um die Studienbedingungen bei uns.
Wie sind die zukünftigen Pläne für
den Austausch zwischen dem Kirchenkreis Teltow-Zehlendorf und den Partnern in Wolgograd?
Irma Petto: Im November 2014
kommt der Geschichtsdozent der Medizinischen Universität Wolgograd nach
Berlin und wird Gespräche in Schulen
führen und den Arbeitskreis Wolgograd
über die aktuelle Entwicklung in Russland informieren. Für 2015 ist eine
Jugendreise nach Wolgograd geplant als
Gegenbesuch zum Knabenchor. Außerdem begleiten wir eine geplante Partnerschaft zwischen der Evangelischen
Fachhochschule Berlin und der Medizinischen Universität in Wolgograd. Die
Kreissynode Teltow-Zehlendorf wird
sich auf ihrer Frühjahrstagung 2015 mit
der Wolgograd-Partnerschaft befassen.
FOTOS © MICHAEL GIESEN, GISELA KREHNKE, HARALD TISCHER
dort Familienangehörige haben, deren
Schicksal sie sehr bewegte. Unfassbar
schien ihnen allen, dass beide Völker
in eine kriegsähnliche Situation geraten konnten, nachdem sie Jahrzehnte friedlich zusammen lebten und dass
die Ukraine auf dem Weg in die Demokratie der größten Minderheit in ihrem
Land, den Russen, keine Minderheitenrechte zuerkennen wollte. Dass ins
ukrainische Parlament Vertreter einer
faschistischen Partei gewählt wurden,
ließ einige Wolgograder an Judenpo­
grome in der Ukraine und Kollaboration mit den Nazis während des letzten
Weltkriegs erinnern.
Manche fanden es typisch für die russische Regierung, ihre Stärke zu demon­
strieren statt auf Verhandlungen zu setzen, einige fürchteten damals schon die
Auswirkungen der Wirtschaftssanktionen auf ihr Alltagsleben: Lebensmittelknappheit und -teuerung.
Zu Besuch bei
Metropolit Geman
PAULUS BLÄTTER
Kurz und knapp
aus Gemeinde und
Gemeindekirchenrat
In diesen Tagen weltweiter kriegerischer Auseinandersetzungen fällt es
schwer, die alltäglichen, die Gemeinde
betreffenden Anliegen, die Planungen,
Vorhaben und Wünsche nicht zu vernachlässigen.
Es ist gelungen, ein gutes Team für
die Arbeit in der Paulus-Kindertagesstätte neu aufzustellen, zum Wohle der
uns anvertrauten Kinder.
Eckard Siedke, der sich mit Baufragen beschäftigt, hat ein umfangreiches
Planungskonzept vorgelegt. Auch das,
nicht immer sichtbar für alle, gehört zu
den notwendigen Aufgaben der Gemeindeleitung.
Wir danken sehr für das gespendete
Kirchgeld. Die Paulus Blätter berichteten in der September-Ausgabe (Seite 4)
ausführlich darüber. Wir sind sehr darauf angewiesen, dass die Summe sich
noch erhöht, um Notwendiges finanzieren zu können.
Der Gemeindekirchenrat beschloss,
eine Arbeitsgruppe zu bilden, die die
250-Jahrfeier der Alten Dorfkirche im
Jahr 2018 vorbereitet. Ein erster Schritt
ist die Zukunft der Prinzipa­lien in der
kleinen Kirche. Bis auf den Altartisch
werden alle ausgeliehenen Stücke an die
Landeskirche zurückgegeben.
Eckart Jendis
4
Aus der
Paulusgemeinde
OKTOBER 2014
Ergebnis der Baubegehung
Kaputte Kirchen? Und nun?
Von Eckard Siedke
D
ie Mitglieder des Gemeindekirchenrats haben im
Juni durch eine Begehung beider Kirchen den
Zustand und das Aussehen der Gebäude festgestellt. Dabei wurden auch die
wünschenswerten Bau- und Pflegemaßnahmen besprochen. Hier beispielhaft
nur einige der vielfachen Problemstellen:
Die Alte Dorfkirche ist in altersgemäß gutem Zustand. Zwar gibt es
einige alte Mauerrisse, die vermutlich von Erschütterungen durch den
starken Verkehr an der Kreuzung
stammen. Sie gefährden nicht die
Statik, werden aber weiterhin beobachtet. Der Innenraum sollte bis zur
250-Jahr-Feier im Jahr 2018 einen
neuen Anstrich erhalten. Die Prinzipalien – Kruzifix, Altarleuchter und
Taufe – werden zurückgegeben. Der
verbleibende Altartisch muss restauriert werden. Ein Tauftisch ist neu zu
suchen, um die historische Taufschale weiterhin nutzen zu können.
Vom Kirchhof wird der nichtkompostierte Bio-Abfall abgefahren. Es werden Eiben gestutzt, und auch für die
Aufstellung der Mülltonnen, die eigene und die der Nachbarn, scheint es
eine Lösung zu geben. Die Gemeinde
ist im Gespräch mit den Nachbarn.
Auf dem Dach der Pauluskirche
wachsen kleine Birken. Ihre Entfernung und das Schließen der Mauerfugen ist dringend geboten, erfordert aber einen hohen technischen
und finanziellen Aufwand. Zur Zeit
wird geprüft, ob professionelle Kletterer die Arbeiten im Herbst ausführen können. Schmerzlich vermisst
wird ein trockener Abstellraum für
die Konzertpodeste, Bänke und anderes mehr. Die lange genutzte Garage am Parkplatz, gebaut etwa 1950,
ist wegen des minderwertigen Baumaterials inzwischen zerfallen. Der
Abriss und Neubau oder die Aufstellung einer Fertiggarage ist die kostenintensive Lösung des Problems.
Alle Schäden sind erkannt und aufgelistet. Jetzt gibt es viel zu tun, um die
Liste abzuarbeiten.
5
Erntedank am 5. Oktober
Konfirmanden
backen „Brot für
die Welt“
Das Evangelium des Erntedanktages erzählt von einem „reichen Kornbauern“, der eine so große Ernte hatte,
dass seine Scheunen nicht ausreichten.
Anstatt abzugeben, denkt er nur an sich
und plant größere Scheunen. Aber da
stirbt er. Was hat er von seinem Reichtum? „So geht es dem, der sich Schätze
sammelt und ist nicht reich bei Gott“,
schließt Jesus seine Kritik am Verhalten
des Reichen (Lukasevangelium Kapitel
12, Verse 16-21).
