Kapitel 1: Versorgungssysteme Sanitär allgemein - Geberit

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1
Versorgungssysteme Sanitär
Allgemein
1.1
System . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
1.1.1 Einleitung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
1.1.2 Systembeschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
1.1.3 Übersicht Einsatzbereich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
1.1.4 Zulassungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
1.2
Planung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
1.2.1 Schallschutz. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
1.2.2 Brandschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
1.2.3 Dämmung von Rohrleitungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
1.2.4 Warmwassertemperatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
1.2.5 Ausstosszeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
1.2.6 Rohrweitenbestimmung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
1.3
Montage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
1.3.1 Montagewerkzeuge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
1.3.2 Prüfverfahren nach Montage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
1.3.3 Erstinbetriebnahme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
1.4
Betrieb und Wartung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31
1.4.1 Grundsätzliches . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31
1.4.2 Entkalken von Leitungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31
1.4.3 Reinigen der Leitungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
1.4.4 Undichte Stellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
1.4.5 Wiederinbetriebnahme nach Wartung. . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
3
1 Versorgungssysteme Sanitär Allgemein
1.1
System
1.1.1
Einleitung
Geberit bietet komplette Systeme mit Versorgungsleitungen aus Metall, Metallverbund und
Vollkunststoff an, welche zum Transport von
Wasser und Gasen in Gebäuden und Anlagen
eingesetzt werden.
Mit dem Stecksystem PushFit und den Presssystemen Mepla und Mapress bietet Geberit
durchdachte Lösungen für jede Anforderung.
Das System
Die optimal aufeinander abgestimmten Komponenten Fitting, Rohr, Systemarmaturen und Verarbeitungswerkzeug garantieren dauerhaft
dichte Rohrverbindungen. Durch das Verpressen oder dem Stecken von Fitting und Rohr
entsteht eine unlösbare und dauerhafte Rohrverbindung von hoher Festigkeit.
Beim Geberit Stecksystem PushFit zeigt der
Steckindikator mit grüner Signalfarbe an, dass
ein Rohr sicher und dauerhaft dicht in das Fitting
gesteckt wurde. Bei den Geberit Presssystemen
Mepla und Mapress sind unverpresste Verbindungen nicht dicht. Mit einer normgerechten
Druckprüfung können unverpresste Verbindungen einwandfrei festgestellt werden.
4
1.1.2
Systembeschreibung
Geberit bietet folgende Versorgungssysteme
an:
•
•
•
•
•
Geberit PushFit
Geberit Mepla
Geberit Mapress Edelstahl 1.4401 und 1.4521
Geberit Mapress Edelstahl Gas 1.4401
Geberit Mapress C-Stahl (aussen verzinkt
sowie innen und aussen verzinkt und 1.4301)
Die fünf kompletten Systeme bestehen aus
Rohren, Fittings, Armaturen und den dazu passenden Verarbeitungswerkzeugen. Sie verfügen über hervorragende Eigenschaften und
unterscheiden sich, je nach System, in der entsprechenden Anwendung.
Positionierung Versorgungssysteme
Die Geberit Versorgungssysteme eignen sich
für folgende Anwendungen:
• Geberit PushFit für die flexible Stockwerksverteilung in Vorwandinstallationen, im
Nassbau und zum Einlegen. Das System hält
für jede gängige Anschlusssituation die
passenden Formteile bereit und eignet sich
deshalb für Trinkwasserinstallationen
gleichermassen wie für Heizungs-, Klima- und
Druckluftinstallationen
• Geberit Mepla für komplette Hausinstallationen von Trinkwasser und Heizung. Seine
Stärke ist hierbei die flexible Einsetzbarkeit,
sei es für gerade Steigleitungen oder Anbindungen im Stockwerk: Die Rohre lassen sich
mühelos biegen und behalten trotz der beeindruckenden Flexibilität ihre ausgeprägte
Stabilität. Auch für Kühlwasserleitungen und
Druckluftanlagen lässt sich Geberit Mepla
problemlos einsetzen
• Geberit Mapress für Anwendungen, bei denen
eine grosse Stabilität verlangt wird und hohe
Ansprüche an das Rohrmaterial gestellt
werden. Wie zum Beispiel für Installationen mit
hohen Temperaturen, Drücken oder bei
Prozesswasser in der Industrie
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1 Versorgungssysteme Sanitär Allgemein
Mit den Geberit Versorgungssystemen können
nahezu alle Anwendungsbereiche abgedeckt
werden. Hier können, je nach Materialvorliebe
des Kunden, anwendungsspezifische Lösungen
erarbeitet und angeboten werden.
Bild 1:
1.1.3
Die Positionierung der Geberit Versorgungssysteme
Übersicht Einsatzbereich
Neben dem Einsatz für Trinkwasser und
Heizungswasser können die Geberit Versorgungssysteme für unzählige flüssige und
gasförmige Medien eingesetzt werden. Die
nachfolgenden Tabellen dienen als Auswahlhilfe
für den Systementscheid. Sie geben einen
Überblick der Haupteinsatzbereiche von
Geberit PushFit, Geberit Mepla und Geberit
Mapress. Die definitiven Anwendungen sind in
den entsprechenden Kapiteln zu überprüfen
und im Detail zu klären.
