Transcript Das makedonische Schriftsystem
Bojana Vareškić und Dijana Simić O. Univ.-Prof. Dr. Branko Tošović 515.512 Proseminar zur Synchronie des B/K/S Institut für Slawistik Karl-Franzens-Universität Graz
Allgemeine Informationen Geschichte Makedoniens Geschichte der Sprache Das makedonische Alphabet Transliteration Literatur- und Bilderverzeichnis 2
Republik Makedonien- Република Македониjа
Hauptstadt: Skopje Fläche: ca. 25.000 km² Einwohner: ca. 2 Mio.
Amtssprache: Makedonisch, Albanisch, auch Türkisch, Romani, Serbisch, Walachisch 3
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Ethnien: Makedonier Albaner Türken Roma 64,18 % 25,17 % 3,85 % 2,66 % Serben Bosniaken 1,78 % 0,84 % Walachen Sonstige 1,04 % 0,48 % 5
Karte über die Dichte der ethnische Verteilung Makedonier Türken Serben Bosniaken Albaner Romi Walachen Andere 6
Albanien
Regionen: Mala Prespa, Pogradec, Tirana, Elbasan, Korca
Bulgarien
Regionen: Bezirk Blagoevgrad (Pirin-Makedonien)
Griechenland
Regionen: Florina, Pella mit Zentrum Edessa (Ägäis Makedonien) 7
ab 500 v. Chr. Besiedlung von illyrischen Stämmen Einwanderung slawischer Stämme im 6.–7. Jhdt. n. Chr. vom 7. Jhdt. Teil Bulgariens Ende des 10. Jhdt. Teil des Westbulgarischen Reiches unter Zar Samuil mit Hauptstadt Ohrid 1131–1155 Serbenreich dehnt sich bis Makedonien aus 8
1187 –1196 Teil des Zweiten Bulgarischen Reichs 15. –20. Jhdt. osmanische Herrschaft 1465 Aufstände gegen das osmanische Reich 1878 Frieden von San Stefano: Makedonien geht bis Saloniki an Bulgarien 1878 Berliner Kongress: Makedonien fällt an die Türkei zurück 9
zunehmender Widerstand gegen die türkische Fremdherrschaft, Gründung der IMRO 1903 Ilinden-Aufstand 1912/1913: Balkankriege Makedonien wird zw. Griechenland, Serbien und Bulgarien aufgeteilt 1918–1941: Vardar-Makedonien wird Teil des Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen 10
im Zweiten Weltkrieg erneute bulgarische Besetzung Partisanenbewegung Anerkennung der Existenz einer eigenständigen makedonischen Nation 1944: Gründung der jugoslawischen Teilrepublik Makedonien 1991: Staatliche Unabhängigkeit nach Zerfall Jugoslawiens Namens- und Symbolstreit mit Griechenland 11
Sprachperioden
Altmakedonische Periode (10. –15. Jhdt.) Neumakedonische Periode (seit dem 16. Jhdt.) die Periode des modernen Makedonischen (zu Beginn des 20. Jhdt.) 12
Altmakedonische Periode im 9./10. Jhdt. wird Ohrid unter Kliment und Naum zum Zentrum slawischer Schriftkultur Verbindung mit Schriftdenkmälern in makedonisch bulgarischer Periode makedonische Spuren in altslawischen Denkmälern 13
Codex Zographensis im westbulgarischen (= makedon.) Sprachraum im 10./11. Jhdt. entstandenes Manuskript vier glagolitische Evangelien 14
Codex Marianus Anfang 11. Jhdt.
in Nordostmakedonien abgeschrieben glagolitisch 15
Codex Assemanianus im 11. Jhdt. in Makedonien verfasst glagolitisch 16
Neumakedonische Periode Kiril Pejčinoviќ bulgarisch-makedonischer Kleriker, der die frühe Literaturentwicklung förderte 17
Partenija Zografski „Gedanken über die bulgarische Sprache“ (makedon. „Misli za bolgarskijot jazik“) von 1858 makedonische Variante innerhalb der bulgarischen Literatursprache Vorstufe zu einer einheitlichen gesamtbulgarischen Standardsprache unter Einschluss des Makedonischen 18
Grigor Prličev Versuch der Schaffung einer gemeinslawischen Sprache auf kirchenslawischer Grundlage mit Elementen der russischen Schriftsprache und der ostsüdslawischen Mundarten 19
Ǵ or ǵ i Pulevski erster Schriftsteller, der bewusst und eindeutig für eine eigene makedonische Schriftsprache eintrat 20
Krste P. Misirkov „Zu den makedonischen Angelegenheiten“ (makedon. „Za makedonckite raboti“) makedonische Nation mit eigener Standardsprache als dialektale Basis den zentral makedonischen Dialekt Abstand zu den benachbarten südslawischen Sprachen 21
Kole Nedelkovski und Venko Markovski publizierten in Sofia „westbulgarische Mundartdichtung“ in bulgarischer Orthographie Orientierung an zentralmakedon. Dialekt Nikola Vapcarov als makedon. Dichter und Romancier Dimitar Talev schrieben standardbulgarisch Racin: Neologismen auf autochthon-makedon. Grundlage Markovski: Entlehnungen aus dem Bulgarischen, Russischen oder Serbischen 22
in Vardar-Makedonien reiche Dramenliteratur in makedon. Mundarten bzw. Schreibsprachen literarische Zeitschrift „Rebe“ (bulg. „Loza“ ) von „Jungmakedonischer Literaturgesellschaft“ (bulg. „Mlada Makedonska Knižovna Družina“) in Sofia herausgegeben besonderen Orthographie mit auffälligen Makedonismen 23