Gegen dieses Verhalten, das auch
heute aktuell ist, wendet sich eine
Aktion von „Brot für die Welt“: Konfirmanden backen unter Anleitung von
Bäckermeistern Brote zugunsten von
Kinder- und Jugendbildungsprojekten in
Bogotá (Kolumbien/Latein­
amerika), in
Dhaka (Bangladesch/Asien) und Kumasi (Ghana/Afrika).
In der Paulusgemeinde werden die
Konfirmanden unter Anleitung des
Kochs der Paulus-Kita, Klaus Uecker,
und der Jugendmitarbeiterin, Rebecca Stry, die Brote backen. Nach dem
Erntedankgottesdienst werden sie verkauft. Aber ein Brot wird die Gottes­
dienstgemeinde
beim
Abendmahl
miteinander teilen. Sie sind herzlich
eingeladen in die Pauluskirche am
Sonntag, 5. Oktober, um 10 Uhr.
Andreas Schiel
Herzlichen
Glückwunsch
Geburtstage im Oktober
90 Jahre plus
75 Jahre
85 Jahre
80 Jahre
Sie wollen nicht genannt
werden? Bitte melden Sie sich
mindestens zwei Monate vorher in der Küsterei.
Tel. 80 98 32–0.
Fax 80 98 32 55.
E-Mail: kontakt@
paulusgemeinde-zehlendorf.de
6
M O N AT S S P R U C H
Ihre Paulusgemeinde im
Internet:
Ehre Gott mit deinen Opfern
gern und reichlich, und gib deine
Erstlingsgaben, ohne zu geizen.
SIRACH, KAPITEL 35, VERS 10
Der
Eine-Welt-Laden
Pauluskirche ist jeden
im Vorraum der
Mittwoch
von 16–18 Uhr
und jeden Samstag von 11–13 Uhr geöffnet, außerdem vor und nach den Sonntagsgottesdiensten. Mittwoch und
Samstag kann auch
die Kirche
besichtigt werden.
www.
paulus
gemeindezehlendorf.de
Wer wollte nicht Gott ehren mit seinen Gaben? Und wenn ich Gott ehre,
dann kommt es mir nicht auf die Menge an: Ich gebe so viel, wie ich nur kann.
Es geht bei allen Opfern, die ich weitergeben kann, nicht nur um materielle Dinge. Sicherlich kann ich, wenn ich
wohlhabend bin, viel Geld für Bedürftige und auch für meine Gemeinde und
die Kirche ausgeben. Aber damit ist
Gott nicht zufrieden. Er will mehr von
mir. Ich soll mich einsetzen für meinen
Glauben, für ihn einstehen.
Das ist schwer. Wer bekennt sich
freiwillig in der Öffentlichkeit zu seinem Glauben, dass sie oder er praktizierende Christin oder Christ ist? Mut
gehört dazu, Stellung zu beziehen.
So kann ich nicht nur mit meinen
materiellen Gaben in Kollekte, Kirchgeld oder anderen Spenden zeigen, was
mir mein Glaube wert ist. Dazu gehört
auch die innere Einstellung, die mich
leitet, im Namen Gottes Gutes zu tun.
Das macht mich glücklich.
Ich fühle mich gut, wenn ich nach
dem Trödelcafé nach Hause komme. Ich
habe für andere etwas getan. Oder wenn
ich einen Gottesdienst gefeiert habe
und die Gemeinde mir dafür dankt.
Und so will ich gern reichlich geben,
ohne zu geizen, was mir zu geben für die
Ehre Gottes zur Verfügung steht. Reichlich, nicht um Gott zu „bestechen“,
sondern um zu zeigen, dass er mir mit
den Worten der Bibel den Weg aufgezeigt hat, den zu gehen ich gewillt bin.
Helmut Oppel
PAULUS BLÄTTER
7
Paulus-Essay
Frage: Sie führen viele
Diskussionen, vor allem
im evangelischen Umfeld.
An welchen Punkten Ihrer
Theologie entzündet sich
dabei Kritik?
OKTOBER 2014
Sie lehnen die Vorstellung
vom Sühnetod Jesu am
Kreuz als überholt ab. Gibt
es darüber heftige Debatten?
Klaus Peter Jörns: Vor allem in Diskussionen mit Pfarrerinnen und Pfarrern gibt es immer wieder Stimmen,
die an der Tradition – auch in ihrer sprachlichen Form
– festhalten wollen. Sie glauben, biblische Aussagen „retten“ zu müssen. Mir wird dann manchmal vorgeworfen,
ich negiere oder missachte biblische Überlieferungen.
Doch ich respektiere die Bibel sehr wohl – als interreligiösen Kanon von Juden und Christen und im christlichen Teil als Zeugnis des Glaubens, der an Jesu Leben
und Botschaft gebunden ist. Aber ich sehe die darin überlieferten Aussagen nicht mehr pauschal als für unseren
Glauben heute verbindlich an. Vielmehr müssen wir
genauso authentisch, wie es die Menschen in biblischen
Zeiten getan haben, unseren Glauben verantworten.
Wenn Menschen über ihren Glauben sprechen, müssen
sie selbst mit ihrem Lebensverständnis darin vorkommen. Es überzeugt mich nicht, wenn ständig nur zitiert
wird oder Katechismuswahrheiten referiert werden. Man
muss vielmehr erkennen können, dass und wie der Glaube Menschen heute „im Leben und im Sterben“ hilft.
Ein zentrales Prinzip des evangelischen Christentums
lautet: „Sola scriptura“, also: Der Glaube stützt sich
allein auf die Schrift. Gilt dies für Sie nicht mehr?
Nein, die meisten Menschen, die
zu meinen Vorträgen kommen, haben den Abschied von
dieser Vorstellung offenbar längst vollzogen. Dass Gott
ein blutiges Opfer als Sühne brauche, um seine Gerechtigkeit zu erweisen und sich mit den Menschen zu versöhnen, können nur noch wenige nachvollziehen. Und
deshalb sind die Menschen froh zu hören, dass sich diese
vor allem von Paulus, dem Hebräerbrief und der Eucharistieliturgie vertretene Sühnetheologie nicht auf Jesu
Leben und Botschaft berufen kann. Das Interesse an Jesu
ist deshalb deutlich gewachsen.
Wenn Jesus nicht exklusive Inkarnation Gottes ist,
dann wird damit auch der Exklusivitäts- und Absolutheitsanspruch des Christentums infrage gestellt.