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5
6
✗
Sprinkler
5)
4)
3)
2)
3)
1)
✗
✗
3)
☺
☺
3)
☺
☺
☺
☺
☺
3)
☺
☺
Geberit
Mapress
Edelstahl
1.4401
☺
☺
Geberit
Mapress
Edelstahl
1.4521
Nur Geberit PushFit Metallverbundrohr
Bei Kühlwasseranlagen sind Massnahmen gegen Aussenkorrosion notwendig
Für technische Gase wie z. B. Druckluft, Stickstoff, usw. z. T. freigegeben
Ausführung mit Sprinklerrohr, C-Stahlrohr innen und aussen verzinkt
Vor dem Einsatz im Detail abzuklären (objektspezifische Zulassungen sind möglich)
✗
Industrie
1)
✗
☺
☺
☺
Öle
Gase
• Heizung
• Kühlung
Wasserkreisläufe
Geberit
Mepla
Geberit
PushFit
Einsatzempfehlung Geberit Versorgungssysteme
Trinkwasser
Tabelle 1:
✗
✗
✗
☺
✗
✗
Geberit
Mapress
Edelstahl Gas
1.4401
☺
✗
✗
☺
✗
4)
3)
2)
Geberit
Mapress
C-Stahl
5)
3)
☺
✗
Geberit
Mapress
Cr-Ni-Stahl
1.4301
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3)
2)
1)
16 bar bei
0 bis 20 °C
Geberit
Mepla
3)bei
Geberit
Mapress
Edelstahl Gas
1.4401
16 bar2) bei
C-Stahl1)
Geberit
Mapress
1.43011)
Geberit
Mapress
Cr-Ni-Stahl
16 bar bei
16 bar
5 bar
16 bar2) bei
-30 bis +180 °C -30 bis +180 °C -20 bis +70 °C -30 bis +180 °C -30 bis +180 °C
2)bei
1.4401
1)
1)
1.4521
Geberit
Mapress
Edelstahl
Geberit
Mapress
Edelstahl
Die max. Betriebstemperatur ist vom eingesetzten Dichtring abhängig (siehe detaillierte Beständigkeitslisten)
Für Industrieanwendungen 25 bar oder höhere Drücke möglich (auf Anfrage)
SVGW-Zulassung ab DN 65 mit Verschraubungen max. 0.1 bar
Max. 10 bar bei Max. 10 bar bei
-10 bis +70 °C -10 bis +70 °C
(Heizung bis
(Heizung bis
+80 °C)
+80 °C)
16 bar bei
0 bis 20 °C
Geberit
PushFit
Druck- und Temperaturbereich Geberit Versorgungssysteme
Betriebsdruck
und
-temperatur
Tabelle 2:
1 Versorgungssysteme Sanitär Allgemein
7
1 Versorgungssysteme Sanitär Allgemein
Beständigkeitsanfragen
Für die Feststellung der Chemikalienbeständigkeit sind folgende Angaben notwendig:
• Produkt- und Sicherheitsdatenblätter des
Mediums
• Vorgesehene Betriebstemperatur
• Vorgesehener Betriebsdruck
• Vorgesehene Betriebsdauer
• Konzentration des Mediums
• Probe des Mediums (nach Absprache)
Beständigkeitsanfragen können online unter
www.geberit.ch gestellt werden.
1.1.4
Zulassungen
Die Geberit Versorgungssysteme verfügen
über verschiedenste Zulassungen auf der
ganzen Welt. In den jeweiligen Kapiteln sind die
wichtigsten Zulassungen aufgeführt.
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1.2
Planung
1.2.1
Schallschutz
Versorgungsleitungen erzeugen bei fachgerechter Rohrweitenbestimmung und Ausführung keine eigenen Geräusche. Sie übertragen jedoch die von Einrichtungen (Apparate
und Armaturen) stammenden Geräusche. Sie
müssen deshalb mit einer Schalldämmung
versehen werden, die den Körperschall konsequent vom Baukörper entkoppelt.
1.2.2
Brandschutz
Angaben zum Brandschutz siehe Planungshandbuch Sanitär oder Kompetenzbroschüre
„Schall- und Brandschutz“.
Allgemeine Angaben zum Schallschutz siehe
Planungshandbuch Sanitär oder Kompetenzbroschüre „Schall- und Brandschutz“.
Anforderungen an Versorgungssysteme
Tabelle 3:
Normenauszug „Verwendung brennbarer Baustoffe“ (BSRL 13-03d, Ziffer 7.2)
Bauten und Anlagen mit Bauten und Anlagen mit Über 8 Geschosse oder
vier und mehr Geschosab Hochhausgrenze
nicht mehr als drei
Geschossen (30') 1) *) sen, bis zur Hochhaus- (90' zwingend nbb) 1) *)
grenze (60') 1) *)
Wasserleitungen
1)
4.2
4.2
2)
2)
Die Feuerwiderstandsdauer ist die Mindestdauer in Minuten, während der ein Baustoff die an ihn gestellten
Anforderungen erfüllen muss.
Rohrleitungen sind in einem Schacht / VKF- zugelassenen Installationssystem* mit Feuerwiderstand EI 90
(nicht brennbar) zu verlegen.
*
Ergänzungen / Interpretationen / Empfehlung durch Geberit
0
Die Geberit Versorgungssysteme verfügen
über folgende Brandkennziffern sowie
VKF-Brandschutzanwendung Nummern:
• Geberit Mepla:
BKZ 4.2 (Nr. 9888)
• Geberit Mapress:
BKZ 6.3 (wird nicht benötigt)
• Geberit PushFit PB:
BKZ 4.2 (Nr. 19191)
• Geberit PushFit MV:
BKZ 4.2 (Nr. 20328)
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Anforderungen an Geberit Mapress, Geberit Mepla und Geberit PushFit in
Geberit Installationssystemen Duofix und GIS
Brandabschnitt
El 90 (nbb)
Brandabschnitt
El 90 (nbb)
Bis zu drei Geschossen
Ohne Einschränkungen
Deckendurchbrüche mit Stopfsteinwolle (BKZ ≥ 6q.3, > 1 000 °C)
ausgestopft
Ab vier Geschossen, bis zur
Hochhausgrenze
Ohne Einschränkungen
Deckendurchbrüche mit Stopfsteinwolle (BKZ ≥ 6q.3, > 1 000 °C)
ausgestopft
Über 8 Geschosse oder ab
Hochhausgrenze
Anforderung erfüllt
Deckendurchbrüche mit Stopfsteinwolle (BKZ ≥ 6q.3, > 1 000 °C)
ausgestopft
Anforderungen an Geberit Mapress, Geberit Mepla und Geberit PushFit
bei offener Verlegung (durch brandabschnittsbildende Wände und Decken)
Bis zu drei Geschossen
Ohne Einschränkungen
Ab vier Geschossen, bis zur
Hochhausgrenze
Ohne Einschränkungen
Über 8 Geschosse oder ab
Hochhausgrenze
Anforderung mit Geberit Mapress erfüllt
Geberit Mepla / Geberit PushFit:
Absprache mit kantonaler Fachstelle erforderlich,
Abschottung EI 90 (nbb), Ausführung gemäss
VKF Zulassung Nr. 13417
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Anforderungen an Rohrdämmungen
Tabelle 4:
Normenauszug „Verwendung brennbarer Baustoffe“ (BSRL 13-03d, Ziffer 7.2)
Bauten und Anlagen mit Bauten und Anlagen mit Über 8 Geschosse oder
nicht mehr als drei
vier und mehr Geschos- ab Hochhausgrenze
sen bis zur Hochhaus- (90' zwingend nbb) 1) *)
Geschossen (30') 1) *)
grenze (60') 1) *)
4.1 2) oder 5.2 3)
Rohrisolationen
1)
2)
3)
4)
*)
5.2 2) 4)
Die Feuerwiderstandsdauer ist die Mindestdauer in Minuten, während der ein Baustoff die an ihn gestellten
Anforderungen erfüllen muss.