bereits im 19. Jhdt. schälte sich das Zentralmakedonische als Grundlage einer möglichen makedonischen Literatursprache heraus Krste P. Misirkov definierte Prilep und Bitola als den Mittelpunkt von Makedonien Koneski weist auf den höheren Entwicklungsstand der Städte Veles, Prilep, Bitola und Ohrid im 19. Jhdt. hin die Literatursprache ist zunächst allgemein eine städtische Erscheinung 24
Periode der modernen makedonischen Sprache 1944/45 von Orthographiekommissionen des Antifaschistischen Rats der Volksbefreiung Makedoniens (ASNOM) entwickelt 25
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phonologisch das makedonische Alphabet hat 31 Buchstaben 5 Vokale + r und 25 Konsonanten serbischen Variante der Kyrillica eigene Sonderzeichen:
ѓ, ќ, s
(vgl. B/K/S:
đ, ć, dz
) 27
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http://www.sprachensteckbriefe.at/index.php?id=122 30
Eigenschaften Hilfsverb bei der 3. Person des resultativen Perfekts deiktischer Artikel West fehlt
тој бил
(er war) Ost obligatorisch
он е бил
(er war) obliquer Kasus satzinitiale Klitika Vergangenheitsform mit има vorhanden
куќата, -на, -ва
(das Haus) vorhanden
го видам Ивана
(ich sehe Ivan) erlaubt
ги имам видено
gesehen) (ich habe sie vorhanden
имам речено
(ich habe gesagt) fehlt nur
куќата
(das Haus) fehlt
го видам Иван
(ich sehe Ivan) ungrammatisch fehlt nur
реков
(ich habe gesagt) 31
autochthone Lexik der makedonischen Standardsprache aus verschiedenen Dialekten Turzismen durch slawische Ausdrücke ersetzt Kirchenslawismen oder Ausdrücke aus dem Russischen oder Bulgarischen durch autochthon makedonische ersetzt worden 32
feste Betonung auf der drittletzten Silbe stark „balkanisiert“: Zusammenfall von Genitiv und Dativ Verlust der Kategorie des Kasus beim Substantiv nachgestellter bestimmter Artikel Verlust des Infinitivs Objektverdoppelung Formenreiche Bildung des Verbs 33
Bild ethnische Verteilung http://userpage.fuberlin.de/%7Eulf/Karte%20ethnische%20Verteilung.jpg
Bild makedonische Karte http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Macedonia-map.gif
Bild Schriftdenkmäler http://www.schaeken.nl/lu/research/online/publications/akslstud/album_a kslhss/index.htm
Bild Kiril Pecinovic http://makedonija.name/images/culture/pisateli/kiril_pejcinovic.jpg
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Bild Ǵ or ǵ i Pulevski http://en.wikipedia.org/wiki/File:Georgi_Pulevski.jpg
Bild Grigor Prličev http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Grigor_Parlichev.jpg&fil etimestamp=20080617144137 Bild Partenija Zografski http://www.soros.org.mk/archive/G04/01/images/Sg2009.jpg
Bild Krste Misirkov http://upload.wikimedia.org/wikipedia/en/f/fc/Krste-Misirkov-portrait.jpg
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Bild Orthografiekommission http://kodeks.uni-bamberg.de/Macedonia/media/MacAzbukaComm.jpg
Bild Das makedonische Alphabet http://kodeks.uni bamberg.de/Macedonia/media/MakedonischesAlphabet.jpg
Bild The Alphabet Decree http://kodeks.uni bamberg.de/Macedonia/media/mac.alphabet.decree.jpg
Bild Codex Macedonia http://kodeks.uni-bamberg.de/Bilder/KodeksMacedonia.gif
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Oschlies, Wolf: „Lehrbuch der makedonischen Sprache in 50 Lektionen.“ In: Rheder, Peter (hrsg.) (2007): Slavistische Beiträge. München: Verlag Otto Sagner Friedmann, V. A.: „Macedonian.“ In: Lüders, U. J. (2002): Languages of the World. Materials 117. München: Lincom Europa.
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http://de.wikipedia.org/wiki/Mazedonien http://de.wikipedia.org/wiki/Makedonien http://www.forost.lmu.de/sprachdatenbank/sprachdatenban k.php?display=Makedonisch:geschichte:personen http://makedonija.name/culture.php?page=kirilpejcinovic http://eeo.uni klu.ac.at/index.php/Makedonisch_(%C3%9Cberblick ) http://wwwg.uni-klu.ac.at/eeo/Makedonisch.pdf
http://de.wikipedia.org/wiki/Codex_Zographensis http://www.sprachensteckbriefe.at/fileadmin/sprachensteck briefe/pdf/Makedonisch.pdf
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http://www.forost.lmu.de/sprachdatenbank/sprachdatenban k.php?display=Makedonisch:sprachdaten:verbreitung http://de.wikipedia.org/wiki/Mazedonische_Sprache http://www.sprachensteckbriefe.at/index.php?id=122 http://wwwg.uni-klu.ac.at/eeo/Makedonisch.pdf
http://www.makedonisch.info/index.app
http://website.leidenuniv.nl/~schaekenj/akslstud/as1_01_kap itel_a.pdf
http://www.schaeken.nl/lu/research/online/publications/aksl stud/album_akslhss/index.htm
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