Ja, in dem Sinne, dass Juden und Christen mit ihrer
Bibel nicht alles repräsentieren können, was Gott im
Laufe der Geschichte in den Menschen ausgelöst hat,
zumal es ja auch andere heilige Schriften gibt. Das sehen
Menschen heute eher ein als früher, weil sie andere Kulturen und Religionen kennengelernt und dabei gesehen
haben, dass es diesen nicht an Frömmigkeit, Ernsthaftigkeit und Ethik fehlt, beziehungsweise gefehlt hat. Ich
glaube, dass mehr und mehr Menschen begreifen: Religion ist not­wendigerweise mit Vielfalt verbunden, wenn
die Menschen in ihren sehr unterschiedlichen Lebensbedingungen von Gott erreicht werden sollen.
Wenn ich biblische Überlieferungen anspreche, zeige ich oft, wie schon damals eine Generation die vorangegangene im Blick auf das Gottes-, Menschen- und
Weltverständnis korrigiert hat, weil sie deren Aussagen
theologisch nicht mehr nachvollziehen konnte. Deshalb
nahmen die Redaktoren biblischer Texte gravierende Eingriffe in das vorgefundene Material
vor. Damit aber ermuntern sie ihre
Leserinnen und Leser heute ebenso
VERANSTALTUNG
zu verfahren.
Eine Veranstaltung mit
Klaus-Peter Jörns über seine
Reformanstöße ist für das
Frühjahr 2015 geplant.
Klaus-Peter Jörns war Pfarrer
und von 1981 bis 1999 evangelischer Professor für Praktische
Theologie und Religionssoziologie in Berlin. Dies sind Auszüge
aus einem Interview, das 2011 im
Publik-Forum erschien. Jörns hat
zusammen mit dem katholischen
Theologen Hubertus Halbfass die
„Gesellschaft für Glaubensreform
e.V.“ gegründet.
PAULUS BLÄTTER
Fr 3. Oktober
18 Uhr | Pauluskirche
Johann Sebastian Bach
Goldbergvariationen
Orgeltranskription: Carsten Klomp
An den Orgeln der Pauluskirche:
Prof. Carsten Klomp, Heidelberg
Karten zu 10 Euro an der
Abendkasse
Sa 4. Oktober
12 Uhr | Pauluskirche
Orgel.Punkt.Zwölf – VIII
Megumi Hamaya – Orgel
Eintritt frei
8
Die PaulusKulturseiten
So 12. Oktober
10 Uhr | Pauluskirche
Musik im Gottesdienst
Blockflötenensemble
Leitung: Kai Schulze-Forster
Sa 25. Oktober
12 Uhr | Pauluskirche
Orgel.Punkt.Zwölf – IX
Alexander Rebetge – Orgel
Eintritt frei
Sa 25. Oktober
18 Uhr | Alte Dorfkirche
Benefizkonzert für den
Orgelbauverein der Pauluskirche
T’Andernaken und anderswo
Eintritt frei
Buchempfehlung
Kindheit in
verschiedenen Epochen
Von Heide Israel
„Kindheitsspuren zwischen
Havel und Oder, 25 Porträts
aus fünf Jahrhunderten“,
Herausgegeben von
Antje Leschons­ki,
Verlag für Berlin-Brandenburg,
2013, Euro 14,95
Bei ihren Besichtigungen der Kirchen,
Gutshäuser und Schlösser im Land
Brandenburg fielen Antje Leschonski
immer wieder Kinderbilder auf, die ihre
Neugier weckten. Wie mag es gewesen
sein, in früheren Zeiten in Brandenburg
aufzuwachsen? Sie begann, nach „literarischen Zeugnissen über Kinder in der
Berlin-Brandenburgischen Geschichte“
zu suchen und stellte gemeinsam mit
anderen Autoren 25 „Kinderporträts“
zusammen.
Am Anfang der Sammlung steht das
Bild des kleinen Kaspar von Uchtenhagen aus dem Jahre 1597 in der Stadtkirche von Bad Freienwalde mit einem Text
von Theodor Fontane über den Knaben
und seine Familie. Im letzten Kapitel
erzählt Nadya Luer, Nachrichtensprecherin des RBB, wie sie ihre Kindheit als
türkisches Mädchen in Berlin erlebte.
Die Biografien vermitteln ein
anschauliches Bild der kindlichen
Lebensbedingungen in verschiedenen
Epochen. Sie beschreiben, wie es war als
armes oder reiches Kind in den Ständen
aufzuwachsen, auf dem Land oder in
der Stadt. Jede Biografie wird durch ein
Bild eingeleitet, das uns gleich ein wenig
mit der Person oder einem Aspekt ihres
Lebens vertraut macht, zum Beispiel die
Abbildung der Eliteschule „Ritterakademie“ oder das Foto des Turnvereins
„Jahn“.
Königin Luise, Heinrich von Kleist,
Turnvater Jahn und Loriot sind einige der bekannten Persönlichkeiten, die
in dem Buch vorkommen. Besonders
anrührend sind die Kinderschicksale der
Menschen, die ihre Kindheit während
des Zweiten Weltkriegs verbrachten und
Flucht, Hunger, Luftangriffe und Verfolgung miterleben mussten.
OKTOBER 2014
Von Andreas Schiel
M
it dem „Festgottesdienst zur Einweihung
der neuen Orgeln in der
Pauluskirche“ begann
am 20. Oktober 2013 eine neue Ära.
Schon das Konzert im Anschluss an
den Gottesdienst offenbarte die Klangfülle, die beide Orgeln in der Kirche entfalten können. Die beiden Professoren
der Universität der Künste, Paolo Crivelaro und Leo van Doeselaar, zeigten
mit Kompositionen von Praetorius über
Bach bis Vierne und Reveyron die ganze Vielfalt der Orgelliteratur von der
Renaissance bis in die neueste Moderne.
In den folgenden Festwochen bis zum
Jahresende 2013 erklangen die Orgeln
als Begleitinstrumente in Werken von
Bach, Widor, Poulenc, Duruflé und
anderen in Konzerten des RIAS-Kammerchors, des Staats- und Domchores
und der Pauluskantorei. Und sie waren
als Soloinstrumente bei Konzerten Studierender der Universität der Künste
und beim Silvesterkonzert zu hören.
Eine neue Reihe, „Orgel.Punkt.
Mikrofonanlage in der Pauluskirc
Es begab ..ich abe
Zeit, dass ein (rau
Es ist Heilig Abend, kurz vor 14 Uhr
und die „Paulinchen“, der Kinderchor
der Paulusgemeinde, sind sehr aufgeregt. Das jährliche Krippenspiel soll im
Gottesdienst aufgeführt werden. Seit
etwa einer Stunde sind sie in der Kirche,
haben sich verkleidet, geschminkt, einige Szenen oder Dialoge und Lieder noch
einmal geprobt. Wird alles klappen, vergesse ich meinen Text nicht?