Rohrisolationen sind mit einer Ummantelung aus nicht brennbarem Material (z. B. Blech) zu versehen.
Das Material einer allfälligen Ummantelung muss mindestens die Brandkennziffer 5.2 aufweisen.
Rohrleitungen sind in einem Schacht / VKF-zugelassenen Installationssystem* mit Feuerwiderstand EI 90
(nicht brennbar) zu verlegen.
Ergänzung / Interpretation / Empfehlung durch Geberit.
0
Handelsübliche Dämmmaterialien
• PIR:
BKZ 5.2
• Mineralwolle:
BKZ 6q.3
Anwendungsbeispiele
Es wird empfohlen, die Dämmstärke
(min. 20 mm) für die Abschottung analog
der bereits verwendeten Dämmstärke zu
wählen.
Versorgungsleitungen Geberit
Mepla / Geberit PushFit
Abschottungen EI 90 bei Decken- und Wanddurchbrüchen durch brandabschnittsbildende
Decken und Wände mit Geberit Mepla / Geberit
PushFit gemäss VKF Zulassung Nr. 13417.
L
Bedingungen:
• Die Geberit Mepla / Geberit PushFit Leitung
muss durch die Decke bzw. Wand mit einer
nicht brennbaren Dämmung (z. B. konzentrisch gewickelte Steinwolle mit gitternetzverstärkter Alu-Folie und selbstklebender
Überlappung) von mindestens 20 mm Dämmstärke bis Rohrdurchmesser ø 63 mm und von
30 mm Dämmstärke bei Rohrdurchmesser
ø 75 mm, auf einer Länge von einem halben
Meter gedämmt sein
• Die Dämmung muss mittig Decke / Wand eingebaut und der Hohlraum zwischen Dämmung und Beton bzw. Mauerwerk sauber
ausgemörtelt werden
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1
s
2
1/2 L
Bild 2:
L
1
2
1/2 L
Brandschutz Geberit Mepla / Geberit PushFit:
Wanddurchführung Massivwand
Gesamtlänge = 50 cm
Geberit Mepla / Geberit PushFit Rohr
Rohrschale RS 800
0
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1
1
2
2
1/2 L
s
1/2 L
1/2 L
Bild 3:
L
1
2
Brandschutz Geberit Mepla / Geberit PushFit:
Wanddurchführung Massivwand, Bogen
s
Gesamtlänge = 50 cm
Geberit Mepla / Geberit PushFit Rohr
Rohrschale RS 800
0
1/2 L
Bild 6:
L
1
2
L
Brandschutz Geberit Mepla / Geberit PushFit:
Deckendurchführung Massivdecke, Bogen
Gesamtlänge = 50 cm
Geberit Mepla / PushFit Rohr
Rohrschale RS 800
0
1
s
2
1/2 L
Bild 4:
d
s
1/2 L
Brandschutz Geberit Mepla / Geberit PushFit:
Wanddurchführung Trockenbauwand
Rohrdimension
Dämmstärke
0
s
1
1/2 L
L
1/2 L
2
Bild 5:
L
1
2
Brandschutz Geberit Mepla / Geberit PushFit:
Deckendurchführung Massivdecke
Gesamtlänge = 50 cm
Geberit Mepla / PushFit Rohr
Rohrschale RS 800
0
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1.2.3
Dämmung von Rohrleitungen
Tabelle 6:
Minimale Dämmstärke
(Verteil- und Steigleitungen)
Unterputz
Grundlagen
Versorgungsleitungen sind entsprechend der
Wasser- und Umgebungstemperatur mit einer
Dämmung zu versehen. Die Art der Dämmung
richtet sich nach den zu erreichenden Ergebnissen.
Kaltwasserleitungen:
• Verhinderung der Kondenswasserbildung
• Verhinderung der Trinkwassererwärmung
• Verhinderung von Schallübertragung
Warmwasser-, Zirkulations- und Heizungsleitungen:
• Reduktion des Wärmeverlusts
• Aufnahme der Ausdehnung
• Verhinderung von Schallübertragung
eingemauert
Dämm- Bandage/
schlauch Schutzrohr
DN
s
in mm ≥
12
9
15
9
20
9
25
32
Aufputz
im
Schacht
PIRPIRDämm- Dämmschalen schalen
s
in mm ≥
s
in mm ≥
20
20
20
20
20
20
9
20
20
9
20
20
40
9
20
20
50
9
20
20
✓
✓
✓
Kaltwasserleitungen
Die minimale Dämmstärke von Kaltwasserleitungen kann den folgenden Tabellen entnommen werden. Sie ist für den Wohnungsbau
ausgelegt und gilt für Raumtemperaturen von
5 - 25 °C und max. 85 % Luftfeuchtigkeit. Die
aufgeführten Dämmstärken sind bei frostgefährdeten oder mit Frostschutzheizband
beheizten Leitungen entsprechend grösser zu
wählen.
Tabelle 5:
Minimale Dämmstärke
(Apparateanschlussleitungen)
Unterputz
Aufputz
Dämm- Bandage /
schlauch Schutzrohr
PIR-Dämmschalen
DN
s in mm ≥
12
4
15
4
20
4
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s in mm ≥
✓
✓
✓
20
20
20
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1 Versorgungssysteme Sanitär Allgemein
Warmwasserleitungen
Auszug aus den „Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich (MuKEn)“ der Konferenz
kantonaler Energiedirektoren (Ausgabe 2008).
Kantonale Abweichungen sind möglich.
Neue oder im Rahmen eines Umbaus neu
erstellte Installationen, inklusive Armaturen und
Pumpen, sind durchgehend gegen Wärmeverluste nach Tabelle 7: "Minimale Dämmstärken
von Warmwasserinstallationen für
Geberit Versorgungssysteme", Seite 14 zu
dämmen.
Dies umfasst:
• Warmwasserleitungen in unbeheizten
Räumen, ausgenommen Stichleitungen ohne
Begleitheizungen zu einzelnen Zapfstellen
• Warmwasserleitungen von Zirkulationssystemen oder Warmwasserleitungen mit
Begleitheizungen in beheizten Räumen
• Warmwasserleitungen vom Speicher bis zum
Verteiler (inkl. Verteiler)
Tabelle 7:
Für Warmwasser-Zirkulationsleitungen bzw. für
Warmwasserleitungen mit Begleitheizungen
gelten sowohl in beheizten wie auch unbeheizten Räumen die Anforderungen in Tabelle 7:
"Minimale Dämmstärken von Warmwasserinstallationen für Geberit Versorgungssysteme",
Seite 14. Von der Pflicht zur Dämmung ausgenommen sind lediglich Stichleitungen ohne
Begleitheizung zu Einzelzapfstellen.