Zu all diesen Fragen kommt noch
eine entscheidende: Werden unsere
Mikrofone funktionieren? Werde ich
überhaupt zu hören sein und wem muss
ich mein Mikrofon weiterreichen, wenn
ich meinen Text gesagt habe? All die
Mühe der letzten Monate soll sich doch
lohnen!
g
n
.
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.
9
Seit einem Jahr neue Orgeln in der Pauluskirche
Rückblick auf einen
gelungenen Einstand
Zwölf“, zwanzig Minuten Orgelmusik und eine biblische Lesung, fand im
Advent viele Zuhörer, die gerade in der
hektischen Zeit der vorweihnachtlichen
Einkäufe diese Gelegenheit nutzten, für
eine halbe Stunde dem Trubel zu entgehen und den Orgeln zu lauschen. Seit
September dieses Jahres wird die Reihe
jeweils am ersten und am letzten Samstag fortgesetzt, bis dann im Advent wieder an allen Samstagen „Orgel.Punkt.
Zwölf“ zum Verweilen in der Pauluskirche einladen wird.
Der Bau zweier klanglich so unterschiedlicher Orgeln hat weit über Berlin hinaus großes Interesse hervorgerufen. Es vergeht kaum eine Woche,
in der Kantor Cornelius Häußermann
nicht um Führungen gebeten wird oder
Organisten von nah und fern ihr Inte-
che
er zu (knack)..
usch) ... ausging
Liebe Leser, sicher können Sie sich
vorstellen, welcher Herausforderung
sich unsere Kinder da jedes Jahr wieder
stellen. Und trotzdem lieben sie das so
sehr, dass alle versuchen, ihre Eltern zu
überreden, sich und der Gemeinde diese
Zeit am Heiligen Abend zu schenken.
Jedes Jahr bekümmert es mich
zutiefst, dass ich die Kinder neben der
Aufgabe, ihren Text zu behalten und
Schauspieler zu sein, noch damit belasten muss, mit den technisch katastrophalen Zuständen der Mikrofonanlage
in der Pauluskirche zurechtzukommen.
Es hat leider noch kein Jahr geklappt,
dass die Technik zuverlässig mitmachte
und die Kinder unbeschwert singen und
spielen konnten.
resse an einem Konzert bekunden. Im
Januar entstand die erste CD-Aufnahme mit der großen Orgel: Der Rundfunkchor Berlin nahm das „Requiem“
von Charles Gounod auf. Und im April
feierte der Staats- und Domchor seinen
Stiftungstag. Auch die Zusammenarbeit
mit der Universität der Künste geht
weiter: Im Juli war das Konzertexamen
von Megumi Hamaya zu hören.
Bevor das erste Jahr zu Ende geht,
gibt es noch einen besonderen Höhepunkt: Thomas Monnet, Organist von
St. Maurice in Becon aus Paris, der die
Gemeinde beim Bau der französischsinfonischen Orgel beraten hat, spielt
am 28. September um 19.30 Uhr unter
dem Titel „Metamorphosen“ Stücke im
Gedenken an den Ersten Weltkrieg.
Am 19. Oktober läuten dann Cor-
Sicher haben Sie sich über die seltsame Überschrift gewundert. Aber das
ist genau das, was bei vielen Menschen ankommt. Bei denen, die vielleicht nicht so häufig in die Kirche kommen, aber stets am Heiligen Abend. Der
Anfang der Weihnachtsgeschichte mit
technisch bedingten Aussetzern, mit
Knacken und Rauschen. Wie können
wir dem Verkündigungsauftrag nachkommen, wenn man die Beteiligten
nicht einmal akustisch verstehen kann?
Ich wünsche mir von Herzen, dass
wir nach den wunderbaren Errungenschaften der letzten Jahre für die Pauluskirche auch das noch schaffen: eine
neue Mikrofonanla­
ge (Spenden für
die Gemeinde siehe S. 14, Kennwort
„Mikrofonanlage“). Bitte helfen Sie
mit. Gemeindeglieder und Gäste sollen Weihnachten hören, dass nicht das
Mikrofon ausging, sondern ein Gebot
vom Kaiser Augustus!
Birgit Henniger und
die Paulinchen-Kinder
EINLADUNG
Ein Jahr Paulusorgeln
Konzert zum ersten
Geburtstag
19. Oktober, Pauluskirche,
18 Uhr
Katja Kanowski und Cornelius
Häußermann spielen an der
Barockorgel und an der
französisch-sinfonischen Orgel
Werke von Jan Pieterszoon
Sweelinck, Franz Tunder, Dietrich
Buxtehude, Johann Sebastian
Bach, Carl Philipp Emanuel
Bach, Jean-Philippe Rameau, Jean
Langlais, Olivier Messiaen, Pierre
Cogen und anderen.
Karten zu 10 Euro an der
Abendkasse.
nelius Häußermann und Katja Kanowski um 18 Uhr mit einem Konzert, das
wieder die ganze Bandbreite der Orgelliteratur von der Renaissance bis zur
Moderne umfasst, das zweite Jahr ein.
Es stehen erneut viele besondere Konzerte auf dem Programm. Auf eines soll
jetzt schon hingewiesen werden: Nach dem großen Erfolg,
den die Aufführung von „Peter
und der Wolf“ von Sergei Prokofjew für Erzähler und Orgel bei
den Kindern hervorgerufen hat,
sind diesmal die Erwachsenen
an der Reihe. Am 9. November
um 18 Uhr ist der Stummfilm
„Faust“ von F. W. Murnau zu
sehen. Dazu improvisiert Prof.
Wolfgang Seifen auf der französisch-sinfonischen Orgel.
Das erste Jahr war ein großer
Erfolg! Zu danken ist besonders
Kantor Cornelius Häußermann,
der das Programm zusammengestellt und mit großem persönlichen Einsatz die vielen musikalischen Gäste und Anfragen
betreut hat. Seinem Engagement
ist es zu verdanken, dass die beiden neuen Orgeln der Pauluskirche weit über Berlin hinaus
schon jetzt einen besonderen
Ruf erworben haben. Seien Sie
gespannt auf das nächste Jahr.
PAULUS BLÄTTER
10
Über den
Kirchturm geblickt
OKTOBER 2014
Waffenlieferungen
Verständnis trotz
Bauchgrimmen
Filmvorführung
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD),
Nikolaus Schneider, befürchtet angesichts der Ukraine-Krise einen Rückfall
in den Kalten Krieg. Der Gesprächsfaden mit Russland dürfe nicht abreißen,
sagte Schneider dem Evangelischen
Pressedienst (epd). Der Westen müsse allerdings mit Festigkeit signalisieren, dass Russland nicht in die Ukraine
einmarschieren kann. Zugleich äußerte
der oberste Repräsentant der deutschen
Protestanten „bei größtem Bauchgrimmen“ Verständnis für deutsche Waffenlieferungen an die Kurden im Nordirak.
Schneider sagte zum Konflikt zwischen Russland und der Ukraine, „dass
der Hunger auf mehr Land nur geweckt
wird, wenn man Annexionen einfach
hinnimmt“. Auch Bundespräsident Joachim Gauck hatte sich in Danzig bei
den Gedenkfeiern zum 75. Jahrestag
des Beginns des Zweiten Weltkriegs entsprechend geäußert.
Der EKD-Ratschef begrüßte, dass die
Rede Gaucks zu einer politischen Diskussion geführt hat. Die Debatte sei
„einfach notwendig in unserem Land“,
sagte Schneider. Der Bundespräsident
hatte unter anderem erklärt, dass Politik, Wirtschaft und Verteidigungsbereitschaft den neuen Umständen angepasst
werden müssten.
Erinnerungsarbeit
Neues Leben in einer
zweiten Heimat
Pfarrerin Gardei
verlässt Dahlem
Wie nehmen Kinder, deren Eltern
mit ihnen flohen, ihre neue Umgebung wahr? Neben Grosny, Aleppo oder
Mogadischu ist nun Teltow ihre zweite
Heimat. In dem Filmprojekt der Kreisvolkshochschule Potsdam-Mittelmark
und der MädchenZukunfts-Werkstatt
waren die Mädchen aus der Übergangswohneinrichtung für Asylbewerber auf
Tour – mit der Kamera. Der Film wird
am 8. Oktober von 17:30 bis 19 Uhr
in der VHS, Am Weinberg 18, in Kleinmachnow gezeigt. Eintritt frei.
Pfarrerin Marion Gardei ist eine neu
geschaffene landeskirchliche Pfarrstelle für Erinnerungsarbeit von der Kirchenleitung übertragen worden. Zum 1.
Oktober beendet sie nach 23 Dienstjahren ihren Gemeindedienst in Dahlem.
Mithilfe der neuen Pfarrstelle soll sie
die Arbeit an den verschiedenen kirchlichen Erinnerungsorten in der Landeskirche ausbauen und begleiten sowie
ein theologisches und strukturelles
Konzept für die Orte entwickeln und
umsetzen.
Katastrophenhilfe
Auch das noch ...
Diakonie bittet dringend um Spenden
Paketdienst gibt
Urne im Spätkauf ab
Der Vormarsch der Kämpfer des Islamischen Staat (IS) im Nordirak hat eine
unvorstellbare Flüchtlingswelle ausgelöst. Insbesondere ethnische und religiöse Minderheiten, wie Christen und
Jesiden, müssen überstürzt fliehen. Die
Diakonie Katastrophenhilfe versorgt
vertriebene Familien in den kurdischen
Städten Dohuk, Erbil und Suleimaniyah
mit Nahrung, Trinkwasser und Hygieneartikeln und bittet um Spenden.
www.diakonie-katastrophenhilfe.de
Weil die Tochter das Grab des Vaters
gern in ihrer Nähe haben wollte, wurde
die Urne mit seiner Asche von Bad Hersfeld nach Berlin geschickt. Mit einem
Paketdienst. Doch das Paket tauchte
nicht auf, berichtete „stern online“. Als
die Tochter nachforschte, entdeckte sie
die Urne in einem türkischen Spät­kauf
in Kreuzberg, nicht weit vom Friedhof
entfernt. Die Urne war vom Paketdienst
dort abgegeben worden, ohne die Friedhofsverwaltung zu informieren.
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11
Nikolaus Schneider
Uns wird eine
wichtige Stimme fehlen
selbar ist. Einige Zitate von
Nikolaus Schneider dürfen
uns erstaunen, nachdenklich
er
Ratsvorsitmachen und dadurch bereizende der Evanchern:
gelischen Kirche
„Der kleinste Glaube setzt
in Deutschland
dem Starken Grenzen.“
(EKD), Nikolaus Schneider,
„Glaube kann jeder irdiwird am 10. November von
schen Macht Grenzen setseinem Amt zurücktreten.
zen.“
„Die Begleitung meiner an
Nikolaus
„Ich glaube, dass die KirKrebs erkrankten Frau macht
Schneider
che vom Geist Gottes geführt
diesen Schritt unerlässlich,“
wird. Sein Wort durch die Zeisagte Schneider laut einer
ten zu tragen ist ihre Aufgabe. Darin
Mitteilung der EKD. „Unserem gemeingewinnt sie Kraft, etwas Zukunftweisamen Weg will ich alle Zeit widmen.
sendes zu sagen, auch wenn sie als InsDieser Wunsch ist mit meinen EKDtitution vielleicht verkrustet ist.“
Ämtern nicht zu vereinbaren.“
„Das Evangelium ist immer eine
Vielen von uns wird diese so wichtiZeitansage.“
ge Stimme fehlen. Schneider steht für
„Ich spüre Hilflosigkeit und sehe,
provokante Positionen in der Medizin­
dass es mit der Selbstsucht, der Maßethik, in der Sozial- und Friedenspolilosigkeit angesichts der Finanzkrise so
tik. Er ist ein besonderer Förderer des
nicht weitergehen kann.“ Das Kirchen­
Deutschen Evangelischen Kirchentages
tagsmotto „So viel du brauchst“ stand
und hat in seiner zurückhaltenden, stilfür die Notwendigkeit, sich dieses Thelen, bescheidenen Art große Beachtung,
mas anzunehmen.
Aufmerksamkeit und Respekt gefun„Wenn Schmerzmittel nicht mehr
den, die in dieser Weise unverwechVon Eckart Jendis
FOTO: CHRISTLICHES MEDIENMAGAZIN PRO
D
wirken, dann geht Schmerzfreiheit vor
Lebenszeit.“
„Wir brauchen Menschen in der Kirche, die in der Lage sind, Kontakt zu
anderen Menschen herzustellen. Wir
brauchen Menschen, die Lust haben,
anderen zu begegnen. Wir brauchen
Menschen, die anderen mit Respekt
und einer grundsätzlichen Liebe begegnen. Ich freue mich immer neu, dass
ich viele solcher Menschen auf dem Kirchentag treffe.“
Ich bin dankbar dafür, dass ich Nikolaus Schneider mehrfach auf Kirchentagen erleben durfte. Ein bedeutender
Mann mit dem Bekenntnis: „Liebe statt
Amt!“ Ihm sei Dank für die Jahre seiner
Amtszeit als EKD Ratsvorsitzender.