Armaturen, Regelorgane, Pumpen etc. sind
ebenfalls zu dämmen, soweit deren Funktionsfähigkeit und Lebensdauer nicht beeinträchtigt
wird. Metallische Rohraufhängungen sind
thermisch von den Rohren zu trennen.
Bei neuen oder zu ersetzenden Umwälzpumpen
in unbeheizten Räumen ist das Pumpengehäuse
mit einer Wärmedämmung zu versehen (einzelne Hersteller erlauben auch die Dämmung
des Motors).
Minimale Dämmstärken von Warmwasserinstallationen für Geberit Versorgungssysteme
Geberit
PushFit
ø [mm]
Geberit
Mepla
ø [mm]
Geberit
Mapress
ø [mm]
Rohrnennweite DN
16
16
15
20
20
18
25
26
Minimale Dämmstärke [mm]
Bei λ ≤ 0.03 W/m·K
z. B. PIR Dämmschalen
Bei λ > 0.03 W/m·K
Bis λ ≤ 0.05 W/m·K
z. B. Mineralwolle
12
30
40
15
30
40
22
20
40
50
32
28
25
40
50
40
35
32
40
50
50
42
40
50
60
63
54
50
50
60
75
76.1
65
60
80
88.9
80
60
80
108
100
80
100
Kantonale Abweichungen sind möglich.
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1 Versorgungssysteme Sanitär Allgemein
1.2.4
Warmwassertemperatur
Wassererwärmer sind für eine Betriebstemperatur von max. 60 °C auszulegen. Ausgenommen sind Wassererwärmer, deren
Temperatur aus betrieblichen oder aus hygienischen Gründen höher sein muss. Wo erhöhten
Anforderungen an die Hygiene entsprochen
werden muss (beispielsweise zur Vermeidung
von Legionellenproblemen in Spitälern und
Pflegeheimen), können Vorrichtungen für die
periodische Erwärmung des Wassers über 60
°C eingebaut werden.
1.2.5
Um die Ausstossverluste in wirtschaftlich vertretbarem Rahmen zu halten und gleichzeitig
den Komfortansprüchen des Warmwasserbenutzers zu entsprechen, gelten für Ausstosszeiten die Anforderungen der Tabelle 8.
Maximal zulässige Ausstosszeit
Sanitärapparat
Ausstosszeit t
ohne Warmhaltung (z. B.
ohne Zirkulation)
Ausstosszeit t
mit Warmhaltung (z. B. mit
Zirkulation)
Waschtisch,
Handwaschbecken, Bidet,
Duschanlage,
Badewanne
15 s
10 s
Spültisch
(Küche), Putzausguss
15 s 1)
10 s 1)
1)
Falls der Benutzer Energiesparmischer
oder Durchflussbegrenzer einsetzt,
müssen die Anforderungen an die Ausstosszeit nicht eingehalten werden.
Berechnung der Ausstosszeiten
Ausstosszeiten
Auszug aus der SIA 385/1 „Warmwasserversorgung für Trinkwasser in Gebäuden - Grundlagen
und Anforderungen“.
Tabelle 8:
Die Ausstosszeit versteht sich als die Zeitspanne bis die Temperatur von 40 °C an der
Entnahmestelle erreicht ist. Diese Temperatur
wird für die Berechnung und die Messung der
Ausstosszeit gemäss SIA 385/2 eingesetzt. Sie
signalisiert den Beginn der Nutzbarkeit des
Warmwassers.
Die Ausstosszeiten sollen im Interesse eines
sparsamen Wasser- und Energieverbrauchs
nicht zu hoch sein. Sie müssen auf die Rohrweite, Leitungslänge sowie auf die Volumenströme, Anzahl und Zeitintervalle der Wasserentnahmen abgestimmt werden.
Wenn es nicht möglich ist, ein Verteilsystem zu
wählen, welches das Warmwasser in vernünftiger Zeit vom Warmwasserspeicher zur Entnahmestelle transportiert (Ausstosszeit), muss
eine Zirkulation oder eine Begleitheizung
geplant und installiert werden.
Die Norm 385/1 enthält Grundlagen und
Anforderungen an Warmwasserversorgungen.
Die Berechnungsmethoden für die Planung von
Warmwasserversorgungen, z.B. die Berechnungsmethode für die Ausstosszeit beschreibt
die Norm 385/2. Diese ist noch in Erarbeitung.
Aus diesem Grund wird an dieser Stelle das
heute bekannte Berechnungsverfahren dargestellt.
Maximal zulässige Ausstosszeit für Spültisch und
Putzausguss wurde erhöht; gemäss Korrigenda
SIA 385/1 (2012)
Die in Tabelle 8 angegebenen Ausstosszeiten
gelten bei voll geöffneten, ganz auf warm eingestellten Entnahmearmaturen.