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PAULUS BLÄTTER
12
ÜberPaulusDie
den
KulturSeiten
Kirchturm
geblickt
OKTOBER 2014
Alt-katholische Gemeinde in der Alten Dorfkirche
Gegen Dogmen, für Reformen
Von Pfarrer und Dekan
Ulf-Martin Schmidt
D
ie Dorfkirche hat einen
neuen Gast: Seit Ende
Juli, jeweils am letzten
Sonntag im Monat um
18 Uhr, feiert dort die alt-katholische
Gemeinde Berlin Gottesdienst. Wer
oder was ist „alt-katholisch“? Hier eine
kurze Vorstel­lung.
Die alt-katholische Kirche in
Deutsch­land entstand 1873 als Reaktion auf die Dogmen des 1. Vatikanischen
Konzils, die besagen: Erstens der Papst
kann un­fehlbare Entscheidungen fällen
in Fra­gen des Glaubens und der Moral
und zweitens der Papst ist der oberste
Führer der Kirche.
Dagegen erhob sich innerkatholischer Widerstand – nicht nur dort,
sowohl orthodoxe als auch anglikanische und evangelische Theologen verwarfen diese Dogmen. Er gipfelte in der
Exkommuni­kation von ungefähr 70 000
deutschen Katholiken. Diese wollten
die neuen Dog­
men nicht akzeptieren
und nannten sich „Alt-Katholiken“ in
ANZEIGEN
Abgrenzung zu den „Neu-Katholiken“,
um zu betonen, dass das, was die neuen
Dogmen verkündeten, nicht mehr der
Lehre der alten Kirche entsprach.
Da ihnen durch ihre Exkommunikation der Empfang der Sakramente
verwehrt war, gründeten sie eine Notkirche, die vom preußischen Staat als
„Katholisches Bistum der Alt-Katholiken in Deutsch­
land“ anerkannt wurde. Seitdem gibt es in Deutschland zwei
katholische Amts­kirchen: die allgemein
bekannte große römi­
sch-katholische
und die kleine alt-katholische.
Infolge der Kirchwerdung stellte sich
schnell heraus, dass so schnell wie möglich ökumenische Kontakte ge­
knüpft
werden sollten. Diese führten zur vollen Kirchengemeinschaft mit der Kirche von Utrecht und den Anglikanern,
zum Konsens mit den Orthodoxen und
später zur gegenseitigen Einladung zum
Abendmahl mit allen Mitgliedskirchen
der Evangelischen Kirche in Deutschland.
Zudem sollten Reformen durchgeführt werden, die schon lange „dran“
waren: Einführung von bischöflich
sy­
nodalen Strukturen und in deren
Folge Ab­
schaffung der Sonntags-,
Beicht- und Stolgebührenpflicht, die
Einführung der Muttersprache im Gottesdienst, die Abschaffung des Pflichtzölibates, spä­
ter die Einführung der
Frauenordination und seit ein paar Jahren auch die Seg­nung von homosexuellen Partnerschaften.
Sie merken: Wenn Ihre Assoziation zu­nächst auf „Pius-Brüdern“
und „Messen auf Latein“ gelegen haben sollte, wer­
den sie
nun – hoffentlich – anderer
Meinung sein. Mit dem
13
Ausdruck „in ka­
tholischer Gebundenheit und evangeli­
scher Freiheit“
ist die alt-katholische Kir­che ganz gut
beschrieben. Ökumenisch nehmen wir
in Berlin einen „Brückensta­tus“ ein, der
verschiedene Kirchentra­
ditionen verbinden kann.
Der preußische Staat sprach den AltKatholiken in den Alt-Katholikengeset­
zen von 1876 den „ihnen anstehenden
Anteil am katholischen Kirchenvermögen“ zu – was sich jedoch in der Praxis,
unter anderem in Berlin, als unmöglich erwies: Das ursprüngliche Ansinnen, St. Hedwig gemeinsam zu nutzen, wurde schnell verworfen, als die
Anfeindungen sich als unüberbrückbar erwiesen. Da­raufhin wa­ren die
Berliner Alt-Katho­liken zu­nächst
im Deutschen Dom, dann im
Grauen Kloster, dann lange
Jahre in der Alt-Schöneberger Dorfkirche und immer
wieder zwischendurch in
Mehr
Informationen
unter:
www.altkatholisch.de
anderen evangelischen Kirchen zu Gast.
Für diese Alltagsökumene sind wir sehr
dankbar – und auch unsere evangelischen Partner freuten sich stets, uns als
Gast zu haben.
Vor ungefähr zehn Jahren erwarb
unse­
re Kirche ein eigenes kleines
Hauskir­
chengemeindezentrum in Wilmersdorf. Dieses gab der Gemeinde
einen kleinen Wachstumsimpuls – aber
langsam merken wir, dass der Platz
knapp wird. Aus diesem Grund sind wir
derzeit auf der Suche nach Alternativen.
Die alt-katholische Gemeinde Berlin hat 700 Mitglieder, davon wohnen
knapp 600 ver­teilt auf ganz Berlin, der
Rest in den Bundesländern Brandenburg und Mecklen­
burg-Vorpommern.
Für diesen gro­ßen Bereich gilt es, einen
guten Got­tesdienstort zu finden. In der
Alten Dorfkirche dürfen wir derzeit als
weiterem Gottesdienstort zu Gast sein.
Vielen Dank für Ihre Gastfreundschaft.
Vielleicht entwickelt sich aus diesem Gaststatus eine längere Partnerschaft. Derzeit haben wir uns erst einmal bis November Zeit gelassen und
warten auf die Rückmeldung unserer
Gemeindemit­
glieder. Dann setzen wir
uns mit Pfar­rer Andreas Schiel und dem
Gemeindekir­
chenrat zusammen und
beraten wie und ob es weitergehen soll
mit der alt-katho­
lischen Mitnutzung
der Dorfkirche. Sei­en Sie auf jeden Fall
herzlich eingela­den, einmal zum Gottesdienst zu kommen.
Das private Institut mit der
persönlichen Beratung.
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Nacht
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Vor 50 Jahren
Mord an einem
Taxifahrer
Der ermordete Taxifahrer, Herr Werner
Laaps, wurde am Freitag, dem 3. September, um 11 Uhr, beerdigt. In Berlin fand
sich zu dieser Zeit ein Teil der Taxifahrer
zu einer Demonstration vor dem Schöneberger Rathaus zusammen und ein anderer
Teil zu einer Feierstunde vor der Deutschlandhalle. Hierzu hatte der Taxifahrerbund an Herrn Pfarrer Knebel eine Einladung geschickt. In Vertretung fuhren Herr
Superintendent Hahn und ich [Schwester
Ruth-Erika Bennwitz] dorthin. Wir sind
eingeladen worden, weil, wie der Vorsitzende sagte, die Paulusgemeinde sich um
die Taxifahrer kümmere. Es ist ja inzwischen eine bekannte Tatsache, daß wir
seit 8 Jahren unsere „Taxi-Weihnacht“ halten. Bei der Trauerfeier wurde nach einer
kurzen Ansprache des Vorsitzenden Herr
Superintendent Hahn um ein Wort gebeten. Herr Superintendent bekundete die
Verbundenheit der Zehlendorfer Paulusgemeinde mit den Taxifahrern und sagte
u.a.: „... Nicht nur dieser Mord, sondern
die Häufung aller Verbrechen zeugen von
einer großen Lebensverachtung, die ihren
Ursprung in der Gottesverachtung hat.“
Paulus Blätter, Oktober 1964
PAULUS BLÄTTER
14
Die PaulusGottesdienste,
KulturSeiten
Termine
& Kontakte
Adressen & Personen
Getauft wurden
Getraut wurden
Bestattet wurden
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Tel. 80 98 32–0
Fax 80 98 32 55
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Küsterin: Irma Petto
Ehrenamtliche
Mitarbeiterinnen:
Ruth Anders, Anneliese
Kutzner, Gudrun Rudolph
Pfarrer Andreas Schiel
Sprechzeiten:
Do 18–19 Uhr
im Gemeindehaus,
Tel. 80 98 32–0
oder nach Vereinbarung unter
Tel. 8 01 45 14
[email protected]
Vorsitzender des
Gemeindekirchenrats
Eckart Jendis
Tel. 8 31 52 55
[email protected]
Kantor
Cornelius Häußermann
Tel. 80 98 32-25
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Gemeindeschwester
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Jugendarbeit
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Tel. 84 17 05 24
[email protected]
Superintendent
Dr. Johannes Krug
Tel. 8 02 60 55
Fax 8 02 63 07
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Gemeindliche
Kindertagesstätten
Paulus
Teltower Damm 8
14169 Berlin
Tel. 80 98 32 44
Fax 80 98 32 55
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paulusgemeinde-zehlendorf.de
Leiterin: Karin Brych
Sprechzeiten:
Do 9.30–11.30 Uhr
Am Buschgraben
Ludwigsfelder Straße 51
14165 Berlin
Tel. 8 02 70 86
Fax 80 90 92 77
kita.buschgraben@
paulusgemeinde-zehlendorf.de
Leiterin: Eveline Stüben
Sprechzeiten:
Do 9–12 Uhr
Spenden & Fördern
Spenden für die Gemeinde
Kirchenkreisverband
Berlin Süd West
IBAN DE82 2106 0237
0063 0439 90
BIC GENODEF EDG
Gemeindeförderverein
Paulus e.V.
Teltower Damm 6, 14169
Vorsitz: Holger Johannsen
gemeindefoerderverein@
paulusgemeinde-zehlendorf.de
IBAN DE22 2106 0237
0000 7738 83
BIC GENODEF EDG
Förderverein
Alte Dorfkirche e.V.
Teltower Damm 6, 14169
Vorsitz: Dr. Eckard Siedke
IBAN DE09 2106 0237
0000 0630 10
BIC GENODEF EDG
Verein zur Erhaltung der
Pauluskirche e.V.
Teltower Damm 6, 14169
Vorsitz: Dr. Kai Schulze-Forster
IBAN DE79 3506 0190
1553 1550 17
BIC GENODED DKD
Orgelbauverein
der Pauluskirche
Zehlendorf e.V.
Teltower Damm 6, 14169
Vorsitz: C. Häußermann
orgelbauverein@
paulusorgel.de
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10-mal im Jahr.
Zustellung frei Haus: 10 Euro / Jahr.
Herausgeber: Gemeindekirchenrat
der Paulusgemeinde Berlin-Zehlendorf
Konto: Kirchenkreisverband Berlin
Südwest, IBAN DE66 1006 0237 0063
0439 90, BIC GENODEF EDG,
Kontoinhaber: Kirchenkreisverband
Berlin Südwest, Stichwort Paulus Blätter
Redaktion: Lothar Beckmann,
Hannelore Beuster, Heide Israel, Eckart
Jendis, Helmut Oppel, Andreas Schiel,
Dr. Beatrix von Wedel.
Grafik: Boris Buchholz AGD
Druck: Oktoberdruck, Berlin
Auflage: 1200 Anschrift:
Paulus Blätter, Gemeindebüro,
Teltower Damm 4–8, 14169 Berlin,
[email protected]
Es gilt Anzeigenpreisliste 1II/2011
15
Das Kirchenjahr (8)
Feste
Termine
Do
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Ort:
Gemeindehaus,
Teltower Damm 4–8
Gottesdienste im Oktober
SO
5.
SO
12.
O KTOB E R
So ganz ohne Feste ist die lange Trinitatiszeit nicht. In den Oktober fallen
zwei Feier- und Gedenktage.
Zum einen das Erntedankfest. In
den evangelischen Gemeinden begeht
man es in der Regel am Sonntag nach
Michaelis, dem 29. September. Das ist
meistens der erste Sonntag im Oktober.
Manche Gemeinden feiern Erntedank
auch schon am letzten Sonntag im September, traditionell zum Beispiel das
Johannesstift.
Dem Erntedankfest kommt ein
hoher und gegenwärtig wieder wachsender Stellenwert im Bewusstsein
evangelischer Gemeinden zu. Es ist
Brauch, Altar und Altarraum mit Erntegaben zu schmücken, mit Feldfrüchten, Obst, aber auch Brot, Wein, Honig
und in Dankbarkeit des Empfangenen
zu gedenken.
Ein weiterer herausragender Termin
im Kirchenjahr ist zum anderen der
31. Oktober. An diesem Tag begeht die
evangelische Christenheit den Gedenktag der Reformation, meistens kurz
„Reformationstag“ genannt. Der Überlieferung nach schlug Martin Luther
1517 seine 95 Thesen zu Ablass und
Buße an die Schlosskirche in Wittenberg. In allen „neuen“ deutschen Bundesländern ist der 31. Oktober gesetzlicher Feiertag.
Hannelore Beuster
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„Alle gute Gabe
kommt her von Gott“
Frühstück in Paulus
SO
19.
DO
23.
SO
26.
Dienstag, 21. Oktober, um 10 Uhr im
Salon des Gemeindehauses.