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1 Versorgungssysteme Sanitär Allgemein
Ermittlung der Ausstosszeit t
Berechnungsbeispiel
Die Ausstosszeit wird mit folgender Formel
ermittelt:
Gegeben:
•
•
•
•
System: Geberit PushFit
Rohrweite: ø 16 mm
Volumenstrom V: 0.2 l/s
Ausstossfaktor A nach Diagramm
(siehe FigTitle) 0.5 s/m
• Leitungslänge L: 10 m
t=A·L
t
A
L
Ausstosszeit [s]
Ausstossfaktor [s/m]
Leitungslänge [m]
0
Gesucht:
• Ausstosszeit t [s]
Lösung:
t= A · L
s· m
=s
m
= 0.5 · 10
t=5s
Grafische Ermittlung Ausstossfaktor Geberit PushFit
A [s/m]
5
d2
5
1
d2
0
d1
6
0.5
0.1
0.1
1
0.2
5
V [I/s]
Bild 7:
A
V
Bestimmung Ausstossfaktor Geberit PushFit
Ausstossfaktor
Volumenstrom
0
16
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1 Versorgungssysteme Sanitär Allgemein
Grafische Ermittlung Ausstossfaktor Geberit Mepla
10
d7
5
d6
3
d5
0
d4
A [s/m]
0
d3
2
d2
1
6
d2
0
d1
6
0.1
0.1
Bild 8:
A
V
1
V [I/s]
5
10
Bestimmung Ausstossfaktor Geberit Mepla
Ausstossfaktor
Volumenstrom
0
D57826 © 08.2013
17
1 Versorgungssysteme Sanitär Allgemein
Grafische Ermittlung Ausstossfaktor Geberit Mapress
10
d1
08
d8
d7
8.9
6.1
d5
4
d4
2
d3
A [s/m]
5
d2
8
1
d2
d1
2
8
d1
5
0.1
0.1
Bild 9:
A
V
1
V[l/s]
5
10
Bestimmung Ausstossfaktor Geberit Mapress
Ausstossfaktor
Volumenstrom
0
18
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1 Versorgungssysteme Sanitär Allgemein
1.2.6
Rohrweitenbestimmung
Belastungswerte
Tabelle 9:
Belastungswert LU (Loading Unit) pro Anschluss
Verwendungszweck: Anschlüsse DN 15
(1/2")
QA
kalt
[l/s]
QA
warm
[l/s]
LU
kalt
[–]
LU
warm
[–]
WC-Spülkasten, Getränkeautomat
0.1
–
1
–
Waschtisch, Waschrinne, Bidet,
Coiffeurbrause
0.1
0.1
1
1
Haushaltgeschirrspülmaschine
0.1
–
1
–
Haushaltwaschautomat
0.2
–
2
–
Entnahmearmatur für Balkon
0.2
–
2
–
Dusche, Spülbecken, Waschtrog,
Ausgussbecken, Stand- und Wandausguss
0.2
0.2
2
2
Urinoir-Spülung automatisch
0.3
–
3
–
Badewanne
0.3
0.3
3
3
Entnahmearmatur für Garten und Garage
0.5
–
5
–
-
Heizungsfüllventile sind bei der Rohrweitenbestimmung nicht zu berücksichtigen.
Verbraucher mit Anschlüssen grösser 1/2" und/oder speziellen Durchflussleistungen sind immer gemäss
Herstellerangaben nach Druckverlust zu berechnen.
0
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19
1 Versorgungssysteme Sanitär Allgemein
Rohrdimensionen
Tabelle 10: Geberit PushFit
Total Belastungswerte [LU]
2
3
4
10
20
Grösster Belastungswert [LU]
2
3
5
Rohrdimension da [mm]
16
20
25
16
20
–
–
Innendurchmesser di [mm]
12
Empfohlene Rohrlänge [m]
10
5
3
Tabelle 11: Geberit Mepla
Total Belastungswerte [LU]
1
Grösster Belastungswert [LU]
1
2
3
Rohrdimension da [mm]
8
11.5
15
10
16
50
3
16
Innendurchmesser di [mm]
Empfohlene Rohrlänge [m]
4
2
5
3
150
5
20
26
32
40
15
20
26
33
–
–
–
–
Tabelle 12: Geberit Mapress
Total Belastungswerte [LU]
2
3
5
8
16
50
150
Grösster Belastungswert [LU]
2
3
Rohrdimension da [mm]
15
18
22
28
35
16
19.6
25.6
32
–
–
–
–
Innendurchmesser di [mm]
Empfohlene Rohrlänge [m]
13
15
9
7
5
Die Geberit Belastungswert-Tabellen entsprechen nicht der Rohrweitenbestimmung nach
der vereinfachten Methode gemäss SVGW-Richtlinie W3, Ausgabe 2013. Bei Anwendung
der Tabellen für die Dimensionierung von Verteilleitungen sowie Stockwerk-Verteilleitungen
(Installation mit T-Stücken oder Einzelanschlussleitungen) unter Berücksichtigung
nachfolgender Kriterien werden jedoch die in der SVGW-Richtlinie vorgegebenen Druckbedingungen und maximalen Fliessgeschwindigkeiten eingehalten:
• Keine grösseren Entnahmestellen als in Belastungswerttabelle (Tabelle 9 auf Seite 19)
• Keine Überschreitung des Spitzendurchflusses gemäss SVGW-Richtlinie W3, Ausgabe
2013, Diagramm 1
• Keine Dauerentnahmen (länger als 15 Minuten)
• Maximal 12 m Höhenunterschied zwischen Verteilbatterie und höchster Entnahmestelle
• Ruhedruck von 5 bar nach dem Druckminderer
• Pro Strang ab Verteilbatterie maximal 150 LU und maximal 50 m abgewickelte Leitungslänge
20
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1 Versorgungssysteme Sanitär Allgemein
1.3
Montage
1.3.1
Montagewerkzeuge
Geberit Presswerkzeuge und passende
Pressbacken- und Pressschlingensets
Mit den Geberit Presswerkzeugen dürfen nur
Rohre und Pressfittings der Geberit Mepla und
Geberit Mapress Presssysteme verpresst
werden.
Es dürfen nur Werkzeuge und Zubehörteile mit
dem Kompatibilitätskennzeichen verwendet
werden. Eine andere oder darüber hinausgehende Verwendung gilt als nicht bestimmungsgemäss.
Tabelle 13: Geberit Presswerkzeuge und passende Pressbackensets Kompatibilität [1]
Geberit
[Kompatibilität]
Material
Pressbackensets
Pressschlingensets
Verpressbare
Presswerkzeuge Dimensionen
Geberit Mepla
ø 16 - 40
Geberit Mepla
Pressbackenset
ø 16 - 40
komplett
[1]
• Pressbacken
• Rohrschneider
• Entgrat- und
Kalibrierwerkzeug
• Gelbstift
• Mepla PowerTest
-
ACO 102
Art.-Nr.
691.015.P1.1
Art.-Nr.
691.082.00.1
Geberit
Mapress
ø 12 - 28
Geberit Mapress
Pressbackenset
ø 15 - 28
komplett
AFP 101 1)
•
•
•
•
•
Pressbacken
Rohrschneider
Entgratwerkzeug
Markierstift
Einschubtiefenschablone
-
Art.-Nr.
691.091.00.1
1)
Bis 2011
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21
1 Versorgungssysteme Sanitär Allgemein
Tabelle 14: Geberit Presswerkzeuge und passende Pressbacken- und Pressschlingensets Kompatibilität [2]
Geberit
[Kompatibilität]
Material
Pressbackensets
Pressschlingensets
Verpressbare
Presswerkzeuge Dimensionen
[2]
EFP 202
Art.-Nr.
691.111.P3.1
ECO 202
Art.-Nr.
691.211.P3.1
ACO 202
Art.-Nr.
691.216.P1.1
Geberit Mepla Geberit Mepla • Pressbacken
ø 16 - 75
Pressbackenset • Rohrschneider
ø 16 - 40,
• Entgrat- und
komplett
Kalibrierwerkzeug
• Gelbstift
• Mepla PowerTest
Geberit Mepla
Pressschlingenset
ø 75
komplett
Art.-Nr. 690.468.00.1
Art.-Nr.