ERNTEDANKFEST, 10 UHR
Gottesdienst mit Abendmahl
mit KonfirmandInnen
Pauluskirche
Pfarrer
Andreas Schiel
17. NACH TRINITATIS, 10 UHR
Gottesdienst mit Taufe
mit Kindergottesdienst
Pauluskirche
Superintendent
Dr. Johannes Krug
18. NACH TRINITATIS, 10 UHR
Gottesdienst 1 Jahr Paulusorgeln
Orgelmusik zum 1. Geburtstag der
Paulusorgeln – Cornelius Häußermann, Orgel
Pauluskirche
Pfarrer
Andreas Schiel
TAIZÉANDACHT, 19 UHR
Alte Dorfkirche
19. NACH TRINITATIS, 10 UHR
Mirjamgottesdienst
Pauluskirche
Pfarrerin Caterina
Freudenberg
und Team
REFORMATIONSTAG, 18 UHR
Gottesdienst
Alte Dorfkirche
Superintendent
Dr. Johannes Krug /
Pfarrer
Andreas Schiel
20. NACH TRINITATIS, 10 UHR
Gottesdienst mit Abendmahl
Einführungsgottesdienst der neuen
KonfirmandInnen der John-F.-Kennedy-Schule
Pauluskirche
Holger Schmidtke
Andachten in den Heimen
FR
Haus Lindenhof:
Mittwoch, 29. Oktober, 10:30 Uhr,
Pfarrer Andreas Schiel
Rosenhof:
Donnerstag, 2. Oktober, 16 Uhr,
Pfarrer Andreas Schiel
Villa Grüntal:
Samstag, 11. Oktober, 10:30 Uhr,
Pfarrer Andreas Schiel
N O V.
Haus Nansen:
Donnerstag, 16. Oktober, 16 Uhr,
Pfarrer Andreas Schiel
31.
SO
2.
Kindergottesdienst:
Bis auf Weiteres findet kein regelmäßiger Kindergottesdienst
statt. Termine entnehmen Sie bitte der Gottesdienstliste.
PAULUS BLÄTTER
16
In der letzten Bank
OKTOBER 2014
Die nächste
Ausgabe der
Paulus Blätter
erscheint Ende
Oktober 2014.
Mirjamsonntag
Der Blick, der
Gottes Kind sieht
Von Hannelore Beuster
S
eit 2001 feiern immer mehr Gemeinden im
Herbst den Mirjamsonntag. In der Paulusgemeinde wollen wir uns zum vierten Mal auf den
Weg zu einer gerechten Gesellschaft von Frauen und Männern in der Kirche machen. In diesem Jahr
steht wieder eine Frau aus der Hebräischen Bibel, unserem Alten Testament, im Mittelpunkt: Abigail, eine der
späteren Frauen Davids.
Die Geschichte spielt in der Zeit des ersten Königs von
Israel, Saul, etwa 1000 vor Christus. David ist bereits vom
Propheten Samuel zum König gesalbt worden und hat
König Saul gedient. Er ist dann aber in Ungnade gefallen,
muss fliehen und hält sich mit einer Schar von Anhängern im Süden Judas auf.
Um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, schütMIRJAMSONNTAG
zen sie Viehherden. Als
Nabal, ein reicher Mann,
Sonntag, 26. Oktober
den Lohn verweigert, will
10 Uhr
David mit seinen MänPauluskirche
nern Gewalt anwenden.
Da schreitet Abigail,
seine Ehefrau, ein. Mit
ihrem Handeln und ihrer
Rede rettet sie nicht nur sich und ihre Familie, sondern
verhindert die Blutschuld des von Gott Erwählten. Sie
tritt an die Stelle des verstorbenen Samuels als Ratgeberin
Davids und verkündet ihm Gottes Verheißung.
Von Abigail könnten wir lernen, Menschen mit dem
Blick Gottes anzuschauen, dem Herzensblick. Dieser
Blick ist beziehungsstiftend und lässt uns vielleicht füreinander Glaubenslehrer/innen werden.
Ein kleines Frauenteam hat mit Pfarrerin Caterina
Freudenberg den Mirjam­gottesdienst vorbereitet, und wir
freuen uns, dass sie ihn gemeinsam mit uns – Frauen und
Männern – am 26. Oktober in der Pauluskirche feiern
wird.
Altarwein
von Aldi
Der knubbelige Klosterbruder mit einem
Weinpokal in der Hand und mit leicht geröteter Nase, fidel vor einem Weinfass sitzend –
wir kennen die Szene auf alten Radierungen,
Gemälden und Wandmalereien. Auch von
vergilbten Weinetiketten, auf denen daneben
noch „Pfaffenberg“ oder „Abtsleite“ steht, um
die Lage des göttlichen Tropfens zu benennen. Seit dem Mittelalter betreiben Bistümer
und Klöster den Weinanbau. Doch was tut der
Mönch da eigentlich? Warum schaut er so tief
ins Glas und trinkt vielleicht einen heimlich
über den Durst?
Seit ein paar Wochen wissen wir‘s. Die
katholische Deutsche Bischofskonferenz hat
uns reinen Wein eingeschenkt. Der Winzer in
der Kutte war ein Messweinlieferant und kontrollierte die Güte des Weins, seine Reinheit
und Klarheit. Doch das ist nun Geschichte.
Ende Juni haben die Bischöfe die Messweinverordnung gekippt. Das weltliche, deutsche Recht sorge inzwischen für eine hohe
Weinqualität und verbiete das Panschen mit
Fremdstoffen. Mit Stolz bekennen die kirchlichen Weinkenner: Die für den Messwein
geltenden Qualitätskriterien seien in die
staatlichen Weingesetze eingeflossen und der
Aperitif für den Bio-Weinbau und die Prädikatsweine gewesen.
Höchste Zeit, sich an ein neues Bild zu
gewöhnen. Der katholische Priester mit
einem Einkaufswagen bei Aldi, vor dem
Weinregal auf der Suche nach preiswertem
Altarwein aus deutschen Landen. Ein Riesling etwa, die Literflasche für nur 2,59 Euro,
oder ein Silvaner-Grauer Burgunder mit duftigem Charakter, 1,99 der Dreiviertelliter. Seine
Vorgesetzten haben ihm den Kauf im Supermarkt „umme Ecke“ jetzt erlaubt. Einziger
Wermutstropfen: Er muss Qualitätswein kaufen. Land- und Tafelweine sind beim Abendmahl perdu. Oder ganz amtlich: Der verwendete Wein muss „der Würde des Sakraments“
entsprechen.
Lothar Beckmann