691.282.00.1
Geberit
Mapress
ø 12 - 54
Geberit Mapress
Pressbackenset
ø 15 - 35,
komplett
Geberit Mepla
Pressschlingenset
ø 63
komplett
Art.-Nr. 690.467.00.1
•
•
•
•
•
Pressbacken
Rohrschneider
Entgratwerkzeug
Markierstift
Einschubtiefenschablone
Geberit Mapress
Pressschlingenset
ø 42 / 54
komplett
Art.-Nr. 691.296.00.2
ACO 1 1)
ECO 11)
PWH 75 2)
ACO 201 3)
ECO 2013)
EFP 23)
1)
2)
3)
22
Art.-Nr.
691.292.00.1
Auslaufend 2006
Bis 2002
Bis 2010
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1 Versorgungssysteme Sanitär Allgemein
Tabelle 15: Geberit Presswerkzeuge und passende Pressbacken- und Pressschlingensets Kompatibilität [3]
Geberit
[Kompatibilität]
Material
Verpressbare
Presswerkzeuge Dimensionen
Geberit
Mapress
ø 12 - 108
[3]
Pressbackensets
Geberit Mapress
Pressbackenset
ø 15 - 35
komplett
ECO 301
Art.-Nr.
691.310.P3.3
Art.-Nr.
691.392.00.1
ECO 3 1)
HCPS
Art.-Nr.
691.420.P4.1
1)
Geberit
Mapress
ø 76.1 - 108
•
•
•
•
•
Pressbacken
Rohrschneider
Entgratwerkzeug
Markierstift
Einschubtiefenschablone
Pressschlingensets
Geberit Mapress
Pressschlingenset
ø 42 / 54
komplett
Art.-Nr. 691.396.00.2
Geberit Mapress
Pressschlingenset
ø 76.1 / 88.9
komplett
Art.-Nr. 691.398.00.1
Geberit Mapress
Pressschlingenset
ø 108
komplett
Art.-Nr. 691.399.00.1
Geberit Mapress
Pressschlingen
ø 76.1 - 108
Art.-Nr.
90570 - 90572
Bis 2005
Die Gewährleistung für Geberit Verarbeitungswerkzeuge folgt dem Gewährleistungsvertrag
zwischen der Geberit Vertriebs AG und der suissetec unter der Voraussetzung, dass ausschliesslich Geberit Produkte oder von Geberit geprüfte und empfohlene Presswerkzeuge
eingesetzt werden.
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23
1 Versorgungssysteme Sanitär Allgemein
Pflege des Presswerkzeugs
Eine Prüfplakette auf dem Presswerkzeug
gibt das Datum der nächsten fälligen
Wartung an.
Das Presswerkzeug ist immer zusammen
mit den Pressbacken im Transportkoffer
zur Wartung zu geben.
Wartungs- und Reparaturarbeiten dürfen
nur durch eine zertifizierte Servicewerkstatt ausgeführt werden, zum Beispiel:
Firma W. Frei AG
Buechstrasse 6
CH-8645 Jona
Tabelle 16: Wartungsplan Geberit Presswerkzeug ACO 102, ACO/ECO 202, EFP 202, ECO 301
Intervall
Wartungsarbeit
Regelmässig
• Presswerkzeug und Netzkabel oder Akku auf äussere sicherheitsrelevante Mängel und Beschädigungen prüfen
• Pressgerät reinigen und schmieren
• Pressbacken / Zwischenbacken und Pressschlingen Einsatzbacken reinigen und schmieren, siehe Bedienungsanleitung
des jeweiligen Systems
Halbjährlich
• Messtechnische Prüfung durch eine Elektrofachkraft oder eine
autorisierte Fachwerkstatt durchführen lassen, um sicherheitsrelevante Mängel und Beschädigungen festzustellen.
Bei dieser Prüfung werden unter anderem folgende Werte
gemessen:
•
•
•
•
Isolationswiderstand
Durchschlagsfestigkeit
Ersatzableitstrom
Berührungsstrom
Nach 40‘000 Verpressungen
(Intervall wird durch Blinken der
• Presskraft und Verschleisszustand durch eine autorisierte
roten und grünen LED angeFachwerkstatt prüfen lassen
1)) oder spätestens nach
zeigt
zwei Jahren 2)
1)
2)
24
Bei EFP 202 und ECO 301 wird das Intervall nicht durch LED-Anzeigen signalisiert
Bei ECO 301 jedes Jahr
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1 Versorgungssysteme Sanitär Allgemein
Durch die Verwendung hochwertiger Materialien (Pumpe kugelgelagert; Kolben thermisch
behandelt) ist der Verschleiss der Teile und
Dichtungen auf ein Minimum reduziert. Dadurch
ist praktisch keine Verschmutzung des
Hydrauliköls möglich.
Pflege der Handpresszange
1
• Gerät mit trockener und weicher Bürste oder
Lappen reinigen
• Rollentrieb und Haltebolzen im Zylinder sind
regelmässig von Schmutz zu reinigen (ausblasen oder auspinseln)
• Rollentrieb, dessen Führung und den Haltebolzen mit BRUNOX® Turbo-Spray® oder
gleichwertigem Schmiermittel schmieren
• Überschüssiges Schmiermittel abwischen
Bei gekennzeichneten Stellen mit
BRUNOX® Turbo-Spray® oder gleichwertigem Schmiermittel schmieren.
Art. 90000
2
Pressbacken-Kontur überprüfen und mit
öligem Lappen abreiben.
Bild 10: Rollentrieb, Führung und Haltebolzen
schmieren
Keine Lösungsmittel oder sonstige Flüssigkeiten verwenden!
Empfehlung: BRUNOX® Turbo-Spray®
Art.-Nr. 90000.
Art. 90000
Keine Lösungsmittel oder sonstige
Flüssigkeiten verwenden!
Empfehlung: BRUNOX® Turbo-Spray®
Art.-Nr. 90000.
Art. 90000
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25
1 Versorgungssysteme Sanitär Allgemein
Pflege der Pressbacken
Eine Prüfplakette auf der
Pressbacke gibt das Datum
der nächsten fälligen Wartung
an.
Die Pressbacke ist immer zusammen mit dem Geberit Pressgerät im
Transportkoffer zur Wartung zu geben.
Wartungs- und Reparaturarbeiten dürfen
nur durch eine zertifizierte Servicewerkstatt ausgeführt werden, zum Beispiel:
Firma W. Frei AG
Buechstrasse 6
CH-8645 Jona
Intervall
Wartungsarbeit
Regelmässig
(vor dem Einsatz,
zu Beginn des
Arbeitstages)
• Pressbacke auf äussere Mängel, insbesondere Beschädigungen, Materialrisse und andere Abnutzungserscheinungen, prüfen. Falls Mängel vorliegen,
Pressbacke auswechseln oder von einer durch das zertifizierte Servicecenter beheben lassen
• Vorhandene Schraubverbindungen der Pressbacke prüfen und gegebenenfalls Schrauben nachziehen
• Ablagerungen in der Presskontur entfernen
• Presskontur mit einem lösungsmittelgetränkten Tuch (z. B. Brennspiritus)
reinigen
• Presskontur schmieren
• Komplette Pressbacke mit BRUNOX® Turbo-Spray® oder gleichwertigem
einsprühen
• Leichtgängigkeit der Backenhebel prüfen
Jährlich
• Verschleisszustand der Pressbacke durch das zertifizierte Servicecenter
prüfen lassen
Folgende Pflegemassnahmen sind zu beachten:
• Periodische Sichtprüfung der Presskonturen an den Pressbacken auf Verschmutzung und
Beschädigung
• Wenn nötig, Presskonturen mit Stahlbürste reinigen und die Pressbacken mit einem öligen
Lappen abreiben
26
D57826 © 08.2013
1 Versorgungssysteme Sanitär Allgemein
Pressbacken reinigen
Keine Lösungsmittel oder sonstige
Flüssigkeiten verwenden!
Empfehlung: BRUNOX® Turbo-Spray®
Art.-Nr. 90000.
Art. 90000
1
Pressbacke mit öligem Lappen abreiben
oder mit Bürste reinigen.
Abgenutzte oder schadhafte Pressbacken nicht mehr verwenden!
Beschädigungen sofort von der
zertifizierten Servicestelle prüfen lassen.
2
Pressbacken auf Abnutzung oder
Schäden kontrollieren.
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27
1 Versorgungssysteme Sanitär Allgemein
1.3.2
Prüfverfahren nach Montage
Hygienische Druckprüfung mit Wasser
Durch die hygienische Druckprüfung mit
Wasser wird die Dichtheit der Leitungsanlage
sowie die Längskraftschlüssigkeit der Verbindung geprüft. Die Leitungsanlage wird im fertiggestellten, jedoch noch nicht verdeckten
Zustand geprüft.
Hygienische Druckprüfung mit Wasser
durchführen
1
Rohrenden mit dem entsprechenden
Abpressstopfen verschliessen.
2
Druckmessgerät am tiefsten Punkt der
Leitungsanlage an den Geberit Hygienefilter anschliessen.
3
Druckpumpe an den Geberit Hygienefilter
anschliessen.
Bei der Druckprüfung mit Wasser sind folgende
Werte einzuhalten:
Prüfdruck:
1.5 · Betriebsdruck, mindestens
15 bar
Druckabfall: ≤ 0.1 bar/h bei metallischen
Werkstoffen
Weiter ist zu beachten:
• Nur Druckmessgeräte verwenden, die ein einwandfreies Ablesen einer Druckänderung von
0.1 bar zulassen.
• Die Richtlinie für Trinkwasserinstallationen
W3 ist für die Druckprüfung verbindlich.
Druckprüfung mit inerten Gasen
Ist aus hygienischer Sicht oder Frostgefahr eine
Druckprüfung mit Trinkwasser nicht möglich,
kann eine Dichtheitsprüfung mit inerten Gasen
durchgeführt werden. Weitere Informationen
sowie ein entsprechendes Druckprobenprotokoll finden Sie im Internet unter www.geberit.ch
30
20
40
2
10
3
4
1
50
5
6
0
4
60
Leitungsanlage langsam füllen und
entlüften.
Detaillierte Informationen zum Geberit
Hygienefilter siehe Kapitel "Armaturen
und Hygiene", Abschnitt 5.3 "Geberit
Hygienefilter", Seite 229.
28
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1 Versorgungssysteme Sanitär Allgemein
Druckprobenprotokoll Wasser
Muster Druckprobenprotokoll mit Wasser
DRUCKPROBENPROTOKOLL MIT WASSER
Von
_______________________________________
_______________________________________
_______________________________________
Ort, Datum
_______________________________________
_______________________________________
_______________________________________
Bauvorhaben:________________________________________________________________________
Auftraggeber vertreten durch:____________________________________________________________
Auftragnehmer vertreten durch:___________________________________________________________
x Spülung des Haus-/Bauwasseranschlusses erfolgt
x Verwendung Geberit Hygienefilter
x Erstverwendung der Filtereinheit
Geberit Mepla, Mapress oder
PushFit Metallverbundrohr
T < 10 K Umgebungstemperatur zur
Fülltemperatur
Leitungen über Hygienefilter abschnittsweise
befüllen und Leitungen entlüften
Prüfdruck über Hygienefilter aufbringen
(mind. 15 bar) Pprüf = Pzul x 1,5 = _________bar
30 min Wartezeit für Temperaturausgleich
nach Aufbringen von Pprüf
Prüfzeit 10 min, kein Druckabfall ist eingetreten,
keine Undichtheiten festgestellt
Ja
Nein
Ja
Nein
Monat:_________ Jahr:__________
Geberit PushFit Polybutenrohr
T < 10 K Umgebungstemperatur zur
Fülltemperatur
Leitungen über Hygienefilter abschnittsweise
befüllen und Leitungen entlüften
Vorprüfung (Prüfzeit insgesamt 60 min)
Prüfdruck über Hygienefilter aufbringen
(mind. 15 bar) Pprüf = Pzul x 1,5 = _________ bar,
10 min warten
Druck ablassen, 5 min warten
Innerhalb 30 min 2 x Pprüf wieder herstellen;
Zeitabstand je 10 min, dazwischen Druck
ablassen, 5 min warten
In weiteren 30 min erlaubter Druckabfall
max. 0.6 bar (0.1 bar je 5 min)
Keine Undichtheiten festgestellt
Hauptprüfung (Prüfzeit insgesamt 120 min)
bei 3 bar
Erlaubter Druckabfall max. 0.2 bar
Rohrleitungen sind dicht
Hygienefilter mit Konservierungslösung gespült
Rohrleitungen sind dicht
Hygienefilter mit Konservierungslösung gespült
______________________________________
______________________________________
Ort
Datum
______________________________________
______________________________________
Auftraggeber
Auftragnehmer
D57826 © 08.2013
29
1 Versorgungssysteme Sanitär Allgemein
1.3.3
Erstinbetriebnahme
Spülen von Leitungsanlagen
1. Nach der Druckprüfung muss die Trinkwasserleitung gründlich gespült werden.
2. Die Installation muss mit dem maximal möglichen Volumenstrom oder mit einer geeigneten, zugelassenen Spülvorrichtung so
lange gereinigt werden, bis die Trinkwasserqualität gewährleistet ist.
3. Für die Spülung von Leitungen ist die
Richtlinie für Trinkwasserinstallation W3
verbindlich.
30
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1 Versorgungssysteme Sanitär Allgemein
1.4
Betrieb und Wartung
1.4.1
Grundsätzliches
Der Betreiber von Gebäuden muss sicherstellen, dass das Trinkwasser die vorgeschriebene
Qualität an den verschiedenen Entnahmearmaturen besitzt.
Der Filter, der hinter dem Wasserzähler installiert ist, dient nur der Entfernung von groben
Partikeln, wie beispielsweise Sandkörner, Rost
usw. Bakterien oder Viren entfernt er nicht.
Filter, auch rückspülbare Filtereinheiten,
müssen regelmässig gereinigt werden, um
einen Biofilmaufwuchs zu verhindern. Werden
die Filter nicht gewartet / gereinigt, kommt es
zum Wachstum von Bakterienkolonien, die
kontinuierlich an das vorbei fliessende
Trinkwasser abgegeben werden und somit
dieses kontaminieren.
Ein regelmässiger Verbrauch von Trinkwasser
verhindert Stagnationen im System. Nach
längeren Stagnationszeiten, z. B. bei Ferienabwesenheiten ab 3 Tagen, sollte das gesamte
System gespült werden, bevor das Wasser für
den menschlichen Gebrauch verwendet wird.
Hierfür sind sämtliche Entnahmearmaturen so
lange zu öffnen, bis der vollständige Wasseraustausch erreicht ist oder es ist eine automatische Spüleinrichtung, wie die Geberit Hygienespülung (siehe Kapitel "Geberit Armaturen und
Hygiene", Seite 237), einzubauen. Generell sind
Gartenleitungen, auch frostsichere, bei längerem Nichtgebrauch zu entleeren und abzusperren. Das Wasser aus der Gartenleitung
sollte nicht als Trinkwasser verwendet werden,
da es hier oft zu langen Stagnationszeiten in der
Leitung bzw. dem Schlauch kommt.
Bei Grossobjekten (Hotel, Krankenhaus usw.) ist
ein Wartungs- / Instandhaltungsplan und generell ein Hygieneplan zu erstellen.
Die Anforderungen an den Betrieb und
Unterhalt von Sanitäranlagen in Gebäuden wird in der SVGW Richtlinie W3/E2
geregelt.
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1.4.2
Entkalken von Leitungen
Die Geberit Versorgungssysteme PushFit,
Mepla und Mapress sind für einen wartungsfreien Betrieb ausgelegt. Betriebsstörungen
können durch Kalkablagerungen im Rohr
auftreten, wenn die Betriebsbedingungen nicht
auf die vorhandene Wasserqualität abgestimmt
werden.
Die Geberit Versorgungssysteme können, wenn
es unbedingt erforderlich ist, unter Einhaltung
der nachfolgend aufgeführten Bedingungen
entkalkt werden:
Zu verwendender Entkalker:
• Nur Entkalker auf Basis von Amidosulfonsäure
oder Zitronensäure verwenden
• Nur Entkalker mit zusätzlichem
Korrosionsschutzmittel verwenden
• Nur vom Hersteller für Buntmetalle (Rg, Ms,
Dr-Ms) freigegebene Entkalker verwenden
• Nur vom Hersteller für das Entkalken von
Trinkwasserleitungen zugelassene Entkalker
verwenden
Geberit empfiehlt den „Schnellentkalker 548“
(Konzentration gemäss Hersteller 3 %) der Fa.
Halag Chemie AG aus Aadorf (058 433 68 68).
Anwendung:
• Die vom Hersteller des Entkalkungsmittels
definierten Sicherheitsmassnahmen sind
genau zu befolgen
• Der Entkalker und die Entkalkungslösung
dürfen auf keinen Fall mit der Stirnseite des
Geberit PushFit oder Geberit Mepla
Metallverbundrohrs in Kontakt kommen.
Andernfalls wird eine Korrosion des
Aluminiums ausgelöst!
• Die vom Hersteller angegebene max. Konzentration ist unbedingt einzuhalten
• Das Leitungssystem muss offen sein, damit
allenfalls durch den Entkalkungsprozess entstehender Druck entweichen kann
31
1 Versorgungssysteme Sanitär Allgemein
Einwirkungstemperatur:
• Die Einwirkungstemperatur darf die Raumtemperatur (25 °C) nicht übersteigen
• Warmwasserleitungen sind vor dem Entkalken mit Kaltwasser zu spülen, bis an allen
Entnahmestellen die Einwirkungstemperatur
unterschritten wird
Einwirkungszeit:
• Die vom Hersteller angegebene Einwirkungszeit nicht überschreiten; die max. Einwirkungszeitvorgabe von Geberit beträgt
8 Stunden
Spülen der Leitungen:
• Das gesamte Leitungsnetz muss nach dem
Entkalken gründlich gespült werden. An jeder
Entnahmestelle ist mittels pH-Wert-Kontrolle
nachzuweisen, dass keine Säurespuren mehr
vorhanden sind
1.4.3
Reinigen der Leitungen
Die Geberit Versorgungssysteme dürfen zum
Reinigen nur mit Wasser bzw. Wasser-Luftgemisch gespült werden.
Reinigungsverfahren mit abrasiver Wirkung (z. B.
Druckluft mit Sand) beschädigen die Innenrohre
und Fittings. Sie sind nicht zulässig.
1.4.4
Undichte Stellen
Sollten in Geberit Versorgungssystemen oder in
Leitungsabschnitten aus anderen Werkstoffen
Undichtheiten auftreten, dürfen nachträglich ins
Innenrohr eingebrachte Dichtungsmittel nicht
verwendet werden.
Für die Schadenbehebung sind die undichten
Stellen zu orten und zu ersetzen.
1.4.5
Wiederinbetriebnahme nach
Wartung
Die Geberit Versorgungssysteme sind nach
Wartungsarbeiten entsprechend zu spülen.
32
D57826 © 08.2013
1 Versorgungssysteme Sanitär Allgemein
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33